Nr. 212
– ATLAN exklusiv Band 73 –
Jagdplanet des Unsterblichen
In der anderen Dimension wartet der Tod – mit Ischtar auf der Welt der Mutationen
von Hans Kneifel
In einer Zeit, die auf Terra dem 9. Jahrtausend v. Chr. entspricht, steht es mit dem Großen Imperium der Arkoniden nicht zum Besten, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren.
Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums durch überraschende Schläge schwere Verluste zufügen. Die inneren Feinde Arkons sind Habgier und Korruption der Herrschenden, die – allen voran Imperator Orbanaschol III. – nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und das Gemeinwohl völlig außer acht lassen.
Gegen diese inneren Feinde des Imperiums ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, der eine stetig wachsende Schar von verschworenen Helfern um sich sammeln konnte, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen.
Gegenwärtig ist Atlan jedoch nicht in der Lage, den Untergrundkampf gegen den Usurpator und Brudermörder Orbanaschol persönlich weiterzuführen, denn durch die Einwirkung einer Geheimwaffe der Maahks gelangte er erneut in den Mikrokosmos.
Den Verschollenen wiederzufinden, ist Ischtars vordringliche Aufgabe, denn sie fühlt, dass ihr Geliebter in Gefahr ist.
Zusammen mit Atlans Kameraden Fartuloon, Corpkor und Eiskralle erreicht die Goldene Göttin auch schließlich nach vielen gefahrvollen Abenteuern die andere Dimension, in der sich der Kristallprinz aufhält.
Erste Station ihres Weges im Mikrokosmos ist der JAGDPLANET DES UNSTERBLICHEN ...
Mantraroggin – Herr des Planeten Xermatock.
Mottizzer – Der vierbeinige Jagdgefährte Mantraroggins.
Fartuloon, Corpkor, Haitaschar, Ischtar, und Eiskralle – Potentielle Jagdopfer Mantraroggins.
Es gibt zwischen den Sternen kein geschriebenes Recht – der Mächtige nimmt sich, was seiner angemessen ist.
BUCH DER WAFFEN UND DER JAGD, Spruchgut der Unsterblichen
Das Tier war riesenhaft. Es wirkte in jeder seiner Bewegungen furchterregend und mächtig. Jedes Zucken der großen Muskeln unter dem gestreiften Fell verriet eine schlummernde Energie, die unvermittelt ausbrechen und den mehr als büffelgroßen Körper nach vorn schleudern konnte.
»Noch bin ich nicht nahe genug!«, brummte Mantraroggin und heftete seine Augen wieder an den federnden Balg des Zielfernrohrs. Er befand sich zweihundert Schritte vom Wasserloch entfernt; er lag im Schatten eines der Felsen hoch über dem Niveau der steinübersäten Ebene. Es war kurz nach Mittag, die Sonne hatte ihren höchsten Stand schon erreicht.
Wieder betrachtete Mantraroggin sein Geschöpf.
Es wirkte, grob gesehen, wie ein blaurot gestreifter Büffel. Aber viele Einzelheiten unterschieden diese wilde Mutation von einem solchen Tier. Da war der Schädel, ausgerüstet mit einem nach oben und vorn gedrehten gewaltigen Gehörn, das in nadelfeine Knochenspitzen auslief. Auf der breiten, wulstigen Stirn saß ein drittes Horn, gerade wie ein Stilett. Der entartete Büffel, eine Lebensform, die sich nicht sehr lange auf diesem Planeten würde halten können, stand unübersehbar in der Nähe des ersten Wasserlochs. Noch befanden sich andere Tiere dort und tranken, leckten die salzigen Rückstände am Rand des Tümpels.
Der Riesenbüffel bewegte langsam den Kopf hin und her.
Er schien unruhig. Witterte er den Begleiter des unsterblichen Jägers? Hörte oder roch er Mottizzer?
Kaum möglich!, sagte sich der Vargane und setzte die langläufige Waffe mit der starken Optik ab.
Er musste noch warten. Er liebte die einfache Jagd, die der Beute genügend Chancen ließ. Deswegen war er auch nur wie ein klassischer Großwildjäger ausgerüstet, deswegen verließ er die Sphäre. Die Erregung überkam ihn von Zeit zu Zeit, und dann fand er auf seinem Planeten die Entspannung, die er suchte. Nur dann, wenn er bis ins Extrem gefordert wurde, war er befriedigt.
Der Tag hatte gut begonnen.
In der Nacht war das Schiff gelandet. Es stand abseits des morastigen Flussdeltas auf einer felsigen Unterlage und war entsprechend gesichert.
Zwischen Sonnenaufgang und Mittag hatte Mantraroggin, in seinem kleinen Gleiter das Delta überflogen und anschließend eine steinbedeckte Ebene überquert. Im ersten Dschungelstreifen hatte er sich mit Mottizzer verständigt und seinen einzigen Begleiter ausgesetzt. Seit diesem Augenblick jagte Mottizzer allein. Aber sie waren verabredet, dort drüben, vor dem Anfang der langen, roten Schlucht.
»Ein herrlicher Tag für die Jagd!«, knurrte Mantraroggin zufrieden, lehnte die gesicherte Waffe gegen den schattigen Teil des Felsens und zog langsam sein Vielzweckhemd aus. Er öffnete die große Gürteltasche und entnahm ihr eine Mittagsration, dazu öffnete er eine Stabilpackung seines schweren, dunklen Weines und stellte sie neben sich.
Ein kurzer Blick nach der Wasserstelle – nichts hatte sich geändert. Die riesige Bestie stand noch immer wartend da, die kleinen Tiere tranken und leckten Salz. Im fahlblauen, strahlenden Firmament erschienen die ersten Vögel des Nachmittags.
Auch unter ihnen gab es Mutationen.
Der junge, unsterbliche Vargane zog das Hemd ganz von den Schultern, rollte es locker zusammen und knotete es oberhalb seines breiten Gürtels um seinen Oberkörper mit den durchtrainierten Muskeln.
Er lachte auf. Das alles war seine eigene Welt. Niemand machte sie ihm streitig, niemand griff ein, keiner jagte hier außer er. Noch nicht.
Der Planet: Es war die Welt der tausend Dschungel. Niedrige Poldschungel, die unermesslichen Regenwälder nördlich und südlich des Äquators, die mittleren Wälder, dunkelgrün oder schwarz, unwegsame Baummeere der gemäßigten Zonen, voll von Wild. Viele tausend Arten, denen man das Gehörn nehmen konnte, deren Felle die Maschinen des Schiffes abzogen, deren Gebisse die Wände seines Hauses in der Eisigen Sphäre zierten.
Oder Mottizzer: Ein Tier, so groß wie ein Kalb des mutierten Hornbüffels. Halbintelligent, eine Jagdbestie mit untrüglichen Augen, ebensolchem Gehör und einer unfehlbaren Spürnase. Die Jagd auf dem Planeten Xermatock war die einzige Leidenschaft Mottizzers, mit dem er sich durch Folgen komplizierter Schnalzlaute und klickender Geräusche hervorragend verständigen konnte.
Und die Mutationen: Es war seine Welt, mit der er machen konnte, was er wollte. In diesem Fall waren es die Tiere, die ihm nicht genügten. Sie waren zu wenig wild, zu wenig exotisch. Also bombardierte er jedes Mal, wenn sein Schiff sich im Landeorbit befand, Xermatock mit harter nuklearer Strahlung. Sie war breit gestreut, und sie beeinflusste das Erbgut von Fischen ebenso wie das der Vögel und der Tiere der Dschungel.
Erstaunliche Mutationen waren die unmittelbare Folge.
Jeder Besuch zeigte ihm abweichende Formen. Die Norm existierte weiter, und die Mutationen hatten keine wirkliche Zukunft, aber als Opfer seiner Jagden waren sie große Klasse. Denn ihr Verhalten änderte sich sprunghaft und konnte in keines der bekannten Schemata eingeordnet werden.
Der Unsterbliche lächelte. Er war schon in seiner Jugend unsterblich geworden und hatte, bis auf winzige Einzelheiten, seine Figur und sein Aussehen behalten. Er fühlte sich wohl in der flammenden Sonne über Xermatock, die auf seinen bloßen Rücken und seinen Nacken brannte. Für Augenblicke kam das Verlangen nach einer Frau in ihm hoch, aber er entspannte sich bei einem langen Zug aus der Weinpackung. Er würde in einer Stunde dort am Wasserloch stehen und sich dem angreifenden Überbüffel stellen.
»Und es kann durchaus sein«, sagte er, »dass nicht ich der Sieger sein werde.«
Aus dem Wald, rechts neben dem Eingang der Schlucht, kamen andere Tiere. Sie wirbelten bei ihrem Rennen über die hitzeflirrende Ebene lange Staubfahnen auf, die sich in der trägen Luft dieser Stunde nur langsam senkten.
Mantraroggin schob den Hut ins Genick, griff nach seiner Waffe und blickte wieder voller Interesse nach dem Waldrand. Er sah eine Herde von Tieren, denen er den Namen Pantherechsen gegeben hatte.
Sie waren schon dagewesen, als er den Planeten Xermatock entdeckt hatte. Aber auch diese Herde von nicht weniger als hundert Exemplaren hatte ihre Mutationen. So gut er es erkennen konnte, hatte jedes Tier ein besonderes Merkmal. Entweder war der elastische Panzer anders gefärbt, oder die Pantherfüße besaßen lange, klingenförmig gekrümmte Kampfstacheln, oder die Reißzähne waren lang wie die von exotischeren Bestien, deren Gebeine er irgendwo in abgebrochenen Erdschichtungen entdeckt hatte.
Die Herde steuerte auf das Wasserloch zu.
Diese Wasserlöcher ... Nachdenklich setzte der Vargane, den das eigentliche Fieber der Jagd noch nicht ergriffen hatte, die Waffe wieder ab und sah mit unbewehrtem Auge zu, was sich zwischen dem Wasserloch und dem Waldrand tat. Die Herde kam näher. Sie wirbelte hinter sich eine gewaltige Masse Staub auf, in dessen Wolken sich das Sonnenlicht in verschiedenen Farbschattierungen brach. Ein herrlicher Anblick. Mantraroggin spürte, wie ihn das Fieber ergriff. Er wurde unruhig.
Die traditionelle Jagd mit einfachen Waffen und zweckentsprechender Ausrüstung war seiner angemessen und eines unsterblichen Varganen würdig. Er war zu gut, um leichtsinnig sein zu können. Mantraroggin vergewisserte sich vor jedem Schritt, wohin ihn dieser bringen würde.
Er benutzte, abgesehen von dem kurzläufigen und kostbar geschäfteten Magazinrevolver für Fangschüsse und zum Feueranzünden, keinerlei Strahlwaffen. Er stand zwar mit seinem Gleiter in Fernsteuer-Verbindung, aber schon die Kommunikation zwischen Mottizzer war mehr zufällig als geplant. Die wenige Zeit, die er für Xermatock erübrigen konnte, war zu kostbar, als dass er sie durch die Anwendung technischer Spielereien verdorben hätte. Er trank den letzten Schluck aus der Weinpackung und schleuderte die leere Hülse mit einer kraftvollen Bewegung über die Schulter.
Das Material erzeugte auf den Steinen einen klappernden Laut. Mantraroggin schloss die Tasche, sicherte kurz seine gesamte Ausrüstung und setzte die dunkle Brille wieder auf. Er nahm die schwere Büchse, wand sich den Riemen ums Handgelenk, hakte die Fangschnur in die Öse am Gürtel und begann den Abstieg von den Felsen.
Sein kurzer Marsch würde ihn direkt zur Wasserstelle führen. Weit und breit gab es keine Deckung. In seinem Blut stieg das Fieber. Der Puls begann zu hämmern, die lustvolle Unruhe breitete sich wie schleichendes Gift in seinem unsterblichen Organismus aus.
Ein junger, braungebrannter Mann mit der Gestalt eines schlanken Athleten, mit einer kühn vorspringenden Hakennase und goldfarbenen Habichtsaugen. Jede Bewegung war gemessen und zweckmäßig. Kein primitiver Schlächter, sondern ein begabter Jäger, der mit der ihn umgebenden Natur verschmolz. Ein Mann, für den der Begriff Moral oder seine entsprechende Übersetzung nicht existierte. Unter anderem ein fähiger Genetiker, dem alle Anlagen seines einstmals gewaltigen Volkes zur Verfügung standen.
Er näherte sich schnell, aber mit äußerster Vorsicht der Wasserstelle. Ein seltsames Gefühl, das sich mit der Erregung der Jagd vermischte, breitete sich in ihm aus. Über ihm begannen die Nachmittagsvögel zu kreisen. Es war das Gefühl kommenden Unheils. Die blutroten Vögel waren keine Aasfresser – es waren Raubvögel, die nur Großtiere rissen.
Mantraroggins Schatten war kurz. Aber er zeigte getreulich die Bewegungen des Jägers. Er schlich heran wie eines der mutierten Raubtiere.
*
Mit einem krachenden Donnerschlag entlud sich die doppelläufige Waffe. Das Sprenggeschoss des rechten Laufes traf genau den Rand zwischen Wasserloch und dem zertrampelten, feuchten Sand. Eine Säule aus Wasser und Erdreich, dreißig Meter hoch und zehn Meter durchmessend, breitete sich unmittelbar nach dem schmetternden Krach aus, der als Echo rollend über die Ebene fuhr.
Im selben Moment war die Hölle los.
Hundert oder mehr Tiere in allen Größen und allen Farben rasten nach allen Seiten auseinander. Sie flüchteten in die Felsen, rasten in wirren Zickzacksprüngen über die Wüste, hetzten zurück in das schützende feuchte Halbdunkel des Regenwaldes. Kreischend und muhend, keckernd und gellend, hustend und röhrend schrien die erschrockenen Tiere. Außer dem Blitz und dem Donner, der sie ebenso ängstigte, hatten ihre Lauscher diese Geräusche und Effekte noch niemals bemerkt. Sie rannten davon und verschwanden. Binnen Sekunden war das Wasserloch und dessen Umgebung leer und verwaist.
Mit zwei Ausnahmen.
Die Sicheln der schwarzen Schatten kreisten in berechenbaren Bahnen auf dem gleißendgelben Sand, mischten sich, verschmolzen miteinander und drifteten wieder auseinander. Die Nachmittagsvögel beobachteten das Geschehen.
Der riesige Stier stand da wie eine Skulptur, scheinbar ungerührt und regungslos.
Mantraroggin ließ ihn, hundert Schritte entfernt, nicht aus den Augen. Zwischen ihm und dem gewaltigen Tier lag das Wasserloch; ein runder Tümpel, sehr flach, aber aus einem kleinen, dafür um so tieferen Loch gespeist. Durch das poröse Material unterhalb der Sandebene stieg das Wasser unterirdischer Flussläufe hoch und trat hier zutage.
Mantraroggin öffnete das Schloss, suchte anhand der Markierung nach einer bestimmten Patrone mit dem richtigen Geschoss und schob sie in den Lauf. Zwei scharfe, knackende Geräusche. Als ob der gespannte Mechanismus und der Laut, mit dem die Feder einrastete, ein Signal gewesen wären, bewegte sich der Stier.
In den ersten Sekunden verhielt er sich genauso, wie Mantraroggin es berechnet hatte.
Das Tier schüttelte den klobigen Schädel, senkte das Gehörn und schleuderte damit Sand nach allen Seiten. Dann warf sich der Stier vorwärts und nahm den erkannten Gegner an; Mantraroggin war weit und breit das einzige Lebewesen, abgesehen von den unablässig kreisenden Schatten.
Mit der Geschwindigkeit eines startenden Projektils rannte der Stier vorwärts. Seine Hufe trommelten auf dem Boden und warfen lange Sandfahnen nach hinten. Wie eine Maschine raste das Tier in den Tümpel hinein, seine langen Läufe durchfurchten das aufstäubende Wasser, aber in dem Augenblick, als der Stier den Tümpel auf der Mantraroggin zugekehrten Seite wieder verließ, änderte das rasende Tier seine Taktik.
Es stemmte die Vorderbeine in den Sand, die hinteren Läufe wurden versetzt, und der Koloss änderte seine Richtung.
Er näherte sich in unberechenbarem Zickzack dem Jäger. Mantraroggin wurde unsicher, je näher der Koloss kam. Dann, keine zwanzig Schritte vor ihm, riss das Tier den Kopf hoch, streckte den wuchtigen Hals und schrie auf.
Der Schrei, urwelthaft und Ausdruck höchsten Zorns, warnte den Varganen. Er zog den Finger aus dem Abzug, packte die Waffe am Schaft und blieb breitbeinig stehen. Todesahnung und Jagdfieber steigerten einander zu einer Euphorie. Der Vargane blickte in die großen, halbkugeligen Augen des Tieres, sah drei Hornspitzen auf sich deuten wie Dolche, sah die Speichelfäden am Maul des Stieres und die Läufe, die sich rasend schnell bewegten.
Als die drei Spitzen keinen Schritt von seiner Brust entfernt waren, sprang er mit einem gewaltigen Satz nach links, landete im Sand und rollte sich ab. Dadurch gewann er weitere zwei Schritte. Als er wieder auf beiden Beinen stand, hielt er die Waffe bereits in der richtigen Position. Er hob sie und presste den Kolben gegen seine Schulter.
Er zielte zwischen Zielfernrohr und Lauf hindurch.
Der Stier war vom Schwung seiner Bewegung dreißig Schritte weiter getragen worden. Der Gegner, den er niederwalzen und zerfetzen wollte, war plötzlich aus dem Blickfeld verschwunden. Jetzt stemmte der Stier alle vier Gliedmaßen in den Sand, riss den buschigen Schwanz in die Höhe und hielt auf einer Distanz an, die kürzer war als sein eigener Körper.
Er senkte den Kopf, schrie abermals und entdeckte dann den Gegner. Er warf sich herum. Seine feuchten Augen funkelten bösartig auf. Als der Stier Mantraroggin die Breitseite zeigte, krümmte sich der Finger des Varganen um den Abzug. Eine donnernde Detonation, dann hob es den Büffel von den Beinen, warf ihn einen Schritt zurück, aber das Tier stand noch immer.
Aus einer gewaltigen Wunde sickerte das Blut. Die Schatten der Nachmittagsvögel begannen schneller zu kreisen. Der Trophäenjäger wartete einige Herzschläge lang und zielte dann genauer.
Als sich das Tier mit gesenktem Kopf auf den Jäger warf, ihn mit brechenden Augen fixierend, feuerte Mantraroggin den zweiten Lauf leer. Das Tier, genau in die Wirbelsäule unter den Bündeln der Nackenmuskulatur getroffen, brach in vollem Lauf über die Vorderbeine zusammen und rutschte einige Schritte durch den Sand. Dann atmete es keuchend aus und war tot.
»Das war knapp!«, murmelte Mantraroggin und fühlte die Erleichterung, die befriedigende Schwäche nach dem Erfolg. Er lud augenblicklich nach und zuckte zusammen, als dicht neben seinem Ohr ein heiserer Raubvogelschrei ertönte. Er sah auf und erkannte, dass sich die ersten Vögel auf das verendete Tier stürzten. Sie fielen mit angewinkelten Schwingen schräg aus dem fahlen Himmel, ihre Schnäbel zielten auf den toten Superbüffel.
»He!«, schrie Mantraroggin und schwang seine Waffe wie einen Knüppel. »Er gehört mir! Ich bin noch nicht fertig.«