Nr. 388
Die Welt der großen Geister
Die Invasion der Krolocs beginnt
von Peter Terrid
Der Flug von Atlantis-Pthor durch die Dimensionen ist erneut unterbrochen worden. Der Kontinent, der auf die Schwarze Galaxis zusteuerte, wurde durch den Korsallophur-Stau gestoppt. Pthor ist nun umschlossen von Staub und planetarischen Trümmermassen, die von einem gewaltigen kosmischen Desaster zeugen, das sich in ferner Vergangenheit zugetragen hat.
Die Zukunft sieht also nicht gerade rosig aus für Atlan und seine Mitstreiter. Alles, was sie gegenwärtig tun können, ist, die Lage auf Pthor zu stabilisieren und eine gewisse Einigkeit unter den verschiedenen Clans, Stämmen und Völkern herbeizuführen.
Die angestrebte Einigkeit der Pthorer ist auch bitter nötig, denn Pthor bekommt es mit den Krolocs zu tun, den Beherrschern des Korsallophur-Staus. Diese spinnenähnlichen Wesen haben bereits eine rege Erkundungstätigkeit auf Pthor entfaltet, die auf eine drohende Invasion schließen lässt.
Glücklicherweise findet die Invasion jedoch nicht sofort statt, so dass Atlan, dem neuen König von Pthor, die Zeit bleibt, Nachforschungen nach Balduur und Razamon, seinen verschollenen Spähern, anzustellen, von denen er annimmt, dass sie sich in der Gefangenschaft der Krolocs befinden.
Bei seiner Suche innerhalb des Staus gelangt Atlan auch nach Damaukaaner – auf DIE WELT DER GROSSEN GEISTER ...
Bulzerdon – Ein Künstler von Damaukaaner.
Razamon, Balduur, Pona und Gurankor – Zwei Atlanter und zwei Eripäer im Kampf gegen die Krolocs.
Atlan – Er kommt als Retter in höchster Not.
Thalia – Die Odinstochter erwartet die Invasion der Krolocs.
»Komm endlich zum Essen«, forderte Amyra ihren Gatten auf. Bulzerdon aber kümmerte sich nicht um die Bitte seines Weibes. Er war damit beschäftigt, einer Fläche diverse Punkte aufzusetzen. Die Fläche war eine der Seiten eines stählernen Quaders und starrte von Rost. Mit dem Schweißbrenner brannte Bulzerdon in diese Fläche Löcher, die er danach mit Flussmasse füllte. Unter dem Feuer des Schweißbrenners bildeten sich dann hübsche Blasen, die ab und zu platzten und so Streukreise schufen.
»Der Brei wird kalt!«, schimpfte Amyra, ohne dass sich Bulzerdon in seiner Beschäftigung stören ließ. Funken stoben durch das Atelier und brannten Löcher in die Kleider der Kinder.
»Gleich«, murmelte Bulzerdon. Er klemmte die Zungenspitze zwischen die Zähne, um so seine künstlerische Konzentration erhöhen zu können. Ein Teil der Zähne war grünlich verfärbt; Bulzerdon hatte gestern gemalt und dabei versehentlich Quaste und Griff des Pinsels verwechselt, als er sich das Instrument seiner Kunst zwischen die Zähne geklemmt hatte.
»Nur noch ein paar Augenblicke, Liebste!«, beteuerte Bulzerdon.
Er trat zurück, um sein Werk aus der Ferne betrachten zu können. Es sah aus wie ein Stück verrosteten Eisens, auf dem Kinder einen halben Zentner klebriger Kaumasse zum Trocknen abgelegt hatten. Bulzerdon nickte zufrieden. Er war stolz auf das Werk seiner Hände.
»Nur noch die Unterschrift«, murmelte er. Mit schärfster Flamme brannte er seine Initialen in die linke untere Ecke des Kunstwerks, dann drehte er den Sauerstoff ab. Schlagartig erlosch die Flamme. Bulzerdon schob die Schutzbrille in die Stirn und wischte sich den Schweiß ab.
»Fertig!«, verkündete er stolz. »Und jetzt können wir essen. Kinder, wascht euch die Hände!«
Eine Schar Halbwüchsiger und Kleinkinder wirbelte durcheinander. Bulzerdon konnte nur noch die Größten mit Namen nennen. Seit er mit seiner Frau die Arbeitsteilung vereinbart hatte – sie setzte Kinder, er Kunstwerke in die Welt – hatte er ein wenig den Überblick verloren. Ihm wollte aber scheinen, als erreiche Amyra annähernd seine Stückziffern. Die Kinder bauten sich vor ihrem Vater in einer ordentlichen Reihe auf, und nachdem Bulzerdon die Sauberkeit der Hände geprüft hatte, setzte sich die Familie zu Tisch.
»Was soll das eigentlich darstellen?«, fragte Amyra, während sie den grüngelben Nährbrei in die Schüsseln verteilte. »Es sieht aus wie Abfall.«
»Es ist Abfall!«, verkündete Bulzerdon stolz. »Künstlerischer Abfall. Es soll ein Symbol sein für die Leichtlebigkeit unserer Gesellschaft und eine Anspielung auf die Endlichkeit des Kosmos.«
»Ja, dann«, sagte Amyra und belohnte ihn mit einem zusätzlichen Schöpflöffel einer zartblauen Soße. »Ich bin übrigens schwanger.«
»Was für ein Zufall«, freute sich Bulzerdon. »Ein Glück, dass ich mein Kunstwerk gerade jetzt fertig bekommen habe.«
»Was hast du damit vor?«, wollte Amyra wissen. Sie verpasste ihrem Ältesten eine herbe Kopfnuss, weil er unter dem Tisch eine seiner Schwestern trat.
»Ich werde heute noch nach Quersoy reisen und die Skulptur dort zum Kauf anbieten«, verkündete Bulzerdon. Er verrührte eifrig den Brei mit der Soße und studierte das Farbspiel.
Amyra seufzte leise.
»Du weißt, dass ich das nicht mag«, sagte sie vorwurfsvoll. »Dieses Quersoy ist nichts weiter als eine Schwatzbude. Und lasterhaft ist es außerdem.«
Bulzerdon machte ein verwundertes Gesicht.
»Für eine Frau, die ich als keusche Jungfrau in die Ehe geführt habe, kennst du dich in der Welt des Lasters erstaunlich gut aus«, sagte er mit leisem Misstrauen. Amyra stemmte die Hände in die Taille. Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf die Schar ihrer Kinder.
»Glaubst du, dass ich noch irgend etwas lernen müsste?«, fragte sie bissig. Bulzerdon machte eine Geste der Entschuldigung. »Also, wenn du schon nach Quersoy fliegst, dann kannst du mir allerhand mitbringen. Ich habe eine Liste aufgestellt.«
Bulzerdon sackte in seinem Sessel zusammen. Es war eine Eigenkonstruktion aus durchsichtigen Rohren, Lederstreifen, Metallstücken und Wasser, das durch die Rohre lief und im Winter angenehm kühlte, im Sommer hingegen mit einer Heizung wetteifern konnte. Bulzerdon hatte das Stück weder als Möbel noch als Kunstwerk verkaufen können, daher benutzte er es selbst.
»Oh weh!«, sagte er.
Bulzerdon kannte diese Einkaufslisten. Jedes Mal, wenn er ein Kunstwerk in die Stadt schleppte, kehrte er doppelt und dreifach bepackt wieder zurück. Es war ein mittleres Wunder, dass Bulzerdons Gillmader-Wolke unter dieser Belastung nicht zusammenbrach.
»Nun, wenn es sein muss«, seufzte Bulzerdon.
Seine Frau händigte ihm den Zettel aus. Entgeistert betrachtete Bulzerdon den Papierpacken.
»Wäre es nicht besser, ein ganzes Warenhaus auf einmal aufzukaufen?«, versuchte er zu lästern. »Dann brauchst du nicht so viel zu schreiben. Das hier ist keine Liste, das ist ein kompletter Katalog!«
Die Attacke verpuffte wirkungslos. Amyra hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand.
»Eigentlich könntest du ein paar von den Kindern mitnehmen«, schlug sie mit sanfter Heimtücke vor. »Die lieben Kleinen sind lange nicht mehr unter Menschen gewesen.«
Bulzerdon brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass er totenbleich geworden war. Das hatte ihm noch gefehlt, mit der ganzen Rasselbande zusammen nach Quersoy fliegen zu müssen.
»Später«, wehrte der Künstler ab. »Irgendwann einmal, aber nicht ausgerechnet heute. Außerdem habe ich gar nicht genug Transportraum, vor allem auf dem Rückweg.«
Die Kinder maulten ein wenig, wurden aber sehr ruhig, als Bulzerdon ein finsteres Gesicht machte. Nachdem er solcherart seine Kinder aufgeheitert hatte – sie fanden ihn am lustigsten, wenn er vor Wut geradezu schäumte –, verließ er das Haus. Bulzerdons Heim stand auf einer Gillmader-Wolke, wie jedes Heim eines Eripäers auf dem Planeten Damaukaaner. Früher einmal war Bulzerdons Heim eine Einfamilien-Reihenwolke gewesen, unter Bulzerdons kundigen Händen war eine künstlerische Heimstatt daraus geworden. Bulzerdon vertrat die Auffassung, dass künstlerische Betätigung in allererster Linie dafür zu sorgen hatte, Lebewesen von Schablonen, Regeln, Zwängen und Gesetzen zu befreien. Diesem Leitsatz hatte sich Bulzerdon bedingungslos untergeordnet. Er machte Kunst aus Dingen, die andere auf den Abfall warfen.
Bulzerdons Wolke war in ihrer Art einmalig auf Damaukaaner, so einmalig wie der Mann, der sie seinen künstlerischen Vorstellungen gemäß umgebaut und verwandelt hatte.
So stand beispielsweise Bulzerdons Gleiter mitnichten einfach auf der Landefläche der Wolke. Das wäre banal gewesen. Statt dessen wuchs auf dem Landefeld eine Blumenkolonie, während der Gleiter nur zu erreichen war, wenn man durch die Wolke hindurchkletterte. Der Gleiter hing mit offenen Sitzschalen unter der Wolke. Es war ein wenig schwierig, das Gefährt zu besteigen, aber dafür konnte Bulzerdon bei jeder Fahrt das Gefühl genießen, in seinen Gedanken und Handlungen frei, unabhängig, selbstbestimmt zu sein.
Diesmal hätte es fast eine kleine Panne gegeben. Bulzerdon hatte das Antigravfeld des Gleiters mit dem Empfängerteil seines Kommunikators verbunden. Das Feld wechselte seine Stärke daher im Rhythmus der Musik, die dort zu hören war. Als Bulzerdon in sein Gefährt steigen wollte, wurde er von einem Tutti-Schlag des Riesenorchesters von Quersoy empfangen, und dieser Aufprall trieb ihm zunächst einmal die Luft aus den Lungen und ließ ihm – 6 g waren eine ziemliche Belastung – die Augen aus den Höhlen quellen. Halb benommen wäre er beinahe einen Herzschlag später abgestürzt; der Komponist hatte an dieser Stelle siebzehn Takte Pause vorgesehen. Wäre das Soloinstrument des Konzerts nicht rechtzeitig erklungen, wäre Bulzerdon wahrscheinlich zweihundert Meter tief abgestürzt.
Bulzerdon beschloss, künftig die rein physische Qualität der Musik etwas weniger intensiv zu genießen. Auf diesem Gebiet hatte er schon einmal Schiffbruch erlitten. Als er in einem Fachbuch gelesen hatte, dass die Obertöne der Musik praktisch nur von der Haut unverzerrt wahrgenommen werden konnten, war er für kurze Zeit dazu übergegangen, Musik nur noch vollkommen unbekleidet zu hören. Eine Lungenentzündung und eine Klage wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses hatten ihn von diesem Einfall kuriert.
Bulzerdon startete sein Fahrzeug. Auch für Künstler gab es Grenzen, am Antrieb jedenfalls hatte Bulzerdon nicht herumgewerkelt. Die Maschinen liefen einwandfrei. Leise summend setzte sich das Fahrzeug in Bewegung.
Bulzerdon drehte das Fahrzeug zunächst einmal in der Luft herum, dann flog er die Unterseite seiner Wolke an. Neben dem Haus setzte er den Gleiter ab, dann machte er sich an die Arbeit, seine Skulptur an Bord des Gleiters zu schaffen. Das Fahrzeug war schon des Öfteren als Schwerguttransporter missbraucht worden und hatte darunter ein wenig gelitten. Dank der Hilfe seiner Kinder gelang es im Verlauf einer Stunde, das Kunstwerk an Bord zu wuchten.
Die Projektoren des Antigravfelds jammerten und kreischten, als Bulzerdon das Gefährt in Bewegung setzte. Ächzend stieg der Gleiter in die Höhe. Amyra und die Kinder hielten, wie Bulzerdon im Spiegel sehen konnte, den Atem an, als der Gleiter den Bereich der Gillmader-Wolke verließ. Zu ihrer und Bulzerdons Erleichterung stürzte das Gefährt nicht ab. Es wackelte zwar bedrohlich in der Luft und ließ kleine Rauchwolken hinter sich, die ab und zu ihre Farbe änderten, aber es glitt durch die Luft, und das war alles, was Bulzerdon wollte.
Er pfiff leise während des Fluges.
Unter ihm lagen die Vulkane von Damaukaaner. Auf den Gravitationspolstern, die seltsamerweise von diesen Vulkanen ausgestoßen oder geformt wurden, ruhten die Gillmader-Wolken. Die genaueren physikalischen und vor allem hyperphysikalischen Grundlagen der Eripäer-Zivilisation auf Damaukaaner hatte niemals jemand erforscht. Es genügte den Bewohnern des Planeten, dass es die Vulkane und die Gravitationspolster und die Gillmader-Wolken gab. Sie lebten auf diesen Wolken, und damit hatte sich die Sache.
»Ha!«, machte Bulzerdon, als Irdenar in Sicht kam. Irdenar war – wie auch Bulzerdon – eine Einfamilienwolke. Es gab auf dem Planeten insgesamt siebzehn Großwolken, einige hundert Mittel- und Kleinwolken und Tausende von Ein- und Mehrfamilienwolken unterschiedlichster Größe und Beschaffenheit.
Bulzerdons »Ha!«, entsprach seiner Einstellung zu Irdenar. Er verachtete Irdenar und seine Bewohner. Der alte Irdenar – es gab einen Alten, vier mittlere und zwei Dutzend junge männliche Mitglieder dieser Sippe – hielt sich für einen Künstler, und diese Anmaßung allein genügte, ihn für Bulzerdon unleidlich zu machen. Schließlich war Bulzerdon der einzige echte Künstler weit und breit.
Irdenars so genannte Kunst bestand darin, dass er sich zunächst einmal bis hart an die Grenze zur Vergiftung betrank. Danach sammelte er ein paar Farben, riss einem seiner Enkel die Kleider vom Leib und schmierte dessen Körper mit Farben ein. Anschließend prügelte der Alte den Enkel durch, bis ihm der Arm erlahmte. Die Schmiermuster, die der sich windende Körper des Enkels auf einer weißen Leinwand hinterließ, bezeichnete Irdenar als Kunst.
»Pah!«, machte Bulzerdon.
Er hatte einige Auftritte dieses Künstlers miterleben dürfen, und der Anblick hatte ihm genügt. Irdenar behauptete, der Anblick der solcherart entstandenen Kunstwerke errege beim Betrachter dasselbe Gefühl, das auch der am Schöpfungsakt beteiligte Enkel verspürt habe. Dieses Mit-Leid sei der eigentliche Sinn seiner Kunst, sagte Irdenar. Er selbst nannte seine Kunst psychosozialtherapeutisch-aggressiv.
Bulzerdon fand das, was der alte Irdenar produzierte, lächerlich und geschmacklos.
Der Gleiter gab ein feines Knistern von sich, und von irgendwoher kam ein Geruch, der an Schmorendes erinnerte. Bulzerdon war über derlei Anfechtungen erhaben.
Sorgfältig vermied er, mit einer der kleineren Wolken zusammenzustoßen. Die Leute, die dort wohnten, mochte er überhaupt nicht. Je größer die Stadt so lautete Bulzerdons Maxime, um so größer der dort herrschende künstlerische Provinzialismus. Was beispielsweise Quersoy betraf, die Großwolke, so klaffte dort ein Abgrund, den Bulzerdon in lebenslanger künstlerischer Arbeit nicht hätte füllen können.
Zu seinem Leidwesen musste er die Großwolke ab und zu aufsuchen. Nur dort bekam er die Rohprodukte für seine Kunst, nur dort gab es große Kaufhäuser, die alle Waren bereithielten, deren auch Künstler bedurften.
Ansonsten zeichnete sich Quersoy durch zweierlei aus: Zum einen war es die älteste aller Großwolken und daher auch die größte, zum anderen lebten auf dieser Wolke mehr Übergeschnappte, als Bulzerdon jemals auf einem Haufen gesehen hatte. Das war eine Feststellung von Gewicht, bedachte man, dass Bulzerdon jeden Eripäer, der nicht entweder mit ihm verheiratet war oder von ihm abstammte, für zumindest verblödet erachtete.
»Wirklich«, murmelte Bulzerdon. »Diese Großwolken und ihre Bewohner sind nur zu ertragen, wenn man weiß, dass man bald wieder zu Hause sein wird.«
Er ließ den Gleiter ein wenig steigen, als ihm aus der Kaldera tief unter ihm eine Schwefelwolke entgegenschlug. Mit solchen Misshelligkeiten musste jeder rechnen, der eine Reise über Land auf diesem Planeten unternahm.
Ab und zu spähte Bulzerdon in die Höhe. Es sah nicht nach Regen aus. Allerdings trieben sich am Himmel, in sehr großer Höhe und mit bloßem Auge gerade noch zu erkennen, eine ganze Reihe von Raumschiffen herum. Bulzerdon war politisch nicht sonderlich gebildet, aber er war genügend gut informiert, um zu wissen, dass die Eripäer von Damaukaaner nicht einmal halb so viele Raumschiffe besaßen, wie er allein in diesem Augenblick sehen konnte.
»Ph!«, machte Bulzerdon und wandte sich dem wesentlich wichtigeren Problem zu, ob er oben an seinem Sessel zwei Löcher bohren, den Wasserdruck vergrößern und das Gebilde als Rasenbewässerer verkaufen sollte.
*
Thalia trommelte nervös mit den Fingerspitzen gegen die Fensterscheibe.
Draußen regnete es, und dem Wetter entsprach die Laune der Odinstochter. Verhangen war noch der mildeste Ausdruck für die Gemütslage der Frau.
Die Dinge auf Pthor – oder Atlantis – lagen nicht so, wie es Thalia sich gewünscht hatte. Da war beispielsweise die Angelegenheit mit Kennon und Grizzard, die immer noch nicht geklärt war. Im Gegenteil, alles lief langsam auf einen Höhepunkt zu, von dem niemand sagen konnte, mit welchem Zustand er enden würde.
Da war die Invasion, die gleichsam vor der Haustür stand. Thalia hatte den Leichnam des Fremden noch in Erinnerung, den sie im Lettro ihres Bruders Heimdall hatte sehen können.
Sie wusste auch noch, dass es dieser spinnenähnlichen Kreatur beinahe gelungen wäre, ihren Bruder Heimdall zu besiegen. Und bei allem Zwist und Hader zwischen Odins Tochter und ihren Brüdern hegte Thalia doch Hochachtung für Heimdall, was seine Qualitäten als Kämpfer betraf. Wenn eines dieser Spinnentiere in der Lage war, den Hünen Heimdall zu besiegen – zu was war dann eine ganze Invasionsarmee in der Lage?