Nr. 1169
Pforte des Loolandre
Menschen am Rand der Wirklichkeit – und im Bann des Epikur-Syndroms
von Kurt Mahr
Die tödliche Bedrohung der Erde durch Vishna, die abtrünnige Kosmokratin, begann bereits im Jahre 426 NGZ. Doch nun, da das Erde-Mond-System in den Grauen Korridor versetzt wurde, scheint der Untergang der irdischen Menschheit über kurz oder lang besiegelt zu sein.
Hilflos in diesem undurchdringlichen Schlauch gefangen, der Terra und Luna vom Rest des Universums trennt, müssen die Menschen eine Heimsuchung Vishnas nach der anderen über sich ergehen lassen.
Im April 427 sind es deren bereits sechs, die zumeist nur mit viel Glück abgewendet wurden, bevor sie die terranische Zivilisation ins totale Chaos stürzen und große Teile der Menschheit vernichten konnten. Und dann erfolgt mit »Einsteins Tränen« der entscheidende Schlag Vishnas ...
Kurz vor diesem Zeitpunkt ereignen sich auch in der weit entfernten Galaxis M 82, in der sowohl Perry Rhodan mit seiner Galaktischen Flotte als auch die Endlose Armada operiert, entscheidende Dinge.
Seth-Apophis, die feindliche Superintelligenz, findet ihr Ende, die Barbarenwellen finden zueinander, die Armadaschmiede treffen ihre letzten Vorbereitungen zur Machtübernahme – und Perry Rhodans Galaktische Flotte erreicht die PFORTE DES LOOLANDRE ...
Die Hauptpersonen des Romans
Perry Rhodan – Der Terraner vor der ersten Pforte des Loolandre.
Chmekyr – Ein Wächter, der allgegenwärtig zu sein scheint.
Nachor von dem Loolandre – Der Armadaprinz versucht sich zu erinnern.
Waylon Javier – Kommandant der BASIS.
Sato Ambush – Ein Pararealist.
Rank Flotho – Ein Mann im Bann des Epikur-Syndroms.
1.
Die erste Warnung kam von einem, der unter seinen Kollegen als Spinner galt. Der Quelle entsprechend wurde sie nicht ernst genommen.
Es war Nachmittag an Bord der BASIS, als ein schmalbrüstiges Männchen die Zentrale betrat und zielstrebig auf die große Kommandokonsole zuschritt. Seit den aufregenden Ereignissen der vergangenen Wochen waren neue und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt worden. Die Pförtnerroboter an den Schotten wussten genau, wer etwas in der Zentrale verloren hatte und wer nicht. Das Männchen gehörte zur letzteren Kategorie. Es hatte kaum drei Schritte getan, da glitt ein enteneigroßer Roboter vom Typ Surveyor heran und schwebte in Schulterhöhe anderthalb Meter hinter dem unautorisierten Besucher her.
Auf Waylon Javiers Konsole glomm ein Warnlicht auf. Die dazugehörige Videofläche zeigte den Besucher, der inzwischen die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte.
»Der hat uns noch gefehlt«, seufzte der Mann mit den Kirlian-Händen.
»Wer?«, erkundigte sich Perry Rhodan vom Nachbarplatz her.
»Sato Ambush, der Pararealist.«
Perry sah einen Menschen orientalischer Herkunft, dessen schmächtigen Körper die grüne Bordmontur unordentlich umschlotterte. Sato Ambush war 1,60 Meter groß. Alles an ihm wirkte schwächlich und unterentwickelt – bis auf den Schädel. Dessen Umfang hätte einem anderthalbmal so großen Mann zur Zierde gereicht; an Ambush jedoch wirkte er unförmig und verlieh dem Pararealisten das Aussehen einer Missgeburt.
»Sato, du weißt, dass du hier nichts zu suchen hast«, sagte Waylon Javier tadelnd, als das Männchen am Fuß der Kommandokonsole stehen blieb. »Das kommt auf dein Wirklichkeitsempfinden an, Waylon Javier«, antwortete Sato Ambush mit heller Stimme. »Wenn du die Ergebnisse meiner Untersuchungen für wirklich hältst, dann kommst du zu dem Schluss, dass ich der einzige bin, der hier etwas zu suchen hat.«
Waylon Javier winkte ab. Die Kauzigkeit des Pararealisten – die Berufsbezeichnung hatte er selbst erfunden – war ihm zur Genüge bekannt.
»Ich nehme an«, sagte er nachsichtig, »du bist gekommen, um uns deine Untersuchungsergebnisse mitzuteilen.«
»Das ist richtig.«
»Du hättest es per Interkom tun sollen, Sato«, tadelte Waylon.
»Was sind das für Ergebnisse?«, fragte Perry.
»Ich danke für dein Interesse«, sagte das Männchen erfreut und deutete eine altmodische Verbeugung an. »Ich überwache mit Hilfe eines Messsystems, das ich selbst entwickelt habe, den Raum, durch den wir uns bewegen. Meine Instrumente haben festgestellt, dass wir uns im Bereich eines Realitätsgradienten befinden.«
Eine Falte entstand auf Perrys Stirn. Er hatte einiges über Sato Ambush gehört. Was man über den Pararealisten sprach, war alles andere als schmeichelhaft. Er galt als Scharlatan, der sein Nichtswissen hinter der bombastischen Terminologie so genannter revolutionärer Theorien, die er selbst entwickelt hatte, verbarg. Perry hatte das Gerede gehört, sich die Fällung eines Urteils jedoch vorbehalten.
»Was heißt das?«, fragte er knapp.
Ein Schatten huschte über Sato Ambushs Gesicht. Die Zurückhaltung in Perrys Worten war ihm nicht entgangen.
»Die Wirklichkeit ändert sich«, antwortete er. »Wir bewegen uns auf ein Gebiet zu, in dem der Ablauf der Ereignisse nicht mehr unseren Erfahrungen entspricht.«
»Mit anderen Worten: Unsere Umgebung wird allmählich unwirklicher?«
»Subjektiv dürftest du es so ausdrücken. Objektiv ist die Definition der Wirklichkeit natürlich nicht zu packen. Was dem einen wirklich erscheint, ist dem anderen unwirklich, und wenn ...«
»Wann wird es soweit sein, dass wir etwas Unwirkliches in unserer Umgebung feststellen?«, unterbrach ihn Perry und konnte nicht verhindern, dass sein Gesicht sich zu einem spöttischen Grinsen verzog.
»Das kann ich nicht sagen. Wir müssen darauf gefasst sein.« Ein Ausdruck des Unwillens entstand in Sato Ambushs Augen. »Ich sehe, dass du nicht in der Lage bist, meinen Ausführungen zu folgen. Ich werde sie Hamiller zuleiten. Solltest du dich wider Erwarten doch noch für sie interessieren, kannst du sie von dort abrufen.«
Er machte abermals eine Verbeugung, wandte sich um und schritt davon. Der Surveyor folgte ihm, bis er durch das Schott trat.
»Unverschämte Laus«, knurrte Waylon Javier, und damit war das Thema Sato Ambush vorerst abgetan.
*
Die Galaktische Flotte, begleitet von rund fünfhundert Raumschiffen des Herzogtums von Krandhor, bewegte sich durch den interstellaren Raum der Galaxis M 82 auf der Suche nach dem Loolandre. Das bisher einschneidendste Ereignis des großen Abenteuers, das mit der Entdeckung der Endlosen Armada begonnen hatte, lag erst wenige Tage zurück: der Untergang der Superintelligenz Seth-Apophis auf dem Planeten Aitheran.
Der Schock des Unglaublichen saß ihnen allen noch in den Knochen. Es war nicht leicht, mit der Erkenntnis fertig zu werden, dass die negative Superintelligenz, die den Völkern der Milchstraße das Leben schwergemacht hatte, nicht mehr existierte. Die Ereignisse, die sich auf Aitheran abgespielt hatten, lagen denen, die unmittelbar daran beteiligt gewesen waren, schwer auf der Seele.
Die Art und Weise, wie Seth-Apophis ihr Ende gefunden hatte war Gegenstand unzähliger Diskussionen gewesen. Die Worte von ES, dass Seth-Apophis geholfen werden musste, um sie zu befrieden, waren noch jedermann im Gedächtnis. Allzu deutlich wurde klar, dass sich in den vergangenen Jahrhunderten kaum jemand ernsthaft den Kopf darüber zerbrochen hatte, was diese Worte tatsächlich bedeuten sollten. Kam dieses plötzliche Ende der Superintelligenz einer Befriedung gleich? War das die Hilfe gewesen, die sie benötigte?
Schließlich setzte sich, gestützt durch die Auswertungen der Hamiller-Tube, die Überzeugung durch, dass die Entstehungsgeschichte Seth-Apophis keinen anderen Weg der »Befriedung« zugelassen hätte, als den der sich innerhalb weniger Tage auf Aitheran vollzogen hatte. Seth-Apophis war ein der Natur zuwiderlaufendes Produkt. Die Natur hatte auf die Einhaltung ihrer universellen Gesetze bestanden und den Keim dieses Untergangs bereits in die Wiege der Superintelligenz gelegt.
Unter diesem Aspekt schien der Begriff »Befriedung« als zulässig, denn Seth-Apophis wurde nicht, wie es der Anschein vorzutäuschen schien, vernichtet, sondern lediglich auf ihre ursprüngliche Existenzform reduziert.
Dennoch, im Nachhinein erschien alles so beiläufig, als sei es nur aus Zufall geschehen. Aber der Fluss der Ereignisse ließ sich nicht aufhalten. Er strömte unbeirrt weiter. Seth-Apophis' Hilfsvölker, der Anführerin beraubt, hatten sich zurückgezogen, und es würde einige Zeit dauern, bis sie sich von dem Schock erholen und ihr Leben neu ordnen würden. Noch immer bewegte sich der gewaltige Heerwurm der Endlosen Armada durch M 82, noch immer ließ Ordoban, der Sagenhafte, nichts von sich hören. Noch immer strebten die Armadaschmiede danach, die Macht an sich zu reißen.
Drei Visionen hatte der Armadaprophet gehabt:
1.) Die Galaktische Flotte wird die Armadaschmiede überwinden.
2.) Die Galaktische Flotte unter Perry Rhodan wird die Kontrolle über die Endlose Armada übernehmen.
3.) Perry Rhodan wird die Endlose Armada durch die Milchstraße führen.
Wiewohl der Prophet nicht für sich in Anspruch nahm, ein unfehlbarer Vorhersager der Zukunft zu sein, hatte Perry Rhodan es sich doch angewöhnt, in den drei Visionen unverrückbare Meilensteine zu sehen, die er im Interesse des Allgemeinwohls so rasch wie möglich zu erreichen trachtete.
Bei diesem Bemühen war ihm Nachor von dem Loolandre über den Weg gelaufen, ein humanoides Wesen, dessen Schädel ein einziges, großes, rubinrotes Auge zierte. Nachor war der Anführer der Armadarebellen gewesen. Er nannte sich Armadaprinz und gab an, er stamme aus dem Loolandre. Was man sich unter dem Loolandre vorzustellen hatte, darüber konnte er keine Aussagen machen. Die Erinnerung an den Ort seiner Herkunft war ihm abhanden gekommen. Er wusste jedoch, dass der Loolandre eine überaus wichtige Armadaeinheit darstellte, die das nächste Ziel der Armadaschmiede auf ihrem Weg zur Macht sein würde und die es daher zu schützen galt.
So sprach Nachor, und wer ihm zuhörte, der hatte die Wahl, seinen Worten zu glauben oder nicht. Denn nicht ein einziges Stückchen Beweismittel besaß der Armadaprinz, mit dem er seine Behauptungen hätte untermauern können. Jedermann war zutiefst überrascht gewesen, als Perry Rhodan ohne Zögern beschloss, den Kurs der Galaktischen Flotte auf Loolandre zu setzen. Perry selbst hatte intuitiv das Empfinden, dass Nachors Behauptungen der Wahrheit entsprächen. Außerdem verließ er sich auf die Aussage der Hamiller-Tube.
Der Flug zum Loolandre war durch das Eingreifen Seth-Apophis' und die Ereignisse auf Aitheran unterbrochen worden. Sofort nach dem Ende der Superintelligenz hatte sich die Galaktische Flotte jedoch wieder auf den Weg gemacht. Hinter ihr, fürs erste in den unerforschten Weiten der fremden Galaxis verschollen, blieb Atlan mit der SOL und der Flotte der Armadabarbaren. Auf BASIS-ONE, dem bisherigen Stützpunkt der Galaktischen Flotte, hatte man eine Nachricht für ihn hinterlassen.
Leider besaß der Armadaprinz nur eine unklare Vorstellung des Gebiets, in dem der Loolandre lag. Seine Angaben bezogen sich auf die Struktur der Endlosen Armada, die nur in Umrissen bekannt war; sie bezogen sich auf Nachbareinheiten der Loolandre. Daraus ergab sich für die Galaktische Flotte die Notwendigkeit, den Flug durch den Hyperraum des Öfteren zu unterbrechen und durch Abhören der intraarmadistischen Kommunikation zu ermitteln, welche Armadaeinheiten sich in der Nähe befanden.
Man hatte Grund zu der Annahme, dass man sich dem Zielgebiet nähere. Die Organisation der Endlosen Armada besaß, aus terranischer Sicht betrachtet, weder System noch Rhythmus. Die Bezifferung der Armadaeinheiten erschien wahllos. Wer annahm, dass sich in der Nähe der Einheit 3000 die Einheiten 2999 und 3001 befinden müssten, war auf dem Holzweg. Die Hamiller-Tube behauptete seit jüngstem jedoch, sie könne ein gewisses Muster in der Struktur der Armada erkennen. Außerdem behauptete sie, der Loolandre sei nicht mehr fern.
In diesem Licht betrachtete Perry Rhodan, nachdem er sich zu einer wohlverdienten Ruhepause zurückgezogen hatte, die merkwürdige Unterhaltung mit Sato Ambush. Man näherte sich dem Loolandre, und der Raum, den die Galaktische Flotte durchflog, begann sich zu ändern. Das war ein Konnex, den der menschliche Verstand als durchaus plausibel empfand: Die Nähe des geheimnisvollen Loolandre machte sich durch geheimnisvolle Symptome bemerkbar. Fast tat es Perry leid, dass er den Pararealisten so schroff abgefertigt hatte. Er nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit eine ausführliche Unterhaltung mit ihm zu führen.
Er war dabei, sich mit Hilfe des Küchenautomaten eine einfache Mahlzeit zuzubereiten, als Gesil zurückkehrte.
»Was hast du heute angestellt?«, fragte Perry nach der Begrüßung.
»Fortgefahren in der Terraformierung einer Frau namens Gesil«, antwortete sie fröhlich. »Totalimmersion in die europäische Geschichte des achtzehnten Jahrhunderts. Mit Simulation, hypnotischer Bewusstseinsverpflanzung und allen sonstigen Tricks. Willst du wissen, wie es zum Siebenjährigen Krieg kam?«
Perry winkte ab, während er mit der freien Hand das Programm für Gesils Imbiss drückte.
»Danke, bekannt. Der alte Friedrich war gierig. Er wollte Schlesien und nahm es. Die Österreicher wollten es ihm nicht lassen.«
»Das ist die offizielle Version«, spottete Gesil. »In Wirklichkeit fing alles mit einem Brief an, den Maria Theresia schrieb ...«
Er sah auf, als sie sich mitten im Satz unterbrach. Überrascht stellte er fest, dass die Fröhlichkeit aus ihrer Miene geschwunden war.
»Das muss ein scheußlicher Brief gewesen sein, wenn du ein solches Gesicht dazu machst«, versuchte er, das Gespräch auf das heitere Gleis zu schieben.
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich habe ein paar Mal im Lauf des Tages echte Angst gehabt«, sagte sie. »Ich gebe mir Mühe, mit lockerem Geschwätz darüber hinwegzukommen. Aber es geht nicht. Mehrmals hatte ich das Gefühl, es stünde einer hinter mir und beobachtete mich. Einmal mitten in der Hypnose. Die Angst reichte bis in die Simulation herein. Das Gerät schaltete automatisch aus, als es die Störung bemerkte. Ich fuhr in die Höhe. Irgend etwas war unmittelbar neben mir gewesen. Ich konnte es ... spüren, fast noch riechen. Aber es war nicht mehr da.« Sie machte eine resignierende Geste. »Verschwunden, entmaterialisiert.« Sie sah ihn an. »Irgendwelche besonderen Vorkommnisse?«
»Keine. Vor allen Dingen keine, die mit deinen ... Erfahrungen in Zusammenhang stehen.«
Sie sah ihn prüfend an.
»Du glaubst mir, nicht wahr? Du hältst das nicht etwa für Hirngespinste?«
Seine Antwort war eine zärtliche Umarmung. Er glaubte ihr. Sie, die Fremde aus dem Nichts, besaß sensorische Fähigkeiten, die dem normalen Menschen abgingen. Sie war nicht mehr das unheimliche Geschöpf, als das sie sich unmittelbar nach der Ankunft in der Milchstraße gegeben hatte. Aber ein Teil ihres fremden Erbes haftete ihr noch immer an. Sie war hypersensitiv – im positiven Sinn. Wenn sie Unheimliches gespürt hatte, dann gab es an Bord der BASIS Unheimliches.
Sato Ambush fiel ihm wieder ein. Es würde gut sein, das Gespräch nicht allzu lange hinauszuschieben.
*
Die zweite Warnung – falls man Gesils Ängste nicht zählte – kam am folgenden Tag. Über Perrys Konsole materialisierte die Videofläche des Interkoms. Das pausbäckige Gesicht eines jüngeren Mannes erschien. Es war Rank Flotho, der erst vor kurzem das Kommando über die EL-AMARNA, eines der THEBEN-Schiffe übernommen hatte. Die Prioritätsanzeige auf der Kontrollliste glomm in hellem Rot. Der Anruf war von höchster Dringlichkeit.
»Ich höre«, sagte Perry knapp.
»Flotho hier, Theben-Hangar zwölf. Wir haben hier eine merkwürdige Sache entdeckt.«
Die Kamera schwenkte. Der mächtige Leib der EL-AMARNA wurde gestreift. Ein Ausschnitt der Hangarwand kam in Sicht. Auf einer unregelmäßig geformten Fläche von einem Quadratmeter war die Polymermetall-Verkleidung verschwunden. Roter Stahl kam darunter zum Vorschein.
»Warum hat sich der Instandhaltungsdienst nicht darum gekümmert?«, fragte Perry.
»Sie waren gerade dabei, den Schaden zu beheben, Chef«, antwortete Rank Flotho. »Ich musste drei Roboter davonscheuchen, bevor sie die Spuren verwischten.«
»Spuren?«
»Chef – Polymermetall hält sich mehrere hundert Jahre, bevor es erneuert werden muss. Die Wandbeschichtung ist nicht älter als fünf Jahre, ich habe es nachgesehen. Das Zeug ist nicht von selber verschwunden. Irgend jemand hat nachgeholfen.«
»Verschwunden?«, echote Perry überrascht. »Du meinst, es ist nicht einfach herabgefallen?«
Die Kamera machte einen zweiten Schwenk. Auf dem Boden waren ein paar Krumen der elfenbeinfarbenen Beschichtung zu sehen, mehr nicht.
»Das ist alles, was übrig ist«, kommentierte Flotho.
»Wo ist der Rest?«
»Wenn ich das wüsste.« Flothos Gesicht wurde wieder sichtbar. »Sieht aus, als hätte ihn jemand aufgefressen.«