Nr. 467
Der letzte Mann der DOLDA
Balton Wyts phantastische Abenteuer – ein Mensch unter Automaten
von CLARK DARLTON
Auf Terra und den anderen Welten des Solaren Imperiums schreibt man Ende Januar des Jahres 3438.
Während Perry Rhodan mit der MARCO POLO und dem Team der achttausend die Galaxis NGC 4594 oder Gruelfin durchstreift, um eindeutige Beweise für eine der heimatlichen Milchstraße drohende Cappin-Invasion zu finden, und während Ovaron an Perry Rhodans Seite fieberhaft nach Spuren seines verschollenen Volkes sucht, ist auf einem abgelegenen Planeten, nur 37.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, längst etwas geschehen, das im Sinne der Menschheit als schicksalhaft und entscheidend anzusehen ist.
Genaugenommen begann die ganze Sache im Jahr 3117.
Die DOLDA, ein Freihändlerschiff, geriet in Raumnot. Entgegen dem Verbot der Behörden des Solaren Imperiums hat es den berüchtigten Planeten Imax-Neo angeflogen, um Handel zu treiben.
Dabei kam der Tod an Bord. Alle Besatzungsmitglieder starben an einer unbekannten Seuche – bis auf Balton Wyt, den Kapitän und Eigner der DOLDA.
Balton Wyt überlebt, denn er findet Hilfe. Er überlebt sogar 321 Jahre, ohne zu altern – und als die Pedopeiler kommen, greift DER LETZTE MANN DER DOLDA ein ...
Die Hauptpersonen des Romans
Balton Wyt – Ein Mensch unter Automaten.
Regus Ferrin und Jenner Fox – Besatzungsmitglieder des Freihändlerschiffes DOLDA.
Munkunk – Ein seltsamer Roboter.
Milli – Munkunks Geschöpf.
Grandell – Chef eines Vorkommandos der Takerer.
Oberst Menry Kabish – Kommandant der EX-8211.
1.
Kurz nachdem die DOLDA den Blues-Sektor der Milchstraße verlassen hatte, begann die Katastrophe. Allerdings ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand an Bord den ganzen Umfang des Unglücks, das über sie hereinbrach und dem – ganz real betrachtet – niemand entgehen würde.
Aber Regus Ferrin hatte es ja von Anfang behauptet, als sie den verbotenen Blues-Sektor anflogen, um ihre Ladung mit wertvollen Pelzen und Rohstoffen loszuwerden. Ihr Ziel war der Planet Imax-Neo, einer der berüchtigtsten Umschlagplätze für illegale Handelswaren. Und die DOLDA führte in der Hauptsache illegale Handelswaren.
Regus Ferrin war der stellvertretende Kommandant der DOLDA, einem uralten Kugelraumer der Handelsklasse, sechzig Metern Durchmesser und bald auseinanderfallenden Kalupkonvertern. Schon seit Jahren hätte das Schiff überholt werden müssen, aber Balton Wyt hatte immer wieder müde abgewinkt, wenn ihm jemand damit kam.
Noch hielt die künstliche Atmosphäre im Schiff, noch erneuerte sich der Sauerstoffvorrat in den entsprechenden Klimaanlagen, und noch ging das Schiff nach Bedarf in den Linearraum.
Noch fiel es eben nicht auseinander.
Balton Wyt lag auf seinem Bett, angezogen und unrasiert, als Regus Ferrin ohne anzuklopfen eintrat und sich in den nächstbesten Sessel warf. Er entzündete eine dicke, übelriechende Zigarre und verpestete mit ihr die Luft.
»Ich habe es ja gesagt, Balton, und du hast nicht auf mich gehört!«
Der Kommandant des Handelsschiffes – wie er den alten Kasten gern selbst nannte – drehte sich unwillig auf die andere Seite und musterte den Störenfried aus zusammengekniffenen Augen. Er war über ein Meter neunzig groß, stark gebaut und hatte schulterlange, rostrote Haare. Seine Stimme war schleppend.
»Was hast du gesagt, mein lieber Regus?«, fragte er.
»Dass wir nicht heil zurückkehren würden. Es ist von Terra aus verboten, den Blues-Sektor anzufliegen. Wir haben es getan.«
Balton Wyt gähnte gelangweilt.
»Na und? Haben wir nicht glänzende Geschäfte gemacht? Haben wir die Eingeborenen von Imax-Neo nicht phantastisch übers Ohr gehauen? Sind unsere Laderäume nicht vollgestopft mit Gütern, für die wir auf dem nächstbesten Handelsplaneten das Zehnfache unseres Einsatzes zurückerhalten? Möchte wissen, was du hast!«
»Ich habe noch nichts, aber Bronchus hat etwas! Er ist krank.«
Balton Wyt gähnte abermals.
»Und das nennst du eine Neuigkeit? Bronchus ist doch immer krank, wenn es irgendwo nach Arbeit riecht. Hattest du ihn vielleicht aufgefordert, Staub zu wischen?«
Regus Ferrin blieb ernst.
»Er hat blauschwarze Flecken am ganzen Körper. Sieht aus wie die Pest. Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen, Fieber ...«
»Hör auf, das reicht!« Balton Wyt richtete sich ein wenig auf und achtete darauf, dass er mit dem Kopf nicht gegen die Kontrollinstrumente stieß, die rings um sein Bett in sinnvoller Art und Weise angebracht waren. Er war durchaus in der Lage, die DOLDA von hier aus manuell zu steuern. »Sonst noch jemand?«
»Es sieht nicht so aus.«
»Er muss sofort isoliert werden. Sperre ihn irgendwo ein. Und da bleibt er, bis wir ihn absetzen können.«
»Und wenn er uns schon angesteckt hat?«
Balton Wyt ließ sich in die Kissen zurücksinken.
Er schloss die Augen. Seine Gedanken kehrten zurück zu jenem Augenblick, in dem er auf dem Raumhafen von Imax-Neo den Kranken gesehen hatte. Der Mann musste ein Angestellter der dortigen Behörde gewesen sein, jedenfalls trug er eine Uniform und hatte mit der Abfertigung von Zollgütern zu tun. Sein Gesicht wies drei oder vier blauschwarze Flecken auf, die Balton zuerst für Geburtsmale hielt. Aber dann sah er aus der Ferne, wie der Mann plötzlich wankte und sich setzte. Sekunden später waren zwei andere Angestellte dagewesen, hatten ihn gepackt und davongeschleppt.
Die Erinnerung an das scheinbar bedeutungslose Ereignis zog im Bruchteil eines Augenblicks an ihm vorüber.
»Blauschwarze Flecken, sagst du?«
»Ja«, gab Regus zur Antwort. »Sie werden dick wie Blasen, und dann platzen sie. Schrecklich!«
»Isolieren, wie ich anordnete! Und beeile dich, Regus! Ich fürchte ...«
Balton Wyt schwieg.
»Was fürchtest du?«, fragte Regus Ferrin ahnungsvoll.
»Dass wir noch Schwierigkeiten bekommen werden.«
»Die haben wir bereits«, erklärte Regus und verließ die Kabine, um den Befehl des Kommandanten in die Tat umzusetzen.
Das aber war erst der Beginn der Katastrophe.
Bronchus starb einige Stunden später, und um eine Ansteckung zu vermeiden, öffnete Regus Ferrin einfach die Ladeluke. Die entweichende Luft riss den verunstalteten Körper des Toten mit sich und schleuderte ihn ins All.
Eine Stunde danach wurde Galla isoliert, als die ersten Anzeichen der tödlichen Krankheit sich bei ihm bemerkbar machten.
*
Balton Wyt hatte sich aufgerafft und rasiert. Nach dieser anstrengenden Tätigkeit streckte er sich wieder auf seinem Bett aus und schaltete den Interkom ein. Der Bildschirm war so angebracht, dass Wyt in Rückenlage den ganzen Kontrollraum überblicken konnte. Meist tat dort Regus Ferrin Dienst, und wenn der Kapitän ihn ablöste, geschah das vom Bett aus.
Regus war nicht zu sehen, aber Jenner Fox hatte seinen Posten übernommen. Balton beobachtete ihn scharf und stellte fest, dass sein alter Freund übermüdet sein musste. Seine Bewegungen waren so langsam und schleppend, als wolle er jeden Moment einschlafen.
Er machte sich bemerkbar.
»He, Jenner, was ist mit dir? Getrunken?«
Jenner Fox sah in die Kamera und grinste mühsam.
»Mich hat es auch erwischt, Boss. Ich fürchte, wir haben es alle erwischt. Die DOLDA wird den nächsten Handelsplaneten nie und nimmer erreichen. Vorher sind wir alle umgekommen ...«
»Ruhig!«, brüllte Balton Wyt ihn an. »Willst du den Rest der Männer auch noch verrückt machen? Wo steckt Regus?«
»Er hat ein Begräbnis, Boss. Jean hat es überstanden. Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, dann dieser: Bleibe in deiner Bude und versuche, irgendwo zu landen, auch wenn es ein unbewohnter Planet ist. Verlasse das verseuchte Schiff und schlage dich in die Büsche. Lieber mit Affen leben, als überhaupt nicht leben.«
»Wo stehen wir jetzt überhaupt?«
»Eastside, Rand des Blues-Sektors. Entfernung von Terra ungefähr 37.000 Lichtjahre. Das schaffen wir nie.«
»Wollen wir auch nicht. Wenn die etwas von einer Seuche hören ...«
»Es gibt ein paar relativ unbekannte Systeme in der Umgebung von tausend Lichtjahren, Boss. Techmas Stern zum Beispiel. Soll nur einen Planeten haben, ungesund und wenig Sauerstoff. Aber Techmas Stern ist einer von fast hundert im Sternhaufen EX-2830. Unerforscht, stehen jedoch dicht zusammen. Ein Kinderspiel für die alte DOLDA.«
»Gib mir Bescheid, wenn Regus zurück ist«, sagte Balton Wyt und unterbrach die Verbindung.
Vielleicht war alles halb so schlimm, vielleicht waren sie nicht alle von der Seuche erfasst worden. Er würde auf alle Fälle seine Kabine nicht mehr verlassen. Im Kühlfach waren noch Lebensmittel für einige Tage, verhungern würde er also kaum. Und auch mit Jenner Fox oder Regus Ferrin würde er nur noch über Interkom Kontakt aufnehmen.
Notfalls würde er die DOLDA vom Bett aus zum nächsten Planeten bringen.
Balton Wyt war einer jener Freifahrer, deren oberster Gebieter einmal Roi Danton gewesen war. Das war auch der Grund, warum sie von den Schiffen des Solaren Imperiums nicht verfolgt oder kontrolliert wurden. Mit einer tödlichen Seuche an Bord veränderten sich die Verhältnisse allerdings.
Es war Balton Wyt klar, dass er mit seinem Schiff keinen bewohnten Planeten anfliegen durfte. Nicht nur die Gewissheit, keinen freundlichen Empfang zu erhalten, hinderte ihn daran, sondern der Rest von Verantwortungsgefühl, der ihm verblieben war.
Regus Ferrin meldete sich von der Kommandozentrale aus.
»Hör zu, Balton, es sieht schlecht aus. Vier weitere Männer sind erkrankt. Hoffnungslos! Ich habe sie bereits in die Todeskammer geschickt, denn es gibt keine Möglichkeit, ihnen zu helfen. Jener hat zwar noch keine Flecken, aber ihm wurde übel. Ich fürchte, er ist auch bald soweit.«
»Und was ist mit dir?«, erkundigte sich Wyt misstrauisch.
Ferrin grinste.
»Bis jetzt noch nichts, wenn du das meinst. Wir beide scheinen immun zu sein.«
»Trotzdem bleibst du dort, mein Freund. Ich habe die Tür verschlossen.«
»Keine Sorge, mein Lieber. Aber auch das würde dir nichts helfen, denn die gesamte Atemluft der DOLDA ist infiziert.«
Wyt warf Ferrin einen wütenden Blick zu.
»Du hast eine seltene Art, deine Mitmenschen zu erschrecken.«
»Ich sage dir nur die Wahrheit, Balton. Wenn das so weitergeht, haben wir das Ende unserer Reise erreicht.«
Wyt schüttelte den Kopf.
»Noch nicht, Regus, noch nicht! So schnell gebe ich die Hoffnung nicht auf. Noch sind wir beide nicht krank. Vielleicht hast du in der Annahme recht, dass wir immun sind. Bist du in Imax-Neo-City ausgegangen?«
»Natürlich nicht! Ich werde mein Geld doch nicht ...« Regus unterbrach sich. »Mensch, Balton, das ist vielleicht unsere Rettung! Die anderen haben ...«
»Warten wir ab«, dämpfte Wyt den Optimismus seines Freundes. »Sieh dir inzwischen die Spezialkarten von EX-2830 genauer an. Nimm Kurs darauf.«
Regus Ferrin nickte.
*
Balton Wyt hingegen versetzte sich im Geiste noch einmal in jene Zeit zurück, da er mit seiner wertvollen Ladung den Planeten Imax-Neo ansteuerte und dort landete. Er versuchte, sich an jede Kleinigkeit zu erinnern, die mit der Krankheit in Zusammenhang stehen konnte.
Er hatte zehn Mann Besatzung, obwohl die DOLDA ursprünglich für eine Besatzung von etwa fünfzig Mann konstruiert worden war. Die überflüssigen Kabinen hatte Balton in Laderäume umbauen lassen, als er seine eigene Kabine in eine Ersatz-Kontrollzentrale verwandelte. Natürlich handelte es sich dabei keineswegs nur um einen Ersatz, denn in seiner Kabine befanden sich die modernsten Kontrollinstrumente, die es damals gab. Von hier aus war er stets in der Lage, das Geschehen im Schiff zu überwachen und selbst die Initiative zu übernehmen. Er konnte, wenn er das wollte, sogar die Hauptzentrale ausschalten.
In Imax-Neo-City war dann der verbotene Handel getätigt worden. Wie üblich hatten seine Männer auf einen Tag Verlängerung gedrängt, um sich – wie sie es ausdrückten – die Beine zu vertreten. Da Balton mit seinem Geschäft zufrieden gewesen war, hatte er nichts dagegen.
Nur noch Regus Ferrin war im Schiff geblieben.
Sie hatten sich die Zeit mit Kartenspiel vertrieben, dabei eine Flasche allerfeinsten Bourbon verkonsumiert, den es zum Entsetzen der terranischen Vereine gegen den Missbrauch des Alkohols noch immer gab.
Erst gegen Morgen kehrten die Männer der Besatzung zurück. Erschöpft, aber bester Laune.
Balton Wyt starrte gegen die Decke der Kabine.
Das musste es gewesen sein! In dieser Nacht hatte sich die Besatzung die verdammte Seuche geholt. Der eine Mann war widerstandsfähiger als der andere, also kam die Seuche je nach körperlicher Konstitution früher oder später zum Ausbruch. Die Frage war nur, ob die Krankheit auch ohne körperliche Berührung ansteckend war, zum Beispiel durch das bloße Einatmen der verseuchten Luft.
Wenn ja, dann gab es auch für ihn keine Rettung mehr, auch wenn er sich in seiner Kabine einschloss und von den übrigen Männern isolierte.
Da half nur noch frische Luft, oder die seines Raumanzuges.
Die aber wiederum hielt auch nicht ewig.
Also frische Luft! Eine Sauerstoffwelt!
EX-2830 vielleicht ...
Der Interkom summte. Balton Wyt schaltete ein. Regus Ferrin erschien auf dem Bildschirm. Sein Gesicht drückte Verzweiflung aus.
»Nun ist Jenner auch tot«, sagte er tonlos. »Es ging sehr schnell, aber er muss schreckliche Schmerzen gehabt haben. Neun Männer sind innerhalb von zwei Tagen gestorben, und wir beide sind nun die letzten.« Er zögerte einen Augenblick, dann fragte er: »Sei ehrlich, Balton, spürst du noch nichts?«
»Ich bin nur müde, aber das bin ich ja immer.«
»Stimmt, dein Dauerzustand.« Ferrin grinste schwach. »Ich jedenfalls spüre nichts. Vielleicht haben wir Glück. Bleibt es nun beim Sternnebel EX-2830? Es sind noch knapp fünfhundert Lichtjahre. Die schaffen wir leicht.«
»Aber nicht mit einem Satz!«, riet Balton vor allzu großen Strapazen ab. »Wir sind allein, vergiss das nicht! Kurze Etappen, damit die Kalups nicht überfordert werden.«
»Die Dinger halten sowieso mehr aus als ich jemals angenommen habe. Eigentlich müssten sie längst auseinandergefallen sein.«
»Beim nächsten Urlaub werden sie überholt«, versprach Wyt.
»Das hast du schon mehrmals gesagt«, gab Ferrin trocken zurück. »Soll ich in der Zentrale bleiben?«
»Natürlich bleibst du dort, Regus!«
»Ich bin gesund.«
»Darauf kann ich mich nicht verlassen. Verstehe mich richtig, Alter, es könnte ja auch umgekehrt sein – und da möchte ich dich nicht anstecken.«
»Ja, so kann man es auch betrachten«, gab Ferrin zu und unterbrach von sich aus den Kontakt.
Balton Wyt hatte wieder Zeit, über sich und seine Lage nachzudenken.
*
Drei Stunden später wachte er wieder auf.
Mit einem kurzen Blick auf den Interkomschirm überzeugte er sich davon, dass Regus Ferrin noch auf seinem Posten war. Sein Freund und Stellvertreter lag im Kontrollsessel und schien vor sich hin zu dösen.
Wyt überprüfte die eigenen Kontrollen und Aufzeichnungsgeräte. Die DOLDA hatte bereits zwei Linearetappen von je fünfzig Lichtjahren hinter sich gebracht und befand sich nun in einer Ruheperiode. Das bedeutete, dass sie mit knapp Unterlichtgeschwindigkeit durch den Normalraum flog. Ferrin hatte die dritte Etappe bereits programmiert. Der Rest erfolgte automatisch in genau vierzig Minuten.
Wyt schaltete wieder ab. Er verspürte so etwas wie Hunger. Nach einigem Überlegen raffte er sich auf und kroch aus dem Bett. Er reckte sich, ging in den Baderaum nebenan und erfrischte sich. Komisch, dachte er, dass man nach einer Ruhepause meist müder war als vorher. Was nützte da der ganze Schlaf?
Er trocknete sich ab und öffnete das Kühlfach. Er fand Konserven vor, auch lebenswichtige Vitaminkonzentrate und Getränke. Er wählte ein Fertiggericht und entnahm dem Fach eine Dose Bier.
Für einige Minuten vergaß er seine verzweifelte Lage.
Es schmeckte ihm ausgezeichnet, was durchaus nicht immer der Fall war. Balton Wyt gehörte zu jener Sorte Mensch, deren Appetit automatisch durch den eigenen Metabolismus geregelt wurde. Benötigte der Körper dringend neue Vitamine und Nährstoffe, dann schmeckte ihm das Essen. Wenn nicht, dann schmeckte es ihm nicht, und er aß dann auch nichts.
Er schob den Teller von sich und widmete sich dann dem Bier. Er genoss es Schluck für Schluck, dann dachte er, dass eigentlich auch Regus Ferrin so eine Dose verdient hätte.
Bei dieser Gelegenheit fiel ihm die Krankheit wieder ein. Fast hätte er sie vergessen, was unglaublich und phantastisch klang, aber wer Balton Wyt kannte, hätte sich kaum darüber gewundert.
Er warf den Teller und die Dose in den immer noch reibungslos funktionierenden Abfalldesintegrator und schaltete den Interkom wieder ein.
»He, Regus! Noch zwei Minuten bis zur Linearetappe! Schlaf jetzt nicht!«