Nr. 990
Planet der Glücksbringer
Die letzte Horde von Garbesch – unter fremden Zwang
von KURT MAHR
Nach langen Monaten ist Perry Rhodans Expedition, die darauf abzielte, die Kosmokraten dazu zu bewegen, die Manipulation der Materiequelle rückgängig zu machen, endlich der verdiente Erfolg beschieden. Menschen von der BASIS sind in den Vorhof der Materiequelle eingedrungen und haben durch eine »Entrümpelungsaktion« die Materiequelle wieder normalisiert, so dass mit keinen weiteren Weltraumbeben zu rechnen sein wird.
Dann, nachdem diese Aufgabe erfüllt worden war und nachdem Atlan als Auserwählter, der die Interessen der Menschheit bei den Mächten jenseits der Materiequelle vertreten soll, zusammen mit dem Roboter Laire die BASIS verlassen hatte, bleibt Perry Rhodan keine andere Wahl, als die Galaxis Erranternohre zu verlassen und auf Heimatkurs zu gehen.
Etwa zur gleichen Zeit – man schreibt auf Terra Anfang November des Jahres 3587 – kommt es in der Galaxis zwischen Amtranik, dem Garbeschianer, und Jen Salik, dem Mann mit dem Status eines Ritters der Tiefe, zum »Duell der Erbfeinde«, das Salik für sich entscheidet.
Amtranik ist jedoch längst nicht ausgeschaltet. Schauplatz seiner neuen, bedrohlichen Präsenz wird der PLANET DER GLÜCKSBRINGER ...
Die Hauptpersonen des Romans
Grador Shako – Astronautischer Kommandant des Forschungsschiffs TRANTOR.
Larsa Hiob – Wissenschaftliche Leiterin der TRANTOR.
Njasi – Eine planetarische Intelligenz.
Rubin Frekk – Sprachrohr der planetarischen Intelligenz.
Amtranik – Der Garbeschianer gibt sich als Orbiter aus.
1.
»Wir haben eine Gamma-Linie.«
Larsa Hiobs Stimme drang kühl und gelassen aus den Empfängern des Bordinterkoms; aber wer Larsa kannte, der wusste, dass sie in diesem Augenblick innerlich voller Erregung war. Eine Gamma-Linie! Das charakteristische Kennzeichen im Emissionsspektrum der seltensten Sorte von Modulquarzen. Wie hätte eine Wissenschaftlerin von Larsas Rang und Neigung da ruhig bleiben können?
Es dauerte nur zwanzig Sekunden, bis Grador Shako im Beobachtungsraum der TRANTOR erschien. Er war ein kaum mehr als mittelgroßer, zur Körperfülle neigender Mann mit rotblonden Lockenhaaren, blauen Augen und einem sommersprossigen Gesicht. Gamma-Linien verlangten sofortige Aufmerksamkeit. Grador Shako, der das ganze Unternehmen für einen schlecht geplanten Witz hielt, war der Ansicht, es werde ihnen viel zu viel Bedeutung beigemessen. »Bist du deiner Sache sicher?«, fragte er.
Larsa Hiob sah von ihrem Messplatz zu ihm auf. Sie war jung, noch nicht einmal vierzig, brünett, auf der hageren Seite und von jener eigenartigen Attraktivität, die einem erst nach mehrmaligem Hinsehen auffiel. Larsa trug, wie immer, die lindgrüne Flottenkombination, die in ihrem einfallslosen Schnitt keinen Aufschluss darüber gab, wie es mit Larsas weiblichen Formen bestellt sei.
»Shako, du bist ein Narr«, sagte sie. »Werde ich mich irren, wenn es um eine Gamma-Linie geht?«
»Nicht sehr wahrscheinlich«, bekannte er mürrisch. »Woher kommt das Signal?«
»Aus einem sternenreichen Sektor in der westlichen Peripherie des galaktischen Zentrums. Distanz zwölftausend Lichtjahre.«
»Du willst uns nicht etwa da hinlotsen?« Sein Entsetzen war gespielt. Er wusste genau, dass die TRANTOR jede Spur eines Modulkristalls zu verfolgen hatte, ganz gleichgültig, wohin sie führte. »Das ist Niemandsland! Wir wären von allen Nachrichtenverbindungen mit der Erde abgeschnitten. Und das ausgerechnet jetzt, wo die Zeiten so unsicher sind.«
Larsa zeigte nicht die geringste Sympathie für seine Besorgnis. Sie löste den Sitzgurt und stand auf.
»Du kennst die Prozedur«, sagte sie. »Fang die neuesten Nachrichten ab, und wenn darin nicht die Rede davon ist, dass an der westlichen Peripherie des Zentrums die Welt untergeht, dann nichts wie hin!«
*
Die Sonne war ein Typ G3, gelb, mit einem leichten Stich nach orange und der Katalogbezeichnung G-349/IZR-W-S 14. Ihr Standort befand sich in einem Bereich, in dem der mittlere Sternabstand 14 Lichtmonate betrug. Einer der Bordrechner, der für solche Dinge zuständig war, hatte die Katalognummer des Sterns zu dem Namen Girza verarbeitet. Girza war die Mutter von sechs Planeten, fünf atmosphärelosen Einöden und einer nur wenig mehr als marsgroßen Welt mit einer dünnen, Sauerstoff enthaltenden Lufthülle, die als zweiter im Reigen der sechs Satelliten das Zentralgestirn umkreiste. Der zuständige Rechner taufte sie auf den Namen Imbus.
Imbus war der Ausgangspunkt der hochfrequenten Hyperstrahlung, die auf das Vorhandensein von Modulquarzen hinwies. Die TRANTOR, ein zum Forschungsschiff umgebauter ehemaliger Schwerer Kreuzer der terranischen Flotte mit einer kugelförmigen Hülle von 200 Metern Durchmesser, stand im Synchronorbit über der einzigen größeren Landmasse des Planeten, einem Kontinent von der Größe Australiens, der rittlings auf dem Äquator saß.
Die Nachrichten, die Grador Shako aufgefangen hatte, bevor er sich bereit erklärte, die TRANTOR in dieses Gebiet zu fliegen, klangen beruhigend. Die Meldungen berichteten übereinstimmend, dass an vielen Punkten der Galaxis die mächtigen Orbiter-Flotten den Rückzug angetreten hatten. Es schien zu einer Einigung zwischen den Völkern der Milchstraße und den Befehlshabern der Orbiter gekommen zu sein.
Die einzig beunruhigende Nachricht bezog sich auf einen Garbeschianer namens Amtranik, dem es gelungen war, sich in den Besitz einer Orbiter-Flotte namens GIR, bestehend aus 12.000 Einheiten, zu setzen. Über den gegenwärtigen Aufenthaltsort Amtraniks war nichts bekannt. Grador Shako sah darob keinen Anlass zur Besorgnis. Die Galaxis war weit. Warum sollte Amtranik ausgerechnet der TRANTOR in die Quere kommen?
*
Da Grador Shako der Kommandant der TRANTOR und überdies ein Liebhaber auserwählter Speisen war, gestalteten sich die Mahlzeiten an Bord des Forschungsschiffs zu einem Zeremoniell. Grador erwartete, dass alle Mitglieder der Freiwache, ob sie zur Mannschaft oder zum Forscherteam gehörten, sich an einem gemeinsamen Essen pro Tag beteiligten. Er unterhielt einen Kapitänstisch, zu dem jedoch nicht wie auf einer Vergnügungsfahrt jedes Mal andere, sondern stets dieselben Gäste geladen wurden.
Larsa Hiob hatte sich zu Anfang gefragt, warum ausgerechnet sie zu den Auserwählten zählte. Es hatte vermutlich damit zu tun, dass sie die Leiterin des Forschungsteams war.
Die Mahlzeiten waren, von der Qualität des Proviants her gesehen, nicht immer die Festmähler, die Grador gerne gesehen hätte. Es gab viel synthetische Nahrung, und das Gefrierfleisch stammte von einer der plophosischen Sekundärwelten, wo man es offenbar darauf anlegte, zähe Rinder und fette Schweine zu züchten.
Grador hackte mit der Gabel nach einem Bratenstück, als wolle er es umbringen. Larsa kannte die Szene aus Erfahrung. Der Kommandant der TRANTOR stand im Begriff, den Ärger über das minderwertige Mahl an seinen Tischgenossen auszulassen.
»Nach meiner Ansicht ist das Gerede über die Einmaligkeit der Modulquarze nur das Geschwafel von Wissenschaftlern, die auf Regierungskosten durch die Galaxis reisen möchten.« Die Gabel stak senkrecht im Braten, und Grador sah sich herausfordernd um. »Bis jetzt hat mir noch niemand erklären können, warum die Quarze so wichtig sein sollen.«
»Das liegt daran, dass niemand dir die nötige Intelligenz zutraut.« Larsa lächelte hinterhältig. »Sie meinen alle, du würdest die Erklärung sowieso nicht verstehen.«
»Ich begreife nicht, wie man übersehen kann, dass die Kristalle ein Mysterium besitzen«, sagte Rubin Frekk mit sanfter Stimme. »Jedermann muss doch erkennen, dass wir es hier mit einem ganz und gar ungewöhnlichen Produkt der Schöpfung zu tun haben.«
Rubin Frekk – Marsgeborener, Anfang der Dreißig, schlank und zierlich, mit einem mädchenhaft weichen Gesicht und einem blonden Bubikopf. Er gehörte zur Mannschaft der TRANTOR und hatte keinen besonderen Rang inne. Nur zwei Tage lang war Larsa unsicher gewesen, warum Grador ihn an seinem Tisch haben wollte; dann hatte sie die täglich sich wiederholende Routine durchschaut. Er brauchte den Jungen, um ihn zu piesacken.
»Sieh mal einer an«, knurrte er mit vollem Mund. »Unser Schneewittchen weiß was. Also sag's uns schon. Warum sind die Modulquarze so wichtig?«
»Sie reagieren auf äußere Stimuli«, antwortete Rubin ungerührt, »indem sie schwache, hochfrequente Hyperenergiepulse abgeben. Pulsform und -folge hängen von der Art des Stimulus ab und sind reproduzierbar. Modulquarze stellen die einzige in der Natur vorkommende Substanz dar, die informationsverarbeitende Fähigkeit besitzt.«
Grador Shako machte mit der Gabel in der Hand eine verächtliche Geste. Paar Kox sagte: »Was spielt es schon für eine Rolle, warum die Wissenschaftler die Kristalle für so wichtig halten? Wir haben den Auftrag, Modulquarze zu suchen. Also suchen wir sie eben – gleichgültig, was wir davon halten.«
Paar Kox war mit 120 Jahren einer der ältesten an Bord. Er gehörte zum Forscherteam. Seine Funktion war Mädchen für alles. Er war hager und wirkte ausgetrocknet. Sein Lebenszweck war, überall und allezeit Frieden zu stiften.
Grador hatte auch für Paar Kox' Bemerkung eine bissige Erwiderung bereit. Aber in diesem Augenblick näherte sich dem Tisch das bei weitem merkwürdigste Mitglied der Tafelrunde.
*
»Valba, du alte Schlampe«, rief Grador erbost. »Warum kommst du schon wieder zu spät?«
»Weil ich weiß, dass es dich aufregt, du rotgelocktes Scheusal«, antwortete Valba bissig und setzte sich an ihren angestammten Platz.
Valba Sringhalu – 80 Jahre alt, dunkelhäutig, 1,65 groß und so breitschultrig und muskulös wie ein Hafenarbeiter, bar aller Femininität. Warum sie zur Tischrunde gehörte, war Larsa bis auf den heutigen Tag unklar.
Nachdem Valba sich aufgeladen hatte – die Qualität der Nahrung interessierte sie kaum, nur die Menge war von Bedeutung –, brachte Grador die Sprache von neuem auf die Modulquarze.
»Man hat Kristalle gefunden«, sagte Larsa, die inzwischen das Besteck beiseite gelegt hatte, »in denen sich die Informationsübermittlung mit mehr als Lichtgeschwindigkeit fortpflanzt. Die Mehrzahl der bisher gefundenen Modulkristalle bestehen aus Kieselsäure, daher der Name Quarz. Für die ungewöhnlichen Fähigkeiten eines Modulquarzes müssen jedoch Einschlüsse verantwortlich sein, die bisher noch nicht identifiziert werden konnten. Die Modulquarze sind offenbar als Speicher- und Rechenelemente für die Computer der Zukunft immens geeignet. Deshalb, teurer Grador, gilt ihnen unser ganzes Interesse.«
Valba winkte ab.
»Gib dir keine Mühe, Mädchen. Der Holzkopf versteht's sowieso nicht.«
Sie zog eine flache, metallene Flasche aus einer Tasche ihres Gewands und goss aus ihr einen Schuss brauner Flüssigkeit in den Becher sprudelnden Getränks, der vor ihr stand. Sie hob den Becher und leerte ihn in einem Zug. Danach rülpste sie ausgiebig. Grinsend wandte sie sich seitwärts und schlug Rubin Frekk, der neben ihr saß, so hart auf die Schulter, dass ihm das Besteck aus der Hand fiel.
»Iss schneller, mein Junge«, rief sie. »Unser Schäferstündchen ist schon zehn Minuten überfällig.«
Wenn ich den Gruppenpsychologen finde, der diese Besatzung zusammengestellt hat, dachte Larsa, dann drehe ich ihm den Hals um.
*
Fasziniert musterte Larsa Hiob die großflächige Projektion eines Teils der Planetenoberfläche. Das Bild gehörte zu einer Serie von Aufnahmen, die hochauflösende Kameras von einem Stück bergigen Geländes im Nordwesten des Äquatorialkontinents angefertigt hatten. Eine solche Formation war Larsa noch niemals vor Augen gekommen. Es gab insgesamt sechs tief eingeschnittene Täler, die parallel zueinander von Nord nach Süd verliefen. Ihre größte Tiefe erreichten sie am nördlichen Ende, wo Bergspitzen vereinzelt bis zu 5000 Meter über die Talsohlen emporragten. Nach Süden wurden sie stetig flacher, und an ihrem südlichen Ende schienen sie überdies im Begriff, ihren parallelen Verlauf aufzugeben und sich einander zuzuwenden. Die Geometrie war überaus symmetrisch. Die äußeren Täler krümmten sich deutlicher als die inneren. Larsa extrapolierte den Verlauf der Krümmung und erkannte, dass das Ziel der Vereinigungsbestrebung ein gewaltiger Bergkomplex war, dessen mit dünnem Schnee bedeckte Gipfel mehr als 7000 Meter über dem Niveau der Umgebung lagen.
Ein Gedanke ließ sie nicht los: Die Täler waren nicht auf natürlichem Weg entstanden. Irgend jemand, irgend etwas hatte die Täler bewusst angelegt. Aber wer?
Es gab kaum einen Zweifel daran, dass Imbus keine eingeborene Intelligenz entwickelt hatte – wenigstens keine, die sich auf einer Stufe über der des terranischen Altsteinzeitmenschen befand. Die Abwesenheit von Rodungen, Wegen, Straßen, Siedlungen war markant. Von einer technischen Zivilisation konnte vollends keine Rede sein. Nirgendwo gab es die nicht-thermischen Ausbeulungen im längerwelligen Bereich, die die radio- und TV-gebundene Gesellschaft des technisierten Menschen erzeugte.
Was für Täler waren das also? In ihnen konzentrierten sich die Signale, die auf das Vorhandensein von Modulquarzen hinwiesen. Auf den Sohlen der Täler war die kostbare Substanz zu finden, deretwegen die TRANTOR in der Galaxis umherflog.
Das Schott öffnete sich. Larsa wandte sich um und war enttäuscht. Sie hatte Grador Shako zu sehen erwartet, aber es war nur Paar Kox.
»Shako irgendwo gesehen?«, fragte sie.
»Auf dem Weg zu seinem Quartier«, antwortete Paar. »Er sah so aus, als freute er sich auf acht bis zehn Stunden Schlaf.«
Larsa zog den leuchtenden Ring des Interkommoduls zu sich heran.
»Wir werden ihm einen Strich durch die Rechnung machen«, sagte sie feindselig.
»Aber wozu, Larsa?«, fragte Paar Kox. »Der Mann hat seine Ruhe verdient.«
Sie achtete nicht auf den Alten. Das Innere des Ringes begann zu flackern. Gradors Gesicht erschien, aufgedunsen und verschlafen.
»Roll dich aus dem Bett«, fuhr Larsa ihn an. »Die Signale werden schwächer. Wenn wir nicht sofort landen, verlieren wir die Spur.«
*
»Keine Toxine erkennbar«, sagte Rubin Frekks Stimme.
»Halt's Maul, Prinzessin Eisenherz«, knurrte Grador Shako. »Das wissen wir schon alles.«
Rubin Frekk saß in einem schalldicht verkleideten Abteil des Kommandostands und las die Werte, die ihm die Anzeigegeräte lieferten. Die TRANTOR sank durch die oberen Atmosphäreschichten des Planeten Imbus. Rubins Aufgabe war durchaus von Bedeutung. Imbus war aus dem Synchronorbit als lebensfreundlich klassifiziert worden. Aber ob es wirklich auch nicht die geringste Spur von Giftstoffen gab, das konnte erst die Nahanalyse ermitteln, die jetzt durchgeführt wurde.
Larsa hielt sich im Hintergrund und beobachtete den großen Bildschirm, der das Gelände zeigte, in dem sich der projektierte Landeort der TRANTOR befand. Das Schiff zielte auf einen quadratkilometergroßen, von gröberen Unebenheiten freien Abschnitt am Ostrand eines der beiden mittleren Täler. Das Tal hatte an dieser Stelle eine Breite von sechs Kilometern.
»Luft einwandfrei atembar«, sagte Rubin Frekk. »Dreißig Prozent Sauerstoff, der Rest Inert-Gase. Extrapolierter Druck auf der Oberfläche null-Komma-sieben Atmosphären.«
Auf dem Kleinbildschirm, der ihr an ihrem Sitzplatz zur Verfügung stand, holte Larsa eine Ausschnittvergrößerung heran. Diesmal galt ihr Interesse nicht dem Tal, sondern dem Bergwall, der es im Westen begrenzte. Mehrere hell gefärbte Stellen waren ihr aufgefallen. Sie untersuchte sie mit Hilfe des Teleskops und stellte fest, dass es sich um Felsbrüche und -risse handelte, die erst vor kurzer Zeit entstanden sein konnten. Die Beobachtung gab ihr ein Rätsel auf, da der Planet keine Symptome vulkanischer Aktivität hatte erkennen lassen. Erst als sie die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit vor ihrem Gedächtnis Parade passieren ließ, kam ihr die Erleuchtung: Imbus war von einem kosmischen Beben erschüttert worden.
Sie fertigte eine Reihe von Aufnahmen an und ließ sie durch einen Rechner speichern. Das nächste Mal, wenn die TRANTOR in Reichweite eines Hyperfunkrelais kam, würde sie sie mitsamt einem verbalen Bericht nach Terra übermitteln.
Schließlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Talgrund. In diesem Teil von Imbus war es später Nachmittag. Larsa sah Reflexe des roten Sonnenglanzes aufblitzen, als die Kamera von Norden nach Süden das Tal entlang wanderte. An mehreren Orten gab es ausgedehnte Flächen des kupferfarbenen Glanzes, als befinde sich dort ein See oder ein breiter Fluss. Wenn die Reflexe von den Modulquarzen ausgingen, dann war Imbus die bei weitem reichste Fundstätte, die die terranische Modulkristall-Forschung bislang entdeckt hatte.
Die TRANTOR tauchte zwischen die Berge hinein. Der Landeplatz, den Grador Shako ausgesucht hatte, befand sich auf einem buschbewachsenen Plateau, das im Osten unmittelbar an die Berge anschloss, während es im Westen über eine steile Felswand abrupt zur Talsohle abfiel.