Nr. 428
Der Saboteur
Atlans Kampf gegen die Maschinerie des Tode
von Horst Hoffmann
Nachdem Atlantis-Pthor, der Dimensionsfahrstuhl, in der Peripherie der Schwarzen Galaxis zum Stillstand gekommen ist, hat Atlan die Flucht nach vorn ergriffen.
Nicht gewillt, untätig auf die Dinge zu warten, die nun zwangsläufig auf Pthor zukommen werden, fliegt er zusammen mit Thalia, der Odinstochter, die Randbezirke der Schwarzen Galaxis an und erreicht das so genannte Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wird.
Dort, von Planet zu Planet eilend und die Geheimnisse der Schwarzen Galaxis ausspähend, haben Atlan und seine Gefährtin schon so manche tödliche Gefahr gemeinsam bestanden – bis der Planet Dykoor zu Thalias Grab wurde.
Doch auch nach Thalias Tod geht für den Arkoniden die kosmische Odyssee weiter. Nach kurzem Aufenthalt auf Säggallo, der Residenz Chirmor Flogs, und einem Zwischenspiel auf dem Planeten Ghyx erreicht Atlan an Bord eines Schiffes einer unheimlichen Transportflotte den so genannten Stern der Läuterung.
Dort stößt der Arkonide auf ein grauenvolles Geheimnis der Schwarzen Galaxis. Was er entdeckt, lässt ihn den Kampf gegen die Maschinerie des Todes führen – und er wird DER SABOTEUR ...
Atlan – Der Arkonide verliert seinen Extrasinn.
Leenia – Das Wesen von den Höheren Welten stiftet Unfrieden auf einem friedlichen Planeten.
Vaskäner – Kommandant von Ärterfahl.
Gusärleng – Ein unsterblicher Scuddamore.
Kirso Bal Taur – Ein junger Gralle.
Atlan hatte den Versuch, einige der überall im Transporter aufeinandergestapelten Schläfer zum Leben zu erwecken, längst aufgegeben. Von ihnen konnte er nichts erfahren, ebenso wenig wie von den Robotern – nichts über den »Koordinator der Ewigkeit«, nichts über den Sinn der Impfaktion auf Ghyx, nichts über das Ziel der sternförmigen Schiffe, aus denen mittlerweile eine ganze Flotte wurde.
Der Arkonide beobachtete durch eine Luke, wie immer neue Verbände aus den Tiefen des Weltalls auftauchten und sich dem ursprünglich nur aus den sechzehn Schiffen bestehenden Transport anschlossen, die auf Ghyx gelandet waren, um Tolfex' Opfer aufzunehmen. Es war anzunehmen, dass sie von anderen Welten kamen, auf denen ebenfalls Koordinatoren aufgetreten waren. Dann mussten sich an Bord ebenfalls schlafende Angehörige von anderen Zivilisationen der Schwarzen Galaxis befinden.
Atlan versuchte sich auszumalen, was ihn und die Scheintoten am Ziel erwartete, das, wie er vermuten musste, der geheimnisvolle »Stern der Läuterung« war. Nach einer Weile gab er es auf. Nur eines wusste er mit Sicherheit: Die versprochene Unsterblichkeit war es bestimmt nicht.
So vergingen Stunden, und die Ungewissheit wurde immer quälender. Atlan konnte nichts tun. Die Robotbesatzung war nicht ansprechbar oder gab Auskünfte, mit denen der Arkonide nichts anfangen konnte. Die Maschinen schienen auf irgend etwas zu warten.
Der immer noch an »Atlans« Transporter angedockte Raumgleiter, mit dem Atlan und Artin die Flucht von Säggallo geglückt war, gab ein gewisses Gefühl der Sicherheit, aber wohin sollte Atlan sich damit wenden?
Irgend etwas wird geschehen!, riss der Extrasinn den Arkoniden plötzlich jäh aus seinen Gedanken. Irgend etwas greift nach uns! Es ist da, Atlan!
Die letzten Worte kamen mit solch einer Heftigkeit, dass Atlan aufsprang und herumfuhr. Sie schienen sich ins Unerträgliche zu verstärken. Der Arkonide presste beide Hände fest gegen die Schläfen, als er das Gefühl hatte, der Schädel müsse ihm zerspringen. Immer noch war der Extrasinn zu hören. Er schrie. Atlan taumelte und sah schwarze Flecke vor den Augen.
»Hör auf!«, brüllte er. »Du bringst mich um!«
Doch es wurde nur noch schlimmer. Irgend etwas tobte in seinem Bewusstsein. Es war, als flösse siedendes Öl durch seine Gehirnwindungen. Atlan stürzte. Er schrie, ohne sich dessen bewusst zu sein. Jetzt sah er wie durch Schleier, wie die Scheintoten sich überall um ihn herum zu regen begannen. Einer nach dem anderen standen sie auf und fielen übereinander her. Sie gebärdeten sich wie Wahnsinnige. Einer griff Atlan an, und der Arkonide war nicht imstande, sich zu wehren. Er wälzte sich auf den Bauch, beide Hände schützend in den Nacken gelegt. Von allen Seiten kamen die Ghyxaner. Ein Gedanke schob sich durch das Chaos in seinem Bewusstsein und begann sein Denken zu beherrschen. Das Beiboot!
Auf allen vieren kroch er auf dem kalten harten Boden herum. Er schüttelte die Ghyxaner, die über ihn fielen, unbewusst ab. Jeder kämpfte gegen jeden. Die Schleuse! Irgendwo musste es einen Weg aus diesem Hexenkessel geben. Atlan musste noch einige Dutzend Schläge einstecken, bevor er sie endlich fand. Er musste sich aufrichten, um das Innenschott zu öffnen. Jede Bewegung kostete Kraft und verursachte neue Schmerzen.
Endlich fuhr das Schott zur Seite. Atlan machte einen Satz in die Schleusenkammer hinein und ließ sich fallen. Wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Er hatte jedes Gefühl für die Zeit verloren.
Plötzlich wich der Druck aus seinem Kopf. Die Wände und die Decke der Schleusenkammer schienen sich um Atlan zu drehen. Dieser Spuk verging so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich war nur noch Stille. Im Transporter wurde nach wie vor gekämpft. Ghyxaner fielen übereinander her und attackierten Roboter. Im Moment hatten sie das Interesse an Atlan verloren. Atlan sah aufgerissene Münder, aus denen etwas geschrien wurde, aber er hörte nichts. Er war nicht plötzlich taub geworden, aber die unheimliche Stille, jene Leere, die ihn zu verschlingen schien, schien auch die Laute der Tobenden zu schlucken.
Endlich besann sich der Arkonide. Er hatte wieder Kraft in den Gliedern und warf sich gegen das Außenschott. Er berührte den Öffnungsmechanismus und fiel regelrecht mit dem nach außen aufschwingenden Schott in den freien Weltraum. Das Goldene Vlies schützte ihn gegen das Vakuum und die Kälte, bis er den Gleiter erreicht hatte.
*
Atlan atmete schwer. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen, als er den Transporter, aus dem er geflohen war, hinter sich kleiner werden und einen anderen scheinbar auf ihn zukommen sah. Er versuchte, sich über das klar zu werden, was plötzlich über ihn und das Schiff hereingebrochen war. Das Unbekannte hatte zugeschlagen, noch bevor die ersten Scheintoten sich zu bewegen begonnen hatten. Atlan rief nach dem Extrasinn, doch dieser schien keine Erklärung parat zu haben. Er meldete sich nicht.
Der Arkonide steuerte das Beiboot weiter auf das nächste Sechseckschiff zu.
Er musste wissen, was geschehen war und immer noch geschah. Vielleicht bildete der Transporter, von dem er jetzt kam, eine Ausnahme, und an Bord der anderen war alles noch friedlich. Atlan glaubte nicht daran. Er dockte das Beiboot an dem Schiff, das er jetzt erreicht hatte, an und stieg aus.
Als er durch die Schleuse des Transporters gegangen war, hatte er die Gewissheit, die er brauchte. Nun wusste er, dass es in allen Schiffen gleich aussah. Die Scheintoten waren erwacht und übereinander hergefallen. Sie, die bedauernswerten Opfer einer Manipulation, deren Zweck noch im Dunkel lag, zerfleischten sich selbst. Hier handelte es sich um Angehörige eines Volkes von Echsenabkömmlingen. Atlan schlug einige der zwei Meter großen Wesen zurück und rettete sich schnell wieder in die Schleusenkammer.
Was, bei Arkon, hatte dies alles zu bedeuten?
Die Warnung des Extrasinns: Irgend etwas greift nach uns! Warum meldete der Extrasinn sich nicht wieder? Warum sagte er seinem Träger jetzt, da er ihn brauchte, nicht, was er zu tun hatte? Atlan fühlte sich hilflos, fast im Stich gelassen.
Atlan bestieg wieder den Gleiter und flog zum Schiff mit den Ghyxanern zurück. Jetzt, da er nicht mehr so wehrlos war wie vorhin, sollte es ihm gelingen, eines der Krötenwesen von den Kämpfenden zu trennen und zum Reden zu bringen.
Atlan ertappte sich beim Andocken dabei, wie er bestimmte Schaltungen mehrmals korrigieren musste. Es war, als ob er gewisse Dinge zum ersten Mal und ohne Kontrolle über seine Handlungen tat.
Als er den Transporter mit den Ghyxanern wieder betrat, erwartete ihn der nächste Schock. Die eben noch Rasenden lagen wieder auf dem Boden, teilweise ineinander verschlungen in unnatürlichen Stellungen, als hätten sie sich gegenseitig die Knochen gebrochen. Die Stille wurde noch unheimlicher.
Atlan trat vorsichtig auf eines der hässlichen Wesen zu und untersuchte es. Als er seine schreckliche Entdeckung machte, zuckte er nicht einmal mehr zusammen. Es war ein Punkt erreicht, an dem das Grauen nicht mehr zu steigern war.
Die Ghyxaner waren endgültig tot.
Der Arkonide fand eine freie Stelle und ließ sich mutlos auf den Boden sinken. Die Roboter standen fast noch an den gleichen Plätzen wie zuvor. Kalte Augen waren auf den Arkoniden gerichtet. In einem Anflug von Wut versetzte er dem am nächsten stehenden einen so heftigen Fußtritt, dass die Maschine gegen eine zweite geschleudert wurde und mit ihr zu Boden ging.
»Sagt endlich etwas!«, brüllte Atlan. »Sagt mir, was das zu bedeuten hat! Wer sind die Mörder?«
Keine Reaktion, weder auf den Angriff noch auf die hinausgeschrienen Worte.
Wieder betrachtete Atlan die Toten. Irgend etwas hatte ihnen den letzten Rest Leben einfach entzogen, die Seelen vom Körper getrennt, wie jemand eine Flamme ausblies.
Sie waren leere Hüllen. Leer!
»Nein«, flüsterte Atlan kaum hörbar, als ihn die Erkenntnis bei dem Gedanken daran mit ungestümer Gewalt traf. »Nein, nur das nicht! Es kann nicht sein!«
Atlan rief nach seinem Extrasinn. Aus Angst wurde Panik, als er auch diesmal keine Antwort erhielt.
Irgend etwas greift nach uns!, hatte der Extrasinn verzweifelt gewarnt.
Die Leere im Kopf, die Schmerzen, der unerträgliche Druck!
»Melde dich!«, schrie Atlan. »Mein Gott, melde dich doch endlich! Sprich zu mir, wenn es dich noch gibt!«
Die Stille war Antwort genug.
Atlans Augen verloren jeden Glanz.
War ein Leben ohne den Extrasinn für ihn überhaupt vorstellbar?
Der Arkonide saß, stumm vor sich hin starrend, auf dem Boden des Transporterraums, allein mit sich und der Erkenntnis, dass das, was den Geist aus den Körpern der Geimpften gesogen hatte, auch einen Teil seines eigenen Ichs mit fortgerissen hatte.
Atlans Extrasinn war verschwunden.
Es war, als hätte jemand einen Bruder verloren, ein Mensch einen anderen, dem er blind hatte vertrauen können.
Dass er jemals ohne seinen Extrasinn sein würde, war etwas, das für Atlan bisher schlichtweg unvorstellbar gewesen war. Jetzt, wo er das Unfassliche zu akzeptieren hatte, brauchte er zuerst einmal Ruhe, um wieder einigermaßen zu sich zu kommen. Der Arkonide befand sich wieder an Bord des Raumgleiters zwischen den schweigend dahinziehenden Sechseckschiffen. Er wollte allein sein. Dass er dennoch einen der Roboter mitgenommen hatte, hatte seinen Grund mehr im Gefühlsmäßigen als in der Hoffnung, die Maschine könne ihm etwas nutzen oder ihm Arbeit abnehmen, damit er sich voll auf seine Probleme konzentrieren konnte.
Es sah allerdings nicht so aus, als solle der Arkonide die Ruhe finden, die er sich wünschte. Genau in Flugrichtung des Verbands stand eine große gelbe Sonne, die allmählich größer wurde.
»Ist dies der Stern der Läuterung?«, fragte Atlan den Roboter.
»Ja«, bestätigte die Maschine. »Diese Sonne ist unser Ziel.«
Atlan sah die Maschine überrascht an. Er hatte keine Antwort erwartet. Der Roboter unterschied sich äußerlich nicht von den anderen. Es handelte sich um ein Vielzweck-Modell mit der Grundform eines Quaders, aus dem Greifarme, Antennen, kleine, sich ständig bewegende Plättchen und andere Extremitäten herausragten.
Atlan stellte weitere Fragen, doch diesmal schwieg der Roboter. Es fiel dem Arkoniden schwer, die Frage zu formulieren. Oft verlor er mitten in einem Gedankengang den Faden. Dann wieder starrte er auf den Bildschirm, der die gelbe Sonne zeigte, und verspürte den dringenden Wunsch, irgend etwas zu tun, um nicht gänzlich unvorbereitet jenen gegenüberzutreten, die auf diesem ominösen »Stern der Läuterung« das Sagen hatten. Er war wie gelähmt. Das, was ihn sonst vorantrieb, fehlte.
In solchen Augenblicken war Atlan nahe daran, zu resignieren. Er empfand die Hilflosigkeit tief und wünschte sich, alles, was ihn belastete, was sich als unübersehbarer Berg von Problemen vor ihm auftürmte, einfach vergessen zu können. Diesen Momenten folgten jene des Aufbegehrens gegen das grausame Schicksal, des Zornes auf jene Mächte, denen er seinen Zustand zu verdanken hatte. Zwischen diesen beiden Gemütszuständen lagen die schrecklichen Sekunden, in denen Atlan an sich selbst zweifelte und sich fragte, ob er wirklich noch er selbst war.
Atlan kämpfte dagegen an. Er musste lernen, ohne den Extrasinn zu leben – zumindest vorerst. Der Extrasinn konnte nicht einfach nicht mehr existieren. Wer immer den Geimpften ihren Geist entzogen hatte, verfolgte mit solchen Maßnahmen einen bestimmten Zweck. Es war also möglich, dass der Extrasinn irgendwo weiterhin existierte, und der Gedanke daran, gab dem Arkoniden etwas Auftrieb.
Als die Flotte nahe genug an ihrem Ziel war, konnte Atlan feststellen, dass der »Stern der Läuterung« nur einen Planeten besaß, der dafür allerdings ein ziemlich großer Brocken vom fast dreifachen Durchmesser der Erde war.
Als die schwarzen Schiffe verlangsamten und Anstalten machten, in eine Kreisbahn um den Planeten zu gehen, steuerte Atlan den Raumgleiter aus dem Verband heraus, ohne aufgehalten zu werden. Der Roboter machte keine Anstalten, Atlan dahingehend zu beeinflussen, dass er zurückkehrte. Erst als der Arkonide den Gleiter weiter auf den Planeten zusteuerte, begann er eine Reihe von Daten herunterzurasseln und sagte schließlich:
»Die Soll-Werte der Produktion sind nicht nur erreicht, sondern zu 24 Prozent übertroffen worden.«
Atlan fragte sich verwundert, was diese Auskunft zu bedeuten hatte. Nur Sekunden später beantwortete ein Blick auf den Bildschirm diese Frage, als Atlan eine zweite Entdeckung machte.
Eine ganze Flotte von Organschiffen stand hinter dem Planeten im Raum. Es sah so aus, als warteten sie auf irgend etwas. Atlan nahm einige Schaltungen vor, bis eines der noch Tausende von Kilometern entfernten Schiffe groß auf dem Schirm zu sehen war. In der transparenten Bugkuppel befand sich keine Galionsfigur.
Nachdem Atlan zwei weitere Organschiffe optisch herangeholt hatte, hatte er Gewissheit. Das Fehlen von Galionsfiguren und die Oberflächenstruktur der Organmasse um das Gerüst der Raumer herum bestätigten seine Annahme. Artins Auskunft, dass die schwarzen Transporter etwas mit der Herstellung von Organschiffen zu tun hätten, rundete das Bild ab.
Dort unten also wurden die von den Hilfsvölkern Chirmor Flogs benutzten Schiffe produziert – zumindest ein Teil der riesigen Organschiff-Flotten.
Bedeutete die unaufgefordert gegebene Auskunft des Roboters, dass dieser in Atlan jemanden sah, der er nicht wahr? Ein Kontrolleur, der auf Ghyx an Bord seines Transporters gekommen war, um die Produktion der Schiffe zu überprüfen?
Der Arkonide beschloss, weitere Auskünfte der Maschine abzuwarten, bevor er sich durch unvorsichtige Fragen verraten konnte. Er konzentrierte sich wieder auf das Geschehen im Weltraum. Inzwischen hatten die Sechseck-Schiffe ihre Kreisbahn wie erwartet eingeschlagen. Auch sie machten nun den Eindruck, als warteten sie auf etwas, und es dauerte nicht lange, bis Atlan erfuhr, was dies war.
Der Planet war von dichten Wolkenfeldern umgeben, so dass seine Oberfläche nur teilweise zu erkennen war. Atlan sah durch die Lücken in den Wolken ausgedehnte Komplexe, ohne Zweifel gigantische industrielle Anlagen, und große Wasserflächen. Es musste dort unten ziemlich warm sein.
Jetzt stieg ein Pulk von Organschiffen durch die Wolken in den Weltraum auf. Gleichzeitig kam Bewegung in die schwarzen Transporter. Ein Teil von ihnen senkte sich auf den Planeten herab. Es waren genau so viele, wie Organschiffe die Welt verließen. – Organschiffe ohne Galionsfiguren und mit einer Hülle, die keine Spuren von Abnützung zeigte.
Ein grauenvoller Verdacht stieg in Atlan auf. Die schreckliche Vision, die er für Augenblicke hatte, trieb ihn wieder in den Bereich der Depression. War es für einen Menschen auf die Dauer ertragbar, angesichts des Grauens, das diese Galaxis bereithielt, zu leben, ohne daran zu zerbrechen?
Atlan hielt den Gleiter in ausreichend großer Entfernung von sowohl den sich sammelnden Organschiffen als auch den schwarzen Transportern. Noch gab es keine Anzeichen dafür, dass irgend jemand auf dem Planeten ihn als Störenfried empfand. Sein Raumgleiter musste geortet worden sein, aber niemand funkte ihn an oder zeigte sich.
Es verging etwa eine halbe Stunde, bis sich wieder Sechseckschiffe aus dem Verband lösten und landeten, während gleichzeitig ein neuer Pulk von Organschiffen aufstieg und sich den im Weltraum wartenden anschloss.
Atlan beobachtete weiter. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, der Blick starr auf den Bildschirm gerichtet.
Innerhalb von zwei Stunden waren viermal Transporter mit ihrer Leichenfracht gelandet und neue Organschiffe zu den Wartenden gestoßen.
Nun gab es für Atlan keinen Zweifel mehr daran, was auf dem Planeten vorging. Es übertraf seine schlimmsten Spekulationen über das, was mit den Geimpften geschehen würde, bei weitem.