Partydrinks & Cocktails
Eine Party mit den richtigen Getränken hebt die Stimmung. Damit Ihnen die Ideen niemals ausgehen, haben wir hier für jeden Geschmack und jeden Anlass genau das Richtige! Ob gemixt, gerührt oder geschüttelt, mit oder ohne Alkohol, prickelnd-frisch, cremig-süß oder aromatisch-herb: Die Auswahl in diesem Buch ist riesengroß.
Freuen Sie sich auf Cocktail- und Longdrinkklassiker, vielseitige Bowle- und Punschrezepte, cremige Flips und Milchmixgetränke und fruchtige Drinks ohne Alkohol. Mit unseren Rezepten bringen Sie garantiert Abwechslung in Ihre heimische Cocktailbar.
© Naumann & Göbel
Verlagsgesellschaft mbH, Köln
Redaktion: Cornelia Teich
Autor und Fotos Innenteil: TLC Fotostudio
Umschlagmotiv: TLC Fotostudio
Alle Rechte vorbehalten
www.naumann-goebel.de
Einleitung
Cocktails & Longdrinks
Rum
Gin
Brandy & Whisky
Wodka & Tequila
Likör, Sekt & Champagner
Alkoholfreie Cocktails
Bowle & Punschrezepte
Flips & Milchmixgetränke
Mixgetränke sind Kult. Nie waren sie populärer als heute, und nie war ihre Fangemeinde größer und internationaler. Das Erfolgsgeheimnis der Mixgetränke liegt in ihrer schier unerschöpflichen Vielfalt. Ob mit oder ohne Alkohol, gerührt oder geschüttelt, durstlöschend oder appetitanregend, kalt oder heiß - für jeden Anlass, jede Stimmung, jede Tages- und Jahreszeit bieten sie das passende Rezept. Die pure Lust auf Geschmack steht dabei im Vordergrund. Aber auch das Auge darf mittrinken. Denn formschöne Gläser, das außergewöhnliche Farbspiel der Mixturen und originelle Deko-Ideen sind Teil einer jeden Getränke-Inszenierung.
Tausende fantasievoller Rezeptkreationen sind der Mixgetränke-Euphorie der vergangenen Jahre zu verdanken. Da ist es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. In der Cocktailbar, im Restaurant oder in der Hotellounge können engagierte Barkeeperinnen und Barmixer den Ausflug in die Welt der Long- und Shortdrinks, der Shakes und Smoothies, der Flips und Fizzes empfehlend begleiten. In der privaten Hausbar ist eigenes Know-how gefragt. Denn wahrer Trink-Genuss impliziert Können ebenso wie Kennerschaft.
Die bekanntesten Mixgetränke sind und bleiben Cocktails. Doch schon der Begriff selbst hat seine Tücken. Er stammt ursprünglich aus dem Amerikanischen und bedeutet – wörtlich übersetzt – „Hahnenschwanz“ oder „Hahnenfeder“. Zahllose Entstehungslegenden ranken sich um diese Namensgebung; besonders beliebt ist diejenige, die den Ursprung des Cocktails mit den in den Südstaaten einst beliebten Hahnenkämpfen in Verbindung bringt („let`s have a drink on the cock’s tail“). Die historische Substanz dieser Legenden ist selbst unter ausgewiesenen Experten umstritten. Die erste ‚Cocktail’-Definition lieferte im Jahre 1806 eine amerikanische Zeitschrift, die darunter eine Zusammenstellung von „Spirituosen irgendwelcher Art, Zucker, Wasser und Bitters“ verstanden wissen wollte. Im klassischen Sinn verwenden Fachleute den Begriff ‚Cocktail’ für all jene Mischgetränke, die aus mindestens zwei alkoholischen Zutaten bestehen, dabei jedoch eine Gesamtmenge von 5-10 Zentilitern nicht überschreiten. Im Gegensatz zu diesen durchaus hoch- oder höherprozentigen Shortdrinks haben die sog. ‚Longdrinks’ mit einem Volumen meist zwischen 15 und 25 Zentiliter einen niedrigeren Alkoholgehalt: Hier werden in der Regel alkoholische Substanzen und alkoholfreie oder –arme Getränke (Orangensaft, Soda Wasser, Tonic, Sekt etc.) miteinander kombiniert. - Abweichend von dieser strengen Definition wird ‚Cocktail’ heute generell oft als Oberbegriff für unterschiedlichste Arten von Mischgetränken verwendet.
Bei allen Drinks, die in der klassischen amerikanischen Cocktail-Tradition stehen, bilden Spirituosen den Hauptbestandteil. Das gilt für „Collins“ (ursprünglich mit holländischem ‚Old Tom Gin’) und „Cobbler“ (Sekt oder Wein) ebenso wie für ‚Fizzes’ (Gin oder Whisky, häufig ein Eiweiß) und ‚Flips’ (Cocktail mit Eigelb) oder die sog. ‚Sours’, bei denen eine Spirituose, ursprünglich meist Whisky, mit Zitronensaft und Zuckersirup vermischt wird. Mixgetränke ohne Alkohol anzubieten, galt noch bis in die 1970er Jahre als Sakrileg. Erst ein neues Fitness-, Gesundheits- und Wellness-Bewusstsein brachte den Wandel. Mit den ersten Milchshakes wurden Mixgetränke kindergeburtstagstauglich. Seitdem ist es auch in der Cocktailbar durchaus opportun, einen alkoholfreien Cocktail zu bestellen.
Die Kunst der perfekten Mixgetränke-Herstellung beruht auf drei Säulen: hochwertige Zutaten, die richtige Mix-Technik und geeignetes Equipment.
Was die Zutaten anbelangt, so sind, gottlob, jene Zeiten längst vorbei, in denen Cocktails angeblich gemischt wurden, um damit die fragwürdige Qualität so manchen alkoholischen Gebräus aufzupeppen. Heute wissen die Profis: Jede Kreation ist nur so gut wie die schlechteste seiner Zutaten. Das gilt für die verwendeten Spirituosen in gleichem Maße wie für alle sonstigen Zugaben – vom Obst und Obstsaft über frische Eier bis hin zu den verschiedenen Milchprodukten.
Und es gilt auch für das erforderliche Equipment: Ein gewisses solides Basis-Repertoire ist für perfekte Kreationen unerlässlich.
Dazu gehört in jedem Fall ein ‚Shaker’, ein Schüttelbecher. In ihm wird durch Schütteln der verschiedenen Flüssigkeiten wie Spirituosen, Säfte, Ei, Sahne etc. – meist zusammen mit Eiswürfeln – ein Cocktail produziert. Shaker werden vielfach aus Edelstahl oder Silber hergestellt und können, je nach Modell, zwei- oder dreiteilig sein, je nachdem, ob ein Aufsatz mit Sieb zum Abseihen der gemixten Flüssigkeit dazugehört oder nicht. Profis verwenden meist ein separates Barsieb, ‚Strainer’ genannt, weil dieses leichter und v.a. schneller zu reinigen ist.
Für Getränke, die gerührt, nicht geschüttelt sein wollen, ist ein Rühr- oder Barglas erforderlich. Sein Fassungsvermögen sollte nicht zu knapp bemessen sein, damit die zum Kühlen des Cocktails benötigte Menge Eis großzügig zugegeben werden kann. Im Barglas werden vor allem Shortdrinks gemixt, die keine Säfte oder trübenden Zutaten beinhalten. Da Rührgläser meist schlank und hoch sind, ist zum Rühren ein spezieller Löffel mit ausreichend langem Stil erforderlich. Praktisch ist es, wenn der Barlöffel gleichzeitig auch als Messlöffel dienen kann.
Überhaupt ist Messgenauigkeit eine der Grundvoraussetzungen für den Mixerfolg. Zutaten nach Augenmaß oder auf gut Glück zusammenzufügen, hat schon so manche Cocktail-Katastrophe heraufbeschworen. Empfehlenswert sind daher Messbecher oder–gläser mit akribischer Zentiliter-Einteilung! Zu den ‚Musts’ unter den Mix-Utensilien zählen schließlich noch geeignete Eisbehälter. Wird Eis in verschiedenen Sorten - gewürfelt, gestoßen, geschabt - benötigt, sollte man es separiert in verschiedenen Gefäßen aufbewahren, am besten gleich mit Zange oder Löffel dazu, denn Eis wird niemals per Hand umgefüllt!
Ein Schuss frischer Zitronen- oder Orangensaft ist schnell und effizient mit einer manuellen Zitruspresse hergestellt. Anders ist es, wenn Cocktails mit Sahne oder Speiseeis oder Erfrischungsdrinks auf der Basis von frischem Obst oder Gemüse auf der Wunschliste stehen. Dann kommen elektrische Mixer und Entsafter ins Spiel. Die praktischen Hauhaltshelfer machen die Zubereitung spezieller Cocktails, Shakes und Smoothies zum Kinderspiel.
Spätestens seit James Bonds beharrlichem Wunsch nach einem geschüttelten Martini-Cocktail („shaked, not stirred“) wissen wir, dass sich über die richtige Form der Zubereitung eines Getränks durchaus streiten lässt. Im allgemeinen allerdings gibt es gute Gründe, die für die eine oder andere Zubereitungsform sprechen. Wann immer Zutaten miteinander vermischt werden sollen, die nur schwer eine stabile Emulsion eingehen mögen, ist das Shaken unabdingbar. Sollen z.B. Säfte oder Sahne, Eiweiß, Eigelb oder ein paar Tropfen Olivenöl dem Mix zugefügt werden, kann nur ein schnelles, aber kräftiges Schütteln die erwünschte Konsistenz ergeben. Auch Drinks, die sehr kühl serviert werden sollen, sind durch längeres Schütteln – in einem Shaker mit ordentlich viel Eis – am einfachsten auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Spirituosen, die miteinander oder mit Sirup oder Likör zu mixen sind, lassen sich in einem Rührglas durch kurzes, kräftiges Umrühren (‚stirren’) leicht herstellen. Mixgetränke, die nur ganz leicht oder überhaupt nicht gerührt werden sollen, etwa weil die Schichtoptik der einzelnen Flüssigkeiten zum gewünschten Effekt gehört, werden direkt im Servierglas zubereitet.
In allen Fällen ist es mit der Zubereitung allein noch nicht getan, denn daran schließt sich die ‚Kür’ an – in Form einer ebenso stilvollen wie angemessen Dekoration.
Eine Getränke-Kreation, die nicht auch dem Auge schmeichelt, hat etwas versäumt. Umgekehrt ist Augenmaß bei der Auswahl des richtigen Glases und der passenden Dekoration durchaus förderlich: Denn dekorativer Bombast könnte den Verdacht schüren, dass vom Eigentlichen abgelenkt werden soll. Und das hat ein gute zubereitetes Getränk nun wirklich nicht verdient!