Nr. 335

 

Die lebenden Toten

 

Überfall auf das Wache Auge

 

von Clark Darlton

 

 

Die Erde ist wieder einmal davongekommen. Pthor, das Stück von Atlantis, dessen zum Angriff bereitstehende Horden Terra überfallen sollten, hat sich dank Atlans und Razamons Eingriffen wieder in die unbekannten Dimensionen zurückgezogen, aus denen der Kontinent des Schreckens urplötzlich materialisiert war.

Atlan und Razamon, die die Bedrohung von Terra nahmen, gelang es allerdings nicht, Pthor vor dem neuen Start zu verlassen. Zusammen mit dem Kontinent und seinen seltsamen Bewohnern befinden sie sich auf einer ungesteuerten Reise ins Ungewisse.

An eine Kursbestimmung von Pthor ist noch nicht zu denken, und so werden es Algonkin-Yatta und seine exotische Gefährtin, die beiden Reisenden durch Zeit und Raum, die seit langem nach Atlan suchen und die den Arkoniden, als er noch auf der Erde weilte, nur knapp verfehlten, es schwer haben, sich weiter an seine Fersen zu heften.

Der Arkonide ist jedoch kein Mann, der in Tatenlosigkeit verharrt. Während Odins Söhne nach dem Tod der Herren der FESTUNG ihre Herrschaftsansprüche auf Pthor geltend machen, beginnt Atlan, nach dem verborgenen Steuermechanismus des Kontinents zu suchen.

Er stößt dabei auf DIE LEBENDEN TOTEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Korlo und Magel – Zwei Dellos erleben das Grauen.

Sigurd, Balduur und Heimdall – Die neuen Herren der FESTUNG.

Atlan – Der Arkonide besucht die unergründlichen Seen.

Thalia – Die Odinstochter bangt um Atlan.

Perquesch-Carrax – Ein lebender Toter.

1.

 

Das schuppige Ungeheuer glich einer etwa anderthalb Meter hohen und fast zwei Meter langen Eidechse, aber der hohe und stark gebuckelte Rücken mit den senkrecht nach oben gerichteten Knorpelzacken verwischte diesen Eindruck wieder. Auf seinen vier Beinen und von dem kräftigen Schwanz unterstützt, kroch der Salbir hinter seiner Beute her. Er kam nicht schnell voran, aber er wusste, dass seine Ausdauer jede Flucht eines Verfolgten schließlich zunichte machte.

Seine Beute waren zwei Männer, deren Spur er vor drei Tagen entdeckt hatte. Seitdem der Kontinent Pthor die Erde verlassen und wieder die Reise durch Raum und Zeit angetreten hatte, gab es auf Pthor allerdings keinen richtigen Tag und keine echte Nacht mehr. Am ewig grauen Himmel standen weder Sonne, Mond noch Sterne.

Die beiden verfolgten Männer hatten mehrmals Rast gemacht, und so war der Salbir aufgerückt. Wenn sie ihre Richtung beibehielten, würden sie zu den »Unergründlichen Seen« gelangen.

Sie mussten ihn schon seit längerer Zeit bemerkt haben, denn sie erhöhten ihr Marschtempo. Mehrmals entschwanden sie den Blicken des Salbirs, wenn sie eine Senke durchquerten oder Büsche die Sicht behinderten. Aber so schnell verlor das Ungeheuer keine Spur, und schon gar nicht in dem sandigen Steppengelände zwischen dem »Wachen Auge« und der »Senke der verlorenen Seelen.«

Der Salbir hatte schon lange keine Beute mehr gemacht und war hungrig. Unter normalen Umständen hätte er keine zwei Männer verfolgt, die ihn leicht erlegen konnten. Aber die beiden Verfolgten schienen keine ernsthaften Gegner zu sein, sonst hätten sie sich längst zum Kampf gestellt, anstatt zu fliehen.

Salbire waren schon fast ausgestorben, es gab nur noch wenige Exemplare auf Pthor. Früher einmal waren sie in der Wüste Kalmlech zu Hause gewesen, aber die dort beheimateten großen Monstren hatten sie vertrieben.

Seither lebten sie vereinzelt im Gebiet nördlich des Taambergs. Beute zu finden war in dieser Gegend allerdings ein Glücksfall, denn sie war einsam und kaum bewohnt.

 

*

 

Die beiden Männer hielten auf einem Hügel an und sahen zurück.

»Das Biest ist noch immer hinter uns her, Magel«, sagte der eine von ihnen und wischte sich den Schweiß von der Stirn, obwohl es nicht sonderlich heiß war. »Das hat uns noch gefehlt!«

»Es holt uns nicht ein, wenn wir weitergehen, Korlo«, mahnte der andere. »Immer nach Westen, in Richtung der großen Senke, und bevor wir sie erreichen, biegen wir nach Norden ab.«

»Es ist mir egal, wohin wir gehen«, meinte Korlo halb verzweifelt. »Die Herren der FESTUNG gibt es nicht mehr. Dafür haben andere ihren Platz eingenommen ... und wer weiß, wie die sind ...«

»Die Odinssöhne«, murmelte Magel. »Nun komm schon, wir müssen weiter!«

Das Gelände fiel flach ab. Sie verloren ihren Verfolger für eine Weile aus den Augen, aber sie wussten, dass er unerbittlich auf ihrer Fährte bleiben würde. Trotzdem würden sie bald ein paar Stunden Rast einlegen müssen, wenn sie nicht vor Erschöpfung umfallen wollten.

Erste saftige Grasbüschel lösten das vertrocknete Steppengras ab und verrieten Bodenfeuchtigkeit. Vereinzelt wuchsen sogar kleinere Bäume.

»Sind nicht hier irgendwo die unergründlichen Seen?«, fragte Korlo plötzlich und blieb stehen, indem er nach vorn deutete. »Man erzählt unheimliche Geschichten über sie.«

»Ich weiß«, gab Magel zu, »aber Gerüchte bleiben Gerüchte. Außerdem soll die Gegend hier nur nachts unsicher sein, und wir haben jetzt weder Tag noch Nacht. Geh endlich weiter!«

Korlo sprach sich selbst Mut zu. Unergründliche Seen oder nicht, die Gefahr hinter ihnen war real.

Vor ihnen glitzerte eine kreisrunde Wasserfläche. Erst jetzt kam den beiden Männern zu Bewusstsein, wie durstig sie nach dem langen Marsch waren. Als sie aus dem Garten der FESTUNG flohen, war ihnen keine Zeit geblieben, Lebensmittel oder Wasser mitzunehmen. Unterwegs hatten sie gerade soviel gefunden, um nicht zu verhungern oder zu verdursten.

Weit hinter ihnen hörten sie das Gebrüll ihres Verfolgers, doch ihr Vorsprung war immer noch beträchtlich.

Das ferne Brüllen ging fast völlig in dem ständigen Rauschen unter, das Pthor auf seiner Reise durch die Dimensionen von Raum und Zeit begleitete.

»Keinen Schritt gehe ich mehr weiter«, sagte Korlo, als er den See erblickte. »Wir rasten am Ufer. Wenn du willst, kannst du ja weitergehen.«

»Wir bleiben zusammen«, gab Magel entschlossen zurück. »Aber du hast Recht: Ein bisschen Schlaf wird uns gut tun. Vor dem Salbir sind wir noch acht Stunden sicher, und wenn wir ausgeruht sind, vergrößern wir unseren Vorsprung wieder.«

Sie gingen etwas schneller. Der Geruch des Wassers, den der Wind ihnen entgegenwehte, gab ihnen neue Kräfte und aktivierte ihre letzten Reserven.

Der Durchmesser des Sees betrug knapp fünfzig Meter. Das Ufer fiel senkrecht ab, und das Wasser stand fast bis zum oberen Rand.

Weder Korlo noch Magel dachten an irgendeine Gefahr, als sie sich zu Boden warfen und ihre Hände in das frische Nass tauchten. Gierig tranken sie das eiskalte Wasser aus dem See, der genauso aussah, wie man alle unergründlichen Seen beschrieben hatte.

Niemand vermochte zu sagen, wie sie einst entstanden waren, aber mit Sicherheit waren sie nicht natürlichen Ursprungs. Vielmehr schien sich hier ein Riese an die Aufgabe gemacht zu haben, in die Tiefen von Pthor Bohrlöcher zu treiben, die sich darin mit Wasser auffüllten.

Aber das alles war jetzt den beiden egal, die, obwohl Dellos, die gleichen natürlichen Bedürfnisse wie jeder normale Mensch hatten.

Sie verzehrten ihre letzten Vorräte, tranken sich noch einmal richtig satt und saßen dann, mit dem Rücken gegen einen Felsen gelehnt, unweit des Ufers im üppigen Gras.

»Nun, Korlo, immer noch Angst vor dem See?« Magel streckte die Beine weit von sich und legte sich lang ins Gras. »Der Salbir scheint aufgegeben zu haben.«

»Der gibt niemals auf, Magel. In ein paar Stunden ist er hier.«

»In ein paar Stunden sind wir längst wieder unterwegs – und zwar in Richtung Norden. Dort ist das Eis geschmolzen, die überschwemmten Gebiete sind wieder trocken. Aber die Bewohner sind geflüchtet, wir dürften da sicher sein.«

Korlo spürte, wie ihm die Augen vor Müdigkeit zufielen. Sein letzter Blick, bevor er sie endgültig schloss, galt dem See. Jetzt erst bemerkte er die schwache Lichtaura, die über der unbewegten Wasserfläche stand. Sie hatte die Form einer Kuppel und war in der Dämmerung deutlich zu erkennen.

Er machte Magel darauf aufmerksam.

»Ach was!«, sagte dieser nach einem flüchtigen Blick. Er legte sich wieder hin. »Das Licht kommt aus dem Wasser – na und ...? Hat es nicht gut geschmeckt, das Wasser? Dann soll es meinetwegen auch leuchten.«

Korlo erwiderte nichts. Die Unruhe in seinem Innern stieg, aber er war viel zu erschöpft, um etwas zu unternehmen.

Mit einem letzten Seufzer fiel er in einen bleiernen Schlaf.

Magel schnarchte bereits.

Etwa fünf Kilometer östlich kroch der Salbir auf der Spur der beiden Dellos entlang.

 

*

 

Die Odinssöhne Sigurd, Balduur und Heimdall saßen in einem während des Kampfes um die FESTUNG unbeschädigt gebliebenen Kommunikationsraum, um ihre nächsten Schritte zu beraten.

»Es nützt uns überhaupt nichts, die ehemaligen Herren von Pthor beseitigt und selbst die Macht übernommen zu haben, wenn außer uns niemand Kenntnis davon erhält.« Sigurd sagte es mit unverkennbarer Bitternis in der Stimme. »Das Wache Auge, die Nachrichten und Ortungszentrale, ist ausgefallen, die Verbindung zu ihm wurde unterbrochen. Zugegeben, wir haben Dellos ausgeschickt, um die Kunde zu verbreiten, dass wir nun die Herren der FESTUNG und damit von Pthor sind, aber wir sind nicht einmal in der Lage nachzuprüfen, ob sie ihren Auftrag nun ausführen oder nicht.«

»Fraglich ist auch«, stimmte Balduur der pessimistisch klingenden Feststellung zu, »ob die Bewohner von Pthor unseren rechtmäßigen Machtanspruch akzeptieren. Vielleicht glauben sie den Androiden nicht und rebellieren.«

»Oder sie ignorieren uns einfach«, befürchtete Heimdall.

Es klopfte an der Tür. Der vierte Odinssohn – vielmehr die Odinstochter – trat ein. Thalia hatte es verstanden, ihr wahres Geschlecht lange Zeit hinter der Maske Honirs zu verbergen, aber nun war das Geheimnis endlich gelüftet worden. Sie spürte die Abneigung der Brüder gegen sie, die Schwester, weil sie eine Frau war.

Um so leichter musste es ihr fallen, mehr als nur bloße Sympathie für den Fremden von der Erde, für Atlan, zu empfinden, der eine Frau wie ein gleichberechtigtes Wesen behandelte.

»Was willst du, Schwester?«, fragte Sigurd, als sie hereinkam und sich setzte, ohne dazu aufgefordert zu werden. »Dies ist ein Gespräch unter Männern.«

»Es ist ein Gespräch der Kinder Odins«, berichtigte sie trocken. »Ihr scheint vergessen zu wollen, dass ich in der Vergangenheit genauso meinen Mann gestanden habe wie ihr. Erst jetzt, da ihr wisst, dass ich eine Frau bin, beginnt ihr auf mich herabzusehen. Ihr solltet euch schämen!«

Sigurd ignorierte die Anklage.

»Das Wache Auge muss so schnell wie möglich wieder aktiviert werden«, setzte er das Gespräch fort, so als sei Thalia überhaupt nicht vorhanden. »Auf die Dellos können wir uns nicht verlassen. Und schon gar nicht darauf, dass die Bewohner von Pthor uns ihre Ergebenheit bekunden, ohne durch Machtbeweise dazu gezwungen zu werden.«

»Sehr richtig!«, stimmte Heimdall zu. »Nur über das reibungslos funktionierende Wache Auge ist eine lückenlose Beobachtung und Kontrolle der Bevölkerung möglich. Es sollte sich jemand darum kümmern.«

»Und wer?«, erkundigte sich Balduur.

»Jemand von uns«, schlug Heimdall vor.

Sigurd schüttelte den Kopf.

»Auf keinen Fall! Wir drei müssen unter allen Umständen hier in der FESTUNG bleiben. Ich würde ja diesen Fremden vorschlagen, diesen Atlan, aber vielleicht sollten wir ihm nicht zu sehr vertrauen, obwohl er uns geholfen hat. Er verfolgt seine eigenen Ziele, das spüre ich, und sie haben nur wenig mit den unseren zu tun. Vielleicht weiß unsere Schwester mehr darüber zu sagen ...?«

Thalia warf ihm einen undefinierbaren Blick zu.

»Ihr seid meine Brüder, und Atlan vertraue ich. Wessen Spion also sollte ich wohl sein?«

Sigurd schien durch die Antwort für einen Augenblick verwirrt zu sein, aber noch ehe er etwas erwidern konnte, klopfte es abermals an der Tür. Heimdall öffnete. Es waren Atlan und seine beiden Begleiter.

»Ich nehme an, dass es wichtige Dinge zu besprechen gibt. Vielleicht können wir euch helfen?«

»Kommt herein!«, forderte Sigurd ihn auf.

Atlan, Razamon und das durch seinen Velst-Schleier vor einer Katastrophe geschützte Antimaterie-Wesen Kolphyr betraten den Raum und setzten sich auf die angebotenen Plätze.

Sigurd wiederholte, was bisher besprochen worden war und schloss:

»Das Wache Auge muss aktiviert werden, das ist unsere erste Aufgabe.« Er nickte Atlan zu. »Ja, ich weiß schon. Du befürchtest eine Katastrophe, wenn wir unsere Reise durch Zeit und Raum nicht kontrollieren können. Du möchtest die tief in der Kruste von Pthor gelegenen Antriebsanlagen aufsuchen, um sie in den Griff zu bekommen und das Ziel der Reise bestimmen zu können. Du weißt aber auch, dass wir das ablehnen müssen. Ein solcher Eingriff könnte unabsehbare Folgen für uns alle nach sich ziehen und die von dir befürchtete Katastrophe erst recht bewirken. Vergiss also deinen Plan, Atlan!«

Atlan nickte und schwieg, obwohl er von der Seite her Razamons auffordenden Blick fast körperlich spürte. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, Sigurd überreden zu wollen. Auf der anderen Seite jedoch war er fest davon überzeugt, dass es früher oder später zu der von ihm befürchteten Katastrophe kommen musste.

Aber wie wollte er sie verhindern, wenn ihm die Söhne Odins ihre Unterstützung versagten? Ohne ihre Zustimmung konnte er nicht in die tief unter der Oberfläche befindlichen Anlagen gelangen. Und dieser Weg in die Tiefe begann in der FESTUNG.

»Zurück zum Wachen Auge«, sagte Sigurd, als es still im Raum blieb. »Gibt es Informationen?«

»Bis jetzt keine«, gab Heimdall Auskunft. »Alle Verbindungen sind unterbrochen. Die Revolte der Technos muss verheerende Folgen gehabt haben.«

Sigurd bekam plötzlich ganz schmale Augen.

»Ich glaube, dass ich einen Ausweg finden werde, Brüder. Aber lasst mir ein wenig Zeit, denn nichts darf überstürzt werden. Ohne genaue Planung erzielen wir nur Misserfolge.« Er stand auf, ein sicheres Zeichen dafür, dass er die Zusammenkunft offiziell als beendet ansah. »Lasst uns allein, Freunde«, fuhr er dann fort und sah Atlan dabei an. »Wir müssen beraten. Thalia, du kannst ebenfalls gehen.«

Odins Tochter erhob sich ruckartig und war noch vor Atlan und seinen beiden Begleitern an der Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um.

»Du wirst noch sehr unter deinen Vorurteilen zu leiden haben, Sigurd. Ihr alle drei ... Brüder!«

 

*

 

»Ich muss mit dir reden«, flüsterte Thalia, als Atlan neben ihr war. »Allein.«

»Komm in einer halben Stunde zu mir«, gab Atlan ebenso leise zurück.

»Was sagte sie?«, fragte Razamon, als Thalia in den Seitengang abgebogen war, der zu ihrem provisorischen Wohnraum führte. »Ihr versteht euch ja ganz gut, nicht wahr?«

»Bist du vielleicht neidisch?« Atlan wusste, dass sich seine Zuneigung für Thalia nicht mehr länger verheimlichen ließ. »Sie möchte mit mir reden.«

»Rede nur mit ihr«, empfahl Razamon. »Und denke nur nicht, ich wäre neidisch. Außerdem bin ich ein besserer Diplomat, als du zu glauben scheinst. Immerhin ist Thalia die Schwester der Odinssöhne, und die stellen nun mal unser Problem dar.«

»Das ist allerdings nur zu wahr«, stimmte Atlan zu. »Sie versperren uns den Zutritt zum Antrieb des Dimensionsfahrstuhls.«

»Wir werden ihn finden!«, versicherte Razamon und schlug zusammen mit Kolphyr eine andere Richtung ein.

Atlan gelangte ohne weiteren Aufenthalt in den Raum, den er sich als Quartier in der FESTUNG ausgesucht hatte. Früher mochte er einem Techno, Dello oder einem anderen Androiden als Unterkunft gedient haben.

Es würde nicht das erste Mal sein, dass er hier heimlich mit Thalia zusammentraf. Er hatte sie auch schon in ihren Räumen aufgesucht und wusste, dass sie seine Gefühle erwiderte. Kein Wunder, denn sie wurde von ihren drei Brüdern mit einer Herablassung behandelt, die sie verbittern musste. Es war nur zu natürlich, dass sie sich ihm zuwandte.

Die Sorge um die Zukunft unterbrach seinen Gedankengang. Die Erde lag nun weit hinter ihnen. Perry Rhodan musste ihn und Razamon für alle Zeiten verschollen glauben, aber die Gefahr, die dem Planeten von Atlantis-Pthor einst drohte, war vorerst gebannt.

Nicht jedoch die Gefahr, die Pthor selbst drohte.

Er schrak zusammen, als Thalia die Tür leise öffnete und den Raum betrat.

»Störe ich dich auch nicht, Atlan?«

»Du störst mich niemals«, sagte er und ging ihr entgegen. »Das solltest du wissen. Komm, setz dich.«

Sie nahm Platz und wirkte unschlüssig.

Er half ihr:

»Ich nehme an, du wolltest mir etwas mitteilen, was deine Brüder nicht unbedingt wissen müssen. Hier können wir unbesorgt darüber sprechen, es gibt keine Lauscher.«

»Du bist zwar ihr Verbündeter, aber sie vertrauen dir nicht. Nun, da sie ihr Ziel erreicht haben, bist du überflüssig geworden. In dieser Richtung etwa denken sie ...«