Cover

Buch

Schlitzer kehrt in seine Heimat zurück, die er vor einigen Jahren – damals noch als Crokus Junghand – verlassen hat. Doch nicht nur er hat sich verändert. Auch Darujhistan, die Stadt des blauen Feuers, ist nicht mehr das, was sie einst war. Assassinen und Schlimmeres streifen durch die nächtlichen Schatten, und selbst die Brückenverbrenner, die sich hierher zurückgezogen haben, müssen um ihr Leben fürchten. Kruppe ist nicht der Einzige, der spürt, dass schon bald etwas Ungewöhnliches geschehen wird – und jene, die es ebenfalls spüren, werden davon angezogen wie die Motten vom Licht. Als ein neuer religiöser Kult sich in der Stadt ausbreitet, scheint die Lösung des Rätsels nahe – doch warum richtet Anomander Rake, der Sohn der Dunkelheit, in seiner düsteren Heimstatt in Schwarz-Korall immer häufiger den Blick auf die Stadt des blauen Feuers …?

Autor

Steven Erikson, in Kanada geboren, lebte viele Jahre in der Nähe von London, ehe er vor einiger Zeit in seine Heimat nach Winnipeg zurückkehrte. Der Anthropologe und Archäologe feierte 1999 mit dem ersten Band seines Zyklus »Das Spiel der Götter« nach einer sechsjährigen akribischen Vorbereitungsphase seinen weltweit beachteten Einstieg in die Liga der großen Fantasy-Autoren.

Als Blanvalet Taschenbuch von Steven Erikson lieferbar:

Das Spiel der Götter: 1. Die Gärten des Mondes. Roman (24932), 2. Das Reich der Sieben Städte. Roman (24941), 3. Im Bann der Wüste. Roman (24940), 4. Die eisige Zeit. Roman (24997), 5. Der Tag des Sehers. Roman (24998), 6. Der Krieg der Schwestern. Roman (24271), 7. Das Haus der Ketten. Roman (24292), 8. Kinder des Schattens. Roman (24298), 9. Gezeiten der Nacht. Roman (24403), 10. Die Feuer der Rebellion (24469), 11. Die Knochenjäger (24499), 12. Der goldene Herrscher (26556), 13. Im Sturm des Verderbens (26557), 14. Die Stadt des blauen Feuers (26558)

Steven Erikson

Die Stadt

des blauen Feuers

Das Spiel der Götter 14

Roman

Aus dem Englischen

von Tim Straetmann

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»Malazan Book of Fallen 8. Toll the Hounds Part 1«

bei Bantam/Transworld, London


Deutsche Erstausgabe September 2012 bei Blanvalet,

einem Unternehmen der Verlagsgruppe

Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München.

Copyright © der Originalausgabe 2008 by Steven Erikson

This edition is published by arrangement with Transworld Publishers,

a division of The Random House Group Ltd. All rights reserved.

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2012 by

Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung und -illustration: Inkcraft

Redaktion: Sigrun Zühlke

HK · Herstellung: sam

Satz: omnisatz GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-641-08861-3
V004

www.blanvalet.de

Dieser Roman ist der Erinnerung an meinen Vater,

R. S. Lundin (1931–2007) gewidmet.

Wir vermissen dich.

Prolog

Sprich die Wahrheit, werde still, bis das Wasser zwischen uns klar ist.

Meditationen der Tiste Andii

Ich habe keinen Namen für diese Stadt«, sagte der zerlumpte Mann, während er an den ausgefransten Säumen dessen zerrte, was einst ein prächtiger Umhang gewesen war. In seinem geflochtenen Gürtel steckte eine aufgerollte, halb verrottete und zerschlissene lederne Hundeleine. »Ich glaube, sie braucht einen Namen«, fuhr er fort und hob dabei die Stimme, um trotz der wild kämpfenden Hunde gehört zu werden, »doch ich stelle fest, dass es mir an Vorstellungskraft mangelt, und niemanden sonderlich zu interessieren scheint.«

Die Frau, die jetzt an seiner Seite stand und die er auf diese Weise ins Gespräch ziehen wollte, war erst vor kurzem angekommen. Von ihrem Leben in der Zeit davor war nur sehr wenig geblieben. Sie hatte keinen Hund gehabt, und doch hatte sie sich plötzlich hier wiedergefunden, war eine Hauptstraße dieser heruntergekommenen, merkwürdigen Stadt entlanggestolpert und hatte dabei eine Leine umklammert, an deren anderem Ende ein übellauniges Vieh zerrte, das versuchte, jeden Passanten anzuspringen. Das verfaulte Leder war schließlich gerissen, so dass das Tier freigekommen und prompt losgestürmt war, um den Hund dieses Mannes anzugreifen.

Die beiden Tiere versuchten jetzt mitten auf der Straße, sich gegenseitig zu töten, und ihr einziges Publikum bestand aus ihren mutmaßlichen Besitzern. Staub hatte Blut und Fellbüscheln Platz gemacht.

»Früher hat es hier mal eine Garnison gegeben«, sagte der Mann, »drei Soldaten, die einander nicht gekannt haben. Aber einer nach dem anderen sind sie weggegangen.«

»Ich hatte noch nie einen Hund«, antwortete sie – und zuckte überrascht zusammen, als ihr klar wurde, dass dies die ersten Worte waren, die sie sagte, seit … nun, seit der Zeit davor.

»Ich auch nicht«, gab der Mann zu. »Und bis gerade eben war mein Hund der einzige in der Stadt. Merkwürdigerweise habe ich das elende Biest niemals liebgewonnen.«

»Wie lange … äh … wie lange bist du schon hier?«

»Ich habe keine Ahnung, aber es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.«

Sie schaute sich um und nickte. »Mir auch.«

»Ach, ich glaube, dein lieber Hund ist gestorben.«

»Oh! Ja, das ist er wohl.« Sie sah stirnrunzelnd auf die abgerissene Leine in ihrer Hand. »Dann brauche ich zumindest keine neue Leine, nehme ich an.«

»Sei dir dessen nicht so sicher«, sagte der Mann. »Die Dinge scheinen sich hier zu wiederholen. Tag für Tag. Aber pass auf, du kannst meine haben – wie du siehst, benutze ich sie nie.«

Sie nahm die zusammengerollte Leine entgegen. »Danke.« Mit der Leine in der Hand ging sie dorthin, wo ihr toter Hund lag, der mehr oder weniger in Stücke gerissen war. Der Sieger kroch zu seinem Herrn zurück und zog dabei eine Blutspur hinter sich her.

Alles wirkte irgendwie schief, einschließlich – wie ihr bewusst wurde – ihrer eigenen Impulse. Sie kauerte sich hin, hob sanft den zerbissenen Kopf ihres toten Hundes an und schob die Schlinge darüber, bis sie um den zerfetzten Hals lag. Dann ließ sie den blutigen, mit schaumigem Speichel bedeckten Kopf wieder auf den Boden sinken und richtete sich auf, wobei sie die ausgefranste Leine locker in der rechten Hand hielt.

Der Mann trat zu ihr. »Tja, das ist alles ziemlich verwirrend, was?«

»Ja.«

»Und wir dachten, das Leben sei verwirrend.«

Sie warf ihm einen Blick zu. »Dann sind wir also tatsächlich tot?«

»Ich nehme es an.«

»Dann verstehe ich das alles nicht. Ich sollte in einer Gruft beigesetzt werden. In einer schönen, stabilen Gruft – ich habe sie selbst gesehen. Sie war prächtig ausgestattet und sollte Schutz vor Dieben gewähren, mit Fässern voller Wein und gewürztem Fleisch und Früchten für die Reise …« Sie deutete auf die Lumpen, die sie trug. »Ich sollte in meine besten Kleider gekleidet werden, sollte all meinen Schmuck tragen.«

Er betrachtete sie. »Dann warst du also reich.«

»Ja.« Sie schaute wieder zu dem toten Hund am Ende der Leine hinunter.

»Jetzt bist du es nicht mehr.«

Sie starrte ihn wütend an, und dann wurde ihr klar, dass diese Wut … nun ja, sinnlos war. »Ich habe diese Stadt hier noch nie gesehen. Sie sieht aus, als ob sie zerfällt.«

»Ja, sie zerfällt. Du hast ja so recht.«

»Ich weiß nicht, wo ich lebe – oh, das klingt merkwürdig, oder?« Sie schaute sich erneut um. »Hier gibt es überall nur Staub und Zerfall … und was ist das da hinten – zieht da ein Sturm auf?« Sie deutete die Hauptstraße entlang auf den Horizont, wo sich jetzt schwere, merkwürdig leuchtende Wolken über den kahlen Hügeln zusammenzogen.

Sie starrten sie einige Zeit lang an. Tropfen aus Jade schienen aus den Wolken zu regnen.

»Ich war einst ein Priester«, sagte der Mann, während sein Hund sich an seine Füße kuschelte und dort hechelnd liegenblieb. Seine Schnauze war blutverschmiert. »Immer, wenn wir einen Sturm haben aufziehen sehen, haben wir die Augen geschlossen und noch lauter gesungen.«

Sie schaute ihn ein bisschen überrascht an. »Du warst ein Priester? Aber warum … warum bist du dann nicht bei deinem Gott?«

Der Mann zuckte die Schultern. »Wenn ich auf diese Frage eine Antwort wüsste, wäre ich tatsächlich das, was ich einst zu sein glaubte: erleuchtet.« Plötzlich straffte er sich. »Sieh nur, wir bekommen Besuch.«

Eine Gestalt näherte sich ihnen mit ruckendem Gang – groß und so vertrocknet, dass ihre Gliedmaßen an Baumwurzeln erinnerten und die verrottete, verwitterte Haut ihres Gesichts sich über den Knochen spannte. Aus einer bleichen, sich schälenden Kopfhaut wuchsen lange, lose herabhängende graue Haare.

»Ich sollte mich wohl an diese Art von Anblick gewöhnen«, murmelte die Frau.

Ihr Begleiter sagte nichts, und sie sahen beide zu, wie die hagere, hinkende Gestalt an ihnen vorbeistolperte, und als sie sich umdrehten, um ihr weiter nachzusehen, sahen sie einen weiteren Fremden; dieser war in einen dunkelgrauen, zerschlissenen Kapuzenumhang gekleidet und ebenso groß wie der andere.

Keiner der beiden schien von den Zuschauern Notiz zu nehmen, als der im Kapuzenumhang sagte: »Randgänger.«

»Du hast mich hergerufen«, antwortete derjenige namens Randgänger, »damit ich … abschwäche.«

»Das habe ich.«

»Das hier hat lange auf sich warten lassen.«

»Möglich, dass du so denkst, Randgänger.«

Der grauhaarige Mann – der ganz offensichtlich schon lange tot war – legte den Kopf etwas schief und fragte: »Warum jetzt?«

Die Gestalt im Kapuzenumhang drehte sich ein bisschen zur Seite, und die Frau dachte, dass sie vielleicht auf den toten Hund hinunterschaute. »Abscheu«, lautete die Antwort.

Randgänger lachte leise und krächzend.

»Was für ein grässlicher Ort ist das hier?«, zischte eine neue Stimme, und die Frau sah eine Gestalt – nicht mehr als einen verwaschenen Fleck aus Schatten – wie einen geflüsterten Hauch aus einer Gasse herausgleiten, obwohl sie gleichzeitig humpelte und sich auf einen Stock zu stützen schien, und plötzlich waren da große Tiere … zwei, vier, fünf, die um den Neuankömmling herumtappten.

Der Priester neben der Frau knurrte leise. »Schattenhunde. Ach, wenn mein Gott das nur sehen könnte!«

»Vielleicht tut er es – durch deine Augen.«

»Oh, das bezweifle ich.«

Randgänger und sein Gegenüber im Kapuzenumhang sahen zu, wie die schattenhafte Gestalt näher kam. Sie war klein und waberte, wurde dann aber etwas fester. Der schwarze Gehstock klopfte auf die dreckige Straße, wirbelte kleine Staubwölkchen auf. Die Hunde wanderten ziellos umher, schnüffelten mit gesenkten Köpfen am Boden. Keiner näherte sich dem Kadaver des Hundes der Frau oder dem hechelnden Tier zu Füßen ihre neugewonnenen Freundes.

»Ein grässlicher Ort?«, wiederholte die Gestalt im Kapuzenumhang. »Ja, ich nehme an, das ist er. Eine Art Totenstadt, Schattenthron. Ein Dorf der Weggeworfenen. Sowohl immerwährend als auch … ja, nutzlos. Solche Orte«, fuhr er fort, »sind allgegenwärtig.«

»Sprich für dich«, sagte Schattenthron. »Sieh uns an – wir warten. Warten. Oh, wenn ich mir nur etwas aus Anstand und Schicklichkeit machen würde!« Ein plötzliches Kichern. »Wenn wir uns alle nur etwas daraus machen würden!«

Auf einmal kehrten die Hunde zurück, das Nackenfell gesträubt, den Blick auf etwas gerichtet, das weit weg auf der Hauptstraße war.

»Noch einer«, murmelte der Priester. »Noch einer – und das ist der Letzte, ja.«

»Wird all dies wieder geschehen?«, fragte ihn die Frau, als plötzlich Furcht sie durchfuhr. Jemand kommt. Oh, bei den Göttern, jemand kommt. »Wird es morgen wieder so sein? Sag es mir!«

»Ich würde sagen … nein«, antwortete der Priester nach einem Augenblick des Zögerns. Er richtete den Blick auf den Hundekadaver im Staub. »Nein«, wiederholte er, »ich würde sagen, nein.«

Über den Hügeln grollte der Donner, und Jaderegen prasselte wie ein Pfeilhagel aus zehntausend Schlachten herab. Auf der Straße war plötzlich ein Rattern zu hören, wie von den Rädern einer Kutsche.

Beim letzten Geräusch drehte sie sich um und lächelte. »Oh«, sagte sie erleichtert, »da kommt ja meine Mitfahrgelegenheit.«

Einst war er ein Magier aus Fahl gewesen, den die Verzweiflung zum Verrat getrieben hatte. Doch Anomander Rake war weder an ihrer Verzweiflung interessiert gewesen, noch an irgendeiner anderen Entschuldigung, die Schloot und seine Kameraden hätten vorbringen können. Wer den Sohn der Dunkelheit verriet, küsste Dragnipur, und irgendwo in dieser Legion, die im immerwährenden Zwielicht schuftete, waren Gesichter, die er erkennen würde, waren Augen, deren Blicke sich mit seinem kreuzen könnten. Und was würde er in ihnen sehen?

Nur das, was er zurückgab. Verzweiflung war nicht genug.

Dies waren seltene Gedanken, weder unwillkommener noch weniger unwillkommen als alle anderen, die sich über ihn lustig machten, wenn sie ihre Freiheit nutzten und in ihm aufstiegen und alsbald davondrifteten; und wenn sie nicht in der Nähe waren, tja, dann schwebten sie vielleicht durch fremde Himmel, glitten auf warmen Winden dahin, so sanft wie ein leises Lachen. Wer nicht fliehen konnte, war Schloot selbst – und das, was er auf allen Seiten ringsum sehen konnte. Dieser ölige Schlamm mit seinen scharfkantigen schwarzen Steinen, die die verrotteten Sohlen seiner Stiefel zerfetzten; die tödlich feuchte Luft, die einen schmierigen Film auf die Haut legte, als wenn die Welt selbst fieberte und schweißnass wäre. Die leisen Schreie – die merkwürdigerweise in Schloots Ohren immer klangen, als kämen sie von weit her – und, viel näher, das Ächzen und Knirschen der gewaltigen Maschinerie aus Holz und Bronze, das gedämpfte Quietschen von Ketten.

Weiter, weiter, während der Sturm hinter ihnen immer näher rückte, Wolke sich auf Wolke türmte, silbern und brodelnd und von sich windenden eisengrauen Speeren durchsetzt. Asche regnete mittlerweile unaufhörlich auf sie herab, und jede Flocke war so kalt wie Schnee, doch dies war ein Schlamm, der nicht schmolz, sondern stattdessen den Matsch aufwühlte, bis es aussah, als marschierten sie durch ein Feld aus Schlacke und Abfallerz.

Schloot war zwar ein Magier, aber weder klein noch zerbrechlich. Er hatte etwas Derbes an sich, das andere an einen Strolch und Gassenschläger hatte denken lassen – damals, in jenem Leben, das er früher gehabt hatte. Seine Gesichtszüge waren grob, kantig und in der Tat brutal. Er war ein starker Mann gewesen, aber das nützte nichts, nicht hier, nicht, wenn man ans Joch gekettet war. Nicht in Dragnipurs dunkler Seele.

Die Anstrengung war unerträglich, aber er ertrug sie. Der Weg voraus war endlos, ein einziger wahnsinniger Schrei, doch er klammerte sich an seine geistige Gesundheit, wie ein Ertrinkender sich an ein zerfetztes Seil klammern mochte, und er zog sich vorwärts, Schritt um Schritt. Eiserne Fesseln ließen seine Gliedmaßen Blut weinen, ohne Hoffnung, dass es irgendwann aufhören würde. Schlammverkrustete Gestalten trotteten rechts und links von ihm dahin, und hinter ihnen, in der Düsternis nur undeutlich erkennbar, gab es noch unzählige andere.

Bot ein miteinander geteiltes Schicksal Trost? Sich die Frage auch nur zu stellen konnte zu nichts anderem als zu hysterischem Gelächter führen, zum Sprung ins kostbare Vergessen des Wahnsinns. Nein, es gab gewiss keinen solchen Trost, der darüber hinausging, sich gegenseitig irgendwelcher Verrücktheiten, Pech und unbelehrbarer Dummheit zu bezichtigen, und diese Charakterzüge waren der Kameradschaft nicht gerade dienlich. Außerdem hatten die Gefährten auf beiden Seiten die Angewohnheit, binnen eines Augenblicks zu wechseln, ein unglückseliger Narr ersetzte den anderen in einem körnigen, verwaschenen Wirbel.

Dazu gezwungen, sich immerzu in die Ketten legen zu müssen, um das Joch in Bewegung zu halten, blieb auf dieser alptraumhaften Flucht keine Kraft, keine Zeit für Gespräche. Und daher ignorierte Schloot die Hand, die seine Schulter anstieß, beim ersten Mal, beim zweiten Mal. Der dritte Stoß war allerdings so heftig, dass der Magier seitwärtsstolperte. Fluchend drehte er sich um und starrte denjenigen wütend an, der nun an seiner Seite ging.

Einst, vor langer Zeit, wäre er beim Anblick einer solchen Erscheinung wahrscheinlich zurückgeschreckt. Sein Herz hätte vor Entsetzen einen Schlag ausgesetzt.

Der Dämon war riesig und ungeschlacht. Sein einst königliches Blut bescherte ihm hier in Dragnipur keine Vorrechte. Schloot sah, dass die Kreatur die Gefallenen trug, die Gescheiterten, dass sie knapp zwei Dutzend Körper und die an ihnen befestigten Ketten zusammengerafft hatte. Muskeln spannten sich an, wölbten sich, wanden sich, als der Dämon sich voranschob. Dürre Körper hingen schlaff und wie Klafterholz gestapelt unter seinen Armen. Eine, die noch bei Bewusstsein war, auch wenn ihr Kopf hin und her rollte, hockte auf seinem breiten Rücken wie ein neugeborener Affe; der Blick ihrer glasigen Augen glitt über das Gesicht des Magiers.

»Du Narr«, knurrte Schloot, »wirf sie auf den Wagen!«

»Kein Platz«, antwortete der Dämon mit hoher, kindlicher Stimme.

Doch der Magier hatte all sein Mitgefühl aufgebraucht. Um seiner selbst willen hätte der Dämon die Gefallenen zurücklassen sollen, aber dann würden sie alle natürlich das zusätzliche Gewicht spüren, das armselige Zerren an den Ketten. Aber was war, wenn der hier fiel? Was, wenn diese außerordentliche Kraft, dieser außerordentliche Wille versiegte? »Verflucht soll der Narr sein!«, brummte Schloot. »Warum tötet er nicht einfach noch ein paar Drachen, verdammt!«

»Wir versagen«, sagte der Dämon.

Schloot hätte am liebsten aufgeheult. War das denn zu übersehen? Aber die bebende Stimme klang gleichermaßen verwirrt und verzweifelt, und sie traf ihn bis ins Mark. »Ich weiß, mein Freund. Es wird nicht mehr lange dauern.«

»Und dann?«

Schloot schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«

»Wer weiß es?«

Wieder wusste der Magier keine Antwort.

Der Dämon blieb beharrlich. »Wir müssen einen finden, der es weiß. Ich gehe jetzt. Aber ich werde zurückkommen. Bitte, bemitleide mich nicht.«

Ein plötzliches Wirbeln, grau und schwarz, und dann war ein bärenähnliches Tier neben ihm, das längst zu erschöpft, zu stumpfsinnig war, um auch nur nach ihm zu schlagen – wie es einige Kreaturen immer noch taten.

»Du bist schon zu lange hier, mein Freund«, sagte Schloot zu ihm.

Wer weiß es?

Eine interessante Frage. Wusste irgendjemand, was passieren würde, wenn das Chaos sie einholte? Irgendjemand hier in Dragnipur?

In jenen ersten Augenblicken, nachdem er das Schwert geküsst hatte, hatte er mehr oder weniger abwechselnd hektisch versucht zu fliehen, verzweifelt geschrien und allen um sich herum Fragen gestellt – ja, er hatte sogar versucht, einen Schattenhund anzuquatschen, aber der war zu sehr damit beschäftigt gewesen, an seinen Ketten zu reißen, während der Geifer ihm aus dem gewaltigen Maul troff, und hätte ihn beinahe niedergetrampelt, und danach hatte er ihn nie wiedergesehen.

Aber jemand hatte ihm geantwortet, jemand hatte mit ihm gesprochen. Über etwas … oh, er konnte sich an kaum mehr als an einen Namen erinnern. Einen einzigen Namen.

Draconus.

In diesem unendlichen Zwischenspiel in ihrer Laufbahn hatte sie schon viel gesehen, aber nichts davon war so frustrierend gewesen wie die Flucht der zwei Schattenhunde. Eine wie Apsal’ara, die Herrin der Diebe, war nicht dafür geschaffen, ihre Existenz mit der mühevollen Unwürdigkeit zu besudeln, bis in alle Ewigkeit an einer Kette zu zerren. Fesseln waren etwas, dem man entfloh, Bürden etwas, das man vermied.

Vom ersten Augenblick an, da sie stolpernd hier angekommen war, hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Ketten zu sprengen, die sie an diese grässliche Sphäre banden, aber das war praktisch unmöglich, wenn man dazu verflucht war, ununterbrochen den verdammten Wagen zu ziehen. Und sie verspürte nicht den Wunsch, die entsetzliche Schleppe am Ende der Ketten noch einmal zu Gesicht zu bekommen, die abgeschrammten Klumpen immer noch lebenden Fleisches, die über den von Furchen übersäten, schlammigen Boden gezogen wurden – hier ein offenes, aufblitzendes Auge, dort ein zuckendes Stück Arm, das sich in ihre Richtung reckte –, eine schreckliche Armee der Gescheiterten, derjenigen, die aufgegeben hatten, und derjenigen, die die Kraft verlassen hatte.

Nein, Apsal’ara hatte sich näher an den gewaltigen Wagen herangearbeitet, bis sie schließlich feststellte, dass sie neben einem der riesigen hölzernen Räder herstapfte. Dann war sie etwas langsamer geworden, bis sie direkt hinter dem Rad war. Von dort aus hatte sie sich nach innen bewegt, war unter das ächzende Wagenbett geschlüpft, von dem unablässig braunes Wasser, Blut und die Abfälle von langsam verfaulenden, aber immer noch lebenden Körpern herabregneten. Sie hatte die Kette hinter sich hergezogen und es schließlich auf ein Brett des Fahrgestells geschafft, direkt über der Vorderachse, hatte sich mit angezogenen Beinen hineingequetscht, den Rücken gegen das schmierige Holz gepresst.

Feuer war das Geschenk gewesen, das gestohlene Geschenk, aber in dieser durchnässten Unterwelt konnte es keine Flamme geben. Da das nicht ging, gab es aber immer noch … Reibung. Sie hatte damit angefangen, ein Stück der Kette gegen ein anderes zu reiben.

Wie viele Jahre? Sie hatte keine Ahnung. Es gab keinen Hunger, keinen Durst. Die Kette bewegte sich sägend vor und zurück. Es gab einen Hauch Hitze, der Kettenglied um Kettenglied zu ihrer Hand aufstieg. War das Eisen weicher geworden? War das Metall von neuen, silbernen Rillen gezeichnet? Sie hatte schon lange aufgehört, es zu überprüfen. Die Bemühung allein reichte. So lange Zeit hatte sie gereicht.

Bis zu der Sache mit den verdammten Hunden.

Das und die unbestreitbare Tatsache, dass der Wagen langsamer geworden war – dass mittlerweile genauso viele auf ihm lagen, wie draußen im Zwielicht verzweifelt an ihren Ketten zerrten. Und durch das Wagenbett über ihr konnte sie das erbärmliche Ächzen und Stöhnen derjenigen hören, die unter der Last von zahllosen Körpern gefangen waren.

Die Hunde waren gegen die Seiten des Wagens gekracht. Die Hunde hatten sich in den Rachen aus Dunkelheit in seinem Zentrum gestürzt.

Da war ein Fremder gewesen, ein Fremder, der nicht angekettet war. Er hatte die Hunde verspottet – hatte sie verhöhnt! Sie erinnerte sich an sein Gesicht, oh, ja, sein Gesicht. Selbst nachdem er verschwunden war …

Angespornt von diesen Geschehnissen hatte Apsal’ara natürlich versucht, den Tieren zu folgen, nur um von der enormen Kälte des Portals zurückgetrieben zu werden – einer so gewaltigen Kälte, dass sie Fleisch zerstörte, einer Kälte, die größer war als die von Omtose Phellack. Die Kälte der Negierung. Der Leugnung.

Es gab keinen größeren Fluch als die Hoffnung. Eine geringere Kreatur hätte geweint, hätte aufgegeben, hätte sich unter eines der Räder geworfen, um sich dann hinter dem Wagen herschleifen zu lassen, nichts weiter als ein zusätzliches Stück Strandgut aus zermalmten Knochen und zerfetztem Fleisch, das holpernd und knirschend durch den steinigen Schlamm schleifte. Stattdessen war sie zu ihrer abgelegenen Sitzstange zurückgekehrt und hatte sich wieder daran gemacht, die Ketten zu bearbeiten.

Einst hatte sie den Mond gestohlen. Sie hatte das Feuer gestohlen.

Sie war in Mondbrut durch die schweigenden Hallen mit ihren gewölbten Decken geschlendert.

Sie war die Herrin der Diebe.

Und ein Schwert hatte ihr Leben gestohlen.

Das geht nicht. Das geht gar nicht.

Insekten stiegen summend in die Luft, als der räudige Hund, der auf seinem üblichen Platz lag – einem flachen Felsen neben dem Bach –, den Kopf hob. Einen Augenblick später stand er auf. Sein Rücken war von Narben übersät, von denen einige so tief waren, dass sie die Muskeln verformten. Der Hund lebte in dem Dorf, aber er stammte nicht aus dem Dorf. Und das Tier gehörte auch nicht zur Meute des Dorfes. Es schlief nicht vor dem Eingang zu irgendeiner Hütte; es ließ niemanden an sich herankommen. Selbst die Pferde des Stammes gingen ihm aus dem Weg.

In seinen Augen, darin waren sich alle einig, lag eine tiefe Bitterkeit – und ein noch tieferer Kummer. Er ist von den Göttern berührt, sagten die Ältesten der Uryd, und diese Behauptung sorgte dafür, dass der Hund niemals hungern und niemals davongejagt werden würde. Er würde geduldet werden – wie alles, was von den Göttern berührt worden war.

Trotz seiner kaputten Hüfte trottete der Hund jetzt erstaunlich geschmeidig die Hauptstraße entlang durch das ganze Dorf. Als er das südliche Ende erreichte, trottete er weiter, den Hang hinunter, schlängelte sich zwischen den moosbewachsenen Felsbrocken und den Knochenhaufen hindurch, die die Abfallhalde der Uryd kennzeichneten.

Zwei Mädchen, die noch ein Jahr oder mehr von jener Nacht entfernt waren, die ihren Übergang ins Erwachsenenleben einläuten würde, bemerkten, wie der Hund davontrottete. Ihre Gesichtszüge ähnelten sich, und sie waren beinahe gleich alt, nur wenige Tage nacheinander geboren. Keine der beiden hätte man als gesprächig bezeichnen können. Sie teilten die stumme Sprache, die unter Zwillingen üblich war, obwohl sie keine Zwillinge waren, und es schien, dass ihnen diese Sprache genügte. Und daher wechselten sie nur einen kurzen Blick, als sie sahen, dass der Hund das Dorf verließ, suchten an Vorräten und Waffen zusammen, was gerade zur Hand war, und folgten dem Tier.

Ihr Aufbruch wurde bemerkt, aber das war auch alles.

Nach Süden, weg von den großen Bergen der Heimat, wo Kondore zwischen den Gipfeln kreisten und Wölfe heulten, wenn die Winterwinde kamen.

Nach Süden, hinunter zu den Landen der verhassten Kinder der Nathii, wo die Überbringer von Krieg und Pestilenz hausten, die Mörder und Versklaver der Teblor. Wo die Nathii sich wie Lemminge vermehrten, bis es den Anschein hatte, dass es auf der ganzen Welt keinen Platz mehr für andere oder anderes als sie selbst gab.

Genau wie der Hund waren die beiden Mädchen furchtlos und entschlossen. Sie wussten es nicht, aber diese Charakterzüge hatten sie von ihrem Vater geerbt, den sie noch nie gesehen hatten.

Der Hund blickte nicht zurück, und als die Mädchen ihn einholten, blieb er so gleichgültig wie zuvor. Er war, wie die Ältesten gesagt hatten, von den Göttern berührt.

Im Dorf erfuhren mittlerweile eine Mutter und eine Tochter von der Flucht ihrer Kinder. Die Tochter weinte. Die Mutter nicht. Stattdessen verspürte sie plötzlich Hitze im Unterleib, und für einige Zeit verlor sie sich in Erinnerungen.

»Oh du hinfällige Stadt, wo Fremde ankommen …«

Eine leere Ebene unter einem leeren Nachthimmel. Ein einsames Feuer, so schwach, dass es beinahe von den geschwärzten, gesprungenen Steinen verschluckt wurde, die es umgaben. Auf einem der beiden flachen Steine unweit der Feuerstelle saß ein kleiner, rundlicher Mann mit fettigen, schütteren Haaren. Er trug eine verschossene rote Weste über einem Leinenhemd mit fleckigen, einst weißen pludrigen Manschetten um die pummeligen Hände. Das runde Gesicht war gerötet, spiegelte die flackernden Flammen wider. Von dem kleinen, spitzen Kinn hingen lange schwarze Haare – leider nicht genug, um sie zu flechten –, und er hatte eine neue Vorliebe entwickelt, er zwirbelte sie und strich über sie, wenn er tief in Gedanken war … oder auch weniger tief. Ja, tatsächlich machte er es sogar dann, wenn er überhaupt nichts dachte, aber den Eindruck ernsthaften Nachsinnens erwecken wollte, falls ihn jemand gedankenvoll beobachten sollte.

Und jetzt, während er in das Feuer vor sich starrte, strich und zwirbelte er sie ebenfalls.

Was hatte der grauhaarige Barde gesungen? Dort, auf der bescheidenen Bühne in K’ruls Kneipe früher am Abend, während er zugesehen hatte, zufrieden mit seinem Platz in der Stadt, die er mehr als einmal gerettet hatte?

»Oh du hinfällige Stadt, wo Fremde ankommen …«

»Ich muss dir etwas sagen, Kruppe.«

Der rundliche Mann blickte auf und stellte fest, dass eine in einen Kapuzenumhang gekleidete Gestalt auf dem anderen flachen Stein saß und schmale, blasse Hände über die Flammen hielt. Kruppe räusperte sich, ehe er sagte: »Es ist lange her, seit Kruppe zum letzten Mal so dagesessen hat, wie du ihn jetzt dasitzen siehst. Dementsprechend hat Kruppe schon längst geschlussfolgert, dass du ihm etwas von so überwältigender Bedeutung zu sagen gedenkst, dass niemand außer Kruppe es wert ist, es zu hören.«

Ein leichtes Glitzern in der Dunkelheit unter der Kapuze. »Ich bin an diesem Krieg nicht beteiligt.«

Kruppe strich über die Rattenschwänze seines Barts und erfreute sich daran, nichts zu sagen.

»Das überrascht dich?«, fragte der Ältere Gott.

»Kruppe erwartet immer das Unerwartete, alter Freund. Könnte man denn überhaupt etwas anderes erwarten? Kruppe ist entsetzt. Doch jetzt kommt ihm ein Gedanke, hirnwärts geschleudert von einem Zupfen an diesem hübschen Bart. K’rul sagt, er ist an diesem Krieg nicht beteiligt. Doch Kruppe hat den Verdacht, dass er nichtsdestotrotz der Preis ist, um den es in diesem Krieg geht.«

»Nur du verstehst das, mein Freund«, sagte der Ältere Gott seufzend. Dann legte er den Kopf leicht schräg. »Ich hatte es eben nicht bemerkt, aber du scheinst traurig zu sein.«

»Die Traurigkeit hat viele Nuancen, und es scheint, als hätte Kruppe sie alle gekostet.«

»Willst du jetzt über diese Dinge sprechen? Ich glaube, ich bin ein ziemlich guter Zuhörer.«

»Kruppe sieht, dass du schlimm bedrängt wirst. Vielleicht ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt.«

»Das spielt keine Rolle.«

»Für Kruppe schon.«

K’rul warf einen Blick zur Seite und sah, dass sich ihnen jemand näherte. Eine Gestalt … grauhaarig und dürr.

Kruppe fing an zu singen. »›Oh du hinfällige Stadt, wo Fremde ankommen‹ … und wie geht’s weiter?«

Der Neuankömmling antwortete mit tiefer Stimme: »›… die sich in Ritzen drängen, um dort zu hausen.‹«

Und der Ältere Gott seufzte.

»Gesell dich zu uns, Freund«, sagte Kruppe. »Setz dich hier zu uns ans Feuer: Diese Szene beschreibt uns, unsere Art, schon seit der fernsten Vergangenheit, wie du sehr wohl weißt. Eine Nacht, eine Feuerstelle, und eine Geschichte, die erzählt wird. Teurer K’rul, teuerster Freund von Kruppe, hast du Kruppe jemals tanzen sehen?«

Der Fremde setzte sich. Ein blasses Gesicht, ein Ausdruck von Kummer und Schmerz.

»Nein«, sagte K’rul, »ich glaube nicht. Weder mit Gliedmaßen, noch mit Worten.«

Kruppes Lächeln war verhalten, und etwas glänzte in seinen Augen. »Dann macht es euch heute Nacht bequem, meine Freunde. Und seid meine Zeugen.«

Buch Eins

Schwur an die Sonne

Diese Kreatur aus Worten geht

Ans Herz und huch!, flitze weg

Ein roter Sprühregen

Unter einem klaren blauen Himmel

Entsetzen über all das, was enthüllt wird

Was nützt jetzt die Rüstung

Wenn Worte so leicht durch sie hindurchrutschen?

Dieser Gott der Versprechungen lacht

Über die falschen Dinge zum unpassenden Zeitpunkt

Macht damit all diese Opfer zunichte

In absichtlicher Boshaftigkeit

Weiche zurück wie ein aufgescheuchter Soldat

Dem der Rückzug verweigert wird

Bevor sich Leichen zu Wällen türmen

Du wusstest, dass das passieren würde

Und täusche nichts vor, tu nicht überrascht

Wenn du diesen Becher gefüllt vorfindest

Mit dem Schmerz eines anderen

Es ist niemals so schlecht, wie es scheint

Der Geschmack süßer als erwartet

Wenn du dich in den Traum eines Narren kauerst

Also schaff diese Streitsucht

Wohin du willst, der zähe Hundesohn

Ist der Auftrag meiner Seele

In die Mitte der Straße

Die gebleckten Fänge herumwirbelnd

Nach durstigen Speeren schnappend

Kalt und gesäubert aus euren Händen gestoßen

Jagende Worte

Brathos von Schwarz-Korall