Nr. 468
Der Telekinet
Er lebt auf der Welt der singenden Blumen – die Stadt ist sein Freund und Beschützer
von CLARK DARLTON
Auf Terra und den anderen Welten des Solaren Imperiums schreibt man Ende Januar des Jahres 3438.
Während Perry Rhodan mit der MARCO POLO und dem Team der achttausend die Galaxis NGC 4594 oder Gruelfin durchstreift, um eindeutige Beweise für eine der heimatlichen Milchstraße drehende Cappin-Invasion zu finden, und während Ovaron an Perry Rhodans Seite fieberhaft nach Spuren seines verschollenen Volkes sucht, ist auf einem abgelegenen Planeten, nur 37.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, längst etwas geschehen, das im Sinne der Menschheit als schicksalhaft und entscheidend anzusehen ist.
Genaugenommen begann die ganze Sache im Jahr 3117.
Die DOLDA, ein Freihändlerschiff, geriet in Raumnot. Entgegen dem Verbot der Behörden des Solaren Imperiums flog es den berüchtigten Planeten Imax-Neo an, um Handel zu treiben. Dabei kam der Tod an Bord. Alle Besatzungsmitglieder starben an einer unbekannten Seuche – bis auf Balton Wyt, den Kapitän und Eigner der DOLDA.
Balton Wyt überlebt mit Hilfe der Stadt auf der Welt der singenden Blumen sogar 321 Jahre, ohne zu altern. Und als die Takerer sich auf seinem Asylplaneten häuslich einzurichten beginnen, schickt er einen Notruf an die Solare Flotte aus.
Balton Wyt erkennt die Gefahr und handelt. Er ist längst nicht mehr wehrlos oder hilflos. Er hat sich der Umwelt des sauerstoffarmen Planeten angepasst und ist DER TELEKINET geworden ...
Die Hauptpersonen des Romans
Julian Tifflor – Der Solarmarschall wird durch einen dringenden Funkspruch alarmiert.
Balton Wyt – Ein neuer Telekinet.
Munkunk – Ein seltsamer Roboter.
Milli – Munkunks Geschöpf und Balton Wyts Gefährtin.
Captain Brasing Erpus – Chef eines Sonderkommandos.
Herb Stotz, Dr. Canter, Barren Genter und Rog Fantas – Captain Erpus' Begleiter.
Grandell – Kommandant einer takerischen Invasionsbasis.
1.
Die routinemäßige Arbeitsbesprechung im Hauptquartier des Solaren Imperiums von Terrania hätte eigentlich um neun Uhr Ortszeit beginnen müssen. Solarmarschall Julian Tifflor und Galbraith Deighton, Chef der Solaren Abwehr, waren pünktlich erschienen. Sie standen am Fenster des hoch über der Stadt gelegenen Konferenzraumes und warteten auf Reginald Bull, Rhodans Stellvertreter und Staatsmarschall des terranischen Sternenreiches.
»Unser guter Bully scheint verschlafen zu haben«, vermutete Deighton. »Er ist doch sonst immer so pünktlich.«
Julian Tifflor nickte und sah hinab auf die breite Straße.
»Er macht sich Sorgen, Galbraith. Vergessen Sie nicht, dass wir seit mehr als einem halben Jahr keine Nachricht mehr von Rhodan haben.«
Mit der MARCO POLO, dem neuen Flaggschiff des Imperiums, war Rhodan zum Sombrero-Nebel aufgebrochen, mehr als zweiunddreißig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Seitdem fehlte von ihm und seinen Begleitern jede Spur. Wenn die Expedition auch nicht gerade als verschollen galt, so wartete man doch sehnsüchtig auf eine Nachricht. Nur die unvorstellbare Entfernung zwischen den beiden Galaxien bot eine beruhigende Lösung an. Es gab keine Funkverbindung – das musste der Grund für das lange Schweigen sein.
Es gab keine Panik deswegen. Man hatte von Anfang an mit einer Zeitdauer von einem Jahr für die Expedition gerechnet, aber insgeheim hatte jeder gehofft, dass Rhodan so oder so ein Lebenszeichen von sich geben würde. Niemand jedoch konnte sich vorstellen, wie dieses Lebenszeichen aussah, es sei denn, die MARCO POLO selbst kehrte zurück.
Das war nicht geschehen.
»Bully macht sich Rhodans wegen noch keine Sorgen, Julian. Er lenkt sich ab, indem er die Blues schärfer als bisher überwachen lässt. Sie wissen selbst, dass unsere Schiffe tief in den Sektor der Blues eingedrungen sind, um deren Aktionen zu kontrollieren. Es kam noch nicht zu Zusammenstößen, aber es würde mich kaum wundern ...«
»Die Blues verhalten sich ruhig und korrekt«, unterbrach ihn Tifflor. »Warum tun wir das nicht auch?«
»Eine Vorsichtsmaßnahme, mehr nicht. Der Bluessektor gilt nach wie vor als verbotenes Gebiet für unsere Schiffe. Sie wissen so gut wie ich, dass nur Explorer unterwegs sind. Vielleicht ...«
Er schwieg, denn in diesem Augenblick ertönte ein Summsignal, dann öffnete sich die Tür, und Reginald Bull betrat den Raum. Er hielt einen Folienzettel in der Hand. Als er die beiden Freunde bemerkte, ging er auf sie zu und warf den Zettel auf den Tisch. »Guten Morgen, meine Herren. Ich habe Ihnen eine Nuss zum Knacken mitgebracht. Sie liegt dort auf dem Tisch. Lesen Sie selbst.«
Er setzte sich.
Julian Tifflor nahm den Zettel und warf einen Blick auf den Kopf des Formulars.
»Hyperfunkmeldung?« Er begann zu lesen, dann schüttelte er den Kopf, verwundert und ungläubig. Er fing noch einmal von vorne an, und diesmal las er laut vor:
»Von
Explorer – 8211 – Oberst Menry Kabish, über Relais und Funkbrücke. Folgender Notruf wurde am 22. 1. 3438 in Terrania empfangen:
December Night! ... spricht Balton Wyt ...
Raumschiff DOLDA ... Position EX-2830 ...
Techmas Stern ... die Stadt ist Freund ...
Pedopeiler installiert ... Invasion ... Bruchlandung der DOLDA überlebt ...
Achtung! December Night! December Night!«
Tifflor sah Bully forschend an. »Was soll das bedeuten?«
»Das frage ich Sie, Julian, Galbraith! Das Kodewort für höchste Gefahr und unmittelbare Bedrohung der Erde wurde vor langer Zeit gewechselt. Dieser Balton Wyt, wer immer das auch ist, benutzt es noch. Nun gut, es gilt ja auch noch heute. Immerhin ...«
»Handelt es sich bei EX-2830 um die Bezeichnung für ein Explorerschiff?«, erkundigte sich Galbraith Deighton nüchtern.
»Wahrscheinlich nicht, Galbraith. Es dürfte sich vielmehr um einen Sternhaufen am Rande des Bluessektors handeln. Entfernung siebenunddreißigtausend Lichtjahre. Ich habe alle Daten angefordert, und die Meldung selbst an NATHAN weiterleiten lassen. Das Ergebnis dürfte bald eintreffen.«
»Der Notruf wurde also von diesem Oberst Kabish aufgefangen und weitergeleitet?«, vergewisserte sich der Chef der Abwehr. »Wir erhielten ihn heute?«
»Vor einer Stunde – richtig. Wann er abgesendet wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. Jedenfalls bedeutet December Night noch immer das Kodewort dafür, dass ein Angriff auf die Erde unmittelbar bevorsteht. Niemand würde es wagen, das Kodewort zu missbrauchen. Ich verstehe nur nicht, warum dieser Unbekannte den alten Begriff benutzte. Vielleicht ist er kein Angehöriger der Solaren Flotte und kennt das neue Kodewort noch nicht. Das alte war ja kein Geheimnis mehr, deshalb wurde es gewechselt.«
»Immerhin«, überlegte Tifflor, »geschah das vor knapp dreihundert Jahren. Merkwürdig.«
»Wie die Umstände auch sein mögen, meine Herren, December Night wurde gesendet. Ich kann nur hoffen, dass wir von NATHAN alle brauchbaren Daten erhalten, um weiterzukommen. Wer ist Balton Wyt? Ich habe den Namen noch nie gehört. Hingegen konnte ich über Oberst Kabish sofort alles erfahren. Er ist Kommandant der EX-8211 und hält sich am Rand des verbotenen Bluessektors auf. Dort fing er die Meldung auf und leitete sie sofort weiter. Mehr wissen wir noch nicht.«
»Aber die Position des geheimnisvollen Senders – die haben wir doch?«, vergewisserte sich Deighton.
»Ja, Oberst Kabish teilte sie uns mit. Ein Planet namens Techma, der einzige Planet einer roten Sonne, die Techmas Stern genannt wurde. Wenig Sauerstoff, unbewohnt. Eine jener unbrauchbaren Welten im Sternhaufen EX-2830, denen wir bisher keine Bedeutung zugemessen haben. Vielleicht haben wir damit einen Fehler gemacht.«
»Das wird sich sehr bald herausstellen«, meinte Julian Tifflor und sah zur Bildwand hinüber, auf der soeben die ersten Schriftzeichen erschienen. »Das Ergebnis von NATHAN.«
NATHAN, so hieß das positronische Gehirn auf dem Mond, hatte alle nur denkbaren und verfügbaren Daten der Menschheit gespeichert, selbst die scheinbar unwichtigsten Dinge, die erst im Zusammenhang mit anderen Informationen Wert erhielten. Es verfügte über einen Kalkulationssektor, der in Bruchteilen von Sekunden aus Tausenden von Einzelinformationen eine Wahrscheinlichkeitsrechnung aufstellte und damit Geschehnisse praktisch voraussagen konnte.
NATHAN konnte aber auch Geschehenes rekonstruieren.
»Pedopeiler installiert ...!«, murmelte Galbraith Deighton. »Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieser mysteriöse Balton Wyt zwar weiß, was so eine Station bedeutet und wer die Cappins sind, aber ich glaube, er hat keine Ahnung davon, dass wir bereits mit ihnen zu tun hatten. Warten wir ab, was NATHAN zu berichten hat. Ich nehme an, wir werden eine kleine Überraschung erleben.«
Er hatte untertrieben.
Die Überraschung war so groß, dass sie kaum fassbar war. Aber sie fügte sich auf der anderen Seite so in das Mosaik der Vermutungen ein, dass man sie als Tatsache akzeptieren musste.
Sie starrten wie gebannt auf die Bildwand. Die Ergebnisse von NATHANS Recherchen wurden in Klarschrift direkt vom Mond übermittelt, knapp und trocken. Dahinter erschienen die Wahrscheinlichkeitsprozente der Zukunftsberechnungen.
»Vor dreihunderteinundzwanzig Jahren wurde von einem Handelsraumer der Springer, dessen Kommandant unbekannt blieb, ein Notruf über Hyperfunk aufgefangen. Der Absender war ein gewisser Balton Wyt, Freifahrer, Kommandant der DOLDA. Beide Schiffe hielten sich im verbotenen Bluessektor auf.«
Das war die erste Information, und es entstand eine kurze Pause, in der die nächsten Ergebnisse vorbereitet wurden.
»Vor mehr als dreihundert Jahren!«, sagte Deighton. »Das würde December Night erklären. Aber es erklärt nicht, warum dieser selbe Balton Wyt dreihundert Jahre später erneut einen Funkspruch losschickt. Er besitzt keinen Zellaktivator, ist also keineswegs unsterblich. Und doch muss er älter als dreihundert Jahre sein. Ich bin allmählich gespannt, was NATHAN uns noch mitteilen wird.«
Was dann kam, waren Spekulationen, vermischt mit echter Information.
NATHAN gab bekannt: »Der unbekannte Springerkommandant konnte es nicht wagen, trotz exakt empfangener Positionsangabe des Notrufers den betreffenden Planeten anzufliegen, um Hilfe zu bringen. Er hatte verbotene Fracht an Bord und entfernte sich eiligst aus dem fraglichen Gebiet. Erst nach einigen Monaten entschloss er sich, den empfangenen Notruf weiterzuleiten, allerdings anonym. Diese Anonymität war es dann auch, die den Notruf in Vergessenheit geraten ließ. Niemand beachtete ihn, aber es wurde automatisch registriert und gespeichert. So gelangte er in das gigantische Archiv von NATHAN.«
Bully nickte Galbraith Deighton zu.
»Da haben wir es, Galbraith! Selbst die lächerlichste Kleinigkeit wird nicht vergessen. Man kann uns pedantisch nennen, wenn man will, aber jetzt sehen wir, wozu es gut ist. Augenblick, die Zusammenfassung kommt ...«
Die Bildwand teilte mit: »Am 6. März 3117 wurde von Balton Wyt, Freifahrer, Raumschiff DOLDA, der erwähnte Notruf gesendet. Das Schiff war auf dem Planeten Techma notgelandet. Koordinaten bekannt. Der Spruch wurde von einem unbekannten Springer empfangen und erst nach fünfzehn Wochen anonym weitergeleitet und in Terrania empfangen. Reaktion unterblieb. Weitere Daten über Balton Wyt: Raumschiff DOLDA, wahrscheinlich verbotene Geschäfte im Sektor der Blues, zehn Mann Besatzung. Unbekannte Seuche an Bord bewirkte den Tod aller Besatzungsmitglieder, bis auf Balton Wyt, der das Schiff schließlich auf Techma landete und danach den Notruf abstrahlte. In wenigen Augenblicken folgen die persönlichen Daten des Balton Wyt, soweit verfügbar.«
Es entstand abermals eine kurze Pause. Die Männer ließen die Bildwand nicht aus den Augen, aber sie sprachen kein Wort. Allmählich spürten sie die ungeheuerliche Gefahr, die sie bedrohte. Das Rätsel der Vergangenheit, so interessant seine Lösung auch sein mochte, war nicht mehr so wichtig. Wichtig allein war nur der Funkspruch aus der Gegenwart.
December Night!
Pedopeiler!
Invasion!
Die persönlichen Daten Balton Wyts erschienen auf der Bildwand: »Psychoauswertung teilt mit, dass Balton Wyt am Rand der Gesetze lebte, aber niemals zum Schaden der Menschheit handelte. In dieser Hinsicht darf er als zuverlässig gelten. Er besaß seine Eigenarten und kann als loyal eingestuft werden. Für den Zeitunterschied von mehr als dreihundert Jahren gibt es keine Erklärung außer der, dass Balton Wyt die Zeitspanne überlebte. Die Wahrscheinlichkeit spricht gegen den Besitz eines Zellaktivators.«
Galbraith Deighton sagte ungeduldig: »Wann kommt endlich die Auswertung der Meldung?«
»Geduld, Galbraith. Auch NATHAN kann nicht hexen. Jetzt wissen wir endlich einmal alles über Balton Wyt, und damit wissen wir auch, dass seine Warnung ernst zu nehmen ist. Sehr ernst sogar.«
»Gut, das wissen wir, Bull. Aber ich muss noch mehr wissen! Ich habe Vorbereitungen zu treffen. Wir wurden gewarnt, nicht wahr?«
»Einen Augenblick noch, dann wissen wir mehr«, bat Bully.
Die Bildwand teilte mit: »Verdacht auf eine Pedo-Invasion der Cappins besteht mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad von neunzig Prozent. Balton Wyt erwähnt den Pedopeiler. Es muss jemand auf Techma geben, der ihm diese Information lieferte, denn Wyt selbst kann nicht die geringste Ahnung von den Geschehnissen auf der Erde haben, die mit den Cappins zusammenhängen. Balton Wyts Notruf kam verstümmelt an. Wir haben nur den von Oberst Kabish übermittelten Wortlaut zur Verfügung gehabt. Der vollständige Spruch ließ sich rekonstruieren, aber er bringt keine wichtigen Neuigkeiten. Tatsache scheint zu sein, dass auf Techma ein spindelförmiger Pedopeiler errichtet wird, der als Empfangsstation für Invasionstruppen dient. Die Invasion der Cappins steht demnach bevor. Gegenmaßnahmen werden angeraten. Ende.«
Bully wartete, bis die Wand dunkel wurde, dann wandte er sich an die beiden Männer, die ihm gegenübersaßen.
»Damit dürfte die Entscheidung gefallen sein. Auf einen bloßen Verdacht hin konnten wir keine entsprechenden Gegenmaßnahmen anordnen, aber nun sieht es anders aus. Perry Rhodan flog in die Heimat der Cappins, um herauszufinden, ob eine Invasion geplant sei. Er ist dort, kann sie aber nicht verhindern. Wir müssen allein damit fertig werden. Galbraith, was schlagen Sie vor?«
»Wir haben keine andere Wahl, als den ersten Brückenkopf der Cappins auf Techma anzugreifen. Dabei werden wir wahrscheinlich auf Balton Wyt treffen, und ich hoffe sehr, von ihm den Rest zu erfahren. Vor allen Dingen will ich wissen, warum er noch lebt.«
»Das ist interessant, aber im Augenblick nicht so wichtig. Julian, können wir in kürzester Zeit tausend Schiffe der Solaren Abwehrflotte einsetzen?«
»Fünftausend, wenn es sein muss. Und ich fürchte, es muss sein. Wenn es sich bei der Pedostation wirklich um das spindelförmige Gebilde handelt, so wird es ähnlich abgesichert sein wie damals der Sonnensatellit. Nur ein konzentrischer Angriff mit allen verfügbaren Mitteln verspricht Aussicht auf Erfolg.«
»Ganz Ihrer Meinung. Julian. Dann kümmern Sie sich bitte darum, und zwar sofort. Fünftausend Einheiten, darunter auch Schiffe der Ultraklasse. Geben Sie mir Bescheid, wenn die Flotte einsatzbereit ist.« Er wartete, bis Julian Tifflor gegangen war, dann sah er Galbraith Deighton an. »Wir beide werden in Terrania bleiben. Nein, kein Protest, wenn ich bitten darf! Wir haben keine Ahnung, wie weit die Vorbereitungsarbeiten der Cappins gediehen sind. Sie könnten jeden Augenblick damit beginnen, unsere wichtigsten Leute zu übernehmen, auch Sie oder mich. Wir bleiben hier, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen. Julian Tifflor wird die Flotte als Kommandeur führen. Ich möchte ihm jedoch ein Spezialkommando zur Unterstützung mitgeben. Und zwar Captain Erpus, der Ihnen unmittelbar unterstellt ist. Seine Ausbildung ist erstklassig, und ich denke, Sie geben ihm vier weitere Spezialisten der Abwehr mit. Diese fünf Männer, glaube ich, werden wir benötigen. Was eine ganze Flotte oft nicht schafft, bringt eine Handvoll entschlossener Männer fertig. Kann ich mich auf Sie verlassen, Galbraith?«
»Auf mich, und auf Captain Brasing Erpus«, versicherte Deighton und erhob sich. »Den Mann kenne ich! Der nimmt ein ganzes Sonnensystem auseinander, wenn es sein muss. Wir sehen uns heute Mittag, Bull.«
Als sich die Tür geschlossen hatte, blieb Bully noch am Tisch sitzen. Seine Gedanken eilten zum Sombrero-Nebel, rund zweiunddreißig Millionen Lichtjahre entfernt. Er stellte sich immer wieder die eine Frage, wieso eine Invasion der Cappins möglich war, da doch Rhodan die Expedition zur Heimatgalaxis der Cappins eigens unternommen hatte, um diese Invasion zu verhindern.
Etwas musste nicht nach Plan verlaufen sein.
Aber was ...?
*
Während Julian Tifflor die Vorbereitungen zum Start der Flotte einleitete, erfreute sich Captain Brasing Erpus seines kurzen Urlaubs. In der Nähe von Terrania hatte er sich einen kleinen Bungalow gemietet, direkt am Ufer des Goshun-Sees und nicht weit von den Wohnungen Bullys und Guckys entfernt.
Hier aalte er sich in der Sonne und erholte sich von den Strapazen der Einsatzübungen, die er regelmäßig zu absolvieren hatte, um fit zu bleiben und um neue Leute heranzubilden.