Nr. 481

 

Der Dunkle Oheim

 

Im Bann der schwarzen Ringe

 

von Marianne Sydow

 

 

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen – und schwerwiegende Dinge vollziehen sich.

Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren Kollegen, die er ihrer Lebensenergie berauben kann.

Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis.

Atlan und Razamon sind in Etappen ebenfalls in die Nähe des Ortes gelangt, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden.

Jetzt allerdings befinden sich der Arkonide und der Berserker in einer fast aussichtslosen Lage. Deshalb setzen sie auch alles auf eine Karte und wagen einen verzweifelten Versuch, der ihnen letztlich das Leben rettet und neue revolutionäre Erkenntnisse bringt.

Kernpunkt dieser neuen Erkenntnisse ist DER DUNKLE OHEIM ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Razamon – Der Arkonide und sein Gefährte in einer Todesfälle.

Der Dunkle Oheim – Der Herr der Schwarzen Galaxis.

Yeers und Olken – Zwei körperlose Wesen.

Kil'Dhun – Ein Horniger.

Pyrun – Ein Diener des Kosmokraten.

YEPHENAS I und YEPHENAS II – Eine gespaltene Superintelligenz.

1.

 

Die SEDHYR-IT trieb steuerlos durch das All. Der Antrieb streikte, und die Luftversorgung funktionierte nur noch sporadisch. Das einzige Gerät, das an Bord des Beiboots zu diesem Zeitpunkt noch arbeitete, war ein Bildschirm – und er zeigte nicht das, was die Männer, die in diesem fliegenden Sarg eingeschlossen waren, sehen wollten.

»Ich bin sicher, dass jemand die Kamera steuert«, sagte Razamon. »Das kann kein Zufall mehr sein.«

Atlan beobachtete den Bildschirm nachdenklich. Im Augenblick war die Sonne Ritiquian darauf zu sehen, samt dem schwarzen Ring, der sich um den Glutball schlang. Es war ein Bild, das instinktive Furcht weckte. Atlans Ruhe und die Selbstsicherheit, die er nach dem ersten Schock entwickelt hatte, zerbröckelten unter dem Ansturm von Ängsten, die der Arkonide nie zuvor in dieser Intensität gefühlt hatte.

Nach einigen Minuten wanderte die Sonne nach rechts aus dem Bildfeld heraus. Dafür kam der Planet Ritiquian in Sicht, ebenfalls von einem schwarzen Ring umgeben. Aber dieser Anblick wirkte eher beruhigend auf die beiden Männer. Vielleicht wusste der unbekannte Regisseur das – falls es ihn gab –, denn er sorgte stets dafür, dass die erholsame Pause nur kurze Zeit dauerte.

Auch diesmal erschien schon nach kaum einer Minute erneut der Dunkle Oheim auf dem Bildschirm.

»Wir sollten nicht zu oft hinsehen«, bemerkte Atlan. »Der Anblick dieses Wesens löst destruktive Gedankengänge aus. Wir werden uns selbst verrückt machen, wenn wir es pausenlos anstarren.«

»Wie klug und weise!«, stieß Razamon hervor.

Möglicherweise hatte es spöttisch klingen sollen, eine Bemerkung, die die Spannung lösen half – sie hatten sich schon des Öfteren mit solchen Redensarten in Situationen Mut gemacht, die an und für sich hoffnungslos gewesen waren. Aber der aggressive, gereizte Klang der Stimme des Berserkers machte die gute Absicht zunichte.

Razamon saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden und rieb nervös mit beiden Händen über seine Knie. Atlan beobachtete den Pthorer besorgt.

»Geht es schon wieder los?«, fragte er halblaut.

Razamon fuhr hoch, und der Arkonide erschrak, als er das unheimliche Glühen in den Augen des unsterblichen Atlanters sah.

»Was meinst du damit?«, erkundigte Razamon sich lauernd. »Was soll losgehen?«

»Versuch nicht, mir etwas vorzumachen!«, sagte Atlan ärgerlich. »Irgend etwas stimmt nicht mit dir. Das geht nun schon seit geraumer Zeit so. Meinst du nicht, dass es besser wäre, darüber zu reden?«

»Dazu ist jetzt ganz gewiss der richtige Zeitpunkt gekommen«, versetzte Razamon bissig.

»Wer weiß? Vielleicht bleibt uns später keine Gelegenheit mehr dazu. Komm schon, stell dich nicht so an. Sage mir, was los ist!«

Der Berserker sprang auf.

»Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten!«, fauchte er wütend.

Atlan war bestürzt. Eine so heftige Reaktion hatte er nicht erwartet. Sein Ärger über Razamons Sturheit wich tiefer Besorgnis. Zum Glück gelang es ihm, dieses Gefühl vor dem Berserker zu verbergen.

»Mit kindischem Trotz hilfst du weder dir noch mir«, bemerkte er kühl.

Für einen Augenblick sah es aus, als wolle Razamon sich auf den Arkoniden stürzen. Atlan spannte sich kaum merklich an und bereitete sich darauf vor, einem Angriff zu begegnen. Aber plötzlich sanken die Schultern des Berserkers nach vorn, und er ließ sich wieder auf den Boden sinken. Automatisch legten sich seine Hände erneut über die Knie. Razamon bemerkte es und zog die Hände zurück. Es sah aus, als müsste er unsichtbare Fesseln dabei zerreißen.

»Du hast ja Recht«, sagte er leise. »Aber du bist auf der falschen Fährte, alter Freund. Mir fehlt nichts. Mich macht es nur krank, wenn ich dieses – dieses Ding dort ansehen muss!«

Die Gebärde, mit der er auf den Bildschirm wies, wirkte zornig und unendlich hilflos zugleich.

Atlan nickte nachdenklich. Er war sicher, dass Razamon nicht die ganze Wahrheit sagte, aber er sah auch ein, dass es sinnlos war, weiter in den Berserker zu dringen. Abgesehen davon spürte er selbst, dass der stete Anblick des Dunklen Oheims ihn gefährlichen Depressionen entgegentrieb.

Erst seit kaum zwei Stunden wussten sie, wer ihr Gegner war, und in diesen zwei Stunden schien sich vieles grundlegend verändert zu haben.

Atlan hatte sich unter dem Dunklen Oheim niemals etwas Konkretes vorstellen können. Wenn er über die Schwarze Galaxis und deren Herrscher nachgedacht hatte, dann war der Dunkle Oheim stets nur ein nebelhaftes Etwas gewesen, das im Mittelpunkt eines ungeheuer großen Spinnennetzes hockte.

Wie sah ein Wesen aus, das eine ganze Sterneninsel erbarmungslos versklavte; das die sterblichen Hüllen seiner Untertanen zur Herstellung einer Substanz verwendete, aus der Raumschiffe gefertigt wurden; das die Dimensionsfahrstühle aussandte, damit sie blühende Kulturen auf unendlich weit entfernten Welten zerstörten und die Angehörigen fremder Völker raubten, die dann in der Schwarzen Galaxis als lebende Galionsfiguren ein grauenvolles Schicksal erlitten?

Oft hatte der Arkonide bezweifelt, dass es sich bei dem Dunklen Oheim wirklich um ein einzelnes Wesen handelte. Hinter dem wenig aufschlussreichen Namen mochte sich alles mögliche verbergen. Atlan hatte an durchgedrehte Robotgehirne gedacht, an eine Horde von Wahnsinnigen, an die pervertierten Nachkommen eines einstmals ungeheuer hochentwickelten Volkes.

Mit Feinden dieser Art hatte er es schon früher zu tun gehabt, und er wusste, dass man sie besiegen konnte. Was man aber gegen jenes Wesen, das sich Dunkler Oheim nennen ließ, tun konnte, wusste er nicht. Mittlerweile war er mitunter soweit, dass ihm der bloße Gedanke an einen möglichen Sieg als absurd erschien.

Der Oheim war ein Ring, ein gigantischer, schwarzer Ring, der sich um die Sonne Ritiquian schlang. Er war ganz sicher nicht organischer Natur, denn ein körperliches Wesen, das nicht nur dem Vakuum, sondern auch noch der unvorstellbaren Hitze einer Sonne standhielt, war schlicht unvorstellbar. Er war erst recht kein Geisteswesen im normalen Sinne – solchen Lebensformen war Atlan ebenfalls bereits begegnet, und er hatte keines getroffen, das dem Dunklen Oheim auch nur im entferntesten ähnelte. Er war aber erst recht kein Roboter. Es gab nichts, womit man ihn vergleichen konnte.

Nur mit Unbehagen erinnerte sich Atlan an den Augenblick, in dem sie von dem Gersa-Predogg Zephyn erfahren hatten, was dieser Ring darstellte. Noch jetzt befiel ihn eine geistige Lähmung, wenn er nur an den Dunklen Oheim dachte, und bittere Enttäuschung stieg jedes Mal in ihm auf.

Gegen diesen schwarzen Ring konnte man nicht kämpfen. Mit welcher Waffe sollte man ein Wesen in Bedrängnis bringen, das sich in der Gluthitze des sonnennahen Raumes wohl fühlte?

Die Sonne selbst könnte die Lösung sein, wisperte der Logiksektor dem Arkoniden zu. Wenn dieses Wesen von ihr abhängig ist, reicht es, sie zu zerstören!

Atlan konnte sich ein bitteres Lächeln nicht verkneifen.

Wie stellst du dir das vor?, dachte er. Sollen wir hingehen und die Sonne mit unseren bloßen Händen zerreißen?

Es gibt Waffen ...

Hör schon auf!, bat der Arkonide mutlos. Ich weiß selbst, dass es durchaus möglich wäre – in der Milchstraße. Aber die ist weit weg. Abgesehen davon: Selbst wenn uns die richtigen Mittel zur Verfügung stünden, hätten wir wahrscheinlich keinen Erfolg. Ich glaube nicht, dass man die Sonne des Dunklen Oheims zerstören könnte.

Du resignierst!, sagte der Logiksektor vorwurfsvoll.

Atlan schwieg. Er sah zu Razamon hin, der mit starrem Gesicht auf den Bildschirm blickte.

Für den Berserker musste es noch viel unerträglicher sein, die totale Ohnmacht zu empfinden.

Seit mehr als zehntausend Jahren hatte Razamon auf der Erde überlebt, unter Menschen, die niemals erfahren durften, was er wirklich darstellte. Und er hatte – im Gegensatz zu dem Arkoniden – keine Möglichkeit gehabt, sich der ständigen Konfrontation mit diesen Menschen zu entziehen, indem er sich in eine wohlgeschützte Tiefseekuppel zurückzog und dort im Tiefschlaf die Jahrtausende überwand. Zehntausend Jahre Versteckspiel und ewige Flucht, zehntausend Jahre Einsamkeit – was den Berserker am Leben und bei Verstand gehalten hatte, das war allein der Hass gewesen. Er hatte gewusst, dass Pthor zurückkehren würde, und er hatte darauf gewartet. Er wollte Rache nehmen, nicht nur für sein eigenes Schicksal, sondern auch für das unzähliger anderer Wesen aus unzähligen Völkern. Der Hass und der Wunsch nach Rache hatten ihn dazu befähigt, Strapazen auf sich zu nehmen, unter denen jeder andere zerbrochen wäre.

Und nun stand auch er mit leeren Händen vor einem Monstrum, das größer und mächtiger war als alles, was man je zuvor gesehen hatte. Sein Hass auf den Dunklen Oheim half ihm nicht länger und verlieh seinem Leben keinen Sinn mehr. Er hatte zehntausend Jahre damit verschwendet, nach einem Ziel zu trachten, das er niemals erreichen konnte.

Razamon hatte vergessen, seine Hände in Zaum zu halten. Er strich über seine Knie, und plötzlich fasste er nach seinem linken Bein und tastete daran entlang. Er sah dabei immer noch auf den Bildschirm, aber seine Blicke kehrten sich nach innen. Atlan erkannte den Ausdruck tiefster Konzentration in dem hageren Gesicht.

War es der Zeitklumpen, der dem Berserker zu schaffen machte?

Atlan erinnerte sich an einige Gelegenheiten, bei denen dieses unsichtbare, unfühlbare Gebilde, dem der Pthorer die relative Unsterblichkeit verdankte, sich bemerkbar gemacht hatte. Stets war etwas Unangenehmes geschehen.

Razamon kehrte aus seiner Versunkenheit zurück, und der Arkonide wandte sich ab. Er wollte den Berserker nicht schon wieder zu unbedachten Reaktionen provozieren.

Schon seit Minuten hatte das Bild auf dem Schirm sich nicht verändert. Der Berserker bewegte sich unruhig und stand schließlich auf. Vorsichtig ging er um das herum, was von Zephyn übriggeblieben war. Der Gersa-Predogg war in seine Bestandteile zerfallen, nachdem er das Geheimnis des schwarzen Ringes verraten hatte. Die Männer hätten den Roboter nicht gerade als ihren Freund bezeichnen mögen. Trotzdem hatte es ihnen leid um ihn getan. Angesichts jenes Wesens, das die Sonne umklammerte, musste einem selbst ein Gersa-Predogg als geradezu menschlich erscheinen.

Auch Lureen, der Amatyrker, lebte nicht mehr, und die anderen Schläfer lagen tot in ihren Behältern. Atlan und Razamon waren allein an Bord.

Razamon erreichte die Tür, die auf den Steg hinausführte, der das kleine Schiff vom Bug bis zum Heck durchzog.

»Wo willst du hin?«, fragte Atlan.

Razamon zuckte die Schultern.

»Ich halte das nicht länger aus«, murmelte er. »Ich sehe mich da draußen um. Vielleicht finde ich doch irgend etwas, was uns hilft – und wenn es ein Kanister Wasser ist!«

Atlan wollte den Berserker gerade darauf hinweisen, dass diese Suche sinnlos war und dass es mehr Erfolg versprach, wenn sie versuchten, den Automaten zu demontieren, der eigentlich für Proviant hätte sorgen müssen. Aber plötzlich packte auch ihn ein unwiderstehliches Verlangen, wenigstens für kurze Zeit aus diesem Raum herauszukommen.

Sie hatten die SEDHYR-IT bereits durchsucht. Die Kabinen sahen so schlimm aus, dass sie sich nur zögernd in die eine oder andere hineinwagten. Die meisten waren völlig verwüstet, und bei ihnen hatten sie sich darauf beschränkt, einen Blick hineinzuwerfen. Sie entdeckten aufgerissene Wände, aus denen Drähte und Rohre hingen, Fußböden, die nur noch aus weit voneinander entfernten Plattentrümmern bestanden, unter denen defekte Geräte vor sich hin rosteten. In einige Räume hatte man allerlei Gerümpel geworfen.

Sie gingen den Steg entlang und musterten nachdenklich die geschwungenen Rampen, die zu den einzelnen Räumen führten. Schließlich blieb Razamon stehen.

»Wo fangen wir an?«, fragte er ratlos.

»Hier haben wir überall hineingesehen«, erwiderte Atlan. »Ich glaube nicht, dass wir etwas Interessantes finden werden. Wir sollten es im Heck versuchen.«

»Dort gibt es nur die Triebwerke und den anderen technischen Kram«, widersprach Razamon missmutig.

Atlan zuckte die Schultern.

»Vielleicht ist es wirklich so«, murmelte er. »Vielleicht soll es aber auch nur so aussehen.«

»Die Alven haben es nicht nötig, in ihren eigenen Schiffen etwas zu verstecken.«

»Es hat keinen Sinn, darüber zu diskutieren«, stellte Atlan fest. »Wir müssen nachsehen.«

Der Berserker gab sich geschlagen.

Sie passierten die Schleuse und gelangten in den hinteren Teil des kleinen Raumschiffs. Hier gab es keine einzelnen Kabinen mehr. Als sie das Schott hinter sich hatten, das diesen Teil des Schiffes abschirmte, sahen sie einen großen Raum vor sich, der den ganzen Rumpf der SEDHYR-IT ausfüllte. Der freischwebende Steg verlief weiterhin genau auf der Mittelachse des Schiffes. Sie gingen langsam darauf entlang. Neben, unter und über ihnen türmten sich fremdartige Maschinen.

»Dort hinten ist Schluss«, murmelte Razamon und deutete auf eine graue Wand.

Atlan nickte nachdenklich. Er bückte sich und berührte die Oberfläche des Steges mit den Fingerspitzen.

»Hier finden wir nichts, was wir brauchen können«, fuhr der Berserker ungeduldig fort. »Und was den Antrieb betrifft, so werden wir ihn sicher nicht in Gang bringen. Wir sollten umkehren. Wer weiß, ob es hier nicht tödliche Strahlungen gibt.«

»Seit wann bist du so ängstlich?«, fragte Atlan.

Der Berserker wollte aufbrausen, sah dann aber, dass der Arkonide seine Frage sehr ernst meinte.

Er zuckte verlegen die Schultern.

»Es ist nur so ein Gefühl«, entgegnete er gedehnt. »Etwas sagt mir, dass es gefährlich ist, hier drin herumzulaufen.«

»Mir geht es genauso«, erklärte Atlan. »Und das macht mich misstrauisch. Komm, ich will mir diese Wand einmal genauer ansehen.«

Die Entfernung von der Schleuse bis zur Wand betrug höchstens zehn Meter, aber es kam ihnen wie das Zehnfache vor. Mit jedem Schritt wurde das Gefühl, einer tödlichen Gefahr entgegenzutreten, intensiver.

»Das schaffen wir nicht!«, stieß Razamon nach wenigen Metern schwer atmend hervor.

»O doch!«, widersprach Atlan energisch, obwohl auch er die grässliche Furcht fühlte. »Wenn es nur bei dem bisschen Angst bleibt – davon lasse ich mich nicht aufhalten. Ich war schon einmal hier drin. Und da habe ich nichts gespürt.«

»Wahrscheinlich hast du nur den Kopf hereingesteckt«, bemerkte Razamon gehässig.

Atlan fuhr herum, und seine Fäuste zuckten hoch. Razamon lachte schrill und wehrte den Arkoniden ab. Er ging dabei heftiger zu Werke, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Atlan verlor das Gleichgewicht und schlug schwer auf dem metallenen Steg auf. Für einen Augenblick blieb er wie betäubt liegen.

Razamon setzte ihm nicht nach. Er stand hoch aufgerichtet auf dem Steg und beobachtete den Arkoniden. Seine Augen waren schmale, finstere Schlitze, und seine Hände öffneten und schlossen sich unaufhörlich. Atlan fragte sich, wie es überhaupt zu diesem unsinnigen Streit hatte kommen können. Er kam nicht darauf.

Etwas hat euch beeinflusst, teilte der Logiksektor ihm mit. Sieh dich vor Razamon vor. Er ist nicht Herr seiner Sinne!

Atlan schob sich vorsichtig über den metallenen Steg. Razamon duckte sich kampfbereit.

»Hör auf damit!«, sagte der Arkonide beschwörend. »Was dich jetzt bewegt, das sind nicht deine eigenen Gefühle. Du musst gegen die Beeinflussung ankämpfen.«

»Deine Art, mich bevormunden zu wollen, hängt mir zum Halse heraus!«, zischte der Pthorer. »Du wirst damit aufhören, Arkonide, ein für allemal!«