Nr. 290

– ATLAN exklusiv Band 151 –

 

Die Zeitkapsel

 

Der kosmische Kundschafter im Strudel der Zeit – er wirft einen Blick in die Zukunft

 

von H. G. Ewers

 

 

Auseinandersetzungen im Innern und Kämpfe gegen äußere Feinde – sie bestimmen gegenwärtig das Geschehen im Großen Imperium der Arkoniden. Während die imperialen Flottenverbände gegen die mächtigen Methans im schweren Ringen begriffen sind, gärt es auf vielen Welten des Imperiums. Schuld daran ist einzig und allein Orbanaschol, der Brudermörder und Usurpator, der in seiner Verblendung und Korruptheit einen politisch völlig falschen Weg beschritten hat.

Die Tage Orbanaschols scheinen gezählt, und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die Gegenkräfte im Imperium stark genug sind, den Usurpator vom Thron zu stoßen.

Kristallprinz Atlan, der eigentliche Thronfolger, und seine verschworenen Gefährten, die Orbanaschol bisher schwer zu schaffen machten, sind augenblicklich allerdings nicht in der Lage, gezielt einzugreifen. Kraumon, ihre geheime Stützpunktwelt, wurde von den Methans zerstört, und Atlan selbst weiß nichts Genaues über das weitere Schicksal seiner rund 15.000 Kampfgefährten.

Algonkin-Yatta, der kosmische Kundschafter, der sich an Atlans Spuren geheftet hat, ist sich seinerseits im unklaren über das Los des Kristallprinzen. Auf seiner Suche nach Atlan entdeckt er jedoch ein Gerät, von dem er sich wertvolle Dienste erhofft.

Dieses Gerät ist DIE ZEITKAPSEL ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Algonkin-Yatta – Der kosmische Kundschafter von Ruoryc reist durch Raum und Zeit.

Anlytha – Algonkin-Yattas exotische Begleiterin.

Khoruna Skapron – Ein zweifacher Sonnenträger.

Orega Turketter – Ein berüchtigter Raumpirat.

1.

 

Orega Turketter hatte die Nachricht durch einen Kurier übermittelt bekommen, und war mit seinen beiden Piratenschiffen sofort aufgebrochen, um den Punkt im Raum noch vor dem angekündigten Handelsraumer zu erreichen.

Im Unterschied zu sonst hatte er das kleine Kurierschiff nicht wieder fortgeschickt, sondern den Kommandanten angewiesen, in der Ortungsdeckung einer kosmischen Trümmerwolke auf ihn zu warten. Turketter wollte nach Abschluss des neuen Piratenakts wieder einmal persönlich in seinem Geheimstützpunkt aufkreuzen, der schon oft wertvolle Informationen geliefert hatte.

Der Pirat saß in der Steuerzentrale der OCHTEK und verfolgte die Arbeit der Zentralbesatzung. Er pflegte nur in den seltensten Fällen aktiv in die Leitung eines seiner Raumschiffe einzugreifen, sondern überließ das in der Regel dem jeweiligen Kommandanten, der seine Befehle allerdings von ihm erhielt.

Kommandant der OCHTEK war Krothe Solk, ein vierundfünfzig Arkonjahre zählender Arkonide und ehemaliger Kommandant eines Schlachtschiffs der Imperiums-Flotte. Krothe Solk hatte sich im Dienst des Imperiums vielfach bewährt und war mit hohen Auszeichnungen dekoriert worden – bis das Oberkommando der Flotte dahinterkam, dass er heimlich Beutegut an Händler verschacherte und auch nicht davor zurückschreckte, auf arkonidischen Kolonialplaneten, die er mit seinem Schiff vor Angriffen durchgebrochener maahkscher Einheiten schützte, wertvolle Güter im Namen des Großen Imperiums zu beschlagnahmen und mit hohem Profit zu verkaufen.

Als Krothe Solk nach Arkon zurückbeordert worden war, ohne dass das Oberkommando Gründe dafür angab, war er infolge seines schlechten Gewissens argwöhnisch geworden. Er hatte auf dem Planeten Aspurh, der ihm bisher als Kontaktwelt zu den Händlern gedient hatte, versucht, sich abzusetzen und eine Position auf einem Händlerschiff zu bekommen. Aber die Händler wussten bereits, dass er auf Arkon in Ungnade gefallen war. Sie ließen ihn abblitzen. Daraufhin inszenierte Solk mit Hilfe von Offizieren, die an seinen dunklen Geschäften beteiligt gewesen waren, eine Meuterei auf seinem eigenen Schiff, ließ alle Widersacher beseitigen und floh in einen Raumsektor, von dem er wusste, dass dort Piraten aufzukreuzen pflegten.

Zwei andere Schlachtschiffe des Großen Imperiums waren ihm jedoch heimlich gefolgt. Sie stellten ihn und hätten sein Schiff – da er eine Kapitulation ablehnte – zusammengeschossen, wären ihm nicht im letzten Augenblick zwei Schiffe des Piraten Orega Turketter zu Hilfe gekommen. Die beiden Imperiumsschiffe wurden nach kurzem Gefecht in die Flucht geschlagen. Turketter aber übernahm Solk mitsamt seinem Schlachtschiff in seine Dienste. Seitdem diente Krothe Solk ihm und seinen schmutzigen Aktivitäten – und er war ihm treu ergeben, weil es für ihn keinen Weg zurück gab.

Das alles ging Orega Turketter durch den Kopf, während er beobachtete, wie Krothe Solk die OCHTEK, die ehemalige KART VON ARKON, befehligte. Der Raumpirat hatte an der Arbeit Solks nichts auszusetzen. Dennoch überlegte er, ob es ratsam war, ihn noch länger für sich arbeiten zu lassen. Krothe Solk war zu tüchtig als Schiffsführer und als Pirat. Die Leute, die er befehligte, waren ihm ergeben und würden alles tun, was er ihnen befahl. Wenn es ihm in den Sinn kam, die Führung der Piratenorganisation selber zu übernehmen, würden ihm wahrscheinlich nicht nur die Männer seines Schiffes folgen. Wahrscheinlich war es besser, ihn mit einem Auftrag zu betrauen, bei dem er den Tod fand.

Orega Turketter schob diesen Gedanken beiseite, als die beiden Piratenschiffe nach der letzten Transition in den Normalraum zurückkehrten und zum materiellen Bestandteil des vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums wurden. Er vergaß ihn jedoch nicht.

Ein Blick auf den Zeitmesser verriet ihm, dass sie es gerade noch geschafft hatten, kurz vor dem avisierten Handelsraumer zu rematerialisieren. Falls das Handelsschiff seinen Zeitplan einhielt, musste es in wenigen Zeiteinheiten ebenfalls seine Transition beenden und zur Durchführung eines Orientierungsmanövers in diesem Raumsektor rematerialisieren.

Über Hyperfunk erteilte Turketter den Kommandanten des zweiten Piratenschiffs neue Befehle. Es entfernte sich daraufhin von der OCHTEK und begab sich an einen Punkt, der nach den Berechnungen so lag, dass das Handelsschiff nach der Wiederverstofflichung genau zwischen den beiden Piratenschiffen und ihren Geschützen lag.

Gerade hatte es seine neue Position eingenommen, als auch schon die Strukturtaster anschlugen. Wenig später formte sich – scheinbar aus dem Nichts – die Ortungssilhouette des angekündigten Handelsraumers auf den Ortungsbildschirmen. Es handelte sich um ein fünfhundert Meter durchmessendes Kugelraumschiff, das an verschiedenen Konstruktionsdetails als Produkt einer der letzten Fertigungsserien erkannt wurde.

Orega Turketter frohlockte, denn ein solches Handelsschiff konnte nur einem Händler gehören, der die besondere Gunst der Clique um Imperator Orbanaschol genoss. Gewöhnliche Händler mussten sich mit ausgedienten und so gut wie schrottreifen Transportraumern der Imperiumsflotte begnügen und neuerdings mit den wenigen mehr oder minder zerschossenen Walzenraumer, die von den Maahks erbeutet worden waren. Wer ein nagelneues Raumschiff flog, musste ungewöhnlich gute Beziehungen zu einflussreichen Leuten haben – und transportierte normalerweise nur äußerst wertvolle Güter, die wiederum nur für die Mächtigen und Einflussreichen bestimmt waren.

»Heute machen wir die Beute des Jahrhunderts!«, rief der Piratenchef seinen Leuten zu. »Vorwärts, heizt den Burschen dort ein, bis sie froh sind, uns ihr Schiff und ihre Ware überlassen zu dürfen!«

Die Piraten ließen sich das nicht zweimal sagen. Aus den Strahlgeschützen der beiden Piratenschiffe lösten sich Salven, die in der Lage gewesen wären, den Handelsraumer mit einem Schlag zu vernichten. Aber das Feuer lag vor und hinter, unter und über dem Handelsschiff und diente nur dem Zweck, die Besatzung einzuschüchtern.

 

*

 

Nach der zweiten Salve befahl Turketter Feuereinstellung und rief das Handelsschiff über Hyperkom an.

»Hier spricht Turketter!«, stellte er sich vor, denn er legte keinen Wert darauf, anonym zu bleiben. Im Gegenteil, seine Erfolge hingen teilweise von dem Ruf ab, den er bei den Handelsschiffern besaß. »Ihr Leben liegt in meiner Hand. Ich kann es zerstören, kann es aber auch schonen, ganz wie ich will. Doch ich will nicht Ihr Leben, sondern Ihr Schiff und seine Fracht. Wenn Sie innerhalb von zwei Zeiteinheiten kapitulieren und mein Prisenkommando ohne Gegenwehr an Bord kommen lassen, dürfen Sie Ihr Schiff mit Rettungsbooten verlassen.«

Der Bildschirm des Hyperkoms wurde hell und zeigte Oberkörper und Gesicht eines etwa vierzigjährigen Arkoniden.

»Hier spricht Ayschir Bakten, lizenzierter Händler unter der Schirmherrschaft des Rates von Arkon!«, sagte der Arkonide mit zur Schau getragener Arroganz, unter der jedoch die Furcht zu bemerken war. »Sie begehen einen schweren Fehler, wenn Sie mein Schiff nicht in Ruhe lassen, Turketter. Meine Gönner werden Ihnen die gesamte Imperiumsflotte auf den Hals hetzen und nicht eher Ruhe geben, als bis Sie in der Auflösungskammer gelandet sind – falls Sie nicht mit einem Ihrer Schiffe vernichtet werden.«

Orega Turketter lachte nur.

»Die Imperiumsflotte wird kein einziges Schiff auf mich ansetzen, Bakten«, entgegnete er. »Sie hat Mühe, sich gegen die überall vordrängenden Maahks zu halten und ihre hohen Verluste einigermaßen zu ersetzen. An dieser Tatsache ändern auch Ihre hochgestellten Gönner nichts. Sie haben noch eine Zeiteinheit, um zu kapitulieren. Lassen Sie sie ungenutzt verstreichen, greife ich an. In dem Fall haben Sie und Ihre Leute das Leben verwirkt. Ich verlängere die Frist nicht.«

Die Maske der Arroganz fiel von Ayschir Bakten ab und machte tiefer Resignation Platz.

»Ich ergebe mich«, erklärte er mit tonloser Stimme. »Sie halten sich an Ihr Versprechen, die Besatzung und mich zu schonen?«

»Mein Ruf sollte Ihnen sagen, dass ich meine Versprechen stets einhalte«, erwiderte der Pirat. »Stoppen Sie und lassen Sie meine Prisenkommandos an Bord! Ende!«

Entgegen seiner Gewohnheit gesellte er sich selbst zu dem Prisenkommando, das von OCHTEK zu dem Handelsraumer geschickt wurde. Er erwartete, dass Ayschir Bakten neue Informationen über die politische Lage des Imperiums besaß und wollte sie von ihm selber hören, damit er entscheiden konnte, welche seinen Leuten zugänglich gemacht wurden und welche nicht.

Kurz darauf stand er dem Händler in der Steuerzentrale des Handelsraumers gegenüber, während das Gros der beiden Prisenkommandos bereits mit der Durchsuchung des Schiffes anfing.

»Wie geht es dem Imperator?«, fragte Turketter spöttisch. »Ich hörte davon, dass er nicht einmal mehr seinen engsten Mitarbeitern traut und immer neue Verhaftungen vornehmen lässt.«

»Orbanaschol III. ist ein Psychopath«, antwortete Ayschir Bakten mit deutlichem Ausdruck von Verachtung. »Er richtet das Große Imperium zugrunde, wenn ihm nicht bald Einhalt geboten wird. Von seiner dilettantischen Machtpolitik profitieren nur die Maahks, die in letzter Zeit an vielen Fronten Erfolge erringen konnten, weil unserem Imperium die politische Geschlossenheit fehlt.«

»So denkt man also in unmittelbarer Umgebung des Diktators«, meinte Turketter lauernd. »Aber soviel ich weiß, hat Orbanaschol eine große Stütze in der so genannten Macht der Sonnen gefunden. Oder irre ich mich da?«

Der Händler presste die Lippen zusammen, dann rang er sich zu einem Entschluss durch.

»Da wir mit den Rettungsbooten sowieso nur Unterlichtgeschwindigkeit erreichen und bestenfalls in einigen Jahren – die für uns infolge der Zeitdilatation nur Wochen bedeuten – wieder Kontakt mit der Zivilisation bekommen, kann ich ruhig offen sprechen«, sagte er leise. »Sie wissen sicher, dass die Macht der Sonnen ein Interessenverband ist, der sich aus den größten Industriellen des Imperiums zusammensetzt.

Anfangs unterstützten sie die Macht Orbanaschols massiv, da er ihnen hohe Gewinne garantierte. Heute ist das anders. Heute haben sie erkannt, dass Orbanaschol, bliebe er noch längere Zeit an der Macht, das Große Imperium in den Untergang führen würde. Daran können sie selbstverständlich nicht interessiert sein. Außerdem verfolgen sie seit einiger Zeit mit Sorge die Aktivitäten eines gewissen Atlan, der als Kristallprinz das Amt des Imperators beansprucht. Sie wissen, dass Atlan, falls er Orbanaschol stürzen kann, die Cliquenwirtschaft beseitigen würde, die ihnen soviel Profit einbringt.

Sie müssen deshalb Atlan zuvorkommen und selbst dafür sorgen, dass Orbanaschol beseitigt wird. Dann können sie bestimmen, wer das Amt des Imperators übernimmt – und sie wollen natürlich einen Mann an die Spitze bringen, der weitgehend ihre Interesse vertritt. Und selbstverständlich wollen sie auch verhindern, dass extreme politische Gruppierungen den jetzigen Imperator stürzen und die Macht übernehmen, um ihre politischen Vorstellungen durchzusetzen.«

Orega Turketter lachte.

»Sie sitzen also in der Klemme und stehen unter dem Zwang, ihren einstigen Günstling selbst zu beseitigen«, meinte er sarkastisch. »Das geschieht ihnen recht.« Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu: »Eigentlich muss ich ihnen Erfolg wünschen, denn auch mir liegt nichts daran, dass Kristallprinz Atlan oder eine Extremistengruppe die Regierung übernimmt.«

»Dann sollten Sie mein Schiff verschonen«, sagte der Händler. »Ich transportiere nämlich im Auftrag der Macht der Sonnen eine Ladung der besten Schwingkristalle für Feuerleitgeräte. Ihr Wert ist so ungeheuer hoch, dass man zehn hochindustrialisierte Planeten damit aufkaufen könnte. Sie sollen dazu verwendet werden, Geld für die Anwerbung von Flottenoffizieren für einen Umsturzplan zu gewinnen.«

»Und wie soll dieser Umsturzplan ablaufen?«, fragte der Pirat gespannt.

»Darüber weiß ich nichts«, antwortete Ayschir Bakten – und es klang aufrichtig. »Die Macht der Sonnen geht kein Risiko ein, seitdem der Imperator einige ihrer Mitglieder verhaften ließ. Er hat sicher keine konkreten Hinweise für seinen Verdacht, aber er schlägt eben neuerdings blind zu, weil er überall Verräter zu sehen glaubt.«

»Vielleicht flüstert ihm der Chef seines Geheimdiensts auch nur ein, er wäre von Verrätern umgeben«, meinte Orega Turketter.

»Lebo Axton?«, fragte Bakten und runzelte die Stirn. »Ich weiß es nicht. Dieser Krüppel scheint eine undurchsichtige Rolle zu spielen. Manche Leute der Macht der Sonnen halten ihn für ihren ärgsten Feind; andere Männer und Frauen sehen in ihm einen potentiellen Verbündeten. Ich selbst weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Ich habe ihn nur einmal gesehen und hatte nur den Eindruck, dass er eine überaus starke Persönlichkeit besitzt.«

Der Pirat erwiderte nichts darauf, da in diesem Augenblick einer seiner Leute in die Steuerzentrale kam und berichtete, was die Durchsuchung des Handelsraumers ergeben hatte. Dadurch wurde Baktens Aussage voll bestätigt.

Orega Turketter hatte Mühe, sich zu beherrschen.

»Eine ganze Schiffsladung voll Schwingkristalle!«, sagte er. »Damit könnte ich einen ganzen Flottenverband kaufen!«

»Sie hätten mehr davon, wenn Sie die Kristalle in die Hände gelangen ließen, für die sie bestimmt sind«, wandte Ayschir Bakten ein.

»Diese Leute würden trotzdem nichts mit mir zu tun haben wollen und mich jagen, wenn sie an der Macht sind«, erwiderte Turketter. »Nein, Bakten, in meinem Besitz nützen mir die Schwingkristalle viel mehr. Ich gebe Ihnen eine Stunde Zeit, mit Ihrer Besatzung das Schiff in der Hälfte der Rettungsboote zu verlassen. Grüßen Sie Lebo Axton von mir, falls Sie wieder einmal nach Arkon kommen sollten und ihn noch lebend dort antreffen!«

 

*

 

Die Kaperung des Handelsraumers mit seiner wertvollen Ladung gab Orega Turketter den Gedanken ein, wie er sich Krothe Solks entledigen konnte, ohne dass der Raumfahrer etwas Böses argwöhnte.

Nachdem die Besatzung mit Ayschir Bakten in ihren Rettungsbooten abgeflogen war, hielt er eine Besprechung ab, in der er die Notwendigkeit betonte, die Schwingkristalle so schnell wie möglich zum Erwerb neuer Raumschiffe zu verwenden. Er begründete das damit, dass der Sturz Orbanaschols in absehbarer Zeit erfolgen würde und dass der neue Imperator sich Popularität dadurch verschaffen würde, dass er strengere Maßnahmen gegen Piraterie und Schwarzhandel anordnete. Darunter würde auch eine Aktion gegen alle Werften und Händler fallen, die zur Zeit noch ohne Lizenz Raumschiffe bauten und schwarz verkauften.

Nachdem er getan hatte, als müsse er überlegen, wen er mit der verantwortungsvollen Aufgabe betrauen würde, Kontakt mit der Schwarzhandelsorganisation aufzunehmen, die Raumschiffe verkaufte, wandte er sich an Solk und sagte:

»Ich kann mir niemanden vorstellen, der besser dazu geeignet wäre, ein Geschäft vorzubereiten, bei dem – sagen wir – als erstes fünf Großkampfschiffe den Besitzer wechseln, als dich, Krothe. Du kannst entsprechend auftreten und kennst dich mit Großkampfschiffen von allen meinen Mitarbeitern am besten aus, so dass ich bei dir die Gewissheit habe, dass uns niemand betrügen kann. Deshalb wirst du mit einem Beiboot der OCHTEK aufbrechen und nach Leslurgha fliegen. Nimm dort Kontakt mit dem Händler Yamtron auf und lege alle Einzelheiten der Lieferung und der Besatzung fest.«

»Yamtron wird darauf bestehen, eine Probe der Schwingkristalle zu sehen und prüfen zu lassen«, wandte Krothe Solk ein, wie Orega Turketter erwartet hatte. »Kein Händler verlässt sich auf bloße Versprechungen – schon gar nicht bei einem solchen Großauftrag.«

»Das ist richtig«, gab Turketter zu. »Du wirst deshalb einen Laderaum voller Schwingkristalle mitnehmen.«