Nr. 1285
Das Spiel des Lebens
Pyrrhus-Sieg auf Mardakaan – zwei Terraner werden geächtet
von Kurt Mahr
Versprechungen und Wahrheiten sind nicht immer identisch ... vor allem dann nicht, wenn einige Dutzend Millionen Lichtjahre dazwischenliegen. Für Hunderttausende Terraner und Angehöriger anderer galaktischer Völker wird diese Aussage zur Frage von Leben und Tod.
Während die Menschen in der Milchstraße zu Beginn des Jahres 430 Neuer Galaktischer Zeitrechnung noch allen Grund haben, den Versprechungen des Intriganten Stalker zu glauben, wissen es andere Bürger der Erde schon lange: Sie folgten in ihren Virenschiffen den Aussagen des Sothos und flogen zu den zwölf Galaxien, die angeblich unter der Herrschaft der Superintelligenz ESTARTU stehen. Dort warten auf sie – so behauptete Stalker stets – allerlei »unglaubliche Wunder«.
Eigentlich haben die Vironauten in den Galaxien der Mächtigkeitsballung Estartu nach phantastischen und bizarren Abenteuern gesucht. Doch was sie zwischen fremden Sternen finden, nimmt immer mehr Züge des Makaberen und Bedrohlichen an. Dies zeigt sich ganz besonders im Falle von zwei Menschen ...
Roi Danton und Ronald Tekener sind beide Träger eines Permits. Die zwei Terraner haben gegen die Regeln des Kriegerkodex verstoßen. Und dennoch haben sie sich auf Grund ihrer völlig unorthodoxen Taktik zuletzt als Finalteilnehmer qualifizieren können.
Wie geht es auf dem Planeten Mardakaan nun weiter mit Perry Rhodans Sohn und dem Mann mit den Lashat-Pockennarben? Auf die zwei Aktivatorträger wartet mittlerweile DAS SPIEL DES LEBENS ...
Roi Danton und Ronald Tekener – Die Vironauten erweisen sich als unorthodoxe Kämpfer.
Volcayr – Ein Sterbender im Spiel des Lebens.
Reginald Bull und Irmina Kotschistowa – Sie werden als Kodex-Frevler geächtet.
Graucum – Panish Panisha von Mardakaan.
Ijarkor – Der Ewige Krieger entscheidet.
Ich stand vor dem großen Spiegel, der eine Wand des überraschend behaglich ausgestatteten Gemachs bildete. Ich sah mein Bild. Ich erkannte mich. Das war ganz eindeutig ich, bekleidet mit einer leichten Schutzmontur, die das Virenschiff mir zur Verfügung gestellt hatte. Ich erinnerte mich, wie ich sie in Mardakka, in dem großen Haus mitten im Park, aus dem Schrank geholt und angelegt hatte, als Tomkan und Veedro erschienen, um uns abzuholen. Es gab nicht den geringsten Zweifel an meiner Identität.
Dennoch sagte ich laut und mit Betonung:
»Ich bin Roi Danton.«
Über die Schulter hinweg sah ich Ronald Tekener. Er stand in der Nähe der Tür, einen Becher in der Hand und ein spöttisches Grinsen auf dem pockennarbigen Gesicht. Ich wandte mich ab. Auf einem kleinen Tisch lag ein dünner Stapel Schreibfolien. Ich nahm eine davon, zückte den Stift und schrieb: Ich bin Roi Danton. Die Folie kniff ich zusammen und schob sie in die Tasche. Tekener war hinzugetreten. Er hatte wohl gesehen, was ich schrieb.
»Zweifel an dir selbst?«, fragte er. »Identitätsverlust? Musst du ausziehen und dein Ich suchen?«
Sein Spott war ohne Gehässigkeit, das spürte ich. Ich wusste, dass es ihm nicht anders ging als mir. Ich griff nach der metallenen Röhre, die mir am Gürtel baumelte. Stalkers Permit hatte sie früher geheißen; jetzt nannte man sie die Faust des Kriegers. Auch Tekener trug ein solches Ding. Damit hatte alles begonnen: mit Stalkers vermeintlich großzügigem Geschenk. Manchmal wünschte ich mir, wir wären dem Sotho nie begegnet. Ihm verdankten wir allen Ärger, der uns über den Weg gelaufen war, alles Unschöne, das wir gesehen hatten, seit wir in das Reich der zwölf Galaxien eingeflogen waren. Nach Wundern hatten wir gesucht Kampf, Blut, Schweiß, Tränen und Tod hatten wir gefunden.
»Ich war Huasqa und kämpfte für den Fürst Ebhinor gegen den Panieli-Admiral Belisar«, antwortete ich auf Tekeners spöttische Fragen. »Ich war Lippon, der Kriegstaucher, und schlug eigenhändig die Flotte der Zalaquer aus dem Feld. Ich war Groolwen der Jäger und schlug mich mit dem Drachen Ptolythr herum. Was immer ich war, ich war es wirklich. Ich hatte, solange ich Huasqa, Lippon oder Groolwen war, keine Erinnerung mehr an Roi Danton. Deswegen lege ich Wert darauf, mir jetzt zu versichern, dass ich wirklich dieser bin: Roi Danton, alter und neuer König der Freifahrer, alias Michael Rhodan, Sohn eines Mannes, dessen Name in gewissen Bezirken des Universums recht oft genannt wird.«
»Gut«, sagte Ronald Tekener. »Soweit verstehe ich es. Aber was soll der Zettel, den du dir in die Tasche geschoben hast?«
»Weißt du, was mit unserer Kleidung geschieht, wenn die Ophaler uns eine neue Rolle zuteilen?«, antwortete ich mit einer Gegenfrage. »Bleibt sie irgendwo zurück? Werden wir umgekleidet? Oder erliegen wir lediglich einer Halluzination und halten eine Virenmontur für das Wams des Ritters von der traurigen Gestalt? Im letzteren Fall möchte ich irgendwo in die Tasche greifen und einen Zettel herausziehen können, auf dem steht: Ich bin Roi Danton.«
Tekener wiegte den Kopf.
»Bin nicht sicher, ob dir das helfen würde«, meinte er. »Wahrscheinlich könntest du nicht einmal die Schrift entziffern. Wenn es dir doch gelänge, wüsstest du mit dem Namen Roi Danton nichts anzufangen. Und wenn sie dich wirklich in die Zeit des Windmühlenritters zurückversetzen, so könntest du gar das Material der Folie für Hexenwerk halten und dich selbst bei der Heiligen Inquisition anzeigen.«
»Du bist ein Pessimist«, tadelte ich. »Du experimentierst nicht, weil du von jedem Experiment im vorhinein überzeugt bist, dass es misslingen wird.«
»Ich bin ein Pessimist«, bestätigte er. »Im Augenblick bin ich ein hungriger Pessimist. Wie wär's mit etwas zu essen?«
Ich hatte nichts dagegen einzuwenden.
*
Veedro und Tomkan, die beiden Unparteiischen, die uns für die Zeit zwischen den einzelnen Phasen des Spiels des Lebens als Betreuer zugeteilt waren, hatten sich in letzter Zeit mit unserer Unterbringung erfreuliche Mühe gegeben. Das hing ohne Zweifel damit zusammen, dass wir bereits drei Vorspiele gewonnen hatten und damit als Teilnehmer des Hauptspiels feststanden. Wir merkten es am Verhalten der Unparteiischen. Hatten sie uns anfangs noch trotz der Kriegerfäuste, die wir am Gürtel trugen, als Quasigleichgestellte behandelt, so war ihr Benehmen nach jedem gewonnenen Vorspiel achtungsvoller geworden. Sie erfüllten uns jeden Wunsch, soweit es in ihrer Macht lag, beantworteten Fragen mit erstaunlicher Aufrichtigkeit und gaben auch schon mal von sich aus Informationen preis.
So erfuhren wir zum Beispiel, dass sie im Lager der Wettlustigen die Chancen unseres geheimnisvollen Endspiel-Gegners nur noch halb so hoch bewerteten wie vor einigen Tagen. 15 zu 1 hatte man anfangs auf den Unbekannten gesetzt. Jetzt waren es noch knapp 8 zu 1. Tomkan hatte uns mit kräftigem Singsang und eindrucksvollem Gebärdenspiel – er hatte eine Art, mit den bunten Organtrauben zu beiden Seiten seines Schädels zu wackeln, die einem den Atem verschlug – zu verstehen gegeben, dass er und Veedro eine nicht unerhebliche Summe auf unseren Sieg gesetzt hätten.
Wir wurden nicht mehr auf kahlen Felsplatten abgesetzt, um dort auf den Beginn der nächsten Spielphase zu warten. Man brachte uns in Gasthäusern unter, die eigens für diesen Zweck von den Planform-Architekten errichtet worden waren. Die übrigen Bewohner unseres Hotels waren ebenfalls Gewinner mehrerer Vorspielphasen. Ob sich unser geheimnisvoller Gegner darunter befand, konnten Ron und ich nicht entscheiden.
Auf jeden Fall bewohnten wir zwei geräumige Suiten in einer vornehmen Absteige, die sich die Halle der Sieger nannte. Wenn wir Hunger verspürten, brauchten wir dies nur verlauten zu lassen. Der unsichtbare Audioservo sorgte dafür, dass uns das Gewünschte gebracht wurde.
So hatten wir es auch diesmal getan, und nach etwa einer Viertelstunde erschien ein Roboter mit den Komponenten eines auserlesenen Mahls, das er uns alsbald auftafelte. Die Ophaler buken ein Brot, dessen Duft mir sämtliches Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Ich hatte ein solches bestellt und war soeben im Begriff, ihm mit einem Messer zu Leibe zu rücken, als jemand in Sothalk sagte:
»Mach das nur vorsichtig, sonst kommt mir mein Haarschmuck abhanden.«
Ich erstarrte mitten in der Bewegung. Ronald dagegen kaute gemächlich weiter und bemerkte in der für ihn typisch trockenen Art:
»Sieht man auch nicht alle Tage: einen sprechenden Brotlaib.«
»Nun schneid schon!«, sagte eine helle, quengelige Stimme. »Ganz vorne am Anfang.«
Ich tat, wie mir geheißen war, und säbelte die ersten zehn Zentimeter des Brotes ab. Die noch warme Brotmasse geriet sofort in Bewegung. Es entstand eine Öffnung, und aus der Öffnung lugte ein winziges Gesicht mit zwei hellwachen, schwarzen Knopfaugen und einer weit nach vorne ausladenden, schnauzenförmigen Mundpartie. Die Schnauze erinnerte an einen kurzen Rüssel. In der Tat hatte der Schädel des Fremdwesens mit nichts mehr Ähnlichkeit als mit dem eines terranischen Miniaturschweins.
Ronald Tekener hatte wahrscheinlich ähnliche Gedanken. Er lachte laut auf.
»Kann ich rauskommen?«, erkundigte sich das fremde Geschöpf zaghaft. »Es ist ziemlich heiß hier drinnen.«
Ohne eine Antwort abzuwarten, schob es sich vollends aus dem hohlen Brotlaib hervor. Es sah aus wie ein Knäuel unordentlich aufgewickelter Wolle. Der Körper war mit einem dichten, schwarzbraunen Pelz besetzt.
Allmählich gewann ich die Fassung wieder.
»Wer bist du?«, fragte ich auf Sothalk.
Das Pelzknäuel hockte sich in Positur.
»Ich bin froh, dass du mich danach fragst«, erklärte es. »Mein Name ist Gluk. Ich gehöre dem Volk der Ulupho an, mein Stamm ist der der Movari, und überdies bin ich Mitglied der tapferen Sippe Tigo.«
»Also schön, Gluk«, sagte ich. »Zu welchem Zweck hast du dich in das Brot einhacken lassen?«
»Um zu euch zu gelangen«, kam die Antwort. »Man passt scharf auf euch auf. Salov hat mir eingeschärft, dass ich keine Mühe scheuen dürfe, um unbemerkt mit euch in Verbindung zu treten.«
»Wer ist Salov?«, wollte ich wissen.
»Spielt keine Rolle«, antwortete Gluk. »Willst du nicht hören, was ich zu sagen habe?«
»Was könnte das wohl sein?«
»Kennwort Antimachos.«
Da horchte ich allerdings auf. Antimachos war der Name, den Irmina Kotschistowa dem Antiserum gegeben hatte, das von ihr in langer, mühevoller Arbeit als Gegenmittel gegen das Kodexgas bzw. die Kodexmoleküle der Ewigen Krieger entwickelt worden war. Wie kam das Pelzknäuel dazu, den Begriff zu kennen?
»Sprich zu uns von Antimachos«, forderte ich Gluk auf.
»Die, die früher bei euch wohnte, ist in das Haus im Park zurückgekehrt«, sagte der Ulupho. »Sie suchte nach euch. Salov lässt das Gebäude beobachten. Er schickte mich, dass ich mit eurer Artgenossin redete. Sie lässt euch ausrichten, es sei ihr gelungen, eine gewisse kleinere Menge Antimachos herzustellen. Sie hat die Substanz in Behälter verpackt – Ampullen nennt sie sie, glaube ich. Sie war der Ansicht, dass ihr den Stoff brauchtet. Mir selbst wollte sie ihn nicht geben. Aber sie bat mich, ich solle auf jeden Fall Verbindung mit euch aufnehmen. Aus eigenem Antrieb konnte ich das natürlich nicht tun. Ich musste zuerst mit Salov sprechen. Salov war einverstanden und schickte mich hierher.«
Es war eine unglaubliche Geschichte, aber gerade deswegen wollte in mir kein Misstrauen aufkommen. Wer uns hereinlegen wollte, der hätte sich wohl etwas Plausibleres ausgedacht. Außerdem: Welchen Schaden hätte der Kleine uns zufügen können?
Zur Verständigung mit Ronald Tekener bedurfte es nur eines Blicks. Während des Spiels des Lebens waren wir außer Gefahr. Wir trugen die Fäuste des Kriegers nicht. Sie waren die Quelle des gefährlichen Kodexgases, das auf halluzinativem Wege einen unerschütterlichen Glauben an die Weisheit der Lehre vom Permanenten Konflikt erzeugte und obendrein süchtig machte. Die eisernen Handschuhe besaßen die Tendenz, unterschiedliche Mengen von Kodexgas abzugeben, sobald wir sie an den Händen trugen. Solange sie am Gürtel baumelten, waren sie ungefährlich. Während des Spiels selbst bekamen wir die Kriegerfäuste nicht zu sehen. Sie verschwanden dorthin, wo auch unsere Kleidung, selbst unsere persönliche Erinnerung verstaut wurden, solange wir uns als Wettbewerber betätigten.
»Wirst du zu Irmina zurückkehren?«, fragte ich Gluk.
»Unbedingt. So lautet mein Auftrag.«
»Sag ihr unseren Dank«, bat ich ihn. »Sie macht sich unseretwegen viel Mühe. Aber im Augenblick brauchen wir ihre Hilfe nicht.«
»Das werde ich ihr ausrichten«, sagte Gluk und schickte sich an, wieder in die Höhlung des Brotlaibs zu kriechen.
»Willst du uns etwa auf diesem Weg wieder verlassen?«, fragte Ron amüsiert.
»Wie denn sonst? Soll ich etwa zur Tür hinausgehen?«
Mir war inzwischen ein Gedanke gekommen.
»Dieser Salov«, sagte ich. »Er hat nicht etwa eine Ahnung, was aus unserem Freund geworden ist ...«
»Dem Stämmigen«, unterbrach mich Gluk voller Eifer, »von dem das Gerücht geht, er hätte seinen Kriegerhandschuh verloren?«
»Ja, den meine ich.«
»Natürlich weiß er, was aus eurem Freund geworden ist«, erklärte Gluk mit heller Stimme. »Wenigstens bis zu einem gewissen Grad. Schließlich hat er eine Expedition für ihn ausgestattet.«
So ähnlich hatte ich es mir gedacht. Reginald Bull war sehr vorsichtig gewesen, bevor er sich unversehens absetzte. Graucum, der Panish Panisha, hatte erfahren, wie ihm der eiserne Handschuh abhanden gekommen war. Unter dem hypno-suggestiven Zwang der Sänger von Ophal hatte Bull nicht verheimlichen können, dass die Faust des Kriegers in den Gluten der Sonne Cepor verdampft war. Graucum hatte Bull darauf sofort von der Teilnahme am Spiel des Lebens ausgeschlossen und ihn zum ehemals Privilegierten erklärt. Kuursen Ton, einer der Schiedsrichter im Spiel des Lebens, war ihm als Aufpasser zugeteilt worden. Aber Reginald Bull hatte schon von Anfang an seine eigenen Pläne gehabt, die er uns nicht mitteilen wollte, weil er fürchtete, dass man auch auf uns die Sänger von Ophal ansetzen könne.
Am selben Tag, als wir zusammen mit Veedro und Tomkan aufbrachen, war auch Bull verschwunden. Man konnte sich leicht denken, dass er für sein Vorhaben Hilfe brauchte. Er schien sie bei Salov gefunden zu haben.
»Also, dann erzähle«, sagte Ronald Tekener ungeduldig, da Gluk keine Anstalten machte, sich weiter zu äußern.
»Der Stämmige ist mit drei Begleitern in Richtung Nordpol aufgebrochen«, sagte er jetzt. »Einer der Begleiter war einer der Euren. Die anderen beiden waren Chimba und Twik. Twik ist mein Vetter, ebenfalls ein Ulupho, wie ich aus dem Stamm der Movari, jedoch der weniger erlauchten Sippe der Tantos angehörig. Er ist ...«
»Von dem Stämmigen wollen wir hören!«, unterbrach Ron den Wortschwall des Kleinen.
»Also gut, du Geschöpf mit der kurzen Geduld«, schimpfte Gluk. »Der Stämmige hat mit seinen Begleitern die Hohe Schule des Nordens erreicht. Es ist ihm gelungen, in das Gebäude der Upanishad einzudringen. Weiter wissen wir nichts von ihm.«
»Wann war das?«, fragte ich.
»An dem Tag, an dem ihr euer erstes Vorspiel bestrittet.«
Das lag etliche Tage zurück.
»Und seitdem keine Nachricht?«, fragte ich unruhig.
»Keine«, antwortete Gluk.
Das war bedenklich. Wenn Reginald Bull vor einigen Tagen in die Upanishad eingedrungen war und man seitdem von ihm nichts mehr gehört hatte, dann standen die Chancen zehn zu eins, dass sein Vorhaben missglückt war.
»Wenn dem Stämmigen etwas zustößt«, sagte ich, »wird Salov etwas unternehmen, um ihm zu helfen?«
»Niemand weiß, was Salov tut«, antwortete der Kleine treuherzig. »Ich weiß auch nicht, welches Übereinkommen euer Freund mit Salov getroffen hat.«
Ich erfuhr an diesem Abend nicht mehr, wer der geheimnisvolle Salov war. Wir wurden in der Halle der Sieger zwar fürstlich bewirtet; aber die Dienstroboter hatten merkwürdige Vorstellungen von den Eßgewohnheiten der Terraner. Sie ließen uns nicht viel Zeit, bevor sie wieder erschienen, um das Geschirr abzuräumen.
Ron und ich aßen, so schnell es die gute Sitte erlaubte, und Gluk sah uns aufmerksam dabei zu. Das Brot rührten wir nicht an. Gluk zog sich in sein Versteck zurück, und zwar keine Minute zu früh. Der Dienstrobot meldete sich höflich an. Wir baten ihn herein. Er räumte ab. Dass es Gluk gelang, unser nobles Hotel ebenso unbemerkt wieder zu verlassen, wie er gekommen war, erfuhren wir erst viel später.
*
Es war still geworden in dem abseits gelegenen Gebäudetrakt der Upanishad. Twik und die beiden Siganesen waren immer noch an der Arbeit; das konnte er hören und sehen. Immer wieder vernahm er das Rumpeln ferner Explosionen. Manchmal zitterte der Boden. Die Beleuchtung flackerte des Öfteren.
Jo Polynaise und der Droide Chimba waren wahrscheinlich längst festgenommen worden. Das war Teil des Planes gewesen. Aber dort, wo Twik, Susa Ail und Luzian Bidpott am Werk waren, da suchte man nach ihm, nach Reginald Bull. Und solange man am falschen Ort nach ihm suchte, hatte er Zeit, seinem eigentlichen Vorhaben nachzugehen.