Ich setze nicht nur meinen eigenen gesunden Menschenverstand ein, sondern borge mir zusätzlich auch noch den von anderen Menschen.
Woodrow Wilson
Jedes Buch ist das Ergebnis einer Teamarbeit, auch wenn es den Namen eines einzigen Autors trägt. Ich habe mich bei meiner Arbeit von vielen begabten Freunden und Fachleuten inspirieren lassen und möchte an dieser Stelle folgenden Mithelfern danken: meiner Lektorin Nancy Carleton, die immer wieder an meinen Texten gefeilt hat; meinem Freund, dem Autor Doug Childers; meiner amerikanischen Verlegerin Linda Kramer und allen Verlagsmitarbeitern. Außerdem bin ich Dick Schuettge, Jim Marin, Stan Shoptaugh, Peter Russell, Holly Demé, Jerry Gregoire, David Kay, Jason Seeber, Wes Tabler, Fred Taub, Beth Wilson und vielen anderen Menschen zu Dank verpflichtet, die auf ihre Weise zur Entstehung dieses Buches beigetragen haben. Mein tiefster Dank jedoch gilt meiner Familie, die mich stets so verständnisvoll unterstützt, und meiner wachsenden Leserfamilie, die mich zum Weiterschreiben inspiriert.
Der Autor
Dan Millman, in jungen Jahren einer der besten Kunstturner Amerikas, später Coach von Spitzensportlern, unterrichtet seit nunmehr fast zwanzig Jahren verschiedenste Formen des körperlich-geistigen Trainings. Seine Werke über die Lebenshaltung des friedvollen Kriegers sind zu wahren Kultbüchern geworden und haben eine Auflage von mehreren Millionen in vierzehn Sprachen erreicht.
Schau dir hin und wieder einmal
etwas an, was nicht von Menschenhand geschaffen ist:
einen Berg, einen Stern,
die Biegung eines Baches.
Dann werden Weisheit und Geduld in dir erwachen
und vor allem die Gewißheit,
daß du nicht allein auf der Welt bist.
Sidney Lovett
Als die weise Frau geendet hatte, befanden wir uns wieder auf dem bekannten Weg. Ich hatte das Gefühl, daß das auch das Ende unserer Begegnung und damit auch meiner Ausbildung war. Ich fragte sie danach.
«Die ersten wichtigen Schritte hast du hinter dir, aber die Reise endet nie», antwortete sie.
«Und was ist mit der Unterstützung, von der du gesprochen hast und die du bei einer wichtigen Aufgabe brauchst?»
«Das, lieber Wanderer, wirst du genau wie viele andere Seelen verstehen, wenn die Zeit dafür reif ist. Schon jetzt wird an der Erfüllung dieser Aufgabe gearbeitet. Das ist alles ein Teil des Großen Erwachens. Aber jetzt muß ich gehen; denn bald muß ich mich mit einer jungen Frau in England treffen und dann mit einem Großvater in Spanien. In Deutschland wartet ein kleines Mädchen auf mich, obwohl es das noch nicht weiß, und ein Soldat im Iran, der gerade Wache steht, ruft stumm nach mir. Ich spüre diese sprachlose, nicht in Worte zu fassende Sehnsucht in ihnen. Es gibt auch noch andere Menschen, die auf mich warten, lieber Wanderer, genau wie du gewartet hast.»
«Wie kann ich dir jemals danken?» fragte ich.
«Lebe nach den Gesetzen», sagte sie. «Das ist Dank genug. »
«Ich werde dich nie vergessen.»
«Das kannst du gar nicht, denn immer, wenn du an diese Gesetze denkst, wirst du dich an mich erinnern.» Sie legte mir die Hände auf die Schultern und blickte mir tief in die Augen. Aus ihrem Blick las ich Mitgefühl. «Die Zeit, die wir miteinander verbringen durften, hat einen wunderbaren und unaufhaltsamen Lernprozeß in Gang gesetzt, lieber Wanderer. Ich habe dir diese Gesetze nicht offenbart, um dich zu binden, sondern um dich zu befreien. Sie kommen tief aus deinem Inneren; sie sind die Schlüssel des Alchemisten zu Liebe, Freiheit, Freude und Erfüllung. Sie sind die Trittsteine zu deiner menschlichen Bestimmung und zu allem, was jenseits davon liegt.
Du brauchst dir diese Gesetze nicht zu merken; du brauchst sie nur zu verwirklichen, dann werden sie dein Leben verändern. Sie sind Samenkörner, die von heute an für immer im fruchtbaren Boden deiner Seele liegen und auf den richtigen Augenblick warten, um zu keimen und zu wachsen. Und eines Tages werden sie ganz sicher wachsen, denn der Gärtner ist stets bei dir und gibt dir alles, was du für dieses Wachstum brauchst. Die Schößlinge werden erblühen, wenn es an der Zeit ist, und Früchte des Mutes, der Liebe und des Verständnisses hervorbringen.
Nichts kommt der Macht dieser Gesetze gleich. Und doch sind sie alle unbedeutend im Vergleich zum Gesetz der Liebe. Denn wenn du die Nähe zur Weisheit deines Herzens verlierst, kann dir nichts anderes helfen; und wenn du liebst, brauchst du nichts weiter. Diese Gesetze werden die in deinem Inneren verschlossene Liebe befreien, damit sie sich in freudigem Dienst am Wohle aller über die ganze Welt ausbreiten kann.
Das sind meine Wünsche und Gebete für dich, für jeden Tag deines Lebens: Mögest du dich dem Leben hingeben und Gnade finden! Mögest du aufhören, nach dem Glück zu suchen, und es entdecken! Mögest du lernen, auf diese Gesetze zu vertrauen, und dir die Weisheit der Erde zu eigen zu machen! Mögest du deine Verbindung zum Herzen der Natur wiederfinden und die Segnungen des Geistes spüren!
Auch dann wird das tägliche Leben noch voller Herausforderungen sein, und du wirst das, was ich dir in den letzten Tagen gezeigt habe, immer wieder vergessen. Doch tief in deinem Inneren werden die Gesetze deinem Gedächtnis erhalten bleiben, und wann immer du sie hervorholst, werden dir deine Probleme so unwesentlich vorkommen wie Seifenblasen. Wo vorher nur das Unkraut der Verwirrung wuchs, wird sich plötzlich ein Weg vor dir auftun. Deine Zukunft und die Zukunft der ganzen Menschheit ist ein Weg ins Licht, in die wachsende Erkenntnis unserer Einheit mit dem Schöpfer und der gesamten Schöpfung. Was jenseits dieser Erkenntnis liegt, läßt sich mit Worten nicht beschreiben.
Wisse, daß die Sonne immer auf dich herabscheint, auch in den Stunden der Nacht, wenn der Himmel am dunkelsten wirkt; wisse, daß du von Liebe umgeben bist und das reine Licht in deinem Inneren dich auf deinem Weg nach Hause geleiten wird! Also vertraue auf den Entfaltungsprozeß deines Lebens! Sei dir bei allen Höhen und Tiefen auf deiner Reise gewiß, daß deine Seele sicher und geborgen in den Armen des Geistes ruht! Lasse dich führen, so wie ich geführt wurde, und lerne den Frieden Gottes kennen!»
Mit diesen Worten wandte die weise Frau sich um, ging den Weg hinauf und war im Nu aus meinem Blickfeld verschwunden. Als ich in der Abenddämmerung meinen Weg bergab suchte, durchbrachen Sonnenstrahlen den Nebel. Einmal warf ich einen Blick zurück, vielleicht in der Hoffnung, irgendwo da oben am Waldrand eine Frauengestalt zu entdecken. Aber ich sah nur meinen eigenen Schatten im Licht der untergehenden Sonne. Da wandte ich mich wieder um und machte mich entschlossen auf den Heimweg.
Sie können mit Dan Millman Kontakt aufnehmen, indem Sie seine Website besuchen:
www.danmillman.com