Nr. 416
Landung auf Atlantis
Der kosmische Kundschafter auf Atlans Welt
von H. G. Ewers
Als Atlantis-Pthor, der durch die Dimensionen fliegende Kontinent, die Peripherie der Schwarzen Galaxis erreicht – also den Ausgangsort all der Schrecken, die der Dimensionsfahrstuhl in unbekanntem Auftrag über viele Sternenvölker gebracht hat –, ergreift Atlan, der neue Herrscher von Atlantis, die Flucht nach vorn.
Nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf Pthor zukommen werden, fliegt er zusammen mit Thalia, der Odinstochter, und einer Gruppe von ausgesuchten Dellos die Randbezirke der Schwarzen Galaxis an und erreicht das so genannte Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wird.
Dort beginnt für Atlan und seine Gefährten eine Serie von Abenteuern, die beinahe tödlich ausgehen. Die ersten Stationen des gefahrvollen Weges sind unter anderem Enderleins Tiegel, der Schrottplanet, Xudon, der Marktplanet, und Gooderspall, die Welt der Insektoiden.
Während Atlan und Thalia sich gegenwärtig mit den Herrschern von Ringtor auseinandersetzen, blenden wir wieder um zu Algonkin-Yatta, dem kosmischen Kundschafter. Der Mathoner wähnt sich endlich am Ende seiner langen Suche, denn er setzt an zur LANDUNG AUF ATLANTIS ...
Algonkin-Yatta – Der kosmische Kundschafter erreicht Atlantis.
Anlytha – Algonkin-Yattas Begleiterin.
Ahkido – Ein unfreiwilliger Gast in Algonkin-Yattas Schiff.
Heimdall, Balduur und Sigurd – Die Odinssöhne verraten Atlans Sache.
Das nebelartige Gebilde tauchte von einem Augenblick zum anderen in der Steuerzentrale des Kundschafterschiffs auf. Es verharrte kurz über dem Geruchssignalgeber des Dimensionssensors, dann glitt es in das Gerät hinein.
Im nächsten Moment waren sowohl das nebelartige Gebilde als auch der größte Teil des Geruchssignalgebers verschwunden.
Algonkin-Yatta hatte nichts von dem Vorgang mitbekommen, da er seit einigen Stunden fest schlief. Er hatte die schlimmen Ereignisse auf Xuverloth zwar inzwischen psychisch voll verkraftet, aber trotz seiner robusten Natur litt er noch immer an der physischen Überbeanspruchung.
Anlythas angstvolles Zwitschern riss ihn aus seinem Schlaf. Er fuhr hoch und sah sich um, vermochte aber auf Anhieb nicht zu erkennen, was die Reaktion seiner Partnerin ausgelöst hatte.
»Siehst du es nicht, Algonkin!«, zeterte Anlytha und deutete auf den Rest des Geräts.
Die Augen des Kundschafters weiteten sich, als er den Schaden entdeckte.
»Wie ist das geschehen?«, fragte er, beugte sich vor und tastete mit den Fingern über die unregelmäßigen Formen der Überreste.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Anlytha. »Ein Gespenst war da und hat es einfach gefressen.«
Algonkin-Yatta musterte seine Partnerin argwöhnisch. Der weiße Federkamm auf dem haarlosen Kopf mit der fliederfarbenen Haut hatte sich gesträubt; die weit auseinander stehenden schwarzen Knopfaugen blickten angstvoll drein.
Obwohl der Kundschafter und Anlytha schon viele Abenteuer gemeinsam bestanden hatten, lag die Vergangenheit dieses nur 1,33 Meter großen zartgliedrigen Wesens, das der Kundschafter aus einem havarierten Kleinraumschiff gerettet hatte, noch im dunklen. Anlytha hatte durch den Unfall im Raum ihr Gedächtnis weitgehend verloren.
Aber bisher hatte sich Algonkin-Yatta immer auf das, was seine Partnerin sagte, verlassen können. Damit schien es vorbei zu sein, denn der Kundschafter wusste, dass es keine Gespenster gab.
Doch bevor er etwas auf diese unglaubwürdige Behauptung erwidern konnte, tauchte dicht vor seinem Gesicht ein verschwommener Nebelfleck auf. Anlytha kreischte durchdringend.
Algonkin-Yatta saß still und beobachtete. Als Kundschafter von Ruoryc, der von MYOTEX umfassend auf seine Arbeit im All vorbereitet worden war, wusste er, dass man nichts anfassen durfte, über dessen Natur man nichts wusste – und über die Natur dieses Nebelflecks war ihm nur bekannt, dass Anlytha ihn offenbar als »Gespenst« bezeichnet hatte.
Der zirka handtellergroße Nebelfleck verharrte sekundenlang vor Algonkin-Yattas Gesicht, dann schwebte er blitzschnell zu Anlytha hinüber, deren Kreischen jäh abbrach. Im nächsten Augenblick verschwand der Nebelfleck mit einem polternden Geräusch.
Anlytha seufzte und fiel in Ohnmacht.
Der Kundschafter sprang auf, beugte sich über seine Gefährtin, die schlaff in ihrem Sessel lag und stellte fest, dass sie tatsächlich nur ohnmächtig war. Dann erst richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Gegenstand, der vor Anlythas Füßen zu Boden gefallen war und der vermutlich das polternde Geräusch beim »Abgang« des Nebelflecks verursacht hatte.
Algonkin-Yattas blauschwarzes Gesicht wurde nachdenklich. Der Gegenstand bestand aus stark korrodiertem Metallplastik, war so lang wie Anlythas Unterarm und ähnelte einem Rechen. Aber diese Ähnlichkeit hielt dem prüfenden Blick des Kundschafters nicht stand, denn die Zinken des »Rechens« dienten eindeutig nicht dazu, etwas zusammenzuharken, sondern sie waren beweglich angebracht, besaßen zahlreiche Einkerbungen und saßen unterhalb von facettenartig schimmernden, fingernagelgroßen Flächen, die sich auf der breiten Querstrebe befanden, an der sie befestigt waren.
»Ein Gerät, mit dem unbekannte Einstellungen vorgenommen werden können«, sagte Algonkin-Yatta. »Was meinst du dazu, Psiotronik?«
Die Psiotronik, das »Gehirn« des Kundschafterschiffs, zögerte eine Weile, dann sagte sie:
»Es wäre denkbar, Kundschafter. Aber ich halte die Fragestellung nach dem Zweck des Objekts für sekundär. Primär sollte die Frage nach der Art und Weise seines Erscheinens sein.«
»Unwichtig«, stellte der Kundschafter fest. »Es spielt keine Rolle, ob man vom Eingang oder vom Ausgang eines Programms an die Identifizierung der Grundzerlegungstypen eines strukturierten Programms herangeht. Ich denke, wir lösen das Problem auch auf meine Weise, nämlich, indem wir versuchen, von dem Zweck des Geräts auf die Art und Weise seines Erscheinens zu schließen.«
Eine kleine fliederfarbene Hand tauchte neben Algonkin-Yatta auf und streckte sich nach dem »Rechen« aus. Der Kundschafter griff zu und hielt die Hand fest. Ein halblauter Schmerzensschrei ertönte.
Algonkin-Yatta wandte den Kopf und blickte Anlytha an.
»Ich weiß schon, du möchtest dieses Artefakt in deine Sammlung einverleiben, Kleines«, erklärte er. »Aber weißt du denn, wie es auf eine Berührung reagieren würde? Hast du vergessen, dass es von einem ›Gespenst‹ hierher gebracht wurde?«
»Lass mich los, du Unhold!«, zeterte Anlytha. »Du zerquetscht ja meine Hand. Dieses Ding da mag von einem Gespenst gebracht worden sein, aber es selbst ist gewiss kein Gespenst. Es sieht ungeheuer alt und dennoch sehr fortschrittlich aus.«
»Wie definierst du ›sehr fortschrittlich‹?«, fragte der Kundschafter.
»Bedrohlich«, warf die Psiotronik ein. »Vierhundert Baud ...«
Die Stimme der Psiotronik brach ab.
Der Kundschafter richtete sich auf und musterte das Teleauge der Psiotronik. Mehr verblüfft als besorgt stellte er fest, dass es nicht leuchtete.
»Was hast du, Psiotronik?«, fragte er.
Als er keine Antwort erhielt, wurde er ernstlich besorgt. Er ging zur Kontrollwand und berührte hintereinander mehrere Sensorpunkte. Nach einiger Zeit leuchteten verschiedene Datenschirme auf.
Algonkin-Yatta schüttelte den Kopf.
»Das gibt es doch nicht. Die Anzeigen deuten darauf hin, dass die Psiotronik keine Zentraleinheit mehr besitzt. Aber ein ganzer Prozessorblock kann doch nicht einfach verschwinden. Oder ...?«
Er wandte den Kopf und musterte argwöhnisch den »Rechen«.
»Wenn etwas urplötzlich auftaucht, kann auch etwas urplötzlich verschwinden. Aber es muss eine Ursache dafür geben.«
Zwei Nebelflecken, der eine handtellergroß, der andere nicht größer als zwei Daumennägel, erschienen mitten in der Steuerzentrale.
»Das ist die Ursache!«, kreischte Anlytha und versuchte, unter ihren Sessel zu kriechen. »Tu doch endlich etwas dagegen, Yatta!«
Algonkin-Yatta musterte die beiden Nebelflecke ratlos, dann zog er einen Laserschreibstift aus der Brusttasche seiner Bordkombination, fasste ihn mit zwei Fingern an der Spitze und tippte mit dem stumpfen Ende an den kleineren »Geisterfleck«.
Er schrie überrascht auf, als eine unsichtbare Kraft so stark an dem Laserschreibstift zog, dass er mitgerissen wurde und taumelte. Im nächsten Moment war der kleinere Nebelfleck verschwunden, aber am stumpfen Ende des Laserschreibstifts hing ein schlangenartiges Wesen und wollte mit seinem Gewicht den Stift nach unten ziehen.
Anlytha lugte hinter ihrem Sessel hervor, erblickte das schlangenartige Wesen und schlug die Hände vors Gesicht.
Algonkin-Yatta vollführte eine ruckartige Bewegung. Das schlangenartige Wesen löste sich von seinem Laserschreibstift und fiel mit klatschendem Geräusch auf den Boden. Es regte sich nicht und schien tot zu sein.
Aber der Kundschafter konzentrierte seine Aufmerksamkeit nur zur Hälfte auf dieses Wesen. Die andere Hälfte benötigte er, um den größeren Nebelfleck zu beobachten, der sich an einer Seite des »Rechens« festgesetzt hatte und Sekunden danach verschwand, wobei er etwa die Hälfte des Objekts mitnahm.
Nachdenklich starrte der Kundschafter auf den Rest des »Rechens«, dann versetzte er dem schlangenartigen Wesen einen Fußtritt. Es entrollte sich, aber das war keine Eigenbewegung.
Kurz entschlossen zog Algonkin-Yatta einen seiner Handschuhe an, dann packte er das Wesen mit festem Griff dicht hinter dem Kopf und hob es hoch. Als er die drei Augen sah, wusste er, dass es tatsächlich tot war.
»Vor einer toten Schlange brauchst du dich nicht zu fürchten, Anlytha«, sagte er.
Seine Gefährtin nahm die Hände vom Gesicht. Sie zitterten.
»Aber die Gespenster werden vielleicht auch lebende Ungeheuer an Bord bringen, Yatta!«, hauchte sie.
»Es sind keine Gespenster«, erwiderte der Kundschafter.
»Was dann?«, fragte Anlytha.
»Möglicherweise handelt es sich um Zeitmoleküle«, antwortete Algonkin-Yatta bedrückt. »Die beobachteten Erscheinungen lassen sich so am besten erklären, obwohl ich diesen Effekt, der durch unseren langen Aufenthalt in den Dimensionskorridoren zustande gekommen sein könnte, nur aus Theorien von MYOTEX kenne.«
»Zeitmoleküle«, sagte Anlytha und stand auf. »Dann ist das alles gar nicht so schlimm, Yatta.«
»Es ist viel schlimmer, Lytha«, erklärte der Kundschafter. »Gespenster wären dagegen liebenswerte Spielkameraden gewesen.«
*
Anlytha sah sich angstvoll nach weiteren Nebelgebilden um und beruhigte sich etwas, als sie keine entdecken konnte.
»Was sind Zeitmoleküle überhaupt, Yatta?«
»Das ist schwer zu erklären, Anlytha«, antwortete der Kundschafter, während er versuchte, so unauffällig wie möglich die Steuerzentrale zu mustern. »Vor allem sind Zeitmoleküle keine Moleküle im chemischen oder physikalischen Sinn. MYOTEX hat den Begriff ›Zeitmoleküle‹ deswegen gewählt, weil man ihren Gesetzmäßigkeiten mit den gleichen Mitteln wie den Gesetzmäßigkeiten der echten Moleküle beikommen kann, nämlich mit der Statistischen Mechanik. Vor allem trifft das auf die Entropie zu. Hier unterliegen die auf Zeitmolekülen beruhenden Vorgänge der gleichen Entwicklung wie die auf Materiemolekülen beruhenden. Auch sie strebten einem Zustand der größten Entropie, das heißt, einem Zustand des größten Gleichgewichts zu. Sie erreichen diesen Zustand sogar zum genau gleichen Zeitpunkt, der durch das Ende von Zeit und Raum definiert wird, also das, was wir als das Ende des Universums bezeichnen würden und was in Religionen als Tag des Jüngsten Gerichts ...«
»Ich würde die Erklärung nicht auf theologische Definitionen ausdehnen, denn davon verstehst du nichts, Kundschafter«, ertönte die Stimme der Psiotronik.
»Psiotronik!«, rief Algonkin-Yatta erfreut. »Du bist wieder da?«
»Ich war niemals verschwunden«, erwiderte die Psiotronik. »Nicht als Ganzheit, meine ich. Nur meine Zentraleinheit wurde weit in die Zukunft geschleudert und fiel wieder zurück, worüber ich sehr froh bin, denn in dieser Zukunft gibt es keinen Kundschafter.«
»Wird es keinen geben«, korrigierte Algonkin-Yatta.
»Woher soll ich das wissen?«, entgegnete die Psiotronik. »In der Zukunft, in der ich war, gibt es zwar keinen Kundschafter, aber es wird vielleicht einen geben, wenn die Voraussetzungen sich in der Gegenwart ändern.«
»Das sind doch Haarspaltereien!«, erwiderte der Kundschafter. »Wichtig ist nur, dass deine Zentraleinheit zurückgekehrt ist – und dass wir etwas tun, um ein Auftauchen weiterer Zeitmoleküle zu verhindern.«
Wie zum Hohn tauchten plötzlich fünf unterschiedlich große Zeitmoleküle in der Steuerzentrale auf. Algonkin-Yatta wich vor dem einen Nebelfleck zurück, der direkt vor seiner Brust erschienen war. Da zur gleichen Zeit unmittelbar hinter ihm ein weiteres Zeitmolekül erschien, stieß er mit dem linken Oberarm dagegen.
Er stöhnte, wich schnell nach rechts aus und presste dann die rechte Hand auf den linken Oberarm. Dort quoll Blut aus einer klaffenden Wunde. Das Zeitmolekül, das die Bordkombination zerfetzt und ein Stück Fleisch aus dem Oberarm gerissen hatte, war wieder verschwunden.
»Yatta!«, schrie Anlytha entsetzt. »Du bist verletzt!« Sie traf Anstalten, dem Kundschafter zu Hilfe zu eilen.
»Bleib stehen!«, rief Algonkin-Yatta. »Ich bin nur am Arm verletzt, aber stell dir vor, du würdest mit dem Kopf gegen ein Zeitmolekül rennen!«
Unwillkürlich griff sich Anlytha an den Kopf und starrte furchtsam auf die drei Nebelflecken, die zwischen ihr und dem Kundschafter schwebten.
»Es müsste nicht unbedingt etwas verschwinden; es könnte auch etwas hinzugefügt werden«, meinte die Psiotronik. »Ersteres geschieht durch Implosionen von Zeitmolekülen, das andere durch Explosionen in unser Raum-Zeit-Kontinuum.«
»Vielleicht hättest du dann zwei Köpfe«, meinte Algonkin-Yatta. Er zog die Kombination aus, sprühte einen Biofilm auf seine Wunde und streifte eine neue Kombination über.
»Igitt!«, rief Anlytha. »Du bist ja ein richtiges Scheusal, Algonkin-Yatta!«
Der Kundschafter schmunzelte, aber nur kurz, denn seine Bemerkung war nur dem Bemühen seines Unterbewusstseins entsprungen, ihm zu ermöglichen, der Gefahr entkrampft gegenüberzutreten.
»Wir müssen uns sehr vorsichtig und wachsam bewegen«, erklärte er. »Zur Zeit scheinen die Zeitmoleküle stillzustehen. Das kann sich jeden Augenblick ändern. Deshalb müssen wir nach einer Möglichkeit suchen, die Bedrohung abzuwenden.«
»Kann man die Zeitmoleküle nicht irgendwie aus dem Schiff entfernen?«, fragte Anlytha kläglich.
»Womit?«, erwiderte Algonkin-Yatta.
»Wir müssen die Ursache der Bildung von Zeitmolekülen bekämpfen«, warf die Psiotronik ein. »Da sie mit großer Wahrscheinlichkeit im Flug des Schiffes durch Dimensionskorridore liegt, sollte der Flug abgebrochen werden.«
»Bist du sicher, dass das helfen würde?«, meinte der Kundschafter zweifelnd.
Es gab einen lauten Knall, und die Frontwand des Navigationssystems beulte sich nach innen. Auf den Kontrollschirmen wurde es dunkel.
»Das war eine typische Zeitimplosion«, erklärte die Psiotronik. »Wenn sie im Steuerungssystem der Triebwerke erfolgt wäre, brauchtest du nicht mehr zu überlegen, ob du den Flug innerhalb der Dimensionskorridore abbrechen sollst oder nicht, Kundschafter.«
Zwei weitere nebelhafte Gebilde gesellten sich zu den fünf in der Steuerzentrale schwebenden Zeitmolekülen. Auf den Internkontrollen leuchteten zwei rote Felder auf.
»Was bedeutet das?«, fragte Anlytha, obwohl sie eigentlich wissen musste, denn sie kannte die Kontrollen des Kundschafterschiffs inzwischen fast ebenso gut wie der Kundschafter selbst.
»Es hat je eine Zeitimplosion in der Wohnzelle und im Triebwerkssektor gegeben«, sagte Algonkin-Yatta und schaltete an den Triebwerkskontrollen.
»In der Wohnzelle!«, jammerte Anlytha. »Wo unsere kostbarsten Schätze aufbewahrt werden!«
»Lieber soll unser voomianischer Zahnbohrer verschwinden als ein wichtiges Bordsystem«, erklärte Algonkin-Yatta und schaltete weiter.
Im nächsten Augenblick hatten er und seine Partnerin das Gefühl, in einen gigantischen Strudel gerissen zu werden. Dann gab es einen Ruck – und das Schiff schwebte lautlos inmitten der Szenerie von Milliarden Sternen ...
*
Im gleichen Moment sah Algonkin-Yatta, dass sich die Anzahl der in der Steuerzentrale schwebenden Zeitmoleküle auf vierzehn erhöht hatte. Das konnte nur während der letzten Sekunden innerhalb des Dimensionskorridors geschehen sein, denn innerhalb eines festen Raum-Zeit-Komplexes, wie es der Normalraum war, durften sich keine Zeitmoleküle bilden. So besagte es jedenfalls die von MYOTEX ausgearbeitete Theorie.
»Was ist denn das, Yatta?«, rief Anlytha.
Algonkin-Yatta blickte zu seiner Partnerin und sah, dass sie auf den Bildschirm der Außenbeobachtung schaute, der den Raum in Flugrichtung wiedergab.
Und da sah er es ebenfalls!