Nr. 192
– ATLAN exklusiv Band 53 –
Experimente auf Skrantasquor
Flug zum Stützpunkt der Maahks – Atlan auf der Spur des Molekularverdichters
von H. G. Ewers
Im Großen Imperium der Arkoniden schreibt man eine Zeit, die auf Terra dem 9. Jahrtausend v. Chr. entspricht. Imperator des Reiches ist Orbanaschol III., ein brutaler und listiger Mann, der seinen Bruder Gonozal VII. töten ließ, um selbst die Herrschaft antreten zu können.
Gegen den Usurpator kämpft Gonozals Sohn Atlan, Kristallprinz und rechtmäßiger Thronerbe des Reiches, mit einer stetig wachsenden Zahl von Getreuen, die Orbanaschols Helfershelfern schon manche Schlappe beibringen konnten.
Mit dem Tage jedoch, da der Kristallprinz Ischtar begegnet, der schönen Varganin, die man die Goldene Göttin nennt, scheint das Kriegsglück Atlan im Stich gelassen und eine Serie von empfindlichen Rückschlägen begonnen zu haben.
Gleiches gilt aber auch für Atlans Gegenspieler, den Imperator. Denn Orbanaschols Streitkräfte haben gerade eine schwere Niederlage im Trantagossa-Sektor erlitten – infolge eines Überraschungsangriffs der Maahks und des Einsatzes einer neuen Waffe.
Um den Besitz dieser neuen Waffe, des Molekularverdichters, mit dem auch Atlan schon unliebsame Bekanntschaft gemacht hat, geht es dem Kristallprinzen, als er Ischtar bittet, einen bestimmten Maahk-Stützpunkt anzufliegen.
Dabei wird Atlan zum Objekt der EXPERIMENTE AUF SKRANTASQUOR ...
Grek 1 und Grek 3 – Ein Kommandant und ein Wissenschaftler der Maahks.
Crysalgira – Eine Prinzessin von Arkon in Gefangenschaft.
Atlan – Der Kristallprinz geht nach Skrantasquor.
Ischtar – Die Varganin kämpft gegen die Maahks.
Ra – Die Eifersucht treibt den Barbaren zur Sabotage.
»Landung eingeleitet, Grek 1!«, meldete der Kommandant meines Führungsschiffs.
Ich drehte mich nicht um, sondern hob nur die Lider der vier nach hinten gerichteten Augenhälften auf meinem Kopfgrat.
Deutlich konnte ich auf dem vorderen Bildschirm der Rundsichtgalerie die dichten Wolkenschleier des Planeten Skrantasquor sehen. Heftige Turbulenzen tobten wie immer in den oberen Bereichen seiner Atmosphäre. Doch unterhalb der Wolkenzone würde es klar sein. Mein Raumschiff war das größte der auf Skrantasquor stationierten Kampfschiffe und war auch von allen am schwersten bewaffnet. Dennoch hatte es bei den Kämpfen im Trantagossa-System zwei schwere Treffer abbekommen. Dabei war ein Drittel der Besatzung gefallen.
Das war auch der Grund für meine Entscheidung gewesen, vorzeitig zu unserem Stützpunkt auf Skrantasquor zurückzufliegen. Nachdem unsere Flotte den Planeten Enorketron, den vierten des Trantagossa-Systems, verwüstet und die aus rund dreißigtausend Einheiten bestehende Raumflotte der Arkoniden dezimiert hatte, war für mein weiteres Verbleiben kein logischer Grund mehr gegeben gewesen.
Unsere aus siebzehntausend schweren Einheiten bestehende Flotte hatte nicht mehr als die vorausberechneten Verluste gehabt und würde nur noch so viele Raumplattformen im Trantagossa-System wie möglich zerstören, bevor sie sich geordnet zurückzog.
Ich durfte zufrieden sein.
Der Planet Enorketron war eine positronische Schaltwelt des so genannten Großen Imperiums der Arkoniden gewesen. Von dort war ein Drittel der Imperiumsflotte gesteuert worden. Dieses Drittel der arkonidischen Flotte würde für längere Zeit zu keinen schlagkräftigen Aktionen mehr fähig sein.
Unser Plan war sorgfältig ausgearbeitet und ebenso sorgfältig ausgeführt worden. Mit dem Ausfall von Enorketron war unsere Stellung auf Skrantasquor, weit im Herrschaftsgebiet der Arkoniden gelegen, für lange Zeit unerschütterlich. Die Arkoniden würden viel Zeit brauchen, um sich in diesem Sektor neu zu organisieren – und von Skrantasquor aus konnten wir ihre diesbezüglichen Bemühungen nachhaltig stören.
Ich beendete meine Gedanken über dieses Thema und ging hinüber zum Grek 4 meines Schiffes.
Grek 4 hatte sich zur Zeit der Raumschlacht von Trantagossa in dem Sektor des Schiffes befunden, in dem sich der zweite Treffer ausgewirkt hatte. Im Unterschied zu den anderen Besatzungsmitgliedern dort war es ihm noch gelungen, seinen Druckhelm zu schließen. Dadurch war er mit dem Leben davongekommen und wenig später von Medorobotern gerettet worden. Aber er hatte den rechten Arm verloren, und die normalerweise blassgrauen Hautschuppen waren fast schwarz.
Selbstverständlich war er nach der Behandlung im Bordhospital wieder eingesetzt worden. Da wir ein Drittel unserer Besatzungsmitglieder verloren hatten, wurde jeder Raumfahrer dringend benötigt.
Grek 4 arbeitete am Schaltpult für Triebwerkskorrekturen. Sein Gehirn war nicht geschädigt, und eine Hand reichte aus, um die Schaltungen zu bedienen.
Ich verfolgte seine Tätigkeit eine Weile, dann erkundigte ich mich, ob er bis zur Landung durchhalten würde.
Als Grek 4 meine Frage bejahte, kehrte ich an die Seite des Schiffskommandanten zurück, ließ mich in einem Kontursessel nieder und verfolgte das Landemanöver.
Skrantasquor stellte im Kampf gegen die Arkoniden eine ideale Stützpunktwelt dar. Der Planet war einer der größten Himmelskörper, die sich wegen ihrer wasserstoffhaltigen Atmosphäre, ihrer Klimabedingungen und des Luftdrucks für eine Besiedlung durch Angehörige meines Volkes eigneten.
Wie die meisten dieser Welten war die feste Oberfläche mit rein optischen Mitteln vom Weltraum aus nicht einzusehen. Doch sogar mit hochwertigen, auf hyperschneller Basis arbeitenden Ortungsgeräten war ein Abtasten des Grundes sehr zeitraubend und lieferte keine klaren Ergebnisse.
Es erschien mir unwahrscheinlich, dass arkonidische Raumschiffe in absehbarer Zeit entdecken würden, dass Skrantasquor ein wichtiger Stützpunkt unseres Volkes war.
Und selbst dann, wenn die Arkoniden hinter unser Geheimnis kamen, würden sie nicht viel unternehmen können. Unsere getarnten Raumstationen würden die Annäherung feindlicher Schiffe rechtzeitig melden, so dass die Schutzflotte sich entsprechend formieren und Vernichtungstorpedos weit vor Skrantasquor abfangen konnte.
Die Gefahr, dass die Arkoniden Landungskommandos auf Skrantasquor absetzten, bestand erfahrungsgemäß nicht. Arkonidische Landungsschiffe waren zu leicht gebaut, um die von Stürmen, heftigen chemischen Reaktionen und energetischen Entladungen durchsetzte Wolkenzone heil durchstoßen zu können, und auf dem Grunde des Planeten konnten sich die körperlich schwachen Gefühlsdenker nur mit Hilfe von schweren Druckpanzern bewegen, deren Hilfsaggregate den meisten Strom verbrauchen würden, den die Fusionsmeiler der Panzer erzeugten.
Nein, um die Sicherheit unseres Stützpunkts brauchte ich mich nicht zu sorgen. Die Natur selbst war in diesem uns aufgezwungenen Krieg auf der Seite meines Volkes.
Der Kommandant erteilte mit ruhiger Stimme einige Befehle, als mein Schiff in die Wolkenschicht eintauchte und beinahe sofort in eine Zone starker energetischer Entladungen geriet.
Die Schiffszelle vibrierte, und der walzenförmige Rumpf geriet ins Schlingern, da wegen der ausgefallenen Aggregate nicht alle äußeren Einwirkungen kompensiert werden konnten.
Interessiert beobachtete ich die Reaktionen der Zentrale-Besatzung. Anerkennend stellte ich fest, dass niemand mehr als das wissenschaftlich vertretbare Maß an Gefühlen zeigte, obwohl sie alle wissen mussten, dass das Schiff wegen der starken Beschädigungen durchaus außer Kontrolle geraten und auf dem Grund zerschellen konnte.
Einmal wurde es kritisch, als das Schiff sich bei einem besonders starken Aufprall energetischer Turbulenzen überschlug. Doch kurz darauf wurde die Wolkenzone durchstoßen, und in der ruhigeren Klarsichtzone konnte die Besatzung das Schiff wieder unter Kontrolle bringen.
Wenig später setzten wir auf dem Areal des Raumhafens auf.
Ich meldete mich über Funk beim Hauptquartier zurück und erhielt die Bitte übermittelt, mich im Besprechungsraum des Kommandostabes einzufinden.
*
Als ich den Besprechungsraum betrat, erhoben sich die mir unterstellten Greks und drückten durch ihre Begrüßung den Respekt aus, den sie vor meiner Leistung im Trantagossa-System empfanden.
Leicht erstaunt registrierte ich, dass in der Versammlung der ersten zehn Rangordnungen Grek 3 fehlte. Ich enthielt mich jedoch einer entsprechenden Frage, denn die anderen würden mir sicher zu gegebener Zeit mitteilen, warum Grek 3 unserer Versammlung ferngeblieben war.
»Enorketron wurde verwüstet, wie der Plan es vorsah«, berichtete ich, nachdem wir alle uns gesetzt hatten. »Damit ist ein Drittel der arkonidischen Kampfflotte, die gegen uns eingesetzt ist, für längere Zeit ohne zentrale Steuerung.«
»Vielleicht veranlasst das die Arkoniden, einmal streng logisch zu denken und einzusehen, dass sie diesen Krieg nicht gewinnen können«, sagte Grek 5.
»Das erscheint mir unwahrscheinlich«, entgegnete Grek 2, mein direkter Stellvertreter. »Diese schwachen und hässlichen Lebewesen halten sich für die am höchsten entwickelte Lebensform dieser Sterneninsel. Dabei zeugen ihre chaotischen und beinahe alles beherrschenden Emotionen gerade, dass sie sich noch auf einer sehr niedrigen Stufe der Evolution befinden. Es ist bedauerlich, dass solche unfertigen Intelligenzen wie die Gefühlsdenker schon die interstellare Raumfahrt entwickelt haben.«
»Unsere Historiker haben Anhaltspunkte dafür gefunden, dass die Arkoniden aus Kolonisten eines weit höher entwickelten Urvolks hervorgingen«, warf Grek 8 ein. »Offenbar haben sie sich während der ersten Phase der Kolonisation zurückentwickelt, ohne das technische und wissenschaftliche Erbe ihres Urvolks ganz zu verlieren.«
Diese Hypothese hatte ich schon mehrfach gehört. Sie war, meiner Meinung nach, nichts als eine Hypothese, denn wenn die Arkoniden von einem viel höher entwickelten Urvolk abstammten, warum sorgte dieses Urvolk dann nicht dafür, dass ihre entarteten Abkömmlinge in die Schranken gewiesen wurden?
»Es ist sehr bedauerlich, dass wir die besten Kräfte unseres Volkes daran verschwenden müssen, uns gegen die Arkoniden zu verteidigen«, meinte Grek 7. »Infolge ihrer emotionsgeladenen Mentalität haben diese Wesen das negativste Gefühl entwickelt, das es überhaupt gibt: den Hass.«
»Sie beschuldigen ihrerseits uns des Hasses auf alle Arkoniden«, erklärte Grek 10.
»Die Arkoniden können ihrer starken Emotionen wegen eben nicht klar denken«, warf ich in die Diskussion ein. »Sie halten unsere konsequenten militärischen Maßnahmen für den Ausdruck eines Hassgefühls, das uns völlig fremd ist. Aber wir müssen schließlich konsequent handeln. Immerhin waren es die Arkoniden, die durch ihre emotionsgeladenen Reaktionen den Krieg zwischen unseren Völkern verschuldeten. Sie denken nur nicht logisch genug, um sich den Sachverhalt einzugestehen.«
»Folglich müssen wir den Krieg mit mehr Härte weiterführen, bis die Raumflotten der Arkoniden zerschlagen sind und ihr Volk so dezimiert ist, dass es uns nicht mehr bekämpfen kann«, stellte Grek 2 fest.
Seine vier nach vorn gerichteten Augenhälften blickten mich auffordernd an.
Ich wusste, worauf Grek 2 wartete. Deshalb sagte ich:
»Wie Grek 3 uns dringend empfohlen hatte, wurde die unter seiner Leitung entwickelte neue Waffe gegen die im Trantagossa-System kämpfenden arkonidischen Raumschiffe versuchsweise eingesetzt. Ich habe selbst beobachten können, dass der Molekularverdichter funktioniert. Nicht direkt allerdings, denn die neue Waffe verkleinert nur organische Dinge, nicht aber Raumschiffe. Doch wenn die Besatzung eines Raumschiffs verkleinert wird, gerät das Schiff außer Kontrolle, und diesen Vorgang habe ich dreimal selbst beobachten können.«
»Nur dreimal?«, fragte Grek 2.
»Das ist richtig«, gab ich zu. »Der Molekularverdichter scheint noch nicht genügend ausgereift zu sein. Er versagte mehrmals. Vielleicht tritt der gewünschte Effekt manchmal mit großer Verzögerung ein. Völlige Gewissheit darüber gibt es jedoch nicht. Ich halte es, nachträglich betrachtet, für einen Fehler, dass wir unsere neue Waffe so früh eingesetzt haben.«
»Sie meinen, die Arkoniden könnten anhand der Wirkung das Prinzip analysieren, nach dem der Molekularverdichter arbeitet, und wären durch den verfrühten Einsatz gewarnt, Grek 1?«, erkundigte sich mein Stellvertreter respektvoll.
»Das denke ich, Grek 2«, antwortete ich. »Wir hätten mehr Versuche mit dem Gerät anstellen sollen, um seine Wirkung genau zu studieren und es zu vervollkommnen. Grek 3 wird uns erklären müssen, warum er darauf bestanden hat, den Molekularverdichter jetzt schon einzusetzen.«
»Diese Erklärung wird Grek 3 uns schuldig bleiben«, sagte Grek 2. »Nach einer wissenschaftlichen Diskussion wollte er uns demonstrieren, dass die Waffe ausgereift ist. Er setzte sich selbst ihrer Strahlung aus.«
»Und?«, fragte ich, obwohl ich mir denken konnte, was geschehen sein musste.
»Die Demonstration war ein voller Erfolg«, berichtete mein Stellvertreter sachlich. »Grek 3 wurde zusehends kleiner und kleiner und verschwand schließlich, ohne dass wir eine Möglichkeit fanden, den Verkleinerungsprozess aufzuhalten. Niemand weiß, was mit ihm geschehen ist beziehungsweise noch geschehen wird.«
Leicht verstimmt erwiderte ich:
»Ihre letzte Erklärung kann ich nicht widerspruchslos hinnehmen, Grek 2. Wir wissen alle, dass der Molekularverdichter organische Körper zwar schrumpfen lässt, dass ihre Masse sich dabei jedoch nicht verringert. Sogar ein bis auf mikroskopische Winzigkeit geschrumpfter Körper muss sich wegen seiner erhalten gebliebenen Masse mühelos mit einem Massedetektor lokalisieren lassen.«
Eine Weile herrschte Schweigen.
Als mein Stellvertreter endlich das Schweigen brach, glaubte ich, so etwas wie leise Verlegenheit bei ihm zu bemerken. Die Angelegenheit musste ihn sehr stark beschäftigen, wenn er es nicht fertigbrachte, die Andeutung eines unangebrachten Gefühls zu unterdrücken.
»Das kann nicht abgestritten werden, Grek 1«, sagte er. »Aber entgegen aller wissenschaftlich bewiesenen Gesetze ließ sich Grek 3 von einem bestimmten Zeitpunkt an nicht mehr mit Massedetektoren lokalisieren.«
»Die Detektoren zeigten von einem Augenblick zum anderen die Masse von Grek 3 nicht mehr an«, warf Grek 5 ein. »Es war ungefähr so, als wäre Grek 3 plötzlich aus unserem Kontinuum verschwunden.«
»Keine unhaltbaren Hypothesen!«, warnte ich. »Wir müssen weiter mit dem Molekularverdichter experimentieren, damit wir alle Nebeneffekte seiner Wirkungsweise feststellen und ergründen können.«
»Bedauerlicherweise ist mit Grek 3 der größte Teil unseres Wissens um das Wirkungsprinzip des Molekularverdichters verlorengegangen«, sagte Grek 4. »Grek 3 war der Erfinder der neuen Waffe, und er hatte versäumt, alle Daten in unsere Große Positronik einzuspeisen. Aus diesem Grund verfügen wir nur über einen Bruchteil seines Wissens.«
»Für dieses Versäumnis wird Grek 3 sich verantworten müssen, wenn er eines Tages zurückkehren sollte«, erklärte ich. »Er hat uns damit schweren Schaden zugefügt. Uns bleibt nichts weiter übrig, als auf dem aufzubauen, was wir wissen und besitzen, und weiterzumachen.«
*
Wir besprachen die Einzelheiten unseres Vorgehens und wechselten dann das Thema, denn es gab noch viele andere Dinge zu besprechen.
Vor allem war es wichtig, dass die Reparaturwerften angewiesen wurden, sich auf das Eintreffen beschädigter Einheiten vorzubereiten. Nach den Berechnungen mussten zirka achthundert unserer Schiffe beim Angriff auf das Trantagossa-System beschädigt worden sein.
Diejenigen Schiffe, die weder aus eigener Kraft ins Kratakh-System, zu dem Skrantasquor gehörte, zurückfliegen noch abgeschleppt werden konnten, würden von ihren Besatzungen logischerweise vernichtet werden, damit sie nicht dem Gegner in die Hände fielen. Die übrigen aber mussten in den Reparaturwerften so schnell wie möglich wieder instandgesetzt werden.
Nicht, dass wir in naher Zukunft einen Angriff der Arkoniden auf Skrantasquor befürchteten, aber wir mussten den Umstand maximal nutzen, dass die Gefühlsdenker wegen der Verwüstung von Enorketron in einem ausgedehnten Raumsektor keine zentral gelenkten Aktionen durchführen konnten.
Skrantasquor war der am weitesten ins Herrschaftsgebiet der Arkoniden vorgeschobene Stützpunkt. Folglich hatten wir den Umstand der Lähmung eines Drittels der arkonidischen Flotte durch gezielte Blitzaktionen gegen weitere arkonidische Sonnensysteme zu nutzen.
Wir hatten unsere Besprechung soeben beendet, und ich wollte mich für die Dauer von dreieinhalb Zeiteinheiten in mein Quartier zurückziehen, als uns die Funknachricht des Grek 1 eines kleinen Verbandes erreichte, in der der Kommandeur mitteilte, seine neun Einheiten hätten mit Traktorstrahlen ein kleines Arkonidenschiff eingefangen.
Die Nachricht enthielt außerdem die Information, dass sich an Bord des Arkonidenschiffs ein lebender Passagier befand, und zwar ein weiblicher Vertreter des arkonidischen Volkes.
Der Kommandeur fragte an, was er mit dem erbeuteten Raumschiff und der Gefangenen anfangen sollte.
Ich brauchte nicht lange nachzudenken, um zu einem Entschluss zu kommen.
Das arkonidische Raumschiff war sicher nicht besonders interessant, aber es musste dennoch genau untersucht werden, damit wir feststellen konnten, ob es irgendwelche Neuerungen enthielt. Danach konnten wir es vernichten, zumal es sowieso beschädigt war.