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Burkhard Heim erklärt seine Theorie in Vorträgen, Interviews und in Gesprächen, Kommentiert von Illobrand von Ludwiger

Burkhard Heim, geb. 25.02.1925 in Potsdam. Als Abteilungsleiter in der Chemisch-Technischen Reichsanstalt in Berlin verlor er 1944 bei einer Explosion beide Hände, sowie Augenlicht und Gehör nahezu vollständig. Ab 1945 Chemiestudium bis 1949, von da an Studium der Theoretischen Physik in Göttingen. 1954 Physik-Diplom in Göttingen, danach Mitarbeit im MPI für Astrophysik bei Prof. v. Weizsäcker. Abgang infolge seiner körperlichen Unfähigkeit zur Teamarbeit. Von nun an eigenständige theoretische Forschungen im privaten Kreis in Göttingen und in Northeim. Seine Bekanntgabe einer Entdeckung der theoretischen Möglichkeit eines Feldantriebs für die Raumfahrt bringt ihm 1957 internationalen Ruhm ein. In den 1960er Jahren Zusammenarbeit mit Prof. Pascual Jordan an einem Gravitationsexperiment. Arbeiten an der Erweiterung der Einstein-Theorie durch Geometrisierung sämtlicher Wechselwirkungsfelder. Weitere Arbeiten: 6-dimensionale Weltbeschreibung, Quanten-Geometrie, Vielfach-Geometrie, Entwicklung einer aspektbezogenen Logik. 1976 strukturtheoretische Herleitung einer einheitlichen Massenformel für die Elementarteilchen. Publikation eines Teils seiner Arbeiten zwischen1978 und 1998 im Resch-Verlag, Innsbruck. Seit 1950 verheiratet mit der ehemalige Konzertsängerin Gerda geb. Straube. Burkhard Heim verstarb 2001 nach schwerer Krankheit in Northeim.
Bis zum Jahre 2001 lebte in Deutschland ein geheimnisvoller Physiker, der in den 1950er Jahren kurz internationale Berühmtheit erlangt aber dann weiter im Verborgenen gearbeitet hatte. Er sprach nur selten auf Kongressen und veröffentlichte seine Arbeit erst in den 1980er Jahren in zwei umfangreichen Büchern. Das was er mitteilen wollte, ist so schwierig zu verstehen dass seine Arbeiten kaum gelesen werden. Und doch scheint das von ihm geschaffene Weltbild eine größere Umwälzung hervorrufen zu können als es Einsteins Weltsicht vermochte, denn das von Heim entwickelte Bild der Welt betrifft den Menschen und dessen persönliches Schicksal ganz direkt.
Fragt man Physiker nach ihrer Meinung über Burkhard Heim, so hört man die Urteile: „Außenseiter, kauziger Eigenbrötler, unseriöser Phantast, Spinner, …“ aber auch „ der neue Einstein, Deutschlands Stephen Hawking, genialer Denker, einer, dem die Nobelpreis-kandidatur angetragen werden müsste. Was stimmt denn nun? Man stellt zunächst nur fest, dass die positiven Meinungen von denjenigen Physikern geäußert werden, die Burkhard Heim persönlich kannten oder die dessen Werke studiert haben. Dagegen stammen alle kritischen Urteile von Physikern, die weder Heim kannten noch dessen Arbeiten angesehen haben.
Burkhard Heim behauptete in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts das gefunden zu haben, wonach Einstein und seine Nachfolger bis heute vergeblich suchen: eine Massenformel für sämtliche Elementarteilchen und die Erklärung von deren Eigenschaften durch dynamische geometrische Strukturen.
Das mutet unglaubhaft an. Denn einem nicht im Wissenschaftsbetrieb eingebundenen Physiker wird diese Leistung nicht zugetraut. Aber Heims Massenformel wurde bereits 1981 von Physikern am Deutschen Elektronen-Synchrotron (kurz DESY) bei Hamburg programmiert und analysiert und lieferte überzeugende Ergebnisse. Da jedoch niemand die theoretischen Herleitungen dazu ohne Einarbeitung in diese verstand, waren die DESY-Physiker zwar verblüfft, schwiegen aber über diese Sensation und warteten ab, wie die Strukturtheoretiker bzw. Relativitätstheoretiker die Theorie beurteilen würden. Noch im Jahre 2004 teilte die Sprecherin von DESY einem Journalisten auf dessen Anfrage mit:
„Die wenigen, die Heim kannten und einige leitende Wissenschaftler sind übereinstimmend der Meinung, dass die Massenformel auf jeden Fall eine enorme persönliche Leistung ist, vor allem in Anbetracht seines Handicaps. Andererseits sind alle der Meinung, dass sie viel zu kompliziert ist, so dass selbst sehr gute Theoretiker sich mindestens ein Jahr nur mit dieser Theorie beschäftigen müssten, um sie bewerten zu können.“
Es geht hier nicht darum, Heims Massenformel zu analysieren oder zu verteidigen. Sondern mit der vorliegenden Dokumentation soll sich der Hörer selbst ein Urteil über Burkhard Heim bilden, dadurch, dass wir Heim möglichst oft persönlich zu Wort kommen lassen. Wo bestimmte Fachausdrücke verwendet werden, die nur dem Physiker geläufig sind, werden diese kommentiert, so dass der Hörer durchaus den Ausführungen Burkhard Heims folgen kann. Wir sind der Ansicht, dass allein schon Wortwahl und Inhalt seiner Ausführungen belegen, dass er zu den Großen der Physik gezählt werden muss, wenn sein Nachlass erst einmal gründlich von Experten studiert worden ist.
Eine Theorie, die zur geometrischen Beschreibung der Materie führt, hat sich eine starke Glaubwürdigkeit erworben. – Andere Theorien, wie die Stringtheorie, die Loop-Quantengravitation oder das Standardmodell der Teilchenphysiker können dagegen nichts experimentell Gesichertes über die geometrische Struktur der Elementarbausteine der Materie aussagen. Daher hat sich Heims Weltbild – gemessen an den Ergebnissen – bewährt. Die philosophischen Konsequenzen sind für uns Menschen enorm, denn mit der Elementarteilchen-Theorie und einer von Heim neu entwickelten aspektbezogenen Logik lassen sich auch qualitative Vorgänge in der Materie, wie Lebensprozesse und Bewusstsein, beschreiben. Darüber soll es im folgenden gehen…
Burkhard Heim wird am 9. Februar 1925 als Sohn eines hohen Bankbeamten in Potsdam geboren. Im Alter von 3 Jahren zeigt sich bereits sein Interesse für Naturwissenschaften. Anstelle von Märchen lässt er sich Bruno Bürgels Buch „Aus fernen Welten“ vorlesen und kennt daher als Schulanfänger alle größeren Sterne und Sternbilder am Himmel. Er bringt sich schnell selbst das Lesen bei. Mit 8 Jahren kann er rd. 1000 chinesische Schriftzeichen lesen. Aus diesen entwickelt er eine Art Kurzschrift, um alles was ihn interessiert schnell aufschreiben zu können, und die er mit stenographischern Geschwindigkeit schreiben und lesen kann. Er möchte „Raketenforscher“ werden.
Da Raketen durch chemische Treibstoffe angetrieben werden müssen, liest er alles über Chemie und Sprengstoffchemie, was er finden kann. Mit 10 Jahren bekommt er von seinem Vater einen Chemiebaukasten geschenkt. Burkhard Heim experimentiert im Keller des elterlichen Hauses. Bald kann er Dynamit und Nitroglyzerin herstellen. Gelegentlich explodiert etwas im Keller, so dass besorgte Bekannte seiner Familie sich telefonisch bei seinen Eltern erkundigen: „Steht Euer Haus noch?“ Aber der 11-jährige Burkhard ist bereits ein Spezialist, der mit der Sicherheit eines erfahrenen Chemikers arbeitet. Im Winter 1937 schießt er gemeinsam mit 2 Freunden seine erste selbst gebastelte Rakete über dem zugefrorenen Templiner See ab. Dazu hat er eine Gardinenstange mit Pulver gefüllt und an der Spitze einen hochbrisanten Zündkopf angebracht. Beim Aufschlagen reißtdie Rakete ein großes Loch in die Eisdecke.
Mit 12 Jahren will er sich an den seiner Meinung nach ungerechten Lehrern seiner Schule rächen, und er verwanzt Türen, Fenster, Schränke und Treppenstufen der Schule mit selbst gebastelten Knallerbsen. Am Tag nach dieser Präparation lösen sie laute Explosionen bei jedem Öffnen von Türen und Fenstern durch Lehrer und Schüler aus. Viele Monate später- Burkhard ist jetzt 14 Jahre alt - hat man ihn endlich als den Schuldigen ausfindig gemacht und feuert ihn von der Schule (übrigens mit einer 4 in Chemie).
Burkhard Heim will nichts weiter als Chemiker werden und weigert sich, weiter eine Schule zu besuchen. Er liest Arbeiten über Physik und Chemie und auch Otto Hahns Bericht über die gelungene Kernspaltung. Daraufhin zeichnet er Pläne für eine Uranrakete. Wochenlang schreibt er an einem Aufsatz über die Elektronenpaarbildung Diesen legt er dem Leiter einer Berliner Forschungsanstalt vor. Der betreffende Professor erkennt die Begabung des 17-jährigen Burkhard und beschwört ihn, unbedingt das Abitur zu machen, um später studieren zu können. Burkhards Eltern finden eine Schule, die ihren Sohn aufnimmt. Doch dieser fühlt sich unterfordert und besucht noch zusätzlich eine Berliner Abendschule, in der man ihn als „Erwachsenen“ behandelt. Von diesem 2. Schulbesuch wissen seine Eltern nichts. In der normalen Schule wirkt Burkhard verschlafen und faul. Abends arbeitet er jedoch fleißig und leistet sich sogar ein Verhältnis mit seiner Biologie-Lehrerin. Als er 1943 seinen Eltern das Abiturzeugnis der Abendschule vorlegt, glauben diese zunächst, dass „der Junge nicht nur faul ist, sondern nun auch noch Unterschriften fälscht.“ Die Abiturprüfung der Schüler in der anderen Schule findet erst einige Monate später statt. Doch dazu kommt es nicht mehr. Denn alle Schüler werden zum Wehrdienst eingezogen.
In seiner Freizeit arbeitet der Soldat Burkhard Heim in Oberitalien an der Theorie zu einem Sprengstoff mit ganz ungewöhnlichen Eigenschaften. Das Ergebnis seiner Untersuchungen schickt er im Frühling 1944 an die Chemisch-Technische Reichsanstalt in Berlin-Tegel. Daraufhin wird er von Hermann Göring sofort zur praktischen Ausarbeitung seiner Arbeit in die Reichsanstalt beordert. Einige Wochen später erhält der 19-jährige Burkhard Heim einen Termin bei Werner Heisenberg. Ihm trägt er seine Idee zu einer Bombe vor, in der durch Zündung einer Hohlladung aus dem von ihm entwickelten Sprengstoff, Tritium zur Fusion gebracht werden könnte. Heisenberg redet ihm aber diese Idee aus, weil die dazu erforderlichen Temperaturen angeblich nicht erreicht werden könnten.
Am 19. Mai 1944 will Heim ein Sprengexperiment machen und überlegt, mit welcher Menge der Versuch durchgeführt werden soll. Er entscheidet sich, zunächst nur ein Zehntel der geplanten Menge zu verwenden. Diese Entscheidung rettet ihm das Leben. Burkhard Heim hat den Mörser in der Hand, als Luftalarm ausgelöst wird. Mit der rechten Hand greift er sich an den Hals, als die Sprengladung in seiner anderen Hand explodiert. Die Wucht der Explosion reißt ihm beide Hände ab, verbrennt ihm Gesicht und Brust, zerstört die Trommelfelle und blendet seine Augen. Nur weil an diesem Mittwoch routinemäßig ein Arzt in der Reichsanstalt zu Visite ist, kann Burkhard Heim notdürftig versorgt und am Leben erhalten werden.
Monatelang liegt Heim im Lazarett, ohne zunächst irgendwelche Kontakte zur Außenwelt zu haben. Schließlich gelingt es ihm, einen Arzt zu verstehen. Über diese Situation berichtete Heim dem Psychologen Dr. Jürgen vom Scheidt 1981 anlässlich eines Interviews im Bayerischen Rundfunk:
„Ich wusste zweiDinge: Erstens kann es sein, dass ich nie wieder als wirklicher Mensch leben kann. Ich habe mir einen Arzt rangeholt und mit ihm eine Bestandsaufnahme gemacht. Was ist denn nun wirklich noch alles heil? Es war bekannt, dass der Augenhintergrund noch arbeitet, dass noch ein schwaches Gehör vorhanden ist, und dass die beiden Unterarme noch soweit vorhanden sind und das in der richtigen Länge, um einen Spaltenarm herzustellen. Das war mir bekannt. Jetzt sagte ich mir, es ist eine Frage der Geschicklichkeit, ob ich wieder lebensfähig und auch wieder gesellschaftsfähig werden kann. Also liegt das weitgehend an mir selbst.
Ich wusste aber nicht, wie ich überhaupt an die Sache herangehen sollte?
Zum Beispiel war mir eines klar, unabhängig davon, ob mein Sehvermögen jemals wieder kommen würde – vor dieser Gehörsache hatte ich ohnehin Angst, dass ich unter Umständen diese Brücke auch noch verlieren würde – wenn ich mit den einfachsten Dingen des täglichen Lebens nicht fertig werde, dann werde ich nie wieder richtig ins Leben rein kommen können.
Dann musste es darauf ankommen, mit dem Rest etwas zu unternehmen. Die Frage war: Wie werde ich mit zwei solchen gespaltenen Unterarmen ein Stück Seife fassen können? Wie wird man eigentlich mit einem Kamm fertig, den man dann so dazwischen klemmen muss? Wie gelenkig muss ich sein, um das alles tun zu können? Vor allem: Wie werde ich auf einer Toilette oder im Bad fertig? Das waren so die ersten dringlichen Fragen. Es ging dann aber! Wenn sich dann diese Dinge im täglichen Leben verbesserten, wuchs eigentlich mein Selbstertrauen immer mehr. Manches ist denn doch sehr positiv geworden. Es kam doch ein geringes Sehvermögen wieder, so dass ich mich alleine zurecht finden konnte. Ich konnte dann auch alleine von Potsdam im Winter 1944/45 nach Berlin zur Nachuntersuchung rüber fahren. Man konnte es ohne weiteres machen, weil die Bevölkerung so sehr freundlich war und mir immer half.“
Mit dem letzten Lazarettzug wird er aus Berlin ausgefahren. Über die Tschechoslowakei und Österreich gelangt er schließlich nach Bad Tölz in Oberbayern.
Dort wird ihm von Prof. Lange der rechte Arm aus Elle und Speiche operativ zu einem Greif-Finger aufgetrennt, mit dem er fortan notdürftig zu greifen lernt. 1946 reist er nach Northeim zu seiner Tante, wo er auch seine Mutter und seine um 2 Jahre jüngere Schwester wieder trifft. In Göttingen wird ihm auch sein linker Arm operiert. Im Wintersemester 1946 lässt er sich als Studentan der Göttinger Universität einschreiben, um dort Chemie zu studieren. Mit einem Hörgerät kann er etwas hören. Er kann jedoch den Vorlesungen kaum folgen und ist auf Helfer angewiesen, die ihm alles vorlesen.
Da er sich selbst keine Notizen machen kann, entwickelt er ein extrem starkes Gedächtnis. Das leistet bald so Unglaubliches, als hätte Heim ein absolutes Gedächtnis entwickelt. Wenn man ihn fragt, wie der Text auf einer bestimmten Seite lautet, so kann er diesen Satz für Satz fast wörtlich und mit allen Formeln aus dem Gedächtnis zitieren. Später verblüfft er seine Bekannten, wenn er diesen zu jedem Datum ab 1946 den Wochentag und die wesentlichen Ereignisse an jenem Tage beschreiben kann. Also z.B. wer ihm geschrieben hat, was der Rundfunk sendete, welche Stelle in welchem Buch er gerade vorgelesen bekam.
Im Jahre 1948 wird sein Vater Heinrich aus russischer Gefangenschaft im Lager Sachsenhausen entlassen und kümmert sich von nun an ausschließlich um ihn. Er begleitet Burkhard in die Universität und schreibt für ihn die Vorlesungen mit. Nachmittags setzt er sich mit Burkhard von 2 bis 7 Uhr abends zusammen, liest ihm vor und schreibt alle dessen geäußerte Gedanken in dicke Konto-Bücher ein. Es werden schließlich mehr als 8000 Seiten.
Im Laufe der Zeit erkennt Burkhard Heim, dass ihm das Fach Chemie nicht mehr die geistigen Abenteuer bereiten kann, die er- nun als vollkommener Theoretiker wider Willen - sucht. 1949 beginnt er mit dem Studium der Theoretischen Physik. Im Jahre 1950 heiratet Burkhard Heim die ehemalige Opernsängerin Gerda Straube und zieht mit ihr nach Göttingen. Sein Diplom-Physiker-Examen legt er 1954 bei den Physikern Becker und von Weizsäcker und bei dem Mathematiker Lyra in Göttingen ab. Anschließend wird er Mitglied in der Arbeitsgruppe von Carl-Friedrich v. Weizsäcker im Max-Planck-Institut für Astrophysik in Göttingen, wo er sich mit Supernova-Sternexplosionen beschäftigt.
Bald aber schon muss er schmerzlich feststellen, dass ihm ein Arbeiten im Team unmöglich ist. Den Rechnungen an der Tafel kann er nicht folgen, und die Gespräche versteht er kaum. Immer muss ihm jemand aus Fachzeitschriften vorlesen. Schweren Herzens verläßt Heim das MPI und setzt seine Arbeiten notgedrungen zu Hause fort, wo ihm sein Vater und seine Frau Augen, Ohren und Hände ersetzen.
Das rechte Auge ist total erblindet, während Heim mit dem linken Auge noch schemenhaft etwas sehen kann. Wenn er sich eine Brille mit einer starken Linse vorm linken Auge aufsetzt, kann er Schriftzeichen an einer Tafel erkennen und mit einem Stück Kreide sogar mit seinem Spaltenarm an der Tafel schreiben.
Als Burkhard Heim 40 Jahre alt ist, besuchen ihn Schriftsteller und Studenten in Göttingen und fragen ihn auch, wie er sein eigenes Schicksal beurteilen würde. Überraschenderweise erklärt sich Heim mit seinem Schicksal ganz zufrieden:
„Ich habe den Eindruck, dass alles was geschieht, von vornherein seine Richtigkeit hat, und dass ich am eigentlichen Plan, der hinter allem steht, nicht viel ändern sollte. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass das was auf mich zu kommt, seine Richtigkeit hat und für die Gegebenheiten, die nun mal da sind, sowieso das Optimum ist. Denn ich meine, manches mag mir vielleicht schlimm erscheinen, ist es in Wirklichkeit aber überhaupt nicht, weil eben alles seine Richtigkeit hat. Und ich sage mir: Ich habe eine bestimmte Aufgabe, zweifellos. Denn es hat einen Sinn, dass ich überhaupt als Mensch existiere. Ich habe also die Aufgabe, eine bestimmte Sinngebung zu erfüllen. Und das ist der Sinn meines ganzen Daseins überhaupt, und dieser Sinn ist zu erfüllen. Das ist einmal das Wesentliche. Und alles, was ich zur Erfüllung dieser Sinngebung brauche, das kriege ich sowieso. Denn wenn ich das nicht bekommen würde, dann wäre es sinnlos, dass ich überhaupt da bin.“
Herr Klockmann aus Hamburg meint, dass dies doch reichlich fatalistisch klänge. Aber Heim widerspricht ihm:
„Nein! Das finde ich überhaupt nicht. Denn es ist ja so, dass ich durchaus das Bewusstsein bejahe, dass ich einen Sinn habe. Wichtig ist für mich, zu erfahren, wo dieser Sinn liegt. Und darauf muss man hinarbeiten. Natürlich fällt einem gar nichts in den Schoss. Ich muss immer versuchen, mit Spannung und Energie dahinter her zu sein, dass ich diese Sinnerfüllung besser erreichen kann. Das fällt mir nicht zu; ich kann mich nicht hinsetzen und alle Viere von mir strecken und sagen: ‚Wird schon werden’. Das ist klar, dass das nicht geht! Aber wenn ich es täte, und wenn ich völlig fatalistisch wäre, dann würde ich ja im Grunde genommen diese Sinnerfüllung hintertreiben. Und ich werde von mir aus alles tun, um sie zu erreichen.“
„Ich habe mich bereits 25 mal operieren lassen und werde mich auch noch weiterhin operieren lassen. Das ist jedes Mal eine ziemlich harte Sache, vor allem, wenn man keine Schmerzen hat, aber weiß, was einem bevorsteht. Da muss man sich schon einen ganz schönen Tritt ins Kreuz geben, ehe man überhaupt in die Klinik geht. Aber ich bin davon überzeugt, das hat alles seine Richtigkeit, und der Ausgang aller dieser Unternehmungen ist garantiert so, dass ich meiner eigentlichen Aufgabe doch nachkommen kann.
Das, was nötig ist, kommt sowieso… Und wenn ich mein eigenes Leben betrachte, so muss ich doch sagen, es hatte alles seinen Sinn. Es kam alles zur rechten Zeit.“
Wäre das Unglück nicht erfolgt, folgerte Heim, so wäre er Chemiker geblieben, oder er wäre, weil er im Kriege als Pilot ausgebildet worden war, zur zivilen Fliegerei gegangen. So aber wurde er zu einem erfolgreichen Physiker, dem es gelungen war, die beiden vorherrschenden Kräfte im Universum, nämlich Elektromagnetismus und Gravitation zu vereinigen und daraus technologische Konsequenzen abzuleiten. Er sprach darüber 1952 auf dem Internationalen Astronautischen Kongress in Stuttgart. Aber er publizierte diese Arbeiten nicht, da sich ein neuer Raumfahrtantrieb als möglich erwiesen hatte. Und die praktischen Konsequenzen konnten noch nicht abgeschätzt werden. Sein Vortrag Anfang November 1957 in Frankfurt erweckte damals großes Aufsehen.
„Steht den Deutschen ein neues ’Weltbild der Physik’ bevor?“ fragte die Neue Illustrierte in der Titel-Überschrift, und weiter „Seine Kollegen nennen ihn ein Genie. Was er in Frankfurt berichtete kommt einer Sensation gleich. Wird er recht behalten?“
Und die Illustrierte Stern zitierte einen international berühmten Physik-Professor mit folgenden Worten über Burkhard Heim: „dessen Gedanken seien von umwälzender Kühnheit, von einer Verwegenheit des Geistes, wie sie in vergangenen Jahrhunderten Weltbilder gestürzt hat.“
Eine angesehene flugwissenschaftliche Zeitschrift in Großbritannien urteilte über Heims Theorie als „eine Theorie, die Einstein weit hinter sich lässt.“
Jean Cocteau setzte ein Bild „des inneren Auges von Heim“ in sein 6 mal 8 Meter großes Gemälde über die großen Physiker für die Brüsseler Kunstakademie an die Spitze des Bildes, neben die Wissenschaftler Kopernikus, Newton, Einstein, Lee und Yang. Amerikaner machten Heim lukrative Angebote, wenn er für sie arbeiten würde. Beamte vom Verfassungsschutz überwachten Heim und schützten ihn vor Spionen aus dem Osten. Auch im Ausland sprach sich herum, dass in Frankfurt über ein neues Antriebskonzept für die Raumfahrt vorgetragen worden war. Die Raumfahrt-Wissenschaftler v. Braun und der Russe Sedow erkundigten sich bei Heim über den neuen Antrieb. Alle Welt wartete auf die Veröffentlichungen der Heimschen Theorie, die dieser nur 1952 und 1957 auf Kongressen über Astronautik vorgestellt hatte.
Bild rief im November 1957 zu Spenden für Heim auf.
Was Heim mit seinen Vorträgen erreichen wollte, war die öffentliche Aufmerksamkeit, um Fördermittel für seine Forschungen zu bekommen. Diese Hoffnung erfüllte sich zum Teil. Bild und Stern und der Direktor der Luft- und Raumfahrtfirma Bölkow unterstützten Heim finanziell soweit, dass er einige Zeit lang einen Mitarbeiter beschäftigen konnte.
Womit Heim aber nichtgerechnet hatte, das waren die Angriffe, denen er sich nun von der Zunft der „reinen Theoretischen Physiker“ ausgesetzt sah. Bis auf wenige Ausnahmen wurde ihm das Auftreten in der Öffentlichkeit verübelt, weil er seine Theorie nicht zuerst auf einem soliden Physikerkongress vorgetragen und seine Untersuchungen in einer Fachzeitschrift publiziert hatte. In den 50er Jahren wurde die Raumfahrtforschung von den deutschen Theoretischen Physikern nicht ernst genommen. Das war in ihren Augen eine Spielerei von Technikern und Phantasten – aber keine Wissenschaft. Born, Heisenberg und von Weizsäcker hielten Raumfahrtforschung für reine Geldverschwendung. Heim wurde als „Raumfahrt-Phantast“ und als völlig unseriös von den Großen der Physik gemieden.
Als Heim einen Aufsatz über Gravitation und Magnetismus bei einer physikalischen Fachzeitschrift einreichen wollte, teilte ihm der betreffende Fach-Referent Prof. Lamla mit, er möge seinen Aufsatz gar nicht erst einreichen.
Nur der Relativitätstheoretiker Pascual Jordan erkannte in Heim einen großen Kollegen und bereitete mit Heim ein Gravitations-Experiment vor.
Burkhard Heim war ein schwieriger Mensch, der jedem Kollegen misstratue und immer vermutete, sie wollten ihm seine Ideen rauben. Daher ließ er sich auch nicht von Physikern aus Göttingen bei seinen Arbeiten helfen. Andereseits war er auch ein fröhlicher Mensch, der für all Späße aufgeschlossen war, und mit dem man sich herrlich amüsieren konnte.
Im folgenden gibt Burkhard Heim mit eigenen Wortenjeweils einen kurzen Überblick über die drei großen wissenschaftlichen Themenkreise, zu denen er im Laufe der Jahre wesentliche Beiträge geliefert hat. Diese Arbeiten werden erst nach und nach von der Fachwelt wahrgenommen. Die drei Themenbereiche sind:
Am Ende steht ein neues Weltbild mit folgenden Eigenschaften:
- Wir leben in einer 6-dimensonalen Welt,
- Elementarteilchen sind 6-dimensionale dynamische metrische Strukturen,
- auch der Mensch ist ein 6-dimensionales Wesen,
- es gab keinen Urknall, sondern das Universum entstand aus einer einfachen Raumzelle,
- qualitative Strukturen aus der 5. Weltkoordinate steuern die Organisationen in der Materie,
- Ansatz zur Lösung des Leib-Seele-Problems
- es können autonome Strukturen des Bewusstseins, frei von einem materiellen Träger, existieren.
Auch wenn mitunter die Fachsprache für den Laiennicht verständlich ist, wird sich der Leserdavon überzeugen können, dass Heims Schlussfolgerungen sämtlich logisch vernünftig und physikalisch fundiert sind. Im laufenden Text werden Angaben zu den im Text genannten Personen sowie zu einigen neuen Begriffen und zur zitierten Literatur gemacht. Speziell für Physiker werden auch noch in einem „Formelanhang“ einige wesentliche Gleichungen angegeben, auf die im Text bezug genommen wird. Mit dieser kurzen Darstellung soll dem Fachmann eine Idee über die jeweiligen Ansätze und Zwischenergebnisse in Heims Theorie vermittelt werden. Für ein tiefergehendes Verständnis ist natürlich die Lektüre der Originaltexte in Heims Büchern erforderlich.
Was Burkhard Heim so bekannt gemacht hatte, war seine Entdeckung eines neuen Antriebskonzeptes für die Raumfahrt. Ein Raumschiff sollte anstatt mit chemischen Treibstoffen durch eigens erzeugte Schwere-Felder angetrieben werden können, was durch Umwandlung elektro-magnetischer Wellen ermöglicht werden sollte. Denn Heim hatte eine phänomenologische Erklärung der Gravitation und einen Zusammenhang mit elektromagnetischen Feldern entdeckt. Die Gravitation hatte er in Analogie zur Maxwellschen Theorie des Elektromagnetismus als ein physikalisches Feld interpretiert.
Und genauso wie ein bewegtes elektrische Feld ein Magnetfeld induziert, sollte nach Heim auch ein bewegtes Gravitationsfeld ein neues Feld – von Heim als „Mesofeld“ bezeichnet – generieren. Auf diese Weise erhielt Heim ähnliche Beziehungen wie im Maxwellschen Formalismus, Gl.(A-1), (A-2). und Dann gelang es ihm, Gravitation-Mesofeld und Elektro-Magnetismus durch einen einheitlichen Tensor darzustellen Gl.(A-5).
Unter einem Tensor verstehen Physiker und Mathematiker übrigens eine physikalische Größe, die unabhängig vom Bewegungszustand des Beobachters ihre Form behält. Mathematisch ist das eine Größe, mit der beispielsweise der Feldverlauf von Materie- oder Ladungsquellen in allen drei Raumrichtungen durch einen einzigen Ausdruck angegeben werden kann. Die Feldkomponenten in den 3 Raumrichtungen sind dabei in einem 3 mal 3 Matrix-Schema angeordnet.
Für die folgenden Ausführungen ist es noch wichtig, einige Eigenschaften von Tensoren zu erklären, über die Heim häufig sprechen wird. Ein Tensor ist symmetrisch, wenn durch Vertauschen der Zeilen- und der Spaltenwerte in der Matrix – also der Indizierungen der Komponenten – die Matrix den gleichen Wert beibehält. Das ist z.B. dann der Fall, wenn nur die Diagonalglieder von Null verschieden sind.
In einem nichtsymmetrischen Tensor sind dagegen die Diagonalglieder der Matrix Null und die extradiagonalen Glieder von Null verschieden. Die Werte in den Spalten haben entgegengesetzte Vorzeichen wie die in denReihen.
Wenn die Koeffizienten auch noch als komplex angesetzt werden, dann spricht man statt von symmetrisch von hermitesch,und von antihermitesch für nicht symmetrische komplexe Tensorkomponenten. (Ein Beispiel für einen nichtsymmetrischen oder antihermiteschen Feldthesor stellt der elektromagnetische Feldstärketensor (A-1) dar, der eine Feldrotation ausdrücket.)
In einem Vortrag vor Wissenschaftlern und Ingenieuren der Luft- und Raumfahrtfirma MBB berichtete Heim 1976, wie er seine Gravitationstheorie entwickelt hatte:
„Es schienmir vernünftig zu sein, zunächst einmal ganz allgemein – ohne jetzt an den Mikrobereich der Welt zu denken – etwas konkreter mit dem Phänomen Gravitation zu befassen. Wir wissen zwar wenig von der Gravitation, aber ich kann zum Beispiel das Newtonsche Gravitationsgesetz in die Poisson-Fassung eines Quellenfeldes bringen. Wie man das macht, ist ja bekannt: Man hat einen Feldvektor, der hier als Beschleunigung auftritt. Im statischen Fall ist es der Gradient einer skalaren Ortsfunktion, und die Divergenz des Feldvektors ist dann proportional der Dichte der felderregenden Masse. (Gl. A-13)
Nun könnte man sich einmal überlegen, was passieren würde, wenn man eine zeitliche Variabilität zulässt. Ich gehe also jetzt von einer Massenverteilung aus, die nicht homogen ist, die irgendwelche Inhomogenitäten, irgendwelche Anisotropien hat, und die sich zugleich zeitlich verändern, so dass eine partielle Zeitableitung der Massendichte der Feldquelle existiert. Aber ich lasse nicht zu, dass bei diesen zeitlichen Veränderungen irgendwelche Materie eine bestimmte geschlossene Fläche, die diese Materie umschließt, verlässt, und betrachte jetzt das Gravitationsfeld von außen. Was passiert hier nun eigentlich? Man kann so auf rein logischem Wege das Newtonsche Gravitationsgesetz erweitern für den Fall, dass es solche zeitlichen Änderungen gibt.
Und man kann auch versuchen, die Feldmasse mit zu berücksichtigen.Wenn Sie jetzt in den Raum hinaus gehen, dann würde ja zwischen uns und dem jeweiligen Beobachtungspunkt und der felderregenden Masse auch Gravitations-Feldmasse liegen, die ihrerseits wieder Gravitation verursacht, so dass der Verlauf des Feldes hier noch in einer unbestimmten Weise verändert werden kann, was natürlich weit unter jeder Messbarkeitsschranke liegt. Doch man kann es immerhin mal zulassen.
Man kann nun sich zeitlich verändernde Gravitationsfelder beschreiben, wobei man zunächst mal zu der Aussage kommt, dass sich die Störung des Gravitationsfeldes mit einer bestimmten Geschwindigkeit ausbreitet, die weder Null noch unendlich ist, sondern irgendeine von Null verschiedene Zahl ist, die vielleicht identisch mit der Lichtgeschwindigkeit ist.
Unter anderem bezog ich die Raumzeitvorgänge gravitativer und elektro-magnetischer Art gemeinsam auf eineMinkowskiwelt, d.h. auf eine Raumzeit mit imaginärer Zeitkoordinate. Um die Beschreibung durchzuführen, schien es sinnvoll zu sein, die gewonnenen Feldtensoren zu einem einheitlichen Feldtensor zu kombinieren, der sowohl die elektromagnetischen als auch die gravitativen Feldgrößen enthält. (Gl. A-3)
Wenn ich nun unterstelle, dass wir auf diese Weise einen einheitlichen Feldtensor haben, kann ich hieraus auch einen einheitlichen Energiedichtetensor formulieren, und zwar in der bekannten Weise durch eine Iteration der Feldtensoren (Gl. A-4). Man macht das so, dass man diesen Tensor tensoriell mit sich selbst multipliziert und das Matrizenspektrum bildet. Man kommt dann zu einem Energiedichtetensor, der nun aber die Energiedichte eines einheitlichen Feldes darstellt, nämlich einer Feldquelle mit ihrem Gravitationsfeld. Das erscheint nun als Einheit, und auf so etwas muss es uns jetzt ankommen. (Gl. A-5)
Man kann im elektromagnetichen Fall diesen Energiedichtetensor explizit ausdrücken. Da aber das Energie/Materie-Äquivalent gilt, das ja jeder Energie auch träge Masse zuordnet, kann man natürlich den nicht-symmetrischen oder besser nicht-hermiteschen Energiedichtetensor eigentlich auch gut verallgemeinern.
Dieser allgemeine Energiedichtetensor - das liegt eben an der Wechselbeziehung zwischen Gravitation und ihrer Feldquelle – erscheint nicht-hermitesch.“
Heims einheitliche Feldgleichungen postulieren Wechselbeziehungen zwischen Elektromagnetismus und Gravitation die viel stärker sind als sie aus der geometrischen Gravitations-Theorie Einsteins hergeleitet werden können. (Gl. A-6, A-7)
Als Folge der Berücksichtigung der Feldmasse des Gravitationsfeldes (die Einstein wegen der Geringfügigkeit vernachlässigt hatte) erhielt Heim seine so genannte kontrabarische Gleichung. (Gl. A-8) Demnach sollte die Umwandlung von elektrischen oder magnetischen Feldern in gravitative Beschleunigungsfelder und umgekehrt möglich sein. (Gl. A-9)