Nr. 232
– ATLAN exklusiv Band 93 –
Die Waffe des Gehorsams
Chaos an Bord der ISCHTAR – der Auferweckte bricht jeden Widerstand
von Hans Kneifel
Das Große Imperium der Arkoniden kämpft um seine nackte Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums durch überraschende Schläge schwere Verluste zufügen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, die in ihrer Habgier und Korruption das Gemeinwohl völlig außer acht lassen.
Gegen diese inneren Feinde des Imperiums ist der junge Atlan, der rechtmäßige Thronerbe und Kristallprinz von Arkon, der eine stetig wachsende Schar von verschworenen Helfern um sich sammeln konnte, bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Selbst empfindliche Rückschläge oder unvorhersehbare Hindernisse entmutigen ihn nicht und hindern ihn und seine Helfer nicht daran, den Kampf gegen Orbanaschol III., den Diktator und Usurpator, mit aller Energie fortzusetzen.
In diesem Kampf hat Atlan mit dem wiederbelebten Körper Gonozals, seines Vaters, gegenwärtig eine neue Waffe gegen Orbanaschol, die bereits mehrmals erfolgreich zum Einsatz gelangte.
Doch dann, nach dem Abflug von Perpandron, der Welt der Goltein-Heiler, kommt es auf Atlans Raumschiff zu folgenschweren Ereignissen, von denen alle Besatzungsmitglieder der ISCHTAR betroffen werden.
Gonozal wird von dem Willen eines Unbekannten gelenkt – und der junge Mann von Perpandron erwacht und setzt seine Fähigkeiten ein: DIE WAFFE DES GEHORSAMS ...
Akon-Akon – Der Schläfer von Perpandron wird zum Tyrann der ISCHTAR.
Atlan – Der Kristallprinz unterliegt der Waffe des Gehorsams.
Fartuloon – Atlans Freund und Lehrmeister.
Orbanaschol III. – Der Imperator erhält eine seltsame Botschaft.
Gonozal VII. – Ein lebender Toter wird übernommen.
Der eisige Schrecken kam völlig unerwartet über das Schiff. Aber er kam nicht lautlos. Plötzlich gab es ein Geräusch, das es hier und auf diese Art nicht geben durfte. Ein hohles Zischen, ähnlich dem Rauschen der Statik während einer Hyperfunkpause. Aus Tausenden Lautsprechern schien es zu fauchen und zu heulen. Der schwarzhaarige Barbar zuckte zusammen. Seine Arme flogen hoch, er presste beide Handflächen auf die Ohren und umfasste seinen Kopf mit den Fingern. Dann stieß er einen schrillen Schrei aus. Sein Körper krümmte sich unter unfassbaren Schmerzen zusammen. Schließlich heulte Ra ein letztes Mal auf, fiel nach vorn und schlug vor Fartuloon aufs Gesicht.
Kämpfe um dein Leben, Atlan!, schrillte der Logiksektor.
Der Schmerz packte mich. Ein anderer Schmerz raste wie eine riesige, weißglühende Nadel heran und schien meinen Kopf zu durchbohren. Ich sah mich wild um, bereits jetzt halb besinnungslos. Dann machte ich marionettenhaft drei Schritte und fiel in den nächsten, halb ausgeklappten Kontursessel. Rund um mich verwandelte sich die kugelförmige Zentrale der ISCHTAR in ein Chaos.
Das Ziel des Schiffes war Kraumon, der Fluchtplanet.
Ich war sicher, dass wir ihn nicht mehr erreichen würden ...
*
Genau in dem Augenblick, als wir uns nach der ersten langen Transition wieder im normalen Weltraum befanden, schlug der unsichtbare Gegner ohne jede Warnung zu.
Jenes gespenstische Rauschen und Zischen schwoll an, wurde leiser und verstärkte sich wieder. Die Zentrale hallte wider von den Schreien der Frauen und Männer. Es waren Schreie des wahnsinnigen Schmerzes und solche der nackten Angst. Der Pilot des Schiffes wurde von einer unsichtbaren Kraft aus dem Spezialsessel gerissen, schräg von den Kontrollen weggeschleudert und zu Boden geworfen. Dort lagen bereits einige Ohnmächtige. Ihre Körper waren unglaublich verrenkt. Andere Männer kämpften gegen diesen Effekt an, der uns alle im Griff hielt und schüttelte.
Es muss eine Emotiostrahlung sein!, schrie der Extrasinn. Dank meiner ARK SUMMIA schien ich eine Winzigkeit weniger betroffen zu sein als alle anderen. Mein Körper wurde von den Schmerzwellen herumgeschleudert. Jede einzelne Nervenendung schien von Stromstößen getroffen zu werden. In den gemarterten Trommelfellen hatte ich dieses widerliche Zischen und Rauschen. Es war so laut, dass ich nicht merkte, dass ich ununterbrochen schrie.
Vor meinen Augen verwandelten sich die Bilder auf den Rundumschirmen in phantastische Farbenspiele. Ich merkte, dass ich langsam wahnsinnig wurde. Ab und zu rissen die Schleier auf, und ich erkannte, was vor mir und neben mir geschah.
Wie lang die Intervalle zwischen den einzelnen Momenten der Klarsichtigkeit waren, wusste ich nicht. Uns alle hatte auch das Zeitgefühl verlassen.
Halte dich ruhig! Nichts sonst hilft!, meldete sich das Extrahirn.
Wir hatten die mythenschwangere Welt Perpandron verlassen, aber die lautlosen Schrecken dieses Planeten verfolgten uns bis hierher. Was war vorgefallen? In welchem Teil des Raumes befanden wir uns? Wer oder was erzeugte diesen furchtbaren Effekt?
War es der Junge, der dort drüben lag und aussah wie eine tiefgefrorene Statue?
Nein!
Ein brenzliger Geruch begann durch die Zentrale zu ziehen. Aber auch das konnte eine Täuschung der gemarterten Sinne sein; ich sah keinen Rauch. Fartuloon geriet in mein Gesichtsfeld. Der kleine, massige Mann schwankte hin und her und kämpfte mit der Wildheit eines Tieres gegen die Einflüsse, die uns jede Kraft nahmen und unsere Körper unkontrollierbar zittern, sich aufbäumen und herumschleudern ließen.
Endlich kippte auch der Bauchaufschneider zur Seite, streckte sich, krümmte sich wieder zusammen und wurde bewusstlos. Er wandte mir in dem letzten Sekundenbruchteil sein Gesicht zu und schien mir etwas zuschreien zu wollen, aber seine Warnung oder Erklärung erreichte mich nicht mehr. Ich lag regungslos und völlig unfähig, mich zu bewegen, in dem Sessel. Noch einmal hörte ich einen gellenden Schrei, dann schlug die Bewusstlosigkeit nach mir.
Ich weiß nicht, ob es Sekunden, Minuten oder Stunden waren. Aber ich kam wieder zu mir.
Mein Extrahirn schrie unaufhörlich auf mich ein.
Blicke nach rechts! Nur zwei Personen sind von der Strahlung nicht befallen!
Mit unendlichen Schwierigkeiten und unter Aufbietung aller meiner noch verbliebenen Kräfte bewegte ich die Augäpfel.
Was ich sah, war unfassbar, unmöglich, unerklärlich ...!
Der Junge von Perpandron lag noch immer regungslos auf seiner Spezialbahre. Aber an ihm vorbei schritt mein Vater in die Richtung auf den Pilotensitz. Er ging federnd und zielbewusst, als wäre ein Robotskelett in seinem Körper eingebaut – oder als ob er gesund und ein Mann von fünfzig Arkonjahren wäre. Er wurde von seinem Willen gesteuert! Er, der nicht einmal in der Lage gewesen war, mehr als ja oder nein zu sagen, der nicht einmal bis zwölf hatte zählen können. Jetzt brauchte er keine künstliche Ernährung mehr. Er blieb kurz stehen, blickte einige Herzschläge lang aufmerksam in das Gesicht der regungslosen Gestalt und ging dann weiter. Der leere Pilotensessel schwang herum, als er ihn anfasste. Er setzte sich und streckte die Arme aus.
Ich war sicher, dass ich träumte.
Oder dass mir mein verwirrter Verstand eine schreckliche Illusion vorgaukelte. Jedenfalls begann Gonozal mit der präzisen Schnelligkeit eines geübten Raumpiloten Tasten zu drücken, Koordinaten zu speisen, eine Kursänderung herbeizuführen. Soviel konnte ich gerade noch erkennen, erfassen und klar verstehen.
Er hat fremdes Leben in sich!, sagte der Logiksektor.
Welches Ziel er immer anstrebte, es war nicht Kraumon, denn die Rechenmaschinen der ISCHTAR waren auf Kraumon eingestellt. Also wollte die lebende Mumie Gonozal verhindern, dass wir dorthin flogen. Totenstille herrschte jetzt in der Zentrale. Nur die Geräusche der Maschinen, jenes ununterbrochene Wispern und Flüstern – das war zu hören.
Gonozal wollte ganz allein das Schiff steuern. Das war so gut wie unmöglich, denn alle Hilfsmittel, die astrogatorische Abteilung, die Maschinen und die Menschen, konnte eine Person nicht beherrschen. Es sei denn, es wäre eine Art Übermensch. Ich wollte es nicht wahrhaben, aber Gonozal schien eine gefährliche, sehr weit führende Transition zu programmieren. Sie würde die ISCHTAR in größte Gefahren bringen.
Alle anderen sind bewusstlos! Nur du, Atlan, bist noch übrig!, gellte es in meinen Gedanken.
Ich versuchte zu atmen, bewusst zu atmen. Ich fühlte, wie sich meine Lungen füllten und leerten. Dann spannte ich probeweise meine Beinmuskeln an. Jene unsichtbare und rätselhafte Energie, die uns bewusstlos gemacht hatte, schien im Augenblick nicht so sehr auf mich zu wirken. Ich wusste, dass ich diesen spärlichen Rest von Lebensenergie der ARK SUMMIA zu verdanken hatte, dem aktivierten Extrahirn.
Es gelang mir beim ersten Versuch, den Oberkörper von der Lehne des Sessels nach vorn zu stemmen. Meine Arme begannen zu zittern. Ich war augenblicklich von kaltem Schweiß überströmt.
Ich musste verhindern, dass Gonozal dem Autopiloten diese gewaltige Transition befahl. Sie würde uns alle, selbst als Bewusstlose, umbringen können! Ich winkelte meine Beine an; auch das gelang beim zweiten Versuch. Dann konzentrierte ich mich auf mein Vorhaben, auf den letzten Versuch, diese Transition zu verhindern.
An allen Gliedern zitternd, stemmte ich mich aus dem Sessel hoch und konnte gerade noch meinen Sturz nach vorn abfangen, indem ich meine Hände in die gepolsterten Seitenlehnen krallte. Dann bewegte ich mich wie ein Betrunkener schwankend vorwärts. Ich taumelte hin und her und versuchte, die etwa zwanzig Schritte bis zum Pult zurückzulegen. Auf den Bildschirmen wirbelten fremde Sterne wie ein Mahlstrom vorbei. Das Schiff war nicht stabilisiert und wirkte wie ein Spielzeugkreisel oder ein Stück Holz, das von einem Bach mitgerissen wurde.
Nach etwa einem Dutzend Schritten, die meine letzten Kraftreserven verzehrten, knickte ich in den Knien zusammen. Aber es waren nicht Muskeln, die mir nicht mehr gehorchten, sondern der Wille fehlte. Jene geheimnisvolle Kraft lähmte die Nerven. Ich konnte gerade noch die leblos herunterhängenden Arme nach vorn reißen und meinen Fall abfangen.
Ich schlug mit Kopf und Hals hart gegen die Stiefel eines regungslos daliegenden Besatzungsmitglieds. Der Boden der Zentrale war mit den zusammengekrümmten Gestalten der Frauen und Männer bedeckt, wie nach einem tödlichen Gefecht. Eine ungeheure Müdigkeit fasste abermals nach mir.
Wieder begann mein lautloser Kampf gegen die elementare Schwäche.
Auf! Du musst! Nur du allein kannst die ISCHTAR und sechshundert Frauen und Männer retten!, zischte das Extrahirn.
Mein rechtes Ohr lag auf dem federnden, weichen Bodenbelag. Ich konnte die Geräusche hören, die das Schiff verursachte: das Brummen der Maschinen, das Ächzen der Verbände, die überstrapaziert wurden. Dazwischen immer wieder die klickenden, schnarrenden und winselnden Geräusche, das Rattern des Kursrechners und die Schaltungen, die der lebende Leichnam – mein Vater! – Gonozal durchführte.
Versuche es!
Wieder einmal war ich völlig allein mit mir und meinen Anstrengungen. Es gab niemanden, nicht einmal den Magnetier, der mir helfen konnte. Ich zwang mich dazu, tief durchzuatmen und bekämpfte so die aufziehende Ohnmacht. Wieder stand ich zentimeterweise auf, stemmte mich vom Boden weg, sackte noch einmal zusammen. Ich versuchte es noch ein drittes Mal. Es gelang mir, mich auf Knie und Ellbogen aufzustützen und zog mich schließlich an einer Sessellehne hoch. Ich zitterte am ganzen Körper und war wieder schweißüberströmt.
Gonozal saß noch immer vor dem Kontrollpult und tastete den neuen Kurs ein.
Es war absolut sicher, dass die unbekannte Kraft ihn manipulierte. Er würde verhindern, dass wir jemals Kraumon erreichten. Ich befand mich jetzt vier Schritte von Gonozals Rücken entfernt.
Reiße ihn von den Kontrollen weg!, gellte die Stimme des Extrahirns in meinen Gedanken.
Ich hob mit einer mühevollen, langsamen Bewegung meine Arme und versuchte, mit den kraftlosen Fingern die Schultern Gonozals zu erreichen. Noch ein Schritt! Und endlich gelang es mir – ich packte die lebende, von einem fremden Verstand ausgefüllte Marionette an beiden Schultern und riss sie mit aller Kraft von den Kontrollen nach hinten.
Mit unbewegtem Gesicht drehte sich Gonozal halb herum.
Seine geisterhaften Augen sahen mich, blickten durch mich hindurch und registrierten lediglich eine Störung, eine Unterbrechung des Programms.
Gonozal hob den Arm, packte mich an der Brust und schleuderte mich mühelos vier Meter weit durch die Zentrale. Ich stolperte rückwärts, die Wucht des Stoßes trieb mich zurück zu meinem Sessel. Hart und krachend fiel ich in die Polsterung des Kontursitzes zurück und fühlte erst Sekunden später den Schmerz.
Versuche es trotzdem wieder!, schrie der Logiksektor auf.
Ich lag wie eine Gliederpuppe im Sessel und konnte mich nicht mehr bewegen, so sehr ich mich auch anstrengte. Gonozal drehte sich mit der unerschütterlichen Ruhe einer wohlprogrammierten Maschine wieder herum und widmete sich schweigend den Schaltungen.
Es war eine gespenstische Situation.
Drei Hirne funktionierten noch in diesem todgeweihten Schiff. Eines davon war meines; mühsam kontrolliert vom Logiksektor. Das andere war das Hirn des Imperators, ebenfalls kontrolliert: in diesem Fall von etwas Fremden, Unbegreiflichen. Das dritte schien der Bordrechner zu sein, der jetzt gerade die nächste Transition vorbereitete.
Ich stöhnte auf.
Der Laut war absolut fremd und ungewöhnlich in diesem tödlichen Schweigen der Zentrale. Noch immer wirbelte die ISCHTAR wie eine Kugel durch den Raum. Sie war ein Spielzeug einer fremden Macht.
Ich lag in meinem Sessel und konnte nicht einmal meine Augen bewegen. Ich musste regungslos und gelähmt, aber mit funktionierenden Sinnen, Gonozals Schaltungen mit ansehen.
Ich war kraftlos.
Aber keineswegs ohne Bewusstsein. Ich nahm alle Vorgänge wie durch einen leichten Nebel wahr, der auch die Geräusche dämpfte.
Die ISCHTAR raste, annähernd in der Geschwindigkeit des Lichtes, auf den Schnittpunkt einer Transition zu. Nur Gonozal wusste, in welchen Bezirk des Weltraums uns dieser Sprung führen würde. Nein!
Auch er weiß es nicht!, korrigierte mich das Extrahirn.
Richtig! Nur die seltsame Kraft, die mehr als sechshundert Menschen betäubt hatte und von der Gonozal dirigiert wurde, kannte das unbegreifliche Ziel. Die Zeit verging voller unheimlicher Spannung. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und was ich tun konnte. Ich war vollständig handlungsunfähig. Der schweigende Kampf hatte zu nichts geführt. Ich war nur noch der gelähmte Zuschauer.
Ich sah einen Teil der Instrumente und erkannte, dass die Transition unmittelbar bevorstand. Zeiger schnellten nach rechts. Farbige Anzeigen glühten auf. Die Ziffern in ihren leuchtenden Feldern veränderten sich mit unerbittlicher Langsamkeit.
Er bringt das Schiff aus unersichtlichen Gründen an ein anderes Ziel, verkündete der Logiksektor.
Noch immer konnte ich mich nicht rühren. Ich sah nur Gonozal, der jetzt seine Hand ausstreckte, um nach dem Schalter für den Startvorlauf zu greifen. Aber aus den Augenwinkeln konnte ich noch immer den Jungen von Perpandron undeutlich erkennen. Von ihm ging diese fremde Kraft keineswegs aus, denn er lag nach wie vor regungslos da.
Dann heulte kurz die Sirene auf.
Die ISCHTAR ging in eine Transition. Für mich war es, als ob der Metallkoloss sich aufschreiend wehrte. Das Schiff gab einen schrillen Ton von sich. Es war eine Mischung aller Geräusche, die ich mir vorstellen konnte. Träger schienen zu brechen, Verbindungen zu reißen, Nieten und Schrauben zu brechen, die Maschinen heulten auf, sämtliche Schaltungen knisterten. Auf den Bildschirmen befanden sich plötzlich irre Lichterscheinungen. Die Lautsprecher prasselten und knisterten.
Achtung! Der Transitionsschock!
Während mich ein scharfer, würgender Schmerz überflutete, saß Gonozal noch immer regungslos und ungerührt da. Seine Finger schwebten wartend über den unzähligen Schaltern und Kontrollen.
Die Transition ergriff das Schiff, riss es aus dem normalen Umfeld des Weltraums und schleuderte es durch den Abgrund aus Raum, Zeit und Entfernungen.
Ich wurde ohnmächtig. Der letzte Eindruck, den ich hatte, war der jener regungslosen Figur schräg vor mir. Die Störungslinien auf den vielen Bildschirmen umloderten Gonozal wie eine mythische Figur.
*
Ich erwachte wieder in einem Feuer aus Schmerzen. Ich war blind, meine Ohren gellten, in meiner Nase lag ein stechender Geruch. Jeder einzelne Nerv schien mit glühenden Nadeln gepeinigt zu werden. Ich zwang mich, die Lider nicht zu heben, denn durch die Haut der Augenlider drang eine helle, schon jetzt schmerzende Helligkeit.
Aufwachen! Zwinge dich! Was wird Gonozal als nächstes tun?, schrie der Extrasinn auf.
Ich öffnete die Augen. Die Stille in diesem Geisterschiff wurde, wie schon vor Sekunden oder vor einer kleinen Ewigkeit, nur vom flüsternden Arbeitsgeräusch der Elektronik durchbrochen.