Nr. 152
– ATLAN exklusiv Band 25 –
Der Ring des Schreckens
Jagd nach dem Stein der Weisen – die Spur führt zum Dreißig-Planeten-Wall
von H. G. Ewers
Im Großen Imperium der Arkoniden schreibt man eine Zeit, die auf Terra dem 9. Jahrtausend v. Chr. entspricht. Arkon steht in voller Blüte. Imperator des Reiches ist Orbanaschol III., ein brutaler und listiger Mann, der seinen Bruder Gonozal VII. töten ließ, um selbst die Herrschaft übernehmen zu können.
Auch wenn Orbanaschol seine Herrschaft gefestigt hat – einen Mann hat der Imperator von Arkon zu fürchten: Atlan, den rechtmäßigen Thronerben und Kristallprinzen des Reiches, der nach der Aktivierung seines Extrahirns den Kampf gegen die Macht Orbanaschols aufgenommen hat und den Sturz des Usurpators anstrebt.
Doch Atlans Möglichkeiten und Mittel sind begrenzt. Ihm bleibt nichts anderes übrig als der Versuch, seinem mächtigen Gegner durch kleine, aber gezielte Aktionen soviel wie möglich zu schaden.
Im Zuge dieser Unternehmungen gelang Atlan und seinen verschworenen Gefährten erst jüngst ein großer Coup. Sie kaperten die KARRETON und befreiten Ra, den mysteriösen Barbaren vom grünen Planeten.
Jetzt sind Atlan und seine Getreuen erneut im Weltraum unterwegs – auf der Jagd nach dem legendären Stein der Weisen, hinter dem auch Orbanaschols Leute her sind.
Die Spur dieses Kleinods der Macht führt Atlan zum Dreißig-Planeten-Wall und in den RING DES SCHRECKENS ...
Atlan – Der Kristallprinz geht auf die Suche nach dem Stein der Weisen.
Fartuloon und Ra – Atlans Begleiter beim Flug zum Dreißig-Planeten-Wall.
Dovreen – Ein Mann mit zwei Gesichtern.
Kirthon und Tuffar – Zwei Beauftragte Orbanaschols.
Die KARRETON wurde heftig durchgeschüttelt, als sie nach der vorläufig letzten Transition am Rand des galaktischen Zentrumskerns rematerialisierte.
Alarmpfeifen setzten mit schrillem Missklang ein, und Morvoner Sprangk, der als Pilot fungierte, hieb mit der Faust auf die Schaltplatte, von der aus der energetische Schutzschirm des Schiffes aktiviert wurde.
Das Heulen der Alarmpfeifen verstummte Augenblicke später, aber zahlreiche Kontrollen wiesen weiterhin bedenklich stimmende Werte aus. Auf dem Frontsektor der Panoramagalerie war ein grelles Gluten und Gleißen zu sehen, abgemildert durch die automatische Lichtfilteranlage, aber dennoch furchterregend anzusehen.
»Der Zentrumskern!«, erklärte Fartuloon, obwohl es dieser Erklärung nicht bedurft hätte. »Hier stehen im Umkreis von zehn Lichtjahren an die zwanzig Millionen Sonnen, ein regelrechter Sternklumpen, dessen Hohlräume von dichtem hocherhitztem Wasserstoff ausgefüllt sind.«
»Dort kann sich kein Sonnensystem bilden«, erwiderte ich. »Und wir können dort unmöglich hineinfliegen.«
Die Berechnungen stimmen nicht!, raunte mein Logiksektor mir zu. Überprüfe sie noch einmal. Irgendwo muss sich ein Fehler eingeschlichen haben.
»Es wäre möglich, dass die Berechnungen fehlerhaft sind«, sagte ich. »Schließlich haben wir sie nur aufgrund von winzigen Informationsanstößen aufgestellt, die wir uns auf der Vergessenen Positronik holten.«
Mein Pflegevater Fartuloon blickte mich nachdenklich an. Er war damals mit auf der Vergessenen Positronik gewesen, hatte gemeinsam mit mir eine albtraumhafte Serie gefährlichster Abenteuer erlebt und dann von einem Wesen namens Segmasnor erfahren, dass wir den Dreißig-Planeten-Wall anfliegen sollten, wenn wir den Stein der Weisen suchten.
»Es ist ein Wunder, dass wir überhaupt Berechnungen anstellen konnten, Atlan«, meinte er. »Also überprüfen wir sie noch einmal.«
Wir erhoben uns gleichzeitig von unseren Kontursesseln und begaben uns zur Schaltwand der Bordpositronik. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Ra, jener geheimnisvolle Barbar, den wir Orbanaschol gestohlen hatten, mich beobachtete. Er war noch immer sehr wortkarg. Aber er verfolgte alle Vorgänge an Bord mit großer Aufmerksamkeit.
»Soll ich beschleunigen, Atlan?«, fragte Sprangk.
»Nein, lassen Sie das Schiff treiben!«, entschied ich. »Versuchen Sie, markante Orientierungsmerkmale zu erfassen!«
Ich wusste natürlich, dass es so dicht am galaktischen Zentrumskern ungeheuer schwierig war, markante Orientierungsmerkmale zu finden, vor allem, da dieses Gebiet noch nicht kartographisch erfasst war. Aber es stellte die einzige Möglichkeit dar, unsere Position wenigstens annähernd zu bestimmen.
Während Morvoner Sprangk die einlaufenden Ortungsergebnisse auswertete, machten Fartuloon und ich uns daran, die Berechnungen zu überprüfen. Das war im Grunde genommen leicht, denn wir brauchten nur die einzelnen Daten systematisch durchzugehen und ihre Erarbeitung vom Bordrechner wiederholen zu lassen. Aber dieser zeitraubende Vorgang erforderte Geduld.
Als wir nach rund dreieinhalb Stunden fertig waren, hatten wir keinen Fehler gefunden.
»Es gibt demnach zwei Möglichkeiten«, erklärte Fartuloon. »Entweder stimmen unsere Ausgangsdaten nicht – oder wir sind nach der letzten Transition nicht exakt dort materialisiert, wo wir materialisieren wollten.«
»Letzteres trifft zu«, warf Morvoner Sprangk ein. »Die Orientierung war zwar recht mühselig, aber sie hat mir geholfen. Die letzte Transition ergab eine Abweichung von zirka siebenunddreißig Lichtjahren.«
»Das ist enorm«, sagte Corpkor, der neben Ra saß.
»Eigentlich nicht«, gab Fartuloon zu bedenken. »Wir sind durch einen Hyperraumsektor gesprungen, der stark von den Strukturen des Zentrumskerns beeinflusst werden dürfte. Offenbar sind hier exakte Transitionen nicht mehr möglich.«
»Also korrigieren wir die Abweichung«, erklärte ich.
Morvoner Sprangk machte eine bestätigende Geste. Gemeinsam mit meinem Pflegevater gingen wir an die Arbeit und programmierten den Autopiloten für den Korrektursprung.
Anschließend nahm die KARRETON Fahrt auf. Sie beschleunigte bis zu neunzig Prozent LG, dann verwandelte sie sich – und wir mit ihr – in eine Ballung hyperdimensionaler Energie, die so schnell wie ein Hyperfunkimpuls durch den Überraum schoss, bei den Zielkoordinaten in den Normalraum zurückkehrte und sich wieder in die alte stoffliche Erscheinungsform zurückverwandelte.
Als wir diesmal zur bewussten Existenz zurückkehrten, schwebte die grellleuchtende Ballung des Zentrumskerns schräg über dem Schiff. An Backbord aber leuchtete eine große gelbe Sonne.
»Massetaster schlagen aus!«, rief Corpkor von den Ortungskontrollen her. »Sie zeigen nicht nur die Masse der gelben Sonne an, sondern auch zahlreiche andere Massenkonzentrationen.«
Wir blickten uns in die Gesichter, ohne aus Corpkors Meldung einen Schluss zu ziehen, der vielleicht voreilig gewesen wäre. Doch ich wusste, dass wir alle das gleiche dachten.
Vielleicht befanden wir uns endlich am Ziel unserer Suche – vor dem Dreißig-Planeten-Wall!
An einem Zwischenziel!, korrigierte mich der Logiksektor meines Extrahirns.
Das war mir klar.
Auch der Dreißig-Planeten-Wall konnte nur eine Etappe auf dem Weg zum Stein der Weisen sein, dem sowohl der Mörder und Diktator Orbanaschol III. als auch ich nachjagten.
Segmasnor hatte gesagt, wir sollten in den Dreißig-Planeten-Wall fliegen und dort nach dem Weisen Dovreen fragen. Offenbar wusste dieser geheimnisvolle Weise etwas mehr über den Stein der Weisen. Vermutlich würde er uns das nächste Zwischenziel nennen können – wenn er wollte.
Und wenn wir ihn fanden ...!
Ich trat zu Corpkors Pult und half dem ehemaligen Kopfjäger dabei, die Ergebnisse der Massetasterortung zu analysieren. Das Ergebnis ließ mein Herz höher schlagen.
Die große gelbe Sonne wurde tatsächlich von dreißig Planeten umkreist.
»Der Dreißig-Planeten-Wall!«, sagte Corpkor beinahe andächtig.
»Alle Planeten umlaufen auf einer gemeinsamen Bahn ihre Sonne«, sagte ich nachdenklich. »Außerdem haben sie in etwa die gleiche Masse. So etwas kann niemals auf natürlichem Wege entstanden sein.«
»Das ist richtig«, meinte Fartuloon bedächtig. »Der Dreißig-Planeten-Wall ist zweifellos das Produkt einer weit überlegenen Technik. Ich nehme an, seine Entstehung wurde in die Materie seines Muttergestirns programmiert.«
»Dann muss die Zivilisation, die das schuf, vor Urzeiten existiert haben!«, warf Farnathia ein, die sich bisher still verhalten und ihren Kontursessel nicht verlassen hatte.
Morvoner Sprangk sah zuerst sie, dann mich an und sagte dann:
»Das kann Milliarden Jahre zurückliegen. Soviel wir wissen, existierte aber vor Milliarden von Jahren noch keine hochentwickelte belebte Materie.«
»Außer den Göttern!«, warf Ra ein.
Wir alle blickten den Barbaren verwundert an, denn seit seiner ersten Begegnung mit Farnathia auf Kraumon, die ihn zum Erzählen der Geschichte seiner Bekanntschaft mit Ischtar veranlasste, hatte er geschwiegen und sich nur sehr sparsam mit Zeichen verständigt.
»Welche Götter meinst du?«, fragte ich, in der Hoffnung, er würde etwas mehr erzählen.
Leider antwortete Ra nicht, sondern versank wieder in sein nachdenkliches Schweigen.
Ich seufzte, wandte mich an Sprangk und sagte:
»Fliegen Sie in das System hinein, wir müssen die Planeten genauer untersuchen.«
*
Es dauerte rund siebzehn Stunden, bis die KARRETON über der Ebene der Planetenbahnen hing.
Von dieser Position aus vermittelten die Fernbildtaster erstmalig einen imposanten Gesamtüberblick auf die dreißig Planeten, die einen weit auseinandergezogenen Ring um die große gelbe Sonne bildeten.
Sämtliche Messinstrumente arbeiteten und holten unablässig Daten über Daten herein. Die Fülle dieser Daten war so gewaltig, dass nur die Bordpositronik in der Lage war, sie innerhalb kurzer Zeit zu analysieren und zweckentsprechend auszuwerten.
Als die erste Basisauswertung vorlag, bemächtigte sich aller Personen an Bord eine starke innere Spannung. Teilweise beobachtete ich sogar Nervosität und Furcht.
Das wunderte mich nicht, auch wenn ich weder nervös war noch Furcht empfand.
Alle dreißig Planeten hatten nicht nur annähernd gleiche Massen, sondern glichen einander außerdem sehr stark hinsichtlich ihrer Größe, Oberflächenstruktur und atmosphärischer Zusammensetzung. Sie waren beinahe identisch, was die Vermutung, dass ihre Entstehung von intelligenten Lebewesen programmiert worden war, natürlich weiter erhärtete.
Allerdings schienen die »Erbauer« des Dreißig-Planeten-Walls nicht mehr zu leben, denn Intelligenzen mit einer derart hochentwickelten Technik hätten unserer Meinung nach Raumschifffahrt treiben müssen. Im gesamten System aber ließ sich mit unseren Ortungsgeräten kein einziges Raumschiff aufspüren.
Dafür aber sprachen die Energietaster an.
Sie lokalisierten auf sämtlichen dreißig Planeten starke Energiequellen, darunter solche, die dimensional übergeordnete Energien erzeugten.
»Es gibt also auf allen dreißig Planeten Hochenergiekraftwerke«, erklärte ich meinen Mitstreitern. »Folglich dürfen wir annehmen, dass es dort auch jemanden gibt, der die erzeugte Energie verbraucht.«
»Wir sollten lieber umkehren, bevor jemand sich für uns interessiert, Atlan«, gab Morvoner Sprangk zu bedenken. »Mit diesem Forschungsschiff können wir es niemals mit einer Zivilisation aufnehmen, die dreißig Planeten mit Hochenergie versorgt.«
»Unsinn!«, erwiderte Fartuloon ungestüm. Der dicke Bauchaufschneider schien wieder einmal vom Jagdfieber gepackt zu sein. »Wir wollen ja gegen niemanden kämpfen, sondern nur nach Dovreen, dem Weisen fragen. Ich schlage vor, wir schicken Robotsonden aus, die alle dreißig Planeten genauestens erkunden. Die KARRETON ist ja glücklicherweise reichlich mit Robotsonden ausgestattet.«
»Das denke ich auch«, sagte ich. »Du hast mir direkt aus der Seele gesprochen, alter Bauchaufschneider.«
Fartuloon grinste.
»Du kennst mich ja, mein Junge, und du kennst auch meine Philosophie. Man soll Geheimnissen und Rätseln niemals aus dem Wege gehen, sondern sie entschlossen anpacken.«
»Dabei kann man sich aber leicht die Finger verbrennen«, wandte Morvoner Sprangk beharrlich ein. »Atlan, ich bleibe dabei, dass wir umkehren sollten. Wer weiß, welche Gefahren im Dreißig-Planeten-Wall auf uns lauern. Wir haben nicht nur zu wenig Leute, sondern sind auch nicht dafür ausgerüstet, es mit einer Zivilisation aufzunehmen, die dreißig Planeten besiedelt hat.«
Ich blickte nachdenklich auf die Bilder, die die Fernbildtaster uns übermittelten. Mein Logiksektor meldete sich erneut und raunte mir zu, dass Morvoner Sprangks Bedenken berechtigt waren und dass wir uns auf eine unbekannte Zahl unbekannter Risikofaktoren einließen, wenn wir mit einem relativ kleinen Schiff und einer Besatzung von nur Sechsundsechzig Personen versuchten, das Geheimnis des Dreißig-Planeten-Walls zu lüften.
Andererseits versetzte mich die Aussicht, möglicherweise vor der letzten Etappe zu stehen, die mich noch vom Stein der Weisen trennte, in starke Erregung. Ich war ebenso vom Jagdfieber gepackt wie mein Pflegevater. Dazu kam, dass auch Orbanaschol auf der Jagd nach dem Stein der Weisen war.
Nein, bei einer Rückkehr nach Kraumon, um die Ausrüstung zu ergänzen und vielleicht einige hundert Mann zusätzlich mitzunehmen, verlor ich vielleicht die Zeit, die über Erfolg oder Misserfolg entschied.
»Wir gehen so vor, wie Fartuloon es vorgeschlagen hat!«, erklärte ich.
Wir machten die Robotsonden einsatzklar und schickten sie los. Insgesamt waren es neunzig der kleinen, aber reichhaltig instrumentierten elliptischen Raumflugkörper, die die KARRETON verließen. Jeweils drei von ihnen sollten sich einen der dreißig Planeten vornehmen, ihn dicht über der Lufthülle umkreisen und alle optischen, akustischen und messtechnischen Eindrücke an uns übermitteln.
Bevor es soweit war, mussten wir uns allerdings wieder längere Zeit gedulden, denn die Sonden waren ihrer Kleinheit wegen nicht mit Überlichttriebwerken ausgestattet.
Wir überbrückten die Wartezeit, indem wir die Fernortungen vervollkommneten und vor allem nach Funksignalen suchten. Zu unserem Erstaunen konnten wir kein einziges Signal auffangen.
»Das ist unheimlich«, meinte Morvoner Sprangk beklommen. »Wie verständigen sich die Bewohner der dreißig Planeten, wenn nicht mittels Funk?«
»Vielleicht sind sie parapsychisch begabt«, warf Corpkor ein.
Ich sagte nichts dazu. Natürlich war es möglich, dass es sich bei den Bewohnern des Dreißig-Planeten-Walls um natürliche Telepathen handelte, die sich auf rein geistiger Ebene verständigten. Andererseits konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass solche Lebewesen sich bisher niemals auf anderen Planeten der Galaxis bemerkbar gemacht hatten.
Doch vielleicht besaßen sie eine Mentalität, die sich grundlegend von der unseren unterschied.
Möglicherweise lebten auf den dreißig Planeten auch nur noch wenige Vertreter der Spezies, die diese Welten einst bevölkert hatte. Doch das war ebenso nur eine Spekulation wie die anderen Mutmaßungen. Sie brachte uns nicht weiter. Wir mussten abwarten, welche Ergebnisse die Robotsonden uns übermittelten.
Die Wartezeit stellte meine Geduld auf eine harte Probe. Die Versuchung, mit einem Beiboot einen der dreißig Planeten anzufliegen, zu landen und selbst nachzusehen, war groß. Ich unterdrückte sie, weil ich wusste, dass nichts schädlicher war als überstürztes Handeln.
Endlich gingen die ersten Daten ein. Auf den Monitoren der Sondenkontrolle sahen wir Bilder der dreißig Planeten, aus nächster Nähe aufgenommen und per Hyperfunk abgestrahlt.
Die Bilder glichen einander verblüffend.
Sie zeigten ausnahmslos die Oberflächen von Welten, die wir aus unserer Sicht nur als paradiesisch bezeichnen konnten. Es gab große Kontinente mit reichhaltiger Flora von parkähnlichem Charakter. In den blaugrünen Meeren lagen zahlreiche grüne Inseln mit schimmernden weißen Sandstränden, die zum Baden einluden.
Doch es schien weder Städte noch andere Ansiedlungen zu geben, zumindest nicht an der Oberfläche. Die angemessenen Energieemissionen bewiesen aber eindeutig, dass es unter der Oberfläche zahlreiche arbeitende Hochenergie-Kraftwerke gab. Dort wurden Energien erzeugt, die zweifellos mehrere Großstädte einer hochentwickelten und anspruchsvollen Zivilisation versorgen konnten.
»Das ist unheimlich«, sagte Morvoner Sprangk. Er drückte damit aus, was auch ich empfand. »Es scheint, als stellten sich die Bewohner der dreißig Planeten tot.«
»Dann hätten sie ihre Kraftwerke abgeschaltet«, erwiderte ich. »Ich vermute jedoch, dass dort unten bisher niemand etwas von unserer Anwesenheit ahnt. Wir haben keine Ortungsimpulse aufgefangen.«
»Was nichts besagt, falls die Bewohner des Dreißig-Planeten-Walls telepathisch begabt sind«, meinte Corpkor.
Ich wollte etwas darauf erwidern, vergaß es aber in dem Augenblick, in dem von allen dreißig Planeten gleichzeitig die Bilder von dreißig großen pavillonähnlichen Bauwerken übermittelt wurden.
Alle dreißig Bauwerke befanden sich in der Mitte eines relativ kleinen Kontinents, und zwar jeweils am Ufer eines Sees. Sie und ihre Umgebung glichen sich wie ein Ei dem anderen.
Gespannt warteten wir darauf, ob die Sonden uns die Bilder anderer Bauwerke übermittelten. Doch die Umkreisungen wurden abgeschlossen, ohne dass auf den Monitoren weitere Bauwerke zu sehen gewesen wären.
Auf jedem der dreißig Planeten schien es nur diesen einen weißen Pavillon zu geben.