Religion prägt unseren Alltag, auch heute noch. Natürlich wird niemand mehr gezwungen, sich zu Gott zu bekennen oder irgendein höheres Wesen zu verehren. Jeder hat die Möglichkeit, Kirchen zu meiden, Götter zu leugnen, Religionen zu verteufeln. »Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen Bekenntnisses sind unverletzlich«, so garantiert es das Grundgesetz. Und schließt dabei selbstverständlich die Freiheit ein, nicht zu glauben und nichts zu bekennen.
Doch ein Leben, das an allem Religiösen vorbeiführt, gibt es in Deutschland nicht. Wie die Nachrichten verfolgen, ohne religiös motivierte Konflikte in aller Welt zur Kenntnis zu nehmen? Wie ein großes Kunstmuseum besuchen, ohne mit Darstellungen biblischer Gestalten und Geschichten konfrontiert zu sein? Wie denn Weihnachten ignorieren? Man muss nicht glauben, dass Gott allgegenwärtig ist, um zu erkennen, dass die Religionen es sind: keine Silhouette einer deutschen Stadt ohne Kirchturm.
Selbst unsere Zeitrechnung beginnt mit dem Jahr, das zu dem Jahr erklärt worden ist, in dem ein gewisser Jesus geboren wurde. Und wer heute – 2000 Jahre nach Christus – die Feiertage in Deutschland durchzählt, stellt schnell fest, dass diese Tage christlichen Ursprungs sind. Ausnahmen wie der 1. Mai oder der 3. Oktober bestätigen nur die Regel. Ob so viele christliche Feiertage unserer Gesellschaft noch angemessen sind, darüber lässt sich natürlich lange diskutieren. Werden sie mit gelebtem Glauben verbunden? Oder sind sie nur noch Folklore und, wenn ja, sollten sie dann abgeschafft werden?
Solange es diese Feiertage aber gibt, sollten aufgeklärte Bürger wissen, was manche Nachbarn an diesen Tagen bewegt. Ähnlich verhält es sich mit Symbolen wie dem Kruzifix im Klassenzimmer oder dem Kopftuch der Lehrerin: Dagegen sein ist selbstverständlich möglich, aber unmöglich macht sich, wer gar nicht weiß, warum diese Symbole den Gläubigen wichtig sind. Denn sie werfen eine der großen Fragen unseres Zusammenlebens auf. Es ist die Gretchenfrage, die unsere Gesellschaft zu beantworten hat: Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?
Dementsprechend verlangt der deutsche Staat von allen, die von außen kommen und dazugehören wollen, im Einbürgerungstest eine gewisse Kenntnis auch in religiösen Dingen. Da darf von allen, die hier aufgewachsen sind, wohl noch ein bisschen mehr erwartet werden. Man muss nicht glauben, dass die Bibel tatsächlich Gottes Wort ist, aber was drinsteht, sollte man schon ungefähr wissen. Und man muss auch nicht in die Kirche gehen; was sich dort abspielt, sollte freilich kein Geheimnis sein, und dasselbe gilt natürlich auch für eine Moschee und eine Synagoge.
Wie aber steht’s um Ihre Kenntnisse, wie gut wissen Sie Bescheid? Dieses Buch bietet Ihnen einen Test mit 150 Fragen (darunter eine, die sich auch im Einbürgerungstest findet, Nr. 62). So können Sie sich selbst prüfen – und sich dann über Ihr Wissen freuen oder Ihr Unwissen ärgern.
Der Test besteht aus fünf Teilen. Zu Beginn geht es um die Bibel: Wie gut kennen Sie Altes und Neues Testament? Der zweite Teil des Tests beschäftigt sich mit der Geschichte der Kirche, der dritte mit dem kirchlichen Leben in Deutschland heute. Der vierte Teil weitet den Blick und fragt nach den anderen großen Religionen der Welt. Der fünfte Teil geht über Glaubens- und Kirchenfragen hinaus und beschäftigt sich mit einer Disziplin, die vielfältige Verbindungspunkte aufweist: der Philosophie. Wie Sie am Test teilnehmen, steht in der Gebrauchsanweisung ab hier.
Um die Frage, was man heute über Religion wissen sollte, geht es auch in einem Interview mit der prominentesten Protestantin Deutschlands. Margot Käßmann konstatiert ab hier: »Es ist doch wichtig, dass wir Traditionen teilen, uns auf gemeinsame Grundlagen berufen können, ja auch über sie streiten können – selbst dafür müssen wir sie aber kennen.« Ein zweites Interview befasst sich mit dem Zustand der katholischen Kirche. Der Theologe und Priester Hans Küng sagt voller Bedauern, »dass das kirchliche Leben in vielen Ländern auf Gemeindeebene weithin zusammengebrochen ist«. Der dritte Interviewpartner ist ein Mensch, der vermutlich noch bekannter ist als die beiden anderen, aber öffentlich nur sehr selten mit seinem Glauben in Verbindung gebracht wird: der Katholik Thomas Gottschalk. »Ich bin mit diesem Glauben aufgewachsen und habe bisher keinen Grund gehabt, ihn aufzugeben«, bekennt er und gibt seine Kenntnisse des Kirchenlateins zum Besten, erworben unter anderem in vielen Jahren als Ministrant.
Keine Sorge: Von Latein bleiben Sie in diesem Buch weitgehend verschont. Knifflig sind viele Testfragen freilich schon, und wenn manche auch unterhaltsam sein mögen, dann sind sie nicht ohne Absicht so formuliert. Denn dieses Buch will die Freude an der Wissensprobe vermitteln und zur weiteren Beschäftigung mit den Religionen anregen. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen: viel Erfolg beim SPIEGEL-Wissenstest RELIGION!
Religion
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23–27 = gut
18–22 = befriedigend
13–17 = ausreichend
weniger als 13 = mangelhaft
Land
Tiere
Licht
Menschen
Die Lösung finden Sie hier
Kuh
Geld
Ehre
Kind
Die Lösung finden Sie hier
3
7
12
33
Die Lösung finden Sie hier
In der Bergpredigt
Beim Abendmahl
Am Kreuz
Im Tempel
Die Lösung finden Sie hier
Sintflut
Sturm
Apokalypse
Sprachverwirrung
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Steintafeln mit den Zehn Geboten
Goldenes Kalb
Siebenarmigen Leuchter
Opfertiere
Die Lösung finden Sie hier
Griechisch.
Aramäisch.
Lateinisch.
Hebräisch.
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David
Josef
Ismael
Jakob
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Ehebrecherin
Diebin
Mörderin
Leprakranke
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Weil sie ein lasterhaftes Leben führt.
Weil sie sich nach Sodom umdreht.
Weil sie zu lange fastet und zu wenig trinkt.
Weil sie vom Baum mit den verbotenen Früchten nascht.
Die Lösung finden Sie hier
Bei seinen Jüngern
Auf einem Schiff
Im Tempel
In der Herberge
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Jona
Mose
Christophorus
David
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Einkommen.
Haupt.
Himmelsgewölbe.
Gebälk.
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die Schrift auslegt.
seine Wundmale zeigt.
das Brot bricht.
ein Gebet spricht.
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Johannes der Täufer
Jeremia
Hesekiel (Ezechiel)
Hiob (Ijob)
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vermissen.
verleugnen.
wiedersehen.
umbringen.
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Heer
Pferd
Wagen
Schwimmweste
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Wasser
Brot
Wein
Blumen
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Johannes
Judas
Jakobus
Jonas
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Aller Anfang ist schwer.
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
Christus, gestern und heute, Anfang und Ende.
Im Anfang war das Wort.
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Weihrauch
Silber
Gold
Myrrhe
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Josef von Arimathäa
Maria, seine Mutter
Maria aus Magdala
Petrus
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Philipper
Philemon
Römer
Philister
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In einer Sänfte
Auf einem Esel
Zu Fuß
Auf einem Kamel
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Sichelschwert aus Bronze
Eiserner Speer
Steinschleuder
Axt
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Rattengrube
Löwengrube
Schlangengrube
Mördergrube
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Barabbas
Zachäus
Alberich
Siegfried
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nur Brüder.
nur Schwestern.
mehrere Brüder, mehrere Schwestern.
keine Geschwister, er war ein Einzelkind.
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1
3
5
7
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Weidengeflecht
Papyrus
Bronze
Erde
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