Nr. 365
Die Verbannten von Pthor
Krieg in der Unterwelt
von Hans Kneifel
Pthor, der Kontinent des Schreckens, der dank Atlans Eingreifen der Erde nichts anhaben konnte, liegt nach jäh unterbrochenem Hyperflug auf Loors, dem Planeten der Brangels, in der Galaxis Wolcion fest.
Pthors Bruchlandung, die natürlich nicht unbemerkt geblieben war, veranlasste Sperco, den Tyrannen von Wolcion, seine Diener, die Spercoiden, auszuschicken, damit diese den Eindringling vernichten.
Dass es ganz anders kam, als Sperco es sich vorstellte, ist allein Atlans Eingreifen zu verdanken. Denn der Arkonide übernahm beim Auftauchen von Spercos Dienern sofort die Initiative und ging systematisch daran, die Macht des Tyrannen zu untergraben.
Inzwischen haben dank Atlans Hilfe die von Sperco Unterdrückten ihre Freiheit wiedererlangt. Der Tyrann von Wolcion ist tot, und Atlan selbst ist wieder nach Pthor zurückgekehrt, wo sich entscheidende Ereignisse anbahnen.
Das Geschehen wird eingeleitet durch den »Ruf des Wächters«, der fast alle Lebewesen auf Pthor in tiefen Schlaf versinken lässt. Kurz darauf startet der Kontinent zu neuem Flug durch den Kosmos.
Um zu verhindern, dass Pthor wieder der Kontrolle der mysteriösen Beherrscher der schwarzen Galaxis anheimfällt, macht sich Atlan, der dank dem Goldenen Vlies nicht in Tiefschlaf verfallen ist, auf den Weg zur »Seele« von Pthor. Doch er landet schließlich bei den VERBANNTEN VON PTHOR ...
Atlan – Der Arkonide begibt sich erneut in die Unterwelt von Pthor.
Saarn – Ein technisch geschickter Dello.
La'Mghor – Der Aggiare hat sich mit der »Seele« von Pthor verbunden.
Dorstellarain – Anführer der Verbannten von Pthor.
Der Sturm, der die gesamte Dunkelzeit hindurch geweht hatte, hinterließ auch hier seine unverkennbaren Spuren. Als Dorstellarain aus dem Loch kletterte, warf der polierte Spiegel aus blauem Eis sein Bild fast unverzerrt zurück.
»Ich sollte wieder die Eiszapfen aus dem Bart schlagen«, knurrte der Riese. Nach einigen kurzen Vibrationen war es im weiten Gebiet der n-Aura ruhig geworden. Jetzt befand sich das System wieder in Fahrt. Als er von Oigster aufgebrochen war, um das Tor des toten Eises zu suchen, schien sich Pthor stark bewegt zu haben. Hier merkte man nichts davon.
Dorstellarain betrachtete sich im Eisspiegel. Er war hungrig, aber er fror nicht. Sein Pelz, der schwarz mit braunen und weißen Flecken war, starrte vor Schnee und Eisstücken. Die dunkelblauen Augen in dem grobporigen Gesicht zwinkerten; der Spiegel erzeugte eine schwache Helligkeit, die nach dem Schlaf ungewohnt war.
»Außerdem brauche ich eine Wärmequelle!«, brummte der Mann mit den breiten Schultern. Er drückte die große, weiße Pelzkappe tiefer in die Stirn und griff in den Schnee. Vorsichtig reinigte er mit dem Schnee sein Gesicht, wischte es sofort mit einem Tuch ab und stieß auf drei Fingern einen schrillen Pfiff aus. Das Geräusch hallte über die glattgefegten Schneeflächen und brach sich an den schrägen Nadeln und Brocken aus Eis.
»Wo ist dieser verdammte Kitur?«, fragte sich Dorstellarain leise und sah sich um. Schon nach einiger Zeit entdeckte er einen nebelartigen Geiser, der hinter einer Eisnadel aus dem Schnee hochwirbelte. Die Quellen befanden sich immer in der Nähe dieser kristallenen Strukturen.
Der Riese machte kehrt, holte einen zerbeulten Topf aus dem Schneeversteck und stapfte auf schweren, krallenbewehrten Stiefeln zur Quelle. Unterwegs reinigte er auch den Topf mit Eissplittern und Schnee.
Irgendwo jenseits des Horizonts, in dieser Richtung, lag unerreichbar Gynsaal. Der Hüne hob die Schultern und ließ sie resignierend fallen. Niemals würden er und seine wilden Genossen Gynsaal erreichen.
Er bückte sich, als er vor der Quelle stand. Im Schnee sah er die riesigen, klauenartigen Abdrücke des gezähmten Brasters. Also war Kitur vor kurzer Zeit hier gewesen. Der Mann im Pelz füllte den Topf mit dem heißen Wasser, das aus einer winzigen Spalte hochgepresst wurde und, wenn es überfloss und erkaltete, die Quelle immer höher aufbaute. Irgendwann würde auch hier eine solche Nadel stehen, dann suchte sich das Wasser einen anderen Weg durch das Eis.
»Gut, dass ich es nicht eilig habe. Der Ruf kam, aber er war nicht laut«, bemerkte Dorstellarain und ging zu seinem Schlafplatz zurück. Nacheinander warf er Fleischbrocken, ein hartes Gewürz, Fett und schwärzliche Dinge in das kochend heiße Wasser. Sie lösten sich auf, als er mit einem riesigen Löffel aus dem Beinknochen eines jungen Brasters umrührte. Über das Eis zog ein würziger Geruch. Breite Fettaugen erschienen in der dicken Suppe.
Bevor er zu löffeln anfing, stieß der bepelzte Riese abermals einen gellenden Pfiff aus. Aus irgendeiner Richtung kam eine Antwort. Ein langgezogener, klagender Schrei. Es musste Kitur sein. Vielleicht hatte er Artgenossen getroffen und sich mit ihnen gebalgt. Ruhig aß Dorstellarain die schnell abkühlende Suppe, hob von Zeit zu Zeit den Kopf und hörte schließlich auch das Tappen der schweren Vogelkrallen. Ein gelbbepelztes, riesiges Tier rannte auf zwei muskelbepackten Lauffüßen heran und drehte seinen runden Vogelkopf hin und her.
»Hierher!«, schrie Dorstellarain zwischen zwei Löffeln, dann stand er auf und schüttete den Rest aus dem Topf auf den festgefrorenen Schnee. Kitur bremste, indem er seine Beine abknickte, die Krallen in den Schnee presste und sich auf die hornigen, rauen Gelenke der Beine niederließ. Zwei Handbreit vor dem Essenrest kam er in einer aufstäubenden Wolke aus Schneekristallen zum Stehen.
»Hier! Friss, damit du schneller rennen kannst!«, sagte Dorstellarain in gutmütiger Grobheit. »Wir haben einen langen Weg vor uns.«
Der breite, scharfe Vogelschnabel fraß knabbernd und klappernd den Rest der frierenden Suppe, der sich in eine zähe, fette Masse verwandelt hatte. Auf dem Rücken trug Kitur einen doppelschaligen Sattel. Die Steigbügel waren vor Stunden von Dorstellarain hochgebunden worden. Langsam wickelte der Mann einen schmalen Riemen von der Schulter, kroch zurück in sein Schneeloch und holte die prall gefüllten Satteltaschen heraus. Dann warf er sich die Taschen über, reinigte den Topf mit dem heißen Quellwasser und kam zurück zu dem Tier, das ihn aus schmalen Schlitzaugen anstarrte.
»Es geht weiter!«, sagte der Mann. »Zu Boden, Kitur! Ayh!«
Das Tier kauerte sich nieder; ein fast flügelloser Laufvogel mit dickem Pelz von intensiv gelber Farbe. Der breite Schnabel, spitz zulaufend, war eine furchtbare Waffe, die einem Mann den Schädel mühelos spalten konnte. Die Klauen, vom ständigen Gebrauch auf Eis und im Schnee geschliffen wie Dorstellarains Messer, waren noch gefährlicher. Der Mann hatte einmal einen der seltenen Paarungskämpfe beobachtet und gesehen, wie zwei Hiebe der Laufbeine einem anderen Männchen den Körper unterarmlang aufgeschnitten hatten. Dorstellarain löste die Bügel, schwang sich in den Sattel und befestigte die Taschen. Langsam richtete sich Kitur auf.
»Ayh! Haalt!«
Der Hüne schlang die Riemen durch die langen, durchlöcherten Ohren des Tieres, zog die Knoten fest und klatschte dann dem Tier auf den gebogenen Hals. Kitur setzte sich in Bewegung, als starte er zu einem Rennen. Der Mann hatte den Ruck erwartet und geschickt abgefangen. Hinter dem Tier warf jeder Schritt eine kleine Fontäne aus Eis und Schneekristallen in die Höhe. Die Schneefläche unter dem diffusen Licht der tiefhängenden Schicht aus grauem Nebel dröhnte weithin wie die Haut einer Trommel, als das schwere, starke Tier mit dem Mann davonstob. Durch die Nähte des vielfach geflickten Pelzmantels pfiff eiskalte Luft.
Dorstellarain kannte den Weg. Er kannte das Ziel, wusste aber nicht, wer ihm dort begegnen würde. Das Tor des toten Eises spie immer wieder andere, seltsame Wesen aus. In kurzer Zeit würde er wissen, wer diesmal dazu verdammt war, sein Leben in der n-Aura zu beenden.
Atlan blieb stehen und schüttelte resignierend den Kopf.
»Das kann nicht gut gehen! Die nächste Katastrophe ist bereits programmiert!«, sagte er laut. Er stand vor dem Ausgang einer der kleineren Pyramidenbauwerke im verwahrlosten Park.
Der Steuermann ist keineswegs in der Lage, Pthor zu lenken, sagte entschieden der Logiksektor. Die Bewohner sind gelähmt, aber der Weltenbrocken schwankt und bebt.
Die Einsicht war bitter, aber gerechtfertigt.
»La'Mghor!«, stieß der Arkonide hervor. »Und die ›Seele von Atlantis‹ – wenn auch sie ausfallen, dann rast Pthor tatsächlich ziel- und richtungslos durch Raum und Zeit!«
Atlan hatte sich vergewissert, dass der »Steuermann« das Schwanken und Taumeln nicht beheben konnte. Vibrationen und Erschütterungen waren ununterbrochen zu spüren. Pthor-Atlantis war auf dem Weg ... wohin?
Versuche, die »Seele« zu erreichen, drängte der Extrasinn.
Atlan blickte die FESTUNG an. Er kannte bereits einige Bezirke der Unterwelt, aber von hier aus gab es nur einen Weg. Zwar trug er den Anzug der Vernichtung, und das Goldene Vlies schützte ihn vor allen denkbaren Gefahren. Aber er war unbewaffnet. Ganz Pthor lag im Bann der rätselhaften Lähmung. Atlan hatte keine andere Wahl mehr. Er ging davon aus, dass er im Augenblick – von der einen oder anderen Ausnahme abgesehen – das einzige Wesen auf Pthor war, das sich frei bewegen konnte. Über einige zerbrochene Bodenplatten, in deren Fugen Gräser und Moosbüschel wucherten, ging der Arkonide entschlossen auf den Eingang zu, den er kannte. Er drang in die beleuchteten Bezirke des Untergeschosses ein.
Treppenstufen und Rampen, Korridore und Steg, teilweise zerstörte Räume und Haufen von Quadern wechselten in schneller Folge. Atlan kam tiefer und tiefer. Mehrmals gelang es ihm, uralte Beleuchtungssysteme wieder zu aktivieren, einmal fand er eine chemische Fackel, schließlich drang er in einen Raum ein, in dessen Mitte ein Schweinwerfer lag, dessen Abdeckung zerbrochen war.
Atlan schaltete ihn ein – er funktionierte tatsächlich!
»Welch ein Glück!«
Der Zusammenprall im Nichts mit der riesigen Wassermasse hatte auch hier alles verändert. Das Wasser hatte sich in die Tiefe ergossen, hatte Lebewesen ertränkt, Trümmer weggeschwemmt und andere aufgetürmt. Schweigend und verbissen kämpfte sich Atlan tiefer und tiefer. Sein Ziel war die Höhle der Dellos. Von dort aus führte die Tür in der vorspringenden Steinkanzel in die Seele von Atlantis.
Vater Pegallu und seine Dellos würden diese Riesenhöhle längst nicht mehr als ihr unteratlantisches Reich ansehen; die große Flut würde auch sie vertrieben oder ertränkt haben.
Der Arkonide kletterte weiter. Thalia, Razamon und Kolphyr waren vor ihm diesen Weg gegangen. Hin und wieder sah Atlan die Spuren ihrer damaligen Verfolger und die Zerstörungen der Kämpfe. Zwar kam er gut und schnell voran, aber immer wieder musste er einzelne Sperren umgehen. Teile der Decke, Brocken aus den verschiedenen Konstruktionen und feuchtes Geröll bildeten immer wieder Barrieren. Schließlich, nach mehr als einer Stunde Marsch und Klettern durch die feuchte, stinkende Dunkelheit, erreichte Atlan den freien Platz, der sich unmittelbar vor der »Halle der Dellos« befand. Im Licht des Scheinwerfers blitzte etwas vor Atlans Füßen. Er bückte sich und hob die Lähmwaffe auf. Sie glich aufs Haar einem Waggu, wie er von den Technos benutzt wurde.
»Wenigstens bin ich nicht ganz schutzlos«, sagte sich der Arkonide. Bis jetzt hatten die Erschütterungen und Vibrationen nicht aufgehört. Sie kamen und gingen in einzelnen Stößen.
Die Gefahr dauert an! Versuche, den Aggiaren schnell zu finden!, drängte der Logiksektor.
Atlan schwenkte den schwächer werdenden Lichtstrahl des Scheinwerfers herum und versuchte, mehr Einzelheiten zu erkennen. Das Wasser war inzwischen wieder abgelaufen und verdunstet. Aber überall gab es eindeutige Spuren. Nach wie vor setzte Atlan voraus, dass es auch hier günstigstenfalls nur erstarrte Bewohner geben würde. Obwohl er wusste, dass vereinzelte Wesen der Lähmung nicht unterworfen waren – ihm fielen die beiden Proluren ein –, war er sicher. Atlan sog die feuchte, stinkende Luft ein und ging weiter. Sein photographisches Gedächtnis ließ ihn auch jetzt den kürzesten Weg finden.
Plötzlich unterschied er zwischen dem unheimlichen Rumpeln und Knistern ein scharfes, neues Geräusch.
Schritte?
Er blieb stehen und richtete das Licht in die betreffende Richtung. Es waren keine Schritte gewesen, sondern etwas anderes. Dort, in einem Durchgang, stand ein menschenähnliches Wesen und versuchte, mit einem fingergroßen Gegenstand eine Fackel anzuzünden. Die Hand des Fremden fuhr immer wieder über die feuchte Felswand und erzeugte mit dem Feuerholz jene knirschenden Laute.
Atlan rief den Fremden an. Dieser richtete sich gerade auf und ließ die schwarz angekohlte Fackel sinken. »Wer bist du?«
Die Stimme hallte schauerlich und rief dumpfe Echos hervor. Atlan senkte die Lampe, der Fremde nahm die Hand von den Augen.
»Ich bin ... Saarn«, antwortete der Fremde. Es schien ein Dello zu sein. Atlan sah deutlich, dass er völlig verstört war. Langsam ging der Arkonide auf ihn zu.
»Du bist nicht von der Lähmung betroffen«, sagte Atlan nachdenklich. Vor sich sah er einen hageren Mann, in einen zerlumpten und schmutzigen Tuchanzug gekleidet. Etwa hundertsiebzig Zentimeter groß, mit schulterlangem Haar von auffallender roter Farbe.
»Nein«, lispelte der Dello. »Saarn nicht.«
»Kannst du dir und mir diesen Umstand näher erklären? Alle Dellos sind gelähmt. Es sind überhaupt fast alle Lebewesen gelähmt!«
»Nein.«
Auch der Anzug war einst rot gewesen. Das Gesicht Saarns war spitz und von einer Schicht aus Staub und Schweiß bedeckt. Dellos, sagte sich Atlan im Stillen, waren spezielle Züchtungen. Vielleicht besaß dieser Dello zufällig eine Komponente, die ihn aktiv erhielt und gegen die Lähmung immunisiert hatte.
»Was suchst du hier?«, fragte Atlan. Soweit er feststellen konnte, war der Dello unbewaffnet.
»Bin geflüchtet.«
»Ich verstehe. Und was suchst du?«
»Ruhe. Ich weiß nicht.«
Tiefliegende blaue Augen zwinkerten Atlan an. Die Haut des Dellos war weiß und stumpf. Der Bleichhäutige hatte auffallend lange, muskulöse und schlanke Finger. Sie wirkten auf Atlan auf den ersten Blick wie eigenständige Lebewesen; sie krampften sich zitternd um den Schaft der Fackel, ließen ihn wieder los, verflochten sich ineinander. Der Dello bemerkte Atlans prüfenden Blick. Er sagte mit leisem Pfeifen zwischen den Konsonanten:
»Saarn ist Spezialist. Schaltungen. Komplizierte Arbeiten. Ich habe Angst.«
Irgendwo in der Dunkelheit hinter ihnen lösten sich knirschend Steine voneinander und prasselten auf die Geröllschicht herunter.
»Dann komm«, sagte Atlan entschlossen. »Vielleicht können wir zusammenarbeiten. Ich suche nicht nur Ruhe für Pthor, sondern zuerst einmal die Schaltanlage. Du brauchst vor mir keine Angst zu haben, Saarn.«
»Hab' keine Angst vor dir.«
»Ausgezeichnet. Los, dort hinüber.«
»Wohin?«
»In die Seele von Pthor. Zu La'Mghor, meinem Freund.«
»Gut!«, sagte der Dello und tappte hinter Atlan her. Vorsichtig bahnten sie sich einen Weg zwischen größeren und kleineren Trümmeransammlungen. Dieser Teil der Anlage wirkte chaotisch, aber nicht wirklich zerstört. Die Wände standen noch, die Rampen waren zu erkennen, die Decke hatte ebenfalls standgehalten. Atlan und der Dello umrundeten riesige Steinbrocken und näherten sich den Kammern und Höhlen, die einst Vater Pegallus Reich geführt hatten. Die Schritte waren unnatürlich laut; hier unten schien es nichts Lebendes mehr zu geben.
Sie arbeiteten sich über eine Rampe, balancierten eine mit Geröll und zusammengeschwemmtem Schmutz übersäte Treppe abwärts und fanden sich wieder in einer kleinen Höhle. Atlan hatte Mühe, die Umgebung wiederzuerkennen. Aber sein photographisch exaktes Gedächtnis ließ ihn auch jetzt nicht im Stich.
»Es ist so dunkel«, rief Saarn ängstlich. »Gibt es kein Licht?«
Atlan fragte sich, wie Saarn überhaupt so weit in die Tiefe hatte vorstoßen können, aber er verschob die Erörterung dieser Frage auf einen günstigeren Zeitpunkt. Sie stießen jetzt auf einen etwa zehn Meter hohen Wall, der aus riesigen Trümmern geschichtet war. Der Lichtkreis wanderte langsam zwischen den Brocken und überhängenden Kanten aufwärts. Knurrend sagte Atlan:
»Das erste wirkliche Hindernis. Es ist fast zu groß für uns!«
Der Dello schien jede Sekunde, in der Atlan seinen Scheinwerfer anschaltete, besonders zu genießen. Er sagte aufgeregt:
»Nicht klettern. Ich bring's zum Stürzen.«