Nr. 417
Häscher der Schwarzen Galaxis
Hetzjagd auf Atlantis
von H. G. Ewers
Als Atlantis-Pthor, der durch die Dimensionen fliegende Kontinent, die Peripherie der Schwarzen Galaxis erreicht – also den Ausgangsort all der Schrecken, die der Dimensionsfahrstuhl in unbekanntem Auftrag über viele Sternenvölker gebracht hat –, ergreift Atlan, der neue Herrscher von Atlantis, die Flucht nach vorn.
Nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf Pthor zukommen werden, fliegt er zusammen mit Thalia, der Odinstochter, und einer Gruppe von ausgesuchten Dellos die Randbezirke der Schwarzen Galaxis an und erreicht das so genannte Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wird.
Dort beginnt für Atlan und seine Gefährten eine Serie von Abenteuern, die beinahe tödlich ausgehen. Die ersten Stationen des gefahrvollen Weges sind unter anderem Enderleins Tiegel, der Schrottplanet, Xudon, der Marktplanet, und Gooderspall, die Welt der Insektoiden.
Während Atlan und Thalia sich gegenwärtig mit den Herrschern von Ringtor auseinandersetzen, blenden wir wieder um zu Algonkin-Yatta, dem kosmischen Kundschafter. Der Mathoner erreicht endlich Pthor, wo er und seine Gefährtin irrtümlich für Abgesandte der dunklen Mächte gehalten werden, in deren Auftrag der Dimensionsfahrstuhl unterwegs gewesen war.
Doch dieser Irrtum währt nicht lange, denn es erscheinen die HÄSCHER DER SCHWARZEN GALAXIS ...
Algonkin-Yatta und Anlytha – Der kosmische Kundschafter und seine Gefährtin werden gejagt.
Atzbäll – Kommandant einer Scuddamoren-Flotte.
Axton-Grizzard, Koy, Kolphyr und Fenrir – Sie arbeiten und kämpfen im Sinne Atlans.
Heimdall, Sigurd und Balduur – Die Odinssöhne versuchen, sich mit den Scuddamoren gut zu stellen.
Die beiden Organschiffe waren unterschiedlich geformt, doch das fiel den Betrachtern kaum auf, weil es an ihnen etwas gab, das viel augenfälliger war.
Das war die Konsistenz der Schiffshüllen. Sie sahen aus wie dunkelbraunes, narbiges und teilweise faltiges Leder – und doch kamen weder Algonkin-Yatta noch Anlytha auf den Gedanken, bei den beiden Objekten könnte es sich nicht um echte Raumschiffe, sondern um weltraumbewohnende Lebewesen handeln. Zu sehr gehorchten sie in allen ihren Manövern den Gesetzen technologischer Gebilde.
Der Kundschafter und seine Partnerin erfuhren wenig später mehr über die beiden Raumschiffe.
Die Psiotronik, der halborganische »Computer« des Kundschafterschiffs, übermittelte Algonkin-Yatta über die KOM-Schaltung unter seiner Schädeldecke folgende Information:
»Die als ›Organschiffe‹ bezeichneten Objekte bestehen nur teilweise aus organischer Substanz. Diese schließt sich um künstlich hergestellte technische Anlagen und Geräte sowie Abtrennungen. Alles in allem scheint eine gelungene Synthese oder Symbiose zwischen Organischem und Künstlichem vorzuliegen.«
Die beiden Schiffe schwebten inzwischen dicht über dem Boden des Territoriums der FESTUNG auf Pthor beziehungsweise Atlantis. Als der Kundschafter die transparenten Aufwölbungen an den Bugspitzen der beiden Organschiffe sah, fiel ihm die Begegnung wieder ein, die er vor seiner Landung auf Atlantis in einem Randgebiet der Schwarzen Galaxis gehabt hatte.
»Die beiden vorderen Aufwölbungen dienen der Unterbringung von Lebewesen«, erklärte die Psiotronik, als hätte, sie Algonkin-Yattas Gedanken gelesen. »Es handelt sich nach ersten psionischen Messungen um jeweils ein Lebewesen für jedes Organschiff. Die durchschnittliche Intelligenz der beiden ›untersuchten‹ Lebewesen entspricht annähernd der eines mathonischen Kundschafters. Sehr wahrscheinlich sind diese Lebewesen für die Steuerung der Organschiffe verantwortlich, denn sie sind durch unzählige Anschlüsse mit den Hauptschaltanlagen der Schiffe verbunden.«
»Die Göttersöhne bekommen das große Flattern«, stellte Anlytha respektlos fest.
Algonkin-Yatta schaute zu Heimdall, Balduur und Sigurd, die zirka hundert Meter näher als er und seine Partnerin am Landeplatz der beiden Organschiffe standen. In ihren reichverzierten, prunkhaften Rüstungen kamen die Söhne Odins dem Kundschafter verloren vor. Und die paar tausend verschiedenen Lebewesen aus allen Gegenden von Atlantis, die eigentlich jubeln sollten, inzwischen aber in einer Art hypnotischer Starre verstummt waren, funktionierten bestenfalls als Kulisse.
»Was mögen die Fremden von deinem Schiff denken, Yatta?«, wisperte Anlytha aufgeregt.
»Was sollen sie von ihm denken!«, entgegnete der Kundschafter gelassen. »Es ist dem Volumen nach gegenüber ihren Schiffen so klein, dass sie es nicht als Gefahr einstufen können. Sie könnten es durchaus als zum normalen Inventar des Dimensionsfahrstuhls gehörig ansehen.«
»Dabei ist es ein Kuckucksei«, sagte Anlytha und kicherte hinter vorgehaltener Hand. Dann ächzte sie demonstrativ. »Du hättest mich meine Beute vorher ins Schiff bringen lassen sollen, Yatta.«
»Warum musstest du gleich am ersten Tage stehlen wie ein Rabe!«, erwiderte Algonkin-Yatta belustigt und musterte die vielen Taschen an Anlythas breitem schwarzen Gürtel, die allesamt stark ausgebeult waren. Seine Gefährtin hatte die Angewohnheit, überall, wo sie landeten, »Souvenirs« zu »sammeln«.
»Jetzt käme ich ja nicht mehr dazu, oder?«, entgegnete Anlytha erbost. »Da, schau dir das an!«
Sie zeigte auf das nächste der beiden Organschiffe. In der Hülle hatte sich eine Schleuse geöffnet. Über eine energetische Rampe schritt etwas auf den Boden von Atlantis.
»Faszinierend!«, sagte der Kundschafter beim Anblick des verschwommenen mannshohen Schattens aus dem ersten Organschiff, der den Boden des verlorenen Kontinents betrat. Mehr als ein sich fließend bewegender Schatten war auch bei größtem Bemühen nicht zu erkennen. »Und psychologisch sehr wirksam!«
Die Welle der Furcht, die von den Tausenden versammelten Pthorern ausging, war fast körperlich spürbar. Sie wurde zweifellos vom Anblick des schemenhaften Etwas hervorgerufen, das gekommen war, um im Auftrag der finsteren Mächte Gericht über die ungehorsamen Bewohner des Dimensionsfahrstuhls zu halten.
»Da, siehst du!«, wisperte Anlytha. »Balduur ist vor Angst ohnmächtig geworden! Er würde umfallen, wenn Sigurd und Heimdall ihn nicht halten würden.«
»Er ist nicht ohnmächtig, sondern stinkbesoffen«, erklärte Algonkin-Yatta. »Ich habe vorhin seine Fahne gerochen und bin selber beinahe umgefallen.«
Er zog Anlytha tiefer in die Schattenseite der großen Pyramide der FESTUNG.
»Jetzt heißt es wachsam sein, Lytha! Sobald die Göttersöhne auf uns zu sprechen kommen, werden die Abgesandten versuchen, sich unserer zu bemächtigen – und ich will weder eine wilde Schießerei noch will ich, dass man uns gefangen nimmt.«
*
»Mein Name ist Tährn!«, sagte eine dumpfe Stimme in hartem Pthora aus dem Schatten heraus, der das Etwas einer genaueren Musterung entzog.
»Wir Göttersöhne grüßen dich, Tährn!«, rief Heimdall. Er versuchte, sich eine stolze Haltung zu geben, obwohl der dunkle Schatten, als den sich ihm dieser Abgesandte darbot, uralte Ängste in ihm weckte. »Was können wir für dich tun?«
»Ihr seid Heimdall, Balduur und Sigurd?«, fragte die dumpfe Stimme.
»Ja, so heißen wir«, antwortete Heimdall.
»Ich hatte die Herren der FESTUNG zu unserer Begrüßung erwartet«, erklärte der Schatten. »Wo sind sie?«
»Sie konnten nicht kommen, Tährn«, erwiderte Heimdall ausweichend, obwohl er wusste, dass es nicht viel Sinn hatte, etwas verheimlichen zu wollen.
»Und warum konnten sie nicht kommen?« Diesmal klang die dumpfe Stimme drohend.
»Warum verbirgst du dich vor uns, hicks?«, lallte Balduur und schwankte zwischen seinen Brüdern hin und her. »Oder bin ich vom Alkohol beschattet?« Er lachte dümmlich.
»Wusstest du nicht, dass wir Scuddamoren stets unsere Schattenschilde tragen!«, entgegnete der Schatten.
»Du bischt also ein Schkudda... Schmuddakudda...!«, lallte Balduur. »Warum hast du nur so einen umständlichen Namen?«
»Reiß dich gefälligst zusammen, Balduur!«, fuhr Heimdall ihn an. Er wandte sich an Tährn. »Entschuldige bitte den Zustand meines Bruders. Er hat vor Freude über euer Erscheinen etwas zuviel getrunken.«
»Freuet euch, ihr alten Götter, an dem süßen Weihetrank!«, deklamierte Balduur. »Ragnarök ist's, Odinssöhne, auf zum letzten Waffengang!« Sein abschließendes Aufstoßen stand in krassem Gegensatz zur Feierlichkeit seiner Deklamation. »Oh, Odin, ist mir schlecht!«, jammerte er anschließend.
»Bring ihn weg!«, sagte Heimdall zu Sigurd, dann wandte er sich an Tährn. »Es hat sich in der Vergangenheit manches zugetragen, was selbst einen Göttersohn erschüttern konnte«, erklärte er.
»Mir ist bekannt, dass die alte Ordnung erschüttert wurde«, erwiderte der Schatten. »Deshalb wurden wir Scuddamoren geschickt. Und nun beantworte mir die Frage, warum die Herren der FESTUNG nicht gekommen sind, Heimdall!«
»Sie sind bedauerlicherweise nicht mehr am Leben«, antwortete Heimdall kleinlaut. »Doch wir Odinssöhne haben damit nichts zu tun gehabt, Tährn. Auf Atlantis tauchte ein Versucher auf, der ...«
»Auf Atlantis ...?«, fragte Tährn – und diesmal war die Drohung in seiner Stimme nicht zu überhören. »Wie nennst du dieses Kleinod der Mächtigen, Ungehorsamer?«
Heimdall drehte sich um und hielt verzweifelt nach Algonkin-Yatta Ausschau, denn dieser Mann, den er für einen Abgesandten der finsteren Mächte hielt, hatte ihm ausdrücklich gesagt, dass er den Namen »Atlantis« besser fände als den Namen »Pthor«.
»Antworte!«, grollte der Schattenhafte.
»Er nannte sich Atlan und behauptete, dieses Kleinod hieße Atlantis«, erklärte Heimdall hastig.
»Wer nannte sich Atlan?«, fragte Tährn.
»Der Besucher, den ich schon erwähnte«, sagte Heimdall. »Tatsache ist jedenfalls, dass wir, die Söhne Odins, gegen den Umsturz waren. Aber es gelang Atlan, auf diesem Kleinod Verbündete zu gewinnen und mit ihrer Hilfe alles zu verändern. Meine Brüder und ich konnten anfangs nichts dagegen ausrichten, obwohl wir dagegen waren. Erst nach und nach gelang es uns, Verbündete zu gewinnen. Aber dann haben wir zugeschlagen und Atlan vertrieben! Jetzt sind wir dabei, die alten Verhältnisse wiederherzustellen. Du kannst den Botschafter Algonkin-Yatta fragen. Wir haben es ihm auch schon gesagt – und er hat schon einiges gesehen.«
»Algonkin-Yatta?«, fragte der Scuddamore. »Was für ein Botschafter soll das sein?«
»Ein Botschafter aus der Schwarzen Galaxis natürlich«, erwiderte Heimdall verwundert. »Er eilte euch voraus, um uns zu testen.« Er deutete auf das Kundschafterschiff. »Dort steht sein Schiff.«
Der Scuddamore bewegte sich schneller hinter seinem Schattenschild, aber Heimdall konnte nicht erkennen, was er tat. Allerdings vermochte er es sich zusammenzureimen, als an den beiden Organschiffen zahlreiche Luken aufschwangen und Hunderte weiterer Scuddamoren herausstürmten.
In einem flachen Gleiter kam ein einzelner Scuddamore zu Tährn und Heimdall geflogen. Er landete und stellte sich dann neben Tährn.
»Mein Stellvertreter Tährn berichtete mir von einem Unbekannten namens Algonkin-Yatta, den du einen Botschafter der Schwarzen Galaxis nanntest, Heimdall«, sagte der Scuddamore. »Antworte mir, aber wahrheitsgetreu, denn ich bin Atzbäll, Kommandant einer Flotte, die im direkten Auftrag des Dunklen Oheims handelt!«
»Wer ist der Dunkle Oheim?«, fragte Sigurd, der ohne Balduur zurückgekehrt war und sich neben seinen Bruder stellte.
»Chirmor Flog«, antwortete Atzbäll. »Du bist Sigurd, nicht wahr?«
»Ich bin Sigurd«, erklärte Sigurd. »Heimdall, ich ahnte, dass dieser Algonkin-Yatta ein anderer ist, als wir dachten.«
»Woher konntest du es ahnen?«, fuhr Heimdall ihn an. »Er hat doch gesagt, dass er der Kundschafter der Mächtigen der Schwarzen Galaxis ist.«
»Eben das hat er nie behauptet«, erwiderte Sigurd. »Wir haben es ihm unterstellt. Er hat lediglich nicht widersprochen.«
»Wo ist er?«, fragte Atzbäll scharf.
Heimdall drehte sich wieder um und hielt Ausschau nach Algonkin-Yatta.
»Ich habe ihn zuletzt mit Anlytha dort bei der großen Pyramide gesehen«, sagte er. »Er wollte erst in Erscheinung treten, sobald wir euch begrüßt hätten, Atzbäll. Ha, und wir haben diesem Elenden geglaubt!«
Atzbäll bewegte sich. Sekunden später verließen drei mit Scuddamoren besetzte Gleiter das nächste Organschiff und landeten bei der großen Pyramide. Die Scuddamoren stiegen aus und verteilten sich, um das Gelände zu durchkämmen.
»Wir werden diesen falschen Botschafter fangen und aus ihm herausbekommen, was er hier auf Pthor wollte!«, erklärte Atzbäll. »Da wir sein Raumschiff haben, kann er nicht von Pthor entkommen.«
»Aber ihr habt sein Raumschiff noch nicht«, wandte Sigurd ein. »Deine Leute stehen nur darum herum, Atzbäll.«
»Sie verhindern, dass dieser Algonkin-Yatta einsteigt«, erwiderte Atzbäll. »Und bald werden wir eine Möglichkeit gefunden haben, dieses kleine Schiff zu betreten und unter unsere Kontrolle zu bringen. Wenn uns das nicht gelingen sollte, werden wir es zerstören.«
*
»Er will das Schiff zerstören, wenn er es nicht unter seine Kontrolle bekommt, Kundschafter!«, wisperte es über das KOM-Gerät in Algonkin-Yattas Bewusstsein.
Der Kundschafter und Anlytha hatten sich inzwischen an dem verabredeten Punkt mit Axton-Grizzard getroffen – und Axton führte sie durch ein geheimes Gangsystem unter die große Pyramide und von dort aus zu einem breiten Tunnel, in dessen Mitte eine Vertiefung war. Dort strömte heißes Wasser dampfend und gurgelnd einem unbekannten Ziel entgegen.
»Das wirst du doch verhindern können, oder?«, gab Algonkin-Yatta unwillig zurück.
Axton-Grizzard blieb stehen und lauschte zurück. Sein Gesicht wurde von Algonkin-Yattas Scheinwerfer, den der Kundschafter vor der Brust trug, beleuchtet.
»Woher stammt der Grizzard-Körper eigentlich?«, fragte Algonkin-Yatta.
»Von Grizzard natürlich«, erwiderte Axton. »Man hat ihn in einer uralten Anlage gefunden. Als man ihn aufweckte, erwachten gleichzeitig alle Gefangenen in der Senke der Verlorenen Seelen.«
»Was für Gefangene?«, wollte der Kundschafter wissen.
»Sie waren auf zahllosen Welten eingefangen worden«, erklärte Lebo Axton. »In der Schwarzen Galaxis sollten sie dann als Galionsfiguren in Organschiffe eingepflanzt werden.«
»Als Galionsfiguren?«, fragte Anlytha. »Lebende Wesen?«
»Wer als Galionsfigur eingesetzt wird, lebt ja weiter«, erklärte Axton-Grizzard. »Nur wird er durch zahlreiche Anschlüsse untrennbar mit ›seinem‹ Organschiff verbunden und dient ihm sozusagen als Steuermann, allerdings nicht aus freiem Willen, sondern als Sklave der Mächte der Schwarzen Galaxis.«
»Das ist ja abscheulich!«, entrüstete sich Anlytha.
»Vieles in diesem Universum ist abscheulich – nach unserer Ansicht«, sagte der Kundschafter. »Aber auf diese Antworten wollte ich eigentlich nicht hinaus, Axton. Mich interessiert, ob Grizzard von der Erde stammen könnte.«
»Das weiß ich nicht«, erwiderte Axton-Grizzard. »Und er selbst weiß es offenbar auch nicht. Warum interessierst du dich dafür, Algonkin-Yatta?«
»Dein Gesicht – entschuldige, das Gesicht des Grizzard-Körpers, hat indianischen Schnitt«, erklärte der Kundschafter. Er lächelte verlegen. »Was natürlich nichts zu bedeuten haben muss. Mein Gesicht hat beispielsweise keinen indianischen Schnitt – und doch waren die frühen Ahnen meines Volkes Lemurer vom Klan der Algonkins, aus dem sich später ein Volk der nordamerikanischen Indianer entwickelte – beziehungsweise aus dessen Überlebenden des Haluterkrieges.«
»Das ist wirklich interessant!«, stieß Axton-Grizzard hervor. »Es lohnt sich also, Ahnenforschung zu betreiben. Aber ich denke, wir gehen lieber weiter. Mir ist, als hörte ich das Quietschen einer steinernen Tür. Möglicherweise haben die Häscher den Seitenstollen entdeckt, der in das System der Geheimgänge führt. Dann finden sie früher oder später auch den Tunnel der Heißen Wasser.«
Der Kundschafter hob die Hand.
»Ein Augenblick!« Er zog die Luft durch die Nase. »Ich rieche das Wesen in der Rüstung. Allerdings hat es sich schon wieder zurückgezogen. Wenn es uns hier vermutet, wird es uns die Scuddamoren auf den Hals hetzen.«
»Grizzard?«, erwiderte Axton-Grizzard betroffen. »Er wird alles tun, damit die Scuddamoren uns fangen. Aber wie kannst du riechen, dass er da war? Die steinerne Tür ist ungefähr dreihundert Meter entfernt.«
»Die Luft strömt von dort hierher«, erklärte Algonkin-Yatta.
»Mathoner haben unglaubliche Nasen«, fügte Anlytha hinzu.
»Unglaublich gute Nasen«, korrigierte Algonkin-Yatta. »Verzweigt sich der Tunnel der Heißen Wasser irgendwo, Axton?«
»Erst bei den Ruinen der Dunklen Stadt«, antwortete Axton-Grizzard. »Das ist dort, wo die Heißen Wasser in den südöstlichsten Ausläufer der Teufelsfurche stürzen. Wenn die Scuddamoren uns einen Hinterhalt legen wollen, dann dort.«
»Dann sollten wir uns beeilen, damit wir vor ihnen dort ankommen!«, sagte der Kundschafter. »Anlytha, wir nehmen Axton in die Mitte und benutzen unsere Flugaggregate, dann kommen wir schneller voran!«