Konservative Therapie und Rehabilitation von Schultererkrankungen
Urban & Fischer
Front Matter
P. Magosch, W. D. Scheiderer, P. Habermayer, S. Lichtenberg (Hrsg.)
Mit Beiträgen von
Tobias Baierle, Peter Habermeyer, Paul-Jürgen Hülser, Sven Lichtenberg, Markus Loew, Petra Magosch, Thorsten Rehberger, Annette Rief, Anja Sauter, Bastian Scheiderer, Wolf D. Scheiderer
Mit 480 Abbildungen
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Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, Hackerbrücke 6, 80335 München; medizin@elsevier.com
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1. Auflage 2012
© Elsevier GmbH, München
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Planung: Martina Braun, München
Lektorat: Dr. Bernhard Gall, München
Redaktion: Hans Reuter, Prinz 5 GmbH, Augsburg
Herstellung: Petra Laurer, München
Satz: abavo GmbH, Buchloe/Deutschland; TnQ, Chennai/Indien
Druck und Bindung: Printer Trento, Trient, Italien
Umschlaggestaltung: SpieszDesign, Neu-Ulm
Titelfotografie: GettyImages
ISBN Print 978-3-437-24195-6
ISBN e-Book 978-3-437-59530-1
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Vorwort
Die Komplexität der Schultererkrankungen und der daraus resultierenden Therapiemöglichkeiten gaben den Ausschlag für dieses Buch. Das vorliegende Werk will nicht nur einen Einstieg in das große Gebiet der Schulterbehandlung vermitteln, sondern soll auch dem sachkundigen Leser die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Zusammenhänge aufzeigen.
Damit ist die Auslegung des Buches praxisorientiert und trotzdem wissenschaftlich fundiert. Das Buch ist in Grundlagen, Möglichkeiten der Erhebung pathologischer Befunde der Schulter sowie die breite Palette der konservativen Therapie der verschiedenen Schultererkrankungen gegliedert.
Da in den letzten Jahren eine große Zunahme der operativen Versorgung von Schultererkrankungen zu verzeichnen ist, werden die möglichen Versorgungsmodalitäten beschrieben, wobei der Fokus auf der postoperativen Nachbehandlung und Rehabilitation liegt.
Ein umfangreicher praxisnaher Übungsteil für die verschiedenen Nachbehandlungsphasen mit Hinweisen zum selbständigen Üben bis hin zur ergotherapeutischen ADL-Schulung und sportspezifischen Training komplettiert das Werk.
Die Zielgruppe des Buches sind alle primär konservativ tätigen Schulter-Behandler wie Ärzte, Ergotherapeuten und im speziellen Physiotherapeuten, aber ebenso sollte es auch dem operativ tätigen Arzt die breite Palette der Nachbehandlungsmöglichkeiten aufzeigen. Allen Schulter-Behandlern kann es ein hilfreicher Begleiter in der täglichen Praxis sein.
Als Herausgeber möchten wir allen Autoren, insbesondere den Physiotherapeuten, für ihre außerordentliche und engagierte Arbeit danken. Unser Dank gilt auch Frau Braun, Herrn Gall und Frau Laurer vom Elsevier-Verlag sowie dem Redakteur Herrn Reuter, die mit Umsicht und Geduld dieses Buch betreut haben. Nicht zuletzt möchten wir den Autoren der Buchs „Schulterchirurgie“ danken, die die Vorlagen zu den Abbildungen der Operationsprinzipien erstellt haben.
Ohne ihr Engagement wäre die Komplettierung der „Schulterreihe“ im Elsevier-Verlag – von der Schulterchirurgie über die Schulterarthroskopie bis zur nun vorliegenden konservativen Therapie – nicht möglich gewesen.
Autorinnen und Autoren
Abbildungsnachweis
Der Verweis auf die jeweilige Abbildungsquelle befindet sich bei allen Abbildungen im Buch am Ende des Legendentextes in eckigen Klammern. Alle nicht besonders gekennzeichneten Grafiken und Abbildungen © Elsevier GmbH, München.
F219 | Kibler WB, McMullen J. Scapular dyskinesis and its relation to shoulder pain. J Am Acad Orthop Surg 2003; 11(2): 142–151. © American Academy of Orthopaedic Surgeons. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung. |
L106 | Henriette Rintelen, Velbert |
L108 | Rüdiger Himmelhan, Heidelberg |
L228 | Siri Mills, München |
L230 | Harald Konopatzki, Heidelberg; aus: Lichtenberg S, Habermeyer P, Magosch P (Hrsg.): Atlas Schulterarthroskopie. Elsevier Urban & Fischer, München 2008 |
R115-04 | Habermeyer P, Lichtenberg S, Magosch P (Hrsg.): Schulterchirurgie. 4. Auflage., Elsevier Urban & Fischer, München 2010 |
R248 | Magosch P, Scheiderer WD, Habermayer P, Lichtenberg S (Hrsg.): Konservative Therapie und Rehabilitation von Schultererkrankungen. Elsevier Urban & Fischer, München 2012 |
S007-1-23 | Paulsen F, Waschke J (Hrsg.): Sobotta. Atlas der Anatomie des Menschen. Band 1, 23. Auflage, Elsevier Urban & Fischer, München 2010 |
T400 | Prof. Dr. Georg Bergmann, Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration, Berlin |
W203 | World Health Organization Genf (WHO) |
Table of Contents
Front Matter
Copyright
Vorwort
Autorinnen und Autoren
Abbildungsnachweis
Kapitel 1: Anatomie
Kapitel 2: Biomechanik und Pathomechanik der Schulter
Kapitel 3: Neurologie der Schultererkrankungen
Kapitel 4: Ärztliche Befundung
Kapitel 5: Therapeutische Befunderhebung
Kapitel 6: Therapiekonzepte
Kapitel 7: Schmerztherapie
Kapitel 8: Konservative Therapie und postoperative Rehabilitation
Kapitel 9: Physiotherapie
Kapitel 10: Sportrehabilitation
Register
Kapitel 1 Anatomie
Die Schulter ist ein äußerst komplexes Gelenksystem, das einen großen Bewegungsumfang und diffizile neuromuskuläre Steuerungsmechanismen, sowohl in der statischen wie auch dynamischen Phase, erlaubt. Voraussetzung für die Beweglichkeit der oberen Extremität ist die im Gegensatz zu anderen Gelenken vorwiegende Stabilisierung über die Muskulatur und die Zwischenschaltung des Schultergürtels und des Rumpfs. Die Rumpfmuskulatur, im Speziellen Teile der oberflächlichen dorsalen Rückenmuskulatur wie auch die lateral und ventral gelegene Thoraxmuskulatur, tragen zur Stabilität und Beweglichkeit bei. Gegen den Schultergürtel ist der Arm im Schultergelenk frei beweglich und führt beim Armkreisen im Schultergelenk die Form eines Kegelmantels aus. Damit wird es der Hand in der offenen Gliederkette möglich, jede beliebige Position im Raum einzunehmen.
Das Zusammenwirken der 5 Gelenke
erfordern für eine freie Beweglichkeit ein reibungsloses Ineinandergreifen.
Der Schultergürtel (Abb. 1.1) setzt sich aus der Klavikula und der Skapula zusammen. Die Klavikula steht mit dem Thorax über das Sternoklavikulargelenk und das Kostoklavikularband in direkter Verbindung.
Abb. 1.1 Schultergürtel.
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Bei der Klavikula handelt es sich um einen S-förmig gebogenen Knochen. Am sternalen Ende findet sich eine dreiseitige Gelenkfläche, während die Facies articularis acromialis oval geformt ist. Bei herabhängendem Arm steht die Klavicula nahezu horizontal und steigt ca. 5° nach außen an.
In der Articulatio sternoclavicularis artikulieren Klavikula und Manubrium sterni über einen Discus articularis, während die Bewegungen des Schultergürtels im Wesentlichen gegen den Rumpf erfolgen. Das Gelenk ist ein Kugelgelenk mit drei Freiheitsgraden. Die Inkongruenz der Gelenkfläche des Sternums wird durch den Diskus und faserknorpelähnliches Gewebe ausgeglichen.
Die Articulatio acromioclavicularis (äußeres Schlüsselbeingelenk) ist funktionell ebenso ein Kugelgelenk. Es ist ein Synovialgelenk mit Gelenkhöhle und Knorpelüberzug und von einer straffen Kapsel umgeben. Sein Bewegungsumfang ist jedoch im Vergleich zum inneren Schlüsselbeingelenk reduziert.
Die meisten Bewegungen werden in beiden Klavikulargelenken gemeinsam ausgeführt. Die Radien der Gelenkflächen sind annähernd gleich. Sie sind wiederum von faserknorpelähnlichem Gewebe überkleidet.
Verstärkt wird der Oberrand der Kapsel des Akromioklavikulargelenks durch das Lig. acromioclaviculare. Eine weitere Sicherung der Klavikula erfolgt über das Lig. coracoclaviculare, welches sich in das laterale Lig. trapezoideum und mediale Lig. conoideum unterteilt. Das Lig. conoideum spannt sich zwischen dem Processus coracoideus und der Klavikula. Eine weitere Fixation erfolgt im Bereich des Sternoklavikulargelenks über die Lig. interclaviculare, Lig. costoclaviculare und Ligg. sternoclavicularia anterius und posterius (Abb. 1.2).
Abb. 1.2 Articulatio sternoclavicularis.
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Bei Abduktion des Arms verdreht sich die Klavikula in der Vertikalebene um ca. 45° zur Sagittalachse, ebenso ist ein Bewegungsausschlag nach ventral und dorsal von ca. 30° möglich. Bei der Retroversion nach dorso-kranial wird die Klavikula um ihre Längsachse um ca. 45° gedreht.
Bei einer Klavikulafraktur kommt es durch Zug des M. sternocleidomastoideus zu einer Verschiebung des medialen Fragments nach kranial.
Die Skapula (Abb. 1.3) ist ein flacher, dreiseitiger Knochen, dessen vordere, ausgehöhlte Fläche den Rippen (Facies costales) und die Gegenfläche (Facies dorsales) dem Rücken zugewendet sind. Die drei Ecken des Schulterblatts werden unterteilt in Angulus superior, inferior und lateralis und die drei Ränder in Margo superior, lateralis und medialis.
Abb. 1.3 Rechte Skapula a) von dorsal und b) von lateral.
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Die Skapula steht zum Thorax in einem Winkel von ca. 30° zur Frontalebene. Der Margo medialis liegt 2 bis 3 Querfinger von den Dornfortsätzen entfernt, während der Angulus superior ungefähr in der 2. Rippenhöhe liegt.
Das Akromion ist der höchste Punkt der Skapula und ist als das Ende der Spina scapulae gut tastbar. Ebenso lässt sich der Processus coracoideus, der sich rechtwinklig nach ventro-lateral aus dem Skapulahals (Collum scapulae) erhebt, palpieren. Diese beiden prominenten Punkte bilden einen Schutz für das darunterliegende Glenohumeralgelenk. Das sehr kräftige Lig. coracoacromiale hat einen Durchmesser von ca. 5 mm und spannt sich zwischen den gegeneinander nicht sehr beweglichem Akromion und dem Korakoid, die zusammen das sogenannte Schulterdach bilden. Am Angulus lateralis der Skapula liegt die Cavitas glenoidalis. Der Ober- und Unterrand der Gelenkpfanne wird durch die Tubercula infraglenoidale und supraglenoidale begrenzt.
Man differenziert bei den Muskeln, die den Schultergürtel bewegen, zwischen der Muskulatur, die an der Wirbelsäule oder dem Thorax entspringen (trunkozonale Muskulatur. Kummer 2005) und den trunkohumeralen Muskeln (M. latissimus dorsi und M. pectoralis major), die an den Dornfortsätzen BWK 7–12, der Fascia thoracolumbalis und der Crista iliaca, respektive der Klavikula, Sternum und den oberen sechs Rippen entspringen und am proximalen Humerus ansetzen und über das Humeroglenoidalgelenk auf den Schultergürtel wirken.
Der Ursprung der trunkozonalen Muskulatur ist entweder an den Dornfortsätzen oder an den Rippen und Sternum. Sie setzt sowohl an der Skapula wie auch der Klavikula an. Man unterteilt zwischen einer dorsalen Gruppe und einer ventralen Gruppe.
Zur ventralen Gruppe gehört der M. pectoralis minor, der das Schulterblatt bei abduziertem Arm nach vorn und unten zieht (Abb. 1.4). Er verläuft ventralseitig von der 3. bis zur 5. Rippe zum Processus coracoideus und wird von den Nn. pectorales innerviert. Der M. subclavius entspringt der Knochen-Knorpel-Grenze der 1. Rippe und setzt am lateralen Abschnitt der Unterfläche der Klavikula an. Er sichert das Sternoklavikulargelenk, indem er die Klavikula an das Sternum heranzieht und wirkt damit einer möglichen Distraktion des Sternoklavikulargelenks entgegen. Er wird vom N. subclavius innerviert.
Abb. 1.4 M. pectoralis minor, M. subclavius.
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Der größte Haltemuskel der Skapula in der dorsalen Gruppe ist der M. trapezius (Abb. 1.5). Sein Ursprung reicht vom Hinterhaupt bis zum Dornfortsatz des 12. Brustwirbels. Der Muskel gliedert sich in eine Pars descendens, transversa und ascendens. Die Pars descendens setzt am lateralen Drittel der Klavikula an, die Pars transversa am akromialen Ende der Klavikula und zum Teil an der Spina scapulae, während die Pars ascendens am Trigonum spinae ihren Ansatz hat. Ihrer verschiedenen Verlaufsrichtung nach haben die drei Anteile des M. trapezius eine unterschiedliche Funktion auf die Schulter. Generell hat der M. trapezius primär eine statische Funktion. Er hält die Skapula und fixiert damit den Schultergürtel. Aktiv werden die Klavikula und die Skapula nach hinten zur Wirbelsäule gezogen. Die Pars descendens zieht die Schulter nach oben, der kräftigste Anteil, die Pars transversa, nach hinten und die Pars ascendens nach unten. Die Pars descendens und Pars ascendens drehen dabei die Skapula, während die Pars descendens neben einer Adduktion auch eine geringe Abduktion der Schulter erlaubt. Bei einer M.-serratus-anterior-Lähmung kann die Pars descendens des M. trapezius geringgradig den Arm über die Horizontale abduzieren. Der Nervus accesorius und Ramus trapezius innervieren den M. trapezius.
Abb. 1.5 M. trapezius.
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Der M. levator scapulae (Abb. 1.6) hat seinen Ursprung an den Querfortsätzen der oberen 4 Halswirbelkörper und inseriert am Angulus superior der Skapula. Aktiv hebt er die Skapula bei gleichzeitigem Drehen des Angulus inferior nach medial an. Er wird vom N. dorsalis scapulae innerviert.
Abb. 1.6 Mm. rhomboidei, M. levator scapulae.
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Man unterteilt zwischen M. rhomboideus minor und major (Abb. 1.6). Der M. rhomboideus minor entspringt an den Dornfortsätzen C6 und C7 und inseriert am Margo medialis scapulae, der M. rhomboideus major an den Brustwirbeln 1 bis 4 und setzt kaudal des M. rhomboideus minor ebenso am Margo medialis scapulae an. Innerviert werden sie von dem N. dorsalis scapulae. Die Muskeln ziehen den Schultergürtel nach oben und innen und bilden zusammen mit dem M. trapezius auf der einen Seite und dem M. pectoralis minor auf der anderen Seite einen durchlaufenden Muskelzug. Die Musculi rhomboidei zeigen in der Klinik oft eine Dysbalance.
Eine weitere Muskelschlinge bildet der M. serratus anterior (Abb. 1.7). Er liegt unter der Skapula und zieht von den Rippen 1 bis 9 zum Margo medialis scapulae, Angulus inferior und superior der Skapula. Die Innervation erfolgt durch den Nervus thoracicus longus und Spinalnerven der HWS (C5 bis C7). Der obere Teil ist kräftig ausgebildet und inseriert am Angulus superior scapulae, der untere Teil setzt am Angulus inferior scapulae an. Der obere Teil wirkt als Heber des Schulterblatts, der mittlere als Antagonist der Pars transversa des M. trapezius. Der untere Teil ist funktionell am bedeutendsten. Er zieht den Angulus inferior nach ventral. Damit kann der Arm im Schultergelenk durch andere Muskeln über 90° hinaus abduziert werden.
Abb. 1.7 M. serratus anterior.
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Eine indirekte Wirkung auf den Schultergürtel können bei festgestelltem Schultergelenk die trunkohumeralen Muskeln wie M. pectoralis major und M. latissimus dorsi erzielen. Der M. pectoralis major zieht den Schultergürtel bei fixiertem Schultergelenk nach vorne. Er entspringt am Thorax und Sternum und zieht zur Crista tuberculi majoris humeri und wird von den Nn. pectorales lateralis und medialis und Anteilen von C5 bis TH1 innerviert. Der M. latissimus dorsi kann über das Schultergelenk hinweg den gesamten Schultergürtel nach dorsal bewegen und wird vom N. thoracodorsalis und den spinalen Segmenten C6–8 innerviert.
Im Humeroglenoidalgelenk artikuliert das Caput humeri mit der Cavitas glenoidalis der Skapula. Es ist ein Kugelgelenk mit einer sehr weiten Kapsel und durch die Relation der Gelenkflächen des Kopfs und der Pfanne zählt es zu den beweglichsten Gelenken unseres Körpers. Die Cavitas glenoidalis mit einer Fläche von etwa 6 cm2 ist im Vergleich zum Caput humeri nur ein Viertel so groß. Ein faserknorpeliges Labrum glenoidale von 4 bis 6 mm Breite vergrößert die anatomische Gelenkfläche der Pfanne und ermöglicht die Kongruenz der Gelenkflächen.
Der Humeruskopf hat eine ca. 24 cm2 große Gelenkfläche. Der Winkel zwischen der Achse des Humerusschafts und dem Kopf beträgt beim Erwachsenen ca. 130 bis 150° (Rockwood 1990, Kummer 2005), die Retroversion liegt bei 30 bis 45°, wobei eine hohe Varianz besteht. Ventralseitig liegt lateral das Tuberculum majus und medial das Tuberculum minus. Zwischen beiden befindet sich der Sulcus intertubercularis. Das Caput humeri ist kugelförmig und am Collum anatomicum beginnt die hyaline Knorpeloberfläche und reicht am Sulcus intertubercularis etwas weiter nach distal. Durch den Knorpelüberzug bekommt der Humeruskopf eine ovale Form. Die Ausdehnung der knorpeligen Gelenkfläche des Humeruskopfs nimmt in der Ventralebene einen Winkel von etwas über 140° ein. Die Knorpeldicke ist in der Neutralstellung in Höhe der Kontaktfläche zum Glenoid am größten. Unter dem Collum anatomicum humeri versteht man den flachen Graben zwischen Knorpelüberzug und den Tubercula, an denen die Muskeln ansetzen. An der Crista tuberculi majoris und minoris setzen die Musculi pectoralis major und latissimus dorsi an.
Der hyaline Knorpelüberzug der Cavitas glenoidalis ist randständig stärker und geht dann in den faserknorpeligen Anteil des Labrum glenoidale zur Vergrößerung der Fläche über (Abb. 1.8). Das aus dichten Bündeln von Kollagenfasern bestehende Labrum glenoidale hat eine, einem gleichschenkligen Dreieck ähnliche, Form mit einer Basis von ca. 4 mm und sitzt breitbasig der Cavitas glenoidalis auf. Das ringförmige Labrum ist am Rand der Cavitas um ca. 50 % erhöht.
Abb. 1.8 Gelenkpfanne mit Kapsel, Labrum glenoidale und Fossa glenoidalis. Bei Zug- und Druckbelastungen reißen die wenigen radiären Anteile leicht ein und das Labrum löst sich vom Glenoid (Tamai 1986).
[L108]
Es bestehen zahlreiche anatomische Formvarianten des Labrums. Der Bufford-Komplex ist eine strangförmige Verdickung des mittleren glenohumeralen Bands, das kranial ansetzt und im Labrum eine Lücke ausspart. Davon zu trennen ist das Sublabral hole, welches in der losen Verbindung von Gelenkknorpel und dem anterior-superioren Labrum einen Rezessus bildet. Es besteht eine Verbindung der Fasern des Labrumoberrands zu dem Ursprung der langen Bizepssehne in ca. 50 % (Habermeyer et al. 1987).
Über die annähernd platte Skapula ragen der Vorder- und Hinterrand der Gelenkpfanne hinaus (Abb. 1.9). Der ossären Aufbau der Pfanne im Randbereich ist so strukturiert, dass sie einer höheren Belastung standhält. Im Randbereich ist der Knorpel 3 mm dick. Die subchondrale Knochendichte der Cavitas glenoidalis ist zentral am höchsten und trägt damit der statischen Beanspruchung im Zentrum beim älteren Menschen Rechnung (Putz 2010).
Abb. 1.9 Schultergürtel. Anterolateralansicht mit Glenoid und Fornix humeri (Akromion, Processus coracoideus und Ligamentum coracoacromiale).
[L228]
Das Flächenverhältnis zwischen Humeruskopf und Glenoid und der unterschiedliche Gelenkradius sind zwei der Prädiktoren, die die große Beweglichkeit im Schultergelenk erlauben. Hinzu kommt, dass die fibröse, sehr locker angeordnete Gelenkkapsel unterschiedliche Wandstärken aufweist. Sie ist im hinteren Anteil dünner. Das schlaffe, sackartige Gebilde, welches das Gelenk locker umschließt, erlaubt durch ihr Volumen von ca. 20 cm3 die größere Beweglichkeit (Abb. 1.10).
Abb. 1.10 Vertikal- und Transversalschnitte der rechten Schulter.
a und b) Vertikalschnitte in der Skapulaebene
c und d) Transversalschnitte
1 Akromion, 2 Klavikula, 3 Akromioklavikulargelenk, 4 Humeruskopf, 5 Tuberculum majus, 6 Tuberculum minus, 7 Cavitas glenoidales, 8 Tuberculum supraglenoidale, 9 Tuberculum infraglenoidale, 10 Skapulahals, 11 Spina scapulae, 12 Labrum glenoidale, 13 Recessus axillaris, 14 M. supraspinatus, 15 M. biceps brachii, Sehne des Caput longum, 16 M. infraspinatus, 17 M. biceps brachii, Sehne des Caput longum im Sulcus intertubercularis, 18 M. deltoideus, 19 M. subscapularis, 20 Bursa subacromialis.
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Das Lig. coracohumerale entspringt an der Basis des Processus coracoideus, strahlt in die Kapsel ein und führt zu den Tubercula majus und minus. Die glenohumerale Gelenkkapsel besitzt drei Verstärkungsbänder: das Lig. glenohumerale superius, das Lig. glenohumerale mediale und das Lig. glenohumerale inferius, das sich wiederum in einen anterioren und einen posterioren Anteil untergliedert.
Die synoviale Gelenkkapsel ist am Labrum glenoidale befestigt und setzt an der Knorpelgrenze des Caputs an. Sie bildet nach kaudal einen tiefen Recessus axillaris bei herabhängendem Arm und verschwindet bei Abduktion. Sie stülpt sich entlang der intrakapsulär verlaufenden langen Bizepssehne schlauchartig aus. Am Ende des Sulkus schlägt die Synovialhaut um und kehrt zur Knochen-Knorpel-Grenze zurück und bildet damit die innere Schicht der Gelenkkapsel.
Das Lig. coracoglenoidale verläuft vom Processus coracoideus zum Tuberculum supraglenoidale. Dieses Bindegewebe überdeckt das sogenannte Rotatorenintervall, einen dreiseitig begrenzten Bereich aus den Sehnen der Mm. supraspinatus und subscapularis.
Als eigentliche Muskeln des Schultergelenks werden die von dem Schulterblatt ausgehenden skapulo-humeralen Muskeln bezeichnet. Des Weiteren bewirken die trunkohumeralen Muskeln eine Bewegung sowohl im Glenohumeralgelenk als auch im gesamten Schultergürtel.
Zu den trunkohumeralen Muskeln zählen der ventrale M. pectoralis major und der dorsalseitig gelegene M. latissimus dorsi. Der M. latissimus dorsi (Abb. 1.11) ist der größte Muskel des Menschen, seine Ursprünge sind:
Abb. 1.11 M. latissimus dorsi.
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Der Ansatz des Muskels ist die Crista tuberculi minoris humeri. Der M. latissimus dorsi abduziert den Arm und zieht diesen nach medio-dorsal, wobei er gleichzeitig eine Innenrotation ausführt und damit der Handrücken auf das Gesäß gelegt werden kann. In Adduktion zieht er den Arm nach dorsal, medial und rotiert ihn nach innen.
Er ist der Antagonist zum M. deltoideus und M. trapezius und er senkt den erhobenen Arm. Darüber hinaus wird der Rumpf beim „Klimmzug“ durch ihn nach oben gezogen.
Der M. pectoralis major (Abb. 1.12) entspringt ventral an der oberen Rektusscheide (Pars abdominalis), an der Membrana sterni und den Knorpeln der 2.–6. Rippe (Pars sternocostalis) und im medialen Drittel der Klavikula (Pars clavicularis). Sein Ansatz ist die Crista tuberculi majoris humeri. Die am weitesten kaudal entspringenden Fasern ziehen zum proximalen Humerus, während die kranialen distal wirken. Diese Torquierung der Fasern wird bei der Anteversion des Arms aufgehoben, und der Wirkungsgrad bleibt erhalten.
Abb. 1.12 M. pectoralis major.
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Zu den skapulo-humeralen Muskeln zählt der M. deltoideus (Abb. 1.13). Er ist das Dach der Schulter. Man unterteilt den Muskel nach dem Ursprung in eine Pars clavicularis, acromialis und spinalis. Alle inserieren an der Tuberositas deltoidea. Im Bereich des Tuberculum majus befindet sich die Bursa subdeltoidea. Die Wirkung der Muskeln ist sowohl antagonistisch wie auch synergistisch. Die vorderen und hinteren Faserbündel adduzieren, da sie medial von der Abduktionsachse liegen, während die medialen Anteile lateral dieser Achse platziert sind und folglich abduzieren. Der mittlere Anteil ist kräftiger ausgeprägt, und die Fähigkeit der Abduktion überwiegt. Die Abduktion bis ca. 90° wird vom Pars acromialis allein bewirkt, nach ca. ⅔ der Abduktionsbewegung unterstützen die anderen beiden Anteile diese Bewegung. Bei Pendelbewegungen übernimmt die Pars clavicularis, unterstützt von Anteilen der Pars acromialis, die Anteversion. Die Pars spinalis wird, wiederum von Anteilen der Pars acromialis, bei der Retroversion unterstützt. Des Weiteren bewirkt die Pars clavicularis eine Innenrotation, die Pars spinalis eine Außenrotation. Eine Läsion des Nervus axillaris führt in Folge der Muskelatrophie zu einer Instabilität des Gelenks.
Abb. 1.13 M. deltoideus.
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Die sogenannte Rotatorenmanschette besteht aus einer Muskelgruppe: M. supraspinatus, M. infraspinatus, M. subscapularis und M. teres major. Sie entspringen an der Skapula und führen von ventral oder dorsal zu den Tubercula. Diese Muskeln liegen der Gelenkkapsel eng an, zum Teil sind sie mit ihr verbunden. Damit wird ein Einschlagen der schlaffen Kapsel bei Bewegungen verhindert.
Der M. supraspinatus (Abb. 1.14) ist das Dach der Rotatorenmanschette. Er entspringt an Fossa und Fascia supraspinata der Skapula. Er zieht nach kranial, wobei er mit der Gelenkkapsel verwachsen ist, zur oberen Facette des Tuberculum majus. Der Muskel ist ein Abduktor, gleichzeitig spannt er die Kapsel und fixiert den Kopf in dem Glenoid. Innerviert wird er durch den N. suprascapularis.
Abb. 1.14 M. supraspinatus.
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Der dorsal liegende M. infraspinatus (Abb. 1.15) entspringt an Spina scapulae, Fascia und Fossa infraspinata der Skapula und inseriert an der mittleren Facette des Tuberculum majus. Der Muskel bedeckt den dorsalen Anteil der Schultergelenkkapsel und verschmilzt zum Teil mit ihr. Er wirkt hauptsächlich als Außenrotator. In der Gelenkpfanne findet man des Öfteren eine Bursa subtendinea musculus infraspinati. Die Innervation erfolgt über den N. suprascapularis. Der M. infraspinatus kann mit dem M. teres minor verwachsen sein.
Abb. 1.15 M. infraspinatus, M. teres minor, M. teres major.
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Der Ursprung des M. teres minor ist wiederum die Margo lateralis der Skapula, und er setzt an der posterioren Facette des Tuberculum majus an. Er wird durch den N. axillaris innerviert und wirkt als Außenrotator.
Der M. subscapularis (Abb. 1.16), der vordere Anteil der Rotatorenmanschette, setzt mit seiner kräftigen Endsehne, die mit dem vorderen Anteil der Schultergelenkkapsel verschmilzt, am Tuberculum minus an. Sein Ursprung ist ebenso die Fossa subscapularis der Skapula. Er wirkt innenrotierend und wird vom N. subscapularis innerviert.
Abb. 1.16 M. subscapularis.
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Eine Sonderstellung infolge der vielfältigen Funktionen – Innenrotation gemeinsam mit den Muskeln der Rotatorenmanschette sowie eine Adduktion des Arms gemeinsam mit dem M. latissimus dorsi – kann dem M. teres major zugesprochen werden. Er entspringt am unteren Skapulawinkel an der Margo lateralis scapulae. Sein Ansatz, seine Funktion und Innovation sind analog des M. latissimus dorsi. Seine Hauptfunktion ist die Retroversion mit gleichzeitiger Innenrotation, weiterhin unterstützt er die Adduktion.
Der M. coracobrachialis (Abb. 1.17) kann den Arm abduzieren und unterstützt die Anteversion. Sein Ursprung ist der Processus coracoideus. Er zieht zum kranialen Humerusschaft.
Abb. 1.17 M. coracobrachialis.
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Der zweigelenkige M. biceps brachii (Abb. 1.18) beugt im wesentlichen das Ellbogengelenk, kann jedoch auch mit dem Caput longum musculi bicipitis, dessen Sehne meist am Tuberculum supraglenoidale als auch dem dorso-kranialen Labrum entspringt und intraartikulär und im Sulcus bicipitales verläuft, zur Abduktion und Anteversion des Arms beitragen. Am Processus coracoideus scapulae entspringt das Caput breve und kann neben der Streckung des Ellbogengelenks die Retroversion und Adduktion des Arms unterstützen. Die Innervation erfolgt über den N. musculocutaneus des Plexus brachialis und spinale Segmente C5–6.
Abb. 1.18 M. biceps brachii.
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Insgesamt befinden sich in der Umgebung des Schultergelenks sieben verschiedene Schleimbeutel:
Die Bursa subdeltoidea ist im Sonografiebefund sehr gut darzustellen. Sie ist eine Spaltbildung der Fascia subdeltoidea und liegt zwischen M. subdeltoideus, dem Humeruskopf und Tuberculum majus.
Unterhalb des Akromions und des Fornix humeri befindet sich die Bursa subacromialis, die sich bis in die Fossa supraspinatus erstrecken kann. Es kann eine Kommunikation mit der Bursa subdeltoidea bestehen. Beide Bursen werden von Pfuhl 1934 (Pfuhl 1934) als subakromiales Nebengelenk bezeichnet.
Die Bursa musculus subscapularis subtendinea kann eine Verbindung zum Cavum haben. Am vorderen oberen Umfang der Cavitas darf die Öffnung der Bursa in das Gelenk nicht mit einer lokalen Ablösung des Labrums verwechselt werden. Andere Bursen befinden sich, wie die Namen beschreiben, unterhalb der Sehnen respektive knöchernen Vorsprüngen.
Die arterielle Versorgung der Schulter erfolgt von kranial über die A. subclavia. Aus der A. subclavia geht die A. axillaris hervor. In ihrem Verlauf zweigen sich die Arteria suprascapularis, die Arteria subscapularis, die A. thoracodorsalis und die Aa. circumflexa humeri cranialis und caudalis aus.
Die Muskeln des kaudalen Schulterrands – M. subscapularis, M. teres major, M. teres minor, M. deltoideus und M. infraspinatus – werden von der A. suprascapularis versorgt. Während die A. thoracodorsalis den M. latissimus dorsi und die beiden Aa. circumflexa humeri cranialis und caudalis die Mm. pectoralis, den M. coracobrachialis und den M. articularis humeri versorgen.
Der Humeruskopf wird hauptsächlich von zwei Gefäßen versorgt: von dorsal die A. circumflexa humeri posterior und von ventral die A. circumflexa humeri anterior. Beide entstammen der A. axillaris. Des Weiteren geht zur Versorgung des oberen Schulterdachs ein Ast in die Deltoideusregion wie auch Richtung Akromion ab. Die A. thoracoacromialis versorgt über den Ramus deltoideus und den Ramus acromialis die vordere Schulterregion oberflächlich, von kaudal wird die Gelenkkapsel durch die A. circumflexa humeri anterior versorgt.
Die Blutversorgung des M. supraspinatus und oberen Anteils der Kapsel erfolgt über eine Verzweigung der A. suprascapularis, während der dorsale Schulterbereich von kranial über die A. suprascapularis versorgt wird. Die Blutversorgung wie auch die Nerven sind in einem lockeren Bindegewebe eingebaut, damit sie bei der freien Schulterbeweglichkeit keinen Schaden nehmen.
Die Gefäßversorgung des Humeruskopfs (Abb. 1.19) selbst erfolgt über die Aa. circumflexae humeri anterior und posterior. Der Ramus anterior lateralis, ein Hauptast der A. circumflexa humeri anterior, verläuft seitlich des Sulcus intertubercularis bis zum kranialen Ende des Tuberculum majus, wo er in den Oberarmkopf eintritt. Versorgt werden weite Teile des Humeruskopfs durch die intraossär verlaufende A. arcuata. Von der A. circumflexa humeri posterior werden der hintere Anteil des Humeruskopfs und der hintere Anteil des Tuberculum majus versorgt. Verletzungen der A. circumflexa humeri anterior bedeuten ein größeres Risiko einer Humeruskopfnekrose. Über Anastomosen außerhalb des Humeruskopfs kann manchmal eine ausreichende Durchblutung trotz Unterbrechung der Hauptversorgung gewährleistet werden.
Abb. 1.19 Arterielle Versorgung des proximalen Humerusendes.
a) Ventralansicht. b) Dorsalansicht.
[L108]
Die Venen sind gleichnamig bis auf die V. cephalica, die den Abfluss aus der V. mediana, der V. mediana cubiti und der V. cephalica accessoria unterstützt.
Bezüglich der nervalen Versorgung wird auf das Kapitel 3 verwiesen.
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