Nr. 396
Botschafter der Zeit
Begegnung im Strom der Zeiten
von H. G. Ewers
Nun, da Atlantis-Pthor mittels der neuen eripäischen Erfindung aus dem Korsallophur-Stau befreit werden konnte, kommt der »Dimensionsfahrstuhl« auf seiner vorprogrammierten Reise der Schwarzen Galaxis unaufhaltsam näher.
Es gibt nichts, was die Pthorer und Atlan, ihr König, tun könnten, um den fliegenden Weltenbrocken abzustoppen und daran zu hindern, die Schwarze Galaxis zu erreichen – jenen Ort also, von dem alles Unheil ausging, das Pthor im Lauf der Zeit über ungezählte Sternenvölker brachte.
Wohl aber existiert die Möglichkeit, noch vor Erreichen des Zieles die gegenwärtige Situation in der Schwarzen Galaxis, die allen Pthorern unbekanntes Terrain ist, zu erkunden – und Atlan zögert nicht, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Ihm geht es darum, schwache Punkte des Gegners zu entdecken, mit dem sich die Pthorer bald werden messen müssen.
Während sich die Bewohner Pthors unter des Arkoniden Führung so gut wie möglich für die kommende Auseinandersetzung zu wappnen versuchen, nähert sich neben Pthor auch das Raumschiff Algonkin-Yattas, des kosmischen Kundschafters, der Schwarzen Galaxis.
Algonkin-Yatta, der Mathoner, gerät in den Sog der Schwarzen Galaxis und wird zum BOTSCHAFTER DER ZEIT ...
Algonkin-Yatta – Der kosmische Kundschafter im Vorfeld der Schwarzen Galaxis.
Anlytha – Algonkin-Yattas exotische Begleiterin.
Athork-Taerant und Hulk-Breeverth – Torzaganer, die sich gegen eine Invasion auflehnen.
Duquor-Quo-Moquu – Kommandant der Kurromors.
Die Kristallebene
Die Arbeit der Aggregate innerhalb des Kundschafterschiffs wurde hörbar. Das war an sich schon außergewöhnlich, aber noch außergewöhnlicher war es, dass sich diese Geräusche innerhalb weniger Sekunden veränderten.
»Das sind Akkorde!«, rief Algonkin-Yatta. »Was bedeutet das, Psiotronik?«
»Es ist der Atem der Zeit«, antwortete die Psiotronik. »Er durchweht das Schiff und lässt es aufsteigen bis zu dem Punkt im Zeitstrom, den du durch die Programmierung festgelegt hast, Kundschafter.«
»Wenn ich Poesie hören will, spiele ich die Kopien altterranischer Werke ab«, erklärte Algonkin-Yatta. »Von einer Psiotronik erwarte ich logisch fundierte Antworten.«
»Die logisch fundierten Antworten würdest du nicht verstehen«, erwiderte die Psiotronik, »deshalb gab ich dir eine brauchbare Antwort. Damit sie gefälliger klänge, kleidete ich sie in eine romantische Hülle.«
Anlytha, die rätselhafte Begleiterin Algonkin-Yattas, zwitscherte belustigt.
»Genauso verfahren die Terraner, wenn sie Waren verkaufen wollen«, sagte sie. »Sie können einen Hauttönungsspray im Werte von fünf Soli so verpacken, dass es wie ein Luxusartikel im Wert von neunzig Solar aussieht.«
Der Kundschafter blickte abwechselnd zu seiner kleinen Begleiterin mit der porzellanglatten fliederfarbenen Haut und dem weißen Federkamm auf dem haarlosen Kopf und zu der transparenten Kugel mit dem plasmaartig »fließendem« Glitzern darin, das nicht etwa ein einzelnes Lebewesen war, sondern die Delegation einer so fremdartigen Lebensform, dass eine Kommunikation nur durch die Psiotronik als dem vermittelnden Element möglich war.
»Ich bin irritiert, Chairade«, sagte er. »Wir stehen vor der Premiere eines neuartigen Zeitversetzers, der von dir und MYOTEX gemeinsam von den Funktionsprinzipien der Zeitkapsel abgeleitet, konstruiert und gebaut worden ist – und mein Bordcomputer sowie Anlytha ergehen sich in witzlosen Plattheiten.«
»Ich bin keineswegs ein Bordcomputer!«, protestierte die Psiotronik. »Importierte Begriffe treffen auf die Technologie von MYOTEX nicht zu.«
»Ich weiß, dein Kernspeicher besteht aus psionischen Kristallstrukturen«, erwiderte der Kundschafter. »Eben deshalb hielt ich dich bis vor kurzem für hochwertiger als einen Computer.« Er blickte spöttisch lächelnd in das »Zyklopenauge« der Psiotronik. »Aber ich habe mich wohl geirrt.«
»Wahrscheinlich handelt es sich bei den Fehlreaktionen der Psiotronik um die Auswirkung eines schwachen Modulationsfelds, das vom Zeitversetzer ausgeht, bevor er programmiert wird«, sagte Chairade mit der hellen Stimme, die die Psiotronik ihr geliehen hatte.
»Und bei Anlythas Fehlreaktionen?«, erkundigte sich Algonkin-Yatta, während er mit der rechten Hand über die farbigen Linien fuhr, die sich scheinbar sinnlos kreuz und quer über die Oberfläche der langsam rotierenden Programmierungskugel zogen. »Ich programmiere unsere Zeitversetzung, damit das Theater aufhört.«
»Anlythas Reaktionen entsprachen ihrer Mentalität, Kundschafter«, teilte Chairade mit. »Da hat sich nichts verändert.«
Die Zeitschaltlinien leuchteten auf, wenn Algonkin-Yattas Hand sie berührt hatte. Als der Kundschafter die Hand zurückzog, blitzten überall auf der Kugeloberfläche goldfarbene Lichtpunkte auf. Statt der dumpf hallenden Schläge, die bei Abschluss der Programmierung innerhalb der Zeitkapsel ertönten, kündigte auf der RUORYC ein Pfeifsignal die Zeitversetzung an.
In der nächsten Sekunde legte sich ein Schleier um das Kundschafterschiff. Dahinter waren undeutliche Bewegungen zu erkennen, die immer schneller abliefen ...
Das Kundschafterschiff befand sich auf dem Weg in die Zukunft – in die relative Zukunft, denn, so absurd das klang, diese Zukunft lag tief in ihrer realen Vergangenheit, in die sie nach langer Irrfahrt durch das Labyrinth der Dimensionskorridore verschlagen worden waren.
*
Die goldfarbenen Lichtpunkte erloschen, die um die RUORYC kreiselnden Schleier lichteten sich, dann lösten sie sich allmählich auf. Das Schiff bewegte sich nicht länger aktiv durch die Zeit, sondern ließ sich passiv von der Zeit tragen.
Auf den Bildschirmen in der Zentrale des Kundschafterschiffs war der von glitzernden Punkten und hellen Nebelstreifen übersäte Weltraum zu sehen. Der Stern mit der scheinbar größten Helligkeit musste die gelbe Sonne Punark sein, dann war die düstere Halbkugel, die sich unter der RUORYC wegdrehte, der neunte Planet Punarks.
Algonkin-Yatta setzte mit voll aktiviertem Ortungsschutz zur Landung an, bevor die Psiotronik ihm die Richtigkeit seiner Überlegungen bestätigt hatte. Er verließ sich nicht darauf, dass die Invasoren, die zu dieser Zeit im Punark-System sein mussten, keine Möglichkeit besaßen, den Ortungsschutz des Kundschafterschiffs zu durchbrechen.
Algonkin-Yatta musste darauf verzichten, die Ortungsgeräte seines Schiffes einzusetzen, denn auftreffende Ortungsimpulse konnten auch von einem Gegner registriert werden, der keine gleichwertigen Ortungsgeräte besaß.
»Der Planet ist ja riesig«, sagte Anlytha, als die Entfernungsmesser eine Distanz von 100.000 Kilometern anzeigten und der Planet bereits alle Subbildschirme ausfüllte.
»Fast so groß wie der solare Saturn, aber ohne dessen Ringsystem«, erklärte der Kundschafter. »Früher muss er eine dichte gasförmige Atmosphäre besessen haben. Heute ist er allerdings kalt. Die Atmosphäre hat sich als Eis niedergeschlagen.«
Anlytha presste ihre Nase gegen einen der Subbildschirme.
»Wo ist eigentlich das Edelsteinfeld, das du mir versprochen hast, Yatta?«, fragte sie ungeduldig. »Oder hast du mir etwas vorgeflunkert? Ach, nein, du kannst ja gar nicht lügen. Also, wo ist es?«
»Du wirst es gleich sehen, Lytha«, antwortete Algonkin-Yatta schmunzelnd. »Aber ich sprach nicht von einem Edelsteinfeld, sondern von einem Eisfeld, dessen Kristalle den Anschein erwecken, als funkelten dort Milliarden Edelsteine.«
Er schaute auf die Anzeigen und sah, dass die Höhe der RUORYC nur noch zehntausend Kilometer betrug. Das elliptische Schiff sank auf eine Bergkette zu, deren eisgefüllte Täler im schwachen Schein Punarks wie gefrorene Milch aussahen. In wenigen hundert Kilometern Höhe schwebte es über die nördlichen Ausläufer und sank dann langsam auf den südlichen Rand einer scheinbar unendlich großen Ebene zu, deren Oberfläche wie ein Kristallspiegel blinkte.
»Oh!«, rief Anlytha, dann schaute sie wie gebannt auf die Kristallstöcke, die gleich Korallenriffen dicht unter der Oberfläche – in diesem Fall eines gefrorenen Meeres – lagen und in vielfältigem Farbenspiel glitzerten und funkelten.
»Nun, habe ich dir zuviel versprochen, Lytha?«, fragte der Kundschafter.
Anlytha sprang aus ihrem Sessel und tanzte jubelnd durch die Zentrale.
»Ich stufe das Verhalten Anlythas als Erregung ein«, meldete sich die Kunststimme Chairades. »Darf ich erfahren, welchen Grund diese Erregung hat, Kundschafter?«
Anlytha brach ihr Jubilieren ab und blieb stehen.
»Welchen Grund diese Erregung hat!«, äffte sie die helle Kunststimme nach. »Siehst du nicht diese Herrlichkeit dort? Bei ihrem Anblick muss es einem entweder den Atem verschlagen oder das Herz öffnen und die Zunge lockern.«
»Ich weise darauf hin, dass Chairade weder atmet, noch Herz oder Zunge besitzt, Anlytha«, meldete sich die Psiotronik.
»Larifari!«, erwiderte Anlytha. »Es spielt doch keine Rolle, auf welche Organe sich die Freude auswirkt. Wer Augen besitzt, um zu sehen ...« Sie verstummte verlegen.
»Eben«, sagte Algonkin-Yatta. »Chairade besitzt auch keine Augen in unserem Sinn. Immerhin kann sie wahrnehmen.«
»Das ist richtig«, sagte Chairade. »Inzwischen habe ich auch begriffen, welchen Grund Anlythas Erregung hat.«
Anlytha zwitscherte erleichtert.
»Na, also!«, sagte sie. »Es hätte mich auch gewundert, wenn ausgerechnet du nicht fähig sein solltest, Schönes zu erkennen.«
Das Kundschafterschiff landete auf der riesigen Eisfläche.
»Was ist das: ›Schönes?‹« fragte Chairade.
»Wenn etwas akustisch oder optisch oder hautsensorisch Emotionen hervorruft, die eine positive Stimmungslage des Individuums und eine Optimierung seiner Vitalität erzeugen, dann nennen wir es etwas ›Schönes‹«, antwortete Algonkin-Yatta.
»Beispielsweise das Anschauen und Befühlen von Geschmeide«, warf Anlytha ein.
»Das Abtasten eines abstrakten Schaltbilds?«, fragte Chairade.
»Das ist für dich etwas Schönes?«, erkundigte sich Algonkin-Yatta.
»Ja«, antwortete Chairade. »Für euch nicht, Algonkin-Yatta?«
»Nein, für uns nicht«, erwiderte der Kundschafter. »Aber ich kann verstehen, dass andere Wesenheiten andere Auffassungen von Schönheit haben als wir. Für mich ist das ungeheuer interessant. Ich könnte tagelang Informationen mit dir darüber austauschen, wenn wir soviel Zeit hätten.« Er lächelte. »Seltsame Worte für einen Zeitreisenden, aber auch mit einer Zeitmaschine kann man den Ablauf der Zeit nicht anhalten – und was vorbei ist, ist vorbei.«
»Du kannst nicht zweimal die gleiche Zeitspanne durchleben, Kundschafter?«, fragte die Psiotronik.
Algonkin-Yatta schüttelte den Kopf.
»MYOTEX hat mir das erklärt, bevor wir starteten«, erklärte er. »Es lässt sich schwer verstehen, aber niemand und nichts kann zweimal in einer identischen Zeitspanne existieren. Der Versuch, das herbeizuführen, müsste bei einem Erfolg mit einem Paradoxon enden, das den Erfolg zunichte machte, bevor er in Erscheinung treten könnte. Das Optimum, das sich erreichen lässt, ist eine Parallelexistenz, also praktisch eine Doppelexistenz auf zwei parallelen Zeitspannen, die sich so nahe kommen, dass es zu Halluzinationskontakten zwischen den beiden Existenzen kommt, die sich in Ausnahmefällen so auswirken können, als hätten sie tatsächlich stattgefunden.«
*
Nachdem die passiven Ortungssysteme des Kundschafterschiffs fast zwei Stunden lang vergeblich den interplanetarischen Raum des Punark-Systems abgesucht hatten, meinte Anlytha:
»Warum sind wir eigentlich in dieser Zeit aufgetaucht, wenn es hier noch gar keine Invasoren gibt?«
»Begreifst du nicht, dass wir nicht in der Zeit vor der Invasion auftauchen konnten, Anlytha?«, erwiderte Algonkin-Yatta. »Dort war ich bereits mit der Zeitkapsel. Deshalb kann ich nicht noch einmal in diese Zeit. Ich hatte die Zeitsteuerung meines Schiffes so eingestellt, dass wir ein paar Tage nach dem Abbruch meines letzten Besuchs materialisierten. Die Invasion müsste also in vollem Gange oder erfolgreich abgeschlossen sein.«
»Aber es steht fest, dass es keine Aktivitäten von Invasoren im Punark-System gibt«, warf die Psiotronik ein.
»Welche normalen Aktivitäten gibt es denn auf dem vierten Planeten?«, fragte der Kundschafter.
»Die Aktivitäten einer leistungsfähigen Industrie«, antwortete die Psiotronik. »Allerdings gibt es zwischen Xuverloth und dem fünften Planeten sowie Nummer sechs und sieben so gut wie keinen Hyperfunkverkehr und überhaupt keinen Schiffsverkehr. Der Hyperfunkverkehr beschränkt sich auf die zu Piepsern zusammengepressten und zudem kodierten Richtfunk-Impulsgruppen.«
»Also sind sich die Torzaganer der Anwesenheit eines Feindes wohl bewusst«, meinte Anlytha.
»Aber wo steckt dieser Feind?«, rief Algonkin-Yatta. »Er war doch mit rund zehntausend Großraumschiffen da.«
»Warum räumt ihr nicht die Möglichkeit ein, dass die Flotte der Invasoren geschlagen und vertrieben wurde?«, sagte die Stimme von Chairade.
»Sie erschien mir gegenüber den Torzaganern überlegen«, antwortete Algonkin-Yatta – und begriff im nächsten Augenblick, dass das kein Argument war, da seine Behauptung jeder Grundlage entbehrte.
»Es tut mir leid«, sagte er. »Aber ich habe etwas nach seinem Aussehen beurteilt und es danach in eine Relation zu den Machtmitteln der Torzaganer gestellt, ohne diese Machtmittel überhaupt zu kennen.«
»Aber du hattest doch die Torzaganer vorher lange genug beobachtet«, wandte Anlytha ein.
Der Kundschafter schüttelte den Kopf.
»Die letzten fünfzig Jahre hatte ich ausgelassen«, erwiderte er. »Das heißt, eigentlich waren es nur siebenundvierzig, denn die Zeitschaltlinien der Kapsel ließen sich einfach nicht auf eine Versetzung um fünfzig Jahre programmieren ...«
»Warum nicht?«, fragte Chairade. »Gab es äußere Einflüsse?«
»Der Kundschafter äußerte zur Psiotronik der Kapsel die Vermutung, man wäre sich selbst im Wege gewesen«, sagte die Schiffspsiotronik.
»Sich selbst im Wege gewesen?«, sagte Anlytha erschrocken. »Aber das könnte er doch nur, wenn er in eine Relativzukunft kommt, in der er schon einmal war!«
»Eines scheint festzustehen«, erklärte Chairade. »Wir stehen davor, ein Zeitparadoxon zu verursachen.«
»Das aber noch nicht verursacht ist«, sagte der Kundschafter.
»Das aber dennoch eine gewisse Zeitspanne blockiert hat, nämlich die zwischen dem Zeitpunkt, zu dem du zuletzt umkehrtest und dem, zu dem wir hier eintrafen«, ließ sich Chairade vernehmen. »Ich warne davor, überhaupt etwas zu unternehmen.«
Algonkin-Yatta überlegte lange, dann schüttelte er den Kopf und sagte:
»Ich bin Kundschafter, und ich muss herausbekommen, mit welchen Mitteln die Herrschenden der Schwarzen Galaxis sich ihre vorgeschobenen Bastionen in den Kleingalaxien rund um das Unsichtbare schaffen. Notfalls gehe ich allein. Aber ich wäre natürlich sehr froh, wenn du mich begleiten würdest, Chairade.«
»Ich werde dich begleiten, Kundschafter«, erklärte Chairade.
»Aber warum, wenn es verhängnisvolle Folgen haben kann?«, wollte die Psiotronik wissen.
Von den Kristallriffen unter dem Eis schossen vielfarbige helle Lichtspeere nach oben und verloren sich im hellen Raum. Die aus gefrorener Energie bestehende glasgrüne Außenhülle der RUORYC wurde zum Leuchten angeregt. Sekunden später war alles wieder wie zuvor.
»Warum leuchten die Kristalle von Zeit zu Zeit?«, fragte Algonkin-Yatta.
»Ich weiß es nicht«, antwortete die Psiotronik. »Es liegen keine Informationen darüber vor.«
Algonkin-Yatta lächelte rätselhaft.
»Das ist das gleiche Motiv, das mich treibt, mich über die Geschehnisse dieser Zeit zu informieren.«
Lautlos wie der Tod
Die Zeitkapsel bewegte sich mit winzigen Zeitsprüngen in Richtung Relativzukunft. Nach jeder Materialisation arbeiteten die Ortungsinstrumente auf Hochtouren – und nach dem fünften Zeitsprung wurden sie fündig.
Auf der Oberfläche des dritten Planeten entfalteten sich starke energetische Aktivitäten. Die Auswertungen der Kapsel-Psiotronik zeigten dem Kundschafter, dass es sich um Energien handelte, die charakteristisch für die Impulsmotoren jener Deltaschiffe waren, mit denen die Invasoren aus der Schwarzen Galaxis gekommen waren.
»Die Invasoren müssen sich bis jetzt unter der dichten Atmosphäre des unbewohnten dritten Planeten versteckt gehalten haben«, klärte er Chairade, die in der Aufenthaltskugel auf ihrem Versorgungssockel schwebte. »Jetzt starten sie offensichtlich. Ich schlage vor, wir landen auf dem fünften Planeten, der von Xuverloth aus besiedelt worden ist. Von dort aus können wir die Aktionen der Deltaschiffe verfolgen und können nicht von ihnen geortet werden.«
»Besteht dabei nicht die Gefahr, dass die Torzaganer uns bei der Landung auf dem fünften Planeten orten?«, fragte Chairade.
»Nein«, antwortete der Kundschafter. »Ich weiß, dass sie nichts haben, was unseren Ortungsschutz durchdringt. Die Invasoren wahrscheinlich auch nicht, aber das weiß ich noch nicht. Bist du einverstanden, dass wir so vorgehen?«
»Du benötigst meine Zustimmung nicht, denn ich bin nur Gast«, erwiderte Chairade.
Algonkin-Yatta schaute auf die Plasmaschleier in der Kugel, beobachtete das unterschiedlich helle Leuchten darin und lächelte.
»Ich habe dich von Anfang an als mein Partner angesehen«, erklärte er. »Also werden wir gemeinsam entscheiden, wie wir vorgehen. Ich hoffe, du lehnst nicht ab.«