Nr. 333
Atlantis-Patrouille
Eine Zeitkapsel im Brennpunkt der Interessen
von H. G. Ewers
Sicherheitsvorkehrungen haben verhindert, dass die Erde des Jahres 2648 einem Überfall aus fremder Dimension zum Opfer gefallen ist – in der Form eines plötzlich wieder aufgetauchten Stückes des vor Jahrtausenden versunkenen Kontinents Atlantis.
Atlan und Razamon, der ehemalige Berserker, haben als einzige den »Wölbmantel« unbeschadet durchdringen können, mit dem sich die geheimnisvollen Herren der FESTUNG ihrerseits vor ungebetenen Gästen schützen. Die beiden Männer landeten auf einer Welt der Wunder und der Schrecken – mit dem Ziel, die Beherrscher von Pthor schachmatt zu setzen, auf dass der Menschheit durch die Invasion kein Schaden erwachse.
Nach vielen gefahrvollen Abenteuern, die am Berg der Magier ihren Anfang nahmen, haben Atlan und Razamon zusammen mit ihren neuen Kampfgefährten dieses Ziel inzwischen erreicht. Der Angriff auf die FESTUNG, gemeinsam mit den Kindern Odins vorgetragen, war von Erfolg begleitet.
Der »Dimensionsfahrstuhl« Pthor gefährdet nun die Erde nicht mehr. Er befindet sich nach den vorangegangenen apokalyptischen Ereignissen von Ragnarök, der Stunde der Götterdämmerung, mit Atlan unterwegs auf dem Flug durch fremde Dimensionen.
Was aber geschieht nach dem Verschwinden des »Neuen Atlantis« auf der Erde? Hier, rund ein halbes Jahr nach der Entmaterialisierung des mysteriösen Kontinents, erscheint ein neuer Besucher. Er wird zuerst geortet von der ATLANTIS-PATROUILLE ...
Algonkin-Yatta – Ein Fremder auf Terra.
Loggy – Algonkin-Yattas Partner.
Anlytha – Algonkin-Yattas Gefährtin vertreibt sich die Langeweile.
James McDuffy und Corda Ragsor – Mitglieder der Atlantis-Patrouille.
Allan D. Mercant – Chef der Solaren Abwehr.
Tolperkohn – Ein verräterischer Ara.
Atlantis-Patrouille
Die vollautomatisierte Orbitstation ARGUS gehörte zu jenen zahlreichen erdnahen Raumstationen, die in rund 36.000 Kilometern Höhe mit der gleichen Geschwindigkeit um die Erde kreisten, mit der Terra um sich selbst rotierte. Man nannte so etwas einen »stationären Orbit«.
Was ARGUS von den anderen erdnahen Raumstationen unterschied, war die spezialisierte Aufgabenstellung der Intensiv-Überwachung jenes atlantischen Seegebiets, in dem am 30. 8. 2648 unter mysteriösen Umständen ein Teil des vor über zehntausend Jahren untergegangenen Inselkontinents Atlantis aufgetaucht und am 1. September 2648 wieder unter ebenso mysteriösen Umständen verschwunden war.
Und mit dem »Neuen Atlantis« war Lordadmiral Atlan verschwunden – oder schon vorher, denn die Verantwortlichen der Erde wussten nur, dass Atlan gemeinsam mit dem geheimnisvollen Razamon in Richtung des Neuen Atlantis aufgebrochen und seitdem verschollen war.
Seitdem war genau ein halbes Jahr vergangen. Die zahlreichen leistungsstarken Schutzschirmprojektoren auf dem Meeresboden und im erdnahen Weltraum waren dreieinhalb Monate nach dem Verschwinden des Inselkontinents abgeschaltet worden.
Nur selten noch dachten die Terraner an das Auftauchen und Verschwinden jenes nebelverhangenen Landzipfels. Es gab jeden Tag genug andere Meldungen, die über die zahlreichen planetarischen, interplanetarischen und interstellaren Trivideokuben flimmerten und tönten.
Einige Menschen allerdings würden es niemals vergessen. Zu ihnen gehörte Perry Rhodan, Großadministrator des Solaren Imperiums und bester Freund des USO-Lordadmirals.
Perry Rhodan sorgte sich noch immer um seinen Freund und versuchte alles, um Aufklärung über dessen Schicksal zu erhalten. Doch das war nicht alles. Rhodan schätzte die Gefahr, die von dem Neuen Atlantis trotz seines Verschwindens noch immer drohen konnte, relativ hoch ein. Er ließ einen der Projektor-Satelliten zu einem der hochwertigen Überwachungs-Satelliten umbauen, dessen Mess-, Beobachtungs- und Auswertungssystemen nichts entging, was sich in dem kontrollierten Seegebiet abspielte.
Eingeweihte hatten mehrmals behauptet, ARGUS würde sogar die geringsten Schwankungen in der Plankton-Population registrieren.
*
Leutnant James McDuffy dachte nicht an derartige Dinge, während er im engen Computerraum seiner alten Space-Jet umherkroch. Der Doughnut, wie das ausrangierte Beiboot eines verschrotteten Schnellen Kreuzers der Imperiumsflotte von den Frauen und Männern der »Atlantis-Patrouille« genannt wurde, sah nur noch äußerlich wie eine Space-Jet aus.
In Wirklichkeit war die Jet nicht viel mehr als ein Luftgleiter, der allerdings auch im interplanetarischen Verkehr hätte eingesetzt werden können. Konverter und Funktionssysteme des Lineartriebwerks sowie verschiedene Sektionen des ursprünglichen Bordcomputers waren ausgebaut, überholt und wieder verwendet worden. Der Rest genügte völlig, um Patrouillenflüge über dem Seegebiet durchzuführen, in dem das Neue Atlantis aufgetaucht und wieder verschwunden war.
Nur das Relikt des einstigen Bordcomputers streikte manchmal – so, wie an diesem 1. März des Jahres 2649 Erdzeit ...
Als der Summer des Bordtelekoms die Stille an Bord zerschnitt, verzog Leutnant McDuffy unwillig das Gesicht.
»Soll der Teufel sich um den Funk kümmern!«, schimpfte er.
Der Teufel schien allerdings nicht dazu bereit zu sein. Jedenfalls fiel das Summen dem Leutnant nach einigen Minuten so sehr auf die Nerven, dass er sich ächzend und fluchend in dem nur knapp vierzig Zentimeter hohen Raum drehte und durch die runde Montageluke in die Steuerkanzel kroch.
Stöhnend richtete er sich auf und wankte (sein rechtes Bein war eingeschlafen) zum Funkpult. Mit einem Fausthieb auf die betreffende Taste schaltete er den Bordtelekom ein.
Die Bildfläche wurde schlagartig hell. Das Gesicht einer jungen Frau mit rotbrauner Haut und kupferfarbenem Haar erschien darauf. Es war ein schönes Gesicht, das allerdings zur Zeit ärgerlich verzogen war.
»Haben Sie vielleicht geschlafen, Leutnant, weil Sie so lange brauchten, um sich zu melden?«, fragte die Frau mit dunkler Stimme.
McDuffys Gesicht lief vor Zorn rot an.
»Ich habe mit dem Bordcomputer geschlafen, Captain«, erwiderte er. »Und mein rechtes Bein schläft jetzt noch.«
Der Ärger verschwand vom Gesicht des weiblichen Captains.
»Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht, McDuffy. Wann ist Ihre Jet einsatzbereit? In zweieinhalb Stunden fängt Ihr Patrouillenflug an.«
»Dann besorgen Sie mir inzwischen schon Ersatz für den Doughnut, Captain Ragsor«, erwiderte der Leutnant. »Ich weiß nicht, warum der Bordcomputer streikt – und ohne funktionierenden Computer lassen sich die Ortungsergebnisse nicht vergleichen und auswerten.«
Captain Corda Ragsor machte ein betrübtes Gesicht.
»Für die Atlantis-Patrouille gibt es keine Ersatz-Fahrzeuge«, erklärte sie. »Für uns ist das Schlechteste noch viel zu gut. Ich wette, der Großadministrator hat keine Ahnung, wie die untergeordneten Stellen seine Anweisung zur permanenten gründlichen Überwachung des Gebiets von Neu-Atlantis ausführen.«
»Die Versorgungsbullen sitzen auf ihren Materialbergen und verteidigen sie mit Zähnen und Klauen!«, schimpfte Leutnant McDuffy. »Warum beschweren wir uns eigentlich nicht?«
Corda Ragsors Gesicht wurde abweisend.
»Das zu entscheiden überlassen Sie bitte mir, Leutnant!«, entgegnete sie. »Versuchen Sie, den Bordcomputer soweit hinzukriegen, dass Sie den routinemäßigen Patrouillenflug planmäßig absolvieren können! Ist das klar, McDuffy?«
Der Leutnant grinste.
»Klar, Captain. Warum sollte eigentlich diesmal etwas Besonderes geschehen! Und falls das Neue Atlantis wieder auftaucht, sehe ich es auch mit bloßem Auge.«
»Wenn Sie nicht gerade schlafen«, erwiderte Captain Ragsor ironisch und unterbrach die Verbindung.
James McDuffy schaltete den Bordtelekom aus, tastete sich am Getränkeautomaten einen Becher Kaffee, setzte sich in einen der fünf Kontursessel und schlürfte das heiße Getränk mit großem Behagen.
Nicht zum ersten Mal überlegte er, wie er es anstellen sollte, seine Vorgesetzte zu einem Rendezvous zu überreden. Corda Ragsor war eine schöne und interessante Frau – und James McDuffy war jung genug, um sich zu wünschen, Corda in einen der feudalen Clubs in Angra do Heroismo führen zu können und dabei von seinen Kameraden und Freunden gesehen zu werden. Leider hatte sie bisher alle seine diesbezüglichen Einladungen abgelehnt.
Verärgert warf Leutnant McDuffy den leeren Kaffeebecher in die Öffnung des Abfallvernichters und kroch abermals auf den Gitterrost aus Metallplastik, der sich unter den Hauptelementen des Bordcomputers befand.
Eigentlich, so sagte er sich, war alles gar nicht weiter schlimm. Bevor er zur Atlantis-Patrouille versetzt worden war, hatte er als normaler Angehöriger der Küstenwache eine bestimmte Route zwischen den Azoren und der Meerenge von Gibraltar überwacht und dafür gesorgt, dass leichtsinnige Menschen, die sich mit kleinen Segel- oder Motorbooten ins offene Meer gewagt hatten und an der rauen See scheiterten, vor dem Ertrinken bewahrt wurden.
Im Unterschied zu jener Zeit flog er heute wenigstens nicht nur einen gewöhnlichen Flugleiter, sondern ein echtes Raumfahrzeug, wenn auch ein kastriertes, wie Piero Francia, sein Ortungstechniker, zu sagen pflegte.
Als der Summer des Bordtelekoms abermals ertönte, zuckte McDuffy so heftig zusammen, dass er sich den Schädel an einem Computerelement anstieß. Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen und versetzte ihn in ohnmächtige Wut. Er nahm den unterarmlangen Detektor, mit dem er die Fehlerquelle im Computer gesucht hatte, und stieß ihn wieder und wieder gegen die Stelle, die seinem Kopf so übel mitgespielt hatte.
Als er erschöpft innehielt, bemerkte er verblüfft, dass der Summer des Bordtelekoms schwieg. Das war so ungewöhnlich, dass er es zuerst nicht glauben wollte.
Doch als er Schritte und danach die Stimme von Captain Ragsor hörte, wusste er, dass sein Gehör noch in Ordnung war.
»Kommen Sie heraus, Leutnant!«, schrie Corda Ragsor aufgebracht. »Wir müssen sofort starten!«
James McDuffy lachte, doch dann wurde ihm klar, dass die Stimme seiner Vorgesetzten sich vor Erregung beinahe überschlagen hatte. Corda Ragsor scherzte also offenbar nicht.
»Ich komme!«, rief er zurück.
Als er durch das Montageluk mehr fiel als kroch und sich ächzend aufgerichtet hatte, sah er, dass Captain Ragsor vor dem Hauptsteuerpult saß und die Systeme durchcheckte.
»Sie wollen tatsächlich mit mir fliegen – und noch dazu allein, Captain?«, sagte er.
»Allerdings«, gab Corda Ragsor zurück, ohne den Kopf zu wenden. »Aber geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin, McDuffy. Ich fliege mit Ihnen allein, weil ARGUS das Auftauchen eines verdächtigen Objekts im Gebiet der Atlantis-Patrouille gemeldet hat und weil die übrige Besatzung des Doughnut nicht vor einer Stunde hier sein kann.«
*
Die Aussicht, endlich einmal etwas Aufregendes zu erleben, ließ Leutnant James McDuffy handeln, ohne vorher zu fragen.
Er unterstützte seine Vorgesetzte beim Durchchecken der Bordsysteme, danach nahm er auf Captain Ragsors Anweisung vor dem Orterpult Platz, vor dem sonst Piero Francia zu sitzen pflegte. Der weibliche Captain übernahm dafür an seiner Stelle die Aufgabe der Steuerung.
Erst, als die Space-Jet gestartet war und die oberirdischen Anlagen des Fusionskraftwerks von Ponta Delgada überflog, setzten seine normalen Denkvorgänge wieder ein.
»Was soll das für ein Objekt sein, das von ARGUS geortet wurde, Captain?«, fragte er.
Corda Ragsor lächelte flüchtig.
»Ein verdächtiges Objekt, Leutnant.« Sie wurde ernst. »ARGUS konnte weder seine Masse noch seine Formen exakt bestimmen, sondern nur die Position.«
»Und woher ist es gekommen?«, erkundigte sich McDuffy.
»Auch das konnte ARGUS nicht feststellen«, antwortete Captain Ragsor. »Das Objekt war plötzlich da – und ich hoffe, es verschwindet nicht, bevor wir es erreicht haben.«
Leutnant McDuffy spürte plötzlich, dass er feuchte Handflächen hatte. Er begriff, dass das, was sie an der durchgegebenen Position erwartete, nicht unbedingt nur aufregend sein musste. Es konnte durchaus auch gefährlich sein – und vielleicht sogar tödlich.
Zum ersten Mal fragte er sich, warum die Gesamtleitstelle der terranischen Küsten- und Meeresüberwachung ausgerechnet ihn und andere eigentlich ganz gewöhnliche Frauen und Männer zur Atlantis-Patrouille versetzt hatte. Noch dazu, wo es verschiedene Spezialisten der USO gab, die schon zu ihren Lebzeiten einen legendären Ruf erworben hatten und überall dort eingesetzt wurden, wo es brenzlig war.
Die Verantwortlichen mussten sich geirrt haben. Offenbar hatten sie niemals damit gerechnet, dass im Überwachungsgebiet tatsächlich noch einmal etwas Besonderes geschehen würde. Aber es war etwas Besonderes geschehen – und er, ein einfacher Leutnant der Küstenwache, sah sich mit diesem Besonderen und Unheimlichen konfrontiert.
»Was orten Sie, Leutnant McDuffy?«, fragte Captain Ragsor.
James McDuffy fuhr zusammen und nahm wahllos einige Schaltungen vor. Er hatte doch tatsächlich vergessen, dass bei diesem Flug ihm die Bedienung der Ortungsinstrumente zufiel.
»Wasser, viel Wasser, Captain«, antwortete er, um überhaupt etwas zu sagen. »Dieses Überbleibsel eines hochwertigen Bordcomputers liefert ansonsten nur einen wirren Datensalat.«
Er starrte auf das Anzeigefeld des Massetasters, in dem der Leuchtbalken unablässig zwischen Minimum und Maximum pendelte. Die Auswertungsanzeige blieb dunkel, da der Bordcomputer noch immer streikte.
McDuffy fuhr ununterbrochen über die Sensorpunkte der Computerschaltungen, aber das Positronengehirn verweigerte weiter den Dienst. Kurz entschlossen versuchte es der Leutnant mit etwas, das unter Computerspezialisten »Wechselbad« genannt wurde. Abwechselnd drosselte und erhöhte er die Energiezufuhr für den Bordcomputer.
Captain Ragsor hatte unterdessen eine Funkverbindung zur Orbitstation ARGUS hergestellt und bat um neue Kursdaten. Eine menschlich klingende Stimme gab die Daten durch, obwohl es in ARGUS keinen einzigen Menschen gab.
»Wir sind nur noch zwanzig Kilometer von dem Objekt entfernt, Leutnant McDuffy«, sagte Corda Ragsor daraufhin. »Sehen Sie zu, dass Sie das Computerrelikt zur Mitarbeit bewegen können!«
»Das Ding will nicht«, stellte McDuffy verbittert fest. Kurz entschlossen tat er etwas, das jeden Kybernetiker in helles Entsetzen gestürzt hätte: Er schaltete die Energiezufuhr für den Bordcomputer vollständig aus.
»Was haben Sie getan?«, schrie Captain Ragsor.
Doch da hatte McDuffy die Energiezufuhr bereits wieder aktiviert. Indem er mit einer Hand die elektronische Plombe auskuppelte, schob er mit der anderen Hand den Schalthebel weit über die rotmarkierte Überlastungslinie hinaus.
»Schocktherapie!«, erklärte er trocken.
»Aber Sie hatten dem Computer die Energie vollständig gesperrt, Leutnant«, erwiderte Corda Ragsor verzweifelt. »Das bedeutet, dass während dieser Zeit seine Speicherfelder zusammengebrochen sind und er weder seine Programmierung noch seine Erinnerungen besitzt.«
McDuffy zuckte die Schultern.
»Schlechter als vorher können wir gar nicht dran sein«, meinte er gleichmütig.
Plötzlich leuchteten seine Augen auf.
»Wir sind besser dran, Captain, viel besser!«, rief er. »Die Kontrollen zeigen wieder normale Werte an.«
»Das ist unmöglich!«, protestierte der weibliche Captain schwach.
Leutnant James McDuffy hörte schon nicht mehr hin. Sein Blick heftete sich wie gebannt auf die Auswertungsanzeige des Massetasters, die soeben aufgeleuchtet war.
»Hochwertiges Metallplastik«, flüsterte er mit heiserer Stimme. »Masse schwankt zwischen plus und minus dreiundvierzig Tonnen.«
»Der Computer hat den letzten Rest Verstand verloren, Leutnant«, rief Captain Ragsor. »Einen Minus-Massewert gibt es überhaupt nicht.«
»Hier schon«, erwiderte James McDuffy. »Die Schwankungsintervalle werden übrigens immer länger und verlagern sich stärker nach plus.«
Er fing einen Plastikstreifen auf, der aus einem Schlitz im Ausgabesektor des Bordcomputers schnellte. Stirnrunzelnd las er die ausgedruckte Information ab.
»Das Schwanken der Massewerte zwischen plus und minus resultiert mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer verzögert durchgeführten temporalen Anpassung des angemessenen Objekts.«
Diesmal hörte Captain Ragsor nicht mehr hin. Sie legte die Space-Jet auf die Backbordseite, bis die beiden Küstenwachleute ohne Instrumentenhilfe auf die langgezogene Dünung des Atlantiks schauen konnten.
»Sehen Sie nur, James!«, flüsterte Corda Ragsor und nannte ihren Dienstuntergebenen zum ersten Mal beim Vornamen.
McDuffy merkte es nicht, denn er war völlig von dem Anblick in Bann geschlagen, der sich ihm – zirka hundert Meter unter der Space-Jet – bot.
Eine Konstruktion aus silbrig schimmerndem Material, die aus einer zu einem großen Ring geformten Röhre bestand, auf der an Streben ein eiförmiger Körper von der Größe dreier normaler Fluggleiter verankert war ...
»Unheimlich!«, entfuhr es McDuffy.
Er sah auf und begegnete Corda Ragsors Blick, in dem deutlich die Angst flackerte.
Dennoch sagte der Captain: »Leutnant McDuffy, wir werden dieses Gebilde bergen!«
Der Fremde
Die Erinnerungen kamen und gingen ...
Jahre waren vergangen, während er den Spuren des Mannes gefolgt war, den er bewunderte. Vieles hatte er in dieser Zeit kennen gelernt und erlebt, viel Schönes und viel Hässliches.