Karl Ploberger
Gärtnern für intelligente Faule
von A bis Z
Vorwort
Kurz und bündig das Wichtigste!
…von A bis Z! Klingt fast ein wenig wie in der Schule. Ist es aber ganz und gar nicht. Das Gartenbuch für intelligente Faule „von A bis Z“, also von „Aussaat“ bis „Zurücklehnen“, ist die logische Ergänzung zu meinen bisherigen Büchern. Eigentlich wurde es ja von den vielen Gärtnerinnen und Gärtnern geschrieben, die mir Tag für Tag E-Mails mit Fragen zu ihren Gartenproblemen schicken. Beim Beantworten ist Kürze gefragt – genauso wie bei den hunderten Fragestunden nach meinen Vorträgen – oft sind es nur noch Stichworte, die mir zugerufen werden, mit der Bitte um Antwort.
Dieses Buch enthält – freilich ganz und gar nicht vollständig – die wichtigsten Begriffe, Schädlinge, Krankheiten, Pflanzen und Problemstellungen im Garten und auf dem Balkon. Kurz und bündig ist das Wichtigste beschrieben.
Bei manchen Begriffen könnte man ganze Bücher füllen – ich denke da nur an die Rosen, Kräuter oder Obstbäume. Dennoch habe ich versucht, auch bei komplexeren Fragestellungen in Kürze das Wesentliche zu beschreiben, sodass nicht viel Zeit beim Lesen verloren geht und mehr Zeit für den Garten bleibt. Oder – für den richtig intelligenten Faulen – mehr Zeit zum Erholen im Garten.
Ergänzt wurden Ratschläge und Erläuterungen mit Naschtipps, die mir meine Frau Ulli „zugerufen“ hat – damit die Lust am Garteln nicht an der Küchentür endet.
In diesem Sinne hoffe ich, dass alle Ihre Gartenprobleme gelöst werden können und wünsche Ihnen viel Spaß beim Garteln!
Karl Ploberger
Fragen beantworte ich gerne auf meiner Homepage . Allerdings entschuldige ich mich schon jetzt – manchmal ist der Ansturm so groß, dass ich nicht alle Fragen zeitgerecht bearbeiten kann. Daher noch ein Tipp: .
A
In einem flachen Anzuchtkasten aussäen und mit einer Glasplatte abdecken. | Sobald die ersten Saatkörner keimen, muss öfter gelüftet werden. | Sind die Pflänzchen 1 cm groß, wird in größere Töpfe vereinzelt. |
Bei der Aussaat im Zimmer, die meist Ende Februar, Anfang März erfolgt, wählen Sie als Erde entweder eine fertige Spezialaussaaterde aus dem Sack oder eine reife, gut abgelagerte Komposterde, die mit Sand und magerer Gartenerde gemischt wird. Letztere müssen Sie bei 80 °C im Backrohr (in einem alten Kochtopf mit Deckel) sterilisieren (etwa 30 Minuten – Vorsicht, die Erde wird sehr heiß, verwenden Sie nur einen Topf ohne Plastik oder mit Holzgriff!).
Vorgezogen werden sollten: Tomaten, Paprika, Sellerie aber auch Blumen wie Löwenmaul, Tagetes u. a.
In flachen Schalen wird ausgesät und mit einer Glasplatte abgedeckt. Gleichmäßig feucht halten. Bei Auflaufen der ersten Saatkörner öfters lüften und darauf achten, dass die Schale möglichst hell steht. Sind die Pflänzchen 1 cm groß, wird in größere Töpfe vereinzelt. Dazu kann nun schon normale Blumenerde verwendet werden. Ab Mitte April werden die Schalen an sonnigen Tagen bereits zum Abhärten ins Freie gestellt. Passen Sie aber auf, dass die Sonne die Saat nicht verbrennt! Je nach Pflanzenart wird dann direkt an den endgültigen Platz gesetzt.
Direkt ins Freie erfolgt die Aussaat ab Ende März, Anfang April. Beachten Sie aber immer die genauen Hinweise für die jeweiligen Arten. Säen Sie immer erst dann, wenn sich das Erdreich erwärmt hat. Niemals zu tief säen. Damit die Erde nicht austrocknet und weiter erwärmt wird, legen Sie ein Vlies auf, das mit Steinen seitlich beschwert wird. Zwischen den Saatreihen später mulchen (z. B. mit Grasschnitt oder Brennnesselblättern).
Manche Samen sind Lichtkeimer – sie benötigen Licht, um mit dem Wachstum zu beginnen. Bekanntester Lichtkeimer ist das Basilikum; zu den Dunkelkeimern gehören die Alpenveilchen.
Schutz für Jungpflanzen
Beginnen die Pflanzen zu wachsen, kann das luft- und wasserdurchlässige Vlies als Schutz liegen bleiben. Achten Sie allerdings immer darauf, dass das Gewebe locker auf den Blättern liegt. Bewährt hat sich auch, in den ersten Tagen nasses Zeitungspapier aufzulegen, allerdings nicht einlagig, sondern gleich ganze Zeitungen. Vorsicht: Spätestens beim ersten Keimen von Saatgut müssen die Zeitungen entfernt werden.
Wer immer einen Teich (meist als Biotop bezeichnet) sein eigen nennt, wird irgendwann mit diesen Pflanzen in Kontakt kommen. Meist sind sie nicht willkommen, da sie doch das Badevergnügen im Schwimmteich stören oder den Blick auf Kaulquappen und Molche trüben.
Dabei sind von den 80.000 bekannten (und 400.000 geschätzten) Algenarten viele sogar als Nahrungsmittel in Verwendung oder könnten in Zukunft auch als Energielieferant dienen.
• zu starke Erwärmung des Wassers bei zu hohem Nährstoffgehalt
• Fische im Teich, wie Koi oder Goldfische, vor allem dann, wenn zugefüttert wird
• zu geringe Anzahl an Wasserpflanzen
• zu große Mengen an Oberflächenwasser, das Nährstoffe einspült, wenn bei einem Gewitterregen Humus von einer Rasenfläche oder von Beeten eingeschwemmt wird
• Wasserpumpen am Teichboden, die das nährstoffreiche Wasser über Wasserspiele oder Bachläufe nach oben transportieren und damit die Algen „düngen“
• Teich wurde abgelassen und „gereinigt“ – eine Todsünde, denn auf jedem Stein sitzen Millionen von Mikroorganismen, die das Wasser säubern.
• beim Anlegen – tief genug ausgraben
• keine nährstoffreiche Erde als Pflanzboden
• kein Standort in voller Sonne – teilweise Schatten durch Wasserpflanzen (Seerosenblätter) ist ideal
• mindestens 1/3 der Teichfläche sollten Pflanzen sein
• keinesfalls Fische – und wenn, auf keinen Fall füttern
• keine Panik bei Algenwuchs im Frühjahr – abfischen und Geduld, denn sind genug Pflanzen da, löst sich das Problem nach wenigen Tagen.
Ameisen sind weder Schädlinge noch Nützlinge, Ameisen sind „Lästlinge“ – wenn wir Menschen schon so gerne in Gut und Böse unterteilen wollen. Im Prinzip stören sie im Garten nicht so sehr, es sei denn, sie beginnen ihre Blattlauskulturen auf den Bäumen zu verteilen. Daher werden Ameisen nur dann lästig, wenn sie in Unmengen auftreten. Meist genügt es, den ärgsten Befall zu stoppen, wenn man einen Ton Blumentopf (darunter wird es nicht so heiß) über einen Ameisenbau stülpt. Nach einigen Tagen ist das Nest darin errichtet und kann mit einer Schaufel abgesiedelt werden. Auf Wegen reicht es, sie mit kochend heißem Wasser zu übergießen – eine Maßnahme, die allerdings nur in den allerschlimmsten Situationen notwendig ist. Im Haus helfen übrigens – auf den Ameisenstraßen aufgelegt – Tomatenblätter, Backpulver und halbe Zitronen, die schon ein wenig angefault sind. Pyrethrumfallen haben sich ebenfalls bewährt.
Ameisen bauen meist sehr rasch unter dem Schutz eines Topfes ein Nest, das abgesiedelt werden kann.
„Und wüsste ich, dass die Welt morgen untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
MARTIN LUTHER
Obstbäume zu pflanzen ist wieder „in“. Nicht zur Vollversorgung mit Vitaminen, sondern um zu sehen, wie sie wachsen. Und selbst wenn nur ein Apfel (Malus) geerntet werden kann, ist es schon ein Fest. Kleine Gärten verlangen freilich die passenden Sorten, daher sind die Ballerinas (>> ) – die Säulenäpfel – bestens für Reihenhaus – oder sogar Terrassengärten geeignet. Auch bei den Sorten heißt es aufpassen – manche, die man aus der Obstabteilung des Supermarktes kennt, sind extrem empfindlich und nur mit viel Aufwand am Leben zu erhalten. Für den Hausgarten gelten jedoch andere Regeln.
Geschnitten werden Apfelbäume entweder im Spätwinter oder Sommer. Bei stark wachsenden Bäumen ist der Sommer zu bevorzugen. Niemals mehr als 1/3 der Äste herausschneiden. Waagrechte Äste belassen, stark aufwärts wachsende Triebe einkürzen oder nach unten binden – dann bilden sich Blüten und das Blattwachstum wird reduziert.
Reife Äpfel sind selbst roh leicht verdaulich und ihre Heilwirkung ist vielfältig – Apfelbäume werden schon lange als „Apotheke Gottes“ verehrt.
Plobergers Sortentipp
Frühäpfel – können im Sommer schon gegessen werden: Klarapfel – etwas anfällig für Obstbaumkrebs, Vista Bella und die neuere Sorte Retina
Herbstäpfel – zum Verspeisen ab etwa Oktober: Geheimrat Dr. Oldenburg, Spartan – zwar klein, aber besonders schmackhaft
Winteräpfel – können bei idealen Lagerbedingungen bis ins Frühjahr gegessen werden: Freiherr v. Berlepsch, Kronprinz Rudolf – beide sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten und die neueren Sorten Florina (gut lagerfähig) und Rewena.
Apfelgelee
Die entkernten und geviertelten Äpfel – ideal ist Fallobst – in wenig Wasser dünsten und über Nacht durch ein Leinentuch tropfen lassen. Den Saft mit Gelierzucker aufkochen, bis er geliert. Noch heiß in Gläser abfüllen und dunkel aufbewahren.
Aprikose >>