Oberhausen
Eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet
Studienausgabe
Herausgegeben von Magnus Dellwig und Peter Langer
unter Mitarbeit von Otto Dickau, Klaus Oberschewen und Burkhard Zeppenfeld
Band 1:
Oberhausen
in vorindustrieller Zeit
Verlag
Karl Maria Laufen
Die Herausgeber und der Verlag bedanken sich bei den Sponsoren für die großzügige Unterstützung. Nur so konnte die Studienausgabe der Oberhausener Stadtgeschichte realisiert werden.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Verlag Karl Maria Laufen
Oberhausen 2014
Alle Rechte vorbehalten
Autoren und Herausgeber haben sich bemüht, alle Bildrechte zu klären. Sollte dies im Einzelfall nicht oder nicht zutreffend gelungen sein, wird um Nachricht an den Verlag gebeten.
Bildredaktion: Ingo Dämgen
Register: Saskia Eßer
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
ISBN 978-3-87468-328-9
ISBN des Gesamtwerkes: 978-3-87468-316-6
Band 1:
Oberhausen in vorindustrieller Zeit
Band 2:
Oberhausen im Industriezeitalter
Band 3:
Oberhausen in Krieg, Demokratie und Diktatur
Band 4:
Oberhausen in Wirtschaftswunder und Strukturwandel
Cover
Titel
Impressum
Überblick über das Gesamtwerk
Grußwort
Vorwort der Herausgeber
■ JÜRGEN HEINRICHS
Die Ur- und Frühgeschichte des Stadtgebietes Oberhausen
Ein Überblick über Fundstücke und Siedlungsspuren von der Steinzeit bis zum Mittelalter
■ HELMUT RÖNZ
Osterfeld
Von den Anfängen der Besiedlung bis zum Durchbruch der Industrialisierung um 1870
■ OTTO DICKAU
Sterkrade
Nicht nur Kraut und Rüben
■ KLAUS BIELECKI
Buschhausen
Ein Blick in die Vergangenheit
■ KARL LANGE
Schmachtendorf und Könighardt
Von den Anfängen bis zur Industrialisierung
■ MONIKA ELM
Holten
Von den Anfängen bis zum Einzug der Industrie 1928
■ ANDREAS KAMP
Alt-Oberhausen bis 1840
Vorgeschichte einer Stadt ohne Kern
■ MARIANNE VIER
Alstaden
Ein tausendjähriger Stadtteil an der Ruhr
Danksagung
Abkürzungen
Begriffserläuterungen
Anmerkungen
Register
Autorinnen und Autoren
Abbildungsnachweis
Klappentext
2012 wurde Oberhausen 150 Jahre alt. Das war und ist ein guter Grund sich zu erinnern. Immer wieder haben mich im Laufe der Jahre Oberhausenerinnen und Oberhausener angesprochen, ob es nicht mal wieder Zeit würde für ein neues Oberhausen-Geschichtsbuch.
Immerhin ist das letzte 1965 erschienen, das ist fast ein halbes Jahrhundert her. Den Anstoß, von der Idee zur konkreten Umsetzung zu kommen, gab die Verabschiedung von Dr. Peter Langer als Leiter der Heinrich-Böll-Gesamtschule Mitte 2009. Damals habe ich ihn, den Vorsitzenden der Historischen Gesellschaft Oberhausen (HGO), gebeten, in seiner hinzugewonnenen Freizeit sich um ein neues Stadtgeschichtsbuch für Oberhausen zu kümmern.
Er hat die Aufgabe angenommen und sie gemeinsam mit seinem Mitherausgeber Dr. Magnus Dellwig sowie den Autorinnen und Autoren, dem Redaktions- und dem Herausgeberteam zum Erfolg geführt.
Pünktlich zum Jubiläumsjahr 2012 lag ein neues und umfassendes Werk über die Stadtgeschichte vor. Es gliedert sich in vier Bände:
■ Band 1 beschreibt die vorindustrielle Zeit bis zum 19. Jahrhundert. Er stellt die Stadtteile in den Mittelpunkt für eine Zeit, zu der es Oberhausen noch nicht gab.
■ Band 2 setzt 1758 an. Er schildert die Industrialisierung und die Stadtbildung von der Gründung der St. Antony-Hütte bis ins frühe 20. Jahrhundert.
■ Band 3 befasst sich mit dem Zeitraum von 1914 bis 1945 und stellt dabei die politische Geschichte in den Mittelpunkt.
■ Band 4 ist zeitlich gesehen der aktuellste Band. Er behandelt die Zeitgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei macht ihn die Vielseitigkeit der thematischen Zugänge zur Stadtgeschichte besonders lesenswert.
Beeindruckende 35 Autorinnen, Autoren und Interviewpartner haben die Stadthistorie aufgearbeitet und auf mehr als 1.800 Seiten dargestellt. Das ist bislang einmalig in der Geschichte der Städte im Ruhrgebiet. So ist ein überaus spannendes Bild von der Entwicklung Oberhausens entstanden, das eine große Verbreitung und Leserschaft verdient.
Mein ganz besonderer Dank gilt den zahlreichen Autorinnen und Autoren, die in ihrer Freizeit mit großem Zeitaufwand und noch größerem Enthusiasmus dieses umfassende Oberhausener Geschichtsbuch geplant, geschrieben und herausgegeben haben.
Die Erstveröffentlichung im September 2012 fand bei der geschichtsinteressierten Bürgerschaft derart großes Interesse, dass die neue Stadtgeschichte schon zu Weihnachten 2012 vergriffen war.
Den Herausgebern ist es daraufhin gelungen, finanzielle Förderer und den Oberhausener Verlag Karl Maria Laufen für eine Neuveröffentlichung als Studienausgabe zu gewinnen. Diese verfolgt den hohen Anspruch, allen Interessierten in Stadt und Wissenschaft das Werk zu attraktiven Konditionen erneut zugänglich zu machen. Ebenfalls ist beabsichtigt, Folgebände zu Themen von gesamtstädtischer Bedeutung zu veröffentlichen. Dafür danke ich allen Beteiligten im Namen der Stadt Oberhausen, ihrer Bürgerinnen und Bürger ausdrücklich.
Glück auf und viel stadtgeschichtliches Lesevergnügen!
Klaus Wehling
Oberbürgermeister
Liebe Leserin, lieber Leser,
Oberhausen feiert in diesem Jahr die 150-jährige Wiederkehr der Gründung im Jahre 1862. Aus einer Ansiedlung von 709 Gebäuden, darunter 466 privat Wohnhäusern, in denen 1864 bereits 7.204 Menschen lebten (so der Bürgermeister Schwartz in seinem ersten Verwaltungsbericht), ist eine Großstadt entstanden, die auf bewegte Zeiten zurückblicken kann. Diese sollen in den hierzu erstellten vier Bänden unter den individuellen Blickwinkeln vieler Mitarbeiter dargestellt werden. Oberhausen entstand in der heutigen Form erst 1929 und ist damit – gemessen an den beiden unmittelbar angrenzenden Städten Essen und Duisburg – eine vergleichsweise „junge“ Groß-Stadt. Sie erlangte diesen Status durch die Angliederung von umliegenden Städten und Gemeinden, die eins gemeinsam haben: Sie können auf eine historisch viel längere Tradition zurückblicken als (Alt-) Oberhausen, verfügten aber nicht über die wirtschaftliche Vitalität, um langfristig und eigenständig „überleben“ zu können. Die „Alstadener“, „Osterfelder“, „Sterkrader“, „Buschhausener“ oder „Holtener“ widersprechen dieser Annahme nach wie vor mit dem Hinweis, man habe es ja nicht ausprobieren dürfen.
Wie Oberhausen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesehen haben dürfte, das erfahren Sie in diesem ersten Band des vierbändigen Werkes Oberhausen – eine Stadtgeschichte im Ruhrgebiet. Jürgen Heinrichs beschreibt eine weitgehend unbekannte Epoche der Stadtgeschichte, die sich als faszinierend darstellt. Durch die Vorstellung von alten und jüngst gemachten Bodenfunden kann er – gemeinsam mit den Freunden der Archäologie im Raum Oberhausen (FARO e. V.) – zeigen, dass die „junge“ Stadt eigentlich „steinalt“ ist. Neuere Funde lassen aber erwarten, dass die Ur- und Frühgeschichte des Oberhausener Stadtgrundes an vielen Stellen zu überarbeiten ist.
Die Alstadener und ihre Geschichte werden von Marianne Vier vorgestellt – wer sonst könnte „ihren“ Stadtteil mit so viel Charme und Hintergrundwissen so gekonnt und umfassend präsentieren? Der Beitrag von Andreas Kamp über die Historie (Alt-) Oberhausens macht deutlich, dass dieser Raum weitaus geschichtsträchtiger ist als bislang angenommen. Ein administrativ verfügter Zusammenschluss schuf aus historisch gewachsenen Orten ein künstliches Konstrukt, das noch ohne eigentliches Zentrum an einem Bahnhof entstand.
Anders dagegen die Situation bei Osterfeld, Sterkrade und Holten. Diese Gemeinden sind Gemeinwesen, die ihre Entstehung auf sogenannte Dorfkerne zurückführen können. In anschaulicher Form zeigt Helmut Rönz die Entwicklung des ▶ Kirchspiels Osterfeld von dem ersten Auftreten menschlicher Spuren in der mittleren Steinzeit, über ein vor allem um die Kirche zu Osterfeld sich gruppierendes mittelalterliches Höfekonglomerat bis hin zur Entstehung der St. Antony-Hütte, die über viele Jahre hinweg als ein Wirtschaftsfaktor für Osterfeld beschrieben wird. Eine ähnliche Entwicklung konnte Otto Dickau für Sterkrade nachweisen: Entstanden aus einer fränkischen Siedlung bildete sich am Marienbach das Zentrum der späteren Stadt. Hier hatten Nonnen ein Kloster gegründet, das sich durch Schenkungen zu einem lokalen Macht- und Wirtschaftsfaktor am Kreuzungspunkt zweier regional bedeutsamer Handelsstraßen entwickeln konnte. Buschhausen war, ein zwischen Sterkrade und Hamborn gelegene Landschaftsstreifen, der von der Abtei Hamborn abhängig und bis in die Gegenwart hinein von der Landwirtschaft bestimmt war. 1909 ging die Gemeinde in dem Bürgermeistereiverband Sterkrade auf.
Ein ähnliches Schicksal war auch dem Stadtteil Schmachtendorf bestimmt, wo, so Karl Lange, die ältesten Bauernhöfe Oberhausens (Süselbecks Hof und Barmscheids Hof) lagen. Größere Bedeutung erlangte der Ort aber erst seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, als Heideflächen auf Anweisung der Landesherren durch ehemalige Soldaten kultiviert werden sollten. Eindrucksvoll beschreibt der Autor die Auseinandersetzungen der „Zugereisten“ mit den „Ansässigen“, den Wandel des Ortes, der mit der Ansiedlung der Gutehoffnungshütte und der Abteufung von Schächten einhergeht.
Den Aufstieg von einer fernab jedweder Straßenanbindung errichteten Siedlung, die im Spannungsfeld lokaler Adelsgruppen und des Kölner Erzbischofs lag, zu einer mit allen Rechten ausgestatteten Stadt, den letztlich misslungenen Versuchen der Bürgermeister, diesen Ort wirtschaftlich zu stabilisieren, und den Niedergang in der frühen Neuzeit beschreibt Monika Elm.
Als Herausgeber möchten wir noch auf Folgendes hinweisen: Am Ende der vier Bände finden Sie jeweils eine Reihe von Begriffserläuterungen. Auf die dargestellten Begriffe wird im Text mit einem grauen Dreieck (▶) aufmerksam gemacht. Sodann möchten wir darauf hinweisen, dass die Autorinnen und Autoren für die mitunter wertenden Aussagen in ihren Beiträgen allein verantwortlich sind.
Die schriftliche Darstellung historischer Prozesse wird nie den Geschmack aller treffen. Es wird stets andere Meinungen geben. Das ist gut und notwendig, wenn neue Sehweisen vorgestellt und diskutiert werden. Die hier versammelten Autorinnen und Autoren wünschen sich eine sachliche und offene Auseinandersetzung, denn sie haben nach Zeit und Umständen das Möglichste geleistet.
Konstruktive Kritik ist immer erwünscht und wird unter stadtarchiv@oberhausen.de entgegengenommen. Anonym verfasste Kommentare werden allerdings nicht beantwortet. Die Mitglieder der Redaktion und alle Autorinnen/Autoren wünschen den Leserinnen und Lesern eine interessante und erkenntnisreiche Lektüre.
Oberhausen, November 2014
Magnus Dellwig
Peter Langer
Otto Dickau
Jürgen Heinrichs
Wenn man die Begriffe Oberhausen und Archäologie in Zusammenhang bringt, denkt man zunächst an Industriearchäologie und hier insbesondere an die St. Anthony-Hütte, die Wiege der Ruhrindustrie. Dass Oberhausen aber mehr zu bieten hat als Industriearchäologie und viel älter ist als die Stadt Oberhausen mit ihrer 150-jährigen Geschichte, soll dieses Kapitel anhand einiger ausgewählter archäologischer Funde, insbesondere von der Ur- und Frühgeschichte bis zum Mittelalter, darstellen.1
Eine Besiedlung des Oberhausener Raumes ist bereits für die Steinzeit belegt. So wurde in Oberhausen u. a. ein Schädel von einem jugendlichen, aber ausgewachsenen Individuum gefunden. Da keine weiteren Skelettreste beobachtet werden konnten, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine Schädeldeponierung, die in der Mittelsteinzeit keine Seltenheit war. Dass der Oberhausener Raum bereits früh besiedelt war, zeigt insbesondere der Fund der Vogelheimer Klinge auf Essener Gebiet südlich der Emscher (zwischen 280.000 und 250.000 Jahren alt), der als sicherer Nachweis des frühen saaleeiszeitlichen Menschen im Ruhrgebiet gilt.
Die wenigen mittelsteinzeitlichen Funde in Oberhausen beschränken sich bisher auf das Emschergebiet. So wurden z. B. auf einer Emscherdüne bei Lirich Anfang des 20. Jahrhunderts einige Mikrolithe (steinzeitliche Kleinstgeräte, meist aus gut spaltbarem Feuerstein, Obsidian oder Quarz, die als Harpunen, Sägen und Bohrer oder als Pfeilspitzen verwendet wurden) aufgefunden, die im Allgemeinen als Leitform der Mittelsteinzeit gelten. Somit könnte es sich hier um einen typischen Wohnplatz der damaligen Zeit handeln.
Waren die Menschen in der Frühzeit der Besiedlungsgeschichte noch Jäger und Sammler, so begannen sie in der Jungsteinzeit als Hirten sesshaft zu werden. Dies schlug sich auch in Funden entsprechender Werkzeuge und Geräte (u. a. Steinbeile, Äxte, Klingen) in Oberhausen nieder. Hierbei bilden Steinbeile die größte Gruppe steinzeitlicher Geräte aus Oberhausen. Fast alle können den Flint-Ovalbeilen westeuropäischer Prägung zugeordnet werden. Je nach Querschnitt, Nackenausbildung und Seitenriss werden mehrere Untergruppen unterschieden. So wurde z. B. das oben abgebildete spitznackige Flint-Ovalbeil in Schmachtendorf gefunden, das im Ruhrgebiet gehäuft nachweisbar ist. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt eine im Holtener Bruch gefundene Geweihaxt, die eindeutige Bearbeitungsspuren zeigt. Die abgebildete Scheibenkeule mit flachspitzovalem Querschnitt und leicht exzentrischem Schaftloch zählt zu den selteneren Fundstücken und wird der bandkeramischen Kultur des Niederrheins zugeordnet.
Das Endneolithikum (Übergang von der Stein- zur Bronzezeit) wird im Raum Oberhausen durch die nordwestdeutsch-niederländische Becherkultur, eine lokale Ausprägung der Schnurkeramik- und Glockenbecherkultur, dominiert. Auffälligster Fund dieser Zeit ist eine Streitaxt aus dem Holtener Bruch, eine sogenannte A-Axt. Auffällig und charakteristisch ist bei diesem Typ die plastische Naht von der Schneide bis zur Nackenplatte. Zur weiteren Hinterlassenschaft der Becherkultur zählen ferner einige Flintklingen, Feuersteindolche und eine zweiflügelige Pfeilspitze.
Die Fundstellen liegen fast immer in der Nähe eines Baches und lassen erkennen, dass der Mensch seine Siedlungsstätte vorzugsweise in der Nähe eines Gewässers anlegte. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Emscher – gemessen an ihrer Bedeutung in der Alt- und Mittelsteinzeit – mit nur sehr wenigen Funden zurücktritt. Es wird deutlich, dass sich die Funde aus der Jungsteinzeit nördlich der Emscher verdichten. Fast aus jedem Bachtal des Sterkrader Raumes sind Funde bekannt. Eine Fundkonzentration findet sich insbesondere im Bereich Schmachtendorf (Handbachtal) und im ehemaligen Holtener Bruch. Weitgehend fundleer bleibt dagegen das Gebiet der heutigen Oberhausener Innenstadt einschließlich Alstaden, das Gebiet des Rhein-Herne-Kanals und der heutigen Emscher sowie das nordöstliche Sterkrade (Sterkrader Venn) und der Hiesfelder Wald. Die genaue Ursache dieser ungleichen Fundverteilung über das Stadtgebiet wird noch Gegenstand weiterer archäologischer Untersuchungen in der Zukunft sein.
Als die Menschen der jüngeren Steinzeit gelernt hatten, Ackerbau zu betreiben, und dazu übergingen feste Häuser zu errichten, verließen sie die Oberhausener Gegend, um fruchtbarere Gebiete aufzusuchen. Der überwiegend vorhandene Sandboden schenkte wenige Erträge, welche die mühevolle Feldarbeit mit den primitiven Geräten lohnten. Dies zeigt sich insbesondere in der Fundarmut der nachfolgenden Epochen. Insbesondere aus der frühen und mittleren Bronzezeit fehlt bislang jeder Beleg in Oberhausen und erst mit der Urnenfelderzeit gibt es wieder einen ersten Hinweis auf eine Besiedlung des Gebietes.
Die Urnenfelderkultur ist die am weitesten verbreitete mitteleuropäische Kultur der Späten Bronzezeit. Sie dauerte von etwa 1.300 bis 800 v. Chr. Da der Bestattungsritus – Leichenverbrennung auf einem Scheiterhaufen und die Beisetzung des Leichenbrandes in Urnen – auch in anderen Kulturen geübt wurde, ist die Urnenfelderkultur durch weitere Kriterien, wie typische Bronze- und Keramikformen, definiert. Die Urnenfelderkultur folgt der Hügelgräberkultur der Mittleren Bronzezeit. In vielen Teilen ihres Verbreitungsgebietes wird die Urnenfelderkultur mit Beginn der Eisenzeit durch die Hallstattkultur abgelöst.
Aus dieser Epoche sind nur sehr wenige Funde aus Oberhausen bekannt. Der bedeutendste Fund ist eine bronzene Lanzenspitze aus dem Holtener Bruch, die mit ihrem weidenblattförmigen Blatt auf die Form der norddeutschen Lanzenspitzen hindeutet.
Des Weiteren wurden auf dem Gelände eines fränkischen Gräberfeldes in Sterkrade (Weseler Straße/Ecke Oskarstraße) auch bronzezeitliche Scherbenfunde gemacht, darunter eine mit tiefen eingeschnittenen Linien und Einstichen verzierte Scherbe. Sie wird der sogenannten Kerbschnittware zugerechnet, die für den Niederrhein in der jüngeren Urnenfelderzeit kennzeichnend ist. Die Lage der Fundstelle auf einem sandigen Höhenrücken fügt sich gut in das damalige Siedlungsschema ein und beweist die lange Besiedlung dieses Gebietes.
Im Südwesten des Stadtkerns von Bottrop liegt ein ausgedehntes Brandgräberfeld der jüngeren Bronze- und älteren vorrömischen Eisenzeit (etwa 1.000 bis 300 v. Chr.), das sogar bis nach Osterfeld reicht. Es wurden insgesamt 362 Gräber entdeckt, von denen etwa ein Drittel Knochengräber und zwei Drittel Urnengräber mit zum Teil schönen Verzierungen, Deckeln, Beigefäßen und Bronzebeigaben (Nadeln, Messer, Armringfragmente) waren. Das Gräberfeld hat eine Ausdehnung von rund 2.800 Meter Länge und 800 Meter Breite und wurde durch verschiedene Ausgrabungen in den Jahren 1973 bis 1992 untersucht. Die Funde befinden sich im Museum Quadrat in Bottrop und werden teilweise der Urnenfelderzeit, aber auch der nachfolgenden Hallstattzeit zugeordnet.
Die Hallstattkultur steht üblicherweise für die Periode der älteren Eisenzeit. Am Salzberg bei Hallstatt wurde 1846 von Johann Georg Ramsauer ein ausgedehntes Gräberfeld entdeckt und teilweise ausgegraben. Das Gräberfeld liegt in einem Hochtal über dem Hallstätter See. In dem Gebiet findet man Siedlungsspuren, die bis in die Jungsteinzeit vor 5.000 Jahren zurück reichen; die Hauptphase der Besiedlung lag aber in der späten Eisenzeit. Danach scheint Hallein zu dieser Zeit die führende Position im Salzbergbau eingenommen zu haben. Das Gräberfeld von Hallein umfasst über tausend Gräber. 55 Prozent davon sind Körpergräber, 45 Prozent Brandgräber. Bei 26 Prozent der Gräber handelt es sich um Waffengräber, die meistens am äußeren Rand des Gräberfeldes angelegt wurden, während sich die waffenlosen Gräber in der Mitte befinden. In Frauengräbern fand man Fibeln, Gürtel und Schmuck, in Männergräbern Nadeln und Waffen.
In Oberhausen-Osterfeld („Am Heidenkirchhof“) wurden in der Zeit von 1923 bis 1925 insgesamt 25 Urnen und Urnenreste verschiedenen Typus entdeckt. Bereits im 19. Jahrhundert wurden nach Aussage von Zeitzeugen beim Sandabbau in dieser Gegend einige Urnenfunde gemacht, die aber zur damaligen Zeit keine Beachtung fanden. Die Angabe, dass zur damaligen Zeit mehrere hundert Urnen gefunden worden seien, erhalten in Anbetracht der in der Nachbarschaft entdeckten Gräberfelder, Duisburg-Wedau mit etwa 5.000 Gräbern, Bottrop-Südring mit mehr als 300 Gräbern, eine gewisse Glaubwürdigkeit. Somit konnten 1923/25 nur noch Reste dieses möglicherweise großen Gräberfeldes ausgewertet und dokumentiert werden. Da die gefundenen Urnen wie aufgereiht im Boden lagen, handelt es sich vornehmlich um sogenannte Flachgräber. Nur bei zwei Gräbern konnte eine eindeutige „Überhügelung“ der flach eingegrabenen Urne nachgewiesen werden. So wurden z. B. die eimerförmigen Urnen, ursprünglich beide mit Deckelschale, bei den Ausgrabungen entdeckt und befinden sich derzeit im Stadtarchiv Oberhausen.
Daneben wurden im Jahre 1931 bei Erweiterungsarbeiten auf dem Westfriedhof in Lirich (südlich der alten Emscher) eine hallstattzeitliche Grube und ein Spitzgraben entdeckt, die wohl viele Fundstücke (u. a. rotgebrannte Herdsteine, Wetzsteine, Spinnwirtel und Scherben) enthielten. Des Weiteren ist auf dem Kickenberg in Osterfeld ein Hügelgrab mit einem Durchmesser von sechs Metern erwähnt, das eine dicke Brandschicht und Reste einer Urne vom Typ Rauhtopf enthielt.
In diesem Zusammenhang ist interessant, dass sich die bekannten hallstattzeitlichen Fundstellen, Osterfeld und Lirich, auf einem Dünenrücken bzw. am Hauptterrassenabhang des Emschertales befinden und in der Nähe damals bekannter Handelswege lagen. Hier ist für Oberhausen insbesondere an den Hellweg und die Emscherfurt zu denken, wie sie aus späterer Zeit dokumentiert sind.
Die Latènekultur entwickelte sich unter mediterranem Einfluss zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. aus der Hallstattkultur zu einer eigenständigen Kunst- und Kulturform. Diese war etwa zwischen 450 v. Chr. und 50 v. Chr. in Frankreich, der nordalpinen Schweiz, Süddeutschland bis zu den Mittelgebirgen, Österreich, der Tschechischen Republik und Teilen Ungarns verbreitet. Träger der Latènekultur sind seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. hauptsächlich die Kelten. Zu den Besonderheiten der Kultur gehört Schmuck aus Glas wie Glasarmringe, Fingerringe und Ringperlen. Bisher sind auf dem Stadtgebiet Oberhausen keine Funde aus dieser Zeitepoche bekannt. Dennoch wird nicht von einem Besiedlungsabbruch ausgegangen. Dies beweist ein Fund aus dem Jahre 2009 in Duisburg-Bergheim (Julius-Leber-Straße), wo vier Graburnen aus der vorrömischen Eisenzeit (700 bis 100 v. Chr.) gefunden wurden.
Mit der römischen Expansion an den Rhein sind erstmals Stammesnamen für den Raum Oberhausen überliefert. Zur Zeit Caesars werden am rechten unteren Niederrhein die germanischen Sugambrer (auch: Sigambrer, Sygambrer) genannt, nördlich und südlich davon siedeln in augusteischer Zeit Usipeter bzw. Tenkterer.
Die Sugambrer wurden vollständig oder nur zum Teil unter Tiberius im Jahre 7 v. Chr. in linksrheinische Gebiete umgesiedelt. Der so entvölkerte rechtsrheinische Streifen diente als Sicherheitszone und wurde angeblich als Acker- und Weideland von den römischen Truppen genutzt. Seit dem Jahr 9 n. Chr., als mit der Varus-Niederlage die Aufgabe weiterer römischer Eroberungspläne in Germanien eingeleitet wurde, versuchten verschiedene germanische Stämme, sich zunächst erfolglos in Besitz des siedlungsleeren Gebietes am Niederrhein zu bringen, darunter Chamaven, Friesen, Ampsivarier und Tubanten. Infolge des Bataveraufstandes im Jahr 70 n. Chr. hat Rom seine Ansprüche auf das Limesvorland fallengelassen und es gelang den in der Nachbarschaft sitzenden Tenkterern und Usipetern die erfolgreiche Besiedlung dieses rechtsrheinischen Streifens. Schließlich zogen die Brukterer gegen Ende des Jahrhunderts ebenfalls an den Niederrhein.
Nach einer anderen Quelle siedelten zur Zeit der Varusschlacht die Marser zwischen Ruhr und Lippe. Sie kämpften als Verbündete der Cherusker gegen die römischen Legionen des Varus. Im Jahr 14 n. Chr. schlug Germanicus in einer Strafexpedition die nichtsahnenden Marser, als sie zusammen mit ihren Verbündeten, den Brukterern, ein kultisches Fest feierten. Ein Jahr darauf trat Germanicus erneut siegreich gegen die germanischen Marser an, denen er diesmal einen während der Varusschlacht erbeuteten Legionsadler abnehmen konnte. Auch im Zusammenhang mit der Wiedergewinnung des zweiten erbeuteten Legionsadlers im Jahr 41 n. Chr. nennt der Historiker Cassius Dio den Stamm der Marser.
Einige römische Funde auf Oberhausener Gebiet lassen auf einen Handel zwischen Germanen und Römern im Grenzgebiet am Rhein schließen. Es wurden u. a. Amphorenreste, Keramikteile, Bronzefibeln und auch einige Münzen entdeckt.
So wurden auf dem Gelände des Westfriedhofs in Lirich Amphorenfragmente der Form Dressel 20 aus der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr gefunden, die das Transportgut Olivenöl aus Südspanien enthielten. An gleicher Stelle wurden auch zwei mit Fingernageltupfen verzierte Wandungsscherben eines von Hand aufgebauten einheimischen Gefäßes gefunden, die aber nicht näher bestimmt werden konnten.
Interessant ist auch ein auf dem Westfriedhof 1931 gefundenes Brandgrab, das neben zwei Bronzefibeln (Frühformen der zweigliedrigen Armbrustfibeln der Form Dragendorff 37, um 180 n. Chr.) eine Terra sigilata-Schale und einen reliefverzierten Becher mit Jagddarstellungen enthielt.
Zwei germanische Brandschüttungsgräber aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., die ebenfalls auf dem Gelände des Westfriedhofs Lirich gefunden wurden, mit Resten von Holzkohle, Scherben und Knochen, beweisen die Anwesenheit von Germanen im Grenzgebiet zum Römischen Reich (Ausgrabung 1932). Trotz der wenigen erfassten Funde und der unzureichenden Dokumentation lässt sich für den Bereich des Westfriedhofs in Lirich ein Gesamtkomplex von Siedlung und dazugehörigem Gräberfeld erschließen, der mindestens vom Ende des 1. Jahrhunderts bis zum Ende des 2. Jahrhunderts genutzt wurde.
Eine weitere römerzeitliche Fundstelle auf dem Stadtgebiet von Oberhausen liegt im Bereich des Rhein-Herne Kanals bei Kanalkilometer 10,0. In einer Tiefe von etwa zehn Metern wurde eine Abfallgrube freigelegt, die den Unterteil einer Amphore, einen Spinnwirtel sowie Reste von situalförmigen Gefäßen mit abgesetztem Standfuß der Form Uslar I enthielt. Derartige Gefäße sind im rheinisch-westfälischen Raum eine häufig anzutreffende Form, die hauptsächlich aus dem 1. und 2. Jahrhundert n. Chr. stammt. Im Bachtal an der Kirchstraße/Ecke Vikariestraße wurden bei Ausschachtungsarbeiten u. a. eine römische Gürtelschnalle und eine kleine römische Plastik (Frauenkopf) gefunden.
Wenige römische Münzfunde in Oberhausen, die allesamt Einzel- bzw. Streufunde sind, ergänzen das kaiserzeitliche Fundspektrum und bestätigen eine erhöhte Siedlungsaktivität im bzw. ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. So wurden in der Dieningstraße ein Sesterz (Motiv vorne: Diva Faustina (Faustina maior, Gemahlin des Antonius Pius, gest. 141 n. Chr.) und ein As (Motiv vorne: Marcus Aurelius, 161 – 180 n. Chr.; belorbeerter Kopf) sowie am Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte ein Dupondius des Hadrian (117 – 138 n. Chr.) entdeckt. Leider sind alle drei Münzen heute nicht mehr auffindbar.
Am Heidenkirchhof wurde außerdem noch eine Bronzemünze (Sesterz) des Kaisers Antoninus (138 – 161 n. Chr.) gefunden. Die Beschriftung der Vorderseite lautet: Antoninus Augustus Germ(aniae) Sarm(aticae) vic(tor) – Antoninus, Besieger der Germanen und Sarmaten.
Seit etwa 200 n. Chr. begannen sich einige der kleinen westgermanischen Stämme entlang der römischen Grenze, etwa die Usipiter, Tenkterer, Sugambrer und Brukterer, zu einem größeren Stammesverband zusammenzuschließen, der sich selbst als Franken („die Mutigen, Kühnen“; wohl erst später „die Freien“) bezeichnete.
Die Franken wurden erstmals in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts als „Franci“ in römischen Quellen erwähnt, anlässlich eines ihrer vielen Raubzüge über die Grenze in die römische Provinz Gallien hinein. Die Franken waren Bauern und damit ein sesshaftes Volk. Bauern nehmen aber als Scholle nur solche Äcker unter den Pflug, die ihre Existenz für die Zukunft sichern. Dies waren die fruchtbaren Gebiete an Flüssen und Bächen. Für ihr Vieh, insbesondere ihre Schaf- und Schweineherden, sicherten sie sich zusätzlich weitere und meist weniger ergiebige Böden, wie Heideflächen, Brüche und Wälder als „Hude” oder Weidegebiete. Denn neben dem Ackerbau war die Viehzucht die Grundlage ihres bäuerlichen Seins. Die noch während der Frankenzeit vorhandenen riesigen Waldbestände zwischen Ruhr und Lippe sind aber im Laufe der Zeiten aufgrund stetig steigender Bevölkerungszahlen immer mehr der Axt zum Opfer gefallen. In unserer Heimat sind von diesen Wäldern nur noch einige geringe Reste erhalten geblieben, nämlich der Dunkelschlag, der Hiesfelder Wald und die Hühnerheide.
Viele heimische Ortsnamen legen noch heute davon Zeugnis ab, dass unser Gebiet ehemals Waldgebiet war. Denn was bedeuten die Namen Holten, Barmingholten, Buschhausen anderes als Wald, ebenso wie die Orts- und Flurnamen mit „-loh”, wie Marxloh oder Lohberg, oder auch Sterkrade von der Rodung her.
Die häufigen Kriegszüge der Franken zwischen der zweiten Hälfte des 3. und dem frühen 5. Jahrhundert n. Chr. ins römische Reich blieben nicht ohne Folgen auf die grenznahe Besiedlung im Ruhr- und Emschermündungsgebiet, was durch die starke Abnahme von Funden in dieser Zeit belegt ist. In Oberhausen fehlen spätkaiserzeitliche und frühvölkerwanderungszeitliche Funde gänzlich, obwohl ein Siedlungsabbruch in Hinblick auf den besser erforschten Duisburger Raum eher unwahrscheinlich ist.
Erst ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. kann im Oberhausen-Sterkrader Raum (u. a. im Alsbachtal) durch mehrere archäologische Befunde eine fränkische Besiedlung bezeugt werden. Deren Wichtigster ist ein fränkisches Gräberfeld aus der ▶ Merowingerzeit (2. Hälfte des 6. Jahrhunderts), das 1921 bei Bauarbeiten im Bereich Weseler Straße/Oskarstraße/Georgstraße zufällig gefunden und 1936 durch Ausgrabungen erschlossen wurde. Es wurden insgesamt 13 Gräber aufgedeckt, wobei zehn Gräber näher untersucht wurden. Zwei dieser Gräber konnten wegen der Waffenbeigaben eindeutig als Männergräber und fünf wegen der Perlen- und Schmuckbeigaben sowie Spinnwirtel als Frauengräber bestimmt werden. Zu den schönsten Schmuckfunden zählen Bügel-, S- und Almandinscheibenfibeln; bei den Waffenfunden sind insbesondere die Lanzenspitzen und Knopfschildbuckel hervorzuheben. Neben diesen Metallfunden wurden auch eine Reihe von Tongefäßen, insbesondere die typisch fränkischen Knicktöpfe, mit charakteristischer Rillen- und Rädchenverzierung entdeckt. Insgesamt wird die Größe dieses Sippenfriedhofes auf etwa 50 Gräber geschätzt, der spätestens von der Mitte des 6. Jahrhunderts bis zur ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts genutzt wurde. Die dazugehörige Siedlung hat sich möglicherweise im Bereich der heutigen Westhoffstraße in Sterkrade auf dem Gelände des ehemaligen Schulte-Westhoff-Hofes befunden. Weitere archäologische Untersuchungen in der Zukunft müssen zeigen, ob diese Vermutung richtig ist.
Auf dem Oberhausener Stadtgebiet sind zwei weitere Stellen mit Funden aus der Frankenzeit bekannt. Auf dem Gelände des Barmscheidshofs in Schmachtendorf wurden 1937 in den Überresten einer abgetragenen Sanddüne Bruchstücke fränkischer Tongefäße gefunden. Der Barmscheidshof wurde erstmalig im Jahre 1139 urkundlich erwähnt und gehörte zum Eigentum des Klosters Hamborn. Auch beim Abtragen eines kleinen Hügels in Osterfeld (Brockhofsfeld) wurden mehrere merowingisch-fränkische Gefäße geborgen, die auf das Jahr 500 n. Chr. datiert wurden. Die Gefäße wurden bis auf wenige Scherben vernichtet.
Etwa 900 Meter vom fränkischen Gräberfeld in Sterkrade entfernt gefundene Goldmünzen aus der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts unterstreichen die frühmittelalterlichen Anfänge Oberhausen-Sterkrades (Bremenerstraße/Reinerstraße). Zusätzlich wurden am Heidenkirchhof in Osterfeld und am Tackenberg zwei weitere spätrömische Münzen entdeckt.
Zu den wichtigsten historischen und archäologischen Fundstellen des Mittelalters in Oberhausen gehören die Burg Vondern, das Kastell Holten und das Kloster Sterkrade. Auf dem Gelände bzw. in der Umgebung dieser Gebäude wurden eine Reihe von Ausgrabungen (meistens Notgrabungen aufgrund von Bauaktivitäten) durchgeführt. Hierbei wurde eine Reihe von archäologischen Funden (u. a. Keramik, Metallfunde, Gläser) gemacht.
Zunächst ist auf die Burg Vondern einzugehen. Auf dem Gelände bzw. in der Umgebung der Burg Vondern wurde, insbesondere ab 1986, eine Reihe von Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei wurden eine Reihe von archäologischen Funden (u. a. Keramik, Metallfunde, Leder, Gläser) gemacht. Der älteste Fund, ein Kugeltopf, stammt aus dem 11./12. Jahrhundert und beweist die frühe Besiedlung dieses Gebietes.
In einem Plan aus dem Jahre 1822 gibt es dazu auch noch einen Hinweis auf einen Vorgängerbau, eine sogenannte Motte. Archäologisch konnte die Lage, Existenz und Beschaffenheit der Motte bisher nicht nachgewiesen werden. Der Verein „Freunde der Archäologie Raum Oberhausen (FARO) e. V.“ hat dies nun mit Hilfe der Ruhr-Universität Bochum mit der Methodik der Geomagnetik im Jahre 2011 nachgeholt. Verifiziert wurde das Ergebnis der Geomagnetik durch bodenkundliche Untersuchungen. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse kann fast sicher davon ausgegangen werden, dass die Motte als Vorgängerbau eindeutig identifiziert wurde. Im Zusammenhang mit den bereits erwähnten archäologischen Funden (u. a. Kugeltopf) wird von einer Besiedlung und Befestigung des Geländes spätestens ab dem 11. Jahrhundert ausgegangen.
Kastell und Stadt Holten: Auf dem Gebiet von Holten wurden im Laufe der Zeit auch eine Reihe von Funden ab dem Mittelalter gemacht und auch Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei wurden eine Reihe von archäologischen Funden (u. a. Keramik, Münzen, Gläser) gemacht. Interessant waren z. B. Ausgrabungen aus dem Jahre 1930 auf dem Gelände des Kastells Holten, bei denen eine meterdicke Kulturschicht freigelegt wurde. Die gefundenen Steinreste, Keramikscherben, Eisen- und Gewichtssteine sowie Tierknochen weisen auf eine Zeitstellung der Anlage ab dem 10. Jahrhundert hin und bestätigten die Vermutungen über das hohe Alter der Burg.
Ein aktuelles Projekt des Vereins FARO e. V. aus dem Jahre 2011 umfasste eine Baustellenbeobachtung auf Grund eines Gebäudeabrisses in der Krumme Straße, ein Grundstück im Herzen des mittelalterlichen Holten. Aufgrund von Verzögerungen im weiteren Baustellenfortschritt war es Mitgliedern des Vereins FARO e. V. möglich, eine ausgiebige Bestandsaufnahme (Profilaufnahme, Befund- und Fundsicherung) durchzuführen. Beim Anlegen eines Profilschnittes wurde z. B. eine alte Wegestruktur gefunden, die aufgrund des vorhandenen Fundmaterials auf das 17. Jahrhundert datiert werden konnte. Selbst der große Stadtbrand von 1631 konnte anhand einer vorhandenen Brandschicht archäologisch eindeutig nachgewiesen werden. Die aufgefundene Fundpalette beinhaltete viele Keramikfunde, Glas, Holz, Knochenreste und sogar Leder und kann größtenteils auf das 15. bis 17. Jahrhundert datiert werden. Diese Funde beweisen einen gewissen Wohlstand der Holtener Bürger im späten Mittelalter.
Schließlich sind einige mittelalterliche Funde aus dem Kloster Sterkrade zu erwähnen. Bei Ausgrabungen aufgrund von Bauaktivitäten der Jahre 1984 und 1989 auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Sterkrade (gegründet 1254) wurden einige interessante Befunde und Funde gemacht. So wurden einige Brunnen und eine alte Teichbefestigung aufgefunden und dokumentiert. Bei diesen Notgrabungen wurden auch die ältesten Keramikfunde aus dem 9./10. Jahrhundert gemacht, die je im Ortskern von Sterkrade gefunden werden konnten.
Helmut Rönz
Nicht nur politisch ist der Oberhausener Stadtteil Osterfeld jener Grenzgänger zwischen den beiden Landesteilen von Nordrhein-Westfalen, als der er sich noch heute gerne in Szene zu setzen vermag. Nennt Osterfeld sich doch nach wie vor auf so manchen Internetseiten „Osterfeld/Westfalen“, obwohl es bereits 1929 durch die Zusammenlegung mit Oberhausen an das Rheinland kam. Die westfälischen Beharrungskräfte des Stadtteils von Oberhausen sind nach wie vor stark, und auch geographisch liegt Osterfeld in der Tat in einem Grenzraum, nämlich im Emschertal, im äußersten Südwesten des Emscherlandes und dort am Übergang der Westfälischen Tieflandbucht in das westlich anschließende Niederrheinische Tiefland. Im Nordwesten begrenzen die Königshardter Sandplatten die Talzone bei Osterfeld, im Nordosten ist es der Recklinghäuser Landrücken und im Südosten die Hellwegsbörden des Westerhellwegs, die bis an den Ruhrfluss reichen. Insofern ist Osterfeld hinsichtlich der Geographie Bindeglied zwischen Westfalen und dem Rheinland.1
Erste Siedlungsspuren lassen sich innerhalb der ▶ Gemarkung Osterfeld in die Mittelsteinzeit datieren. 1911 fand man beim Bau einer Brücke über den Rhein-Herne-Kanal den so genannten Oberhausener Schädel. Weitere menschliche Überreste aus dem gleichen Zeitalter fand man zudem in der näheren Umgebung des Kanals. Auch jungsteinzeitliche Funde hat Osterfeld in geringerer Zahl vorzuweisen. So fand man auf dem Vonderberg eine Axt aus der Jungsteinzeit.2 Ein hallstattzeitliches Gräberfeld des 7. bis 4. Jahrhunderts vor Christus von regionaler Bedeutung3 erstreckte sich über den Bereich Klosterhardt. Dort wurden bisher Reste von 25 Urnen ausgegraben.4 Ein Hügelgrab, der so genannte Kickenberg, mit Urne und Brandfunden stammt ebenfalls aus vorrömischer Zeit.5 Auf dem Osterfelder Stadtgebiet sind indes nur wenige römerzeitliche Funde gemacht worden; lediglich eine Münze aus der Zeit des Kaisers Antonius (138 – 161 nach Christus) wurde am Tackenberg gefunden, außerdem Scherben und eine römische Amphore am Rhein-Herne-Kanal.6
Vielfältiger sind die Funde aus fränkischer Zeit. So fand man 1929 auf dem Osterfelder Stadtgebiet (südlich des Bahnhofs Osterfeld-Süd) fränkisch-merowingische Siedlungsreste sowie Keramik aus ▶ merowingischer Zeit. Die Siedlungsfunde datieren in das 4., 5. und 6. Jahrhundert nach Christus.7 So ist von einer stetigen Besiedlung des Raumes seit der Steinzeit auszugehen, Siedlungskontinuitäten lassen sich aus den steinzeitlichen, römischen und fränkischen Funden jedoch nicht ableiten; ob es eine ständige und lückenlose Besiedlung des Raumes gab, muss nicht zuletzt aufgrund der Lücken in der archäologischen Überlieferung offen bleiben. Und auch die schriftlichen Überlieferungen geben zu der Annahme einer Kontinuität einer örtlichen Besiedlung seit der Römerzeit oder gar zuvor keinen Anlass – nicht zuletzt, weil die erste Erwähnung des Ortes erst einige Jahrhunderte später im Hochmittelalter erfolgte.8
Bevor Osterfeld selbst namentliche Erwähnung findet, wird ein Hof am Rande des heutigen Gemeindegebietes, nämlich in Vonderort, genannt. Diese erste Erwähnung eben jener Hofsiedlung in der Osterfelder Gemarkung datiert in das 10. Jahrhundert. Das ▶ Heberegister des Klosters Werden verzeichnet eine Herrenhufe in Armbugila, womit der in Vonderort gelegene Oberhof Arenbögel gemeint war.9 Dieser Hof lag wie bereits erwähnt an der Peripherie der Gemarkung und war demnach auch nicht siedlungsbildend für den Ort. Osterfeld selbst wurde 1047 (Osteruelde) erstmals erwähnt und war bis ins 19. Jahrhundert eine Höfesiedlung nördlich der Emscher und westlich von Vonderort.10 Dies zeigen nicht nur die wirtschaftlichen Strukturen bis zur Industrialisierung, die später noch dargestellt werden, sondern auch die allein auf ▶ Kötterwirtschaft und landwirtschaftliche Nutzung hinweisenden wenigen überlieferten Flurnamen, wie etwa molenacker (137911), langkamp (173412) oder wertvelde (147613). Darüber hinaus kamen in den Quellen noch die Flurnamen heide (151614), nyevelt (152315), Kusenberge (156416), Varenhorst (161717), Vennisches Kamp (164518) und Ruhrkamp (170319) vor. Weitere Erwähnungen des Ortes folgten nach der Ersterwähnung dann um 1050 (Ostarfeld)20, im 11./12. Jahrhundert, laut Datierung des Niederrheinischen Urkundenbuchs um 1085, als Osteruelde21, schließlich im 12. Jahrhundert wiederum in den Werdener ▶ Urbaren als Osterfelde22, beziehungsweise Ostenfelde23, als Osteruelda24 und Ostervelda.25 Im Verlauf des 13. Jahrhunderts erfolgte eine Stabilisierung des Namens, beziehungsweise der Namensschreibweise. So heißt der Ort 1220 in der kleinen Essener ▶ Vogteirolle Oesterfelde26, ebenso um die gleiche Zeit in der Großen Essener Vogteirolle.27 In fast allen folgenden Nennungen bis gegen Ende des 14. Jahrhunderts lautete der Name schließlich Osterfelde beziehungsweise Osterfeld.28
Der Ort war bis zur Industrialisierung immer durch einen Dorfcharakter gekennzeichnet und die Siedlung wurde in den Quellen, in denen der Ort charakterisiert wird, mit wenigen Ausnahmen stets als Dorf bezeichnet. So heißt es im 11./12. Jahrhundert neutral „in Osteruelde“29; 1426 wird der Ort als „Dorf“ bezeichnet30, ebenso 1657 (Dorfschaft)31 und schließlich 1782, als es heißt: „Auch wird Bottrop besonders und Besonders Osterfeld als ein Dorff genommen, dieses sind aber würcklich keine Dörfer, weil nur aus negst anlieggenden
Baurschaften, die ihre Besonderen nahmen haben, bestehen.“32 Vor allem die letztere Quelle ist insofern bemerkenswert, als dass sie nicht nur eine Bezeichnung der Siedlung vorhält, sondern darüber hinaus auch eine Beschreibung des Ortes, der eher einer ▶ Bauerschaft, einem Höfekonglomerat glich als einem Dorf mit gewachsenen gemeindlichen Strukturen. Auch die Bewohner des Ortes werden in den Quellen bis Ende des Alten Reiches (1803) entsprechend der Stellung der Siedlung mal als Nachbarn (157133, 162434), Hußlude (152335), Eingesessene und Weidgenossen (162436) oder underthanen (165737) bezeichnet. Im späten Mittelalter kamen die Begriffe „parrochiani“ (Pfarrgenossen, 142638) und „cerecensuales“ (▶ Wachspflichtige, Mitte des 13. Jahrhunderts39) vor.
Eine besondere Erwähnung, die nicht nur für die kirchliche Geschichte des Ortes von Bedeutung ist, stammt aus dem Jahr 1382.40 In diesem Jahr ist erstmals von einem ▶ Kirchspiel Osterfeld die Rede, zu dem neben dem Ort selbst auch die Bauerschaft Vonderort sowie Lehmkuhle und Bottrop gehörten.41 1660 wird jedoch im Vestischen Lagerbuch Osterfeld neben Lehmkuhle, Fuhlenbrock und Welheim zum Kirchspiel Bottrop gezählt;42 1782 firmiert das Kirchspiel hingegen unter dem Namen Bottrop-Osterfeld.43 1803 ist in den Quellen schließlich eine Unterteilung zwischen Dorf und Kirchspiel zu erschließen: Demnach gehörten zum Dorf Osterfeld die Bauerschaften Vondern, Batenbrock, Lehmkuhle, zum Kirchspiel Osterfeld hingegen nur Osterfeld und Vondern, während Lehmkuhle und Batenbrock zu Bottrop zählten.44 Mit der kommunalen Neugliederung durch Preußen im Jahr 1816 waren schließlich Gemeinde und Kirchspiel Osterfeld eins und zählten zur Bürgermeisterei Bottrop (1844 Amt Bottrop45).
Das mittelalterliche Höfekonglomerat gruppierte sich vor allem um die Kirche zu Osterfeld, die Pfarrkirche für das bereits erwähnte größere Kirchspiel war. Ob sie auch siedlungsbildend wirkte, muss offen bleiben, ist jedoch anzunehmen. Der ▶ Liber Theoderici aeditui berichtet (1160) von einer Eigenkirche, die Anfang des 11. Jahrhunderts Graf Balderich von Hamaland dem Kölner Erzbischof Heribert geschenkt haben soll und die dieser der Abtei Deutz zur Ausstattung gab.46 Das ▶ Pankratius-Patrozinium lässt ebenfalls auf eine frühe Kirchengründung schließen. Die Kirche lag im Zentrum einer Straßensiedlung, die sich an eine Straßenkreuzung der Vestischen Landstraße und der Straße von der Lirich-Lipperner Heide – dem Raum der späteren Stadt Oberhausen – nach Klosterhardt anschloss.47 An den beiden Straßen lagen zahlreiche Kötterhöfe, das Pastorat und Einzelhöfe. Die größeren Adelssitze und Güter lagen hingegen außerhalb dieser Siedlung: Vondern im Süden an der Emscher und Arenbögel, Knippenburg und Hove in Vonderort. Osterfeld war bis weit in das 19. Jahrhundert hinein ein Straßendorf, eine Bauerschaft, bestehend aus Einzelhöfen ohne überregionale Verkehrsanbindung.48 Die bekanntesten und zu festen Häusern, beziehungsweise Burgen ausgebauten Häuser waren Burg Vondern und Haus Hove, die an dieser Stelle kurz vorgestellt werden:
Die Anfänge der Burg Vondern sind unbekannt. Sie liegt südlich des heutigen Verschiebebahnhofs Osterfeld-Süd an der Arminstraße. 1162 wird erstmals eine Familie von Vondern genannt, 1266 übertrug die Abtei Essen einem Gerhard von Vondern die Güter zu Vondern.49 Die Burg, auch Steinhuis und Haus genannt (144150), war Dienstmannlehen der Grafen von der Mark. So wird 1397 Dietrich von Vondern durch Graf Dietrich von der Mark mit dem als Dienstmannsgut bezeichneten Haus in Osterfeld belehnt.51 In der Urkunde von 1397 versprach der Graf, die Burg Vondern in ein Erblehen zu verwandeln. Bereits 1400 starb die direkte Linie der Herren von Vondern aus. Zunächst teilten sich die Töchter das Erbe, 1405 ging das Haus vollständig an Wessel von Loe. 1511 vergab der Herzog von Kleve Haus und Hof Vondern als ▶ Lehen an seinen Amtmann Wessel von Loe.52 Die Burg wechselte noch mehrmals den Besitzer: 1592 ging sie an die von Brempt, 1722 an den Grafen von Nesselrode-Landskron, 1753 an den Münsterschen Domherrn Clemens Graf von Merveldt, 1824 an den Grafen Droste zu Vischering von Nesselrode-Reichenstein. 1947 übernahm schließlich die Stadt Oberhausen Vondern.53 Unter den von Loe kam es zu ersten Erweiterungen des Hauses zu einer Wasserburg. Wohl um 1520 erfolgte die Errichtung der gotischen Torburg, in der Folge der Bau der südlichen Wehrmauer mit Schießscharten und spätgotischen Zierformen. Das Haupthaus wurde im 17. Jahrhundert im barocken Stil errichtet. 1977/82 restaurierte die Stadt Oberhausen die kurz vor dem Verfall stehende Burg grundlegend.54 Heute wird die Burg als Museum und Veranstaltungsort genutzt.
Die Anfänge von Haus Hove sind ebenfalls unbekannt. Es liegt im 1929 an Bottrop abgetretenen Stadtteil Vonderort, Haus-Hove-Straße, nördlich des Güterbahnhofs Osterfeld-Süd. 1393 wird Dietrich von Vondern genannt von Hove erwähnt, ebenso 1397, als dieser von dem Grafen von der Mark mit Vondern belehnt wurde.55 Vermutlich wurde die Burg Ende des 14. Jahrhunderts errichtet, denn mit deren Ersterwähnung fällt auch die erstmalige Nennung des Namenszusatzes von Hove mit von Vondern zusammen.56 Die Burg wechselte nur selten die Besitzer: 1691 heiratete Vincenz von Quadt in den Hof ein, 1709 ging er an die von Geyr und 1726 an den Grafen von Nesselrode-Landskron auf Burg Vondern. Bereits 1738 trat der Graf das Haus an den Grafen von Merveldt zu Haus Lembeck ab. Im gleichen Jahr starb die Familie von Hove im Mannesstamm aus. 1842 kaufte Graf Droste Vischering von Nesselrode-Reichenstein Haus Hove zurück. Der letzte Besitzerwechsel erfolgte 1888, als der Hof an die seit 1873 dort lebende Pächterfamilie Steinhaus ging.57 Teile des um 2005 wieder errichteten Torbaus sowie das Fundament des Herrenhauses stammen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Die ehemals von der Kornbecke gespeiste doppelte Gräfte ist größtenteils verlandet.58 Haus und Hof Hove sind bis heute als landwirtschaftlicher Betrieb in privater Nutzung.
Beide Häuser lagen, wie bereits erwähnt, an der Peripherie des Ortes und trugen zur Ortsentwicklung nichts bei. Über die Ausdehnung Osterfelds vor 1800 ist wenig bekannt. Die Häuser- und Einwohnerzahlen lassen auf eine dünne Besiedlung schließen. So zählte das ▶ 5960 61