Nr. 395
Schatten über Ruoryc
Die Welt des kosmischen Kundschafters in Gefahr
von H. G. Ewers
Nun, da Atlantis-Pthor mittels der neuen eripäischen Erfindung aus dem Korsallophur-Stau befreit werden konnte, kommt der »Dimensionsfahrstuhl« auf seiner vorprogrammierten Reise der Schwarzen Galaxis unaufhaltsam näher.
Es gibt nichts, was die Pthorer und Atlan, ihr neuer König, tun könnten, um den fliegenden Weltenbrocken abzustoppen und daran zu hindern, die Schwarze Galaxis zu erreichen – jenen Ort also, von dem alles Unheil ausging, das Pthor im Lauf der Zeit über ungezählte Sternenvölker brachte.
Wohl aber existiert die Möglichkeit, noch vor Erreichen des Zieles die gegenwärtige Situation in der Schwarzen Galaxis, die allen Pthorern unbekanntes Terrain ist, zu erkunden – und Atlan zögert nicht, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Ihm geht es darum, schwache Punkte des Gegners zu entdecken, mit dem sich die Pthorer bald werden messen müssen.
Während sich die Bewohner Pthors unter des Arkoniden Führung so gut wie möglich für die kommende Auseinandersetzung zu wappnen versuchen, nähert sich neben Pthor auch das Raumschiff Algonkin-Yattas, des kosmischen Kundschafters, der Schwarzen Galaxis.
Dabei gerät Algonkin-Yatta kurzfristig in die Vergangenheit und die Zukunft – und zurück auf seine eigene Welt, und er sieht die SCHATTEN ÜBER RUORYC ...
Algonkin-Yatta – Der kosmische Kundschafter unternimmt Zeitreisen.
Anlytha – Algonkin-Yattas exotische Begleiterin.
Naskapi-Tikki – Ein Mathoner aus Algonkin-Yattas Zukunft.
Rossini und Chairade – Zwei seltsame Intelligenzen.
Myotex
Algonkin-Yattas Nasenlöcher blähten sich, als er ein Geruchssignal auffing. Er identifizierte es augenblicklich als ein Signal des Dimensionssensors.
Algonkin-Yatta erhob sich aus seinem breiten Sessel und trat vor die Anzeigen des Dimensionssensors. Das zuckende mehrfarbige Licht vieler Kontrolllampen spiegelte sich auf der blauschwarz schimmernden Haut des haarlosen Schädels und der breiten muskulösen Hände.
Da die Anzeigen kein klares Bild der Lage zeigten, nahm Algonkin-Yatta einige Schaltungen vor. Auf den Kontrollfeldern für die Dimension der Zeit wurde ein wirres Knäuel grell strahlender farbiger Linien sichtbar.
Gerade wollte Algonkin-Yatta sich mit der Psiotronik seines Kundschafterschiffs in Verbindung setzen, als die Psiotronik sich von sich aus meldete.
»Kundschafter, ich messe temporäre Aktivitäten an, die ich nicht logisch einzuordnen vermag«, teilte die Psiotronik mit. »Ich empfehle dringend, in den Dimensionskorridor zurückzukehren, aus dem wir gekommen sind.«
»Ich muss nach Ruoryc!«, erwiderte der Kundschafter. »Und das weißt du auch genau!«
Vor seinem geistigen Auge zogen die Ereignisse noch einmal vorbei, die ihn dazu bewogen hatten, zu seiner Heimatwelt zurückzukehren.
Nachdem er das Kundschafterschiff freiwillig dem Sog anvertraut hatte, der es in die Schwarze Galaxis ziehen würde, hatten Algonkin-Yatta und seine Begleiterin Anlytha die Schrecken einer gewaltsamen Beförderung innerhalb eines Mediums durchlebt, dessen Naturgesetze augenscheinlich andere waren als die des normalen Universums.
Algonkin-Yatta und Anlytha hatten es in Kauf genommen, weil sie hofften, in der Schwarzen Galaxis endlich den Arkoniden Atlan zu finden, auf dessen Spuren sich der Kundschafter schon seit langer Zeit befand – und den er oftmals nur um wenige Tage verfehlt hatte, wenn er irgendwo ankam, wo Atlan sich nach seinen Informationen aufhalten sollte.
Doch irgendwo unterwegs waren sie in eine unsichtbare Barriere geraten, die das Kundschafterschiff in sich aufsaugte und es zwischen verschiedenen Rotationsfeldern zu Staub zermahlen hätte, wäre es Algonkin-Yatta in Zusammenarbeit mit der Psiotronik nicht gelungen, das Schiff unter Aufbietung aller Energiereserven und unter Überlastung der meisten Maschinen aus der Barriere hinaus- und in einen x-beliebigen Dimensionskorridor hineinzukatapultieren.
Dort hatte eine Überprüfung des Schiffes ergeben, dass der Kampf gegen die Barriere Schäden verursacht hatte, die sich mit Bordmitteln nicht beheben ließen. Da diese Schäden vor allem die Aggregate betrafen, die das Kundschafterschiff gegen Angriffe von außen schützen sollten, entschloss sich Algonkin-Yatta schweren Herzens dazu, die Suche nach Atlan zu unterbrechen und erst einmal auf seine Heimatwelt zurückzukehren, wo MYOTEX die Schäden sicherlich in kurzer Zeit beheben lassen konnte.
MYOTEX, das waren alle jene Anlagen auf dem Planeten Ruoryc, in denen das Volk der Mathoner lebte. MYOTEX, das war aber auch das robotische Hirn des Gesamtkomplexes, das technische Erbe einer ausgestorbenen Zivilisation, das sich der Vorfahren der heutigen Mathoner, Flüchtlingen, die mit dem Raumschiff MATHON vor halutischen Kampfschiffen flohen, annahm. MYOTEX nahm sie in seine Anlagen auf, beschützte sie vor den extremen Umweltbedingungen Ruorycs und versorgte sie mit allem Nötigen.
Innerhalb weniger Generationen wurden die Mathoner vollständig in das technische Erbe der ausgestorbenen Zivilisation integriert. Sie brauchten sich den Umweltbedingungen nicht anzupassen, sondern lebten in der von MYOTEX geschaffenen und bewahrten Geborgenheit.
Aber Intelligenzen wie die Mathoner vermochten ohne zielgerichtete Arbeit nicht wirklich zu leben. Diejenigen, die sich damit abfanden, degenerierten. Sie oder ihre Nachkommen blieben kinderlos. Auf die Dauer überlebten nur diejenigen Gene, die mit dem starken Willen zu zielgerichteter Aktivität »programmiert« waren.
Innerhalb von MYOTEX kam es zu Rebellionen und Ausbrüchen. Die Rebellionen liefen sich regelmäßig selbst tot, da niemand an die zentralen Steueranlagen von MYOTEX herankam. Aber von den Ausbrechern kamen alle, die nicht bald umkehrten, in den extremen Umweltbedingungen Ruorycs um.
In seiner Sorge um die ihm Anvertrauten suchte MYOTEX nach Wegen, sinnlose Rebellionen und Quasi-Selbstmorde zu verhüten. Es startete schließlich ein Teilanpassungsprogramm und später ein Raumfahrtprogramm. Das Raumfahrtprogramm sollte dazu dienen, die Mathoner mit dem am stärksten ausgeprägten Drang nach Freiheit und schöpferischer Leistung zu Kosmischen Kundschaftern auszubilden, ihnen mit allen technischen Raffinessen ausgestattete Kundschafterschiffe zu geben und sie in den Kosmos zu schicken.
Es war bei einer dieser Fahrten, als Algonkin-Yatta nicht nur in einem Raumschiffswrack Anlytha entdeckte und rettete, sondern auch von einem Sterbenden Informationen über Atlan erhielt, die in ihm eine so große Sympathie für den Arkoniden erzeugten, dass er seinen vorgeschriebenen Kundschafterkurs verließ und fortan nur noch den Spuren Atlans nachjagte.
»Ich muss nach Ruoryc!«, wiederholte der Kundschafter. Erstaunt registrierte er in sich ein Gefühl, das er als Heimweh identifizierte – und zwar nicht nur nach seinem Volk, sondern seltsamerweise auch nach MYOTEX.
Ihm wurde klar, dass MYOTEX für ihn, wenn auch bisher unbewusst, auf einer höheren Ebene Vater und Mutter zugleich gewesen war.
»Ich errechne die Gefahr eines Zeitparadoxons, für den Fall, dass wir unseren Kurs beibehalten«, erklärte die Psiotronik.
»Aber du fliegst doch nach Speicherdaten, die MYOTEX dir einprogrammiert hat!«, regte sich der Kundschafter auf. »Wie konnten wir dann überhaupt in Gefahr geraten?«
»Die Gefahr muss erst vor kurzem entstanden sein«, antwortete die Psiotronik.
»Akzeptiert«, gab der Kundschafter zurück. »Wohin kommen wir, wenn wir in den Dimensionskorridor zurückkehren, aus dem wir gekommen sind?«
Als die Psiotronik schwieg, sagte er:
»Ich werde dich doch demnächst überholen lassen, Psiotronik. Mit deinem Schweigen beweist du nämlich, dass du Gefühle hast, die eine Psiotronik nicht haben sollte – und außerdem, dass du eigenmächtig darüber entscheidest, ob du eine Frage von mir beantwortest oder nicht.«
Er dachte eine Weile darüber nach, was er tun sollte. Ein Zeitparadoxon zu riskieren, war Wahnsinn, aber es war auch Wahnsinn, eine Rückkehr in die Barriere zu riskieren, die schon einem intakten Raumschiff fast zum Verhängnis geworden war.
Schließlich entschloss sich Algonkin-Yatta für die Möglichkeit, bei der wenigstens die Aussicht darauf bestand, nach Überwindung der Gefahren etwas zu gewinnen, nämlich nach Ruoryc heimzukehren.
»Nach Ruoryc!«, sagte er mit fester Stimme und ballte die Fäuste, ergrimmt darüber, dass er selbst gar nichts dazu beitragen konnte, die Gefahren zu meistern, die dem Kundschafterschiff, ihm und Anlytha bevorstanden.
*
Die Psiotronik schaltete die Interdimensionstriebwerke hoch und steuerte das Kundschafterschiff auf die Kraftfeldlinie zu, die »hinter« dem Zeitlinienknäuel vorhanden war, nicht sichtbar, aber anmessbar für die hochempfindlichen Sensoren des Schiffes.
Algonkin-Yatta beobachtete mit gespannter Aufmerksamkeit die Anzeigen, die sowohl das Knäuel als auch die Kraftfeldlinie für ihn indirekt sichtbar machten. Er wusste, dass die Kraftfeldlinie eigentlich nicht hinter dem Zeitlinienknäuel sein durfte, sondern überall dort in Fahrtrichtung des Kundschafterschiffs vorhanden sein sollte, wo das Schiff eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht hatte, eine Geschwindigkeit, die etwas über der einfachen Lichtgeschwindigkeit lag und damit nicht innerhalb des so genannten Einstein-Kontinuums praktizierbar war.
Warum es in diesem Fall anders war, vermochte sogar die Psiotronik nur zu raten. Es hatte etwas mit der »Brechung« temporärer Aktivitäten zu tun, wobei der Ausdruck »Brechung« nur der Versuch war, etwas anschaulich zu schildern, was absolut unanschaulich war.
Als es schien, als käme es zur Kollision zwischen dem Kundschafterschiff und dem Zeitlinienknäuel, spielten plötzlich Geschwindigkeitsanzeige und Dimensionssensor verrückt.
Unwillkürlich hielt sich Algonkin-Yatta an den Armlehnen seines Sessels fest, denn er erwartete einige heftige Erschütterungen und hoffte nur, dass sie nicht das Leistungsvermögen der Andruckabsorber überforderten. Das hätte unweigerlich seinen und Anlythas Tod bedeutet, denn bei den hohen Fliehkräften, die beim Beschleunigen, Verzögern oder Kurvenflug eines Raumschiffs wirkten, spielte es keine Rolle, ob jemand an 1,5 Gravos wie Anlytha oder an 3,0 Gravos wie der Kundschafter angepasst war.
Bei diesem Gedankengang fragte sich Algonkin-Yatta, was Anlytha eigentlich so trieb. Seit mehreren Stunden befand sie sich außerhalb des kuppelförmigen Zentralraums, von dem aus alle Aktivitäten des Kundschafterschiffs gesteuert wurden.
Als er im nächsten Augenblick Anlythas Stimme über die interne Kommunikationsanlage hörte, dachte er irritiert an die Möglichkeit, dass er telepathische Fähigkeiten entwickelt haben könnte.
Allerdings verstand er nicht, was seine Begleiterin sagte, denn rings um die Zentrale grollte es plötzlich so laut, dass alle anderen Geräusche davon übertönt wurden. Sekunden später verstummte das Grollen. Dafür stöhnten und ächzten die Verbindungen im Schiff, als würde es jeden Augenblick auseinanderbrechen.
Wenig später verstummte auch dieses bedrohliche Geräusch. Es wurde totenstill.
»Wir sind hindurch und in der Spur!«, stellte der Kundschafter nach einem Blick auf die Anzeigen fest. »Und alles scheint in Ordnung zu sein!«
»Das glaubst aber nur du!«, zeterte die helle Stimme Anlythas aus den Schallfeldern der internen Kommunikationsanlage. »Du scheinst mich vorhin nicht ernst genommen zu haben, Algonkin-Yatta!«
»Immer, wenn du meinen vollen Namen nennst, bist du böse auf mich«, erwiderte der Kundschafter. »Aber in diesem Fall bin ich mir keiner Schuld bewusst. Deine Stimme ist nämlich von dem fürchterlichen Grollen der Antriebsaggregate übertönt worden, die uns durch das Zeitlinienknäuel gestoßen haben.«
»Oh!«, entfuhr es Anlytha. Sie zwitscherte traurig. »Und die Zeitkapsel ist dort hängengeblieben, in diesem Zeitlinienknäuel.«
»Was?«, entfuhr es Algonkin-Yatta. »Aber das ist doch nicht möglich!« Tatsächlich wurde er sich erst jetzt klar darüber, dass er sich nicht mehr vorstellen konnte, jemals ohne die Zeitmaschine ausgekommen zu sein, die die rätselhaften Paths ihm geschenkt hatten.
»Ich stehe schließlich in dem Hangar, in dem wir die Zeitkapsel untergebracht hatten«, erklärte Anlytha. »Mir sträuben sich noch jetzt die Federn bei dem Gedanken, dass ich die Kapsel erst kurz vor ihrem plötzlichen Verschwinden verlassen hatte. Wenn ich noch darin gewesen wäre ...«
»Was hattest du in der Zeitkapsel zu suchen?«, wollte der Kundschafter wissen.
»Oh, ich hatte etwas darin vergessen«, antwortete Anlytha. Der Kundschafter hörte Verlegenheit aus ihrer Stimme heraus.
»Etwas vergessen!«, echote er ahnungsvoll. »Doch nicht etwa kostbares Geschmeide aus der Zeit des römischen Kaisers Marcus Aurelius, in der unser Freund Dorstellarain alias Dorjan verschollen ist?«
»Nun, ja«, erwiderte Anlytha zögernd. »Eigentlich handelt es sich nur um einen mit goldenen Ahornblättern verzierten Silberkrug. Ein paar Kleinigkeiten haben sich zufällig darin gefangen, aber ...«
»Ein paar Kleinigkeiten!«, entrüstete sich Algonkin-Yatta. »Ich wette, es handelt sich um Schmuck im Wert von mindestens hundert Millionen Solar. Kein Wunder, dass Abmar Vialathon nicht gesund wurde, solange er an Bord der Zeitkapsel beziehungsweise des Kundschafterschiffs war.«
»Aber wohin ist die Zeitkapsel verschwunden?«, rief Anlytha. »Sie kann doch nicht verzaubert worden sein!«
»Nein, bestimmt nicht, mein reizender Geistervogel mit den langen Klauen«, meinte Algonkin-Yatta sarkastisch. »Vielleicht sind wir diejenigen, die verschwunden sind. Ich schlage vor, du kommst gleich in die Zentrale, Lytha. Ich rechne nämlich damit, dass wir bald vor dem Yrgarh-System ankommen.«
»Ich fürchte mich«, sagte Anlytha.
»Was?«, rief Algonkin-Yatta verwundert. »Wovor denn, Lytha?«
»Vor Millionen Lebewesen deines Schlages, Algonkin«, antwortete Anlytha. »Du verursachst mir schon Albträume. Was soll dann erst werden, wenn eine unüberschaubare Menge blauhäutiger Zwergelefanten mir auf den Zehen herumtrampelt – und noch mehr auf den Nerven.«
»Achtung!«, meldete sich die Psiotronik. »In elf Minuten verlassen wir die Interdimspur und müssten danach einunddreißig Lichttage vor der Sonne Yrgarh stehen.«
»Müssten?«, fragte Algonkin-Yatta. »Bist du nicht absolut sicher, Psiotronik?«
»Darüber versuche ich mir selbst klarzuwerden«, erwiderte die Psiotronik. »Sobald es mir gelungen ist, melde ich mich wieder.«
Als Anlytha ungefähr zwei Minuten später die Zentrale betrat, eine große und schwere Vase in den Händen, war die Zentrale in eine orgiastische Fülle bunter zuckender Lichter getaucht. Es sah aus, als würde die gleichzeitig von zehn Big Bands gespielte Musik gleichzeitig von einem Dutzend Lichtorgeln photoniert.
Aber es war nur die Psiotronik, die an einem scheinbar unlösbaren Problem arbeitete und ihre hektische Arbeitsweise durch das Flackern der Kontrollen kundgab.
Als das Kundschafterschiff die »Interdimspur« genannte Kraftfeldlinie, auf der es durch ein dimensional übergeordnetes Kontinuum geglitten war, verließ, hörte die photonische Kakophonie endlich auf.
*
»Na, hast du dein Problem gelöst, Psiotronik?«, erkundigte sich Algonkin-Yatta und forderte Anlytha mit einer Geste dazu auf, in einem Sessel neben seinem Platz zu nehmen.
»Es wurde durch die Konfrontierung mit den Tatsachen als rein theoretisch erkannt«, sagte die Psiotronik. »Die Position von Yrgarh hat sich um 104,4 Lichttage zur Programmposition verschoben.«
»Da Yrgarh seine Umlaufgeschwindigkeit ums galaktische Zentrum nicht plötzlich drastisch erhöht haben kann, dürfte die relative Positionsverschiebung auf einer Abweichung des Schiffes vom vorgesehenen Eintauchort beruhen«, erwiderte der Kundschafter.
»Theoretisch könnte es so sein«, räumte die Psiotronik ein. »Aber eine Überprüfung der Rückkehrprogrammierung ergab keinen Hinweis auf eine Änderung.«
»Überprüfe die Positionen der Sterne in der näheren Umgebung von Yrgarh!«, sagte Algonkin-Yatta.
»Soeben abgeschlossen«, teilte die Psiotronik mit. »Sie sind relativ zu uns im gleichen Maße wie Yrgarh verschoben, aber relativ zu Yrgarh normal, bis auf die nicht zum Umlauf des Zentrums gehörenden Positionsveränderungen.«
Algonkin-Yatta schloss für einen Moment die Augen, dann sagte er leise:
»Ich ahne, was geschehen ist.«
»Ich auch«, warf Anlytha ein. »Wir haben uns im Dschungel der Zeiten verirrt. Kein Wunder, bei dem temporären Gehopse, das wir in all der Zeit getrieben haben, seit wir einem Phantom namens Atlan nachjagen.«
»Atlan ist kein Phantom«, korrigierte Algonkin-Yatta. »Er ist Realität. – Psiotronik, berechne bitte, wie viel Zeit das Yrgarh-System dazu gebraucht hat, um die bewussten 104,4 Lichttage zurückzulegen!«
»Das Yrgarh-System kreist mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 325 Kilometer pro Sekunde um das Zentrum der Galaxis«, sagte die Psiotronik. »Das wären rund 19.500 Kilometer pro Minute, 1.170.000 Kilometer pro Stunde ... Die angemessene Abweichung von 104,4 Lichttagen entspricht rund 2,76 Billionen Kilometern. Geteilt durch die durchschnittliche Strecke, die Yrgarh in einem Jahr zurücklegt, ergibt sich ein Zeitraum von rund 273 Jahren.«