1.1 Du bist okay
Dir sind deine Sünden vergeben.
Markus 2,5
Menschen, die Jesus begegneten, hörten von ihm als erstes einen Satz der Annahme und Bejahung: »Für mich bist du okay!«
Einen gelähmten Mann, der zu ihm gebracht wurde, begrüßte Jesus mit den Worten: »Dir sind deine Sünden vergeben« (Markus 2,5). Einer Frau, die gerade Ehebruch begangen hatte, versicherte er: »Ich verurteile dich nicht« (Johannes 8,11). Einen stadtbekannten Betrüger überraschte er mit dem Wunsch: »Ich würde gern dein Gast sein« (Lukas 19,5). Dem Ausbeuter Levi und dem mutmaßlichen Terroristen Simon der Zelot erklärte er: »Euch kann ich brauchen. Kommt und geht mit mir« (Markus 2,14; Lukas 6,15). Ein wankelmütiger und wetterwendischer Mann wie Petrus hörte als erstes: »In meinen Augen bist du ein Fels« (Johannes 1,42).
Diese Leute hatten keine Vorleistungen erbracht. Sie hatten womöglich ihr falsches Verhalten noch gar nicht erkannt, geschweige denn Sünde bekannt, um Vergebung gebeten und ihr Verhalten geändert.
Aber egal, ob sie gewohnheitsmäßige Ganoven, auf frischer Tat ertappt oder von Schuldgefühlen belastet waren – Jesus wischte jede Schuld und alle Schuldgefühle mit dem einfachen Satz weg: »Dir sind deine Sünden vergeben. Punkt.«
Das ist auch das erste, was Jesus dir sagt: »Deine Schuld ist dir erlassen. Vergiss die Vergangenheit. Mach dir keinen Kopf mehr über das, was in deinem Leben alles schief gelaufen ist. Für mich bist du okay. Geh mit mir und erlebe das Abenteuer eines Lebens frei von Schuldgefühlen.«
- Denk mal
Mit welchem Satz hätte Jesus dich bei der ersten Begegnung begrüßt?
- Mach mal
Stell dich vor den Spiegel und sprich dir selbst die Worte zu: »Dir sind deine Sünden vergeben.«
1.2 Schon erledigt
Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Schuld der Welt hinwegträgt.
—Johannes 1,29
Jesus verharmloste das Problem der Schuld nicht, sondern er nahm es von deinen Schultern auf seine eigenen: »Schuld ist ein Riesenproblem, das du nie lösen können wirst. Sie macht dich fertig und zerstört dich und andere. Deshalb bin ich gekommen, um dieses Problem für dich zu lösen.«
Eine der ersten Aussagen, die im Neuen Testament über Jesus gemacht wurde, lautet: »Siehe, das ist Gottes Lamm, das die Schuld der Welt hinwegträgt« (Johannes 1,29). Vielleicht sagt dir der Ausdruck »Gottes Lamm« nicht viel. Für die Menschen damals brachte er zum Ausdruck, dass ein Unschuldiger leidet, damit die Schuldigen frei ausgehen können.
Das hat Jesus getan: Er hat die Schuld der Welt, und damit auch deine eigene, hinweggetragen. Also muss sie für dich auch nicht mehr vorhanden sein.
Hier liegt das eigentliche Problem mit den Schuldgefühlen: Wir leben so, als hätte Jesus noch nicht all unsere Schuld »hinweggetragen«. Wir versuchen, Probleme zu lösen, die schon gelöst sind.
Jesus hat dies erledigt, ohne dass du dazu etwas beitragen musst. Für dich bleibt nur eins zu tun: diese Tatsache zustimmend zur Kenntnis zu nehmen: »Siehe, das ist Gottes Lamm, das deine Schuld hinweggetragen hat.«
- Denk mal
Wer würde es zuerst merken, wenn du keine Schuldgefühle mehr hättest? Woran?
- Mach mal
Überlege dir, wie du heute feiern kannst, dass Jesus dein Schuldproblem abschließend gelöst hat.
1.3 Nicht wieder ins Minus
Christus hat uns befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht wieder gefangennehmen.
—Galater 5,1
Während Jesus den Menschen das einfache Evangelium verkündete: »Dir sind deine Sünden vergeben«, hören Menschen, die gläubig werden, von Christen oft etwas anderes.
Zunächst einmal müssen sie einsehen, dass sie Vergebung brauchen, also wird ihnen statt des Zuspruchs der Vergebung ein Spiegel ihres Versagens vorgehalten. Sobald sie Christen werden, bringt man ihnen bei, dass die Vergebung ein leicht verderbliches Gut sei, das immer nur bis zur Gegenwart reiche. Jeder neue Fehltritt erfordere spezielle Maßnahmen der Tilgung: Beichte, Bekenntnis, Wiedergutmachung oder dergleichen.
Auch die Vergangenheit ist nicht so einfach erledigt. Man fängt an, in der Biographie zu graben und den Menschen »Lebensbeichten« abzunehmen. Wenn im Leben etwas schief läuft, gibt es sicher einen tieferen Grund – und schon sucht man nach weiteren Fehlhaltungen.
Wenn man mit der eigenen Biographie durch ist, wird zusätzlich die Schuld der Vorfahren bis zum Dreißigjährigen Krieg ermittelt und »bearbeitet«.
Außerdem soll man ja ein immer »besserer Christ« werden. Deshalb werden die Christen ständig daran erinnert, wo sie noch Defizite haben.
Die Menschen werden behandelt, als hätte Jesus das Problem ihrer Schuld noch nicht gelöst. Falls es dir so ergangen ist, höre von Jesus noch einmal den einfachen Satz: »Dir ist (alle) deine (vergangene, gegenwärtige und zukünftige) Schuld vergeben.«
- Denk mal
Womit bist du mehr beschäftigt: mit dem, was in deinem Leben schon gut läuft, oder mit deinen Defiziten?
- Mach mal
Was ist in deinem Leben durch Jesus gut oder besser geworden? Schreibe alles auf, was dir einfällt. Danke ihm dafür.
1.4 Du hast einen guten Anwalt
Jesus lebt für immer und tritt für uns ein.
—Hebräer 7,25