Nr. 142
– ATLAN exklusiv Band 20 –
Die vergessene Positronik
Sie geistert durch das All – und bewahrt das größte Geheimnis des Universums
von H. G. Ewers
Im Großen Imperium der Arkoniden schreibt man eine Zeit, die dem 9. Jahrtausend v. Chr. entspricht – eine Zeit also, da die Erdbewohner nichts mehr von den Sternen oder dem großen Erbe des untergegangenen Lemuria wissen.
Arkon hingegen – obzwar im Krieg gegen die Maahks befindlich – steht in voller Blüte. Imperator des Reiches ist Orbanaschol III., ein brutaler und listiger Mann, der seinen Bruder Gonozal VII. töten ließ, um selbst die Herrschaft übernehmen zu können.
Auch wenn Orbanaschol seine Herrschaft gefestigt hat – einen Mann hat der Imperator von Arkon zu fürchten: Atlan, Sohn Gonozals, den rechtmäßigen Thronerben und Kristallprinzen des Reiches, der inzwischen zum Mann herangereift ist.
Nach der Aktivierung seines Extrahirns hat Atlan den Kampf gegen die Macht Orbanaschols aufgenommen und strebt den Sturz des Usurpators an.
Doch Atlans Möglichkeiten und Mittel sind begrenzt. Ihm bleibt nichts anderes übrig als der Versuch, seinem mächtigen Gegner durch kleine, aber gezielte Aktionen soviel wie möglich zu schaden.
Der Weg, den der Kristallprinz dabei einschlägt, ist voller Abenteuer und Gefahren. Nachdem Atlan und seine Gefährten den Planeten der Bewusstseins-Forscher haben verlassen dürfen, zeigt sich dies erneut – und zwar bei der Begegnung mit einem kosmischen Rätsel, das repräsentiert wird durch DIE VERGESSENE POSITRONIK ...
Atlan und Fartuloon – Der Kristallprinz und sein Lehrmeister versuchen, ein Geheimnis des Universums zu enträtseln.
Der 369. Vrogast – Ein Kannibale.
Segmasnor – Ein Mann ohne Gesicht.
Tarmagh – Ein Leibgardist Orbanaschols.
Chrekt-Son und Cham-Hork – Zwei Topsider.
Also sprach der Träger des Lichts: Ihr, die ihr in der Dämmerung der Unwissenheit zufrieden schlummert, werdet niemals über das Stadium des Vor-Menschtums hinauskommen. Zu Menschen werdet ihr nur, wenn ihr die Verbote missachtet, eure Augen öffnet und euch der Erkenntnis zuwendet. Von diesem Augenblick an werdet ihr nicht mehr unschuldig sein, sondern gut und böse zugleich, und ihr werdet wissen, dass ihr gut und böse seid. Große Mühen und Leiden werden über euch kommen, aber wenn ihr unbeirrt weiter nach dem Licht der Erkenntnis strebt, werdet ihr in ferner Zukunft die Vollkommenheit erreichen. Viele Fallen lauern auf euren Wegen, aber auch viele Hilfen erwarten euch. Eine dieser Hilfen ist der Stein der Weisen; in den richtigen Händen kann er Dinge vollbringen, die euch wie Wunder erscheinen werden. Doch schwer ist es, ihn zu suchen, und noch schwerer, ihn zu behalten ...
Aus den fragmentarischen Texten von Yxathorm
1.
Fartuloon und ich wechselten einen kurzen Blick. Ich erkannte, dass mein Lehrmeister zufrieden war – und ich war ebenfalls zufrieden.
Nach den Abenteuern auf Tsopan befanden wir uns endlich wieder auf dem Flug nach Kraumon, und meine Farnathia war bei mir. In wenigen Tagen würden wir am Ziel sein. Die POLVPRON durchmaß zwar nur achtzig Schritt, aber sie war ein gutes Schiff, und ihre Maschinen arbeiteten einwandfrei.
Einige helle Glockentöne kündigten an, dass die Bordpositronik die Berechnungen der Kurskorrekturen abgeschlossen hatte. Auf einem kleinen Bildschirm erschienen die entsprechenden Daten. Bald würden wir in die nächste Transition gehen, die uns wieder ein Stück näher an Kraumon heranbringen sollte.
Ich nickte Fartuloon zu, der vor den Hauptkontrollen saß. Der Bauchaufschneider strich sich über seinen schwarzen Vollbart und streckte danach die Hand nach der Schaltplatte aus, die den von der Bordpositronik vorberechneten nächsten Sprung durch Aktivierung des Transitionstriebwerks einleiten würde.
Im nächsten Augenblick erstarrte er mitten in der Bewegung. Ich brauchte nicht nach dem Grund dafür zu fragen, denn ich hörte »es« ebenfalls, jenes Rauschen und Wispern, das urplötzlich aus sämtlichen Lautsprechern der Funkanlage brach.
Schlagartig herrschte an Bord unseres Schiffes eine geheimnisvolle unheimliche Atmosphäre, die knisternde Spannung weckte und gleichzeitig eine unbestimmte Drohung ausstrahlte.
Fartuloon zog die Hand von der Schaltplatte zurück und wandte sich mir zu. Seine gelben, hinter Fettwülsten halb verborgenen Augen, glitzerten seltsam. Zugleich sandten sie mir eine Frage zu.
»Unterbrechen!«, antwortete ich mit gepresster Stimme. Dann kam mir ein Gedanke. »Funkanlage abschalten!«, fügte ich schnell hinzu.
Fartuloon grinste, während er meinen Befehl ausführte. Mit hörbarem Knacken erlosch die Aktivität der Funkgeräte; die Lautsprecher verstummten.
Aber das Rauschen und Wispern verstummte nicht!
Es war weiter vorhanden.
Die Übertragung erfolgt sowohl auf elektromagnetischem Wege als auch direkt über Paraschwingungen in die Gehirne lebender Wesen!, erklärte mein Extrahirn.
»Es besteht kein Grund zur Besorgnis!«, erklärte ich laut, an die übrigen Besatzungsmitglieder gewandt.
Farnathia lächelte tapfer; ich erwiderte das Lächeln. Der Chretkor Eiskralle saß unbeweglich in einem Kontursessel. Der Anblick seines transparenten Körpers, in dem sich die Organe und Muskeln bewegten, verwirrte mich längst nicht mehr, wirkte aber dennoch so sonderbar wie eh und je.
Ich blickte zu Freemush, dem Ökonomen, der mein Gefangener war und doch ausreichende Freiheiten an Bord genoss. Freemushs rote Augen erwiderten meinen Blick; seine Brauen zogen sich kaum merklich nach oben.
Mein nächster Blick galt dem Ara-Androiden Ogh, in dem eine »Kopie« meines Bewusstseins lebte und der dadurch quasi zu einem unvollständigen Doppelgänger von mir geworden war – unvollständig, weil er weder ein Extrahirn besaß noch einen Teil seines Normalhirns jemals zu einem Extrahirn umbilden konnte. Ogh lächelte flüchtig; er war sich klar darüber, dass wir beide ähnlich dachten. Außerdem wusste er sich im Besitz eines meiner Geheimnisse, denn außer ihm und Fartuloon – und selbstverständlich mir selbst – war noch niemand darüber eingeweiht, dass mein verdoppeltes Bewusstsein in ihm wohnte.
Jemand räusperte sich lautstark.
Ich wandte mich um und sah, dass es Corpkor gewesen war, der durch sein Räuspern meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hatte. Der Kopfjäger deutete auf die Kontrollen unserer Ortungsgeräte, vor denen ein weiteres Mitglied meiner Truppe saß, der Arkonide Morvoner Sprangk.
Morvoner Sprangk, der frühere Kommandant eines arkonidischen Kampfraumschiffes, schien in sich hinein zu lauschen. Sein von zahllosen Narben entstelltes Gesicht zeigte keine Regung; die Augen waren halb geschlossen.
Als ich ihn ansprach, schreckte Sprangk hoch.
Ich deutete auf die Schaltungen der Ortungsgeräte.
Er verstand mich und drückte nacheinander die Schalttasten nieder. Die Ortungsbildschirme wurden hell. Manche zeigten Diagramme an, andere wieder wiesen nur Daten aus. Einige aber übermittelten uns optische Eindrücke aus der Umgebung des Schiffes, soweit die entsprechenden Taster reichten.
Da Morvoner Sprangk die Ortungsgeräte mit einem Akustik-Taster gekoppelt hatte, wusste ich sofort, als ich das Bild auf dem größten Schirm der Außenbeobachtung sah, dass die seltsame Sendung von dem Objekt ausging, das auf diesem Bild zu sehen war.
Es handelte sich um eine riesige schwarze Plattform, die mitten im Raum schwebte und in ein ungewisses Leuchten gehüllt war. Sie besaß keinerlei Erhebungen, Einbuchtungen oder Öffnungen, soweit sich das feststellen ließ.
Im nächsten Augenblick stieß Sprangk einen halberstickten Schrei aus und sprang auf. Sein Gesicht war leichenblass.
Ich spürte, wie meine Augen sich als Folge starker Erregung mit salzigem Sekret füllten. Dennoch ließ ich mich von meinen Gefühlen nicht überwältigen wie Morvoner Sprangk.
Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass sowohl Fartuloon als auch Corpkor mich beobachteten. Unwillkürlich musste ich lächeln. Diese beiden Männer hatten natürlich ebenso wie Sprangk und ich erkannt, worum es sich bei der riesigen schwarzen Plattform dort draußen handelte. Unter den Raumfahrern des Großen Imperiums kursierten zahllose Gerüchte über dieses Objekt.
Man nannte es die »Vergessene Positronik« oder auch die »Vergessene Plattform«, und die meisten Raumfahrer fürchteten es mehr als alle Dunkelsonnen, Hyperstürme und Antimaterielöcher.
Die Vergessene Positronik sollte das Überbleibsel eines kosmischen Urvolks sein, das angeblich ausgestorben war, bevor die Vorfahren von uns Arkoniden sich das Feuer untertan machten. Seitdem trieb die Plattform ruhelos durch den Raum, tauchte einmal in diesem, dann in jenem Sektor auf und streute Tod und Verbrechen über die Raumfahrer, die ihr begegneten.
Gleichzeitig aber sollte die Vergessene Positronik der Schlüssel zu einem weiteren Überbleibsel jenes legendären Urvolks sein – der Schlüssel zum mysteriösen Stein der Weisen, der angeblich dem, der ihn fand und der sich seiner würdig erwies, große Macht und großes Glück schenkte.
Niemand wusste genau, wie dieser Stein der Weisen aussah, und niemand wusste, wo er sich befand. Viele hatten versucht, ihn zu finden. Die Glücklicheren von ihnen hatten niemals eine Spur entdeckt, die zu ihm führte; alle anderen waren verschwunden.
Alles das ging mir durch den Kopf, während ich abwechselnd die schwarze Plattform auf dem Bildschirm und die Gesichter meiner Gefährten musterte.
Meine Erregung klang dabei nicht ab, sie konzentrierte sich allerdings auf das Willenszentrum meines Gehirns.
Schon oft hatte ich mit dem Gedanken gespielt, nach dem Stein der Weisen zu suchen und mit seiner Hilfe die Macht des Imperators Orbanaschol zu brechen. Ich war auch darüber informiert, dass Orbanaschol III. selbst große Anstrengungen unternahm, um sich in den Besitz dieses kosmischen Kleinods zu setzen. Er beschäftigte zu diesem Zweck ein ganzes Heer von Wissenschaftlern und erfahrenen Raumfahrern, die nach Hinweisen auf den kosmischen Standort des Steins der Weisen suchten und diese Hinweise systematisch auswerteten.
Und nun sah ich mich dem Schlüssel zu diesem ebenso geheimnisvollen wie wertvollen Objekt direkt gegenüber.
Kein Wunder, dass ich nicht lange brauchte, um einen Entschluss zu fassen.
Abermals blickte ich in Fartuloons Gesicht und las darin bereits Zustimmung zu dem Entschluss, bevor ich ihn bekanntgab.
»Wir bleiben hier, bis wir mehr über die Vergessene Positronik wissen!«, erklärte ich.
*
Morvoner Sprangk seufzte und ließ sich wieder auf seinem Platz nieder. Er aktivierte die Fernoptik mit ihrer starken Vergrößerungskraft.
»Ich rate zu schneller Flucht, Erhabener!«, wandte sich der Ökonom Freemush tonlos an mich. Die Furcht und das Grauen ließen seine Stimme zittern. »Schon viele Raumfahrer haben versucht, sich des Schlüssels zum Stein der Weisen zu bedienen. Es heißt, dass sie alle auf grauenvolle Weise ums Leben gekommen sind.«
Sprangks nächste Schaltung brachte einen Ausschnitt der Plattformoberfläche scheinbar zum Greifen nahe heran. Freemush deutete mit zitternder Hand auf den Bildschirm.
Ich musste schlucken, als ich die reglosen, in Raumanzüge gehüllten Körper unterschiedlichster Lebewesen sah, die auf der Plattform lagen.
»Ungebetene Besucher«, erklärte Fartuloon trocken. »Sie wurden bereits dort festgehalten und getötet.«
»Wir werden ebenfalls sterben, wenn wir diese Gegend nicht schleunigst verlassen«, sagte Freemush drängend. »Vielleicht ist es sogar schon jetzt zu spät.«
»Wenn wir fliehen, wird es für immer zu spät sein, nach dem Stein der Weisen zu suchen«, entgegnete ich. »Die Wesen, die ihn irgendwo hinterlegten, taten es, damit ihn eines Tages ein anderes Wesen findet und in Besitz nimmt. Alles andere ist eine Frage der Auswahl.«
»Einer gnadenlosen Auswahl«, warf Corpkor ein. »Man muss nicht nur besonders qualifiziert sein, sondern auch wahrhaft titanische Leistungen vollbringen, um dieses Erbe, das Glück und Macht verheißt, besitzen zu können. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kommt um. So einfach ist das, Erhabener.«
»Aber wer den Versuch nicht wagt, kann nicht gewinnen«, erwiderte ich. »Ich bin fest entschlossen, das Geheimnis der Vergessenen Positronik zu entschleiern. Der Einsatz ist mein Leben. Wer wirft sein Leben mit in die Waagschale?«
Corpkor wich meinem forschenden Blick aus. Auch Morvoner Sprangk und Freemush wandten sich ab. Ogh machte eine eindeutige Geste der Verneinung. Nur Eiskralle und Farnathia erwiderten meinen Blick fest. Doch Farnathia durfte ich der Gefahr, die dort drüben lauerte, nicht aussetzen – und Eiskralle wurde während meiner Abwesenheit an Bord der POLVPRON gebraucht. Er musste dafür sorgen, dass niemand voller Panik das Transitionstriebwerk aktivierte und floh.
Einen Gefährten brauchte ich allerdings nicht erst zu fragen, um seine Entscheidung kennenzulernen: Fartuloon.
Mein Lehrmeister – oder, besser, mein ehemaliger Lehrmeister – hockte behäbig in seinem Kontursessel, hatte die muskelbepackten Arme vor der breiten Brust gekreuzt und blickte mich mit gelassenem Lächeln an.
Es gab keinen Zweifel: Fartuloon würde mich begleiten, und er hatte von Anfang an gewusst, wie ich mich entscheiden würde. Der listige Bauchaufschneider kannte keine Furcht. Es konnte für mich keinen besseren Gefährten für die bevorstehende Aufgabe geben.
»Wir beide gehen allein hinüber«, sagte ich zu ihm. »Farnathia, du bleibst hier und unterstützt Eiskralle. Fartuloon und ich müssen uns darauf verlassen können, dass die POLVPRON in der Nähe der Vergessenen Positronik bleibt.«
»Wenn ihr Hilfe braucht, greifen wir ein«, versicherte Eiskralle.
»Nein!«, entschied ich nach kurzem Nachdenken. »Wir werden entweder allein mit allen Gefahren fertig, die dort drüben lauern, oder wir sind sowieso verloren. Jedes Eingreifen von außen würde nicht nur uns beide gefährden, sondern das ganze Schiff.«
»Aber was sollen wir tun, wenn ihr nicht zurückkehrt?«, fragte Farnathia besorgt.
»Nichts«, antwortete Fartuloon. »Ich verspreche Ihnen, dass ich auf Atlan aufpassen werde, als wäre er mein eigener Sohn. Wir wissen natürlich nicht, wie lange wir in der ›Vergessenen Positronik‹ aufgehalten werden, aber ich nehme an, dass es nach etwa hundert Tagen zwecklos wäre, länger auf uns zu warten.«
Farnathia schluchzte auf und lief auf mich zu.
Ich stand auf und nahm sie in meine Arme. Während ich sanft über ihr schulterlanges silberfarbenes Haar strich, blickte ich Fartuloon vorwurfsvoll an.
Er zuckte die mächtigen Schultern und meinte verlegen:
»Ich kann mich eben nicht so feinfühlig ausdrücken wie ein hochgeborener Herr, aber ich habe es ehrlich gemeint.«
Darüber musste ich lachen. Ich küsste Farnathia auf die Stirn, schob sie sanft von mir und sagte:
»Keine Sorge, Mädchen, ich habe das Gefühl, dass Fartuloon und ich wohlbehalten zurückkehren werden.«
Fartuloon schlug mit der flachen Hand an den Knauf seines breiten Kurzschwertes und meinte:
»Das Skarg wird uns beide beschützen, Kristallprinz.«
Ich blickte auf den Knauf, und wieder einmal, wie schon so oft zuvor, fragte ich mich, was es mit der seltsamen silberfarbenen Figur auf sich haben mochte, die auf dem Knauf abgebildet war – und wieder einmal fand ich darauf keine Antwort, denn die Konturen der Figur schienen unter meinem Blick zu zerfließen. »Gehen wir!«, sagte ich.
*
Ungefähr eine Stunde später kehrten Fartuloon und ich in die Zentrale unseres Schiffes zurück.
Fartuloon trug seinen verbeulten Brustpanzer über einem hochwertigen Raumanzug, und auch den Gürtel mit dem Schwert hatte er über den Raumanzug geschnallt. Zusätzlich trug er jedoch einen Impulsstrahler und einen Paralysator.
Ich hatte ebenfalls einen hochwertigen Raumanzug angezogen, dessen Aggregattornister außer einem Kompakt-Fusionsmeiler die Geräte für Sauerstoff- und Klimaversorgung sowie je ein Antigrav- und ein Pulsationstriebwerk enthielt. Meine Bewaffnung bestand ebenfalls aus einem Impulsstrahler und einem Paralysator.
»Soll ich das Schiff näher an die Plattform steuern?«, erkundigte sich Morvoner Sprangk.
»Lieber nicht«, antwortete ich. »Wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen. Die ›Vergessene Positronik‹ könnte auf eine weitere Annäherung feindselig reagieren. Meiner Meinung nach ist es schon eigenartig genug, dass sie bisher nicht auf die Nähe unseres Schiffes reagiert hat.«
»Hat sich in der vergangenen Stunde nichts geändert?«, fragte Fartuloon verwundert. »Weder Entfernung noch Geschwindigkeit des Objektes?«
»Nichts«, antwortete Corpkor. »Es scheint, als würden die Vergessene Positronik und unser Schiff von geheimnisvollen Kräften stetig auf gleicher Distanz gehalten.«
»Ein gutes Omen«, meinte Fartuloon grinsend. Er wandte sich an mich. »Fertig, Atlan?«
»Fertig«, erwiderte ich, küsste Farnathia noch einmal auf die Stirn und wandte mich zum Gehen.
Fartuloon und ich verließen das Schiff durch eine Mannschleuse am oberen Pol, schalteten unsere Flugaggregate ein und nahmen Kurs auf die Plattform, die mit bloßem Auge nur an dem diffusen Leuchten zu erkennen war, das sie umhüllte.
Das geheimnisvolle Rauschen und Wispern begleitete uns weiterhin, ob wir die Helmfunkgeräte einschalteten oder nicht. Ich versuchte, es zu ignorieren, aber es ließ sich nicht aus meinem Bewusstsein verdrängen.