Nr. 155
– Im Auftrag der Menschheit Band 129 –
Im Bann des Eisplaneten
Sie suchen Skanmanyons Berg – und kämpfen gegen den Kältetod
von Hans Kneifel
Auf den Stützpunkten der USO, den Planeten des Solaren Imperiums und den übrigen Menschheitswelten schreibt man Ende Juni des Jahres 2843.
Lordadmiral Atlan gewann bei seinem Einsatz auf dem Planeten Karagam den geraubten Zellaktivator noch gerade rechtzeitig zurück. Damit ist eine Episode beendet, die nicht nur in Kreisen der USO beträchtliche Unruhe und Aufregung verursacht hatte.
Doch schon vor diesem Zeitpunkt hat sich eine neue Krise angebahnt, die den Lordadmiral zum Eingreifen veranlasst. Ausgangspunkt dieser Krise ist ein Sonnensystem in der Eastside der Galaxis. Hier, und zwar auf der Welt Komouir, sind wertvolle Schwingkristalle entdeckt worden.
Die Entdeckung hat sofort bei allen Prospektoren und Glücksrittern in der Nähe einen wahren Run ausgelöst. Die USO und das Solare Imperium haben dabei das Nachsehen, weil sie nicht frühzeitig genug informiert worden sind.
Schließlich greifen der Lordadmiral und der Instinkt-Spezialist Froom Wirtz persönlich ein. Von Terrania Skeller, einem parapsychisch begabten Kind, begleitet, erreichen sie Komouir, die Welt der Schatzsucher. Sie entdecken »das schweigende Raumschiff« und die »Straße im Kosmos«.
Bei ihrer weiteren Untersuchung werden die drei per Transmitter abgestrahlt. Und dort, am unbekannten Zielpunkt ihrer Versetzung, befinden sie sich IM BANN DES EISPLANETEN ...
Atlan – Der Lordadmiral kämpft ums Überleben.
Froom Wirtz – Der Instinkt-Spezialist unterstützt den Lordadmiral.
Terrania Skeller – Das Mädchen wird zum Sprachrohr eines Unheimlichen.
Kilter Shann – Ein gehorsamer Diener Skanmanyons.
Als erster taumelte Atlan aus dem Transmitter hervor. Der Schrei blieb ihm im Hals stecken. Wie ein Faustschlag traf die Kälte die bloßen Teile seines Körpers. Der Arkonide drehte sich schnell herum und sah, wie das Mädchen Terrania und Froom Wirtz in den Raum hereinstolperten. Eisige, lähmende Kälte umgab sie wie dichter Nebel.
»Froom!«, würgte Atlan hervor. Seine Lippen begannen bereits zu schmerzen. Wie dicker weißer Rauch schwebten die Atemwolken vor seinem Mund.
»Wir müssen etwas tun! Oder schnellstens hier heraus!«
Froom sah sich schnell um. Sie befanden sich in einem merkwürdig aussehenden Raum mit runder Bodenfläche. Nur in der unmittelbaren Nähe der lodernden Transmittersäulen war es wärmer. Decke, Wände und Boden waren von einem stumpfweißen Eispanzer bedeckt.
»Viel leichter gesagt als getan, Sir!«, antwortete Wirtz. Er hielt Terrania an der Hand, die leise zu wimmern begann.
»Verdammt! Das Mädchen! Wir haben nicht einmal eine Jacke!«
Atlan starrte hilflos umher. Während dieser unheimliche Frost mehr und mehr von seinem Körper Besitz ergriff, erkannte er, dass sie in gewisser Weise gefangen waren. Wirtz und Terrania Skeller blieben in unmittelbarer Nähe der Transmittersäulen stehen und warteten zitternd.
Innerhalb der nächsten Sekunden prägte sich das Bild der Umgebung ein.
Sinnlos war die Frage, warum sie hierher geschleudert worden waren. Sie befanden sich in einer Station, deren Anlagen weitestgehend ausgefallen waren. Offensichtlich hatte die Kälte sie ruiniert.
Die Umgebung, ein zylindrischer, hoher Raum, war durchgehend weiß. Jeder Quadratzentimeter war mit einer Eisschicht bedeckt. Rund um die leicht erhöhte Transmitterplattform standen unbekannte und unbegreiflich aussehende Gegenstände, vermutlich Maschinen oder auch Schalteinheiten.
Die runde Wand war in eine Reihe von Vorsprüngen gegliedert, die halbierten wuchtigen Säulen glichen. Zwischen den einzelnen Absätzen schien es runde Schottüren zu geben, aber auch deren Türangeln und Verschlüsse waren eisverkrustet.
»Sir! Sehen Sie dort hinüber!«, sagte Wirtz plötzlich aufgeregt. Er deutete quer durch den Saal auf einen der runden, jetzt verschlossenen Ausgänge. Dort sah die Oberfläche aus Eis anders aus. Der Raum um die Angeln und Verschlüsse war gläsern, fast ausgeschmolzen. Auch die Umrisse des vollkommen runden Schottes waren deutlich zu sehen.
»Dort ist ein Ausgang!«, rief Atlan. Seine Finger wurden bereits gefühllos. Er steckte nur in einer einfachen Kombination, während Wirtz und das kleine Mädchen nur Hosen und Pullover trugen. Sie alle froren erbärmlich, aber es war nicht nur die Belästigung durch den Kälteschock, sondern die Gefahr darüber hinaus: Blieben sie länger als eine halbe Stunde in dieser tödlichen Kälte, bedeutete dies unweigerlich ihr Ende. Selbst Atlans Zellschwingungsaktivator würde ihn nicht vor dem Erfrieren retten können.
»Ich sehe ihn!«, gab Atlan zurück. Er wusste, dass sie unverzüglich handeln mussten. Seit sie der Transmitter ausgespien hatte, waren höchstens zwanzig Sekunden vergangen. Atlan rutschte und stolperte über das Eis, dessen Kälte durch die Sohlen seiner Stiefel drang, auf das Schott zu. Er warf sich vorsichtig rückwärts, nahm einen zweiten Anlauf und sah augenblicklich, dass einige Fladen des Eisbelags herunterfielen und ein graues Metall erkennen ließen. Auch rund um den Griff löste sich unter der Erschütterung das Eis.
»Mir ist so kalt! Alles tut mir weh, Froom!«, weinte das Mädchen.
In fieberhafter Eile reagierte Atlan. Er ging schnell vorwärts, griff entschlossen in den Brustausschnitt seiner Kombination und fasste mit den stoffgeschützten Händen den Hebel. Er riss und zerrte daran. Sein Keuchen hallte durch den Raum. Sein Kopf war von den dichten Nebelschwaden umgeben, die seine Atemluft bildete.
Beim ersten Ruck löste sich der Rest des Eises.
Knirschend und splitternd ratterten Eisstücke zu Boden und zersprangen klirrend in tausend Trümmer. Atlan hob einen Fuß, stemmte sich gegen die weiße Eiswand und zog mit aller Kraft an dem Griff. Gleichzeitig bewegte er sich nach links und rechts, drehte den Hebel und zog, riss daran und schüttelte sich. Er setzte alles ein, was er hatte. Seine Muskeln strafften sich und traten hervor. Schweiß erschien trotz der grimmigen Kälte auf seinem Gesicht.
Ein helles, klickendes Krachen.
Wieder fiel Eis von der Wand und von der Tür. Knarrend und in einer Anzahl kleiner Rucke schwang die runde Tür auf. Atlan taumelte, vom Schwung mitgerissen, rückwärts. Die Tür öffnete sich weit, neunzig Grad, er ließ den Griff los, stolperte und überschlug sich rückwärts.
»Nein!«, schrie Wirtz auf.
Mehr instinktiv hatte der Mann erkannt, dass es wichtiger war, zu überleben, als planlos herumzurennen. Also blieb er, frierend und die zitternde und vor Schreck und Schmerzen weinende Terrania in den Armen, in der Nähe der Energiesäulen, die etwas Wärme ausstrahlten. Jetzt sah er über die Schultern des Mädchens hinweg, über den Lordadmiral, der sich eben hochstemmte, über und über mit Eis und Raureif bedeckt, hinaus durch die runde Öffnung.
»Verdammt! Das steigert sich noch!«, schrie Wirtz auf. In seinem Oberlippenbart bildete sich bereits weißes Eis. Er sah sehr exotisch aus, aber er fühlte beim Anblick der Landschaft noch größere Angst und eine Wut auf das Schicksal, das sie im erbarmungslosen Griff hielt.
Dort draußen ...
Ein plötzlicher, furchtbarer Kälteschock musste nicht nur die Transmitterstation, sondern auch die gesamte Landschaft überfallen haben. Dort sahen die drei Menschen eine Sommerlandschaft, die in Kälte, Eis und Schnee erstarrt war. Bäume und Wiesen waren deutlich sichtbar, aber alles war von Reif und Schnee verwüstet. Die Blätter waren gelb, das Gras verdorrt und wie mit Diamantenstaub bedeckt, eine unsichtbare Sonne stand hinter einem milchigweißen Schneehimmel.
Atlan sah ein, dass sie von draußen keinerlei Rettung oder Erleichterung ihrer Lage erreichen konnten. Er stemmte sich wieder gegen die Tür und schmetterte sie mit einem gewaltigen Krachen zu.
Langsam drehte er sich um. Der Nebel, der von der um geringfügige Grade wärmeren Luft gebildet worden war, verging.
»Wir müssen etwas tun! Los, Wirtz, untersuchen wir die Maschinen und Gegenstände hier!«
»Einverstanden«, erwiderte der Mann, der jetzt sämtliche Aktivitäten ausspielen konnte, da ihn Atlan »aktiviert«, hatte. Atlans Hinweis, dass Rhodan kommen würde, hatte die gesamte Ausbildung, die Wirtz als Instinkt-Spezialist erhalten hatte, gegenwärtig gemacht. Aber Wirtz selbst wusste dies nicht. Er wunderte sich nur öfters darüber, dass er an sich Fähigkeiten entdeckte, die er niemals besessen hatte – so glaubte er wenigstens. Außerdem blieb ihnen gar keine Zeit zum Nachdenken, denn sie rannten und stolperten von einer Überraschung in die andere, von einem Abenteuer ins nächste.
»Terrania ... Mädchen, du bleibst hier stehen. Aber berühre ja nicht die rote Säule, verstehst du?«
Terrania nickte. Die Tränen, die ihr die Kälte aus den Augen trieb, begannen auf ihren bleichen Wangen zu gefrieren.
Mit einem langen Schwung rutschte Froom Wirtz, mit den Armen rudernd, über den Eisbelag und auf Atlan zu. Sämtliche Anlagen waren ausgefallen. Nur das Licht, das die Transmittersäulen ausstrahlten, erhellte in düsterem Rot den großen Raum.
Sie gingen nebeneinander vorsichtig auf eine der Maschinen zu. Jedes Teil war von einer dicken Reifschicht bedeckt. Eine plötzliche Katastrophe hatte sowohl die Landschaft, als auch die Energie der Station zusammenbrechen lassen. Mit Fußtritten und mit schnellen Griffen der Hände, die immer wieder am Eis kleben blieben, versuchten sie, eine der Maschinen vom Eis zu befreien. Sie waren völlig hilflos. Es gab nicht einmal eine herumliegende Stange oder ein Stück Holz.
»Nichts. Versuchen Sie, Wirtz, dort nachzusehen. Vielleicht finden wir einen Nebenraum, in den wir uns retten können. Ich werde mich ein wenig mit dem Transmitter beschäftigen!«, sagte Atlan.
»Gut. Mache ich, Sir. Was wollen Sie erreichen?«
Atlan gab grimmig zur Antwort:
»Ich will, dass wir überleben. Einverstanden?«
»Völlig!«
»Dann an die Arbeit!«
Während Wirtz die unbrauchbare Maschine langsam umrundete und auf einen der säulenartigen Vorsprünge zustolperte, machte sich der Lordadmiral daran, ein weiteres Schott zu öffnen. Es war, von der Tür in die verwüstete Landschaft hinaus gerechnet, die achte Tür im Uhrzeigersinn.
Minutenlang war nichts anderes in dem runden Raum zu hören als Ächzen und Stöhnen, unterdrücktes Fluchen, hämmernde Geräusche und der Ton splitternden Eises. Beide Männer schufteten, weil sie wussten, dass die Alternative ein schneller wenn auch angenehmer Tod war. Aber sie hatten nicht vor, ihr Leben hier zu beenden. Während sie versuchten, Dinge zu finden oder eine Möglichkeit zu erkennen, ihr Leben und das des kleinen Mädchens zu retten, dachten sie bruchstückweise daran, wie sie in diese Situation geraten waren.
*
Jene unbekannten Wesen, die vor einer ebenfalls unbekannten Zeit versucht hatten, eine Flugschneise durch die Galaxis zu bahnen, waren an allem schuld und für alles verantwortlich.
Sie wollten etwas durch die Sterne transportieren, das den Namen Skanmanyon trug. Niemand konnte bisher ahnen, was es war, worum es sich handelte. Ebenfalls unbekannt und völlig dunkel waren Start und Ziel dieses geheimnisumwitterten Etwas. Was Atlan und Wirtz aber genau wussten: ein riesiges Raumschiff hatte die Flugroute abgeflogen, die Skanmanyon einmal nehmen würde. Oder etwa schon genommen hatte?
Niemand konnte es wissen.
Der Effekt, den dieses mächtige Schiff verbreitete, war schlechterdings erstaunlich und auf eine merkwürdige Weise verwirrend. Alle raumfahrenden Völker, die entlang der Flugroute Planeten bewohnten, verfielen plötzlich in einen Hohlweltrausch und vergaßen abrupt, dass es Raumfahrt, Sterne, Raumhafen und Raumschiffe gab. Diese teilweise Amnesie bewirkte, dass Skanmanyon unbehelligt auf Reisen gehen konnte. In einem Teil des Universums, in dem keine Raumfahrt mehr stattfand, weil die Völker ihre Welten als abgeschlossene Einheit in Form einer hohlen Kugel betrachteten, würde sich niemand und nichts dem zu transportierenden Etwas entgegenstellen!
Das Schiff, das die Amnesie verbreitete, erlitt über dem Planeten Wiga-Wigo Schiffbruch. Es wurde durch die Tätigkeit jener Gruppe aktiviert, die Froom Wirtz unterstand und versuchte, den Riesenkörper aus dem Erdreich des Planeten auszugraben.
Atlan, der sich auf der Suche nach dem scheinbar versagenden Instinkt-Spezialisten Froom Wirtz befand, wurde zusammen mit dem Mädchen Terrania Skeller in den Wirbel der Ereignisse hineingerissen.
Sie gingen an Bord des wieder aktivierten Schiffes, wurden entdeckt und verfolgt und schließlich abgestrahlt. Ihre Ausrüstung beschränkte sich auf dünne Kleidung und ihre natürliche Intelligenz und Erfahrung. Beides konnte sie nicht mehr lange am Leben erhalten – jedenfalls nicht hier in der Kälte, die trotz der schnellen und schweißtreibenden Bewegungen unaufhaltsam nach ihrem Leben griff ...
*
Dröhnend schmetterte die runde Tür gegen die Wand. Gleichzeitig erkannten die zwei Männer verschiedene Dinge, die in ihrer Art merkwürdig und kaum zu begreifen waren.
Atlan starrte in einen dunklen Raum hinein. Nur ein schmaler, zungenförmiger Streifen jener roten Helligkeit, die der Transmitter abstrahlte, lag auf dem blanken, eisigen Boden der Nebenkammer.
Aber von dem pfeilerartigen Vorsprung rieselte in langen, zackenförmigen Splittern das Eis herunter und gab eine halbkreisförmige, transparente Fläche frei. Dahinter stand, wie eine aus weißem Stein gemeißelte Statue, ein Wesen.
Es war absolut fremd.
Aufrecht, mit oberen Extremitäten, die bis fast zum Boden herunterhingen und in scherenartigen Klauen endeten. Der Körper war entfernt humanoid; trotz der losen Kleidung wirkte er ein wenig insektenhaft oder so wie der Panzer eines meeresbewohnenden Wesens. Auch der Kopf, der auf einem kurzen Hals saß, sah aus wie der eines phantastischen Tiefseetieres. Riesige Augen wie Halbkugeln geformt, ein runder, mit silbernem Pelz bedeckter Schädel mit kleinen Nasenöffnungen und einem schmalen Mund, der lange Eckzähne erkennen ließ.
Atlan nahm binnen weniger Sekunden diesen Eindruck in sich auf, registrierte ihn und sprang dann vorwärts, durch das übermannsgroße Loch der Tür. In dem kleinen Raum, der ebenso kalt war wie das Zentrum der Transmitterstation, herrschte tiefe Dunkelheit. Schließlich fand der Arkonide einen ungewöhnlich aussehenden Schalter neben der Tür und drehte ihn mit klammen Fingern.
Eine niedrige Decke begann zu leuchten. Atlan wirbelte herum und sah, dass er sich in einem Materiallager befand. Aber ... welch ein Lager! Alle Gegenstände waren fremd und ließen ihren Zweck keineswegs erkennen.
Auch Wirtz öffnete eine Tür.
Atlan ging die vielen Vertiefungen in allen vier Wänden entlang und suchte, was er brauchen konnte. Zunächst war es wichtig, genügend Wärme zu erzeugen, damit sie eine bestimmte Zeit überleben konnten. Atlan fand einige Kabel, eine Masse von klobigen Dingern, die er als Anschlussstücke identifizierte, andere Gegenstände, und er stellte mit der Routine langer Übung in solchen und ähnlichen Überlebenstechniken etwas zusammen, von dem er glaubte, dass es funktionierten würde.
Nacheinander schleppte er die Gegenstände aus dem Raum hinaus und in die Richtung des Transmitters. Er arbeitete mit wahnsinniger Schnelligkeit. Energie gab es genügend, der arbeitende Empfangstransmitter bewies es.
»Wirtz!«, schrie Atlan, während er ein Kabel mit dem Schlussstück verband und zwischen den Schaltelementen des Transmitters nach einem Stecker suchte.
»Hier! Ich glaube, ich habe etwas! Sieht aus wie ein Klimagerät!«
»Ausgezeichnet! Bringen Sie es her!«
Sie fanden alles nur Erdenkbare, nur keine Kleidung, die sie schützen würde. Sie schufteten mit der eisigen Kälte um die Wette. Während sie sich durch Bewegung einen schäbigen Ersatz für wirkliche Wärme verschafften, warfen sie hin und wieder einen Blick auf das Mädchen.
Sie tat ihnen leid. Terrania war, teilweise durch die ablaufenden Vorgänge, teilweise aber auch durch ihr eigenes Verschulden, in die Sache mit hineingezogen worden.
Sie litt mehr als sie. Terrania Skeller mit ihrem langen dunklen Haar und den großen unschuldigen Augen fror, zitterte und weinte schweigend vor sich hin. Die Männer wussten, dass sie dort, wo sie kauerte, in größtmöglicher Sicherheit war. Sie war durch die Hitze, die von der Energiesäule ausströmte, einigermaßen gut geschützt.
Während Atlan geschickt einige Geräte miteinander verband und Schalter bewegte, schleppte Wirtz mit neu erwachter Findigkeit Gegenstände und Geräte herbei, von denen er ahnte oder wusste, dass sie ihnen helfen würden.
Aus zwei mittlerweile vom Eisbelag befreiten durchsichtigen Behältern sahen ihnen die erstorbenen Augen jener fremden Wesen bei der fieberhaften Arbeit zu. Schließlich funktionierte die wirre Anordnung der Geräte. Als Atlan einen Schalter umlegte, begannen die Heizdrähte zu glühen, bewegten sich die kleinen Radialverdichter von kugelförmigen Geräten, summten die Luftströme auf. Aus einem halben Dutzend von kleineren und größeren Öffnungen quoll warme Luft. Es begann nach schmorender Isolierung zu stinken. Atlan zog blanke Kupferkabel hinter sich her und befestigte sie an Isolatoren, die er ihrerseits auf stangenartige Füße setzte. Auch diese schweren Leiter begannen langsam zu glühen und steigerten die Intensität. Eine annähernd runde Zone neben dem Transmitter war jetzt im Zentrum verschiedener Wärmequellen. Das Eis auf dem Boden schmolz und floss als dampfendes Wasser ab.
»Komm, Terrie!«, sagte Wirtz und zog das Mädchen in ihren Kreis. Sie saßen auf schwarzen Metallwürfeln und streckten ihre Füße und Hände in die Wärme hinein.
Wirtz warf einen misstrauischen Blick auf die verrückte Anordnung der glühenden und qualmenden Geräte und meinte verdrossen, seine kalten Finger betrachtend: