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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

.E-Book-Ausgabe:

ISBN 978-3-89969-125-2

Copyright © 2011 by PRINCIPAL Verlag, Münster/Westf.


Print-Ausgabe:


ISBN 978-3-89969-108-5

Copyright © 2011 by PRINCIPAL Verlag, Münster/Westf.

Alle Rechte vorbehalten

Printed in Germany

Umschlagbild: Fotolia © Kristian Peetz

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Joana Brouwer

Mordslecker

zwischen Ems und Vechte

Acht kriminelle Gaumenfreuden

serviert in fünf Gängen


LOGO4.TIF PRINCIPAL VERLAG

Die Autorin:

Joana Brouwer, Jahrgang 1951, wurde in der Grafschaft Bentheim geboren. Sie war einige Jahre im Schuldienst tätig und arbeitete danach in dem Architekturbüro ihres Mannes.

Sie ist die Mutter dreier erwachsener Kinder, hat drei Enkelkinder und lebt mit ihrem Mann in Nordhorn.

www.joana-brouwer.de

Ich danke meinen bewährten Testlesern, die sich für ›Mordslecker zwischen Ems und Vechte‹ auch als anspruchsvolle Rezepte-Tester zur Verfügung stellten.

Mein Dank gilt ebenso der Lektorin Eddy Langer.

Last, but not least ein herzliches Dankeschön an Dominik Brouwer, der inhaltsbezogene Titelbilder zu den Kurzgeschichten gestaltete und Fotografien der Örtlichkeiten einarbeitete.

Die Handlungen der vorliegenden Kurzgeschichten und die darin agierenden Personen sind frei erfunden.

Sollten Sie, lieber Leser, jedoch Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen entdecken, wären diese rein zufällig und ein großartiges Geschenk Ihrer eigenen Vorstellungskraft.

Genießen Sie die Luftbilder Ihrer Gedanken! Bereits Einstein sagte: »Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.«

Joana Brouwer

Vorwort

Hin und wieder werde ich gefragt, woher ich die Ideen zu meinen Kriminalromanen nehme. Meine Antwort ist immer dieselbe: Die Einfälle kommen plötzlich, ohne dass ich genau erklären könnte, weswegen oder wann.

Bei den vorliegenden Kurzgeschichten, die jeweils mit einem Kochrezept für ein herbstliches Fünf-Gänge-Menü verknüpft sind, verhält es sich etwas anders, denn zu jeder einzelnen gibt es eine kleine, aber entscheidende Vorgeschichte.

* * *

Eines Tages erzählte mir ein junger Mann - Vater eines Jungen und eines Mädchens -, den Kampf gegen seine Jüngste habe er bereits in ihrem ersten Lebensjahr verloren, als er seiner hübschen Prinzessin ein erstes Mal nachgab und sie wegen ihres Geschreis aus dem Bettchen holte, obwohl sie bespielt, satt, trocken und müde war.

»Wenn du eine Tochter hast und sie sich etwas wünscht, reagierst du nicht rational. Sobald sie dich bittet, wirst du butterweich«, erklärte mein Freund mir damals sinngemäß und lieferte damit den Schlüsselsatz für die Parodie ›Nadine oder Robby Burns‹.

Nachdem im letzten Jahr in der Presse wiederholt über mehrere gefälschte Gemälde des Malers Felix Nussbaum berichtet wurde - die für gutes Geld in den Handel gekommen waren -, entwarf ich das Grundgerüst für die Kurzgeschichte ›Das große Schweigen‹.*

[* Der deutsch-jüdische Künstler Felix Nussbaum, geboren 1904 in Osnabrück, wurde von den Nationalsozialisten verfolgt und 1944 in Auschwitz-Birkenau ermordet.]

Josefine, die zentrale Figur in der Satire ›Eine unliebsame Überraschung‹ entwickelte sich fast von allein - wenige Wochen nach einer Lesung im Emsland. Eine fantasievolle Dame stellte mir während der Pause die unvermeidliche Frage, ob ich tatsächlich jede Figur in meinen Romanen erfunden habe. Auf meine Antwort, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen seien rein zufällig, blickte sie mich kopfschüttelnd an. In ihren Augen las ich Zweifel, die sie etwa folgendermaßen äußerte: »Fürchten Sie nicht, irgendjemand könnte Sie missverstehen und sich rächen?«

Dem französischen Präsidenten Herrn Sarkozy danke ich für die Eingebung, den Zauber der schwarzen Magie in der Liebesgeschichte ›Herzenswunsch‹ zu verarbeiten. Laut einem Bericht in einem deutschen Wochenmagazin zeigte sich Monsieur Sarkozy wenig amüsiert, als eine Puppe mit seinem Konterfei - einschließlich Voodoo-Anleitung und zwölf Nadeln - käuflich zu erwerben war, und zog dagegen vor Gericht.

›Julie und de witte Jüffer‹ schrieb ich einige Wochen nach einer sommerlichen Familienfeier in Bad Bentheim. Wir genossen während des Essens den wundervollen Blick auf die beleuchtete Burg, sprachen über Grafschafter Sagen und ich überlegte, wie reizvoll es wäre, eine dieser überlieferten Erzählungen mit einer Kriminalgeschichte der Gegenwart zu verknüpfen.

Für den Kurzkrimi ›Alles hat seine Zeit‹ hatte ich den Handlungsrahmen bereits vor längerer Zeit festgelegt. Mir fehlte lediglich der Handlungsort. Vor einer Lesung in Haren erfuhr ich von der bewegenden historischen Vergangenheit dieses Ortes. Das war Grund genug, das Geschehen nach Haren zu verlegen.

Ebenfalls bei warmem Wetter, jedoch an einem Nachmittag und in gänzlich anderer Umgebung, huschten die Hauptpersonen aus ›Zimtzicken‹ durch meinen Kopf. Sie besuchten mich ohne Voranmeldung, als ich die starren Mienen mehrerer schwarz gekleideter Menschen beobachtete, die einem Sarg folgten.

Ein lautes Gespräch über einen nachbarlichen Streit, dessen Zeugin ich im letzten Sommer in einer Konditorei wurde, verführte mich nicht allein zu einem zweiten Stück Kuchen. Bereits während ich den Details der Zankereien lauschte, nahm ich Partei und stellte mich auf die Seite der vermeintlich Schwächeren. Unterdessen verwandelte meine Einbildungskraft die Räumlichkeiten in ein plüschiges Fantasie-Café und den Pudel am Nachbartisch in einen Mops. Damit war Ferdinand aus der Erzählung ›Das Café Rosa Linde‹ geboren.