Was sind die Gründe für die Zeitlosigkeit und die Popularität des erstmals 1952 erschienenen «Kleinen Doktors» des Schweizer Naturheilkunde- Pioniers Alfred Vogel?
Sind es seine einfachen, unmittelbar einleuchtenden Ratschläge über die natürliche Lebensweise und die gesunde Ernährung? Ist es sein profundes Wissen über Heilpflanzen und Volksmedizin? Oder ist es der Mensch Alfred Vogel selbst, der, 1996 im hohen Alter von 94 Jahren verstorben, zum Symbol für eine naturnahe Lebens- und Heilweise geworden ist?
Fest steht: «Der kleine Doktor», dieser klassische Ratgeber für die natürliche Gesundheit, darf auch heute in keiner Familie fehlen. Mit dem umfassenden Registerteil und vielen Fotos ist das Buch so praktisch und handlich wie noch nie. «Das Charisma der Persönlichkeit Alfred Vogels», schreibt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hildebert Wagner in seinem Vorwort, «strahlt in die Neuzeit hinein und vermittelt eine Botschaft, die dem Kranken wie dem Gesunden ein wertvoller Ratgeber sein wird.»
ALFRED VOGEL – DER KLEINE DOKTOR
Eine bunte Zusammenfassung
wertvoller Erfahrungen
aus der Schweizer
Natur- und Volksheilkunde
Alfred Vogel
Der kleine Doktor
Hilfreiche Ratschläge
für die Gesundheit
VERLAG A.VOGEL AG
Copyright 1952 by Verlag A.Vogel AG, Teufen AR (Schweiz)
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74., überarbeitete Auflage 2020
Gesamtauflage von über zwei Millionen Exemplaren in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Dänisch, Finnisch, Schwedisch, Koreanisch, Slowenisch und Kroatisch.
Titelbild & Strichzeichnungen: Nadine Merz, Foto: Adobe Stock (Scisetti Alfio)
Fotos: Bildnachweis S. 849
Koordination und Bearbeitung: Clemens Umbricht, Mitarbeit: Lars Meier
Erläuterungen und Anmerkungen: Clemens Umbricht, Ingrid Zehnder lic. phil. I
Gesamtherstellung: werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH
Mit Unterstützung der Kulturförderung Appenzell Ausserrhoden
Die Rechtschreibung wurde den geltenden Regeln angepasst.
Die Produktbezeichnungen wurden durch neutrale Bezeichnungen ersetzt.
Die Fussnoten befinden sich am Fuss der Seite. Bei weiteren Nennungen des gleichen Begriffes wird auf die erste Fussnote verwiesen. Im Krankheits-, Beschwerden- und Sachregister auf Seite 823 ist ersichtlich, auf welcher Seite sich die dazugehörige Fussnote (Anm.) befindet.
www.avogel.ch
ISBN 978-3-906404-11-0
ISBN 978-3-906404-25-7 (eBook)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Alfred Vogel (1902–1996)
Alfred Vogel
Vorwort und Rückblick auf ein arbeitsreiches Leben
In deinem Hause wohnt ein kleiner Doktor
Teil I
Einige Kostproben
Verbrennungen
Wunden
Augenentzündung
Schnupfen
Katarrhe
Heiserkeit
Frostbeulen (Gfrörni), kalte Füsse
Müde Füsse und Beine
Blutungen und Bluterkrankheit
Kalkmangel
Venenentzündung
Unterleibsbeschwerden
Hoher Blutdruck und Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
Herzbeschwerden
Sodbrennen
Magengeschwüre
Leberstörungen
Leberdiät
Gallenblasenentzündung
Unwohlsein und Krämpfe
Zuckerkrankheit (Diabetes)
Verstopfung
Durchfall
Schlanke Linie
Kopfschmerzen
Gesichtsschmerzen
Das Bügeleisen als hilfreicher Apparat
Nierenpflege
Wasserverhaltungen
Harnsäurebekämpfung
Lindenholzkohlenpulver
Die Heilung rheumatischer und arthritischer Leiden ohne Medikamente
Mais- und Hirsebrei
Jucken und Brennen am Körper
Ekzeme und Flechten
Furunkel und Aissen (Abszesse)
Panaritium
Schwellungen und Quetschungen
Efeu und Farnkraut gegen Insektenstiche
Insektenstiche im Hals
Meerzwiebel
Kindergichter
Am Ziel
Teil II
Das Fieber als Alarmglocke
Der Schmerz als Alarmglocke
Wichtig für werdende Mütter und Wöchnerinnen
Kalk- und Kieselsäuremangel und deren Behebung
Gefährliche Einflüsse während der Schwangerschaft
Vor- und Nachteile der Hormonbehandlung
Die Säuglingspflege
Die Muttermilch
Brustentzündung (Mastitis)
Kleinkindernahrung
Erfolgreiche Milchschorfbehandlung
Ekzeme bei Kindern
Kinderkrankheiten
Masern
Mumpf
Keuchhusten
Die Hertersche Krankheit
Kinderlähmung (Poliomyelitis)
Ratschläge bei einer Grippe-Erkrankung
Die Virus-Grippe
Unser Gehirn
Hirnanhang (Hypophyse)
Grundursachen und Bekämpfung von Kopfweh
Die Zunge
Schone deine Augen
Die Tränendrüsen
Einfache Hilfe bei Augenleiden
Infektiöse Augen- und Mundeiterung
Die Nase
Ohrenentzündung
Kieferhöhleneiterung
Halsentzündung
Angina, eine heimtückische Krankheit
Heuschnupfen
Bekämpfung von Weissfluss
Erkältungen in der Übergangszeit
Erkältungen, Vitaminmangel und der Kalkspiegel
Hütet euch vor den Folgen der Infektionskrankheiten
Eigenartige Immunitätsgesetze
Die notwendige Einnahme natürlicher Antibiotika
Gesundheitspflege, die beste Vorbeugung gegen Erkrankungen der Atmungsorgane
Asthma
Wichtige Heilfaktoren für Lungenleidende
Kalk
Neue Aufgaben des Calciums
Unser geheimnisvolles Blut
Die Lymphe, der weisse Blutstrom
Interessantes über die Lymphe
Die Pflege unseres Kapillarsystems
Aufgaben des Kreislaufs
Die wichtige Aufgabe der Arterien
Arterienverkalkung, Koronarthrombose, Herzinfarkt
Vorbeugende Massnahmen gegen Embolien und Thrombosen
Verkalkung und Kalkmittel
Das Kalkproblem älterer Leute
Diät bei hohem Blutdruck, bei Arterienverkalkung und Alterserscheinungen
Reisdiät gegen hohen Blutdruck
Blutdruckregelung durch Naturreis
Niederer Blutdruck
Krampfaderbehandlung
Venenentzündung
Offene Beine
Kreislaufbeschwerden
Hämorrhoiden
Das unermüdliche Herz
Hilfe bei Herzklopfen durch Lycopus europaeus
Neuzeitliche Herzgifte
Achtung, Herzinfarkt!
Sportherz
Nusskämbentee
Über die Behandlung von Angina pectoris
Kranke ohne Krankheit
Sichtbare und unsichtbare Kröpfe
Kropf und Jodsalz
Jod
Nachbehandlung von Kropfoperation
Periodenstörungen
Wallungen in den Wechseljahren
Die Niere
Nierenstein-Kolik
Die Harnblase
Bettnässen
Prostataleiden
Orchitis
Ekzeme
Überwindung von Ekzemveranlagung
Nesselsucht
Unscheinbare Helfer bei Nervenentzündung
Was ist Allergie?
Rasche Heilung der Gürtelrose
Spasmen und Krämpfe
Der böse Sympathikus
Schlaflosigkeit
Gute, billige Schlafmittel
Neue Gesichtspunkte in der Epilepsiebehandlung
Tragik der Erbanlagen
Günstige Beeinflussung seelisch-geistiger Erkrankung
Regelung von Magerkeit und Fettleibigkeit
Gefährliche und gute Mittel gegen Fettleibigkeit
Unschädliche Übergewichtsverminderung
Der Magen
Magenstörung
Magengeschwüre
Magen- und Darmvergiftung
Blinddarmentzündung (Appendizitis)
Ist Durchfall schädlich?
Vernachlässigung der Darmtätigkeit
Chronische Verstopfung
Führt Stärkenahrung zu Verstopfung?
Suppe gegen Darmträgheit
Kräutersuppe
Dysbakterie
Darmparasiten
Gefahren in den Tropen
Tropenkrankheiten
Ursachen und Symptome gestörter Lebertätigkeit
Das Leberproblem und die Ernährung
Sesamsamen als vorzüglicher Unterstützer der Leber
Infektiöses Leber- und Gallenleiden
Gelbsucht
Die Bauchspeicheldrüse
Diät bei Zuckerkrankheit
Multiple Sklerose
Arthritis
Tomaten und ihre Beziehung zu Krebs und Arthritis
Polyarthritis
Die Körperzelle
Das Krebsgespenst
Krebs, ein örtliches Geschehen oder eine Allgemeinerkrankung?
Ist Krebs ansteckend?
Krebsanfälligkeit trotz gesunder Lebensweise
Muttermale als Krebsgefahr
Der Raucherkrebs
Tödliche Gefahren im Wasser
Hüte dich vor cancerogenen Stoffen
Sieben Gesundheitsregeln zur Krebsverhütung
Krebsheilmittel
Bakterien und Viren
Unsere Zähne
Zahnpflege
Parodontose
Schönes Haar, ein natürlicher Schmuck
Haarpflege
Haarwasser und Haarwuchsmittel
Die Haut
Schonende Hautpflege
Soll man zur Hautpflege Öle gebrauchen?
Runzeln und grossporige Haut
Eiterpusteln (Impetigo)
Zuverlässige Hilfe bei Hautpilz
Nagelerkrankung
Die Füsse als treue Diener
Fusspflege und Vertreibung von Fussschweiss
Hohe Absätze oder gar keine?
Barfusslaufen
Taulaufen und Morgenturnen im nassen Gras
Knochenhautentzündung
Bänderzerrungen, verstreckte Sehnen, Verstauchungen der Füsse und Gelenke
Kreuzschmerzen
Hernien, Brüche
Einiges aus dem Reich der Kräuter
Wie entsteht ein gutes Heilmittel?
Über die Zubereitung von Pflanzenheilmitteln
Sind Alpenpflanzen vorteilhafter als Tieflandpflanzen?
Bärlauch (Allium ursinum)
Beifuss (Artemisia vulgaris)
Bibernellwurzeln (Pimpinella saxifraga)
Brennnesseln (Urtica dioica, Urtica urens)
Engelwurz (Angelica archangelica)
Frauenmänteli (Alchemilla vulgaris)
Hafer (Avena sativa)
Ginkgo biloba
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Die Echte Meerzwiebel (Scilla, Urginea maritima)
Mistel (Viscum album)
Papaya (Carica papaya)
Pestwurz (Petasites officinalis [hybridus])
Roter Sonnenhut (Echinacea purpurea und angustifolia)
Wallwurz (Symphytum officinale)
Zinnkraut/Schachtelhalm (Equisetum arvense)
Wildfrüchte
Hagebutten (Rosa canina)
Berberitzen oder Sauerdorn (Berberis vulgaris)
Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
Vogelbeeren (Fructus sorbi)
Wacholderbeeren (Fructus juniperi)
Weissdorn (Crataegus sp.)
Kleine Auslese aus dem Reich der Homöopathie
Aconitum napellus (Eisen- oder Sturmhut)
Atropa belladonna (Belladonna, Tollkirsche)
Coccus cacti (Rote Schildlaus)
Guaiacum officinale (Guajakharz)
Kalium jodatum
Lachesis (Buschmeisterschlange)
Daphne mezereum (Seidelbast)
Sepia officinalis (Gewöhnlicher Tintenfisch)
Tarantula cubensis (Kubanische Tarantel)
Urtica dioica, Urtica urens (Brennnessel)
Einige Stoffe aus der Biochemie
Calcium fluoratum (Fluorcalcium oder Flussspat)
Natrium chloridum (muriaticum) (Kochsalz)
Natrium sulfuricum (Natriumsulfat, Glaubersalz)
Terra Silicea purificata (Kieselerde)
Würzstoffe
Gewürzkräuter sind Heilmittel
Knoblauch (Allium sativum)
Knoblauchmilch
Die Zwiebel (Allium cepa)
Schalottenzwiebel (Allium ascalonicum)
Kresse (Nasturtium)
Meerrettich (Armoracia rusticana)
Schwarzer Rettich (Raphanus sativus)
Das Salz als Heilmittel
Verschiedene Kuren und deren Anwendungen
Folgenschwerer Vitaminmangel im Frühling
Frühjahrskuren
Blutreinigungskuren
Kelp und die Frühjahrsmüdigkeit
Die Heilwirkung des Wassers
Die Heilkraft der Meerbäder
Wechselanwendungen
Dampfbäder zu Hause
Das Sitzbad und seine Heilwirkung
Die Schlenzkur (Überwärmungsbäder)
Kuhnebäder
Das Reibesitzbad
Ableitungen durch Reiztherapien
Der Lehm als Heilfaktor
Kräuterauflagen
Auflagen von Kohlblättern und anderen Heilpflanzen
Kurze Berichte über Kohlblätterauflagen
Die Kartoffel als Helfer
Herkunft und Wirkung des Papains
Die Heilwirkung der Milch
Molkenkonzentrat
Heilwirkungen des Weizenkeimöls
Aufbaumittel mit Malzextrakt und Vitamin E
Die spezielle Heilwirkung des Honigs
Die Heilkraft des Honigs
Der Wundersaft der Bienenkönigin
Bienenpollen
Die Heilwirkung von Hühnerfett und Hühnerfleisch
Roter Schneckensirup
Ernährungsfragen
Naturnahrung
Zweckmässige Schondiät
Fasten
Mastkuren
Wieviel Nahrung braucht der Mensch?
Natürliche Nervennahrung
Vitamin A
Karotten, Carotin und Karottenkonzentrat
Vitamin B
Das Fruchtbarkeits-Vitamin E
Behebung von Eiweissmangel
Gemüse und Früchte zur gleichen Mahlzeit
Über die Wirkung der Säfte
Rohsäfte, Heilsäfte
Über die Mischung verschiedener Säfte
Umstellung auf Rohkost
Wenn Rohkost Störungen auslöst
Beerenfrüchte
Die Heilwirkung der Beerenfrüchte
Vorsicht bei Steinobst
Einige Regeln zum Steinobstgenuss
Gespritztes Obst
Rhabarber
Über den Zucker
Vom Wert des Naturzuckers
Naturdatteln
Wert der Konservenfrüchte
Unser Brot
Ganzer Weizen und andere Getreidearten
Gekeimter Weizen – ein billiges Stärkungsmittel
Weizenkeime
Weizenkeimlinge und Weizenkleie
Buchweizen (Fagopyrum esculentum)
Wissenswertes über die Kartoffel
Stille Teilhaber am Krankheitsgeschehen
Die heutige Beurteilung von Fetten und Ölen
Die Bedeutung der Ölfrüchte
Sesamsamen
Mandeln
Walnüsse, Baumnüsse
Milch und Milchwirtschaft
Joghurt
Kaffee
Sauerkraut
Die Kochkunst liegt im richtigen Würzen
Kochsalz
Über die Hefe
Verschiedenes
Müde Erde – reiches Meer
Ohne Jod kein Leben
Gemütsverstimmungen und trübe Gedanken
Schwer ausscheidbare Gifte
Vorsicht, Metallsalze!
Vergiftung durch Spritzmittel
Kupfer als Kochgeschirr
Ist Wäsche aus Kunststoff gesundheitsschädlich?
Tiere als Krankheitsüberträger
Klimatische Einflüsse
Die Sonne belebt und tötet
Gefahren bei grosser Hitze
Atem ist Leben
Frische Luft und Sauerstoff als Heilfaktor
Von der Wirkung des Rauchens
Stress, eine Krankheit unserer Zeit
Wohnprobleme und Krankheitsfragen
Gesundheitliche Überlegungen beim Hausbau
Gesundheitsfragen und Naturschutz
Fernsehen und Gesundheit
Entspannung
Ermüdung
Was ist Erschöpfung?
Der Naturschlaf
Die Hygiene des Schlafes
Der Schlaf als unentbehrliches Gesundheitsmittel
Was erzählen uns die Träume?
Alterserscheinungen
Dankbarkeit, ein Heilmittel
Die Heilwirkung der Musik
Die Heilkraft der Stille
Freue dich gesund
Empfehlenswertes Morgenessen
Empfehlenswertes Mittagessen
Empfehlenswertes Abendessen
Wichtige Grundregeln für Gesunde und Kranke
Fastenkuren als Mittel gegen Zivilisationsschäden
Die unerlässliche Darmreinigung vor Fastenkuren
Gesundheitlicher Nutzen durch zielbewusstes Einnehmen von Gemüsesäften
Vorzügliche Wirkung des Saftfastens bei verschiedenen Krankheiten
Wie beeinflusst die Gemüsesaftkur Krebs und Leukämie?
A.Vogels Anti-Rheuma-Kur
Ist Nitrat ein Gift?
«Der kleine Doktor» verabschiedet sich
Kurzübersicht
Krankheits-, Beschwerden- und Sachregister
Verzeichnis der Farb-Abbildungen
Verzeichnis der Schwarzweiss-Abbildungen
Besonderer Hinweis
Begriffserklärungen
Bildnachweis
Vorwort
Alfred Vogel ist tot, aber sein Lebenswerk lebt in seinen Büchern weiter und erfährt nunmehr in diesem stillen Bestseller «Der kleine Doktor» in leicht überarbeiteter Form seine Neuauflage. Das Charisma seiner Persönlichkeit strahlt in die Neuzeit hinein und vermittelt eine Botschaft, die dem Kranken wie dem Gesunden auch über das Jahr 2000 hinaus ein wertvoller Ratgeber sein wird.
Worin liegen die Zeitlosigkeit und die Faszination seiner Botschaft? Alfred Vogel hat schon früh erkannt, dass die Natur mit ihrer Pflanzenwelt alle Hilfsmittel besitzt, die, richtig angewandt, zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und zur Behandlung von Krankheiten geeignet sind. Man kann sich fragen, sind die Erfahrungen, die sich Alfred Vogel durch eine jahrzehntelange Behandlungspraxis und das Sammeln von Heilverfahren in anderen Ländern erworben hat, heute noch weg- und richtungsweisend auch für die jüngere Generation und für die moderne Naturwissenschaft? Diese Frage kann ohne Einschränkung mit Ja beantwortet werden. Längst hat sich herumgesprochen, dass nicht jede Erkrankung mit «bitteren Pillen» behandelt werden muss. Wer den «Kleinen Doktor» liest, wird immer feststellen, dass Alfred Vogel keinen Freibrief für die Selbstbehandlung gibt, sondern sorgfältig abwägt, wann diese gerechtfertigt und sinnvoll erscheint und wann der Weg zur Behandlung durch den Arzt erfolgen muss. Oftmals genügt es, bei Bagatellerkrankungen, z.B. bei Funktionsstörungen von Magen und Darm, Galle und Leber, bei Gelenkerkrankungen, bei Neigung zu häufigen Infektionen, bei Stress oder einfachen Hautkrankheiten, die Eigenbehandlung mit einem Tee oder einem entsprechenden pflanzlichen Fertigpräparat aus der Apotheke zu beginnen. Wenn eine Behandlung bei schwereren Erkrankungen mit einem Chemotherapeutikum unumgänglich ist, kann die Behandlung mit einem Naturheilmittel unterstützt werden, um die natürlichen Abwehr- und Selbstheilkräfte zu fördern.
Und wie stehen Ärzte und Arzneimittelforscher heute zu Alfred Vogels Ratgeber? Vermutlich werden nur wenige von ihnen dieses Buch kennen, was nicht verwundert, da nur die an Naturmedizin Interessierten der Erfahrung von Jahrhunderten einen hohen Stellenwert einräumen. Die anderen haben vergessen, dass die meisten unserer hochwirksamen Arzneistoffe wie Digitoxin, Reserpin oder das Krebsmittel Vincristin dem Erfahrungsschatz der Volksmedizin der Jahrhunderte entstammen und noch heute zu unseren effektivsten Arzneimitteln zählen. Zugegeben, unsere Antibiotika und Beta-Blocker haben kaum naturmedizinischen Erfahrungshintergrund, aber wie steht es mit den heute wieder so viel gepriesenen und propagierten Vorbeugemitteln (Präventivmitteln), denen Alfred Vogel in seinem Buch zur Gesunderhaltung einen breiten Raum gewidmet hat? Eigene Laboruntersuchungen haben immer wieder gezeigt, dass die Analyse unserer volksmedizinisch verwendeten Arzneipflanzen mit modernen phytochemischen Verfahren die Erfahrungen der früheren Zeit nicht nur weitgehend bestätigt, sondern oftmals Ausgangspunkt für die Entwicklung von neuen hochwirksamen Arzneimitteln sein kann. Das, was Alfred Vogel in einer visionären Schau gesammelt und aufgeschrieben hat, kann auch heute noch eine interessante Anregung, eine wahre Fundgrube für viele Pflanzenforscher sein. Dabei ist man immer wieder erstaunt, wieviele Rezepturen Alfred Vogel zusammengetragen hat, die sonst in keinem anderen Buch zu finden oder längst in Vergessenheit geraten sind.
Wer solche Erfahrungen gemacht hat, wird nicht mehr die vielen, manchmal phantastisch anmutenden Beobachtungen des Naturarztes belächeln, sondern sich in Bewunderung vor einem Mann verneigen, der die Naturmedizin zu seinem Lebensinhalt gemacht und mit einem Enthusiasmus und einem Sendungsbewusstsein ohne Beispiel Anregungen und Hilfestellung gegeben hat, die auch für den Menschen des beginnenden 21. Jahrhunderts von unschätzbarem Wert sind.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hildebert Wagner
Institut für pharmazeutische Biologie
Ludwig Maximilians-Universität München
Alfred Vogel (1902–1996)
1902 |
Geboren und aufgewachsen in Aesch bei Basel |
1920–1932 |
Führung eines Reformhauses in Basel |
1929 |
Erstmaliges Erscheinen von A.Vogels Monatszeitschrift, damals unter dem Titel «Das Neue Leben». Daraus entwickelten sich ab 1944 die «Gesundheits-Nachrichten» |
1937–1956 |
Naturarzt in Teufen. Forschertätigkeit, Entwicklung und Fabrikation erster Naturheilmittel auf der Basis von Frischpflanzen |
1950 |
Beginn der weltweiten Forschungsreisetätigkeit |
1952 |
Erstmaliges Erscheinen des heute weltweit bekannten und in zwölf Sprachen übersetzten Standardwerks «Der kleine Doktor». Bisherige Auflage: über zwei Millionen Exemplare |
1958–1959 |
Ausgedehnte Forschungsreisen durch Nord-, Zentral- und Südamerika |
1963 |
1963 Gründung der Bioforce AG (heute: A.Vogel AG), einem international führenden Unternehmen für pflanzliche Arzneimittel |
1969 |
Studium der Naturvölker in Afrika |
1979 |
Forschungsreisen durch Australien, Neuseeland und Tasmanien |
1982 |
Priessnitz-Medaille der Deutschen Heilpraktikerschaft |
1984 |
Ehrenmitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Erfahrungsmedizin |
1996 |
Im Alter von 94 Jahren friedlich in Feusisberg entschlafen |
Alfred Vogel
Alfred Vogel wurde 1902 in Aesch bei Basel geboren. Von frühester Kindheit an wurde er mit der Pflanzenheilkunde eng vertraut. Schon seine Eltern und Grosseltern wussten um die Heilkraft vieler Kräuter und gaben ihr Wissen dem jungen Alfred weiter. Was er so von Kindesbeinen an erlebte und erfuhr, vertiefte er mehr und mehr. In der Folge sammelte und erweiterte er das überlieferte Erfahrungsgut der europäischen Volksheilkunde und beschritt neue Wege. Sein Wissensdrang führte ihn schliesslich in zahlreiche Länder rund um die Erde. Besonders den Naturvölkern fühlte er sich verbunden. Die Art und Weise ihres Umgangs mit den natürlichen Ressourcen stellte für Alfred Vogel eine immer wieder neue Herausforderung dar, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Lebensweise, Konstitution und Krankheit zu studieren. Erfahrungen in Afrika, Asien, Nord-, Zentral- und Südamerika, bei Steppen- und Urwaldvölkern zeigten dem unermüdlich Reisenden, dass die Natur bei geschickter Leitung und Unterstützung mehr kann als die vermeintliche Kunst der Menschen. Alfred Vogel machte sich mit den Heilmethoden verschiedener Naturvölker vertraut und entdeckte eine ganze Reihe neuer Heilpflanzen.
Die Tätigkeit im Dienste des kranken wie gesunden Menschen nahm im appenzellischen Teufen ihren Anfang. Hier führte Alfred Vogel eine Naturheilklinik, sammelte im Voralpengebiet Heilpflanzen und entwickelte die ersten Extrakte aus Frischpflanzen. Er hatte entdeckt, dass diese eine bessere und umfassendere Wirkung erzielen als Tinkturen aus getrockneten Pflanzen. Getreu seinem Satz, dass «die Liebe die grösste Kraft im Universum» sei, tat er sein Wissen in unzähligen Vorträgen auf allen Kontinenten kund. Darüber hinaus pflegte er Kontakte zu vielen Königshäusern, Politikern und Wirtschaftsführern – stets beseelt von der Liebe zu Gott und der heilenden Natur. Vor allem aber zog es ihn zum «kleinen Mann» hin, dessen Sprache – die «Sprache des Herzens» – immer auch die seine war. Hier fand Alfred Vogel seine glühendsten Verehrerinnen und Verehrer. Meist bestand die grösste Sorge der Organisatoren von Alfred Vogels Vorträgen darin, einen Saal von genügender Grösse zu finden.
Über seine Erlebnisse und Erfahrungen als Naturheilkundiger, Er- nährungs- und Heilpflanzenforscher sowie Entdecker natürlicher Heilkräfte bei den Naturvölkern berichtete der nimmermüde Publizist Alfred Vogel seit 1929 in der monatlich erscheinenden Zeitschrift «Gesundheits-Nachrichten». Obwohl er als Autodidakt von den etablierten Wissenschaften nicht immer ernst genommen wurde, wurde er 1982 beim Jahreskongress der Deutschen Heilpraktikerschaft mit der Priessnitz- Medaille ausgezeichnet, der höchsten Anerkennung, die es auf dem Gebiet der Naturheilkunde gibt. 1984 wurde Alfred Vogel Ehrenmitglied der Schweizerischen Ärztegesellschaft für Erfahrungsmedizin.
Im Alter von 23 Jahren schrieb Alfred Vogel sein erstes Büchlein «Kleiner Wegweiser für die Lebensreform». 1935 erschien das Buch «Die Nahrung als Heilfaktor», das sich vor allem dem Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit widmete. 1952 erschien «Der kleine Doktor», der Bestseller, mit dem Alfred Vogel einem internationalen Publikum zum Begriff wurde. Auch unter Ärzten und Wissenschaftlern ist «Der kleine Doktor» längst zum anerkannten Standardwerk geworden. Überzeugen Sie sich selbst!
Vorwort und Rückblick auf ein arbeitsreiches Leben von Alfred Vogel
Im Oktober 1992 wird mein Herz nun neun Jahrzehnte unaufhörlich geschlagen haben, Tag und Nacht, in ruhigen und anstrengenden Tagen. In physischer und seelischer Hinsicht verdanke ich diesem unermüdlichen Herzen sehr viel. Bei allem, was ich aufbauen, entwickeln und leisten durfte, war es sehr aktiv beteiligt. Heute, wenn ich zurückblicke, ist es mir, als seien die Jahre und Jahrzehnte nur so vorbeigeflogen.
Als kleines Kind beeindruckte und begeisterte mich die Natur in all ihrer Vielfalt von Pflanzen und Tieren, und mein Wissensdrang führte mich durch Feld, Wald und Flur. Und mein Vater eröffnete mir, mit Grossmutters Weisheit, viele Schönheiten in der ganzen bunten und geheimnisumwobenen Schöpfung. Ameisen, Käfer, Frösche, Eidechsen und Salamander gaben mir viele Rätsel auf, bis ich ihre Lebensweise etwas näher kennenlernte. Dass Pflanzen heilende Kräfte besitzen, habe ich sehr früh erfahren. Wenn ich mich beim Barfusslaufen an einer Glasscherbe oder einem rostigen Nagel verletzte, war Sanikel aus dem Walde und Käslikraut hinter dem Holzschopf, gequetscht und aufgelegt, dazu angetan, den Schaden rasch wiedergutzumachen. Dass sich meine Jugenderlebnisse mit den Heilpflanzen sogar im späteren, beruflichen Leben noch auswirken und bewähren würden, hätte ich mir damals nicht träumen lassen.
Auf meinen vielen Reisen durch alle Kontinente der ganzen Welt habe ich meine Freunde, die Pflanzen, immer wieder getroffen, und oft haben sie mich mehr beglückt als Begegnungen mit Menschen, bei denen man nie sicher war, ob man gute oder schlechte Erfahrungen in Kauf zu nehmen hatte. Die Pflanzen waren immer meine treuen Begleiter, und sie zählen heute noch zu meinen besten Freunden, denn sie haben mich nie enttäuscht und nie im Stich gelassen, auch in lebensgefährlichen Lagen nicht. Mehr als einmal, besonders in tropischen Ländern, haben Pflanzen mir das Leben gerettet. Wie froh war ich damals darüber, dass mir ihre wunderbaren Heilkräfte bekannt waren. Darum habe ich mich auch bemüht, dieses Wissen und all die Erfahrungen in der Monatszeitschrift «Gesundheits-Nachrichten» und vor allem auch in meinen Büchern niederzuschreiben.
Es sind nun über 50 Jahre her, seit wir eine eigene Zeitschrift herausgeben. Zuerst hiess sie «Das neue Leben», später haben wir sie in «Gesundheits-Nachrichten» umbenannt. In Deutsch, Holländisch, Finnisch, Schwedisch, Dänisch und zeitweise auch Norwegisch und Englisch sind schon viele Millionen Exemplare in Familien dankbar und mit Wertschätzung aufgenommen worden.
Während Jahrzehnten habe ich zusammen mit meiner ersten Frau Sophie die Texte verfasst, zu denen meine Tochter die Illustrationen besorgte. Oft entstanden die Artikel auf Forschungsreisen in fernen Ländern, in der Wüste, am Meeresstrand in einer einsamen Bucht oder auf einer Insel in einer Eingeborenenhütte. Heute darf ich auf die Unterstützung einer erfahrenen Redaktion zählen, welche die Monatsschrift nach meinen Vorstellungen und Erfahrungen weiterführt.
Bestimmt bekamen wir auf diesen Reisen viele Anregungen zum Schreiben, besonders unter Menschen mit ganz anderen Lebensproblemen, mit anderen Sitten und Gebräuchen. Im Interesse unserer Leser war es uns immer wichtig, Beobachtungen und Erfahrungen zu schildern, die man im täglichen Leben nutzbringend verwenden kann.
Auch mit Büchern wollten wir altes und neues Erfahrungsgut zum Wohle unserer Mitmenschen und zur Erhaltung ihrer Gesundheit zur Verfügung stellen. Das Buch «Der kleine Doktor» hat nun in den vierzig Jahren seit seinem Erscheinen im Jahre 1952 schon über 2 Millionen Familien gute Dienste geleistet. Es wurde in zwölf Sprachen übersetzt. Auch das Buch «Die Leber als Regulator der Gesundheit»1 ist in englischer, französischer, holländischer, schwedischer, dänischer und italienischer Sprache erschienen und hat schon vielen Tausenden von Menschen den Weg gewiesen, was man vorbeugend tun kann, um mit Krebs möglichst nicht in Berührung zu kommen. Da jedoch die Krebssterblichkeit immer mehr zunimmt, habe ich mich entschlossen, meine praktischen Erfahrungen in einem Buch mit dem Titel «KREBS – Schicksal oder Zivilisationskrankheit» (vergriffen) bekanntzugeben.
Mit dem Buch «Gesundheitsführer durch südliche Länder, Subtropen, Tropen und Wüstengebiete» (vergriffen) ist es mir gelungen, Zehntausende vor den Gefahren der Tropen zu warnen und zu bewahren. Viele Dankschreiben haben mir gezeigt, dass ich mich nicht umsonst bemüht habe, diese sicher nicht leichte Arbeit auf mich zu nehmen. Ich weiss, wie schön, aber auch wie gefährlich es sein kann, in die Tropen zu reisen und dort zu leben. Ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl für meine Mitmenschen hat mich veranlasst, dieses Buch zu schreiben, und ich weiss aus Berichten, dass ich damit nicht nur viele vor Krankheiten, Siechtum und Leiden, sondern auch einige vor noch Schlimmerem bewahren konnte.
Als der «Kleine Doktor Nr. 2» könnte das Buch «Die Natur als biologischer Wegweiser» (vergriffen) bezeichnet werden, denn es enthält weitere wichtige Erfahrungen mit Heilpflanzen auf dem Gebiete der Naturheilmethode. Zudem sind darin wertvolle Hinweise zum biologischen Gartenbau enthalten.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben, muss ich besonders betonen, dass wir alle diese wunderbaren Heilkräfte dem Schöpfer zu verdanken haben. Und all denen, die von ihm die Liebe zu den Pflanzen ins Herz gelegt erhalten haben, hat er auch die Kraft und Ausdauer gegeben, diese Heilkräfte zu erforschen und sie zum Wohle ihrer Mitmenschen nutzbar anzuwenden. Jeder, der mit den Heilpflanzen und den daraus hergestellten Produkten gute Erfahrungen macht und gemacht hat, soll dem Schöpfer danken für diese köstlichen Gaben, die, richtig angewendet, Wunder wirken können.
Naturvölker, solange sie ihre alten Erfahrungen mit den Pflanzen noch verwerten konnten, hatten eine bewundernswerte Fertigkeit, die Kräuter nicht nur frisch zu gebrauchen, sondern daraus auch stark wirkende Medikamente herzustellen, ohne irgendwelche technische Hilfsmittel. Wenn man nur an Curare denkt, welches heute noch das beste Betäubungsmittel ist, das vor allem die Iquitos-Indianer mit einer bemerkenswerten Geschicklichkeit produzierten.
Manche Einsichten und viele gute Ideen habe ich durch Beobachtungen bei naturverbundenen Menschen erhalten. Die stets steigende Nachfrage nach Naturprodukten, die heutige Neigung und das wachsende Interesse von vielen Menschen, die den Weg zurück zur Natur suchen, haben Aufgaben an mich gestellt, die oft zu gross waren und über meine Kräfte Leistungen von mir gefordert haben, was sich oft zum Nachteil meiner Familie auswirken musste.
Deshalb bedaure ich eigentlich, dass die Unternehmungen, besonders im Ausland, so gross geworden sind. Denn mehrt sich das Gut, dann mehren sich die Sorgen, das hat ein weiser Mann im Altertum mit Recht festgestellt. Aber die Nachfrage in den verschiedenen Ländern wurde immer grösser, und wir glaubten, nicht nein sagen zu können. Meine liebe Frau sagte mir oft: «Lass es so, damit wir alles gut übersehen können.» Aber der Wunsch, mit seinen Fähigkeiten und Talenten zu dienen, lässt einen oft die steigende Last übersehen.
Wenn ich das Rad der Zeit zurückdrehen könnte, würde ich so manches gemütlicher abwickeln, um die guten, vorhandenen Reserven der Erbmasse besser schonen zu können. Es ist schwer, nein zu sagen, wenn andere Menschen einen brauchen und wenn man mit seinem Erfahrungsreichtum anderen Leid ersparen kann.
Und doch bitte ich meine vielen Freunde und Bekannten, die in all den von mir bereisten Ländern leben, nicht enttäuscht zu sein, wenn ich die vielen Briefe und Anfragen, die immer noch reichlich eingehen, nicht mehr persönlich beantworten kann.
Die Liebe zur Natur und zu den Pflanzen, zu den Tieren und Menschen und vor allem Respekt und Liebe zum Schöpfer haben mich immer wieder veranlasst, mehr zu leisten, als ich eigentlich verantworten konnte. Das Geheimnis meiner oft unermüdlichen Kräfte war nur die Liebe, die ich als die grösste Kraft des Universums erkannt habe.
In meinen vielen Vorträgen rund um die Welt ist dies immer wieder zum Ausdruck gekommen, und ich wage zu behaupten, dass gerade darin das Geheimnis meiner Erfolge verborgen ist. Noch in meinem 81. Lebensjahr habe ich eine Vortragstournee entlang der Ostküste der USA durchgeführt – von Boston bis Miami –, und ich habe in einer Woche 26 Vorträge über Radio und Television in englischer Sprache gehalten.
Als ich das Programm sah, welches meine amerikanischen Freunde festgelegt hatten, war ich sehr erschrocken. Ich glaubte zuerst nicht, dass ich dies durchstehen könnte. Die ersten Erfolge aber gaben mir die Kraft dazu, denn ich habe mit Freude festgestellt, dass auch in den USA eine Wende in der Einstellung zur Natur eingetreten ist! Und diese Freude und die Begegnung mit wertvollen Menschen, vor allem auch mit Ärzten, die dankbar waren für unser Erfahrungsgut auf dem Gebiete der Ernährungs- und Phytotherapie, haben mir die Kraft gegeben, durchzuhalten.
Meine Erfolge sowohl auf beruflich-geschäftlicher Basis wie auf schriftstellerischem Gebiete wären mir niemals im vollen Umfange gelungen ohne die aktive Mithilfe meiner Frau, die mich als treue Lebensgefährtin über Höhen und Tiefen des Lebens stets begleitet hat, wobei ihre poetischen und gestaltenden Talente allen Veröffentlichungen die letzte Politur gegeben haben!
Ich hoffe, dass es mir vergönnt sein wird, in diesem Sinne weiterzuwirken, und ich bete täglich zu Gott, dass er mir die Kraft und Gnade schenkt, meinen Freunden und all den vielen Leidenden unter den Mitmenschen weiterhin in Liebe dienen zu können.
Die Nachfrage nach dem Buch «Der kleine Doktor» hielt unvermindert stark an, so dass nach Jahresfrist eine neue deutsche Auflage vorliegt. Auch diese Neuauflage darf als ein Beweis für die steigende Anerkennung und das Vertrauen gelten, welches der Naturheilmedizin entgegengebracht wird. Bei weit über zwei Millionen Familien rund um die Erde hat «Der kleine Doktor» als geschätzter und hilfreicher Berater seinen Platz im Hause. Er ist in den letzten Jahren in der Auflage und im Textumfang gewachsen. Neue Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse werden dem Leser vermittelt, um ihm in gesunden und kranken Tagen hilfreich beizustehen.
Wir hoffen und wünschen, dass auch diese Auflage den Weg zu vielen Tausenden Familien finden wird, um ihnen als zuverlässiger Berater in all den vielen gesundheitlichen Belangen des täglichen Lebens dienen zu können.
Gleichzeitig möchte es «Der kleine Doktor» auch nicht unterlassen, allen zu danken, die aus Wertschätzung mitgeholfen haben, durch Empfehlung an seiner Verbreitung beizutragen, und auch wir selbst schliessen uns diesem Dank an.
Feusisberg, im Sommer 1991
Alfred Vogel und Familie
In deinem Hause wohnt ein kleiner Doktor
Was hat «Der kleine Doktor» in deinem Hause zu schaffen? Nun, er hat sich eine einfache, aber wichtige Arbeit vorgenommen, denn er will dir zum Bewusstsein bringen, wie viele gute Helfershelfer allein in deinem Hause und seiner Umgebung zu finden sind. Wenn dich irgendeine plötzlich auftretende Not bedrängt oder dich ein beharrliches Leiden nicht mehr verlassen will, dann greif einmal zum «Kleinen Doktor», ob er dir nicht genügend Rat zu schaffen weiss, wie dir mit dem, was dir zur Verfügung steht, über gewisse Schwierigkeiten hinweggeholfen werden kann.
Zwar weiss ich nicht, ob du in einem schmucken Dorf oder einer kleinen Stadt wohnst. Ich habe keine Ahnung, ob du dich inmitten eines Häusermeeres der Grossstadt zufriedengeben musst, oder ob du die Einsamkeit in der Natur gewählt hast und ein Gehöft bewohnst, das weit entfernt von einem Weiler, einem Dorf oder einer Stadt liegt. Vielleicht hast du dich in fernen Landen angesiedelt, wo der Massstab der Weite ein anderer ist. Du nennst vielleicht eine Farm dein eigen, und dein Heim liegt weit draussen, fern von anderen Nachbarn. Bist du gar ein Förster, dann wirst du dein einsames Forsthaus im Walde bewohnen oder als Bergler in einer umwitterten Berghütte hausen.
Wer immer du auch sein magst, und wo immer du dich auch aufhältst, sicher bist du nicht verlegen, wenn dich in Stunden der Not «Der kleine Doktor» berät, bis du den grossen Doktor herbeirufen kannst, der dir dann weitere Hilfe darreichen mag. Oftmals wird aber die erste Hilfe in der Not schon genügend sein, denn wenn wir in akuten Fällen zum richtigen Mittel greifen, dann haben wir sehr oft einen bleibenden Erfolg damit zu verzeichnen.
Vielleicht fühlst du dich mit deiner Familie gesundheitlich gesichert und glaubst, es könne kein Ungemach an dich herantreten. Gewiss, es ist oft so, dass man Tag um Tag seinem Beruf und seinen mannigfachen Pflichten nachgehen kann, ohne dass auch nur ein kleines Ungemach den gleichmässigen Rhythmus stören würde. Dann aber kann plötzlich ein kleines Missgeschick, eine Ungeschicklichkeit, ein Unfall, eine Epidemie oder eine Erkältung in das Gleichmass des Alltags eingreifen, und du bist froh, zur geeigneten Zeit zur notwendigen Hilfe greifen zu können.
Wer nun bietet sich in deinem Hause und seiner Umgebung an, dir rasche, sichere und beständige Hilfe darzureichen? Je nachdem, wo du wohnen magst und wie du dich eingerichtet hast, ist dein Apothekerkasten grösser oder kleiner. Er kann sich von der Küche zum Vorratsraum und von diesem in den Keller hinunter erstrecken. Ja, selbst im Estrich wirst du dies und das aufbewahrt haben, was dir dienlich sein kann. Nennst du einen Garten dein eigen, dann findest du auch in ihm viele dienstbare Geister. Wohnst du aber gar auf dem Lande, dann bieten dir Feld und Wald und Flur noch ein reicheres Mass an Hilfe. Wer als Städter nicht so begünstigt ist, wird auf seinen Spaziergängen einfach seine Augen offenhalten müssen, so dass auch er eine Ernte einheimsen kann, die ihm zu irgendeiner Zeit nützlich sein wird.
Wird dir die Hilfe im eigenen Haus nicht ausreichen, dann gibt es noch eine Menge kleiner Pflanzenfreunde, die dir als Vorbeugungsmittel, als Hilfsmittel bei kleinen Schädigungen, als wackerer Helfer in der Not dienen können. So rasch ist die Hilfe, die sich im Walde versteckt, auf den Feldern und Wiesen lagert, dem Ufer der Flussläufe entlangzieht, nicht erschöpft, so dass «Der kleine Doktor» nur allzu rasch zum grossen Doktor werden könnte, wollte er alle Schätze und Ratschläge darreichen, die im Garten der reinen Natur zu finden sind.
Vorerst zeigt er dir einmal, welche eigenartige Apotheke unter deinen häuslichen Vorräten zu finden ist. Du wirst staunen, dass sich manches Nahrungsmittel im geeigneten Augenblick zum Heilmittel umwandeln kann. Mehl, Zucker, Wasser, Öl, Salz, Eier, Quark, Kartoffeln, Karotten, Kohl, Rettiche, Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Petersilie, Brennnesseln, Ampfer, Holzasche und anderes gehört zu deiner Hausapotheke.
Nimm also den «Kleinen Doktor» wohlwollend bei dir auf, damit er dir die mannigfachen Geheimnisse, die in deinem Hause hilfreich, aber nicht sinnvoll genutzt vorhanden sind, verraten kann.
Mögen dir auch die vielen Ratschläge und Hinweise zuerst wie ein buntes Durcheinander vorkommen; sie sind es nicht mehr, sobald du über einen Einzelfall Aufschluss erlangen musst. Nimm dir das Sachregister zur Hilfe, damit du dich rascher und besser zurechtfinden kannst.
Ein kleiner Vorgeschmack mag dich dazu ermuntern, den «Kleinen Doktor» als einen wertvollen Ratgeber hinzuzuziehen.
1Neu aufgelegt unter dem Titel: «Die Leber reguliert die Gesundheit»
Teil I
Einige Kostproben
«Ist es wirklich möglich, dass man dir vertrauen kann? Sind deine Kostproben wirklich dazu geeignet, dich auch im weiteren Sinn zu Rate zu ziehen?» «Ei, freilich», sagt «Der kleine Doktor», «versuch’s einmal!»
Verbrennungen
Bei Verbrennungen und Verbrühungen an Händen und Beinen sofort gerötete Stellen ins kalte Wasser tauchen. Am übrigen Körper kalte Kompressen anlegen. Bedecken der Brandstellen mit Verbandstoff, grössere Flächen mit sauberen Leinentüchern abdecken, bis ärztliche Versorgung möglich ist. Keinesfalls Brandblasen öffnen, um Infektionen zu vermeiden. Bei Verbrennungen dritten Grades ist sofortige ärztliche Behandlung erforderlich, damit Komplikationen vermieden werden. Gut bewährt hat sich bei leichten Verbrennungen auch das echte Johannisöl.
Wunden
Auch leichtere Wunden, die du dir infolge einer Schürfung zugezogen hast, oder kleinere Wunden, die schlecht zu heilen sind, kannst du auf eine einfache Art recht erfolgreich behandeln. Das beste Reinigungsmittel für Wunden ist konzentrierte Molke. Danach bestreut man sie mit biologischem Kalkpulver, worauf man zwei Nächte hindurch Quark auflegt. Hast du keinen Quark zur Verfügung, dann weiche Weizenkörner oder Krüsch (Kleie) in roher Milch ein. Die Körner müssen durch die Hackmaschine gedreht und auf die Wunde gelegt werden. Diese wird dadurch schön gereinigt und gesäubert. Nach zwei Tagen legt man, nachdem man nochmals mit einem Urtica-Kalk-Präparat (Brennnessel-Kalk) bestreut hat, gequetschte Wirsingkohlblätter auf. Kohlblätterauflagen helfen besser als viele moderne Mittel. Wenn Beine sogar schon blauschwarz sind oder infolge venöser Stauungen sehr stark verändert, und wenn jede Behandlung zu versagen scheint, sollte man die Geduld nicht verlieren und wochenlang, wenn nötig monatelang, regelmässig die gequetschten Kohlblätter auflegen, da ihre heilende Wirkung auch in schweren Fällen Linderung verschafft, ja sogar oftmals noch zur Heilung führen kann.
Augenentzündung
Weisst du, wer dir dienlich sein kann, wenn eines deiner Angehörigen an Augenentzündung leidet, weil es zu lange im Schnee war oder sich im Sonnenschein beim Rudern zu lange auf dem Wasser aufgehalten hat? Nein, du weisst es nicht, was du unternehmen sollst, wenn nachts die Augen brennen? Sehr einfach, du benötigst dazu ein Ei, nimmst davon das Eiklar, also das sogenannte Eiweiss, das du, nachdem du es leicht geschlagen hast, auf ein Tüchlein streichst und dieses sachte auf die Augen bindest. Du wirst darüber erfreut sein, dass dein Patient schlafen kann, weil sich der starke Brand verliert, und es mag sein, dass bis zum Morgen die Entzündung ganz oder doch zum Teil verschwunden ist. Hast du nun aber kein Ei zur Verfügung, dann kannst du an seiner Stelle Quark oder gar ein Stücklein rohes Rinds-, Kalbs- oder Hühnerfleisch zuhilfe nehmen. Dies sind altbewährte Hilfsmittel, die du, je nach der Lage, in der du dich befindest, verwenden kannst. Auch bei Sonnenblindheit, die bei Touren im Hochgebirge auf Firnschnee und Gletschern entstehen kann, hilft die gleiche Anwendung vorzüglich.
Schnupfen
Bei einem richtiggehenden Fliess-Schnupfen hilft dir am besten die Zwiebel, lateinisch unter dem Namen Cepa bekannt. Du musst dir ganz einfach nur von einer gesunden, frischen Zwiebel ein Scheibchen schneiden, solches schnell in ein Glas heisses Wasser tauchen und wieder herausziehen. Von diesem Wasser magst du tagsüber schluckweise trinken. Besonders auch gegen den Frühjahrsschnupfen ist dies ein vorzügliches Mittel. Legst du zudem noch eine entzweigeschnittene Zwiebel über Nacht neben dich auf dein Nachttischchen, damit du den Geruch der Zwiebel fortwährend einatmen kannst, dann wird auch dies den Schnupfen und die Katarrhanfälligkeit bedeutend reduzieren. Auch Zwiebelwickel wirken günstig, wenn man sie über Nacht um den Hals legt. Man kann dem Schnupfen auch beikommen, wenn man Salzwasser in die Nase hineinschnupft. Den gleichen Dienst tun auch Zitronensaft oder ein natürliches Urtica-Kalk-Präparat sowie ein Nasen-Spray.
Katarrhe
Vielleicht bist du öfters Erkältungen unterworfen und leidest viel an Katarrhen. Bestimmt steht in deinem Garten eine Tanne, eine Lärche, eine Legföhre oder irgendeine Nadelholzart. Immer sind Knospen vorhanden, entweder keimende, sich öffnende oder geschlossene Knospen, die schon für das kommende Jahr vorbereitet sind. Hol dir von diesen Knospen und kaue sie tagsüber langsam, gründlich, indem du von Zeit zu Zeit wieder eine neue Knospe in den Mund nimmst. Du wirst sehen, dass dadurch dein Katarrh in einigen Tagen verschwinden wird. Bist du daher auf einer Skitour oder einer Wanderung, dann musst du nicht vergessen, von dieser einfachen Hilfe Gebrauch zu machen. Nachtsüber legst du noch ein in Speiseöl getauchtes Läppchen um den Hals, hältst diesen ferner noch mit einem Wolltuch schön warm, und der Hustenreiz wird verschwinden.
Heiserkeit
Hat dich nur eine Heiserkeit befallen, dann dient dir der Vogelbeerbaum, der in deinem Garten steht. Fehlt er dir aber, dann besitzt vielleicht der Nachbar einen, oder du erinnerst dich, einen solchen irgendwann einmal auf deinen Spaziergängen entdeckt zu haben. Gleichzeitig magst du auch Ausschau nach der Bibernellpflanze halten, wenn du nicht schon in warmer Jahreszeit dafür gesorgt hast, dir Wurzeln davon zu beschaffen. Sowohl die Vogelbeeren als auch die Bibernellwurzeln kannst du bei Heiserkeit in frischem oder getrocknetem Zustand kauen. Man lässt dabei den Saft auf den Rachen wirken, indem man ihn so lange wie möglich im Munde behält und gut durchspeichelt. Auf diese Weise kann man die Heiserkeit in kurzer Zeit sehr einfach loswerden. Du benötigst nicht zugleich beide Mittel, denn das eine oder andere wird dir bestimmt helfen, da beide zu den besten Helfern bei Heiserkeit gehören.
Frostbeulen (Gfrörni), kalte Füsse
Weisst du, wem du diese beiden unliebsamen Trabanten zu verdanken hast? Sie würden sich nicht bei dir einfinden, wenn du dafür sorgtest, dass in deinem Gefäss-, vor allem in deinem Venensystem, keine Stauungen vorkommen. Wenn sie aber bereits bei dir aufgetreten sind, dann kannst du Wechselfussbäder zuhilfe nehmen. Du hältst deine Füsse zuerst in ein warmes Fussbad, um dann in ein kaltes hinüberzuwechseln. Im kalten Wasser bleibst du nur so viele Sekunden, als du Minuten im warmen verweilst. Wenn du also 2 bis 3 Minuten im warmen Wasser bleibst, dann wirst du daraufhin 2 bis 3 Sekunden im kalten Wasser sein. Diesen Wechsel magst du etwa 6- bis 8-mal wiederholen. Mit dem kalten Fussbad wirst du aufhören, um daraufhin deine Füsse kräftig zu frottieren und, wenn möglich, noch einzuölen, am besten mit Johannisöl. Dadurch wird die Zirkulationsstörung beseitigt werden.
Eine andere, noch ältere Methode, die heute weniger bekannt sein mag, ist das Schneelaufen. Wer im Winter einen schneebedeckten Balkon besitzt, kann vom Zimmer aus auf diesen gelangen, um sein Schneestampfen durchzuführen. Es ist dies gleich wie das Wasserstampfen, das durch die Kneipp-Methode bekannt ist. Man kann dieses Schneestampfen langsam steigern, indem man es zuerst nur 10 Sekunden ausführt, dann eine halbe Minute und schliesslich sogar 2 bis 3 Minuten. Man darf sich damit natürlich in keiner Weise schaden, sondern muss darauf achten, nur so lange dabei zu verharren, als man es gut erträgt, ohne zu frieren. Nach dieser Anwendung geht man nochmals ins warme Bett, und zwar ohne zuvor die Füsse abzutrocknen. Dies kann man morgens einige Male durchführen. Verfügt man über keinen Balkon, geht man in warmen Finken (Hausschuhen) oder gut gefütterten Holzschuhen ins Freie, entblösst die Füsse rasch, nimmt das Schneestampfen vor – am vorzüglichsten ist der Neuschnee dazu –, frottiert wenn irgend möglich daraufhin tüchtig die Füsse, zieht wieder das warme Schuhwerk an und kehrt ins Haus zurück. Wiederholt man dies einige Tage hintereinander, so wird man darüber erstaunt sein, dass die Frostbeulen, also die Gfrörni, dadurch verschwinden.
Will man verhindern, dass sich die Störungen jeden Winter wiederholen, dann macht man im Sommer regelmässig Dauerfussbäder mit Quendel- oder Heublumenwasser und härtet sich ab durch Barfusslaufen (mind. 20 Min.).
Man kann seine Füsse auch mit Zitrone einreiben, lässt diese eintrocknen und behandelt daraufhin die Haut mit Öl, am besten mit Olivenöl.
In Käsereien oder in Berggegenden kann man sich Dauerbäder mit warmer Schotte machen, wobei die saure Schotte noch etwas kräftiger wirkt als die süsse. Dies gilt auch für das Baden mit warmer Schotte bei Flechten. Die bereits erwähnten Dauerbäder für den Sommer kann man abwechslungsweise auch im Winter, an Stelle der Wechselbäder oder des Schneestampfens, durchführen. Sie müssen stets auf einer Bluttemperatur von 37 Grad Celsius gehalten werden, was man durch Nachgiessen von heissem Wasser erreichen kann. Man kann diese Bäder auch immer mit einem Kräuterabsud vornehmen. Nach dem Bad, das ungefähr eine halbe Stunde dauern sollte, reibt man die Füsse noch mit Zitrone ein und legt über Nacht gequetschte Kohlblätter auf. Auch dieses Verfahren hilft günstig gegen Frostbeulen.
Müde Füsse und Beine
Wenn du oft müde Füsse und Beine hast, so dass sie abends etwas angeschwollen sind, dann bade sie in Kartoffel- oder Gemüsebrühwasser. Nachfolgend kannst du heisse Salzwickel machen, indem du das Salz etwas «röstest», um es alsdann rasch auf ein Tüchlein zu legen und solches sofort um die Füsse zu schlingen. Wenn du dieses nur ein paar Tage abends durchführst, dann wirst du sehen, wie die Müdigkeit in den Füssen zurückgeht. Hast du Heublumen oder andere Kräuter zur Verfügung, dann kannst du davon einen Absud bereiten und das Salz beigeben. Auch mit diesem salzigen Kräuterfussbad wirst du deine Müdigkeit loswerden. Auf diese Art kann auch allfälliges Brennen der Füsse behoben werden. Geschwollene Füsse, besonders an den Knöcheln, können auch ein Zeichen einer Herzermüdung sein. Hiervon sagt dir «Der kleine Doktor» an anderer Stelle etwas. Wer Meersalz zur Verfügung hat, verwende dieses, da es noch wirksamer ist als Kochsalz.
Blutungen und Bluterkrankheit
Leidet in deinem Bekanntenkreis jemand öfters an starkem Nasenbluten oder gehört einer von ihnen sogar zu den sogenannten Blutern, dann bist du mit einem speziellen Rate willkommen, denn was soll man nur tun, wenn das Blut nicht zu stillen ist, weil es nicht gerinnt? Ein schwerwiegendes Problem, wenn man nicht weiss, dass frisches Hühnerfleisch, roh aufgelegt, das einzig natürliche Mittel ist, das der Blutung Einhalt gebieten kann, falls diese durch die Bluterkrankheit bedingt ist. Handelt es sich indessen nur um eine vorübergehende Störung, dann ist auch dafür ein Kräutlein gewachsen, und zwar die Tormentilla oder Blutwurz32, doch darüber wird dich «Der kleine Doktor» erst etwas später unterrichten.
Kalkmangel
Urtica