Inhaltsverzeichnis
Dr. med. David Brizer ist Leiter der psychiatrischen Abteilung des Norwalk Hospital, Conneticut, und hat mehrere Bücher über Abhängigkeit, Gesundheitsvorsorge und Psychatrie geschrieben. Er promovierte am Albert Einstein College of Medicine und machte seinen Facharzt in Psychatrie an der Payne Whitney Clinic in New York. Er behandelt seit 20 Jahren Suchtkranke. Dr. Brizer arbeitet auch als medizinischer Herausgeber von Mental Health News und veröffentlichte zahllose Artikel, Papers und Beiträge in Herausgeberschaften in diesem Bereich. Sein neuestes Buch heißt: Medical Kabbalah: The Ten Commandments, the Divine Comedy, and the Work of Dutch Schulz.
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eine gewaltige Herausforderung, vor allem aber ist es ein Schritt, der sich enorm positiv auf Ihr Leben auswirken wird. Wenn Sie ein typischer Raucher sind, haben Sie schon mehrfach versucht aufzuhören. Ihnen ist wahrscheinlich bewusst, wie schwer es ist, eine Angewohnheit aufzugeben, die auf so komplexen Verhaltensmustern basiert. Dieses Kapitel soll Ihnen vermitteln, mit welchen Kernfragen Sie sich auseinandersetzen müssen, wenn Sie das Rauchen erfolgreich aufgeben wollen. Es hilft Ihnen außerdem dabei, Ihren Entschluss in die Praxis umzusetzen, indem es Ihnen Werkzeuge an die Hand gibt, mit denen Ihr Versuch von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein wird.
Sie wollen das Rauchen ein für alle Mal aufgeben? Sie haben das Gefühl, dass nun endgültig Schluss sein muss (mit den vielen Zigaretten)? Willkommen im Club! Millionen Menschen teilen dieses Gefühl mit Ihnen und Millionen haben das Rauchen erfolgreich hinter sich gelassen.
Wenn Sie ein typischer Raucher sind, der darüber nachdenkt, das Rauchen aufzugeben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie schon mehrfach versucht haben, damit aufzuhören. Ein Großteil derer, die beschließen, das Rauchen aufzugeben, brauchen bis zu sechs Anläufe, um den Absprung endgültig zu schaffen. Dieses Buch wird Sie auf Ihrem Weg begleiten. Es ist bester Freund, Werkzeug, Informationsquelle und Waffe zugleich.
Mit dem Rauchen aufzuhören, ist eins der besten und wichtigsten Dinge, die Sie für sich selbst tun können. Während Sie dieses Buch studieren, werden Sie feststellen, dass der beste Weg es zu lesen, der von A bis Z ist. Dieses Buch unterstützt und ermutigt Sie nicht nur, indem es Ihnen die Fakten liefert, sondern es stattet Sie darüber hinaus mit einem neuen Bewusstsein für Ihr eigenes Ich und mit glühendem Engagement auf intellektueller, emotionaler und vielleicht sogar spiritueller Ebene aus.
Warum wollen Sie das Rauchen aufgeben?
Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, erkennt man schnell, dass Rauchen eine grässliche Angewohnheit ist. Die Inhaltsstoffe von Zigarettenqualm (oder Kautabak oder Rauchlosem Tabak) sind nicht besser, als das, was aus Fabrikschloten quillt oder dem Auspuff eines Autos. Neben Nikotin enthält der Qualm Kohlenmonoxid, Teer und ungelogen Tausende weiterer Chemikalien, von denen Dutzende dafür bekannt sind, dass sie dem Körper schaden.
Es ist mir ein großes Anliegen, Ihnen mit diesem Buch vielfältige Informationen an die Hand zu geben. Außerdem möchte ich Sie darum bitten, mit dem Buch in Dialog zu treten, indem Sie die Fragen beantworten, die einen Bezug zu Ihrem Leben und Ihren persönlichen Erfahrungen haben. Lernen erfordert Wiederholungen, deshalb werden Sie im Verlauf der Lektüre feststellen, dass gewisse Themenbereiche und Punkte mehrfach auftauchen.
Wer ist die Person, die Ihnen jeden Tag aus dem Spiegel entgegenstarrt? Mögen Sie diese Person? Respektieren Sie sie? Oder sieht die Person im Spiegel müde, gehetzt und ausgebrannt aus?
Wen Sie auch sehen, Sie sehen diese Person durch den Dunst der Zigarette. Wie alle psychoaktiven Substanzen (Substanzen, die sich auf die Psyche des Menschen auswirken) beeinflusst Nikotin kurzfristig, wie Sie sich fühlen, und versetzt Sie dann in einen Zustand des Entzugs, der bis zur nächsten Zigarette anhält. Wenn Sie in den Spiegel blicken, sehen Sie eine Person, die jeden Tag mehrfach von Nikotin durchtränkt wird. Der Rauch dringt durch Ihre Lungen in die Blutbahn und von dort aus in Ihren ganzen Körper. Selbst wenn alles andere in Ihrem Leben rund läuft, warum sollten Sie dem Tabak Ihre persönliche Entscheidungsfreiheit opfern? Sich hilflos oder gar hoffnungslos zu fühlen, ist kein Spaß!
Sie haben dieses Buch gekauft, weil Sie bereit sind, den blauen Dunst aus Ihrem Leben zu verbannen. Sie sind ernsthaft daran interessiert, das Rauchen für immer aufzugeben (oder jemand, dem Sie sehr am Herzen liegen, möchte, dass Sie aufhören). Sie sind wahrscheinlich frustriert und wütend, dass es so schwer ist aufzuhören. Wie die meisten Raucher, die aufhören wollen, haben Sie es schon mal versucht und sind gescheitert.
Der wichtigste Schritt ist die Entscheidung aufzuhören.
Haben Sie erst einmal beschlossen, das Rauchen aufzugeben, sind Sie bereits auf dem richtigen Weg. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich fühlen werden, wie die Dinge riechen und schmecken werden, sobald der blaue Dunst sich verzogen hat. Die Veränderungen, die in Ihrem Körper vor sich gehen werden, liegen fast jenseits unserer Vorstellungskraft. Von dem Moment an, in dem Sie das Rauchen aufgeben, setzt der Selbstheilungs- und Reinigungsprozess Ihrer Körperzellen, insbesondere der Atemwege ein. Ja, die ersten Tage können die Hölle sein, aber selbst diese werden Sie als Beginn einer physischen und mentalen Erneuerung erleben.
Was ich Ihnen erzähle, klingt vielleicht zu gut, um wahr zu sein. Oder es klingt wie riesengroßer Blödsinn. Ist es aber nicht. Glauben Sie es einem, der das tiefe Tal vor Ihnen durchschritten hat. Ich habe über zehn Jahre lang ein Päckchen pro Tag geraucht. Wie viele andere Raucher war ich verliebt in meine Zigaretten. An manchen Tagen waren sie meine besten Freunde, meine Trostspender, meine Lebensretter. Das Anzünden meiner Zigarette war ein Ritual voller Bedeutung. Es bedeutete aktiv zu werden, ich fühlte mich jung, sexy und lebendig, und meine Hände und mein Mund hatten etwas zu tun.
Und dann gab es da noch die weniger schöne Seite: Ich hatte Halsschmerzen, verschleimte Lungen und hustete ständig. Der üble, beißende Tabakgeschmack in meinem Mund am Morgen nach einer Zigarettenorgie drehte mir den Magen um. Neben all diesen unschönen Dingen hatte sich zudem das Wissen um die gesundheitsschädliche Wirkung und die vielen an Lungenkrebs verstorbenen Raucher in meinem Hinterkopf festgesetzt. Ich versuchte allerdings, es so gut wie möglich zu ignorieren.
Man kommt an einen Punkt, an dem man einfach genug hat. Man weiß, dass man ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko eingeht. Nach einer Weile erkannte ich, dass ich dazu nicht mehr bereit war. Ich wollte meine Runde joggen, ohne mich auf eine Belohnungszigarette im Anschluss zu freuen. Ich wollte einen frischen, kussfreundlichen Atem und ein ungetrübtes Gewissen. Wie heißt es doch so schön: Alles hängt zusammen. Wenn ich darauf beharrte, meine Lungen als Abfalleimer für Teer und Nikotin zu benutzen, würde sich das auf meine Erscheinung auswirken.
Wie werden Sie als Ex-Raucher aussehen? Visualisieren Sie Ihr neues, gesundes Selbst, und beschreiben Sie was Sie sehen in . Machen Sie detaillierte Angaben. Halten Sie zum Beispiel unter »Sportliche Aktivitäten« fest, zu welchen sportlichen Leistungen Sie im Moment in der Lage sind und welche Arten von Sport Sie treiben können möchten, wenn Sie erstmal Tag 1 ohne hinter sich gelassen haben.
Kategorie | Was ich mir wünsche |
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Äußeres Erscheinungsbild | |
Gewicht | |
Ernährungsgewohnheiten | |
Sportliche Aktivitäten | |
Körperliche Fitness | |
Kleidung | |
Sonstiges |
Visualisierung ist ein unglaublich wichtiges Werkzeug. Je mehr Sie Ihr neues Ich annehmen, desto näher kommen Sie Ihren Zielen.
Die Wiedergeburt ist eine der bedeutendsten, spirituellen Kernthesen der Menschheit. Ein Grund dafür, dass der Glaube an die Wiedergeburt eine zentrale Stellung in vielen Weltreligionen einnimmt, ist, dass der Kreislauf aus Tod und Erneuerung uns überall in der Natur begegnet.
Dieser natürliche Kreislauf ist eine fantastische Metapher für jede Art von Neubeginn. Vielleicht haben Sie Probleme mit Ihrem Äußeren oder Ihrem Selbstbewusstsein, oder Sie wollen eine unlieb gewordene Angewohnheit ablegen – jeder Moment eines jeden Tages bietet Ihnen aufs Neue die Chance zu sagen: »Heute mache ich es anders. Heute gehe ich es endlich an!«
Der erste Schritt zu Ihrer ganz persönlichen Wiedergeburt ist der, zu entscheiden, wie der Phönix aussehen soll, der sich für Sie aus der Asche erheben wird. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, eine detaillierte Liste anzufertigen, die Punkt für Punkt darauf eingeht, wie Ihr Leben aussehen soll, nachdem Sie das Rauchen aufgegeben haben. Halten Sie Ihre Überlegungen in fest.
Kategorie | Was ich mir wünsche |
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Karriereziele | |
Weiterbildung | |
Außerbetriebliche/schulische Aktivitäten | |
Finanzielle Ziele | |
Emotionale Ziele | |
Spirituelle Ziele | |
Weitere Ziele | |
Ziele für den nächsten Monat | |
Ziele für das nächste Jahr | |
Langfristige Ziele |
Befürchten Sie gerade, Ihre Augen wären größer als Ihr Magen? Keine Sorge. Erscheint es Ihnen viel zu ehrgeizig, dermaßen konkret über die Zukunft nachzudenken? Ist es nicht. Wenn Sie es schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören (und das werden Sie), werden Sie in der Lage sein, sich Ziele zu setzen und zu erreichen, indem Sie dieselben Werkzeuge, dieselbe Energie und Entschlossenheit einsetzen, die für Sie arbeiten, während Sie sich anstrengen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Nachdem Sie ausgefüllt haben, befassen Sie sich in bitte noch einmal mit Ihren persönlichen Zielen. Dieses Mal führen Sie sich vor Augen, welche Schritte Sie genau machen müssen, um Ihre Ziele zu erreichen.
Kategorie | Schritte, die ich machen muss, um meine Ziele zu erreichen |
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Karriereziele | |
Weiterbildung | |
Außerbetriebliche/schulische Aktivitäten | |
Finanzielle Ziele | |
Emotionale Ziele | |
Spirituelle Ziele | |
Weitere Ziele | |
Ziele für den nächsten Monat | |
Ziele für das nächste Jahr | |
Langfristige Ziele |
Es gibt bestimmt Menschen, die finden, dass ich zu viel Aufheben um die ganze Sache mache. Dass es reicht, einfach mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich hoffe, dieses Buch macht deutlich, dass es keinesfalls einfach ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Weil das Rauchen in Ihrem Leben eine so zentrale Rolle gespielt hat, ist der Prozess des Aufhörens ein sehr komplexer. Wenn man einen so wichtigen Teil seines Lebens aufgibt, muss man ihn durch etwas ersetzen, das einen ebenso fesselt und prägt. Ein gesünderer Mensch zu sein (oder klügerer, aktiverer, liebevollerer oder effizienterer – das liegt in Ihrer Entscheidung), ist eine tolle Belohnung fürs Aufhören.
Sie haben vielleicht das Gefühl, dass Sie Ihren Zigarettenkonsum im Griff haben. Es kommt Ihnen vielleicht so vor, als hätten Sie gar kein Problem. Woher weiß man, wann es Zeit ist aufzuhören?
Warum haben Sie dieses Buch gekauft? Sie kennen vielleicht Menschen, denen das Rauchen geschadet hat, die krank geworden sind, entweder akut oder chronisch. Freunde oder Verwandte haben vielleicht vorgeschlagen oder angedeutet, dass es eine gute Idee wäre, wenn Sie Ihren Zigarettenkonsum einschränken oder ganz mit dem Rauchen aufhören würden. Ärgern Sie diese Andeutungen? Machen Sie sich Gedanken über die Auswirkungen, die das Rauchen auf Ihre Gesundheit, Ihr Erscheinungsbild und Ihre Finanzen hat? Haben Sie manchmal das Gefühl, es enge Sie ein? Sie hassen es, dem Rauchen alles unterzuordnen, ständig Entschuldigungen finden und nach Gelegenheiten Ausschau halten zu müssen, nach draußen verschwinden zu können, um sich eine anzuzünden?
Fragen Sie sich selbst, ob das Rauchen Probleme mit sich bringt. Und antworten Sie so ehrlich Sie können. Sind Ihnen erst einmal die Augen darüber aufgegangen, welche möglichen und tatsächlichen Schäden Ihnen durch das Rauchen entstehen, werden Sie weniger zweifeln und entschlossener denn je sein, es aufzugeben.
Tabak ist in vielerlei Hinsicht giftig. Tabak und die Chemikalien und Suchtstoffe, die er enthält, verursachen körperliche Schäden, nehmen immensen Einfluss auf das Verhalten und das vegetative Nervensystem und wirken sich zudem in vielfältiger Weise negativ auf die öffentliche Gesundheit aus.
Ihre Entscheidung, das Rauchen aufzugeben, basiert auf persönlichen Motiven. Vielleicht streben Sie ein gesünderes Leben an, möchten ausdauernder werden oder sind es leid, sich krank und abgespannt zu fühlen. Rauchen verursacht nachweislich Atemwegs- und andere Erkrankungen, sowohl bei Rauchern als auch bei Passivrauchern (Menschen, die Rauch einatmen, der von anderen ausgeatmet oder von Zigaretten, Pfeifen oder Zigarren abgesondert wird).
Warum auch immer Sie mit dem Rauchen aufhören möchten, untermauern Sie Ihre Gründe mit dem Wissen um die kurz- und langfristigen Folgen des Rauchens. Sie werden einen Punkt erreichen, an dem es Ihnen nicht länger möglich sein wird, das Rauchen zu rechtfertigen.
Der direkteste Weg, das Rauchen in den Griff zu bekommen, ist, sich selbst zu fragen, was es mit Ihrem Leben anstellt und welche Probleme es verursacht. Bedenken Sie dabei, dass die Probleme genauso gut in der Zukunft wie in der Gegenwart liegen können. (Wenn Sie zum Beispiel am liebsten Nutellabrote essen und bereits wissen, dass das Glas in der nächsten Woche leer sein wird, haben Sie ein Problem.) Den Kopf in den Sand zu stecken und zu leugnen, was die Zukunft höchstwahrscheinlich bringen wird, kann ebenfalls ein Problem sein.
Um die innere Bereitschaft zum Aufhören zu verspüren, müssen Sie sich mit der Höhe Ihres Zigarettenkonsums auseinandersetzen. Sie haben womöglich ein Problem mit dem Wort Sucht. Sie lehnen den Gedanken an eine bestehende Abhängigkeit vielleicht so vehement ab, dass Sie entweder auf der Stelle jegliche Anstrengung aufgeben, mit dem Rauchen aufzuhören … oder aufhören.
Solange Sie glauben, Rauchen verursache keine Probleme, werden Sie nicht mit Leib und Seele hinter dem Aufhören stehen. Wenn Sie jedoch eine ehrliche Selbstbefragung zum Thema Zigarettenleidenschaft durchführen, wollen Sie vielleicht auf der Stelle aufhören – und zwar lieber gestern als heute!
Ein sicheres Zeichen dafür, dass Sie tatsächlich abhängig sind und dem Tabak lieber den Rücken kehren sollten, sind Nikotinentzugserscheinungen. Diese höchst unerfreulichen Symptome treten ein oder zwei Stunden nach Ihrer letzten Zigarette auf und beinhalten:
Diese Entzugserscheinungen führen normalerweise zu einem unwiderstehlichen Verlangen nach Tabak.
Wenn Sie darüber nachdenken, mit dem Rauchen aufzuhören, ziehen Sie in Betracht, wie viel Macht das Nikotin über Sie hat. Jeder Stoff, der in der Lage ist, Entzugserscheinungen wie diese hervorzurufen, ist gefährlich und hochgiftig. Wollen Sie wirklich Sklave einer Substanz sein, die so schlecht für Sie ist?
Wenn Ihnen bewusst wird, welchen Einfluss das Rauchen auf Ihr Leben hat – insbesondere, wenn daraus bereits gesundheitliche Probleme resultieren –, sind Sie vielleicht leicht oder sogar stark erschüttert. Wie haben Sie sich selbst das nur antun können? Glücklicherweise bekommt man im Leben eine Unmenge Chancen, darunter diejenige, mit dem Rauchen aufzuhören und die körperliche Gesundheit teilweise oder ganz wiederherzustellen.
Viele Menschen haben in ihrem Leben schlechte Entscheidungen getroffen, wie etwa mit dem Rauchen zu beginnen. Die große Herausforderung ist, sich darüber klar zu werden, wo man gerade steht, und bewusst zu entscheiden, welchen Weg man von nun an einschlagen möchte. Wenn Sie zum Beispiel die Angewohnheit haben, Geld zu sparen oder anzulegen, wissen Sie, dass Ihre Geldmenge kontinuierlich wächst. Das gleiche Prinzip lässt sich auch auf Gutes anwenden, das man sich selbst angedeihen lässt, das Aufhören mit dem Rauchen eingeschlossen. Sich selbst die Zigarette zu verweigern, wird in kurzer Zeit einen enormen Gewinn bringen. Ein sauberer, qualmfreier Atemzug führt zum nächsten … und nach und nach werden Sie sich besser und besser fühlen.
Sie sind bereit, mit dem Rauchen aufzuhören, wenn Sie
Sie können diesen Schritt von vielen Seiten aus betrachten. Ich hoffe, dass Sie Ihre Entscheidung, mit dem Rauchen aufzuhören, als positiv, lebensbejahend und absolut notwendig ansehen. Es ist bedauerlich, dass einige Freuden im Leben so schlecht für uns sind. Es ist auch bedauerlich, dass Sie zu Ihrem eigenen Besten bestimmte Freuden aufgeben müssen. Doch das gehört zum Erwachsenwerden. Stellen Sie sich vor, wie Ihr Leben aussähe, wenn Sie nie gelernt hätten zu laufen oder sich selbst anzuziehen. Mit dem Rauchen aufzuhören fühlt sich an, als wäre Ihnen etwas Entscheidendes genommen worden, es ist wie ein schrecklicher, tiefgehender Verlust. Machen wir uns nichts vor: Es ist ein Verlust. Aber es ist ein Verlust, durch den Sie sehr viel gewinnen werden.
Ein zum Aufhören fest Entschlossener – Sie! – sollte darauf vorbereitet sein, mit den physischen und psychischen Manifestationen des Nikotinentzugs konfrontiert zu werden. Wenn Sie rauchen, kauen oder schnupfen, steigt der Nikotinspiegel im Blut schlagartig an. Das Nikotin erreicht über das Blut jeden Teil Ihres Körpers. Im Gehirn besetzt es verschiedene Rezeptoren und diese Rezeptoren gewöhnen sich an einen gewissen Nikotinkonsum. Wenn der Nikotinspiegel im Blut fällt – zum Beispiel nachdem Sie eine Nacht lang geschlafen haben – verlangt Ihr Gehirn nach mehr Nikotin und zwar auf der Stelle.
Mit dem Rauchen aufzuhören, bedeutet Krieg. Je mehr Waffen Sie in diesem Krieg verwenden, desto wahrscheinlicher werden Sie ihn gewinnen. Aus diesem Grund funktioniert eine Kombination aus verschiedenen Strategien für die meisten Menschen am besten. Wird eine Entwöhnungshilfe, wie zum Beispiel ein Nikotinpflaster oder -kaugummi, mit einer Verhaltenstherapie kombiniert, erhöht das in entscheidendem Maße die Erfolgsaussichten.
Nikotinersatzmittel ersetzen die Zigarette auf sinnvolle Weise durch gutes altes Nikotin in Reinform. Schließlich braucht Ihr Körper die ganzen anderen Chemikalien, die im Tabak stecken, nicht. Die Idee dahinter ist, Sie von der Zigarette loszueisen und Ihnen die Entzugserscheinungen zu ersparen. zeigt einige handelsübliche Nikotinersatzmittel.
Programme, die Ihnen dabei helfen sollen, mit dem Rauchen aufzuhören, arbeiten mit sehr unterschiedlichen Ansätzen. Beratungsangebote finden Sie in der Regel bei niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Fachärzten, von denen viele Gespräche zur Raucherentwöhnung anbieten. Ansprechpartner können außerdem die Krankenkassen oder Initiativen wie zum Beispiel die Deutsche Krebsgesellschaft sein. Informieren Sie sich sorgfältig, welches Programm für Sie am ehesten infrage kommt, aber grübeln Sie nicht zu lange. Sie wollen schließlich endlich loslegen und nicht endlos darüber nachdenken es zu tun.
In unserem Gesundheitscenter treffen sich die Patienten mit Atemtherapeuten, Pulmonologen (Spezialisten für Atemwegserkrankungen) und Suchttherapeuten. Der Ansatz ist interdisziplinär und zielt darauf ab, den Patienten so viele Informationen wie möglich an die Hand zu geben und sie nach Kräften zu unterstützen.
Sechzig bis siebzig Prozent der Menschen, die das Rauchen aufgeben wollen, scheitern beim ersten Versuch. Die meisten von ihnen geben an, dass sie einen Rückfall hatten, weil sie von starken, unablässigen Entzugserscheinungen gequält wurden. Benutzen Sie die Werkzeuge, die auf dem Markt sind, um sich zu wehren!
Die meisten Nikotinersatzmittel erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Aber welche Waffe ist die richtige für Sie? Welche wird Ihren Bedürfnissen am besten gerecht? Ihr Hausarzt kann Ihnen dabei helfen, die perfekt auf Sie zugeschnittene Therapieform zu finden.
Kaugummi könnte die Lösung für Sie sein, wenn Sie den physischen Akt vermissen, sich die Zigarette in den Mund zu stecken. Oder vielleicht ist das Nikotinpflaster das optimale Ersatzpräparat für Sie, weil es so herrlich unkompliziert ist. Vermissen Sie das Gefühl, eine Zigarette in der Hand zu halten? Dann probieren Sie es mit einem Nikotininhalator. Man saugt daran, wie an einer Zigarette, er ist sogar ähnlich geformt.
Es folgen ein paar grundsätzliche Informationen über die Nikotinersatzmittel, die zurzeit auf dem Markt sind. In Kapitel 8 werde ich noch einmal genauer auf diese Entwöhnungshilfen eingehen.
Einer kontrollierten Studie zufolge waren nach einem Jahr zwanzig Prozent der mit Bupropion behandelten Patienten dauerhafte Nichtraucher, in der Placebokontrollgruppe dagegen nur acht Prozent. Zum Vergleich: Nur einer von zehn Personen gelingt es ohne jegliche Unterstützung durch Entwöhnungshilfen, das Rauchen für mindestens sechs Monate aufzugeben.
Entwöhnungshilfen und/oder Bupropion allein reichen als Unterstützung für Sie vielleicht nicht aus. Oder vielleicht ziehen Sie es auch vor, dem Nikotin von Anfang an vollständig zu entsagen, egal ob mit oder ohne Zigarette. Eine weite Bandbreite an unterstützenden Maßnahmen ist auf dem Markt:
Diese Maßnahmen sollten lieber ergänzend zu Nikotinersatztherapien angewandt werden und diese nicht ersetzen. In Kapitel 9 werden die alternativen Entwöhnungstherapien noch einmal im Detail vorgestellt.
Je mehr Strategien und Taktiken Sie miteinander kombinieren, desto eher wird es Ihnen gelingen, mit dem Rauchen aufzuhören. Tun Sie, was immer nötig ist, um den Zigaretten den Rücken zuzudrehen und richten Sie den Blick nach vorn!