Nr. 442
Invasion aus dem Nichts
Der unheimliche Überfall auf Pthor
von Horst Hoffmann
Nachdem der Dimensionsfahrstuhl Atlantis-Pthor im Randgebiet der Schwarzen Galaxis zum Stillstand gekommen war, hatte Atlan, wie erinnerlich, die Flucht nach vorn ergriffen. Zusammen mit Thalia, der Odinstochter, flog er ins Marantroner-Revier, das von Chirmor Flog, einem Neffen des Dunklen Oheims, beherrscht wurde.
Dort, von Planet zu Planet eilend und die Geheimnisse der Schwarzen Galaxis ausspähend, bestanden Atlan und seine Gefährtin so manche tödliche Gefahr gemeinsam – bis der Planet Dykoor zu Thalias Grab wurde.
Nun, nach einer wahrhaft kosmisch anmutenden Odyssee, ist der Arkonide zusammen mit seinen Freunden Razamon und Axton/Kennon wieder nach Pthor zurückgekehrt, das inzwischen seinen Standort gewechselt hat und von Truppen des Duuhl Larx, des Herrschers über das Rghul-Revier, besetzt ist.
Aber auch nach dieser erneuten Besetzung, der sich nur das Land der Magier entziehen konnte, kommt Pthor einfach nicht zur Ruhe.
Schuld daran sind diesmal die Bewohner der Höheren Welten. Der Überfall, der von ihnen ausgeht, ist eine INVASION AUS DEM NICHTS ...
Atlan, Razamon und Axton/Kennon – Gefangene des Duuhl Larx.
Leenia – Sie will eine unheimliche Invasion rückgängig machen.
Sator Synk – Ein Freiheitskämpfer.
Diglfonk – Ein Robotdiener.
An Bord der MARSAPIEN – Atlan, Axton, Razamon und der Neffe
Duuhl Larx ...
Jetzt, wo ich mich wieder bei Razamon und Axton befinde, mich erneut als Gefangenen betrachten darf und die Gefährten mich fragend anstarren, kommen mir Zweifel.
War es wirklich realistisch, anzunehmen, dass sich der Neffe so leicht in eine Falle locken ließ? Jenes Wesen, das sich immer noch hinter seiner Leuchtaura verbirgt und von dem keiner von uns weiß, wie es wirklich aussieht, geschweige denn, was in seinem Gehirn vorgeht?
Hätte ich nicht wissen müssen, wie gering die Chancen dafür waren, dass Koy und Kolphyr aus Islars Gerät schlau wurden und es so schalten konnten, dass die Magier wieder normal wurden, befreit von ihrer negativen Aufladung?
Wenn sie es sind, die die Verantwortung für das tragen, was nun unten auf Pthor geschieht, dann gnade Gott allen, die noch darauf hoffen konnten, ein für allemal von den Besatzern befreit zu werden. Gegen die geballte Macht der Magier kann niemand mehr etwas ausrichten. Und auf sie zählte ich. Sie allein hätten Duuhl Larx besiegen und die Wende herbeiführen können. Nun glaubt er, ich wäre dafür verantwortlich, dass seine Trugen wie auch die Atlanter plötzlich Amok laufen. Natürlich wollte ich ihn in eine Falle locken, aber auf andere Weise. Was nun auf Pthor vorgeht, ist das Chaos.
Niemand von uns weiß, was kommen wird. Vielleicht hat Larx mittlerweile wieder unsere Hinrichtung beschlossen, vielleicht hat er andere Pläne mit uns.
Dabei war er schon bereit, mir nach Pthor zu folgen, um den Magiern den Befehl zu geben, den Schutzschirm um die Barriere von Oth abzuschalten. Und sie hätten es getan. Nur wäre es, wie die Dinge nun stehen, eine böse Überraschung für mich geworden – und nicht für ihn.
Ich muss mir die Dinge durch den Kopf gehen lassen. Vielleicht finde ich dabei etwas, das uns weiterbringen könnte, irgendeine Kleinigkeit.
Du schweigst, Extrasinn?
Der Aufbruch mit dem Neffen stand schon unmittelbar bevor, und ich hoffte inbrünstig, dass Koy und Kolphyr Zeit genug gehabt hatten, die Magier zur Besinnung zu bringen, so dass sie einsatzfähig waren, wenn wir bei ihnen anklopften.
Larx hätte seine ganze Leibwache nichts genützt, wenn da nicht plötzlich diese Nachrichten von den Trugen-Kommandanten gekommen wären. Seltsame Dinge ... Was soll ich davon halten, dass sich immer mehr Trugen wie auch Eingeborene von Pthor plötzlich wie die Verrückten aufzuführen beginnen, Extrasinn? Dass sie auf einmal wie vom bösen Geist besessen sein sollen?
Larx war schnell damit zur Hand, mich dafür verantwortlich zu machen. Wenn er wüsste, dass ich ebenso ahnungslos bin wie er! Die Magier natürlich, wen sollte er sonst für die Vorgänge auf Pthor verantwortlich machen? Aber er glaubt, ich hätte ihnen befohlen, die Atlanter und seine Kämpfer verrückt spielen zu lassen?
Alles andere hätte in meinen Plan gepasst – nur nicht das, nicht zu diesem Zeitpunkt.
Duuhl Larx bleibt also an Bord seines Flaggschiffs und wartet ab, was weiterhin geschieht. So lange zumindest dürften wir vor dem Henker sicher sein.
Seht mich nicht so an, Razamon, Lebo. Was soll ich euch sagen?
Die Magier, immer wieder die Magier. Wer sonst? Das Schlimme ist, dass ich mir selbst nicht hundertprozentig sicher bin.
Aber wer sollte für die Vorgänge verantwortlich sein, wenn nicht sie?
Wir werden warten, Freunde. Irgend etwas wird geschehen. Falls die Magier tatsächlich diesen Zauber inszeniert haben, wird ihnen bald ganz Pthor gehören – ihnen und damit Duuhl Larx. Er wird uns seinen Triumph spüren lassen. Vielleicht haben wir dann eine Chance, hier auszubrechen.
Und wenn nicht ...?
Auf Pthor – ein Mann und dreizehn Roboter
Brarl-Esh fuhr zusammen, als er das merkwürdige Geräusch wieder hörte. Wie beim ersten Mal hatte vorher eine der Wachen etwas gerufen, das er wegen der großen Entfernung nicht verstehen konnte, aber es hatte sich angehört, als habe sie jemanden gestellt und zum Stehenbleiben aufgefordert.
Und wie beim ersten Mal hatte der Truge geschwiegen, nachdem der seltsame Laut ertönt war.
Als ob leichte Metallstücke ganz schnell gegeneinander geschlagen würden ...
Brarl-Esh fuhr seine Stielaugen noch weiter aus und sah sich um. Nichts. Weder Pthorer noch Tiere in Sicht. Um die große Kuppel herum, das zentrale Gebäude der weitverzweigten Ortungsanlage, die man das »Wache Auge« nannte, war es ruhig. Zwischen den sie umgebenden kastenförmigen Bauwerken war keine Bewegung zu erkennen. Die paar Gordys und Technos, die sich hier noch aufgehalten hatten, als die Trugen das Wache Auge besetzten, waren in Sammelunterkünfte gebracht worden, in die man alle Pthorer, die an strategisch wichtigen Punkten des Dimensionsfahrstuhls gelebt hatten, geschafft hatte.
Brarl-Esh packte seine Waffe fester. Er hatte Anweisung, seinen Posten vor einem der Eingänge in die Kuppel, in der sich andere Trugen einen Überblick über die Auswertungs- und Rechenanlagen der Station verschaffen wollten, unter keinen Umständen zu verlassen. Und Trugen gehorchten einem einmal gegebenen Befehl, bis dieser aufgehoben oder widerrufen wurde.
So kam Brarl-Esh – trotz aller Unruhe, die ihn ergriffen hatte – nicht auf den Gedanken, nachzusehen, was dort, von wo die Geräusche gekommen waren, los war. Er blieb an seinem Platz, bis er den Roboter sah.
Die Maschine kam auf ihn zu, eine kleine Gestalt aus vielen ineinander verschachtelten metallenen Einheiten und blinkenden Lichtern. Sie bewegte sich auf drei Rädern. Eine der vielen Antennen, die wie Stacheln aus ihr herauswuchsen, war auf Brarl-Esh gerichtet.
Der Truge hob die Strahlwaffe und zielte auf den Roboter. Er war verunsichert. Von Robotern hatte sein Kommandant ihm nichts gesagt. Es wurde erwartet, dass Gordys oder Technos, denen es gelungen war, sich versteckt zu halten, versuchen würden, die Arbeit der Trugen zu sabotieren. Alle Roboter der Station aber sollten mittlerweile längst den neuen Herren des Dimensionsfahrstuhls gehorchen.
»Bleib stehen!«, rief Brarl-Esh die Maschine an, nicht sicher, ob diese die Einheitssprache des Rghul-Reviers verstehen konnte. »Identifikation!«
Der Roboter rollte näher heran. Brarl-Esh dachte an die unverständlichen Rufe der beiden anderen Wächter und an das metallisch klingende Klatschen. Er hatte die Klaue am Auslöser der Waffe, zögerte jedoch zu schießen. Wenn es sich um einen Roboter aus der Station handelte, der hierher befohlen worden war ...
»Stehenbleiben!«, wiederholte er. »Komm nicht näher und identifiziere dich, oder ich muss schießen!«
Er kam nicht dazu. So schnell, dass er nicht mehr reagieren konnte, kam die Maschine jetzt heran und teilte sich in der Mitte. Die rechte und linke »Körperhälfte« klappten auseinander, und etwas schoss auf Brarl-Esh zu, schlug so hart gegen den aus dem Rumpf ausgefahrenen Köcher mit den darin sitzenden Sinnesorganen, dass der Truge sekundenlang nichts mehr wahrnehmen konnte, und wickelte sich um seinen ganzen Körper. Das klatschende Geräusch konnte Brarl-Esh nicht hören. Als er wieder aufnahmefähig war, spürte er, dass er am Boden lag, kein Glied rühren konnte und von der Kuppel fortgeschleift wurde, zwischen mehreren Bauwerken hindurch auf einen flachen rechteckigen Block bereits an der Peripherie des Wachen Auges zu, in dem sich eine Tür öffnete.
Von metallenen Bändern gefesselt, blieb der Truge am Boden liegen und sah, wie ein Pthorer aus dem Gebäude trat, wie er ihn bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.
Ein Pthorer und eine Menge Roboter.
*
Für Sator Synk war das Wache Auge schon so gut wie zurückerobert. Es sollte der Höhepunkt einer Reihe von unerwarteten Erfolgen sein, die sich eingestellt hatten, nachdem die Besatzer gewechselt hatten.
Offensichtlich hatten die von Pthor vertriebenen Scuddamoren keine Gelegenheit gehabt, den Eimerköpfen, wie Synk die Trugen verächtlich nannte, viel über ihn und seine Robot-Guerillas zu erzählen – über jene verbissen kämpfende kleine Streitmacht, die den Scuddamoren so oft nur ganz knapp entkommen war und dabei Unheil angerichtet hatte, wo sie nur konnte. So war es gekommen, dass plötzlich keine Jagd mehr auf die Rebellen gemacht wurde und Synk, der die sich bietende Chance schnell erkannte, einen Schlag nach dem anderen gegen die neuen Besatzer landen konnte.
Was sich zwischen ihnen und den Scuddamoren abgespielt hatte, warum nun sie Pthor kontrollierten, interessierte den Mann aus Orxeya nicht. Sie unterdrückten die Atlanter – der Freiheitskampf ging weiter.
Weiter mit den sieben Robotern, die ihm, Sator Synk, nach der »Schlacht um Orxeya« geblieben waren, und den »neuen« sechs, die ihm die Robotbürger aus Wolterhaven zur Aufstockung seiner Streitmacht geschickt hatten. Natürlich steckte Diglfonk dahinter. Synk war sich dessen völlig sicher, obwohl Diglfonk auf alle Fragen auswich und noch immer behauptete, er stünde nicht in ständigem Kontakt zu den Robotbürgern und speziell zum Herrn Soltzamen, dessen »Geschenk« an Synk er ja war.
Was Diglfonk sagte oder nicht sagte, war dem Orxeyaner inzwischen egal geworden. Er hatte ihm verziehen, dass er über seinen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen und gehandelt hatte. Immerhin, auch wenn Synk nicht gerne daran dachte, hatte er den Kampf um Orxeya zugunsten der Orxeyaner entschieden, was natürlich nur der Roboter und Synk wussten. Gefeiert hatte man Sator Synk.
Das war vorbei. Inzwischen war Orxeya wieder besetzt. Synk und seine Roboter hatten sich eine Weile versteckt gehalten und dann wieder damit begonnen, Anschläge auf Scuddamoren zu verüben, die vereinzelt in ihrer Nähe auftauchten. Dann, als die Trugen kamen, war es mit seinen Guerillas steil bergauf gegangen.
Spätestens nach der Zurückeroberung des Wachen Auges würden die Trugen sie ebenso jagen wie vorher die Scuddamoren. Daran dachte Sator Synk. Und in zwei schlaflosen Nächten hatte er einen wahrhaft verwegenen Plan gefasst.
Um auch weiter effektiv gegen die Besatzer vorgehen zu können, war er bereit, Frieden mit den Robotbürgern zu schließen. Sie konnten nun beweisen, ob sie ihm den durch ihn verschuldeten Tod mehrerer Robotdiener und des Herrn Bediennark tatsächlich verziehen hatten, oder ob sie ihm nur das Leben zur Hölle machen wollten. Diglfonk hatte ihnen bereits eine entsprechende Botschaft übermittelt (jedenfalls hoffte der Orxeyaner dies). Es lag an ihnen, ob sie seine Forderung erfüllten, oder ob er zwei Robotern aus der Gruppe Sieben bis Zwölf die Batterien ausbauen lassen musste, um die Vorrichtung zu installieren, die das Wache Auge nach der Eroberung tabu für die Besatzer werden ließ – unangreifbar.
Sieben bis Zwölf ...
Synk seufzte gequält, als er Nummer Neun jetzt neben dem Eimerkopf stehen sah, den er ihm gebracht hatte. Er hatte viel zu lange dafür gebraucht. Ein Wunder, dass die Trugen noch nicht die Gegend nach ihm absuchten.
»Bringt ihn hinein!«, befahl der Herr der Roboter Zwei und Vier. Sofort schwebten sie an ihm vorbei, und ihre stählernen Tentakelarme hoben den Gefesselten in die Höhe. Synk wartete, bis sie mit ihm im Eingang des kleinen Flachgebäudes verschwunden waren. Dann folgte er ihnen. Neun rollte wie ein Hund hinter ihm her, der nicht von der Seite seines Herrn wich.
Die Tür schloss sich hinter ihm. Im schwachen Licht aus der Decke sah Sator Synk sie nun wieder alle dreizehn versammelt, und wieder fragte er sich, wie es möglich gewesen war, dass die Trugen sie bisher nicht entdeckt hatten, obwohl sie in diesem Gebäude am Rand der Riesenanlage vor Ortung sicher waren, wie Diglfonk herausgefunden hatte. Es beherbergte Geräte, die jegliche Ortung des Wachen Auges stark beeinträchtigt hätten, wären nicht die isolierenden Wände gewesen – ein blinder Fleck sozusagen.
»Diglfonk«, wandte Synk sich an seinen speziellen Freund. »Meine Waffe.«
Die Kugel von einem halben Meter Durchmesser und mit der ständig rotierenden Scheibe obenauf schwebte heran, einen der erbeuteten scuddamorischen Strahler in einem ausgefahrenen Tentakelarm. Synk nahm ihn und richtete ihn auf den Trugen.
»Löse seine Fesseln, Neun!«
Neun rollte an den »Eimerkopf« heran, blieb einen Meter vor ihm stehen und ließ seinen Körper aufklappen. Im gleichen Augenblick entwickelten die stählernen Stränge, die den Trugen wie eine zu dünn geratene Riesenschlange umwickelt hielten, ein seltsames Eigenleben. Sie spulten sich regelrecht von ihm ab, wobei Brarl-Esh über den Boden gerollt wurde wie eine Nähgarnspule, bis die Fesseln, wie von einem starken Magneten angezogen, in Neuns Körperinnerem verschwanden und die beiden Hälften des Roboterkörpers wieder zusammenklappten. Brarl-Esh prallte hart gegen eine Wand.
Synk seufzte wieder. Das also war die »neuartige« Bewaffnung der sechs Maschinen, die die Robotbürger geschickt hatten. Eine Feder, die auf Gegner abgeschossen wurde und sie völlig einrollte, wenn der Schütze richtig traf.
»Wieso hast du so lange gebraucht, um mir einen Eimerkopf zu bringen, Neun?«
»Nun, zwei Versuche schlugen fehl. Meine Fesselfeder trafen die Trugen nicht ganz, und erst bei ihm ...«
Synks Gesicht – das, was zwischen den langen, verwildert aussehenden Haaren und dem Wikingerbart zu sehen war – lief rot an.
»Du willst behaupten, dass du es vorher bei zwei anderen Eimerköpfen versucht hast und nun ...?«
»Sie sind unschädlich gemacht«, unterbrach ihn der Roboter. »Sie liegen beide funktionsunfähig vor der Kuppel. Du brauchst dich um sie nicht zu sorgen, Sator Synk.«
Synk schlug die Hände vor die Augen, taumelte rückwärts und setzte sich, als seine Kniekehlen eine flache Schaltbank berührten. Stumm schüttelte er den Kopf. Dann sah er Diglfonk wieder an.
»Er ... er hat sie liegen gelassen ... zwei Trugen ... vor der Kuppel ...« Synk sprang auf, holte tief Luft und schrie: »Wo jeder sie finden kann und wissen wird, dass hier etwas faul ist! Bist du noch zu retten, Neun?«
»Ich bitte um eine Definition des Begriff ›faul‹«, schnarrte Neuns mechanische Stimme, »und um eine Spezifizierung des zu behebenden Schadens an mir.«
»Das kannst du haben!«, brüllte der Orxeyaner, zielte auf eine von Neuns Antennen und schoss. »Da! Antennenschaden! Geh mir aus den Augen und komm nicht wieder, bevor du sie dir nicht wieder angelötet hast!«
Neun verschwand kommentarlos. Synk setzte sich wieder und vermied es, Diglfonk anzusehen.
Ich bin unter Irren, dachte er. Womit habe ich das verdient?
Er schwor sich, dass dies der letzte Test gewesen war, die letzte Chance, die er einem von den Neuen gegeben hatte. Jetzt sollten sie Luft für ihn sein. Er wollte nur noch mit Diglfonk und Eins bis Sechs arbeiten, die bewiesen hatten, dass sie zu etwas taugten.
»Also.« Sator Synk winkte Diglfonk heran. »Ich beherrsche die Sprache der Eimerköpfe nicht, also übersetzt du für mich. Frage ihn aus. Ich will wissen, wie viele Trugen in der Kuppel sind und sich auf dem Gelände des Wachen Auges herumtreiben, wie sie bewaffnet sind, und so weiter.«
Diglfonk sagte: »Verfüge über mich, Herr.« Dann schwebte er auf den Trugen zu und begann, in dessen Sprache, die er bei anderer Gelegenheit analysiert hatte, auf ihn einzureden. Der Trichter mit den Sinnesorganen des Wesens war eingefahren, aber es lebte und war bei Bewusstsein.
Und während Synk so dasaß und weniger an die Auskünfte dachte, die der Truge geben würde (und er würde sie geben), als daran, wie er Sieben bis Zwölf vielleicht doch noch Zucht und Ordnung beibringen konnte, geschah es.
Sator Synk hatte plötzlich das Gefühl, jemand würde ihm den Kopf auseinanderreißen und siedendheißes Öl ins Gehirn gießen. Er sprang auf, schrie, presste sich die Hände gegen die Schläfen, taumelte von einem Fuß auf den anderen, ging in die Knie, fiel zuckend und wimmernd zu Boden.