Ich möchte den Frauen danken, die mir geholfen haben, dieses Buch zu schreiben und zu vollenden. Mein Dank geht an Eden Steinberg, die den Vorschlag zu diesem Buch machte, an Glenna Olmsted und Angela Rose für ihre Unterstützung beim Tippen, an Martha Boesing für ihre hilfreichen Kommentare und insbesondere an Sandy Boucher, meine Freundin und Lektorin, die den Abschriften den letzten Schliff gegeben hat.
Tief im Innern des menschlichen Geistes gibt es ein Reservoir des Mutes. Es ist immer zugänglich und wartet stets darauf, entdeckt zu werden.
In den letzten Jahren seines Lebens sprach Chögyam Trungpa unermüdlich über die sehr reale Möglichkeit, eine erleuchtete Gesellschaft zu schaffen – eine Gesellschaft, in der Individuen bedingungslose Freundlichkeit sich selbst gegenüber und bedingungslose Fürsorge für andere hegen. Es ist wahr, dass wir, wenn wir eins von beiden versuchen, feststellen, dass es gar nicht so leicht ist. Der Widerstand dagegen, uns selbst zu akzeptieren und uns an erster Stelle um das Wohl anderer zu kümmern, ist überraschend groß. Dennoch sprach er mit Enthusiasmus und Zuversicht über unsere bemerkenswerte Fähigkeit, mutig, geistig offen und zärtlich zu sein – unsere bemerkenswerte Fähigkeit, spirituelle Krieger zu werden, furchtlose Männer und Frauen, die helfen können, den Kummer der Welt zu heilen.
Der buddhistische Meister Shantideva wies den Weg der spirituellen Kriegerschaft. In seinem Text Eintritt in das Leben zur Erleuchtung erläutert er, dass der Bodhisattva oder spirituelle Krieger seinen Weg mit einem ehrlichen Anschauen seines Geisteszustandes und seiner Emotionen beginnt. Am Anfang des Weges, andere aus der Verwirrung zu retten, steht unsere Bereitwilligkeit, uns selbst ohne Täuschung zu akzeptieren.
Man sollte meinen, dass der Schwerpunkt einer Schulung, die uns darauf vorbereiten soll, anderen Gutes zu tun, ausschließlich auf den Bedürfnissen der anderen liegt. Aber der größte Teil von Shantidevas Unterweisungen beinhaltet, weise an unseren eigenen blinden Flecken zu arbeiten. Solange wir das nicht tun, tappen wir im Dunkeln darüber, wie andere Menschen sich fühlen und was ihr Leiden lindern könnte. Es dämmert uns nur allmählich, dass sich Kummer und Freude für uns genauso anfühlen wie für andere. Wie Shantideva sagt, empfindet jedes Wesen hier auf Erden Unsicherheit und Schmerz, ebenso wie wir. Weshalb richten wir also unser Augenmerk nur auf uns selbst?
Das vorliegende Buch ist ein Versuch, uns genau anzuschauen, wie wir in einer solchen engen, ichzentrierten Sicht stecken bleiben. Es ist auch ein Versuch, einiges von dem weiterzugeben, was meine Lehrer mich über das Freiwerden gelehrt haben. Doch diesem Buch liegt nicht nur der Wunsch zugrunde, dass wir alle glücklicher werden. Die Hauptmotivation ist, dass wir die hier enthaltenen Ratschläge befolgen, um den Sprung zu wagen, über unser eigenes Wohl hinauszuschauen und das große Leiden anderer sowie den kritischen Zustand unserer Welt mitzubedenken. Wenn wir unsere hinderlichen Gewohnheiten ändern, ändern wir gleichzeitig die Gesellschaft. Unser eigenes Erwachen ist verknüpft mit dem Erwachen einer erleuchteten Gesellschaft. Wenn wir unsere persönliche Lust an Aggression und Sucht verlieren, wird die ganze Erde frohlocken.
Um aller fühlenden Wesen willen hoffe ich, dass Sie sich der wachsenden Schar von strebenden und aufrichtigen spirituellen Kriegern anschließen, die auf jedem Kontinent des Erdballs hervortreten. Mögen wir niemals unsere echte Besorgnis für die Welt aufgeben. Möge unser Leben ein Lernfeld werden, um unsere natürliche Intelligenz, Offenheit und Wärme zu wecken, und möge dieses kleine Buch eine Hilfe auf dem Weg sein. Wie Chögyam Trungpa freudig verkündete: »Wir können es tun!«
Brach, Tara: Mit dem Herzen eines Buddha: Heilende Wege zu Selbstakzeptanz und Lebensfreude. Droemer Knaur, München 2006.
Chödrön, Pema: Es ist nie zu spät: Ein aktueller Reiseführer für den Weg des Bodhisattva. Arbor Verlag, Freiburg 2007.
Kongtrül, Dzigar: Dein Leben liegt in deiner Hand: Die Praxis der Selbst-Erkenntnis auf dem buddhistischen Weg. Arbor Verlag, Freiburg 2006.
ders.: Light Comes Through: Buddhist Teachings on Awakening to Our Natural Intelligence. Shambala Publications, Boston und London 2008.
Masters, Jarvis Jay: Finding Freedom: Writings from Death Row. Padma Publishing, Junction City, Kalif. 1997.
Nagler, Michael: Politik ohne Gewalt: Prinzipien, Praxis und Perspektiven der Gewaltfreiheit. Lit Verlag, Berlin 2008.
Shantideva: Eintritt in das Leben zur Erleuchtung. Diederichs Verlag, München 2005.
Trungpa, Chögyam: Weltliche Erleuchtung. Arbor Verlag, Freiburg 2002.
ders.: Große östliche Sonne: Die Weisheit von Shambhala. Arbor Verlag, Freiburg 2004.
Das Autorenhonorar aus dem Verkauf dieses Buches geht an die Pema-Chödrön-Foundation. Diese unterstützt Pemas Kloster, Gampo Abbey, und die Entwicklung der Klostertradition im Westen. Das klösterliche Leben gründet darauf, sich in der Gemeinschaft mit anderen zu schulen, die sich dem Ziel verschrieben haben, die Würde und Weisheit zu wecken, die das Erbe aller Menschen ist.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Internetseite www.pemachodronfoundation.org oder wenden Sie sich direkt an die Adresse:
The Pema Chödrön Foundation
P.O. Box 770630
Steamboat Springs, CO 80477, USA
Informationen über die Zentren des tibetischen Buddhismus in der Tradition von Pema Chödröns Lehrer Chögyam Trungpa Rinpoche erhalten Sie von:
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