Hans Rudolf Vaget
Seelenzauber
Thomas Mann und die Musik
Fischer e-books
Hans Rudolf Vaget ist Professor of German Studies and Comparative Literature am Smith College (Northampton, Massachusetts). Die Schwerpunkte seiner Forschung sind Goethe, Wagner und Thomas Mann, über die von ihm zahlreiche Veröffentlichungen vorliegen. Für die Edition des Briefwechsels Thomas Manns und Agnes E. Meyers wurde ihm die Thomas-Mann-Medaille verliehen. Hans R. Vaget ist Mitherausgeber der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe Thomas Manns sowie der Zeitschrift ›wagnerspectrum‹. Bei S. Fischer erschien zuletzt ›Thomas Mann, der Amerikaner‹.
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Cover: hißmann, heilmann, hamburg/Milena Fischer
Coverabbildung: Thomas Mann Archiv Zürich/Keystone
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ISBN 978-3-10-401713-6
Zum Aufkommen des neuen historiographischen Paradigmas der Mentalitätsgeschichte vgl. die Einleitung des Herausgebers zu der Anthologie von Essays: Mentalitäten-Geschichte. Zur historischen Rekonstruktion geistiger Prozesse, hrsg. von Ulrich Raulff. Berlin 1984.
An Max Osborn, 15. 10. 1944; Br. II, 396.
Dazu prinzipiell Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München 1992; sowie die Einleitung der Herausgeber zu: Deutsche Erinnerungsorte, hrsg. von Etienne Fran¢ois und Hagen Schulze, 3 Bände. München 2001, Bd. 1, S.23.
Dirk van Laak: Über alles in der Welt. Deutscher Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert. München 2005, S.9.
Ebd., S.130.
Ebd., S.12.
Bedrich Loewenstein: »Am deutschen Wesen …«, in: Deutsche Erinnerungsorte (Anm.3), Bd. 1, S.290–304, 302.
Vgl. das Kapitel Kulturimperialismus bei van Laak (Anm.4), S.89–92, sowie Lewis Pyensen: Cultural Imperialism and Exact Sciences. German Expansion Overseas 1900–1930. New York 1985.
Claudius Reinke: Musik als Schicksal. Zur Rezeptions- und Interpretationsproblematik der Wagnerbetrachtung Thomas Manns. Osnabrück 2002, S.25.
Nach Pamela M. Potter: Most German of the Arts. Musicology and Society from the Weimar Republic to the End of Hitler's Reich. New Haven, CT/London 1998, S.200f.
Vgl. Eckhard John: Musikbolschewismus. Die Politisierung der Musik in Deutschland 1918–1938. Stuttgart und Weimar 1994, der sich auf den angegebenen Zeitraum beschränkt, ohne jedoch »die Illusion nähren zu wollen, daß Musik zuvor unpolitisch gewesen sei« (S.9). Siehe dazu auch Searching for Common Ground. Diskurse zur deutschen Identität 1750–1871, hrsg. von Nicholas Vazsonyi. Köln 2000.
Saul Friedländer: Nazi Germany and the Jews. New York 1997, S.1.
Siehe Friedrich Meinecke: Die deutsche Katastrophe. Betrachtungen und Erinnerungen. Wiesbaden 5. Aufl. 1955 (zuerst 1946); zur Problematik dieser Schrift aus der Sicht der gegenwärtigen Gedächtnis-Diskussion vgl. Aleida Assmann/Ute Frevert: Geschichtsvergessenheit, Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Stuttgart 1999, S.100.
Siehe Sander Gilmans programmatischen Essay: Why and How I Study the German, in: German Quarterly 62 (1989), S.192–201; »[…] the Holocaust remains for me […] the central event of modern German culture, the event toward which every text, every moment in German history and, yes culture moved inexorably.« (S.200f.)
Michael A. Bernstein: Foregone Conclusions. Against Apocalyptic History. Berkeley, CA 1994, S.16.
Celia Applegate: What is German Music? Reflections on the Role of Art in the Creation of the Nation, in: German Studies Review 15 (1992), S.21–32.
Ernst Bergmann: Die weltgeschichtliche Mission der deutschen Bildung. Gotha 1915, S.11. Dass von dieser Position eine mehr oder weniger direkte Linie zum Nationalsozialismus führt, belegt kaum zwanzig Jahre später Bergmanns Buch: Deutschland, das Bildungsland der neuen Menschheit. Eine nationalsozialistische Kulturphilosophie. Breslau 1933.
Eckhard John: Musikbolschewismus (Anm.11).
Paul Rohrbach: Der deutsche Gedanke in der Welt. Düsseldorf/Leipzig 1912, S.7, 217.
Vgl. dazu Dina Porat: »Zum Raum wird hier die Zeit«: Richard Wagners Bedeutung für Adolf Hitler und die nationalsozialistische Führung, in: Richard Wagner und die Juden, hrsg. von Dieter Borchmeyer u.a. Stuttgart und Weimar 2000, S.207–220; Verf.: Wieviel »Hitler« ist in Wagner? Anmerkungen zu Hitler, Wagner und Thomas Mann, ebd., S.178–204.
Dazu Paul Bekker: Zeitenwende, in: Die Musik 15 (1. Oktober 1922), S.1–10: »Bis zum Kriegsausbruch und darüber hinaus war Richard Strauß die beherrschende Musikerpersönlichkeit in Deutschland […] Stärker eingegriffen in das ideelle Leben der neuen Zeit hat Hans Pfitzner. Sein Aufstieg als Künstler hängt äußerlich und innerlich eng zusammen mit der Zeitwende […] Pfitzner ist die Gegenerscheinung zu Strauß.« (S.7f.)
Vgl. dazu die beiden Offenen Briefe Chamberlains in Hartmut Zelinsky: Richard Wagner ein deutsches Thema. Eine Dokumentation zur Wirkungsgeschichte Richard Wagners 1876–1976. Frankfurt/Main 1976, S.170f.
Vgl. dazu Frederic Spotts: Bayreuth, A History of the Wagner Festival. New Haven, CT/London 1994, S.140–142.
Vgl. dazu das Kapitel Musik in München, S.323–357.
Siehe den Text des Protests im Anhang, S.471.
Diese Vermutung drängt sich auf angesichts von Thomas Manns Bemerkung bei seinem ersten Deutschlandbesuch nach dem Krieg, dass er im Fall einer Rückkehr 1933 in Dachau gelandet wäre. Überliefert ist diese Bemerkung von Georges Motschan, einem befreundeten Schweizer Geschäftsmann, der Thomas Mann 1949 durch Deutschland chauffierte. Siehe Georges Motschan: Thomas Mann von nahem erlebt. Nettetal 1988, S.107; vgl. auch Manns eigenen Reisebericht (XI, 498–510).
Dies wurde von Paul Egon Hübinger nachgewiesen: Thomas Mann und Reinhard Heydrich in den Akten des Reichsstatthalters von Epp, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 28, 1980, S.111–143.
Vgl. dazu das Kapitel über »Salome« und »Palestrina« als historische Chiffren, S.222–237.
Vgl. dazu vor allem Carl Dahlhaus: Fiktive Zwölftonmusik: Thomas Mann und Theodor Adorno, in: Jahrbuch 1982. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung. Heidelberg 1982, S.33–49, sowie Klaus Kropfinger: »Montage« und »Composition« im »Faustus«, in: Thomas Mann. Doktor Faustus 1947–1997, hrsg. von Werner Röcke. Bern/Berlin 2001, S.345–368.
Joachim Kaiser: ›Doktor Faustus‹, die Musik und das deutsche Schicksal, in: Thomas Mann und München. Fünf Vorträge von Reinhard Baumgart, Joachim Kaiser, Kurt Sontheimer, Peter Wapnewski, Hans Wysling. Frankfurt/Main 1989, S.25–50, 41.
Ebd., S.45.
Ebd., S.36f.
Erich Kahlers Der deutsche Charakter in der Geschichte Europas, Zürich 1937, war nach Thomas Manns eigener Aussage (X, 504) die wichtigste Quelle für sein Geschichtsbild im Doktor Faustus. Vgl. dazu Verf.: Erich Kahler, Thomas Mann und Deutschland, in: Ethik und Ästhetik. Festschrift für Wolfgang Wittkowski, hrsg. von Richard Fisher. Frankfurt/Main 1995, S.509–518.
Vgl. Hermann Kretzschmar: Krieg und deutsche Musik, in: Allgemeine Musikzeitung, Nr.49, 1914, S.248: »Was die deutsche Musik von jeher vor der ausländischen ausgezeichnet hat, das ist ihre Vielseitigkeit und Tiefe […] es ist derselbe Geist wie der unseres herrlichen Militarismus […] das deutsche Konzert und das deutsche Theater [könnten ruhig] mehrere Menschenalter lang auf die Verwendung ausländischer Kompositionen verzichten und diese Zeit dazu benutzen, ältere deutsche Meister […] kennen zu lernen.«
Vgl. dazu Willi Reich: Arnold Schönberg oder der konservative Revolutionär. München 1974, S.139; Alexander L. Ringer: Arnold Schönberg: The Composer as Jew. Oxford 1990, S.18, 165.
Heinrich August Winkler: Der lange Weg nach Westen. Bd. 2: Deutsche Geschichte vom »Dritten Reich« bis zur Wiedervereinigung. München 2000, S.112f.
Vgl. dazu Egon Schwarz: Die jüdischen Gestalten in Doktor Faustus, in: Thomas-Mann-Jahrbuch 2 (1989), S.79–101, hier S.93; Ruth Klüger: Thomas Manns jüdische Gestalten, in: R. Klüger: Katastrophen. Über deutsche Literatur. Göttingen 1994, S.39–58, 44.
Vgl. dazu Jens Malte Fischer: Das »Judentum in der Musik«. Kontinuität einer Debatte, in: Conditio Judaica. Judentum, Antisemitismus und deutschsprachige Literatur vom Ersten Weltkrieg bis 1933/1938, hrsg. Hans Otto Horch und Horst Denkler. Tübingen 1993, S.227–249; ders.: Richard Wagner und »Das Judentum in der Musik«. Eine kritische Dokumentation als Beitrag zur Geschichte des Antisemitismus. Frankfurt/Main 2000; Pamela Potter: Musicology under Hitler. New Sources in Context, in: Journal of the American Musicological Society 49, 1996, S.70–113. Generell zum Thema des Antisemitismus im deutschen Musikleben vgl.: Entartete Musik. Zur Düsseldorfer Ausstellung von 1938. Eine kommentierte Rekonstruktion von Albrecht Dümling und Peter Girth. Düsseldorf 1988.
Eine gründlich recherchierte Studie zum damaligen Stand der Aufnahmetechnik und der Entwicklung des Grammophons hat Volker Mertens vorgelegt: »Elektrische Grammophonmusik« im Zauberberg Thomas Manns, in: »Der Zauberberg« die Welt der Wissenschaften in Thomas Manns Roman, hrsg. von Dietrich von Engelhardt und Hans Wißkirchen. Stuttgart/New York 2003, S.174–202.
Vgl. dazu besonders Susan Youens: Retracing a Winter's Journey. Schubert's Winterreise. Ithaca, NY, und London 1991, S.159f.
Vgl. dazu Gerd Krumeich: Langemarck, in: Deutsche Erinnerungsorte (Anm.3), Bd. 3, S.292–309; Willy Schumann: »Deutschland, Deutschland über alles« und »Der Lindenbaum«: Betrachtungen zur Schlußszene von Thomas Manns Der Zauberberg, in: German Studies Review 9 (1986), S.29–44; Herbert Lehnert: Langemarck historisch und symbolisch, in: Orbis Literrarum 42 (1982), S.271–290; Stefan Bodo Würffel: Vom Lindenbaum zu Doktor Fausti Weheklag. Thomas Mann und die deutsche Krankheit zum Tode, in: Vom »Zauberberg« zum »Doktor Faustus.« Die Davoser Literaturtage 1998, hrsg. von Thomas Sprecher. Frankfurt/Main 2000 (TMS XXIII), S.157–184.
Näheres zu Philipp Witkops Buch in GKFA 22, 564ff.
Anon.: Der Krieg von 1914/15 in Wort und Bild. Berlin 1915, Bd. 1, S.234, zitiert nach Würffel (Anm.41), S.172.
Reinhold Brinkmann: Franz Schubert, Lindenbäume und deutsch-nationale Identität Interpretation eines Liedes. Wien 2004, S.21.
Zum Verhältnis Thomas Manns zur Romantik vgl. besonders den klassischen Essay von Hans Eichner: Thomas Mann und die deutsche Romantik, in: Das Nachleben der Romantik in der modernen deutschen Literatur, hrsg. von Wolfgang Paulsen. Heidelberg 1969, S.152–173. Eichner betont allerdings, »daß wenn zwei dasselbe sagen [›Sympathie mit dem Tode‹] es nicht notwendigerweise auch dasselbe bedeutet«. Während Mann den Tod vor allem »als ein Ende auffaßte und mit dem Nichts assoziierte«, so gelte für Novalis »das umwälzende Erlebnis am Grabe seiner Sophie, daß der Tod nicht das Nichts war, sondern das All […].« (S.166, 170)
Nietzsche charakterisiert den von ihm angeprangerten Geist wie folgt: »Ich denke, ich kenne den Wagnerianer, ich habe drei Generationen ›erlebt‹, vom seligen Brendel an, der Wagner mit Hegel verwechselte, bis zu den ›Idealisten‹ der Bayreuther Blätter, die Wagner mit sich selbst verwechseln, ich habe alle Art Bekenntnisse ›schöner Seelen‹ über Wagner gehört. Ein Königreich für Ein gescheidtes Wort! In Wahrheit, eine haarsträubende Gesellschaft! Nohl, Pohl, K o h l mit Grazie ad infinitum! Keine Missgeburt fehlt darunter, nicht einmal der Antisemit. Der arme Wagner! Wohin war er gerathen! Wäre er doch wenigstens unter die Säue gefahren! Aber unter Deutsche! … Zuletzt sollte man, zur Belehrung der Nachwelt, einen echten Bayreuther ausstopfen, besser noch in Spiritus setzen, denn an Spiritus fehlt es –, mit der Unterschrift: so sah der ›Geist‹ aus, auf den hin man das ›Reich‹ gründete …« KSA 6, 324.
Vgl. dazu Dietmar Klenke: Der Gesangverein, in: Deutsche Erinnerungsorte (Anm.3), Bd. 3, S.392–407.
Bismarck, in: Die gesammelten Werke, 2. Aufl., Bd. 13: Reden. 1895 bis 1897, bearbeitet von Wilhelm Schüßler. Berlin 1930, S.437; Die Ansprachen des Fürsten Bismarck 1848–1894, hrsg. von Heinrich von Poschinger. Stuttgart 2. Aufl. 1895, S.294. Dazu ausführlich Brinkmann (Anm.44): »Der eiserne Kanzler und das deutsche Chorlied«, S.57–61.
Vgl. dazu Thomas Manns Rede, gehalten zur Feier des 80. Geburtstages Friedrich Nietzsches am 15. Oktober 1924 (15. 1, 788–793), in der die im Zauberberg gemachten Andeutungen im Geist und Ton einer Heiligenverehrung breit ausgeführt werden.
Vgl. Brinkmann (Anm.44), S.63ff.
Vgl. dazu Thomas Manns Deutung des Ring-Schlusses unter Berücksichtigung von Goethes Faust: »Das Endwort des ›Faust‹ und das, was am Schlusse der ›Götterdämmerung‹ die Geigen singen, es ist Eins, und es ist die Wahrheit. Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan.« (14. 1, 59) Mann wiederholt diese Deutung in seinem Vortrag über Wagners Ring des Nibelungen von 1937 (IX, 527).
Vgl. dazu die Dokumentation von Dirk Heißerer: Thomas Manns »Villino« in Feldafing am Starnberger See 1919–1923. München 2001.
Die erste, verlässliche biografische Skizze von G. M. Richter jetzt bei Heißerer (Anm.52), S.21–31.
Ludwig Ewers: Thomas Manns Mutter gestorben, in: Hamburger Nachrichten, 14. 3. 1923. Vgl. dazu GKFA 22, 1033f.
Nach dem Artikel über Anton van Rooy von Desmond Shawe-Raylor im New Grove Dictionary of Music and Musicians, hrsg. von Stanley Sadie. Washington, DC 1980.
Bruno Walter: Thema und Variationen. Erinnerungen und Gedanken. Frankfurt/Main 1950, S.185.
Thomas Mann Ton- und Filmaufnahmen. Ein Verzeichnis, zusammengestellt und bearbeitet von Ernst Loewy. Hrsg. vom Deutschen Rundfunkarchiv. Frankfurt/Main 1974, S.116.
Ebd., S.117.
Brief an Viktor Mann, 20. 2. 1948; Br. III, 24.
Die einlässlichste Untersuchung zur Präsenz Brentanos im Doktor Faustus ist immer noch die von John F. Fetzer: Nachklänge Brentanoscher Musik in Thomas Manns »Doktor Faustus«, in: Clemens Brentano. Beiträge des Kolloquiums im Freien Deutschen Hochstift 1978, hrsg. von Detlev Lüders. Tübingen 1980, S.33–64; etwas ausführlicher ders.: Clemens Brentano's Muse and Adrian Leverkühn's Music: Selective Affinities in Thomas Mann's Doktor Faustus, in: Essays in Literature 7 (1980), S.115–131.
Die ausgeschiedenen Passagen die Brentano-Lieder betreffend umfassen ca. vier Druckseiten und stellen somit die umfangreichste Kürzung des Typoskripts (S.313–323) dar. Der ausgeschiedene Text wurde von Hans Wysling veröffentlicht: Beihefte zum Euphorion, 5. Heft (1973), S.67–71. Vgl. dazu Fetzer (Anm.60), S.37f. sowie Harald Wehrmann: Thomas Manns »Doktor Faustus«. Von den fiktiven Werken Adrian Leverkühns zur musikalischen Struktur des Romans. Frankfurt/Main 1988, S.151–163.
Mann konnte die Praxis des Buchstabensymbols z.B. bei Willi Reich: Alban Berg. Mit Bergs eigenen Schriften und Beiträgen von Theodor Wiesengrund Adorno und Ernst Krenek. Wien 1937, kennen gelernt haben, einem Buch, mit dem er sich laut Tagebuch am 23. 1. 1944 beschäftigte. Vgl. dazu Egon Schwarz: Adrian Leverkühn und Alban Berg, in: Modern Language Notes 102 (1987), S.663–667, und Volker Scherliess: Zur Musik im Doktor Faustus, in: »und was werden die Deutschen sagen??« Thomas Manns Roman Doktor Faustus. Lübeck 1997, S.113–152, 146.
Diese Verwandtschaft der beiden Werke im Konzeptionellen wurde zuerst von Fetzer (Anm.60), S.40, aufgezeigt.
David Blackbourn: The Long Nineteenth Century: A History of Germany 1780–1918. New York 1998.
Vgl. dazu die einlässlichen Darstellungen zu Manns Entdeckung des Grammophons von Dirk Heißerer (Anm.52), S.137–141, sowie Volker Mertens (Anm.39), S.174–202.
James H. Meisel, zitiert nach Claudius Reinke (Anm.9), S.101. Die originale englische Fassung von Meisels Bericht in: The Stature of Thomas Mann, hrsg. von Charles Neider. New York 1947, S.94–97.
An Theodor W. Adorno, 30. Oktober 1952; TM/TWA, 121.
Ruth A. Solie: Fictions of the Opera Box, in: The Work of Opera: Genre, Nationhood, and Sexual Difference, hrsg. von Richard Dellamora und Daniel Fischlin. New York 1997, S.185–208.
Vgl. John Dizikes: Opera in America: A Cultural History. New Haven 1993, S.218; Joseph Horowitz: Wagner Nights: An American History. Berkeley, CA 1994, S.75.
Henry James: The American Scene, Introduction and Notes by Leon Edel. Bloomington, IN 1969, S.164.
Viktor Z: Kulissenwelt. Zu einer Szene bei Thomas Mann, in: V. Z: Tradition und Innovation: Studien zur deutschsprachigen Literatur seit der Jahrhundertwende. Wien 1993, S.168–179.
Vgl. dazu die einlässliche Darstellung der Genealogie der akustischen Reproduktion bis zum Grammophon bei Friedrich A. Kittler: Grammophon, Film, Typewriter. Berlin 1986.
Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung. Sämtliche Werke, hrsg. von Arthur Hübscher. Leipzig 1938, Bd. 3, S.512.
Erwin Koppen: Dekadenter Wagnerismus. Studien zur europäischen Literatur des Fin de siècle. Berlin 1973.
Siehe die beiden Besprechungen Grautoffs in: Münchner Neueste Nachrichten, 24. XII. 1901; Der Lotse (Hamburg), Bd. II (1902), S.442–444; vgl. das Kapitel Rezeptionsgeschichte im Kommentar der GKFA (1. 2, 122–127).
Zum Leitmotiv als einer trotz allem konstitutiven Kategorie der Wagner-Rezeption vgl. die umfassende Untersuchung der verbreiteten Leitfaden-Literatur von Christian Thorau: Semantisierte Sinnlichkeit. Studien zu Rezeption und Zeichenstruktur der Leitmotivtechnik Richard Wagners. Stuttgart 2003.
Siehe Klaus Schröter: Thomas Mann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1964, S.64f.; Terence J. Reed: Thomas Mann. The Uses of Tradition. 2. Aufl. Oxford 1996, S.74ff. Schröters und Reeds Hypothesen, wonach Thomas Mann erst post festum und durch andere auf den Wagner-Einfluss aufmerksam geworden sei, sind durch den seither bekannt gewordenen Brief an O. Grautoff vom 26. November 1901 (21, 179f.) hinfällig geworden.
Thorau (Anm.76), S.23f.
Vgl. René Wellek/Austin Warren: Theory of Literature. 3. Aufl. New York 1977, S.125–135.
Vgl. Klaus Günter Just: Musik und Dichtung, in: Deutsche Philologie im Aufriß, hrsg. Von Wolfgang Stammler. Berlin 1962, Bd. III, S.699–750; Ulrich Weisstein: Einführung in die vergleichende Literaturwissenschaft. Stuttgart 1968, S.184–197; Calvin Brown: Musico-Literary Research in the Last Two Decades, in: Yearbook of Comparative and General Literature 19 (1970), S.5–27.
Steven Paul Scher: Literature and Music, in: S. P. Scher: Essays on Literature and Music (1967–2004), hrsg. von Walter Bernhart und Werner Wolf. Amsterdam/New York 2004, S.23–36, passim. Word and Music Studies, Bd. 5.
Nach Jack Stein: Richard Wagner. The Synthesis of the Arts. Detroit 1960, S.96.
Hans Mayer: Thomas Mann. Werk und Entwicklung. Frankfurt/Main 1980, S.107f. (zuerst 1950).
Ebd. In seiner umfänglichen Untersuchung, die sich in vielen entscheidenden Gesichtspunkten auf Hans Mayers Buch stützt, wiederholt Claudius Reinke auch dessen in einem marxistischen Realismusbegriff befangene Auffassung der Leitmotivik in den Buddenbrooks; C. Reinke (Anm.9), S.129.
Siehe Ronald Peacock: Das Leitmotiv bei Thomas Mann. Bern 1934; Georg Lukács: Balzac als Kritiker Stendhals, in: Werke, hrsg. von Frank Benseler, Bd. VI. Neuwied 1971, S.490–509 (zuerst 1935). Aus der neueren Literatur zur Problematik des Leitmotivs vgl. besonders Martin Gregor-Dellin: Wagner und kein Ende. Harmonieverschiebung und Leitmotiv in der Epik Thomas Manns, in: Thomas Mann 1875–1975. Vorträge in München Zürich Lübeck, hrsg. von B. Bludau et al. Frankfurt/Main 1977, S.377–384.
Siehe Peacock (Anm.85), S.22: Es zeigt sich, »daß das Leitmotiv Ausdruck nicht eines Vorgangs, sondern eines Zustandes ist, daß es nämlich die Zeit aufhebt«.
Versuch über Wagner, GS 13, 37f., 39f., 43f., 59f., 79, 86.
Die Widersprüchlichkeit in Adornos Argumentation tritt besonders dort zutage, wo der hohe geschichtliche Stellenwert des Ring, den er durchaus konzediert, nicht in Übereinstimmung gebracht wird mit der behaupteten Unfähigkeit des musikalischen Materials, Geschichtlichkeit zu gestalten. Es ist z.B. nicht nachvollziehbar, wie »das Wagnersche Werk … Zeugnis … von der Frühzeit des bürgerlichen Verfalls« ablegen soll und dass im Ring »der Imperialist« Wagner »die Katastrophe des Imperialismus … träumt« (GS 13, 143f.), wenn zuvor die Motivtechnik Wagners als undynamisch, prozess- und geschichtslos abqualifiziert worden ist.
Der Antwortcharakter des Bloch'schen Essays geht aus den indirekten und direkten Bezugnahmen auf Adorno klar hervor, besonders dort, wo er Adorno einen »unfreundlichen Blick aufs Leitmotiv« vorwirft und zu verstehen gibt, die Abqualifizierung des »Leitmotivs« zum »Vorspiel moderner Reklame« grenze an »Frechheit«. Ernst Bloch: Paradoxa und Pastorale bei Wagner, in: Literarische Aufsätze (Gesamtausgabe Bd. IX). Frankfurt/Main 1965, S.294–332, 318.
Bloch (ebd., S.310ff.) nennt das »Schicksalsmotiv« in der Todesverkündigung (Die Walküre, II, 4), das auf den Tod nicht nur Siegmunds, sondern auch schon Siegfrieds vorausweise, das »Lohemotiv« (Siegfried, I, 3), das Siegfrieds Liebe zu der noch ungekannten, von der Waberlohe umgebenen Brünnhilde ankündige, sowie das »Erwachensmotiv« bei der Erweckung Brünnhildes (Siegfried, III, 3) und dem Mord an Siegfried, das zwischen Brünnhildes Erwachen zur Liebe und Siegfrieds Erwachen zum Tod eine Verbindung, nämlich die »spätere Identität des konträrsten Affektausdrucks«, herstelle.
Ebd., S.309f., 322f.
Carl Dahlhaus: Zur Geschichte der Leitmotivtechnik bei Wagner, in: Das Drama Richard Wagners als musikalisches Kunstwerk, hrsg. von C. Dahlhaus. Regensburg 1970, S.17–40, S.28.
Vgl. besonders den Abschnitt Zeitstruktur bei Carl Dahlhaus: Wagners Konzeption des musikalischen Dramas. Regensburg 1971, S.39–43, 41.
Ebd., S.42.
Vgl. den Artikel Leitmotiv von Joachim Veit, in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 2. Ausgabe, hrsg. von Ludwig Finscher, Sachteil, Bd. 5. Kassel 1996, Spalte 1078–1095.
Oper und Drama, JA VII, 338; vgl. dazu besonders Joachim Veit (Anm.95), Spalte 1080f.
Vgl. Stefan Kunze: Richard Wagners Idee des »Gesamtkunstwerks«, in: Beiträge zur Theorie der Künste im 19. Jahrhundert, hrsg. von Helmut Koopmann und J. Adolf Schmoll, gen. Eisenwerth. Frankfurt/Main 1972, Bd. II, S.196–229.
Vgl. James Northcote-Bade: Die Wagner-Mythen im Frühwerk Thomas Manns. Bonn 1975, S.23–38, der jedoch die stofflichen Beziehungen zwischen dem Roman und Wagners Ring nur unvollständig erfasst.
Dieser Zusammenhang drückt sich auch darin aus, dass Thomas Mann nach der Aufzählung der »wagnerischen […] Wirkungsmittel« in seinem Werk in Parenthese hinzufügt: »alle meine Novellen haben den symbolischen Zug« (14. 1, 74).
Auf die Rolle des »Wiederholungsdenkens« bei Thomas Mann hat Winfried Hellmann aufmerksam gemacht: Das Geschichtsdenken des frühen Thomas Mann. Tübingen 1972, S.134–141. Gegen die Thesen Hellmanns wäre allerdings zu erinnern, dass der Befund des »Wiederholungsdenkens« eigentlich nur an den essayistischen Schriften aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zu machen ist. In den epischen Werken hingegen kommen andere Kategorien von Geschichtlichkeit zum Tragen, die bei Hellmann nicht gebührend berücksichtigt werden, weil er, wie Hans Mayer, Leitmotivik praktisch als Wiederholung des Gleichen versteht.
Verf.: Thomas Mann und Oskar Panizza. Zwei Splitter zu Buddenbrooks und Doktor Faustus, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift, NF 25 (1975), S.231–237.
Oskar Panizza: Stoßseufzer aus Bayreuth, in: Die Gesellschaft 7 (1891), S.1361–1370.
Vgl. das Kapitel über das Kunstlied, S.59ff.
Hanjo Kesting: Krankheit zum Tode. Musik und Ideologie, in: Thomas Mann (Text+Kritik), hrsg. von Heinz Ludwig Arnold. München 1982, S.27–44, 29, 40.
Verf.: Leiden an Deutschland, Hoffnung Europa: Thomas Mann und die europäische Bewusstseinsbildung, in: Die Goethezeit: Werke, Wirkung, Wechselbeziehungen. Eine Festschrift für Winfried Malsch, hrsg. von Jeffrey L. High. Göttingen 2001, S.383–401.
Vgl. Friedrich Meinecke: Die deutsche Katastrophe (Anm.13).
Vgl. dazu die Bemerkungen zu der Interpretation von Joachim Kaiser, S.32–34.
Vgl. das Kapitel »Musik in München«, S.323–357.
Heinrich August Winkler (Anm.36); Herfried Münkler: Wo der Teufel seine Hand im Spiel hat. Thomas Manns Deutung der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, in: Thomas Mann, Doktor Faustus 1947–1997, hrsg. von Werner Röcke. Bern 2001, S.89–108.
Dazu ausführlicher Verf.: »Ein Traum von Liebe.« Musik, Homosexualität und Wagner in Thomas Manns Der Zauberberg, in: Auf dem Weg zum »Zauberberg«, hrsg. von Thomas Sprecher. Frankfurt/Main 1997 (TMS XVI), S.111–142.
In einer ausgeschiedenen Passage des 9. Kapitels wird Kretzschmar ausdrücklich ein kosmopolitischer, mitnichten nationalistischer Geschmack zugeschrieben: »Sein Horizont war international, und den Deutschen verübelte er den Aberglauben, sie allein hätten Tiefe und Grübelei in Pacht […].« Dass der junge Leverkühn gerade in dieser Hinsicht als durch und durch von Kretzschmar geprägt zu betrachten ist, geht aus derselben gestrichenen Passage hervor, denn dort erfahren wir, dass der Organist von Kaisersaschern eine besondere Vorliebe für Berlioz, Gounod und Saint-Saëns habe, inbesondere für die Des-Dur-Arie der Dalila aus Samson. »Es sei lächerlich und blödsinnig schön, habe Kretzschmar gesagt; es sei schlechthin himmlisch, man solle das gut sein lassen und sich nicht allzu verschämt die Augen wischen. Geistige Schönheit sei das zwar nicht, sondern exemplarisch sinnliche […].« Offenbar wurde die Passage gestrichen, um an der späteren Stelle, im Kapitel 38, den Eindruck der Wiederholung zu vermeiden. Die ausgeschiedenen Passagen sind abgedruckt im Anhang der Tagebücher 1946–1948, hrsg. von Inge Jens. Frankfurt/Main 1989, S.874f.
Vgl. dazu Peter Bloom: Berlioz und Wagner: »Episodes de la vie des artistes«, in: Archiv für Musikwissenschaft 58, 2001, S.1–22.
Brief an Walter Benjamin, 13. 5. 1937: »Ihre Frage nach Berlioz zu beantworten fällt mir ungemein schwer. Ich bin mir über die Figur keineswegs im klaren. Ein Musiker, der technisch etwas ganz Entscheidendes gebracht hat: die Entdeckung der musikalischen Farbe als Eigenwert […] er hat den Typ jenes Orchesters geschaffen, auf dem Wagner, Liszt und Strauss unmittelbar basieren; er hat Instrumentation als Disziplin inauguriert. Das alles aber bei einem eigentümlichen Unvermögen im eigentlich Kompositorischen, das stets die Grenze des Dilettanten streift und oft überschreitet. Musikalisch mit den schlechtesten Manieren von der Welt: aller Lärm und falscher Glanz der Wagnerei gehen schon auf sein Konto, und es enthält außerdem noch einen Fonds an Trivialität, der erstaunlich und der ganzen Schule bis Strauss erhalten geblieben ist.« Theodor W. Adorno, Walter Benjamin: Briefwechsel 1928–1940, hrsg. von Henri Lonitz. Frankfurt/Main 1994, S.248f.
An Bruno Walter, 6. 5. 1943; TM/Walter, 25.
An Thomas Mann, 31. 5. 1943; ebd., S.26.
The Memoirs of Hector Berlioz from 1803 to 1865 comprising his travels in Germany, Italy, Russia, and England, tr. Rachel and Eleanor Holmes; annotated, and the translation revised, by Ernest Newman. New York 1935.
Saturday Review of Literature, 30. Oktober 1948; Tb. 1946–1948, S.806.
Hector Berlioz: Grand traité d'instrumentation et d'orchestration modernes, ed. Peter Bloom. Kassel 2003. Hector Berlioz, New Edition of the Complete Works, vol. 24.
Fritz Volbach: Das moderne Orchester. I: Die Instrumente des Orchesters. Ihr Wesen und ihre Entwicklung. Leipzig und Berlin 1921. Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich gemeinverständlicher Darstellungen, 714. Band.
Hermann Kretzschmar (Anm.34).
Vgl. Igor Stravinsky: Chronicle of my Life. London 1936, S.39f.
Vgl. dazu die Ausführungen in Kapitel 1, S.45.
The Memoirs of Hector Berlioz (Anm.116), S.314. Diese Quelle für den Namen Griepenkerl wurde zuerst von Jonas Lesser entdeckt: Thomas Mann in der Epoche seiner Vollendung. München 1952, S.467. Zu Robert Griepenkerl, der eigentlich ein Germanist und Dramatiker war, vgl. David B. Levy: »Ritter Berlioz« in Germany, in: Berlioz-Studies, ed. Peter Bloom. Cambridge 1992, S.136–147.
The Memoirs of Hector Berlioz (Anm.116), S.241f. Louise Bertin war die Tochter des Louis Bertin, des Besitzers des Journal des Débats und damit Arbeitgebers von Berlioz.
Über »Les Six« bemerkt Adorno in der allerdings erst später geschriebenen Monographie über seinen Lehrer Alban Berg, dass diese einem »konzessionsbereiten Geist unterhaltsamer, justament oberflächlicher Kunst« verpflichtet gewesen seien, der »der radikalen Moderne schroff widersprach«. Vgl. Berg. Der Meister des kleinsten Übergangs; GS 13, 338.
Vgl. besonders Egon Schwarz; Ruth Klüger (Anm.37).
Der Brief ist abgedruckt bei Michael Karbaum: Studien zur Geschichte der Bayreuther Festspiele (1876–1976), 2 Bde. Regensburg 1977, Teil II, S.133.
Ernst Bloch: Literarische Aufsätze. Frankfurt/Main 1965, Gesamtausgabe, Bd. 9, S.294, 296.
Dazu ausführlicher Verf.: Ein unwissender Magier? Noch einmal der politische Thomas Mann, in: Neue Rundschau, H. 2/2006, S.148–165.
Erwin Koppen (Anm.74), S.74ff.
»An interpreter, student, or admirer of Wagner or his music.« The New Shorter Oxford English Dictionary, 1993.
Vgl. dazu Hermann Kurzke: Selbstüberwindung. Thomas Manns Rede zu Nietzsches 80. Geburtstag und ihre Vorgeschichte, in: Bejahende Erkenntnis. Festschrift für T. J. Reed, hrsg. von Kevin F. Hilliard et al. Tübingen 2004, S.163–174.
Vgl. dazu den Kommentar von Heinrich Detering (14. 2, 23f.).
Diesen Schlüsselbegriff für Manns kritisches Geschichts- und Selbstverständnis prägte er in einem zur Veröffentlichung bestimmten Brief an den Kunsthistoriker Max Osborn vom 15. 10. 1944 (Br. II, 396).
Vgl. dazu den autobiographischen Bericht von Carl Ehrenberg: München um die Jahrhundertwende, in: Jugendstil-Musik? Münchner Musikleben 1890–1918. Katalog einer Ausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek, bearbeitet von Robert Münster und Helmut Hell. München 1987, S.69–75.
Dazu ausführlich das Kapitel über Buddenbrooks, S.97–121.
Vgl. dazu Timothy P. Martin: Joyce and Wagner: A Study of Influence. New York 1991; Verf.: Thomas Mann und James Joyce: Zur Frage des Modernismus im Doktor Faustus, in: Thomas-Mann-Jahrbuch 2 (1989), S.121–151; Eva Schmidt-Schütz: »Doktor Faustus« zwischen Tradition und Moderne. Eine quellenkritische und rezeptionsgeschichtliche Untersuchung zu Thomas Manns literarischem Selbstbild. Frankfurt/Main 2003 (TMS XXVIII).
Brief an Adorno, 30./31. 10. 1952; TM/TWA, 121.
Zur Technik der Camouflage als durchgehende Erzählstrategie vgl. die erhellenden Ausführungen von Heinrich Detering: Das offene Geheimnis. Zur literarischen Produktivität eines Tabus von Winckelmann bis zu Thomas Mann. Göttingen 1994, S.30, passim.
Eine von Heinrich Mann geborgte Maske liegt in der Erzählung Der Wille zum Glück vor, die als Antwort auf Heinrichs Novelle Das Wunderbare konzipiert ist; in Gladius Dei knüpft Thomas Mann an eine Novelle von Max Grad an: Die Madonna. Die Beispiele ließen sich leicht vermehren. Vgl. dazu Verf.: Intertextualität im Frühwerk Thomas Manns. »Der Wille zum Glück« und Heinrich Manns »Das Wunderbare«, in: Zeitschrift für deutsche Philologie 101 (1982), S.240–262; Wolfgang Frühwald: »Gemütlichkeit« oder »Gemütskrankheit«? Thomas Manns Beitrag zu einem »leuchtenden« München, in: Thomas Mann in München, hrsg. von Dirk Heißerer. München 2004 (Thomas-Mann-Schriftenreihe, Bd. 2), S.7–26.
Verf.: Fontane, Wagner, Thomas Mann. Zu den Anfängen des modernen Romans in Deutschland, in: Theodor Fontane und Thomas Mann. Die Vorträge des internationalen Kolloquiums in Lübeck 1997, hrsg. von Eckhardt Heftrich et al. Frankfurt/Main 1998 (TMS XVIII), S.249–274.
Zu den Wagner-Elementen in Buddenbrooks, vgl. das Kapitel über den Roman, S.97–121.
Vgl. Ritchie Robertson: The »Jewish Question« in German Literature, 1749–1939. Emancipation and its Discontents. Oxford 1999, S.345–378; Verf.: »Von hoffnungslos anderer Art.« Thomas Manns Wälsungenblut im Lichte unserer Erfahrung, in: Thomas Mann und das Judentum, hrsg. von Manfred Dierks und Ruprecht Wimmer. Frankfurt/Main 2004 (TMS XXX), S.35–57.
Claudius Reinke: Musik als Schicksal (Anm.9), S.160.
Dazu ausführlich das Kapitel über das Kunstlied, S.48–77, 54f.
Dieter Borchmeyer: Richard Wagner. Ahasvers Wandlungen. Frankfurt/Main 2002, S.482.
Eckhard Heftrich: Geträumte Taten. »Joseph und seine Brüder«. Über Thomas Mann, Bd. III. Frankfurt/Main 1993, S.86, 146, 281.
Borchmeyer (Anm.146), S.492, 499.
Dazu bes. Carl Dahlhaus (Anm.29); Hermann Danuser: Erzählte Musik. Fiktive Poetik in Thomas Manns »Doktor Faustus«, in: Thomas Mann. Doktor Faustus, 1947–1997, hrsg. von Werner Röcke. Bern 2001, S.293–320.
Rolf-Günter Renner: Die Modernität des Werks von Thomas Mann, in: Die literarische Moderne in Europa, hrsg. von Hans Joachim Piechotta. Opladen/Wiesbaden 1994, S.398–415.
Vgl. dazu Dahlhaus (Anm.29); Ruprecht Wimmer: »Ah, ¢a c'est bien allemand, par example«. Richard Wagner in Thomas Manns »Doktor Faustus«, in: Wagner-Nietzsche-Thomas Mann. Festschrift für Eckhard Heftrich, hrsg. von Heinz Gockel et al. Frankfurt/Main 1993, S.49–68, sowie besonders Klaus Kropfinger: »Montage« und »Composition« im »Faustus« Literarische Zwölftonmusik oder Leitmotivik?, in: Thomas Mann. Doktor Faustus (Anm.29), S.345–367.
Brief an Agnes E. Meyer, 28. 4. 1943; TM/AM, 469.
Näheres dazu in dem Kapitel Musik in München, S.323–357.
Vgl. die diesbezüglichen Ausführungen im 1. Kapitel, S.25ff.
Vgl. Verf.: Wagner-Kult und nationalsozialistische Herrschaft, in: Richard Wagner im Dritten Reich. Ein Schloss Elmau Symposion, hrsg. von Saul Friedländer und Jörn Rüsen. München 2000, S.264–282; ders.: Wehvolles Erbe. Zur »Metapolitik« der Meistersinger von Nürnberg, in: Richard Wagner und seine Zeit, hrsg. von Eckehard Kiem und Ludwig Holtmeier. Laaber 2003, S.271–290.
Josef Engel de Sinoja [Pseudonym für Janosi]: Das Antisemitentum in der Musik. Zürich 1933.
Dies gilt z.B. für das Buch von Annette Hein: »Es ist viel ›Hitler‹ in Wagner«. Rassismus und antisemitische Deutschtumsideologie in den »Bayreuther Blättern« (1878–1938). Tübingen 1996.
An Thomas Mann, 8. 9. 1945; Aus dem Briefwechsel Thomas Mann Emil Preetorius, hrsg. von Hans Wysling, Blätter der Thomas Mann Gesellschaft Zürich 4 (1963), S.9.
Brief an Franz W. Beidler, 26. 11. 1935; Beidler/Borchmeyer, S.326.
Zu der historischen Rolle Thomas Manns in der Geschichte der Wagner-Rezeption vgl. das Kapitel über Ernest Newman, S.358–378.
Strauss' Weigerung ist umso bemerkenswerter, als er dem Vorstand der »Deutschen Gesellschaft 1914« angehörte, die den Aufruf initiierte. Thomas Manns Unterschrift fehlt gleichfalls, doch leistete er mit seinen Kriegsschriften auf seine Art Schützenhilfe. Vgl. dazu Peter de Mendelssohn: Der Zauberer. Das Leben des deutschen Schriftstellers Thomas Mann. Erster Teil: 1875–1918. Frankfurt am Main 1975, S.1004ff. sowie Richard Strauss and Romain Rolland. Correspondence. Together with Fragments from the ›Diary‹ of Romain Rolland and other essays and an Introduction by Gustave Samazenilh. London 1968, S. XII f.
Walter Thomas: Richard Strauss und seine Zeitgenossen. München 1964, S.277.
Rüdiger Görner: Thomas Mann. Der Zauber des Letzten. Düsseldorf 2005; darin: Verleugnete Wahlverwandtschaft. Thomas Mann und Richard Strauss als Künstler des Späten, S.160–180.
Siehe Karl Schumann: Das kleine Richard Strauss-Buch. Reinbek 2. Aufl. 1981, S.22; vgl. auch Richard Strauss: Erinnerungen an Hans von Bülow, in: R. Strauss. Betrachtungen und Erinnerungen, hrsg. von Willi Schuh. Zürich 3. Aufl. 1981, S.183–193.
Vgl. Erwin Koppen (Anm.74); Raymond Furness: Wagner and Literature. New York 1982; David C. Large, William Weber (Hrsg.): Wagnerism in European Culture and Politics. Ithaca, NY und London 1984.
Hermann Danuser: Musikalische Selbstreflexion bei Richard Strauss, in: Richard Strauss und die Moderne, hrsg. von Bernd Edelmann et al. Berlin 2001, S.51–77, 52f.
Nach Norman Del Mar: Richard Strauss. A Critical Commentary on His Life and Works. Ithaca, NY, 2. Aufl. 1986, Bd. I, S.176ff.
Katias Aussage: »Wir kannten Strauss ganz gut«, scheint sich auf die Zeit vor ihrer Verheiratung mit Thomas Mann zu beziehen. Katia Mann: Meine ungeschriebenen Memoiren, hrsg. von Elisabeth Plessen und Michael Mann. Frankfurt/Main 1976, S.12, 103f.
Typisch für Thomas Manns Interesse an Strauss ist eine Stelle in einem frühen Brief an Heinrich vom 8. 1. 1901: »Ich bin im Winter recht gern in München und würde Manches versäumen, wenn ich jetzt reiste. Es giebt allerhand Premièren, Richard Strauß kommt, Wüllner kommt […].« (21, 149)
Verf.: Thomas Mann und die Neuklassik, in: Stationen der Thomas-Mann-Forschung. Aufsätze seit 1970, hrsg. von Hermann Kurzke. Würzburg 1985, S.41–60.
»Geist und Kunst«. Thomas Manns Notizen zu einem »Literatur-Essay«, in: Paul Scherrer/Hans Wysling: Quellenkritische Studien zum Werk Manns. Bern 1967 (TMS I), S.123–233, hier S.166 (Nr.24). Künftig: TMS I.
Vgl. dazu die Zusammenfassung der Urteile bei Bernhold Schmid: Richard Strauss' Moderne in Thomas Manns Sicht, in: Richard Strauss und die Moderne (Anm.166), S.153–170. Schmid bestätigt den hier vorgelegten Befund, dass Strauss in Manns Augen lediglich bis Salome uneingeschränkt der Moderne zuzurechnen sei; was der Buddenbrooks-Autor an Strauss geschätzt habe, sei das »Lustige, Amüsante, Parodistische«.
Brief an Clemens Krauss, 22. 3. 1932; Richard Strauss/Clemens Krauss: Briefwechsel. Gesamtausgabe, hrsg von Günter Brosche. Tutzing 1997, S.107.
Verf.: ›Sang réservé‹ in Deutschland: Zur Rezeption von Thomas Manns ›Wälsungenblut‹, in: German Quarterly 57 (1984), S.367–376.
Vgl. dazu die von Hartmut Zelinsky (Anm.22), S.202, mitgeteilte Stelle aus einem Brief Karl Vosslers an Benedetto Croce vom 3. 5. 1933: »Ich höre, daß Richard Strauß, der zu den Unterzeichnern des Protests gehört, hat zugeben müssen, daß er den beanstandeten Vortrag nicht einmal gelesen hatte. Wenn der politische Wind bläst, kommt der Staub hoch der bekanntlich immer da ist und wirbelt in der Luft herum und belästigt Nase und Lungen.«
Siehe Ernst Krause: Richard Strauss: Der letzte Romantiker. München 1979, S.81.
Michael H. Kater: Composers of the Nazi Era. Eight Portraits. New York 2000, S.234.
Vgl. dazu Fred K. Prieberg: Musik im NS-Staat. Frankfurt 1982, S.203–215; Gerhard Splitt: Richard Strauss 1933–1935. Ästhetik und Musikpolitik zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft. Pfaffenweiler 1987. Künftig: Splitt.
Splitt, S.202ff.
Brief an Stefan Zweig, 17. 6. 1935; Splitt, S.219.
Brief an Adolf Hitler, 13. 7. 1935; Splitt, S.221.
George R. Marek: Richard Strauss. The Life of a Non-Hero. New York 1967, S.283.
Kater (Anm.177), S.225.
Siehe den Text des Protests im Anhang, S.471. Eine Analyse des Protests bietet Kapitel 13, S.333ff.
Brief an Stefan Zweig, 17. 6. 1935; Splitt, S.719.
Schuhs Artikel in Im Schatten Wagners, S.239–243. Zu Schuh vgl. auch das Kapitel »Bayreuth«, S.306.
Brief an Adorno, 9. 1. 1952; TM/TWA, 97.
Erika Mann: Leserbrief, in: New York Times, 15. 2. 1942, VIII: 12. Text des Briefes im Anhang, S.473f. Dieser Leserbrief bildet den Kern einer am 14. 3. 1942 von der Columbia Broadcasting Corporation landesweit ausgestrahlten Ansprache: Music in War Times. Der ins Deutsche rückübersetzte Text jetzt in E. Mann: Blitze überm Ozean. Aufsätze, Reden, Reportagen, hrsg. von Irmela von der Lühe und Uwe Naumann. Reinbek 2000, S.255–261.
Brief an Thomas Mann, May 16, 1945. Klaus Mann: Briefe und Antworten 1922–1949, hrsg. mit einem Vorwort von Martin Gregor-Dellin. München 1987, S.535f.: »It was one of the most amazing hours I have ever passed in my life. His [Strauss] selfishness and naiveté are abolutely staggering and in fact rather disgusting. The astounding part about it is that a man of such extraordinary talent can be of such moral obtuseness and callousness. He does not even have the excuse of senility, for he appears remarkably well-preserved and agile. It's just that he happens to be about the most rotten character one can possibly imagine ignorant, complacent, greedy, vain abysmally egotistic, completely lacking in the most fundamental human impulses of shame and decency. I suppose I'll have to write about this sad case too […].«
Klaus Mann: »Strauss Still Unabashed About Ties With Nazis«, in: The Stars and Stripes, (Mediterranean), May 29, 1945, S.4. Dieser Artikel ist in keiner der Deutschlandausgaben der amerikanischen Armeezeitung zu finden, sondern offenbar nur in den Ausgaben für den Mittelmeerraum.
Brief an Willi Schuh, 6. 7. 1945; Richard Strauss: Briefwechsel mit Willi Schuh, hrsg. von Willi Schuh. Zürich 1969, S.80.
Walter Thomas (Anm.162), S.283, fasst den Inhalt des Briefes wie folgt zusammen: »Nach Kriegsende erinnerte Richard Strauss in einem Schreiben Thomas Mann an ihre letzte Begegnung vor Ausbruch des Hitler-Spukes. Das war anläßlich der Münchener Ehrungen für den siebzigjährigen Gerhard Hauptmann im Jahr 1932. In dem gleichen Brief an den noch im kalifornischen Exil Lebenden fragt Richard Strauss, ob Thomas Mann es gutheiße, daß sein ältester Sohn als Pressevertreter in amerikanischer Uniform inkognito in sein Garmischer Heim eingedrungen sei, um dann als Nachkomme eines so berühmten Vaters offensichtliche Unwahrheiten nicht nur über ihn selber, sondern vor allem über seine jüdische Schwiegertochter in aller Welt zu verbreiten. (Alice Strauss habe nämlich, nach Klaus Manns Darstellung, unter anderem ihre Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal der Juden in Deutschland deutlich zu erkennen gegeben und nur bedauert, daß man ihr während der schrecklichen Jahre ihre bisherigen Lebensgewohnheiten so stark beschnitten habe. Das war freilich mit der Tatsache kaum zu vereinbaren, daß die Schwiegertochter von Richard Strauss in den Jahren zwischen 1940 und 1944 achtundzwanzig Familienangehörige in Auschwitz und anderen Schreckenslagern verloren hat.)« Diese Darstellung ist insofern unrichtig, als Alice Strauss in dem Artikel Klaus Manns mit keinem Wort erwähnt wird.
Der Korrespondent der New York Times hatte am 11. 6. 1939 aus Wien berichtet: »The Composer Richard Strauss celebrated his seventy-fifth birthday here today, by conducting the Vienna Philharmonic Orchestra in a performance of his ›Sinfonia Domestica‹, and he received congratulations from Chancellor Adolf Hitler at a lunch the latter gave him at the Imperial Hotel. Although many ascribe political importance to Herr Hitler's present visit, circles close to the Chancellor insist that he wanted to hear Dr. Strauss' ›Der Friedenstag‹ and personally to congratulate the composer.«
Vgl. dazu das Kapitel über Salome und Palestrina als historische Chiffren, S.222–237.
Vgl. dazu ausführlich das Kapitel über Salome und Palestrina, S.226f.
Vgl. dazu Eckhard Heftrich: Vom Verfall zur Apokalypse: Über Thomas Mann, Bd. 2. Frankfurt/Main 1982, S.173ff.; Oskar Seidlin: ›Doktor Faustus‹: The Hungarian Connection, in: German Quarterly 56, 1983, S.594–607.
Paul Bekker (Anm.21), S.7.
Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz, in: Hans Pfitzner, Gesammelte Schriften, Bd. II . Augsburg 1926, S.103–131.
Paul Bekker: Neue Musik. Berlin 1919.
Bekker (Anm.21), S.8.
Die Pfitzner-Gesellschaft betrachtet es u.a. als ihre Aufgabe, »die menschliche und geistige Gestalt dessen, der dieses Werk schuf, vor dem Vergessen und dem Versinken in einem geschichtlichen Halbdunkel zu bewahren und gegen aktuelles Mißverstehen klärend zu verteidigen«. Wolfgang Osthoff: 50 Jahre Hans-Pfitzner-Gesellschaft. Ein Rückblick, in: Mitteilungen der Hans-Pfitzner-Gesellschaft, NF Heft 60 (2000), S.3–12.
Bruno Walter: Thema und Variationen (Anm.56), S.312.
Eindrücke und Bilder meines Lebens, in: Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.594.
Vgl. die Zusammenstellung der gestrichenen Stellen bei Ernst Keller: Der unpolitische Deutsche. Eine Studie zu den »Betrachtungen eines Unpolitischen« von Thomas Mann. Bern/München 1965, S.141–170.
Brief an Thomas Mann, 18. 6. 1925; Hans Pfitzner: Briefe, Erster Bd.: Textband, hrsg. von Bernhard Adamy. Tutzing 1991, S.405. Künftig: Pfitzner-Briefe.
Zur Kundgebung gegen die Wagner-Rede Thomas Manns, in: Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.308–311; Im Schatten Wagners, S.244–248.
Eine eingehendere Analyse des Protests findet sich in dem Kapitel Musik in München, S.333f.
Unveröffentlichter Brief an Hans Knappertsbusch, 13. 4. 1933, in: Sabine Busch: Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus. Stuttgart/Weimar 2001, S.169: »Ich habe von dem Aufruf den letzten Satz gestrichen.« Vgl. dazu das Kapitel Musik in München, S.329f.
Vgl. dazu das Kapitel über Salome und Palestrina als historische Chiffren, S.222–237.
Brief an Victor Jung, Pfitzner-Briefe, S.1036.
An Pfitzner, 1. 6. 1946; Bruno Walter: Briefe 1894–1962, hrsg. von Lotte Walter Lindt. Frankfurt/Main 1969, S.286f. Künftig: Walter-Briefe.
Pfitzner-Briefe, Kommentarband, S.620.
Zu Pfitzners Entnazifizierung vgl. die Darstellungen bei Michael H. Kater: Composers of the Nazi Era (Anm.177), S.144–182, 177ff.; Sabine Busch (Anm.208), S.332–363.
An Bruno Walter, 6. 7. 1946; Pfitzner-Briefe, S.1001f.
An Hans Pfitzner, 16. 9. 1946; Walter-Briefe, S.289f.
An Hans Pfitzner, 4. 11. 1946; ebd., S.291.
An Bruno Walter, 5. 10. 1946; Pfitzner-Briefe, S.1020–1023.
Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.327–343.
Pfitzner, wie viele andere seiner Zeitgenossen, unterstellte Thomas Mann, dass er der so genannten Kollektivschuldthese das Wort rede ein Missverständnis, dem u.a. dadurch Vorschub geleistet wurde, dass der Artikel Die Lager (XII, S.951–953) in der deutschen Presse mit dem nichtauthentischen Titel »Thomas Mann über die deutsche Schuld« versehen wurde, so z.B. in der Bayrischen Landeszeitung (18. 5. 1945).
An Joseph Müller-Blattau, 18. 5. 1938; Pfitzner-Briefe, S.813. Vgl. dazu Jens Malte Fischer: A Very German Fate of a Composer: Hans Pfitzner, in: Music and Nazism. Art Under Tyranny 1933–1945, hrsg. von Michael H. Kater und Albrecht Riethmüller. Laaber 2003, S.75–89, 79.
Pfitzners Beitrag zu dem Ergebenheitsmanifest, zu dem nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 fünfzig Künstler und Wissenschaftler aufgefordert wurden, ihre Loyalität zum Führer zu bekunden. Der geplante Band kam offenbar nicht zustande, doch Pfitzners intendierter Beitrag dazu ist erhalten. Zitiert nach Adamy: Hans Pfitzner. Literatur, Philosophie und Zeitgeschehen in seinem Weltbild und Werk. Tutzing 1980, S.333.
Pfitzner-Briefe, S.1022f.
Hermann Hesse zum siebzigsten Geburtstag (X, 515–520, 516).
Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.344–346.
Adamy (Anm.221), S.304–311; im Prinzip betrachtet auch Sabine Busch (Anm.208), S.114–130, die Frage von Pfitzners Antisemitismus als widersprüchlich, als ein Thema mit mancherlei »Variationen« und somit letztlich als nicht so schlimm. Eine angemessen kritische Darstellung des Pfitzner'schen Antisemitismus bei Marc A. Weiner: Undertones of Insurrection. Music, Politics and the Social Sphere in the Modern German Narrative. Lincoln, NE und London 1993, S.35–71.
Johann Peter Vogel: Hans Pfitzner. Reinbek 1989, S.81.
Adamy (Anm.221), S.307; Vogel (Anm.226), S.81.
Paul Bekker: Kritische Zeitbilder. Berlin 1921, S.244.
Conversations with Klemperer, hrsg. von Peter Heyworth, rev. Auflage. London/Boston 1985, S.53f.
An Adolf Hitler und Heinrich König, 15. 3. 1933; Pfitzner-Briefe, S.621, 623.
Über Antisemitismus, in: Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.320.
Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation. Reinbek 1963, S.337.
Dies hat Michael H. Kater aus unveröffentlichten Pfitzner-Briefen eruiert; Kater (Anm.177), S.158.
An Cossmann, 1. 1. 1898; Pfitzner-Briefe, S.68.
Sämtliche Schriften, Bd. IV, S.337.
1091932609612611