Alexander Nyffenegger
Anders Breivik
und der Kampf gegen die Islamisierung Europas
Eine Streitschrift
Haag + Herchen
Umschlaggestaltung: Christoph Krokauer unter Verwendung einer arabischen Ornamentik (© fotolia.de) und einer Moschee-Aufnahme von Michael Brüggemann (© pixelio.de)
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ISBN 978-3-89846-708-7 (Druckausgabe)
ISBN 978-3-89846-714-8 (ePUB)
© 2013 by Verlag HAAG + HERCHEN GmbH,
Schwarzwaldstraße 23, 63454 Hanau
Alle Rechte vorbehalten
Satz: kn Herstellung: dp
Printed in Germany
Verlagsnummer 3708
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst des Islam! Fusst diese leicht abgewandelte These des ›Kommunistischen Manifests‹ auf berechtigten Befürchtungen oder handelt es sich dabei lediglich um Panikmache, ausgelöst durch christliche Fundamentalisten, xenophobe Politiker und einige Medien- bzw. Kulturschaffende? Fakt ist jedenfalls, dass sich Muslime in Europa zusehends verbreiten, da sie sich im Verhältnis zur angestammten Bevölkerung um ein Mehrfaches reproduzieren und dadurch irgendwann in ferner Zukunft den europäischen Kontinent dominieren werden.
Das sind keine hetzerischen oder gar islamfeindlichen Parolen, sondern schlicht mathematische Tatsachen. Die Frage ist nur, wie begegnet die europäische Gesellschaft, deren kulturelle Werte mitunter diametral zu denen der muslimischen Bevölkerungsanteile liegen, diesem Umstand? Soll man sich als ›abendländisch‹ fühlender und denkender Mensch einfach damit abfinden und mit dem Risiko leben, dass diese okzidentalen Werte allmählich von orientalisch-archaischen Traditionen verdrängt werden oder müssen wir als Europäer gänzlich neue Wege beschreiten, damit wir der islamischen Unterwanderung nach rein mathematischen Gesichtspunkten nicht zum Opfer fallen?
Anders Breivik hat seinen eigenen Weg gewählt. Ein Weg, den die aufgeklärten europäischen Menschen als Warnung auffassen sollten, zumal sich die anti-islamische Stimmung mittlerweile durch alle sozialen Schichten von Norwegen bis nach Italien zieht. Umfrageergebnissen zufolge denken und sprechen in unseren Tagen nicht weniger als 20 Prozent der Deutschen (in osteuropäischen Ländern und hier vor allem in Polen ist der Anteil noch wesentlich höher) latent antisemitisch – das mögliche Hassobjekt der Zukunft könnten der Islam und die Muslime sein, insofern sich Europa nicht bald zu Massnahmen durchringt, die ein derartiges Szenario verhindern.
Alexander Nyffenegger
Am 22. Juli 2011 explodierte im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt Oslo eine Autobombe, die acht Menschen tötete. Noch am selben Tag, nur wenige Stunden nach dem ersten Anschlag, starben auf dem norwegischen Eiland Utøya im Tyrifjord 69 Jungpolitiker durch zumeist gezielte Kopfschüsse. Drahtzieher und Vollstrecker beider Attentate: Anders Breivik, zum Zeitpunkt der Anschläge 32 Jahre alt, hauptberuflich Farmer in Amot, einer Gemeinde nordöstlich von Oslo gelegen.
Obwohl Breivik selbst damit gerechnet hatte, im Zuge der Aktion auf Utøya von der Polizei erschossen zu werden, liess er sich widerstandslos festnehmen, womit die Möglichkeit gegeben war, ihm den Prozess zu machen; eine fast einmalige Gelegenheit, zumal in ähnlich gelagerten Fällen bzw. Situationen eher mit dem Tod des oder der Täter zu rechnen ist, entweder durch den finalen Rettungsschuss eines Scharfschützen oder – was häufig vorkommt – durch Suizid. Auch wenn der Massenmord in Norwegen in Bezug auf die ihm zugrunde liegende Motivation nicht direkt mit einem Amoklauf verglichen werden kann, denn dieser endet in den allermeisten Fällen mit dem Selbstmord des Amokläufers.
Breiviks Taten waren politisch-gesellschaftlich motiviert, worin sie jenen Taten ähneln, welche gemeinhin als ›terroristisch‹ bezeichnet werden. Dieses Attribut kann – unabhängig von moralischen Wertungen – durchaus verwendet werden, weil Breivik schon kurz nach seiner Festnahme angegeben hat, dass er die Anschläge in Oslo und auf Utøya angesichts des europaweiten ›Kulturmarxismus‹[1] und der drohenden Islamisierung Europas verübt hatte. Es sind denn auch genau diese zwei Aspekte, der Kulturmarxismus und die drohende Islamisierung Europas, die ich im Zusammenhang zu Breiviks Taten in den Fokus der vorliegenden Untersuchung stellen möchte.
Der Buchtitel ist gezielt zugespitzt gewählt worden und soll bei der zu erörternden Frage, ob wir als okzidental lebende und denkende Europäer nicht tatsächlich Gefahr laufen, allmählich vom Islam und den Muslimen überrollt zu werden, eine zentrale Rolle spielen. Indizien dazu gibt es zuhauf, und man ist nicht unbedingt auf Thilo Sarrazin und dessen Thesen[2] angewiesen, um sich eine entsprechend ernüchternde Meinung bilden zu können; ein Gang mit offenen Augen durch die europäischen Grossstädte reicht da auch schon, und mit der südfranzösischen Metropole Marseille offenbart sich uns ein multikultureller Präzedenzfall, wobei die Migranten mit zumeist muslimischem Hintergrund (da insbesondere aus den Maghreb-Staaten[3] stammend) in Bälde die Mehrheit der Einwohner ausmachen werden.[4]
Gewiss, es stellt sich bei oberflächlicher Betrachtung die Frage, weshalb Anders Breivik dann ausgerechnet norwegische Landsleute auf’s Korn genommen hat, anstatt den ›wahren‹ Feind, die Moslems, zu jagen und zu töten. Nun, die Antwort darauf fällt relativ simpel aus: Um einen missliebigen Zustand von Grund auf zu ändern, ist die Beseitigung der Ursache erforderlich, und die heisst oder hiess in diesem Fall Sozialdemokratie. Weil aber die sozialdemokratischen Verantwortungsträger der multikulturellen Zusammensetzung der Gesellschaft bereits in Amt und Würden sitzen, lag es nahe, den politischen Nachwuchs[5] zu liquidieren, um wenigstens die dereinstige Fortsetzung des besagten Zustands zu verhindern. Das klingt grausam und erinnert an Vorgänge in der Geschichte, die üblicherweise mit Revolutionen assoziiert werden (›Der grosse Terror‹ in den Wirren der Französischen Revolution oder die summarische Liquidierung der sogenannten ›Konterrevolutionäre‹ in Russland während und nach dem Sturz des Zaren). In den Augen eines ›Revolutionärs‹ oder, etwas weniger pathetisch, ›Terroristen‹ stellt die Liquidierung ein absolut notwendiges Übel dar, denn nichts hinterlässt mehr Eindruck – ob nun positiv oder negativ – als die massenhafte Tötung von Menschen, gerade im Namen einer konkreten Zielsetzung; umso mehr, als die anvisierten Opfer für den Täter den Feind darstellen, den es zu eliminieren gilt.
Im Fall von Anders Breivik kommt noch der Aspekt hinzu, dass er quasi zwei Feindbilder ausgemacht hat: zum einen die Jungsozialisten Norwegens, die den Wurmfortsatz der etablierten und für die Migrationspolitik hauptverantwortlichen Sozialdemokraten verkörpern, zum andern natürlich die eigentliche Zielscheibe, die Muslime. In diesem Sinne hat Breivik in der Tat ›logisch‹ gehandelt, was eher gegen eine angebliche paranoide Schizophrenie[6] spricht. Der österreichische Gerichtspsychiater Reinhard Haller ist ebenfalls dieser Meinung, wenn er sagt, dass ein Schizophrener gar nicht in der Lage wäre, ein derart komplexes Verbrechen zu begehen.[7]
Folglich muss Breivik nach realistischer Einschätzung seines Geisteszustands attestiert werden, im vollen Bewusstsein seiner geistigen Kräfte gehandelt zu haben, womit er vor der norwegischen Justiz wiederum als schuldfähig gelten würde. Doch Breiviks Geisteszustand tut insofern nicht viel zur Sache, als der Kern, das Motiv der Tat(en) wesentlich ernster zu nehmen ist, denn die Unzufriedenheit über die Migrationspolitik in vielen europäischen Ländern – namentlich den west-, mittel- und nordeuropäischen Staaten – macht sich zusehends allerorten bemerkbar. Und dies aus guten Gründen, wie ich oben im Zusammenhang mit den Zuständen in bestimmten Städten bereits erwähnt habe. Denn es beginnt sich zu rächen, was vor allem rote und grüne Politiker in den vergangenen Jahren losgetreten haben, zumal in einigen direktdemokratischen Staaten; das Beispiel von der Minarett-Initiative[8] in der Schweiz steht da nicht weniger Pate als der niederländische Islamkritiker Geert Wilders, dessen ›Partei für die Freiheit‹ bei den Parlamentswahlen 2010 15,5 Prozent der Stimmen holte[9] und damit zur drittstärksten politischen Kraft in Holland wurde. Der ›Front National‹ unter Marine Le Pen hat sich seit der Übernahme durch die Tochter des FN-Gründers[10] von dessen antisemitischer Politik losgelöst und legt den Fokus stärker auf die Bekämpfung der Islamisierung Frankreichs, wobei ihr am 22. April 2012[11] fast 18 Prozent der Wähler ihr Vertrauen schenkten und sie als französische Staatspräsidentin sehen wollten.
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