Nr. 466
Die Stadt und das Raumschiff
Sie sind Gegner – das tödliche Geheimnis von Leffa steht zwischen ihnen
von HANS KNEIFEL
Auf Terra und den anderen Welten des Solaren Imperiums schreibt man Ende Januar 3438. Somit ist seit dem Aufbruch der MARCO POLO nach NGC 4594 rund ein halbes Jahr vergangen, doch weder Perry Rhodan, Regierungschef der Terraner, noch Ovaron, Ganjo des Volkes der in NGC 4594 beheimateten Ganjasen, hat bisher die sich selbst gestellten Probleme eindeutig lösen können.
Für Perry Rhodan ist es nach wie vor unklar, ob oder in welcher Form die Takerer, die alten Feinde der Ganjasen, die Invasion der terranischen Galaxis betreiben. Und Ovaron, inzwischen wenigstens von den Moritatoren als rechtmäßiger Ganjo anerkannt, weiß immer noch nicht, was aus den Ganjasen, die er vor 200.000 Jahren verließ, geworden ist.
Der Großadministrator und der Ganjo sind also gezwungen, ihre Recherchen fortzusetzen, soweit dies in ihrer Macht steht und soweit es die Takerer, die Gruelfin beherrschen, zulassen.
Bisher war es den Schiffsführern der MARCO POLO immer wieder gelungen, den Flotten der Takerer ein Schnippchen zu schlagen und im Linearraum oder im Ortungsschutz einer Sonne jeden Verfolger abzuschütteln. Aber inzwischen hat sich die Situation für das Terranerschiff geändert. Gegnerische Flottenverbände konnten die MARCO POLO selbst im Linearraum weiter verfolgen, und ein sicheres Versteck wurde zur Todesfalle.
Perry Rhodan hat deshalb – wie schon so oft seit Bestehen des Solaren Imperiums – alles auf eine Karte setzen müssen. Der Planet Leffa wurde angeflogen, der die Rettung bringen soll.
Doch ein Geheimnis steht zwischen denen von Leffa und den Neuankömmlingen. DIE STADT UND DAS RAUMSCHIFF sind Gegner ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Großadministrator gewinnt eine bittere Erkenntnis.
Schekret – Perry Rhodans Kontrahent auf Leffa, dem Planeten der Rettung.
Joaquin Manuel Cascal – Entdecker des Echidna.
Das Echidna – Ein ungebetener Gast in der MARCO POLO.
Ras Tschubai, Ovaron, Gucky und Merceile – Geheime Besucher der Stadt »Opus Tausend«.
1.
Man schrieb den 26. Januar 3438. Die kleine Sonne des Planeten Leffa strahlte senkrecht auf die Insel und auf den See. Das grelle Licht verwandelte die verwüstete Oberfläche der steinigen und sandigen Insel in eine Landschaft aus weißen Konturen und harten, schwarzen Schatten. Das riesige Raumschiff, das mit eingeschalteten Schutzschirmen fast im Zentrum der rund sechzehn Kilometer durchmessenden Insel stand, sah wie ausgestorben aus.
Nur hin und wieder, wenn eines der sieben Forts feuerte, gab es farbige Flammen, die von den Schirmen aufgehalten und abgeleitet wurden.
Nichts bewegte sich – aber das schien nur so!
Rund die Hälfte der achttausend Besatzungsmitglieder war vollauf beschäftigt. Sie befanden sich in der Situation von nervösen Hausfrauen, die ihre Wohnung nicht verlassen können und sich jeden Mittels bedienen, ihre brennende Neugierde zu stillen. Mit Hilfe der technischen Einrichtungen der MARCO POLO versuchten die Frauen und Männer, mehr über den Planeten zu erfahren, auf dem sie gelandet waren.
Hausfrauen tun noch andere Dinge, ehe sie sich mit der Umwelt beschäftigen ... sie räumen auf.
An Bord der MARCO POLO war fast alles aufgeräumt worden.
Sämtliche Schäden, die von der Zersetzung des Wassers in Heliumgas herrührten, waren beseitigt worden.
Und einige andere Schäden dazu.
Während die Schirme der Panoramagalerie und zahlreiche andere Sichtschirme die Konturen der Stadt zeigten, die etwa fünfunddreißig Kilometer entfernt am Ufer des Sees sich zwischen Südwesten und Nordwesten erstreckte, trafen sich die verantwortlichen Männer des Schiffes zu einer ersten, vorläufigen Analyse des Zustandes in einem der kleinen Sitzungssäle.
Langsam füllte sich der Saal.
Die Männer und Frauen nahmen ihre Plätze ein, sahen in ihren Notizen nach, und fühlten die nervöse Spannung, die sich ausbreitete. Die Situation war zwar im Augenblick stabil, aber gefährlich. Es herrschte ein absolutes Gleichgewicht – sie konnten nicht starten, um sich nicht der Gefahr auszusetzen, abgeschossen zu werden.
Und die Takerer konnten die Intensität ihres Beschusses nicht erhöhen, ohne sich selbst und ihre Anlagen in Gefahr zu bringen.
Perry Rhodan saß ruhig da, aber in Wirklichkeit zermarterte er sein Hirn, um einen Ausweg zu finden. Er wusste aber, wie die Dinge standen. Sofern sich nicht die Voraussetzungen änderten, konnte auch nicht gehandelt werden.
Das nicht – aber man konnte alles tun, um das Schiff darauf vorzubereiten, schnell starten zu können.
Rhodan hob die Hand.
»Meine Freunde«, sagte er laut, »wir befinden uns in einer Situation, die ich Ihnen nicht mehr zu schildern brauche. Jeder an Bord weiß, wie begrenzt unsere Möglichkeiten im Moment sind.
Versuchen wir, zu analysieren, wo wir gelandet sind.«
Roi Danton sagte nachdenklich: »Auf einer sehr rätselhaften Welt namens Leffa. Wir sehen auf unseren Schirmen dort diese Stadt. Inzwischen haben Messungen ergeben, dass es weniger eine Stadt voller Takerer ist, sondern mehr eine gigantische Fabrikanlage.«
»Wobei aufgrund der hohen Technik unserer unfreiwilligen Gastgeber angenommen werden kann«, sagte Waringer ausführlich, »dass die vorwiegend schwerindustriellen Fabrikationsanlagen dort drüben überwiegend robotgesteuert sind. Also: weniger Takerer als Kontrollbesatzung, und sehr viele Maschinen und Robots.«
Er nickte abschließend und fing dann mit seinen Papieren zu rascheln an.
Ovaron meldete sich: »Ich will nur sagen«, sagte er, »dass ich nichts zu sagen habe. Weder ich noch der Wissende wissen etwas. Wir können nicht einmal Vermutungen abgeben ... kurz: keine Ahnung.«
Joaquin Manuel Cascal wandte sich an Kuruzin und sagte leise: »Haben Sie das Buch schon gelesen, das ich Ihnen schenkte?«
Kuruzin grinste kurz und sagte: »Dort in der Stadt da wimmelt es, Rhodan isst nie Verschimmeltes.«
»So ist es!«, bestätigte Cascal und sah kurz zu Rhodan hinüber.
Unglücklicherweise hatte Cascal, nachdem er erfahren und auch miterlebt hatte, dass und in welcher Weise Kuruzin die Technik des Knüttelreimes anwendete, ihm aus seiner kleinen Privatbibliothek einen Titel geschenkt. Es war ein Alphabet in Versmaß von einem leider längst vergessenen terranischen Dichter der präatomaren Zeit. Kuruzin hatte die Zeilen auswendig gelernt und persiflierte sie jetzt. Meistens mit Äußerungen, die verdächtig antiautoritär klangen.
Cascal schaltete sich ein. Er sagte: »In den letzten Stunden bekamen wir nicht nur Feuer aus Initialdopplerkanonen, sondern aus den Arsenalen der Stadt dort drüben strömte eine ganze Kollektion verschiedener Waffen herüber und grub, an den Schirmen zerschellend, nur die Oberfläche der Insel um.
Ich schlage vor, da wir in der Stadt eine ziemlich große Aktivität an Geräuschen und Lichterscheinungen beobachten können, die Stadt ›Opus Tausend‹ zu bezeichnen.«
Rhodan zwinkerte überrascht und fragte misstrauisch: »Wie kommen Sie gerade auf diesen Namen, Joaquin?«
Cascal zuckte die Schultern und antwortete in sachlichem Ton: »Keine Ahnung. Der Name fiel mir eben so ein ... ein Name ist besser als kein Name.«
Waringer, in den Sprachen der Wissenschaft und des Geistes geschult, schüttelte den Kopf und wandte sich an den Chef der Leichten Kreuzer. Er fragte: »Opus Tausend – das heißt: das eintausendste Werk. Irgendeine Beziehung muss diese Bezeichnung doch zu der Stadt haben?«
»Hat aber keine«, sagte Cascal. »Ehrlich – das passiert mir oft! Ich denke gar nicht nach, und trotzdem kommen mir die besten Ideen. Ich weiß nicht, Professor, was Sie gegen diesen überaus klangvollen Namen haben?«
Waringer war gereizt.
»Ich habe nichts gegen den Namen«, erklärte er. »Aber was hat er mit der Stadt zu tun?«
»Nichts. Gar nichts!«, verteidigte sich Cascal. »Deswegen ist er ja so herausragend originell!«
Lordadmiral Atlan sagte etwas schärfer als beabsichtigt: »Ich glaube, wir haben glücklicherweise doch noch schwerere Sorgen. Bleiben wir bei dieser Bezeichnung. Ich gebe Cascal recht: besser ein Name als gar keiner.«
Cascal lachte und sah in Rois grinsendes Gesicht.
»Danke, Lordadmiral!«, sagte er trocken.
Ein Mann von der Ortungsabteilung meldete sich.
»Ich habe eine wichtige Mitteilung zu machen«, sagte er und räusperte sich. Es war ein kleiner, schlanker Mann, und er sprach schnell.
Rhodan deutete auf die eingeschalteten Kameras.
»Bitte, sprechen Sie. Alle Linsen sind eingeschaltet.«
»Danke. Wir haben folgendes festgestellt: Während unseres Landeanflugs hatte die Intensität des Schutzschirmes entlang unserer Flugbahn geringfügig abgenommen. Ich spreche jetzt von dem Plastischen Energiespiegelschirm, dem PEM in unserer Nomenklatur. Inzwischen wurde diese strukturelle Schwäche wieder beseitigt – der PEM steht wieder in seiner ganzen Stärke. Der Schirm reflektiert seine eigenen Impulse nach unten, und wir stellten weiter fest, dass weder ein einziger Hyperfunkspruch noch ein Dakkarkomspruch den Planeten verlassen hat.«
Icho Tolots Stimme hallte wie ein anlaufender Kreuzermotor durch den Saal. Der Haluter sagte in fast gemütlichem Tonfall von einhundertvierzehn Phon: »Unsere Gastgeber müssen inzwischen vor Wut kochen. Meine kleinen Terraner stehen hier mitten in ihrem Gebiet, und sie können nichts dagegen ausrichten.«
Kuruzin dozierte: »Die Tanne ist ein hoher Baum, oft hört man die Takerer kaum.«
Dank der Anwesenheit Rhodans hielt sich das Gelächter in ortsüblichen Grenzen. Der Mann aus der Funkabteilung sagte: »Danke, dass Sie mich unterbrochen haben, Tolot, so konnte ich wenigstens tief Atem holen.
Ich bin noch nicht fertig.
Unsere Abteilung hat dadurch, dass sie sich mehrerer Tricks bediente, deren Klarlegung für Fachleute eine Delikatesse, für Nichtfachleute aber eine Langeweile erzeugende Fachsimpelei wäre, Funkkontakte bemerkt. Beziehungsweise die Versuche, Funkkontakt über die Bildfunkwelle herzustellen. Ein starker Richtsender steht drüben in Opus neunhundertneunzig.«
»Einspruch!«, rief Cascal. »Es sind tausend!«
»Meinetwegen. Wir haben eine Funksonde, einen fast unsichtbar kleinen Körper, ausgeschleust und in fünf Kilometer Höhe über dem Schiff stehen. Er dient als Antenne und als Relais.«
Takvorian fragte entgeistert: »Aber die Schirme ...?«
Der Mann aus der Funkbude lächelte verzeihend.
»Wir haben in alle Schirmfelder ein winziges Löchlein gebohrt. Durch diese vergleichsweise mikroskopisch kleine Öffnung gehen die Funkimpulse ein und aus. Natürlich müssen wir einige Verstärker dazuschalten.«
»Ausgezeichnete Idee«, sagte Rhodan. »Was wurde noch festgestellt?«
»Jemand will seit einer Stunde mit uns in Kontakt kommen.«
Rhodan nickte.
»Wir lassen ihn noch einige Zeit warten«, sagte er leise. »Vielleicht verleitet ihn die Wut dazu, einen Fehler zu machen, den wir für uns in einen Vorteil umkehren können. Was sagen die Kosmopsychologen?«
Ein kahlköpfiger Mann mit einem spitzen Kinnbart, der ihn wie eine späte Huldigung an Sigmund Freud aussehen ließ, stand auf, blickte in die Runde und lächelte dann in die Linsen.
»Wir stellten einiges fest, in der Tat«, sagte er.
»Würde es Ihm etwas ausmachen, uns in Seiner unermesslichen Güte einige Aufklärung zu geben?«
Roi Danton lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und zog aus der Brusttasche seines Bordanzugs ein feuerrotes, mit breiten Spitzen verziertes Tuch von etwa einem Viertel Quadratmeter Größe hervor und wedelte damit vor seiner Nase hin und her. Gleichzeitig erhob sich eine Wolke starken Herrenparfüms.
»Selbstverständlich«, sagte der spitzbärtige Psychologe.
»Diese Welt hier – wir nennen sie Leffa – ist in der Tat so geheim, wenigstens folgert dies die kosmopsychologische Abteilung an Bord dieses Schiffes, dass die Takerer es nicht wagen können, die Existenz dessen durch einen Funkspruch zu verraten, was unter dem täuschenden Spiegelschirm liegt, denn dieser Funkspruch, welchen Inhalts auch immer, könnte in der Tat eingepeilt werden – dies aber darf unter keinen Umständen geschehen, weil der wirkliche Planet, also der, dessen Einzelheiten sich uns mehr und mehr enthüllen, nicht gezeigt werden darf.«
»Punkt«, sagte Cascal und atmete erschöpft ein.
»Weil es nämlich in der Tat nicht nur Moritatoren und Wesakenos gibt oder Olkonoren, sondern noch andere Völker, die die Raumfahrt beherrschen, darf man Leffa nicht zeigen, denn alle diese Rassen und Völker sollen nach dem Willen der Takerer davon überzeugt sein, dass der Planet Leffa eine unbewohnbare Welt mit mehr als zweifacher Schwerkraft ist – und noch viel weniger darf bekannt werden, dass hier etwas hergestellt wird, das mehr als nur geheim ist.«
Roi Danton knurrte: »In der Tat.«
Rhodan sah auf die Uhr, schaute lange auf die Schirme, aber außer den Glutbahnen, die hin und wieder von einem der sieben Forts herüberzuckten, war nichts Ungewöhnliches zu erkennen.
»Natürlich ist das, was hier hergestellt wird, der eigentliche Grund der Geheimnistuerei«, sagte Rhodan.
»Aus diesem Grund allein sollten wir schon versuchen, durch den Einsatz unserer Mutanten Näheres darüber zu erfahren.«
Rhodan winkte ab und sah Atlan an, als er antwortete: »Nach dem Funkkontakt, Freund Atlan – erst später.«
Im gleichen Augenblick summte ein Interkom auf, und ein stechendes Notlicht flammte im Rahmen des Gerätes rhythmisch auf.
Eine wichtige Meldung.
Rhodan streckte die Hand aus und schaltete den Interkom ein. Die Ortungsabteilung war in der Verbindung.
»Etwas Wichtiges?«, fragte der Großadministrator leicht beunruhigt.
»Jawohl!«
Rhodan winkte ungeduldig. Das Murmeln der einzelnen leisen Privatunterhaltungen hörte schlagartig auf. Gleichzeitig hörten alle anderen Stationen des Schiffes auf ihren Monitoren mit. Die Ortungsabteilung meldete: »Wir haben unter Verwendung der Funksonde unserer geschätzten Kollegen eine Messung vornehmen können. Achttausend Kilometer von hier in westlicher Richtung entfernt, ist ein kleines Raumschiff gestartet. Es ist abgehoben, hat den Spiegelschirm durchstoßen und ist im Weltraum verschwunden. Das ist alles – brauchen Sie die Messwerte, Sir?«
»Danke«, sagte der Großadministrator und schüttelte den Kopf.
Der Schirm wurde dunkel.
»Natürlich ein Kurierschiff!«, sagte Atlan. »Es wird die Flotte alarmieren!«
Von dieser Sekunde an begann wieder Unruhe das Schiff zu regieren.
»Selbstverständlich ein Kurier. Für die Takerer auf Leffa der einzige Weg, ohne Gefahr der Entdeckung eine Botschaft weiterzureichen. Ich glaube, ich kenne sogar den Inhalt dieser Botschaft«, sagte Roi Danton.
Cascal meinte nachdenklich: »Das unterstreicht die Feststellung unserer Psychologen. Das, was hier geschieht oder hergestellt wird, muss von ungewöhnlicher Wichtigkeit sein. Wir sollten diesen Punkt auf keinen Fall unterschätzen – es könnte sich tödlich rächen.«
Rhodan schaute ihn ernst an und sagte: »Sie haben vollkommen recht. Ich werde gegen Abend Funkkontakt herstellen lassen. Bis dahin erledigen wir unsere letzten Aufgaben an Bord, schlafen aus, soweit dies möglich ist und lassen den Gegner keine Sekunde lang aus den Augen.«
»Einverstanden.«
Das war der weißhaarige Arkonide gewesen. Langsam zerstreute stich die Versammlung, denn in diesem Stadium der Dinge konnte niemand sagen, was als nächstes passieren würde. Befehle oder Anordnungen waren daher sinnlos. Jeder an Bord wusste, dass ihn binnen der nächsten Sekunden ein Vollalarm aus seiner Arbeit oder aus dem Schlaf reißen konnte.
Roi Danton kam neben Takvorian auf Cascal und Kuruzin zu und blieb stehen, an einen Sessel gelehnt.
»Blödsinnige Situation, nicht wahr?«, fragte er leise.
Cascal und er wechselten einen langen schweigenden Blick.
»Allerdings. Für beide Seiten. Hoffentlich hat der Kurier einen sehr langen und gefährlichen Weg zurückzulegen, sonst sehen wir uns unverhofft der gesamten Takerischen Flotte gegenüber.«
*
Das Schiff hatte seine gesamten Wasservorräte wieder ergänzt.
Sämtliche Tanks waren gefüllt worden, die vorgeschalteten Filter arbeiteten zuverlässig, und auch der künstliche See im Solarium war wieder mit klarem, sauberen Wasser gefüllt. Alle Möglichkeiten, Wasser zu speichern, waren wahrgenommen worden. Die Versorgungseinrichtungen arbeiten, wie alle anderen Energiestationen der MARCO POLO, auf Hochtouren, um die gezüchteten Gewebekulturen wieder wachsen zu lassen.
Pausenlos wurden Checklisten abgehakt.
Die Spezialkommandos, die mit ihren höchstempfindlichen Geräten nach Alphastrahlungen suchten, also nach den Resten der erfolgten Explosion, fanden nichts mehr – das Schiff war restlos gesäubert worden. Die Ersatzteillager und die Werkstatträume wurden wieder in den alten Zustand der Übersichtlichkeit zurückgebracht – nach und nach wurden die Verletzten aus der Bordklinik entlassen.
Über dem Schiff stand die winzige Funksonde und sandte ihre Impulse durch die kleine Strukturlücke der Schirme.
Michael Rhodan, alias Roi Danton, sagte: »Trinken Sie einen Kaffee mit mir, meine Herren?«
Cascal nickte.
»Gern. Kommen Sie mit?«
Er wandte sich an Kuruzin.