Nr. 1098
Der steinerne Bote
Mit der BASIS im Vorfeld des Frostrubins
von Kurt Mahr
Die Kosmische Hanse, im Jahr 3588 alter Zeitrechnung von Perry Rhodan gegründet, besteht inzwischen 426 Jahre – das heißt, man schreibt auf Terra und anderen galaktischen Welten das Jahr 426 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung (NGZ).
Abgesehen davon, dass die Hanse durch ihre Handelsbeziehungen zu allen bekannten Rassen in der Milchstraße und in deren Umfeld für gedeihliche und völkerverbindende Kontakte sorgt, dient die Organisation auch der Verteidigung gegen die mit ES befeindete Superintelligenz Seth-Apophis, die schon oft genug versucht hat, den galaktischen Frieden zu stören.
Auch die Porleyter, die wiedererweckten Vorläufer der Ritter der Tiefe, sind diesem Frieden nicht gerade förderlich – und so kommt es, dass Perry Rhodan und seine Freunde und Gefährten von der Hanse, der Liga Freier Terraner und der GAVÖK sich nicht nur mit Seth-Apophis auseinanderzusetzen haben, sondern auch mit dem Porleyter-Problem.
Inzwischen hofft Perry Rhodan, der nun den Ring der Kosmokraten sein eigen nennt, das richtige Instrument zu haben, um die Porleyter endlich zur Räson zu bringen.
Doch bevor Perry Rhodan zur Erde zurückkehren und die Probe aufs Exempel machen kann, gibt es am Rand des Rotierenden Nichts noch einiges für die BASIS zu tun. Dabei spielt auch ein seltsames Objekt eine Rolle – DER STEINERNE BOTE ...
Die Hauptpersonen des Romans
Julian Tifflor und Reginald Bull – Sie versetzen die Erde in Alarmzustand.
Icho Tolot – Der Haluter berichtet.
Perry Rhodan – Der Terraner sorgt dafür, dass der Frostrubin weiter verankert bleibt.
Waylon Javier – Kommandant der BASIS.
Tedr Kosmas – Er entdeckt den steinernen Boten.
1.
Es war Zufall, dass Rijders aufblickte und die diffuse Wolke aus rosafarbenem Licht sah, die sich über den östlichen Kamm des Kraterwalls Hekatäus geschoben hatte. Er stand auf einem sanft geneigten Hang aus schwarzgrauem Mondgestein und wunderte sich. Diffuses Licht im Vakuum?
Er schaute den Hang hinab und entdeckte Lund in einem der kleinen Aufschlagtrichter, die das südliche Vorfeld des Kraters Gibbs bevölkerten. Lund war damit beschäftigt, eine der Messkuppeln zu inspizieren, die sie gemeinsam im Lauf der vergangenen Stunden installiert hatten: halbkugelförmige Schalen aus reiner, transparenter Energie, in deren Innerem ein Sammelsurium verschiedener Instrumente untergebracht waren. Rijders wusste nicht, was sie maßen. Es überraschte ihn, dass es auf Luna überhaupt noch etwas zu messen gab. Insgesamt elf solcher Kuppeln hatten sie aufgebaut und bestückt, mit Hilfe der Spezialgeräte, die auf der Ladeplattform ihres Fahrzeugs montiert waren. Rijders scherten Sinn und Zweck des Unternehmens wenig. Die Kosmische Hanse hatte ihn als Feldmechaniker angestellt, und er tat, was man ihm auftrug. Es hatte ihn gefreut, dass Lund ihm zugeteilt worden war. Er mochte sie. Sie war jung, hübsch und vor ein paar Tagen erst von Terra gekommen. Er hatte noch nicht sondieren können, was sie umgekehrt von ihm hielt; aber wenn sie hier fertig waren und sich auf den Rückweg zur Basisstation machten, würde er sie fragen.
Einstweilen begnügte er sich damit, den gleißenden Funken zu betrachten, den ihr silberbeschichteter Schutzanzug im grellen Licht des Mondnachmittags bildete. Sie hatte die Untersuchung der Kuppel abgeschlossen. Mit kühnem Sprung setzte sie über die niedrige Wand des Aufschlagtrichters hinweg und glitt mit weiten, gemächlichen Schritten auf ihr nächstes Ziel zu. Noch eine einzige Inspektion, und die Arbeit war getan. Zufrieden blickte Rijders in Richtung des Spezialgleiters, der dreißig Meter entfernt droben auf der Kuppe des Hanges stand.
Er spürte ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Hastig wandte er den Kopf und erschrak, als er sah, wie nahe die rosarote Wolke inzwischen herangekommen war. Sie bewegte sich in schwankendem Flug, als sei sie sich ihres Zieles nicht sicher – mal schnell, mal langsam. Mitunter glitt sie in die Höhe, um Augenblicke später fast bis auf den tief verstaubten Mondboden zu sinken. Ihr Umfang ließ sich nur schwer abschätzen, aber sie war auf jeden Fall von bedeutender Größe. Im Innern des rosafarbenen Leuchtens erblickte Rijders, als die Wolke näher kam, die verschwommenen Umrisse merkwürdig geformter Gebilde. Eine ganze Menge mussten es sein, über eintausend.
Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Er schaltete den Helmsender auf die Standardfrequenz der Basisstation.
»Rijders hier«, sagte er, fest überzeugt, dass er binnen weniger Sekunden kräftig ausgelacht werden würde. »Haben die da oben ihre Porleyter verloren?«
Die Reaktion war anders, als er erwartet hatte.
»Mensch, Rijders«, antwortete eine hastige, aufgeregte Stimme. »Wo steckst du?«
»Wo ich stecke? Wo ihr mich hingeschickt habt.« Bei denen im Gehirn mussten ein paar Lichter ausgegangen sein. »Sechzig Kilometer südlich von Gibbs, in der gottverlassensten Gegend von ganz Luna. Also – was ist jetzt mit den Porleytern? Hier schwebt so eine Wolke in der Gegend ...«
»Rijders, geh sofort in Deckung!«, schnitt ihm die aufgeregte Stimme das Wort aus. »Die Porleyter haben sich mitsamt ihrer Kardec-Aura aus dem Krater gelöst und sind davongetrieben.«
Rijders sah auf. Das rosarote Leuchten war zweihundert Meter entfernt. Ziemlich deutlich konnte er jetzt im Innern die androiden Aktionskörper der Fremdwesen erkennen.
»Freut mich, dass ihr zum Schluss doch noch an mich denkt«, knurrte er.
»Die Aura ist gefährlich!«, warnte die Stimme aus der Basisstation.
Rijders schaltete auf Nahverbindung, ohne zu antworten. Er fuhr herum, suchte nach dem glitzernden Funken, der Lunds Standort kennzeichnete, und fand ihn nicht.
Lund war verschwunden!
*
»Lund, verdammt, wo steckst du?«, schrie er, während er mit einem mächtigen Satz den Spezialgleiter zu erreichen versuchte.
»Brüll nicht so in der Gegend 'rum«, antwortete eine sanfte, weibliche Stimme. »Ich bin an der letzten Kuppel.«
Die leuchtende Wolke machte einen Satz auf Rijders zu. Er berührte mit einem Fuß den Boden und stieß sich voller Entsetzen seitwärts ab.
»Vorsicht, Gefahr!«, brachte er nur noch hervor.
Dann sah er, wie die Wolke den Grat des Hanges berührte. Blitze zuckten. Gesteinsdämpfe wirbelten auf. Die Kardec-Aura gewann sofort wieder an Höhe; aber dort, wo sie den Boden berührt hatte, war in der messerscharfen Linie des Grates eine tiefe Kerbe entstanden. Taumelnd nahm das leuchtende Gebilde Kurs auf den Gleiter. Rijders verfluchte seine Unvorsichtigkeit. Voller Panik hatte er sich mit zuviel Wucht abgestoßen. Es dauerte zu lange, bis er wieder Bodenkontakt bekam. Sein Schutzanzug war eine von den gewöhnlichen Arbeitsmonturen. Er besaß keinen Eigenantrieb, nicht einmal einen Antigrav.
Er sank nach unten. In diesem Augenblick berührte die Aura den Gleiter. Der Feuerball einer lautlosen Explosion stieg über dem Hang in die Höhe. Eine grauschwarze Staubwolke hüllte den Ort ein, an dem eben noch ein teures Spezialfahrzeug gestanden hatte. Ein Gesteinsklumpen von der Größe eines Männerkopfs schoss dicht an Rijders' vorbei, als er eben den Fuß wieder zu Boden brachte, um seiner Flucht eine neue Richtung zu geben. Die rosarote Wolke trieb taumelnd über den Hang hinab. Rijders, jetzt schräg hinter ihr und für den Augenblick außer Gefahr, sah sich um.
Er entdeckte den silbernen Reflex von Lunds Schutzanzug am Fuß der Halde. Sie war auf dem Rückweg von der letzten Kuppel. Die Angst um sie schnürte ihm die Kehle zusammen.
»Hau ab, Lund!«, krächzte er. »Siehst du die Aura nicht? Mach dich fort! Geh ihr aus dem Weg!«
Ihre Stimme klang dagegen völlig ruhig, höchstens ein wenig neugierig, als sie antwortete: »Was ist das, Rijders? Ich wusste nicht, dass es so etwas auf Luna gibt.«
»Die Porleyter mit ihrer Aura«, stöhnte Rijders. Er sah, wie die Wolke sich torkelnd dem Boden entgegenneigte. Warum hörte Lund nicht auf ihn? »Hau ab, sag ich. In ein paar Sekunden ...«
Er konnte ihr nicht mehr helfen. Es war zu spät. Die Aura hielt genau auf den silbernen Punkt zu. Im letzten Augenblick schien Lund die drohende Gefahr zu erkennen. Rijders sah, wie sie sich seitwärts davonschnellen wollte. Sie verschwand hinter der rosafarbenen Wolke. Ein heftiges Vibrieren durchlief den felsigen Boden, als die Aura von neuem mit dem Mondgestein in Berührung kam. Als scheue sie vor dem Kontakt zurück, trieb sie sofort wieder in die Höhe. Aber dort, wo sie aufgetroffen war, gähnte ein Krater von mehr als zehn Metern Durchmesser. Und von Lund war keine Spur zu sehen.
Rijders zwang sich zur Ruhe.
»Ich glaube, wir haben Lund verloren«, sagte er in Richtung Basisstation. »Sie lief der Aura geradezu in die Arme.«
»Wo ist die Aura jetzt?«, wurde ihm geantwortet.
»Entfernt sich in östlicher Richtung. Ist das alles, was ihr über Lund zu sagen habt?«
»Immer mit der Ruhe, Mann. Die Mediker sind schon unterwegs.«
Rijders turnte den Rest des Hanges hinab. Am Rand des Kraters, den die Kardec-Aura gerissen hatte, blieb er stehen. Er hörte ein Geräusch – schwach und wie aus weiter Ferne. Er drehte den Verstärker auf und vernahm es deutlicher: die flachen, unregelmäßigen Atemzüge eines Menschen.
»Lund!«, schrie er voller Begeisterung. Dann begann er, wie ein Verrückter mit den Händen im Staub zu wühlen, der sich am Rand des Kraters niedergeschlagen hatte. Er kratzte und schaufelte, schleuderte Steine beiseite, räumte Schutt fort, fluchte und lachte im gleichen Atemzug – bis er die reglose Gestalt fand, die sich im Schutz eines mannshohen Felsbrockens in Deckung geworfen hatte. Er kniete neben ihr nieder, drehte sie behutsam auf den Rücken und spähte durch das polarisierende Glas des Helmes. Lund hatte die Augen geschlossen. Staub haftete auf der silbernen Oberfläche ihres Anzugs.
Mit zitternden Händen öffnete er eine kleine Außentasche an seiner Montur und zog das lange, dünne Kabel des Datenkopplers daraus hervor. Er führte es bis zu einer Buchse, die in Lunds linker Armbeuge angebracht war, und befestigte es dort. Mit angehaltenem Atem lauschte er auf die Signale, die durch das Kabel in seinen Helmempfänger übertragen wurden. Er hatte wie jeder Angestellte der Kosmischen Hanse, der in lebensfeindlicher Umgebung arbeitete, einen umfangreichen Kurs in Erster Hilfe absolviert und verstand es, die Pieps- und Pfeiflaute, die über den Datenkoppler kamen, zu deuten.
Er atmete auf. Lunds Vitalfunktionen waren schwach, aber stetig. Sie würde den Unfall überleben. Er löste das dünne Kabel aus der Buchse und barg es in der Tasche.
»Das war das erste und das letzte Mal, Mädchen«, sagte er zärtlich. »Von jetzt an lasse ich dich keine Sekunde mehr aus den Augen.«
»Da raspelt einer Süßholz«, drang eine vom Knistern statischer Störungen untermalte Stimme aus seinem Empfänger.
Die Mediker! Er hätte sie fast vergessen. Sie waren so nahe, dass sie ihn über die Nahverbindung hören konnten.
»Nur keinen Neid!«, rief er spöttisch. »Seht lieber zu, dass ihr bald hier seid.«
*
Am frühen Morgen des 15. Februar 426 war in Terrania die Alarmmeldung eingetroffen, die Porleyter, insgesamt 2009 an der Zahl und in eine riesige Kardec-Aura gehüllt, seien von ihrem bisherigen Standort, einem ausgebauten Krater in der Nähe des NATHAN-Schaltzentrums, mit ungewissem Kurs aufgebrochen. Julian Tifflor, der Erste Terraner, hatte sich unverzüglich ins Hauptquartier Hanse begeben, um mit Reginald Bull zu konferieren. Es galt, die Reaktionen der Liga Freier Terraner und der Kosmischen Hanse zu koordinieren.
Erste Versuche, durch die rosarot leuchtende Hülle der Aura mit Lafsater-Koro-Soth, dem Sprecher der Porleyter, Kontakt aufzunehmen, waren fehlgeschlagen. Die Aura bewegte sich schwankend, Höhe und Richtung nach Belieben wechselnd, als wisse sie nicht, wohin die Reise gehen solle. Ihre Geschwindigkeit war zumeist geringfügig, kaum ein paar Meter pro Sekunde. Sie erschien als leuchtende Wolke von annähernd ellipsoider Form, und in ihrem Innern schwebten die Porleyter offenbar im Zustand der Schwerelosigkeit.
Noch bevor Tifflor eintraf, hatte Reginald Bull ein Funklabor von allem überflüssigen Gerät räumen lassen und eine Krisenzentrale darin eingerichtet. Mehrere Dutzend Informationskanäle übertrugen einen unaufhörlichen Strom von Daten und Meldungen. Die Vorsortierung erfolgte durch Computer; vierzehn Informationsspezialisten trafen die endgültige Entscheidung, welche von den eintreffenden Nachrichten an Bull und Tifflor weiterzuleiten seien. Im Hintergrund des Labors gab es eine durch Glassitwände abgetrennte Abteilung, in die sich der Erste Terraner und Bull zurückgezogen hatten.
Noch war es unmöglich, die Bedeutung der unerwarteten Entwicklung abzuschätzen. Die Porleyter hatten seit den Ereignissen im Wega-System, die mit der Rückkehr der BASIS im Zusammenhang standen und bei denen ihr Artgenosse Livwaper-Irtu-Lings ums Leben gekommen war, einen Großteil ihres Selbstvertrauens eingebüßt. Das machte sie noch unberechenbarer als bisher. Den ersten Meldungen zufolge ließen sie bisher keine Anzeichen von Feindseligkeit erkennen. Wo die Kardec-Aura bei ihrer unsteten Bewegungsweise mit Materie in Berührung kam, da wurde diese pulverisiert oder vergast. Bisher jedoch hatten weder Menschen noch lunare Anlagen Schaden genommen. Der steinige, staubbedeckte Mondboden war der einzige Leidtragende.
Über zwei Bildschirme glitten Zeichenketten, die den gegenwärtigen Standort, den Kurs und die Geschwindigkeit der Kardec-Aura bezeichneten. Eine dreidimensionale Darstellung, die schwerelos im Halbdunkel schwebte, zeigte die Oberfläche des Mondes und markierte mit einem blinkenden roten Pfeil den Ort, an dem sich die Aura im Augenblick befand.
Auf einem der beiden Bildschirme verdrängte das Gesicht eines Mannes in den mittleren Jahren die Zeichenfülle der Daten. Der Ernst der Lage stand ihm in die Miene geschrieben.
»Wir haben einen ersten Bericht von einer Beinahebegegnung zwischen Menschen und der Kardec-Aura«, sagte er. Ohne auf eine Reaktion seiner Zuhörer zu warten, fuhr er fort: »Zwei Mechaniker der Basisstation Humboldt erlebten im südlichen Vorgelände von Gibbs eine ›near miss‹-Situation. Einer von beiden, eine Frau, kam bis auf weniger als zwei Meter an die Hülle der Aura heran und verlor infolge der kräftigen Strahlung das Bewusstsein.«
Julian Tifflor horchte auf.
»Handelte es sich um einen gezielten Angriff, Matell?«, wollte er wissen.
Matell, der Mann mit dem ernsten Gesicht, antwortete: »Auf keinen Fall. Die Begegnung war rein zufällig. Die beiden Mechaniker bestätigen, was unsere Gleiterpiloten schon seit Stunden sagen: Die Aura scheint außer Kontrolle. Sie taumelt ziellos dahin. Die Porleyter im Innern befinden sich in einem Zustand der Teilnahmslosigkeit. Sie haben keine feindliche Absicht. Sie sind nicht darauf aus, Schaden anzurichten. Die Zerstörungen, die die Aura anrichtet, sind unbeabsichtigt.«
»Ihr versucht weiterhin, mit Koro Verbindung aufzunehmen?«, fragte Reginald Bull.
»Ununterbrochen«, sagte Matell. »Aber ich verspreche mir nichts davon. Wir versuchen außerdem, die Aura mit Traktorstrahlen festzuhalten oder wenigstens zu dirigieren.«
»Erfolg?«
Matell schüttelte den Kopf. »Keine Spur. Sobald das Traktorfeld mit der Hülle der Aura in Kontakt tritt, brennen die Generatoren durch.«
»Was hört man von NATHAN?«, fragte Tifflor.
»NATHAN schweigt.« Ein mattes Lächeln glitt über das bisher so ernste Gesicht. »Ich habe den Eindruck, er ist über die gegenwärtige Lage entsetzt.«
Der Erste Terraner hatte eine weitere Frage auf der Zunge. Aber Matell sah zur Seite, als würde er von dort her angesprochen. Als er wieder in die Kamera blickte, war seine Miene düster.
»Es sieht so aus, als hätten wir hier die Sache überstanden«, sagte er.
»Was heißt das?«
»Die Aura hat endlich einen stetigen Kurs eingeschlagen. Sie strebt senkrecht in die Höhe und bewegt sich mit ständig wachsender Geschwindigkeit.«
»Wohin?«
»In Richtung Erde.«
Einen Atemzug lang herrschte bestürztes Schweigen. Dann beugte Bull sich nach vorne. Seine Hand berührte eine quadratische, grellgelbe Kontaktfläche am oberen Rand der Konsole.
Die Beleuchtung veränderte sich. Sie fing an, rhythmisch zu flackern. Ein deutlicher Rotton mischte sich in das weißgelbe Licht der Lampen. Eine Folge rascher, schriller Summtöne ließ die Luft vibrieren.
HANSE-ALARM ...
2.
Der Optikschirm war finster. Es gab kein Licht in dieser Einöde, im Leerraum zwischen den Galaxien, dreißig Millionen Lichtjahre von der heimatlichen Milchstraße entfernt.
Das Tasterbild dagegen zeigte Tausende, Zehntausende von Reflexen –