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Marion Tauschwitz

Hilde Domin

Dass ich sein kann, wie ich bin

Alle Rechte vorbehalten.

© VAT Verlag André Thiele, Mainz 2012

Cover: gestaltungsmerkmal.de, Dresden

E-Book: Rombach Druck- und Verlagshaus, Freiburg i. Breisgau

www.vat-mainz.de

ISBN E-Book: 978-3-943877-73-1

ISBN Printausgabe: 978-3-943877-72-4

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Prolog

1. Kapitel: Kindheit und Jugend, 1909–1929

2. Kapitel: Heidelberg, 1929–1930

3. Kapitel: Berlin, 1930–1931

4. Kapitel: Heidelberg, 1931–1932

5. Kapitel: Italien, 1932–1939

6. Kapitel: England, 1939–1940

7. Kapitel: Fluchtweg, Sommer 1940

8. Kapitel: Santo Domingo, 1940–1951

9. Kapitel: Santo Domingo, 1951–1952

10. Kapitel: New York, 1953–1954

11. Kapitel: Rückkehr nach Deutschland, 1954–1955

12. Kapitel: Spanien, 1955–1957

13. Kapitel: Deutschland, 1957–1959

14. Kapitel: Astano, Januar–Mai 1959

15. Kapitel: Spanien, 1959–1961

16. Kapitel: Heidelberg, 1961–1963

17. Kapitel: Heidelberg, 1964–1968

18. Kapitel: Heidelberg/Preisverleihungen, 1968–1992

19. Kapitel: Heidelberg, 1969–1974

20. Kapitel: Heidelberg, 1974–1988

21. Kapitel: Heidelberg, Juli–Oktober 1988

22. Kapitel: Heidelberg, 1988–1995

23. Kapitel: Heidelberg, 1995–2006

Anhang

Quellen- und Archivangaben

Anmerkungen

Zeittafel

Lesereisen im Ausland

Auszeichnungen und Preise

Werkverzeichnis

Literaturverzeichnis

Primärliteratur

Weiterführende Literatur

Danksagung

Für

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(für die verlierbaren Lebenden

und die unverlierbaren Toten)

Klaus, Moritz und Lukas,

Ulla, Reinhard und Edeltraud,

Hanno,

meine Mutter,

meine Schwiegereltern

und Hilde

Editorische Notiz

Zu Beginn meiner Arbeit war der umfangreiche Nachlass Hilde Domins noch nicht gesichtet. Als ich im Deutschen Literaturarchiv Marbach mit der Recherche und der Auswertung der Ehebriefe beginnen durfte, lagen noch keinerlei Transkriptionen von Briefen vor.

Viele hundert Briefe sind in Sütterlin-Schrift verfasst, das »minuscule« Schriftbild der Briefe von Hilde Domin und Erwin Walter Palm erschwert oft die Auswertung.

Emigranten, die wie Hilde Domin die Sprache so oft gewechselt haben, nehmen linguistische Besonderheiten in ihren Sprachgebrauch auf, Ausdrucksformen vermischen sich: die – häufig fremdsprachigen – Zitate wurden deshalb originalgetreu mit ihren orthografischen Besonderheiten und mit einzelnen Fehlern übernommen, die unsystematische Zeichensetzung nicht korrigiert. Dies gilt auch für die Beibehaltung der alten Rechtschreibung, wo sie im Original verwendet wird.

Einleitung

»Mein Leben wird einmal ein hübscher Gegenstand für die Literaturgeschichtler werden. Zunächst jedoch ist es mein Gegenstand.« – Mit diesen Worten machte Hilde Domin 1966 dem Literaturwissenschaftler Hugo Friedrich unmissverständlich klar, dass die Zeit noch nicht gekommen war, um über das Leid und die Leidenschaft zu sprechen, die ihr Leben prägten.

40 Jahre sollte es noch dauern, bis Hilde Domin Forschungsgegenstand werden konnte: eine brisante »Zeitkapsel«, versteckt im obersten Fach ihres Kleiderschranks, von ihrer Madrider Holztaube gleichsam apotropäisch bewacht, öffnet den Blick auf ein exemplarisches Exilantenschicksal und auf das außergewöhnliche Lebensgespräch mit ihrem Mann Erwin Walter Palm. Mehrere tausend sorgsam gebündelter Briefe dokumentieren fast ein Jahrhundert gelebtes Leben. Der Schatz im Wandschrank blättert ein Schicksal auf, dessen emotionale Fülle und politische Dramatik Stoff für mehrere Leben bereithielte. In einem Maße, das sich nicht erahnen ließ.

Die Dokumente reisten seit 1932 mit Hilde Domin durch ihre Exilländer und über die Ozeane. Sie dienten ihr beim Verfassen ihrer autobiografischen Schriften in den siebziger Jahren als Erinnerungshilfe, wanderten dann aber wieder in das Dunkel des Wandschranks, wo sie erst nach ihrem Tod am 22. Februar 2006 ans Licht kamen.

Der Briefwechsel zwischen den Ehepartnern dokumentiert eindrucksvoll ihre geistig stimulierende, intellektuelle Auseinandersetzung, doch offenbart zugleich, wie einsam und gefangen beide in sich selbst waren.

Warum schreibt sich ein Ehepaar so viele Briefe? Weil das sechsundfünfzig Jahre währende Lebensgespräch auch über große Distanzen geführt wurde. Durch Ferne fanden Erwin Walter Palm und Hilde Domin die Nähe, um einander zugewandt zu bleiben. Diesem »weglosen Mitteilungsbedürfnis« konnte Hilde Domin in Santo Domingo nur entrinnen, indem sie sich ihre Qualen in Gedichten von der Seele schrieb. Schreiben war Selbstrettung und führte zu höchster Kreativität. »Poetry Therapy« nennen Psychologen heute die Schmerzbewältigung in Bildern der Poesie.

»Des Herzens Woge schäumte nicht so schön empor, und würde Geist, wenn nicht der alte stumme Fels, das Schicksal, ihr entgegenstünde.«1

Dieses Hölderlinzitat, das Hilde Domin ihrer Dankesrede bei der Verleihung des Hölderlinpreises als Motto vorangestellt hatte, unterstreicht nicht nur die geistige und lyrische Verwandtschaft zwischen den beiden Dichtern.

Dass Hilde Domin den Tiefen ihres Lebens »immer versehrter und immer heiler«2 entstieg, verdankte sie ihrem Elternhaus, in dem sie Vertrauen und Bindungssicherheit erfahren hatte – Werte, die ihr nicht zu nehmen waren und ihr die Kraft gaben, Flucht und Exil zu ertragen. Vor allem, solange Liebe und Vertrauen zu Erwin Walter Palm Hand in Hand gingen. Als beides wegbrach, wog dieser Verlust schwerer als das Trauma der Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

Hilde Domin besann sich immer wieder auf ihre selbstheilenden Kräfte, um die Widerstände auf ihrem Weg zur Schriftstellerin zu überwinden: nicht nur den ihres Mannes, der durch die poetische Potenz seiner Frau »Musenabfang« bei sich fürchtete, sondern auch die der männerdominierten Literaturwelt im Deutschland der Sechzigerjahre, die geprägt war durch »Gehetze, mieses Getue«, wie Heinrich Böll an Domin schrieb.3

Bei »der Bestandsaufnahme der deutschen Lyrik bei der jeder Pinscher erwähnt war«4, figurierte Domin lange nicht. Und auch Domins literaturanalytische theoretische Schriften blieben unterbewertet; doch stammten sie »aus der Feder eines männlichen Theoretikers, wäre ihnen längst die Beachtung gezollt worden, die der Theoretikerin leider erst mit der zeitlichen Verzögerung zukommen wird.«5

Weil der »Falke [ihres] Verstandes« lange genug für Erwin Walter Palm auf die Jagd gegangen war, entschloss sich Hilde Domin nach ihrer Rückkehr nach Deutschland, ihren analytischen Intellekt künftig für ihre eigenen Interessen einzusetzen.

Domin war ihrer Zeit oft voraus: unkonventionell, souverän, intellektuell – Eigenschaften, die nicht nur ihrer Liebesbeziehung, sondern auch ihrer Akzeptanz in der Literaturszene hinderlich waren.

Recherchen im Archivio di stato di Firenze, in den deutschen Landes- und Universitätsarchiven Berlin, im Stadt- und Universitätsarchiv Heidelberg sowie im Archivo General de la Universidad Autónoma de Santo Domingo (UASD), ungezählte Gespräche mit Freunden und Zeitzeugen, vor allem aber die intensive Auswertung der Domin-Korrespondenz, darunter mehr als zweitausend Ehebriefe, im Literaturarchiv Marbach und ebenso zahlreiche Briefwechsel im Historischem Archiv der Stadt Köln, dem Universitätsarchiv der Humboldt-Universität Berlin und dem Universitätsarchiv Heidelberg haben ein neues Licht auf viele bislang unbeleuchtete oder unbekannte biografische Zusammenhänge und Details von Hilde Domins Leben geworfen.

Als unermesslichen Verlust empfinde ich das Unglück von Köln vom 3. März 2009, bei dem das Historische Archiv der Stadt Köln vom Erdboden verschluckt wurde und damit neben zahllosen historischen Dokumenten auch die umfangreiche Korrespondenz von Hilde Domin mit Hans Mayer und Marierose Steinbüchel-Fuchs möglicherweise für immer verloren ist. Gerade diese Briefwechsel aus der frühesten Zeit Hilde Domins bargen eine Fülle von Informationen, die für eine biografische Einordnung unerlässlich waren – die ich 2007 und 2008 aber alle noch auswerten konnte.

Aus Hilde Domins umfangreicher Korrespondenz lassen sich ihre Lebensstationen wie Puzzleteile zu einem großen, rekonstruierbaren Ganzen fügen. Dabei liefern die Briefe nicht nur faktische Details, sondern reflektieren auch die seelischen Befindlichkeiten der dargestellten Personen, die unerlässlich sind, um ihre Handlungsmotivationen nachvollziehbar zu machen.

»Authentische Information« wünschte sich Virginia Woolf von einer Biografie und wollte wissen, ob die Person »Schnürstiefel trug, oder solche mit elastischem Seitenteil, [...] wie putzte sie sich die Nase, wen liebte sie und wie?«6 Faktische Details nehmen deshalb Atmosphärisches und Emotionales auf, die gewählte Erzählform ermöglicht szenische Lebendigkeit, so dass sich das facettenreiche Leben Hilde Domins wie ein Roman lesen lässt, der die Protagonistin lebendig werden und den Leser die Entwicklung miterleben lässt, die die politisch wachsame Studentin Hilde Löwenstein, die sich ihrem Partner Erwin unterwerfende Frau Palm schließlich zur souveränen Schriftstellerin Hilde Domin genommen hat.

In Hilde Domins Lebensweg bündeln sich Liebe, Leid und Leidenschaft mit der politischen Dramatik eines unsanften Jahrhunderts, dem sie sich mit Mut und Entschlossenheit entgegengestellt hat.

Prolog

Mein Herze wir sind verreist

Der 22. Februar 2006

»Und was machst Du heute Morgen?« – »Ich gehe in die Stadt und kaufe Handschuhe.« – »Wer geht denn mit?« – »Ich gehe alleine, das kann ich gut genug!« – »Oh, Hilde, dann nimm doch den Stock mit, überall liegen noch tückische Eisplatten auf den Gehwegen.« – »Du kannst mich nicht älter machen, als ich bin, ich gehe recht gut ohne Stock!« – »Dann pass gut auf dich auf, Liebe.«

Der 22. Februar 2006 ist ein klirrend kalter Wintertag. Ein Taxi fährt Hilde Domin vom Graimbergweg zum Heidelberger Bismarckplatz. Sie wird in zwei großen Kaufhäusern gesehen, wie sie sich energisch nach Handschuhen erkundigt – doch man hat bereits die Frühjahrskollektion ausgestellt, die Winterware ist rar. Hilde Domin begibt sich auf den Heimweg, ohne Handschuhe gekauft zu haben.

Kurz vor ein Uhr mittags klingelt mein Telefon: »Liebste, ich bin in der Uniklinik, mach dir keine Sorgen, vielleicht ist das Bein verstaucht, aber ich gebe dir mal den Arzt, der soll dir alles erklären. Bitte komm gleich, ach.«

Wie immer hat sich Hilde Domin am Telefon nicht mit ihrem Namen gemeldet, doch natürlich habe ich ihre Stimme sofort erkannt; sie klingt nicht so fest wie sonst. Der Arzt erklärt mir, dass Hilde Domin in der Stadt gestürzt ist, ein freundlicher Herr den Krankenwagen gerufen und sie in die Universitätsklinik begleitet hat.

Die Verletzung ist allerdings schwerwiegend, keine Verstauchung: Hilde Domin hat sich bei dem Sturz einen medialen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und muss operiert werden.

Später in der Notfallambulanz klärt mich der Professor unter vier Augen über die Operation auf, die nicht nur wegen des hohen Alters der Patientin riskant ist. Auch die Zeit nach der Operation bleibt gefährlich, und körperliche Einschränkungen müssen in Kauf genommen werden.

Hilde Domin eingeschränkt beweglich und pflegebedürftig? Sie wird es nicht ertragen, ihre Unabhängigkeit aufzugeben.

Hilde Domin ist erleichtert, dass ich jetzt bei ihr bin. »Jetzt macht das alles meine jüngere Schwester für mich«, erklärt sie den Ärzten. »Jüngere Schwester« nannte sie mich immer, nicht etwa Tochter, denn »dann hättest du nicht nur mein Blut, sondern auch Erwins Blut in dir.«

Ich gebe den Ärzten Auskunft über Tabletten, Krankheiten, Befunde. Wie gesund Hilde Domin doch ist: Fast alle Medikamente sind pflanzlich – Gingko, Weißdorn, Ginseng –, dienen fast ausschließlich der Kräftigung von Geist und Körper.

In dem Maße wie Hilde Domin ruhiger wird, nehmen ihre Schmerzen zu, der Blutdruck steigt trotz der Medikamente stetig an. Die Ärzte entschließen sich, nun sofort zu operieren.

Hilde Domin hasst Krankheiten und Gebrechlichkeiten, ihre Unterschrift zur Einwilligung für die Operation ist ein großer Strich quer über das Papier, als ob sie damit alle Risiken eliminieren könnte. Diese Unterschrift wird nicht akzeptiert, nun muss ich für sie unterschreiben.

Mittlerweile liegt Hilde Domin quer im Bett, rutscht immer mehr an den Rand, sucht menschliche Nähe.

Quer im Bett zu liegen war ihre Eigenart: Jederzeit war sie bereit sofort aufzuspringen. Fluchttier.

Jetzt gibt sie dem Pflegepersonal mit energischer Stimme Anweisungen: »Nein, nicht schmerzhaft langsam ausziehen. Nehmen Sie eine große Schere und schneiden Sie das alles auf!«, fordert sie den zögernden jungen Pfleger auf, und der durchtrennt die gute Kleidung. Soll sie sich in dieser Situation um so etwas Unwesentliches wie Kleider sorgen?

»Sag dem Schoßhund Gegenstand ab.«1 Wie alltagstauglich die Worte aus Hilde Domins Gedichten sind.

Zwischen den Schmerzschüben besprechen wir, was zu erledigen ist: die morgige Lesung absagen, die Blumen gießen, die geplante Italienreise stornieren und ihren Kulturbeutel so packen, als ob wir verreisen.

»Mein Herze wir sind verreist« – die Zeilen aus dem Abschiedsgedicht für ihren Mann Erwin Walter Palm bewegen mich.

Ein junger Assistenzarzt tritt ans Bett: »Sind Sie nicht Hilde Domin?« – »Ach, Sie kennen meine Gedichte?« – »Nein, aber mein Vater ist der Künstler, der vor kurzem in Darmstadt die Büste von Ihnen angefertigt hat. Ich habe Sie wiedererkannt.«

Immer haben Hilde Domins Lebenswege Kreise gezogen.

Der Pfleger holt Hilde Domin ab, um sie zum Operationssaal zu fahren. Ich begleite sie, halte sie fest an ihrer Hand.

»Wir gehen jeder für sich den schmalen Weg über den Köpfen der Toten – fast ohne Angst – im Takt unseres Herzens, als seien wir beschützt.«2

An der Schleuse zum Operationssaal dann ihre Bitte: »Ach Liebste, komm doch mit rein. Ich habe Angst.« Wie kann ich sie trösten? Ich küsse sie zum Abschied auf die Stirn: »Liebes, bedenke doch, dass du in so guten Händen bist.« Hilde Domin schaut mich lange an: »Ja, ich bin in guten Händen.«

Ich ahne nicht, dass dies ihre letzten Worte an mich sind.

Mittlerweile ist es kurz nach fünf Uhr. Den Anruf des Arztes erwarte ich zu Hause, habe die engsten Freunde über den Unfall informiert, die Anweisungen erledigt. Mit den Freunden stelle ich schon einen Dienstplan für die Zeit der Rehabilitation auf.

Der Anruf des Professors kurz vor sieben Uhr besteht aus zwei Nachrichten. Der Chirurg ist zufrieden, die Operation ist optimal verlaufen. Er reicht den Hörer weiter. Der Anästhesist dagegen klingt besorgt, man hat Hilde Domin bereits einmal reanimiert. Auf dem Weg zum Wachraum hat das Herz kurzzeitig versagt.

Hat Hilde Domin das Unabänderliche, die Operation, mit Disziplin absolviert, doch jetzt verweigert sich der Körper einem pflegebedürftigen Leben?

Um sieben Uhr bin ich wieder in der Klinik. Hilde Domin liegt im Wachraum, an viele Geräte angeschlossen – als könnten die kleinen regelmäßigen Kurven ein Abbild ihres bewegten Lebens sein.

Zweimal hat man sie mittlerweile reanimiert. Jetzt schläft sie tief. Der Anästhesist ist zuversichtlich, der Zustand der Patientin scheint endlich stabil zu sein. »Im Laufe der Nacht wird sich wohl nichts mehr ändern. Sie sollten jetzt nach Hause gehen. Wir informieren Sie umgehend, wenn sich der Zustand der Patientin verändert.«

Um kurz nach neun Uhr verlasse ich die Klinik. Ich bin noch keine zehn Minuten unterwegs, als mein Mobiltelefon klingelt. »Vielleicht ist es doch besser, Sie kommen wieder, der Zustand der Patientin ist kritisch.« Um 21.29 Uhr eile ich in den Wachraum, über dem die großen Zeiger die Zeit weiterschieben. Die Schwestern halten mich auf. »Bitte warten Sie noch einen Moment.« Hilde Domin ist um 21.28 Uhr gestorben.

Sie scheint nur zu schlafen, noch warm, rosig, friedlich. Sie wird mich spüren, ich halte sie bis Mitternacht im Arm.

Mich ruft der Gärtner.

Unter der Erde seine Blumen

sind blau.

Tief unter der Erde

seine Blumen

sind blau.