Berlin
STEPHAN DIERICHS
Ich kann es nicht leugnen, Berlin hat mich geprägt. Fast die Hälfte meines Lebens habe ich in Berlin gewohnt, gelebt, gelacht, geliebt. Natürlich war es immer der Osten und die Mitte Berlins. Anfangs hat die Mauer das Erkunden der ganzen Stadt verhindert. Später waren es die Gewohnheit und der Kiez, wie der Berliner seine Heimat nennt, die mich in Pankow festhielten. Berlin ist eine wunderschöne, aber auch nicht leicht zu ertragende Stadt. Sie ist einzigartig grün mit ihren vielen Parks und Straßenbäumen. Berlin hat ein Wasserstraßennetz, das es mit dem der Lagunenstadt Venedig locker aufnehmen kann und sie dabei übertrumpft. Diese Wasserstraßen helfen, Berlin auch zu versorgen, so dass die wenigsten bemerken, wie wenig Verkehr es eigentlich in Berlin gibt. Und doch stöhnen die Berliner ebenso wie der Berlinbesucher über die zahlreichen Staus und Umleitungen. Das hat aber mit dem sich ständig verändernden Gesicht Berlins zu tun. Es wird wohl in keiner anderen deutschen Stadt so viel gebaut wie in Berlin. Natürlich trägt die Funktion Berlins als Regierungssitz nicht unerheblich dazu bei. Repräsentationsbauten sind genauso wichtig wie Bürohochhäuser, Bahnhöfe, Theater, Kinos oder Supermärkte. Der Mauerfall zieht bis heute eine einzigartige Bautätigkeit nach sich. Trotzdem oder gerade deshalb sind in Berlin die Mieten im Durchschnitt noch erschwinglich. Die Stadt besitzt eine gute Infrastruktur. Obwohl die Deutsche Bahn in den letzten Jahren nicht gerade zur Pünktlichkeit der Berliner beigetragen hat, gibt es doch genügend Ausweichmöglichkeiten über die städtischen Verkehrsbetriebe. Die Bildungs- und Kulturstadt Berlin hat einen hervorragenden Ruf und das international. An großen Universitäten und Hochschulen wird hier im technischen genauso wie im kulturellen, Bildungs- und Wissenschaftsbereich hervorragend ausgebildet. Das führt dazu, dass Berlin eine sehr junge Stadt ist. Der freie Berliner Geist der 68er Bewegung weht hin und wieder immer noch um die Ecken. Anarchie wird nur diesmal öfter im Osten der Stadt, wie zum Beispiel im Mauerpark geübt. Dort trifft sich die intellektuelle Jugend genauso wie der Arbeiter von der Baustelle mit dem Penner vom Alexanderplatz beim Bierchen zum Musikhören und Grillen. Ethnische Konflikte gibt es hier wie in den Parks von Kreuzberg und Neukölln so gut wie nicht. In Berlin kann man sowohl anonym bleiben als auch berühmt werden. Vereinsamung finden wir hier neben überbordendem Leben. Berlin eine bunte Stadt, die sich täglich neu erfindet.
Es war nicht einfach, Häuser zu finden, die noch in ihrer tatsächlich historischen Substanz existieren. Oft stecken hinter den ausgewählten Hotels und Gasthöfen auch nur historische Gebäude, die von jungen Hoteliers und Gastronomen für ihre Zwecke belebt und nutzbar gemacht wurden. Aber das ist eben Berlin. Hier hält man das Erhaltene für erhaltenswert und macht schnell eine hippe Location daraus. Warum auch nicht. Die Stadt atmet Geschichte und so wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Entdeckungsreise zu und durch die Historischen Gast-Häuser und Hotels von Berlin.
Stephan Dierichs
Potsdam-Babelsberg, im Juni 2011
Die Suche nach historischen Gast-Höfen und Hotels gestaltete sich in Berlin nicht einfacher als bei den beiden vorangegangenen Büchern über Brandenburg und Thüringen. Deshalb bedarf es hier einer kräftigen und ehrlichen Danksagung.
Als erstes danke ich meiner großartigen Erstleserin Silke Kadenbach. Ihre Hilfe ist so unschätzbar, dass ein Dank zu wenig wäre. Mein Wollen zu verstehen und mir dabei zu helfen, es meinen Lesern auch verständlich zu machen, ist ihr Verdienst. Darüber hinaus ist mir ihre Geduld eine große Inspiration gewesen.
Meinen Söhnen will ich danken für ihre Geduld mit mir und dem was mein Leben ausmacht, die Umtriebigkeit. Sie, Anton und Franz Schünemann, sind auch ein Grund, dass ich mich wiederrum der Herausforderung eines weiteren Buches gestellt habe. Ich danke ebenfalls meiner Schwester Nadja mit ihrer Familie, meiner Mutter Elke und meinem Vater Jens Peter die alle in Berlin leben. Sie haben meinen Kontakt zu dieser Stadt nie abbrechen lassen.
Und zu guter Letzt ein Dank an die vielen Menschen und Freunde, denen ich bei meinen Recherchen begegnet bin und die mir so manche Geschichten erzählt und Fragen beantwortet haben. Nur durch die selbstlosen Bemühungen aller konnte dieses Buch zustande kommen.
Stephan Dierichs
Potsdam-Babelsberg, im Juni 2011
Dieses Buch ist meiner ganzen Familie in Berlin und Potsdam gewidmet. Mögen sie noch in diesen schicksalhaften Städten leben, ob verheiratet, geschieden oder nicht mehr unter uns. Für mich werden sie immer meine Heimat sein.
Berlin – eine Weltstadt höchsten Ranges, zieht durch ihre wechselvolle Geschichte und ihr pulsierendes kulturelles Leben jährlich Millionen von Besuchern in die Stadt. Berlin ist trendy, modern, vibrierend, spannend und vielseitig, besonders in der Kultur- und Kunstszene, Mode, Architektur, Design und Film. Berlin ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert! Lassen auch Sie sich von dem Flair dieser Stadt inspirieren und erleben Sie den typischen Berliner Charme bei einem Kurztrip oder auch einem längeren Aufenthalt.
Berlin bietet auch an Unterkünften zahlreiche Möglichkeiten: vom Privatzimmer, von Jugendherbergen, Hostels, Pensionen, preiswerten Hotelzimmern mit Blick auf den Alexanderplatz und dem Fernsehturm bis zur Suite in luxuriösen Top-Hotels wie dem Hotel Adlon am Pariser Platz, dem Schlosshotel Grunewald und dem Hotel Kempinsky. Es ist alles vorhanden, was Ihren Aufenthalt zu einem wahren Erlebnis werden lassen kann.
Mit der Wiedervereinigung einer fast 50 Jahre lang geteilten Stadt, erblühte Berlin fortan zu neuem Leben. Besonders einladend für Shopingliebhaber sind die Shopingmeilen Friedrichstraße mit dem Kaufhaus Lafayette, der Kurfürstendamm mit dem Kaufhaus des Westens, KaDe We, und die vielen Designerläden rund um den Hackeschen Markt, wo es Neues aus der Modewelt zu entdecken gibt.
Die allseits beliebte Berliner Currywurst und die Bulette genießt man am besten an einem der Imbissbuden, wie „Konnopke´s Imbiss“ oder „Curry 36“ oder man lässt sich von den kreativen Fähigkeiten der Spitzenköche in einem der exquisiten Restaurants, wie „Lutter&Wegner“, „Borchards“ und „Margaux“ verwöhnen. Die Stadt Berlin ist nicht nur ein Anziehungspunkt für die Stars der Filmindustrie und des Showbusiness. Auch Künstler, Schauspieler und Musiker aus aller Welt sind begeistert von Bezirken Berlins, wie Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain und Charlottenburg. Denn hier pulsiert das Leben bei Tag und bei Nacht. Musicalaufführungen im Theater des Westens und am Potsdamer Platz, Theaterpremieren im „Deutschen Theater“ und im „Berliner Ensemble“, Kabarett, Konzerte im „Konzerthaus am Gendarmenmarkt“ und in der Philharmonie, Ausstellungen in den Museen auf der Museumsinsel wie dem Pergamon- und dem Bodemuseum, Off-Bühnen, angesagte Clubs und Bars – hier können sie Kunst und Kultur zu günstigen und erschwinglichen Preisen erleben. Kultur der Extraklasse!
Auch ein Ausflug in die Schlösserstadt Potsdam lohnt sich ebenfalls. Tauchen auch Sie ein in die Welt dieser faszinierenden Stadt und buchen Sie noch heute ein Zimmer in traumhafter Lage im Zentrum der Stadt oder in einer der angrenzenden Bezirke. Ein Blick in unseren Hotelpreisvergleich erleichtert Ihnen die Suche und Sie werden garantiert ein günstiges Zimmer finden. Diese Stadt ist immer eine Reise wert!
Berlin. Diese Stadt hat es in sich. Berlin wird genauso geliebt wie verachtet, verehrt wie gehasst. Berlin kann auf die wohl wechselvollste Geschichte einer Stadt als Hauptstadt zurückblicken. Kurz, Berlin ist einmalig oder knorke wie der Urberliner sagen würde. Nähern wir uns also dem Phänomen, der multiplen Stadt, langsam an.
Der 28. Oktober 1237 gilt als offizieller Geburtstag Berlins. An diesem Tag wurde die Stadt Cölln das erste Mal urkundlich erwähnt. Erst 1244 finden wir auch den Namen Berlin in den Akten. Beide Städte lagen an den Ufern der Spree und wurden ab Anfang des 14. Jahrhunderts gemeinsam verwaltet. Nach dem sich Kurfürst Friedrich II. entschloss, seine Residenz in Berlin auf-zuschlagen, erklärte er die Stadt 1470 zu seinem Regierungssitz. Seitdem ist die Stadt sozusagen das Zentrum der deutschen Politik. Sie bleibt es trotz schwerster Verluste im Dreißigjährigen Krieg und unter der wechselnden Herrschaft der verschiedenen Kur- und Großfürsten. Schon 1671 wird die erste Jüdische Gemeinde in Berlin gegründet und zeugt somit von der liberalen Anschauung der Stadt und ihrer Bürger. Hinzu kommt die Aufnahme einer großen Anzahl von Hugenotten, die das Handwerk und Gewerbe der Stadt maßgeblich weiterentwickeln. Am 18. Januar 1701 erklärt König Friedrich I. Berlin zur Hauptstadt des Preußischen Königreiches. Die europäische Großmachtstellung Preußens wird auch durch seine Hauptstadt unter Friedrich II. manifestiert.
Erst Napoleon bricht durch die dreijährige Besatzung 1806 - 09 diesen Status. Keine einhundert Jahre später wird die Stadt Berlin Residenz des Kaisers Wilhelm I. und zur Reichshauptstadt. Berlin wird nach dem Ersten Weltkrieg geeint und 59 Landgemeinden sowie 27 Gutsbezirke werden zu 20 Bezirken Groß Berlins zusammengeführt. Die Weltstadt beherbergt damals vier Millionen Einwohner und ist somit die zweitgrößte Metropole Europas.
Die stürmische Entwicklung von Wissenschaft, Industrie und Handel führte Berlin in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts nicht nur zur Blüte, sondern auch in die Katastrophe. Durch die Machtergreifung Hitlers begann der geistige und moralische Verfall der Reichshauptstadt, der in der unbeschreiblichen Zerstörung Deutschlands und seiner Hauptstadt sein unrühmliches Ende fand. Berlin wurde durch die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges in Sektoren geteilt und am 13. August 1961 gar durch den Mauerbau teilweise vom Umland abgeschnitten. Ein einzigartiges Gebilde entstand, das die Manifestation eines geteilten Landes und auch seines nationalen Bewusstseins wurde. Westberlin wurde von der Bundesrepublik Deutschland isoliert und zum Sammelbecken bundesdeutscher Oppositioneller und Auslöser der studentischen Protestaktionen der 1968 er Jahre. Ostberlin wurde die Hauptstadt des zweiten deutschen Staates, der DDR. Erst durch die Maueröffnung am 9. November 1989 und die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 ist Berlin wieder die Hauptstadt aller Deutschen.
Im vorliegenden Buch habe ich die Stadt Berlin in fünf touristische Regionen aufgeteilt. Diese orientieren sich nicht an den Verwaltungsbezirken der Stadt.
Wenn Sie sich das Ziffernblatt einer Uhr vorstellen wollen, so beginnen wir bei elf Uhr im Nord-Westen mit der Region Berliner Norden, dieser folgt gegen dreizehn Uhr der Berliner Osten bis fünfzehn Uhr. Um sechzehn Uhr befinden wir uns schon im Berliner Süden. Der Berliner Westen wird ungefähr zwischen achtzehn und zweiundzwanzig Uhr markiert. Im Zentrum finden sie die Mitte Berlins.
Die beschriebenen historischen Hotels und Gast-Höfe sind in den jeweiligen touristischen Regionen alphabetisch geordnet und durchnummeriert. Anhand dieser Nummern kann der Leser die Lage der Einrichtung schnell auf der beiliegenden Karte finden.
Alle Häuser wurden aus einer Vielzahl von Einrichtungen ausgewählt. Dabei geschah die Auswahl kommerziell unabhängig und kein Haus hat für seinen Eintrag bezahlt oder sonstige Leistungen erbracht. Kriterium für die Auswahl war einzig der Geschmack und das Interesse des Autors. Im Vordergrund standen immer die Historie, die Menschen, die sich heute mit den Häusern verbinden und die Küche. Manchmal aber waren die Menschen eben auch wichtiger als die Küche … Sollte ich dabei nicht immer auf gleiches Interesse beim Leser stoßen, bitte ich das nachzusehen und mir weitere Anregungen und Vorschläge zukommen zu lassen. So können diese in der nächsten Auflage berücksichtigt werden.
Alle Informationen wurden aktuell und zeitnah recherchiert. Es kann aber vorkommen, dass sich nach Redaktionsschluss ein Preis oder ein Angebot verändert hat. Darum bitte ich grundsätzlich, telefonisch nachzufragen. Dies hat auch den Vorteil, noch mehr Einzelheiten und Informationen über das jeweilige Haus und seine Angebote zu erfahren. Grundsätzlich sollen die Beschreibungen hier im Buch Appetit machen und manchmal kommt der ja bekanntlich erst beim Essen …
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Einzelzimmer |
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Doppelzimmer |
App. |
Appartement |
A 71 |
bezeichnet eine Autobahn, |
B4 |
eine Bundesstraße, |
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Landstraße. |
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Zimmer |
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zuzüglich |
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Behinderten gerechtes Zimmer |
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Ferien Wohnung |
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Einzelzimmer |
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bis 70 € |
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bis 90 € |
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Das Frühstück ist nicht immer im Preis enthalten.
Die Kosten für Tiere beziehen sich auf jeweils einen Tag.
Unter der Rubrik „Entfernung“ finden sie die Entfernung zum jeweils näher gelegenen Teil des Berliner Zentrums.
Redaktionsschluss war der 15. 06. 2011, für eventuelle Fehler oder nachträgliche Änderungen können Autor und Verlag nicht in Haftung genommen werden.
1 ackselhaus
2 Hotel Alte Feuerwache
3 Gasthof Alter Dorfkrug Lübars
4 Charleston House
5 Hotel & Restaurant Alt Karow
6 Hotel Pension Kastanienhof
7 Café Majakowski
8 PRECISE Myer`s
9 Pratergarten
10 Schall und Rauch
11 Wirtshaus an der Panke
12 Zum Eisernen Gustav
13 Historisches Landhaus Marzahner Krug
14 Café Rix
15 Hotel Villa Toscana
16 Köpenicker Hof
17 Hotel und Gasthaus „Landhaus Lichterfelde“
18 Hotel und Restaurant Neu Helgoland
19 Segelschiffrestaurant Klipper
20 Waschhaus Alt Köpenik
21 Restaurant Weiße Villa
22 Restaurantschiff „Alte Liebe“
23 Alter Fritz
24 Blockhaus Nicolskoe
25 Brauhaus Spandau
26 Hofcafé Mutter Fourage
27 Café Schwarzsche Villa
28 Fischerhütte am Schlachtensee
29 Forsthaus Paulsborn
30 Gasthaus zur Pfaueninsel
31 Hotel Landhaus Schlachtensee
32 Hotel Lindenufer Berlin
33 Landgasthof Dannenberg am See
34 Schlosshotel Grunewald
35 Historisches Wirtshaus Moorlake
36 ABION Villa
37 Restaurant Altes Zollhaus
38 Café BilderBuch
39 Café Bistro Deckshaus
40 Café Einstein Stammhaus
41 DDR Restaurant Domklause
42 Hotel Pension Funk
43 Hotel Sarotti-Höfe
44 Hotel „Villa“ Konstanz
45 mitArt Hotel
46 Nolas am Weinberg
47 Paris-Moskau
48 SAGE Restaurant
49 Sophieneck
50 Spreestern Restaurant