Facharzt Geburtsmedizin
2. Auflage
Urban & Fischer
Front matter
2. Auflage
Herausgeber: Prof. Dr. Franz Kainer, München
Unter Mitarbeit von: Dr. Michael Abou-Dakn, Berlin; PD Dr. Kurt Bahlmann, Frankfurt am Main; Dr. Reiner Bald, Leverkusen; Prof. Dr. Ernst Beinder, Berlin; Prof. Dr. Richard Berger, Neuwied; Dr. Tina Buchholz, München; Prof. Dr. Ulrich Büscher, Berlin; Prof. Dr. Peter Bung, Bonn; Prof. Dr. Gerd Crombach, Düren; Dr. Gero Drack, St. Gallen, Schweiz; Prof. Dr. Christian Egarter, Wien, Österreich; Univ.-Prof. Dr. Thorsten Fischer, Salzburg, Österreich; Prof. Dr. Orsolya Genzel-Boroviczeny, München; Dr. Jörg M. Giffei, Datteln; PD Dr. Thierry Girard, Basel, Schweiz; Dr. Maren Goeckenjan, Heidelberg; Prof. Dr. Dieter Grab, München; Dr. Thomas Grubert, Ravensburg; PD Dr. Kristin Härtl, München; Dr. Peer Hantschmann, Altötting; Prof. Dr. Irene Hösli, Basel, Schweiz; Prof. Dr. Hartmut Hopp, Berlin; Prof. Dr. Bernd Hüneke, Hamburg; Dr. Hanna Hürter, Neuwied; Prof. Dr. Wolfgang Janni, Düsseldorf; Dr. Ralph Kästner, München; Dr. Katrin Karl, München; Dr. Christina Kentenich, München; Prof. Dr. Walter Klockenbusch, Münster; Dr. Julia Knabl, München; Dr. Reinhard Kopp, München; Dr. Michael Krause, Nürnberg; Prof. Dr. Maritta Kühnert, Marburg; Prof. Dr. Markus S. Kupka, München; Prof. Dr. Frank Lammert, Homburg; Prof. Dr. Frank Louwen, Frankfurt am Main; PD Dr. Andreas Luttkus, Bielefeld; Prof. Dr. Joachim Martius, Hausham; PD Dr. Ioannis Mylonas, München; Dr. Wolfgang Elmar Paulus, Ravensburg; Prof. Dr. Ursula Peschers, München; Prof. Dr. Eiko E. Petersen, Freiburg i. Breisgau; PD Dr. Stephanie Pildner von Steinburg, München; PD Dr. Brigitte Rack, München; Prof. Dr. Werner Rath, Aachen; Prof. Dr. Andreas Rempen, Schwäbisch Hall; Dr. Nina Rogenhofer, München; PD Dr. Ute Schäfer-Graf, Berlin; Prof. Dr. Barbara Schiessl, Aachen; Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Jena; Dr. Ralf Schmitz, Münster; Prof. Dr. Karl-Theo Mario Schneider, München; Prof. Dr. Markus C. Schneider, Basel, Schweiz; Prof. Dr. Birgit Seelbach-Göbel, Regensburg; Dr. Maximilian Sohn, München; Prof. Dr. Horst Steiner, Salzburg, Österreich; Dr. Heinrich-Otto Steitz, München; Prof. Dr. Alexander Strauss, Kiel; Prof. Dr. Christian J. Thaler, München; Prof. Dr. Boris Tutschek, Bern, Schweiz; Prof. Dr. Klaus Vetter, Berlin; Prof. Dr. Josef Wisser, Zürich, Schweiz; Prof. Dr. Roland Zimmermann, Zürich, Schweiz
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2. Auflage 2012
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Planung: Dr. Stefanie Staschull, München
Lektorat: Petra Schwarz, München
Redaktion: Elisabeth Dominik, Stockach-Wahlwies
Herstellung: Johannes Kressirer, München; Sibylle Hartl, Valley
Satz: abavo GmbH, Buchloe/Deutschland; TnQ, Chennai/Indien
Druck und Bindung: L.E.G.O. S.p.A., Lavis (TN)/Italien
Umschlaggestaltung: Spiesz Design, Neu-Ulm
Titelfotografie: istockfoto/1joe
ISBN Print 978-3-437-23751-5
ISBN e-Book 978-3-437-59313-0
Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter und
Vorwort
Alles Leben ist Problemlösen
Die Anpassung an neue Standards und Leitlinien machte eine Überarbeitung der ersten Auflage des „Facharzt Geburtsmedizin“ erforderlich. Die Herausgabe einer zweiten Auflage ist allerdings nur möglich, wenn das Buch von einer ausreichend großen Leserschaft angenommen wurde. Der Herausgeber und die Autoren freuen sich über die gute Resonanz, die die Erstauflage gefunden hat, und die zahlreichen Anregungen unserer Leser, die in die zweite Auflage eingearbeitet wurden.
Die Grundstruktur des Buchs wurde beibehalten. Es soll als rasche Information und kompetente Hilfe im klinischen Alltag dienen. Dabei wurde bei Therapiekonzepten – neben den Standards der evidenzbasierten Medizin – bewusst großer Wert auf die persönliche klinische Erfahrung der Autoren gelegt.
Dank der optimalen Unterstützung durch die Koautoren konnte die Zweitauflage ohne Zeitverzögerung umgesetzt werden, wofür ich den beteiligten Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar bin.
Ohne die hervorragende Kooperation mit dem Team des Lektorats Medizin der Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, wäre die zeitgerechte Umsetzung des Projekts jedoch nicht möglich gewesen. Für die engagierte und angenehme Zusammenarbeit bedanke ich mich vor allem bei der Lektorin Frau Petra Schwarz sehr herzlich.
Das gesamte Autorenteam hofft, dass wir dem klinisch tätigen Geburtshelfer und auch den Hebammen mit dieser Neuauflage wieder einen umfassenden und kompetenten Leitfaden für klinisch schwierige Fragestellungen zur Verfügung stellen können.
München, im Herbst 2011
Autorenverzeichnis
Herausgeber
Weitere Autoren
Nach der 1. Auflage ausgeschiedener Autor
Benutzerhinweise
Im Facharzt Geburtsmedizin wird das notwendige Wissen für die gesamte Weiterbildungszeit und darüber hinaus komprimiert, übersichtlich, wissenschaftlich fundiert und praxisnah zusammengefasst. Im Zentrum stehen die differenzierte Darstellung der diagnostischen und therapeutischen Optionen sowie die theoretischen Grundlagen zur Pathophysiologie.
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Die angegebenen Arbeitsanweisungen ersetzen weder Anleitung noch Supervision durch erfahrene KollegInnen. Insbesondere sollten Arzneimitteldosierungen und andere Therapierichtlinien überprüft werden – klinische Erfahrung kann durch keine noch so sorgfältig verfasste Publikation ersetzt werden.
Abkürzungen
® | Handelsname |
↑ | hoch, erhöht |
↓ | tief, erniedrigt |
→ | daraus folgt |
siehe (Verweis) |
A(a). | Arterie(n) |
AA | Allgemeinanästhesie |
Abb. | Abbildung |
ACTH | adrenokortikotropes Hormon |
AFI | amnion fluid index |
AFP | Alpha-Fetoprotein |
Ag | Antigen |
AIS | Amnioninfektionssyndrom |
AK | Antikörper |
ALAT | Alaninaminotransferase |
Amp. | Ampulle |
ANA | Antinukleäre Antikörper |
ant. | anterior |
a.p. | anterior-posterior |
art. | arteriell |
ASA | Aminosalizylsäure |
ASAT | Aspartataminotransferase |
ASD | Atriumseptumdefekt |
ASS | Acetylsalicylsäure |
AT III | Antithrombin III |
AVK | Arterielle Verschlusskrankheit |
AVSD | Atrioventrikulärer Septumdefekt |
AZ | Allgemeinzustand |
bakt. | bakteriell |
BB | Blutbild |
bds. | beidseits, bilateral |
BE | base excess |
BEL | Beckenendlage |
bes. | besonders |
BGA | Blutgasanalyse |
BMI | Body Mass Index |
BPD | biparietaler Kopfdurchmesser |
BPP | biophysikalisches Profil |
BSG | Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit |
BZ | Blutzucker |
bzw. | beziehungsweise |
ca. | circa |
Ca | Karzinom |
CCT | kraniales Computertomogramm |
Ch. | Charrière |
chron. | chronisch |
CMV | Zytomegalievirus |
CO2 | Kohlendioxid |
COH | controlled ovarian hyperstimulation |
CPR | Kardiopulmonale Reanimation |
CRP | C-reaktives Protein |
CT | Computertomogramm |
CTG | Kardiotokogramm |
CVS | chorionic villi sampling (Chorionzottenbiopsie) |
d | dies (Tag) |
DD | Differenzialdiagnose |
desc. | descendens |
d.h. | das heißt |
Diab. | |
mell. | Diabetes mellitus |
dist. | distal |
DNS | Desoxyribonukleinsäure |
Drg. | Dragee/s |
DS | Dopplersonografie |
DV | Ductus venosus |
EA | Epiduralanästhesie |
ED | Einzeldosis |
EIA | Enzymimmunoassay |
EKG | Elektrokardiogramm |
ELISA | enzyme-linked immunosorbent assay |
E’lyte | Elektrolyte |
Erkr. | Erkrankung |
Erw. | Erwachsener |
evtl. | eventuell |
EXIT | ex utero intrapartum treatment |
FBA | Fetalblutanalyse |
FFTS | Feto-fetales Transfusionssyndrom |
FHF | Fetale Herzfrequenz |
FSME | Frühjahr-Sommer-Meningoenzephalitis |
FSH | Follikelstimulierendes Hormon |
fT4 | freies T4 |
G | Gauge |
GBS | Grampositive Streptokokken der Gruppe B |
ggf. | gegebenenfalls |
GH | growth hormon |
GIT | Gastrointestinaltrakt |
GnRH | Gonadotropin-Releasing-Hormon |
GTE | gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen |
GTT | gestational trophoblastic tumor |
Gy | Gray |
h | hora (Stunde) |
HAH | Hämagglutinationshemmtest |
HÄS | Hydroxyäthylstärke |
Hb | Hämoglobin |
HCG | Humanes Choriongonadotropin |
HF | Herzfrequenz |
HiHH | Hintere Hinterhauptshaltung |
HIV | Human Immunodeficiency Virus |
Hkt. | Hämatokrit |
HNO | Hals, Nasen, Ohren |
HPF | high power fields |
HUS | Hämolytisch-urämisches-Syndrom |
HWZ | Halbwertszeit |
Hz | Hertz |
i.a. | intraarteriell |
i.c. | intrakutan |
ICT | Intrakardiale Transfusion |
i.d.R. | in der Regel |
IE | Internationale Einheit |
IFT | Immunfluoreszenztest |
Ig | Immunglobulin |
i.m. | intramuskulär |
Ind. | Indikation/en |
inf. | inferior |
Insuff. | Insuffizienz |
INR | international normalized ratio |
i.o. | intraossär |
IPT | Intraperitoneale Transfusion |
ITP | Immunthrombozytopenie |
IUGR | intrauterine growth restriction |
IUFT | Intrauteriner Fruchttod |
IUT | Intrauterine Transfusion |
IVT | Intravasale Transfusion |
i.v. | intravenös |
J. | Jahre |
K + | Kalium |
KG | Körpergewicht |
/kg KG | pro Kilogramm Körpergewicht |
KHK | Koronare Herzkrankheit |
KOF | Körperoberfläche |
KI | Kontraindikation |
LA | Lokalanästhesie, Lokalanästhetika |
lat. | lateral |
LH | Luteinisierendes Hormon |
li | links |
LJ. | Lebensjahr |
m | Meter, milli- |
M. | Morbus |
M., Mm. | Musculus, Musculi |
MBU | Mikroblutuntersuchung |
max. | maximal |
med. | medial |
MG | Myasthenia gravis |
Min. | Minute |
mind. | mindestens |
Mio. | Millionen |
ml | Milliliter |
MM | Muttermund |
MMI | Methimazol |
MoM | Multiples of Median |
Mon. | Monat/e |
MRT | Magnetresonanztomografie |
ms | Millisekunde |
n | nano, Anzahl |
N., Nn. | Nervus, Nervi |
NA | Nabelarterie |
NaCl | Natriumchlorid |
neg. | negativ |
NW | Nebenwirkung |
NST | Non-Stress-Test |
NT | Nackentransparenz |
NV | Nabelvene |
O2 | Sauerstoff |
o.B. | ohne Besonderheit |
OBT | Oxytozinbelastungstest |
OHSS | ovarian hyperstimulation syndrome |
OP | Operation |
OR | odds ratio |
p.a. | posterior-anterior |
pAVK | Periphere arterielle Verschlusskrankheit |
Pat. | Patient |
PBC | Primäre biliäre Zirrhose |
PCEA | patient controlled epidural analgesia |
PCR | polymerase chain reaction |
PDA | Periduralanästhesie |
PET | Positronenemissionstomogramm |
PG | Prostaglandin |
PHS | Periarthropathia humeroscapularis |
physiol. | physiologisch |
PI | Pulsatilitätsindex |
p.m. | post menstruationem |
p.o. | per os |
pos. | positiv |
postop. | postoperativ |
PPD | Postpartale Depression |
präop. | präoperativ |
PRF | Pulsrepetitionsfrequenz |
PRIND | Prolonged Reversible Ischemic Neurological Deficit |
PRL | Prolaktin |
PROM | premature rupture of membranes (vorzeitiger Blasensprung) |
PSC | Primär sklerosierende Cholangitis |
PSR | Patellarsehnenreflex |
PSTT | placental site trophoblastic tumor |
PTT | Partielle Thromboplastinzeit |
PTU | Prophylthiouracil |
RA | Regionalanästhesie |
re | rechts |
respir. | respiratorisch |
rezid. | rezidivierend |
Rh | Rhesus |
RI | Resistance-Index |
RLS | Restless-legs-Syndrom |
Rö | Röntgen |
RR | Blutdruck nach Riva-Rocci |
s | Sekunde/n |
s. | siehe |
S1–S5 | Sakralsegment 1–5 |
SA | Spinalanalgesie |
SAB | Subarachnoidalblutung |
s.a. | siehe auch |
s.c. | subkutan |
SD | Standardabweichung |
serol. | serologisch |
SHT | Schädel-Hirn-Trauma |
SIH | Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie |
s.o. | siehe oben |
sog. | so genannte/r |
Sono | Sonographie |
SPA | Spinalanästhesie |
SSL | Scheitel-Steiß-Länge |
SSW | Schwangerschaftswoche |
StGB | Strafgesetzbuch |
s.l. | sublingual |
SpM | Schläge pro Minute |
s.u. | siehe unten |
sup. | superior |
supp. | Suppositorium/-en |
SV | Schlagvolumen |
Sy. | Syndrom |
Szinti | Szintigrafie |
Tab. | Tabelle |
tägl. | täglich |
Tbc | Tuberkulose |
Tbl. | Tablette/n |
TD | Tagesdosis |
Ther., | |
ther. | Therapie, therapeutisch |
TEP | Totalendoprothese |
TG | Thyreoglobulin |
TIA | Transiente ischämische Attacke |
TMV | Totaler Muttermundverschluss |
TNT | Tumornekrosefaktor |
Tr. | Tropfen |
TSH | Thyreoideastimulierendes Hormon |
TTP | Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura |
u.a. | und andere |
U/l | Units/Liter |
US | Ultraschall |
usw. | und so weiter |
u.U. | unter Umständen |
V(v). | Vene(n) |
V.a. | Verdacht auf |
v.a. | vor allem |
VAS | Visuelle Analogskala |
VEGF | vascular endothelial growth factor |
VES | Ventrikuläre Extrasystole |
vgl. | vergleiche |
Vit. | Vitamin |
VoHH | Vorderhauptshaltung |
VPF | Vaskulärer Permeabilitätsfaktor |
vs. | versus |
VSD | Ventrikelseptumdefekt |
vWF | Von-Willebrand-Faktor |
vWS | Von-Willebrand-Syndrom |
Wo. | Woche/n |
WS | Wirbelsäule |
WW | Wechselwirkung von Arzneimittel(n) |
z.B. | zum Beispiel |
Z.n. | Zustand nach |
ZNS | Zentrales Nervensystem |
z.T. | zum Teil |
z.Zt. | zur Zeit |
ZVD | Zentraler Venendruck |
ZVK | Zentraler Venenkatheter |
Abbildungsnachweis
Der Verweis auf die jeweilige Abbildungsquelle befindet sich bei allen Abbildungen im Werk am Ende des Legendentextes in eckigen Klammern. Alle nicht besonders gekennzeichneten Grafiken und Abbildungen © Elsevier GmbH, München.
[A300-157] | Susanne Adler, Lübeck, in Verbindung mit der Reihe Klinik- und Praxisleitfaden, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag |
[L138] | Martha Kosthorst, Borken |
[M403] | Univ.-Prof. Dr. med. Bernd Hüneke, Hamburg |
[M404] | Univ.-Prof. Dr. med. Wolfgang Janni, Düsseldorf |
[M405] | Dr. med. Katrin Karl, München |
[M406] | PD Dr. med. Markus S. Kupka, München |
[M407] | PD Dr. med. Andreas Luttkus, Bielefeld |
[M408] | Prof. Dr. med. Ursula Peschers, München |
[M409] | Prof. Dr. med. Andreas Rempen, Schwäbisch Hall |
[M410] | Prof. Dr. med. Barbara Schiessl, Aachen |
[M411] | Univ.-Prof. Dr. Horst Steiner, Salzburg, Österreich |
[M412] | Dr. med. Dipl.-Biol. Heinrich-Otto Steitz, München |
[M413] | Univ.-Prof. Dr. med. Alexander Strauss, Kiel |
[M414] | Prof. Dr. med. Josef Wisser, Zürich, Schweiz |
[M415] | Prof. Dr. Roland Zimmermann, Zürich, Schweiz |
[M416] | Prof. Dr. med. Ernst Beinder, Berlin |
[M417] | Prof. Dr. med. Franz Kainer, München |
[T156] | PD Dr. med. Franz Bahlmann, Frankfurt |
[T405] | Univ.-Prof. Dr. Georg Meiser, Salzburg, Österreich |
Table of Contents
1 Standards in der Schwangerenvorsorge und Geburtsmedizin
Eine einheitliche, hohe Qualität der Gesundheitsversorgung zu erreichen ist schon seit Jahrzehnten Ziel der Berufsverbände und Fachgesellschaften und wurde mit unterschiedlichen Mitteln umgesetzt: Richtlinien, Empfehlungen, Lehrbücher und Zeitschriften, Kongresse und regelmäßige Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen.
Mithilfe von Qualitätssicherung wird die medizinische Versorgung methodisch evaluiert. Wichtig sind die flächendeckende Erfassung der Versorgungsqualität und die Herstellung von Transparenz in Bezug auf vorher definierte Leistungen.
Definition Guidelines
Systematically developed statements to assist practitioner and patient decisions about appropriate health care for specific clinical circumstances. [Institute of Medicine, Field and Lohr 1990].
In einem Diskussionsforum und anschließenden Konsensusverfahren mit Klinikern, Methodikern, Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) und Repräsentanten der ärztlichen Selbstverwaltung werden mithilfe evidenzbasierter Strategien Leitlinien entwickelt.
Bis heute sind die Leitlinien – als Handlungskorridore gestaltet – und v. a. die rechtlich bindenden Richtlinien als Einschränkung der ärztlichen Entscheidungsfreiheit und Leistungserbringung umstritten. In Zeiten der Ressourcenverknappung ist es denkbar, dass mit Einführung von Standards die wissenschaftliche Evidenz als Mittel genutzt wird, die medizinische Versorgung primär kostengünstig und erst sekundär in Hinsicht auf Qualität zu definieren.
Nicht nur die technischen Entwicklungen und veränderten Überwachungsmöglichkeiten während der Geburt haben maternale und kindliche Morbidität und Mortalität im letzten Jahrhundert entscheidend positiv beeinflusst, sondern auch und gerade die verbesserte pränatale Überwachung der Schwangeren, die Abschätzung von Risikofaktoren für Schwangerschaft und Geburt sowie die rechtzeitige Behandlung, z. B. von Infektionskrankheiten, und die Durchführung von Präventionsmaßnahmen wie Impfungen, Anti-D-Prophylaxe usw.
Mutterpass
Dient der standardisierten und transportablen Dokumentation der Vorsorgeuntersuchungen.
Gibt Auskunft über Anamnese, Risikofaktoren und die Ergebnisse durchgeführter Untersuchungen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge (Blutgruppe, Rhesusfaktor, Rötelntiter usw.) sowie über weiterführende Diagnostik (z. B. Sonografie und CTG).
Die Mutterschaftsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses bestimmen die „nach den Regeln der ärztlichen Kunst und unter Berücksichtigung des allgemein anerkannten Standes der medizinischen Erkenntnisse ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche ärztliche Betreuung der Versicherten während der Schwangerschaft und nach der Entbindung“ [Richtlinien 2010]. Ziel ist es, Risikoschwangerschaften und Risikogeburten frühzeitig zu erkennen und die weitere ärztliche Betreuung risikoadaptiert durchzuführen ( und ).
Abb. 1.1 Rationale der Schwangerenvorsorge
[A300–157]
Abb. 1.2 Diagnostische Techniken und Befundrisiken im Rahmen der Schwangerenvorsorge
[A300–157]
Prinzipien der Schwangerenvorsorge:
Möglich ist die Schwangerenvorsorge durch Hebammen, die Untersuchungen im Umfang ihrer beruflichen Befugnisse durchführen. Sie können dies allein oder in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten tun.
Um den medizinischen und wissenschaftlichen Standard der Betreuung zu sichern, sollen nur Maßnahmen angewendet werden, deren diagnostischer und vorbeugender Wert ausreichend gesichert ist ().
Bei jeder Vorstellung der Schwangeren:
Risikoschwangerschaft
Siehe auch .
Der Kostendruck und die Umstrukturierungen des Gesundheitssystems in den letzten Jahren haben dazu geführt, dass bisherige Standards hinterfragt werden. Einige Aspekte der Schwangerenvorsorge werden z. T. seit Jahren diskutiert (z. B. HIV, Chlamydien, Toxoplasmose, Diabetesscreening, Zeitpunkte und Inhalte der Ultraschalluntersuchungen, Beratung zum Stillen), ohne bisher zu einer durchgreifenden Änderung der Mutterschaftsrichtlinien geführt zu haben.
Beispiel für Kontroverse: Infektionsscreening
Screeninguntersuchungen werden routinemäßig dann eingesetzt, wenn eine Unterscheidung zwischen normalen und pathologischen Befunden effektiv möglich ist und eine risikoadaptierte Betreuung und Behandlung erfolgen kann. Voraussetzungen für einen Screeningtest (Testergebnis: RP – richtig positiv, RN – richtig negativ, FN – falsch negativ, FP – falsch positiv) sind:
Beispiel: Dopplersonografie
Der Einsatz der Dopplersonografie ist bei Risikoschwangerschaften unumstritten und in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen. Zusätzlich hat sich die uteroplazentare Dopplersonografie der Aa. uterinae als Mittel zur Abschätzung eines erhöhten Risikos für Wachstumsretardierung, Frühgeburt, intrauterinen Fruchttod, Präeklampsie oder vorzeitige Plazentalösung gezeigt.
Für die Dopplersonografie der Aa. uterinae konnte in verschiedenen Studien eine hohe diagnostische Wertigkeit () gezeigt werden []. Eine derart hohe prognostische Trefferquote weist keine andere Untersuchung in der Schwangerschaft auf. Deshalb muss diskutiert werden, ob und wie diese Methode in die Schwangerschaftsüberwachung eingebracht werden kann
Abb. 1.3 Dopplersonografie der Aa. uterinae als Screening (*SGA – small for gestational age)
[A300–157].
Die Anzahl der empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft variiert in vielen Ländern:
Die Cochrane-Übersicht [] über die Schwangerenvorsorge bei Niedrig-Risiko-Schwangeren vergleicht die standardisierte Vorsorge mit einer geringeren Anzahl von Vorsorgeterminen. Die Übersicht über 7 internationale kontrolliert-randomisierte Studien zeigt:
Die Effizienz der Schwangerenvorsorge hängt weniger von der Frequenz der Untersuchungen als vielmehr von der Anwendung geeigneter Maßnahmen ab, die zur Prophylaxe und Erkennung einer Risikoschwangerschaft eingesetzt werden. Vom Konzept einer risikostratifizierten Betreuung ist – auch unter Berücksichtigung neuer Untersuchungstechniken und deren sinnvoller Kombination – eine Verbesserung der Ergebnisse zu erwarten.
Beeinflussbare Ursachen:
Besonders die Früherfassung lokaler und aufsteigender Infektionen erfolgt durch pH-Messung des Scheidensekrets oder durch eine mikrobiologische Untersuchung von Vagina, Zervix und Urin sowie die entsprechende Behandlung. In Sonderfällen kann sogar ein operativer Zervixverschluss i. S. einer Infektbarriere indiziert sein.
Besonders problematisch ist die mangelnde Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen durch Risikogruppen: Vor allem Schwangere mit sozialer Belastung nehmen Vorsorgeuntersuchungen in geringerem Ausmaß wahr. Eine wichtige Frage ist, wie eine Motivationssteigerung für die Vorsorge gerade für diese Gruppe von Schwangeren erreicht werden kann.
Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt eine Erweiterung der Ziele der Schwangerenvorsorge von der Verbesserung der maternalen und kindlichen Mortalität zur Verringerung der maternalen Morbidität und der Entwicklungsfähigkeit des Kindes bis hin zur verbesserten individuellen Beratung und Betreuung der schwangeren Frau.
Beispiele dafür können sein:
Um auf die veränderte Lage bezüglich der Schwangerenvorsorge individuell auf die Frau einzugehen, könnte die „Routinevorsorge“ nach entsprechender Beratung bereits um einige Maßnahmen ergänzt werden:
Literatur
Buchholz B., Dunsch D., Sollinger F., Neubert J. Ursachen der vertikalen HIV1-Transmission in der BRD. Arch Gynecol. 2004;270:191.
Döderlein G. Ärztliche Schwangerschaftsvorsorge und ihre gesetzliche Regelung – 26. Versammlung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie 1941. Arch Gynäkol 1942; 173: 175–196.
Dowswell T., Carroli G., Duley L., et al. Alternative versus standard packages of antenatal care for low-risk pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews. (Issue 10):2010. Art. No.: CD000934
Field M.J., Lohre K.N., editors. Clinical practice guidelines. Directions for a new program. Washington DC: National Academy Press, 1990. S. 38
Hall M.H., Chng P.K., MacGillivray I. Is routine antenatal care worthwhile? Lancet. 1980;316:78-80.
Harrington K., Cooper D., Lees C., Hecher K., Campbell S. Doppler ultrasound of the uterine arteries: the importance of bilateral notching in the prediction of preeclampsia, placental abruption or delivery of a small-for-gestational-age baby. Ultrasound Obstet Gynecol. 1996;7:182-188.
Helou A., Lorenz W., Ollenschläger G., Reinauer H., Schwartz F.W. Methodische Standards der Entwicklung evidenz-basierter Leitlinien in Deutschland. Z ärztl Fortbild Qualitätssich. 2000;94:330-339.
Richtlinien über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (Mutterschafts-Richtlinien). Bundesanzeiger Nr. 60a v. 27.3.1986, S. 6–9, geändert Bundesanzeiger Nr. 75 S. 1.784 v. 20.5.2010.
Wald. N for the Medical research council vitamin study research group. Prevention of neural tube defects: Results of the Medical Research Council Vitamin Study. Lancet. 1991;338:131-137.
Internetadressen
Gemeinsamer Bundesausschuss
Mutterschafts-Richtlinien