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Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel
»Call Me Irresistible« bei William Morrow,
An Imprint of HarperCollinsPublishers, New York
Copyright © der Originalausgabe 2011 by Susan Elizabeth Phillips
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2011
by Blanvalet Verlag, München
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München
Neumarkter Str. 28, 81673 München
Umschlaggestaltung und -motiv: www.buerosued.de
ISBN 978-3-641-06801-1
V004
www.blanvalet.de
www.penguinrandomhouse.de

Inhaltsverzeichnis

Inschrift
Widmung
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Epilog
Anmerkungen der Autorin
Copyright

Epilog

Meg weigerte sich, Ted zu heiraten, bevor sie ihren Abschluss hatte. »Ein männliches Genie hat es verdient, eine Uniabsolventin zu heiraten«, erklärte sie ihm.

»Dieses männliche Genie verdient es, die Frau zu heiraten, die er jetzt liebt, und nicht darauf warten zu müssen, bis sie ihr Diplom in der Tasche hat.«

Dennoch verstand er, wie wichtig ihr das war, auch wenn er es nicht zugeben konnte.

Ohne Meg war das Leben in Wynette fad, und alle wollten sie zurückhaben, aber trotz zahlreicher Anrufe und obwohl diverse Bewohner ihr in ihrem winzigen Apartment in Austin einen Überraschungsbesuch abstatteten, wollte sie vor ihrer Hochzeit keinen Fuß in die Stadt setzen. »Ich würde das Schicksal herausfordern, wenn ich eher als nötig zurückkomme«, erklärte sie den Mitgliedern des Komitees zum Wiederaufbau der Bibliothek, als sie plötzlich mit einem Plastikkrug von Rubbermaid, gefüllt mit Birdies Mojitos und einer halb leeren Tüte Tortillachips, vor ihrer Tür standen. »Ihr wisst doch, dass ich, sobald ich in der Stadt eintreffe, mit irgendjemand aneinandergerate.«

Kayla, die kalorienbewusst nur die zerbrochenen Chips aß, grub in der Tüte. »Ich weiß ehrlich nicht, was du meinst. Die Leute haben sich doch von Anfang an vor Freundlichkeit überschlagen, um dir das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.«

Lady Emma seufzte.

Shelby rempelte Zoey an. »Das liegt daran, dass Meg ein Yankee ist. Yankees wissen die Südstaaten-Gastfreundlichkeit nicht zu schätzen.«

»Das stimmt allerdings.« Torie leckte sich das Salz von den Fingern. »Außerdem stehlen sie uns unsere Männer, wenn wir nicht aufpassen.«

Meg verdrehte die Augen, leerte ihren Mojito und warf sie dann alle hinaus, damit sie ihre Arbeit über Eutrophierung beenden konnte. Danach hetzte sie los, denn sie musste sich um die Kunststudentin kümmern, die sie eingestellt hatte, damit die Schmuckaufträge fertig wurden, die sie von New York bekam. Trotz der empörten Proteste von Ted, seinen Eltern, ihren Eltern, ihren Brüdern, dem Bibliothekskomitee und dem Rest von Wynette kam sie noch immer selbst für ihre Ausgaben auf, obwohl sie ihre Prinzipien schon so weit gelockert hatte, Teds Verlobungsgeschenk anzunehmen, einen glänzenden roten Toyota Prius.

»Du schenkst mir ein Auto«, sagte sie zu ihm, »und ich habe nicht mehr für dich als diese lausige Geldscheinklammer. «

Aber Ted liebte seine Geldscheinklammer, die sie aus einem seltenen griechischen Medaillon der Gaia gefertigt hatte, der Erdgöttin.

Ted konnte leider auch nur die Hälfte der ursprünglich geplanten Zeit in Austin verbringen, und obwohl sie mehrmals am Tag miteinander telefonierten, vermissten sie verzweifelt das Zusammensein. Aber er wurde in der Nähe von Wynette gebraucht. Endlich war die Gruppe der sorgfältig von ihm ausgewählten Investoren für den Bau des Golfresorts komplett. Dazu gehörten sein Vater, Kenny, Skeet, Dex O’Connor, ein paar sehr bekannte Golfprofis und ein paar texanische Geschäftsleute, von denen keiner im Installationsgewerbe arbeitete. Erstaunlicherweise war Spencer Skipjack wieder aus der Versenkung aufgetaucht und hatte lautstark verkündet, man solle das »Missverständnis« doch aus der Welt schaffen. Ted erklärte ihm, es habe kein Missverständnis gegeben und er solle bei seinen Toilettenschüsseln bleiben.

Ted hielt die Mehrheitsbeteiligung am Resort und konnte es deshalb genau nach seinen Vorstellungen bauen. Das Projekt versetzte ihn in Hochstimmung, doch er war ständig überarbeitet, und da der Baubeginn für kurz nach ihrer Hochzeit angesetzt war, würde es sicherlich noch schlimmer werden. Obwohl er häufig davon sprach, wie dringend er jemanden bräuchte, der sowohl seine Vision teilte als auch vertrauenswürdig genug war, an seiner Seite zu arbeiten, machte Meg sich erst als Kenny nach Austin fuhr und sie unter vier Augen in die Enge trieb klar, dass die Person, mit der Ted arbeiten wollte, sie selbst war.

»Er weiß, wie viel dir das Studium für deinen Masterabschluss bedeutet«, sagte Kenny. »Deshalb wollte er dich nicht fragen.«

Meg brauchte keine fünf Sekunden, um zu beschließen, dass ihr Masterabschluss warten konnte. An einem Projekt wie diesem mit dem Mann zu arbeiten, den sie liebte, war ihr Traumjob.

Ted jubilierte, als sie ihn fragte, ob sie mit ihm arbeiten könne. Sie sprachen stundenlang über ihre Zukunft und das Vermächtnis, das sie gemeinsam aufbauen wollten. Anstatt verseuchter Erde wollten sie Orte schaffen, an denen alle Familien, nicht nur die reichen, sich versammeln konnten, um zu picknicken oder Ball zu spielen – Orte, an denen es Kindern möglich wäre, Junikäfer zu fangen, Vögel singen zu hören und in sauberem, nicht verseuchtem Wasser zu angeln.

Meg plante, genau ein Jahr weniger einen Tag nach dem für Ted und Lucys Gang zum Altar festgelegten Termin zu heiraten, eine Entscheidung, die auf Francescas heftigsten Widerstand stieß. Sie beklagte sich selbst dann noch, als Meg – mit ihrem Diplom in der Tasche – drei Tage vor der Zeremonie nach Wynette zurückkehrte.

Während Ted in die Stadt raste, um in der wiedereröffneten Bibliothek ein neues Ausstellungsstück zu enthüllen, ließ Meg sich in der Küche ihrer zukünftigen Schwiegermutter auf den Thekenhocker plumpsen und wollte frühstücken. Francesca reichte getoastete Bagel über die Theke. »Als gäbe es nicht genügend andere Terminmöglichkeiten«, sagte sie. »Mal ganz ehrlich, Meg, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich schwören, du versuchst, die ganze Sache zu verhexen.«

»Ganz im Gegenteil.« Meg schmierte die Brombeermarmelade dick auf ihren Bagel. »Mir gefällt das Symbolträchtige, dass auf der tragischen Asche der Vergangenheit strahlendes neues Leben entsteht.«

»Du bist genauso sonderbar wie Teddy«, meinte Francesca darauf erschöpft. »Es ist mir noch immer ein Rätsel, wieso ich so lange gebraucht habe, um zu bemerken, dass ihr beiden wie füreinander geschaffen seid.«

Meg grinste.

Dallie blickte von seiner Kaffeetasse auf. »Den Leuten hier gefällt’s, dass sie ein wenig sonderbar ist, Francie. Umso besser passt sie hierher.«

»Sie ist mehr als bloß ein wenig sonderbar«, brummelte Skeet hinter seiner Zeitung. »Schließt mich gestern völlig grundlos in den Arm. Hätte fast einen Herzanfall bekommen. «

Dallie nickte. »In dieser Hinsicht ist sie merkwürdig.«

»Ich sitze direkt hier«, erinnerte Meg sie.

Aber Skeet und Dallie diskutierten bereits, wer von ihnen am besten geeignet wäre, ihr Golfstunden zu geben, ohne zu berücksichtigen, dass Meg sich bereits für Torie entschieden hatte.

Francesca versuchte erneut, Meg dazu zu bringen, Einzelheiten über ihr Brautkleid zu verraten, doch Meg sprach nicht darüber. »Du wirst es dann sehen, wenn alle anderen es auch zu sehen kriegen.«

»Ich kann nicht verstehen, warum du es Kayla gezeigt hast, aber mir nicht.«

»Weil sie meine Modeberaterin ist und du bloß meine nörglerische Schwiegermutter in spe.«

Ohne auf den zweiten Punkt einzugehen, griff Francesca den ersten auf: »Ich habe in Modedingen genauso viel Ahnung wie Kayla Garvin.«

»Mit Sicherheit sogar mehr. Aber du wirst es dennoch erst zu sehen bekommen, wenn ich zum Traualtar schreite.« Sie drückte Francesca einen klebrigen Kuss auf die Wange und machte sich dann auf den Weg zum Gasthof, wo sie ihre Familie traf. Bald darauf traf auch Lucy ein.

»Bist du dir sicher, dass du mich dabeihaben willst?«, hatte Lucy sie am Telefon gefragt, als Meg sie gebeten hatte, zu ihrer Hochzeitsfeier zu kommen.

»Ich könnte ohne dich nicht heiraten.«

Sie hatten so vieles, worüber sie reden mussten, und fuhren zur Kirche, wo sie ungestört plaudern konnten. Ted traf sie schließlich neben dem Schwimmteich an. Das ehemalige Liebespaar hatte seine anfängliche Unbeholfenheit längst überwunden und schwatzte miteinander wie die guten Freunde, die sie immer hätten sein sollen.

Das Abendessen nach der Probe in der Kirche fand genau wie beim ersten Mal im Country Club statt. »Ich habe das Gefühl, in eine Zeitmaschine gestiegen zu sein«, flüsterte Lucy Meg gleich nach ihrer Ankunft zu.

»Nur dass du dich diesmal entspannen und alles genießen kannst«, erwiderte Meg. »Es wird unterhaltsam werden, das verspreche ich dir.« Und unterhaltsam war es, denn die Einheimischen nahmen Jake und Fleur Koranda in Beschlag, um ein Loblied auf ihre Tochter zu singen. »Ihre Tochter war die beste Angestellte, die ich jemals im Gasthof hatte«, erzählte ihnen Birdie allen Ernstes. »Sie führte den Laden fast schon. Ich hatte kaum noch was zu tun.«

»Sie ist ziemlich klug«, erwiderte ihre Mutter mit ernster Miene.

Zoey zupfte an ihren ausgefallenen ägyptischen Ohrringen. »Sie haben keine Ahnung, welch positiven Einfluss sie auf meine Garderobe hat.« Sie steckte ihre Hand in ihre Tasche, wo sie, wie Meg zufällig wusste, ein glitzerndes Halsband aus Flaschenverschlüssen verstaut hatte, das sie sich umlegen konnte, sobald Hunter Grays Mutter auf den Plan trat.

»Der Country Club war nicht mehr derselbe, nachdem sie gegangen war«, sprudelte es aus Shelby heraus. »Sie werden nicht glauben, wie schwer es einigen Leuten fällt, zwischen normalem Arizona Iced Tee und der Diätversion zu unterscheiden. «

Jetzt war Kayla an der Reihe, aber Birdie musste sie anrempeln, damit sie ihren Blick von den umwerfenden Koranda-Brüdern löste. Kayla blinzelte und kam pflichtschuldig ihrer Aufgabe nach, Megs Ruf aufzupolieren. »Ich war so deprimiert, nachdem sie weg war, dass ich mindestens sechs Pfund zugenommen habe, ich schwör’s. Ihr Schmuck hat meinen Laden praktisch über Wasser gehalten. Außerdem ist sie außer Torie und mir die Einzige, die Spitzenmode zu schätzen weiß.«

»Ihr seid wirklich alle zu freundlich«, erwiderte Meg und sagte dann laut zu ihren Eltern: »Sie gehen alle zusammen zur Elektroschocktherapie. Auf diese Weise bekommen sie Gruppenrabatt.«

»Dieses Mädchen kennt keine Dankbarkeit«, meinte Shelby pikiert zu Lady Emma.

Torie griff nach einem mit Scampi gefüllten Blätterteigröllchen. »Wir könnten ihr noch immer das Spielplatzkomitee der Stadt übertragen. Das wird sie lehren, nicht derart respektlos mit uns umzuspringen.«

Meg stöhnte, Lady Emma lächelte, und Lucy verstand gar nichts mehr. »Was ist passiert?«, fragte sie, als sie Meg allein erwischte. »Du passt so hervorragend hierher. Und das ist nicht als Kompliment gemeint.«

»Ich weiß«, erwiderte Meg. »Es hat mich mehr oder weniger überrollt.«

Aber Lucy war ein wenig verschnupft. »Zu mir waren sie immer höflich und haben mir doch irgendwie zu verstehen gegeben, dass ich für sie nicht gut genug war. Ich, die Tochter der ehemaligen Präsidentin der Vereinigten Staaten. Dich hingegen – Miss Chaosqueen –, dich lieben sie.«

Meg hob lächelnd ihr Glas auf die verrückten Frauen von Wynette. »Wir verstehen einander.«

Fleur zog Lucy beiseite, Ted gesellte sich zu Meg, und gemeinsam beobachten sie Kaylas und Zoeys Versuche, mit Megs Brüdern anzubändeln. Ted trank einen Schluck Wein. »Shelby erzählte deinen Eltern, sie sei sich ziemlich sicher, dass du schwanger bist.«

»Noch nicht.«

»Ich habe gedacht, dass ich das vielleicht als Erster erfahre. « Sein Blick fiel auf die Frauen. »Aber vielleicht auch nicht. Bist du dir absolut sicher, hier leben zu wollen?«

Lächelnd erwiderte Meg: »Ich könnte nirgendwo anders leben.«

Er steckte seine Finger zwischen ihre. »Noch eine Nacht, und dann hat dieses dumme Sex-Moratorium, das du uns auferlegt hast, ein Ende. Wieso ich mir das von dir habe aufschwatzen lassen, begreif ich noch immer nicht.«

»Ich weiß nicht, wie man vier Tage als Moratorium bezeichnen kann.«

»Weil es sich verdammt noch mal ganz danach anfühlt.«

Meg lachte und küsste ihn.

Am folgenden Nachmittag jedoch war sie ein einziges Nervenbündel, und weder Lucy noch ihre fünf anderen Brautjungfern vermochten sie zu beruhigen. Georgie und April waren zusammen mit ihren berühmten Ehemännern von Los Angeles eingeflogen, während Sasha aus Chicago angereist war. Es wäre nicht richtig gewesen, ohne Torie und Lady Emma zu heiraten, und sie sahen alle wirklich umwerfend aus in ihren schlicht geschnittenen, ärmellosen taubengrauen Seidenkleidern, die alle mit unterschiedlichen Strassknöpfen am Rücken geknöpft waren.

»Kayla wird die ganzen Fummel für uns alle bei eBay reinsetzen, wenn die Party hier vorbei ist«, teilte Torie Meg mit. Sie hatten sich vor der Zeremonie in der Sakristei der Kirche getroffen. »Sie meint, das bringt uns ein Vermögen ein.«

»Was wir für wohltätige Zwecke spenden werden«, stellte Lady Emma mit Nachdruck fest.

Fleur kamen wie vorherzusehen Tränen, als sie Meg in ihrem Kleid sah. Torie und Lady Emma ebenfalls, wenn auch aus einem anderen Grund. »Bist du dir dessen auch ganz sicher? «, flüsterte Torie Meg zu, während die Braut und ihr Gefolge sich für die Prozession in der Vorhalle aufstellten.

»Manche Dinge sind vorherbestimmt.« Meg verstärkte den Griff um ihr Bukett, während Lucy die kurze Schleppe drapierte. Das Kleid mit seinem klar gegliederten Korsagenoberteil, den zarten Flügelärmeln und seiner schmalen, zart ausgestalteten Silhouette hatte ein tiefes V-förmiges Rückendekolleté. Dazu trug sie den bis zu den Fingerspitzen reichenden Hochzeitsschleier ihrer Mutter und ein Diadem aus Swarovski-Kristallen.

Die Trompeten schmetterten, es war das Signal für Ted, zusammen mit Kenny als seinem Trauzeugen vorne die Kirche zu betreten. Obwohl Meg ihren Bräutigam nicht sehen konnte, vermutete sie, dass ein Lichtstrahl genau diesen Augenblick abpasste, um durch die Buntglasfenster zu fallen und ihm wieder einen jener lächerlichen Heiligenscheine aufzusetzen.

Von Minute zu Minute wurde sie gereizter.

Lady Emma hatte dafür gesorgt, dass die Brautjungfern in Reih und Glied standen. Und mit wachsender Panik verfolgte Meg, wie zuerst April losging, gefolgt von Torie und dann von Sasha. Megs Hände waren klamm, ihr Herz klopfte wie rasend. Georgie verschwand. Jetzt waren nur noch Lady Emma und Lucy übrig.

Lucy flüsterte: »Du siehst wunderbar aus. Danke, dass ich deine Freundin sein darf.«

Meg rang sich ein Lächeln ab. Was ihr auch gelang. Aber jetzt ging Lady Emma den Gang hinunter, und nur noch Lucy war übrig. Meg war eiskalt.

Lucy lief los.

Megs Hand schoss nach vorne und packte sie am Arm. »Warte!«

Lucy schaute über ihre Schulter.

»Hol ihn«, keuchte Meg voller Panik.

Lucy starrte sie mit offenem Mund an. »Du machst dich lustig über mich, oder?«

»Nein.« Meg rang nach Luft. »Ich muss ihn sehen. Jetzt sofort.«

»Meg, das kannst du nicht machen.«

»Ich weiß. Es ist fürchterlich. Aber … Hol ihn einfach, bitte?«

»Ich wusste, dass es keine gute Idee war hierherzukommen«, murmelte Lucy. Dann holte sie tief Luft, setzte das Lächeln auf, das sie im Weißen Haus gelernt hatte, und ging den Gang entlang.

Sie schaffte es auch, dieses Lächeln beizubehalten, bis sie vor Ted anhielt.

Er sah sie an. Sie sah ihn an.

»Oh-oh«, sagte Kenny.

Sie befeuchtete sich ihre Lippen. »Äh … Tut mir leid, Ted. Schon wieder. Tut mir leid. Aber … Meg möchte dich sehen.«

»Ich rate dir dringend, nicht zu gehen«, flüsterte Kenny ihm zu.

Ted wandte sich an Reverend Harris Smithwell. »Entschuldigen Sie mich eine Minute.«

In der Menge brach Tumult aus, als er, ohne nach rechts oder links zu schauen, den Gang hinunterging, den Blick geradeaus auf die Frau gerichtet, die gleich hinter dem Altarraum auf ihn wartete.

Anfangs sah er nur das von weißem Schaum gerahmte geliebte Gesicht. Ihre Wangen waren blass, ihre Fingerknöchel weiß, dort, wo sie das Hochzeitsbukett umklammert hielten. Er blieb vor ihr stehen. »Harter Tag?«, fragte er.

Sie legte ihre Stirn an seine Wange und stach ihm fast mit ihrem Diadem ins Auge, das ihre dunklen Locken und ihren Schleier an Ort und Stelle hielt. »Weißt du, wie sehr ich dich liebe?«, fragte sie ihn.

»Fast so sehr wie ich dich«, erwiderte er und gab ihr einen sanften Kuss auf die Nase, um ihr Make-up nicht zu verwischen. »Du siehst übrigens wunderschön aus. Wenngleich … ich könnte schwören, dieses Kleid schon mal gesehen zu haben.«

»Es ist das von Torie.«

»Tories Kleid?«

»Eins ihrer abgelegten Kleider. War doch wohl zu erwarten, oder?«

Er lächelte. »Ich hoffe nur, es ist das von ihrer Hochzeit mit Dex und nicht von einem ihrer früheren Fehlschläge.«

»Ja.« Sie nickte und schniefte. »Bist du – bist du jetzt richtig sauer deswegen? Ich bin eine Chaotin.«

Seine Augen sogen sie in sich auf. »Man kann auch zu ordentlich sein, mein Schatz.«

»Es sei denn … Lass uns den Tatsachen ins Auge sehen. Ich bin klug, aber nicht so klug wie du. Ich meine … das ist ja kaum jemand, aber dennoch … Es wäre durchaus möglich, dass wir dumme Kinder bekommen. Nicht wirklich dumm, aber … im Verhältnis.«

»Ich verstehe, Liebling. Wenn man das erste Mal heiratet, kann das schon mal nervenaufreibend sein, selbst bei einer so mutigen Person, wie du es bist. Glücklicherweise habe ich Erfahrung im Heiraten und kann dir helfen.« Diesmal nahm er das Risiko auf sich, ihr Make-up zu verschmieren, indem er sie zart auf die Lippen küsste. »Je eher wir das hinter uns bringen, umso eher kann ich dich nackt ausziehen, meine Selbstkontrolle verlieren und mich wieder selbst beschämen.«

»Das stimmt.« Endlich bekamen ihre Wangen wieder Farbe. »Ich war dumm. Aber ich stehe unter so großem Stress. Und wenn ich gestresst bin, vergesse ich manchmal, dass ich gut genug bin für dich. Zu gut bin für dich. Mit deinem Wahn, es allen Leuten recht machen zu wollen, tickst du noch immer nicht ganz richtig, weißt du.«

»Du wirst mich sicherlich vor mir selbst beschützen.« Und alle anderen auch, sagte er sich.

»Das wird ein Fulltime-Job werden.«

»Fühlst du dich dem gewachsen?«

Endlich lächelte sie. »Natürlich.«

Er stahl ihr noch einen Kuss. »Du weißt schon, wie sehr ich dich liebe?«

»Das tue ich.«

»Gut. Denk immer daran.« Er nahm sie hoch in seine Arme, ehe sie ihm sagen konnte, es sei nicht nötig – sie habe sich wieder im Griff und er solle sie sofort herunterlassen. Ehe sie auch nur ein Wort davon sagen konnte, lief er mit ihr schon den Gang hinunter.

»Die hier«, verkündete er vor allen, »wird nicht davonlaufen. «








Möchten Sie wissen, was aus der davongelaufenen Braut Lucy geworden ist? Dann lesen Sie rein in

„Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen“!

Anmerkungen der Autorin

Jedes Buch, das ich schreibe, steht für sich allein, was jedoch die Charaktere des einen Buches nicht daran hindert, sich in die eines anderen zu verirren. Jede Menge alte Freunde haben in dieses Buch Eingang gefunden – Francesca und Dallie Beaudine aus Komm und küss mich!; Nealy Case und Mat Jorik aus Wer will schon einen Traummann; Fleur und Jake Koranda aus Glitterbaby; Kenny Traveler und Emma (hoppla … Lady Emma) aus Kopfüber in die Kissen. Und ja, Sie haben recht, auch Lucy Jorik hat ein glückliches Ende verdient.

Während ich dies schreibe, zerbreche ich mir bereits den Kopf über ihre Geschichte.

Es gibt so viele Menschen, denen ich für ihren Zuspruch danken möchte, darunter meiner unwiderstehlichen lieben Freundin und Herausgeberin Carrie Feron, meinem langjährigen Agenten Steven Axelrod und meinen wunderbaren Presse- und Marketingfrauen bei Harper-Collins, William Morrow und Avon Books. Ja, ich weiß, dass ich mich glücklich schätzen kann, euch alle auf meiner Seite zu haben.

Ich weiß nicht, was ich ohne meine fähige Assistentin Sharon Mitchell täte, die meine Welt so viel reibungsloser gestaltet. Ein ganz großer Dank geht an meinen unvergleichlichen Golfberater Bill Phillips. Ebenfalls an Claire Smith und Jessie Niermeyer, die mit mir ihre »Erfahrungen am Getränke-Cart« geteilt haben.

Und einen frenetischen Beifall an meine schreibenden Gefährtinnen: Jennifer Greene, Kristin Hannah, Jayne Ann Krentz, Cathie Linz, Suzette Van und Margaret Watson mit einer Extrarunde Applaus für Lindsay Longford.

Ich umarme meine neuen Freunde, die ich über Facebook gewonnen habe, und alle unglaublichen und außergewöhnlichen SEPPIES in meinem Forum!

SUSAN ELIZABETH PHILLIPS

 

www.susanelizabethphillips.com