Nr. 483

 

Hort der Finsternis

 

Atlan und der Berserker im Labyrinth des Grauens

 

von Horst Hoffmann

 

 

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen – und schwerwiegende Dinge vollziehen sich.

Da ist vor allem Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren »Kollegen«, die er ihrer Lebensenergie berauben kann.

Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis.

Atlan und Razamon sind in Etappen ebenfalls in die Nähe des Ortes gelangt, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden.

In der Lebensblase, in die sie sich in höchster Not retten konnten, erfuhren sie die Entstehungsgeschichte des Dunklen Oheims und wurden Zeugen dramatischer Ereignisse. Anschließend wurden der Arkonide und der Berserker auf den Planeten Ritiquian befördert – doch die beiden Männer landen nicht am ursprünglich angepeilten Ziel, sondern sie kommen an im HORT DER FINSTERNIS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Razamon – Der Arkonide und der Pthorer im Hort der Finsternis.

Dillibor – Leiter der »Neffen-Fabrik«.

Pammion – Ein Alve an den Schalthebeln der Macht.

Kolphyr – Der Bera kommuniziert mit dem Raumschiff der Magier.

Panthorg – Ein Gersa-Predogg.

1.

Die neuen Neffen

 

Der Raum war düster. Schwarzalven bewegten sich hektisch zwischen riesigen metallenen Blöcken und führten Befehle aus. Licht fiel nur aus erleuchteten Skalen in Instrumenten ein, die alle Wände der Halle bedeckten – mit einer Ausnahme.

Eine der Wände bestand nicht aus Metall wie die anderen, sondern war eine Trennscheibe aus geformter Energie, die die eigentliche Halle teilte.

Dillibor wusste, was sich hinter ihr befand. Er hatte diese Prozedur schon mehr als einmal mitgemacht. Dennoch fühlte er sich unwohl. Er hatte nicht direkt Angst, denn das, was hinter der dunklen Scheibe in einer Nährlösung schwamm, konnte ihm nichts anhaben. Es waren die Kräfte um ihn herum, die ihn Wünschen ließen, der Prozess wäre schon beendet.

Röhren glühten auf. Entladungsblitze schlugen von Geräten zur Trennwand über, bedeckten sie für Sekunden mit einem Netz aus wabernder Energie und ließen den Bleichen Alven Arme und Beine erkennen, die sich den leckenden Lichtfingern gierig entgegenstreckten.

Ein Summen hob an, dumpf zunächst, dann schnell heller werdend, bis es in den Ohren schmerzte und schließlich die Schwelle der Hörbarkeit überstieg.

Unsichtbare Ströme flossen durch den Raum. Dillibor erschauerte.

Der Alve sah den Gersa-Predogg an, der zwischen den Arbeitern stand. Der Roboter, ein schwarzer, hässlicher Kasten von knapp zwei Meter Größe und einem Meter Breite, schwebte knapp über dem Boden. Nichts deutete auf die Rolle hin, die er bei diesem Prozess spielte. Einem Uneingeweihten wäre er desaktiviert erschienen.

Dillibor wusste es besser. Seine Nähe war es, die ihn beschäftigte. Wer im Hort der Finsternis höhere Aufgaben zu erfüllen hatte, der musste diese Maschinen um sich herum ertragen. Sie waren es, die wirklich die Befehle gaben. Die Alven waren nur Ausführer, mit Ausnahme von Pammion in der Zentralen Kuppel.

Die Schwarzalven hatten ihre Arbeit beendet. Der Gersa-Predogg drehte sich zu Dillibor um. Eine Lampe oben auf dem Kastenkörper glühte auf wie ein flammendes Auge.

Dillibor trat vor ein flaches, halbkreisförmiges Pult. Seine Hand näherte sich einem Regler.

»Geht jetzt!«, sagte er hart, ohne den Blick von der dunklen Trennwand zu nehmen.

Die zwergenhaften, schwarzhäutigen Hominiden beeilten sich, die Halle zu verlassen. Aus den Augenwinkeln heraus sah Dillibor, wie der Gersa-Predogg sich wieder in der Luft drehte und seine Linsen nun ebenfalls starr auf die Trennschreibe richtete.

Langsam schob Dillibor den Regler vor, bis zum Anschlag.

Der abgetrennte Teil der Halle wurde in gelbliches Licht getaucht. Dillibor zuckte leicht zusammen, als er das Wesen hinter der Scheibe nun zum ersten Mal in seiner vollen Größe sah.

Er kannte den Anblick von vielen ähnlichen Prozessen her. Doch immer wieder war es ein neues Erlebnis, bedrückend und erhebend zugleich, zum ersten Mal einen neuen Neffen zu erblicken.

Dieser dort hinter der Scheibe lebte bereits, wenngleich all seine Bewegungen noch mechanisch und von keinem bewussten Geist gesteuert waren. Der Funke des Lebens war übergesprungen, aber die künstliche Schöpfung noch nicht beseelt.

Dillibor verschwendete keinen einzigen Gedanken mehr an jene, die dafür sterben oder einen Teil ihrer selbst abgeben mussten.

Das Geschöpf war drei Meter groß, und die rudernden und peitschenden Gliedmaßen ließen kaum viel vom eigentlichen Körper erkennen. Dillibor wusste nicht zu sagen, was Arme und was Beine waren. Keines der vielen Glieder passte zu einem anderen. Sie wuchsen nicht einmal paarweise aus dem Rumpf heraus. Manche waren geschuppt, andere gefiedert oder behaart. Auch in der Färbung waren sie unterschiedlich. Dort, wo der Bleiche Alve größere Hautpartien erkennen konnte, wirkten diese zusammengeflickt. Der Kopf saß ohne erkennbaren Übergang auf breiten, klobigen Schultern, die ebenfalls aus verschiedenen Stücken unterschiedlichen Gewebes zusammengesetzt schienen. Dillibor blickte in drei große Augen über einer knollenförmigen Nase und einem breiten, zahnlosen Mund. Noch war kein wirkliches Leben in diesen Augen.

Das Wesen drängte sich an die Scheibe, obwohl der Raum dahinter für es dunkel war. Dünne und dicke, lange und kurze Arme und Beine ruderten durch die bräunliche Nährflüssigkeit.

Dann durchlief ein Zittern den Riesenkörper, im gleichen Augenblick, in dem weitere Lichter auf dem Körper des Gersa-Predoggs aufflammten. Dillibor hatte nur eine äußerst vage Vorstellung von dem, was in diesen Momenten geschah. Aber er konnte die unsichtbaren Ströme fast fühlen, die von dem Roboter des Dunklen Oheims auf das neue Geschöpf überflossen.

Schließlich sank das Wesen hinter der Trennscheibe wie leblos auf den Boden seines Behältnisses. Sämtliche Glieder hingen schlaff herab. Es war keine Bewegung mehr in ihm.

Dillibor wartete einige Sekunden. Dann schaltete er das Licht in der Halle ein. Gleichzeitig verdunkelte sich die Trennscheibe wieder.

Der Gersa-Predogg drehte sich zu ihm um.

»Die Schwarzalven können ihn holen«, sagte die Maschine dumpf. »Das physische Training kann beginnen. In zwanzig Stunden wird er sein Bewusstsein erhalten.«

Dillibor erschrak.

»So früh schon?«

Der Gersa-Predogg gab keine Antwort. Dillibor konnte sie sich selbst geben. Er wusste, was in der Schwarzen Galaxis geschehen war. Der Dunkle Oheim hatte den Ausfall mehrerer Neffen zu verkraften, die von einem Wahnsinnigen getötet worden waren. Der Ersatz musste schnellstens beschafft werden.

»Welchen Namen wird er tragen?«, fragte er den Roboter.

Der Gersa-Predogg war bereits zum Ausgang der Halle geschwebt. Seine Aufgabe war erfüllt – zumindest, was die Grundkonditionierung betraf.

Er drehte sich noch einmal um und sagte:

»Duuhl Larx. Er wird Duuhl Larx sein.«

»Aber Duuhl Larx lebt noch!«, entfuhr es Dillibor. »Er ist es doch, der ...«

Er erhielt keine Antwort mehr.

 

*

 

Der Planet Ritiquian war eine etwa erdgroße, kalte und stürmische Welt. Es gab keine Ozeane dort, nur einige flache Binnenmeere, die die meiste Zeit zugefroren waren. Nachts sanken die Temperaturen selbst in Äquatornähe unter den Gefrierpunkt. Weite Tundren wechselten mit riesigen Wüsten und den verwitterten Überresten ehemals mächtiger Gebirgsketten. Das Land war fast unberührt. Nur hier und da mündeten unter pilzförmigen Dächern Schächte, die zu den subplanetarischen Städten der Alven führten, der Eingeborenen des Planeten. Früher einmal mochte diese Welt anders ausgesehen haben. Heute jedoch gab es keinen Ackerbau mehr, keine Städte auf der Oberfläche. Das Leben spielte sich darunter ab – mit einer Ausnahme.

Nördlich des Äquators, am Rand jenes Gebietes, über das regelmäßig der Schatten der Lebensblase wanderte, der den Planeten als tiefschwarzer Ring umspannte, erstreckte sich eine Bergkette, die nach Süden hin tief ausgebuchtet war. Mitten in dieser Ausbuchtung lag der Hort der Finsternis.

Die Anlage war gewaltig. Ineinander verschachtelte Gebäude verschiedenster Größen und Formen bedeckten eine quadratische Fläche von fast achtzig mal achtzig Kilometern Kantenlänge. Dieses Machtzentrum wurde umschlossen von einer gut fünfzig Meter hohen Mauer aus schwarzem Metall, in der es zahlreiche Tore gab, die von klobigen Wachhäuschen flankiert waren. Als Wächter der Stadt fungierten die unterschiedlichsten Wesen, wenngleich auch hier die Alven vorherrschten.

Hinter den Toren lagen schmale Gassen und Straßen, die wie Schluchten zwischen hoch aufragenden Gebäuden hindurchführten. Im Innern der Anlage gab es Kuppeln, Türme, Flach- und Hochbauten – alle nur denkbaren architektonischen Stilrichtungen waren vertreten. Nur an wenigen Stellen gab es größere freie Plätze. Die meisten davon waren mit einem schwarzen Belag überzogen. Auf den anderen wucherte Unkraut zwischen dunklem Schotter. Es gab kaum Zerfall, denn die meisten Gebäude bestanden aus dem gleichen Material wie die Mauer. Nur wenige Bauwerke waren aus Stein und zeigten hier und da Spuren des Alters.

In diesem Hort, im »Palast des Dunklen Oheims«, hatte jener negative Teil einer Superintelligenz, die als gewaltiger schwarzer Ring die Sonne des Systems umschloss, natürlich niemals selbst gehaust. Der Hort der Finsternis diente dem Herrscher über die Schwarze Galaxis vielmehr ausschließlich zu anderen, handfesteren Zwecken – und nicht zur Repräsentation. Dies hatte er aus naheliegenden Gründen nicht nötig.

In der Riesenanlage lebte und arbeitete der größte Teil der Alven von Ritiquian. Hier wurden die Gersa-Predoggs hergestellt, und hier erblickten die Neffen des Dunklen Oheims das Licht der Welt. Alle möglichen Dinge wurden erzeugt.

Und nicht nur Alven bevölkerten den Hort der Finsternis. Fast alle Rassen der Schwarzen Galaxis waren hier in einigen Exemplaren vertreten. Einmal hierher gelangt, gab es keinen Weg zurück mehr in die Freiheit. Dem Stumpfsinn nahe, vegetierten sie dahin, und nur wenige von ihnen mochten sich eine Vorstellung über das grausame Schicksal machen können, das ihnen allen zugedacht war, wenn Artgenossen plötzlich abgeholt wurden und nie mehr zurückkehrten. In solchen Fällen lieferten die Koordinatoren der Ewigkeit, deren Schiffe die Sterneninsel der dunklen Sonnen durchkreuzten, schnell Ersatz.

Und dies war bitter nötig geworden. Immer noch kamen beunruhigende Nachrichten aus den Tiefen der Schwarzen Galaxis.

Im Ritiquian-System selbst war es nach dem Sieg des Dunklen Oheims über seinen machtlüsternen Sprössling wieder relativ ruhig geworden. Schwarzalven und Roboter waren dabei, die Spuren der Verwüstungen, von denen auch der Ringplanet und der Hort der Finsternis nicht verschont geblieben waren, zu beseitigen. Gebäude und Kuppeln waren zusammengestürzt oder explodiert. Viele Alven hatten den Tod gefunden. Die wichtigsten Anlagen jedoch waren nach wie vor funktionsfähig, und die Gersa-Predoggs sorgten dafür, dass die vor dem Zusammenstoß der beiden Ringe vom Dunklen Oheim befohlenen Arbeiten ohne Zeitverlust fortgeführt wurden, sobald die Alven wieder voll handlungsfähig waren.

Dennoch blickten jene, die über die jüngsten Geschehnisse informiert waren, voller Sorge auf den Raumhafen am Fuß der Bergkette, auf dem noch immer das Organschiff stand, mit dem der wahnsinnige Neffe gekommen war. Und oft wanderten ihre Blicke zum Himmel empor, wenn die Lebensblase den Blick auf den Weltraum freigab. Die Alven wussten wenig mit der Information anzufangen, dass just zu dem Zeitpunkt, als der Dunkle Oheim seinen Sprössling regelrecht in sich aufsaugte, ein weiteres, fremdes Raumschiff im Ritiquian-System geortet worden war, eines, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten.

Die Eingeweihten hatten keine Angst um sich oder den Dunklen Oheim. Dieser war nicht zu besiegen. Der Angriff des Ringes hatte es gerade wieder gezeigt. Aber das ganze System war während des Kampfes aus dem Gleichgewicht geraten. Organschiffe waren miteinander kollidiert, im Raum zwischen Ringplanet und Sonne war es zu schrecklichen Phänomenen gekommen, und die Alven im schwer erschütterten Hort der Finsternis waren außerstande gewesen, ihre wichtigen Aufgaben zu erfüllen.

Nur die Lebensblase war, wie es schien, von alldem völlig unbehelligt geblieben.

Dennoch: Die Unruhe wuchs trotz der Erleichterung über den aus der Sicht der Alven und des Dunklen Oheims glücklichen Ausgang des Kampfes. Zuerst waren die Schreckensmeldungen aus der Schwarzen Galaxis gekommen, dann der Sprössling des Herrschers. Irgend etwas hatte sich angekündigt. Dinge, die seit undenklichen Zeiten erstarrt gewesen waren, waren in Bewegung geraten.

So sahen es die Wissenden im Hort der Finsternis, und sie verdoppelten ihre Bemühungen, das Gleichgewicht wieder zu stabilisieren.

2.

Stunden vorher: Atlan

 

Mein erster Eindruck war der, dass wir in einer mittelalterlichen Schmiedewerkstatt »herausgekommen« waren. Was es genau war, sollten weder Razamon noch ich jemals erfahren. Nur eines war gewiss:

Es hatte mit unserer Abstrahlung, mit dem Transport aus der Lebensblase heraus nicht ganz so geklappt, wie Yeers und Olken sich das vorgestellt hatten. Diese riesige, düstere, raucherfüllte Halle gehörte wohl kaum zum Raumhafen von Ritiquian.

Irgend etwas hatte den Transportvorgang beeinflusst – und es war unschwer zu erraten, worum es sich dabei handelte. Das Chaos im Ritiquian-System war also auch auf das von den beiden Körperlosen kontrollierte Transportnetz nicht ohne Auswirkung geblieben.

Wir sollten zum Raumhafen gebracht werden, um die Ankunft der GOL'DHOR abzuwarten. Yeers und Olken glaubten felsenfest daran, dass schon in kurzer Zeit die große Plejade eintreffen und die Lebensblase zerstören würde. Sie waren ebenso fest davon überzeugt, dass dies dem Dunklen Oheim einen solchen Schock versetzen würde, dass die GOL'DHOR gefahrlos auf dem Ringplaneten landen konnte.

Ich konnte nicht daran glauben. Es erschien alles zu einfach. Dinge, die so lange gebraucht hatten, um ins Rollen zu kommen, sollten sich plötzlich überstürzen, als wäre unsere Ankunft mit Dorkh und dem Ableger des Oheims der Katalysator gewesen.

Doch noch war der Herrscher der Schwarzen Galaxis nicht besiegt, und sollte er den Kampf gewinnen, würde er stärker sein als je zuvor.

Es hatte wenig Sinn, sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Wir waren am falschen Ort materialisiert – und an diesem Ort wimmelte es von Schwarzalven.

Razamon war ebenso verblüfft wie ich. Noch hatten die Zwerge uns nicht gesehen, keine Anlage schlug Alarm. Direkt vor uns, etwa in der Mitte der Halle, befanden sich zwei hohe Reihen aufeinandergestapelter Metallkisten. Ich nahm den Atlanter bei der Hand und zog ihn mit mir in den Spalt dazwischen. Die Alven standen oder hüpften und tanzten vor Feuern, die an den Wänden entlang auf kniehohen Podesten flackerten. Sie gaben seltsam murmelnde Gesänge von sich und schienen wie berauscht zu sein. Dabei fuchtelten sie mit merkwürdigen Werkzeugen in der Luft herum. Sie arbeiteten nicht wirklich. Jedenfalls konnte ich in ihrem Treiben keinen Sinn erkennen. Es kam mir vor, als führten sie regelrechte Kriegstänze auf.

Immerhin waren sie so mit sich selbst beschäftigt, dass wir ungesehen in Deckung gehen konnten.

Razamon schien endlich zu sich zu kommen. Seine schwarzen Augen funkelten mich grimmig an. Das spärliche Licht reichte gerade aus, um mich sein Gesicht erkennen zu lassen.

»In welches Tollhaus sind wir geraten?«, flüsterte er, mühsam seine Stimme unter Kontrolle haltend. »Das ist nicht der Raumhafen!«

Er kniff die Augen zusammen, als Rauch in sie drang, und fuhr sich mit dem Ärmel des arg mitgenommenen Overalls darüber. Erst jetzt blickte ich an mir herab. Wir trugen nur noch Lumpen am Leib, und es war verwunderlich, dass wir überhaupt noch etwas anhatten.

»Wir müssen hier heraus, um das festzustellen«, antwortete ich leise. »Wahrscheinlich sind wir auf Ritiquian. Wo sonst?«

»Aber das würde bedeuten ...«

»Noch gar nichts«, warnte ich vor voreiligen Schlüssen, obwohl mich der gleiche Verdacht beschlich wie den Pthorer. Razamon rang um seine Beherrschung. Seine Fäuste waren geballt. »Bleib ruhig.«

»Ruhig!«, flüsterte er. »Du hast Nerven.«

Ich legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter und suchte nach einer Möglichkeit, an den Kisten hinaufzuklettern, ohne dass sie gleich mit mir umkippten. Es war zu riskant. Ich schlich bis an ihr Ende weiter und schob meinen Kopf aus dem Spalt.

Wir hätten uns direkt hinter die Alven stellen können –