Nr. 484

 

Das Ende der Statthalter

 

Entscheidung im Hort der Finsternis

 

von Horst Hoffmann

 

 

In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen – und schwerwiegende Dinge vollziehen sich.

Da ist Duuhl Larx, der verrückte Neffe, der für gebührende Aufregung sorgt. Mit Koratzo und Copasallior, den beiden Magiern von Oth, die er in seine Gewalt bekommen hat, rast er mit dem Organschiff HERGIEN durch die Schwarze Galaxis, immer auf der Suche nach weiteren »Kollegen«, die er ihrer Lebensenergie berauben kann.

Der HERGIEN folgt die GOL'DHOR, das magische Raumschiff, mit Koy, Kolphyr und vier Magiern an Bord. Die Pthorer sind Duuhl Larx auf der Spur, um ihm seine beiden Gefangenen abzujagen, und nähern sich dabei dem Zentrum der Schwarzen Galaxis.

Atlan und Razamon sind in Etappen ebenfalls in die Nähe des Ortes gelangt, an dem die Geschicke der Schwarzen Galaxis gelenkt werden.

Von der Lebensblase aus kommen die beiden Männer in den »Hort der Finsternis«, die Befehls- und Produktionszentrale des Dunklen Oheims. Seit dem »Duell der Giganten« liegen die Dinge dort im argen, und als es zu schweren Kämpfen kommt, naht DAS ENDE DER STATTHALTER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Razamon – Der Arkonide und der Pthorer sollen ihrer Gehirne beraubt werden.

Koratzo und Copasallior – Die beiden Magier im Hort der Finsternis.

Duuhl Larx – Der verrückte Neffe greift an.

Pammion – Ein Alve, der für den Dunklen Oheim gehalten wird.

Kolphyr – Der Bera bringt das Raumschiff der Magier zur Räson.

1.

Die Magier

 

Zwischen dem Hort der Finsternis, jener gigantischen Anlage, deren pechschwarze Mauern sich selbst für einen fernen Beobachter noch zu beiden Seiten am Horizont verloren, und dem Raumhafen Ritiquians verlief eine breite und viel benützte Straße. Alven mit oder ohne Fahrzeuge waren ständig unterwegs, oft begleitet von ihren unterschiedlichen, unfreiwilligen Helfern. Nachdem das Ritiquian-System zur Ruhe gekommen und der Sprössling des Dunklen Oheims besiegt war, landeten wieder Organschiffe und brachten die im Hort dringend benötigten Güter. Große Transporter nahmen sie auf und brachten sie zu den Toren der Anlage, wo sich lange Schlangen bildeten. Jedes einzelne Fahrzeug wurde peinlich genau durchsucht, bevor sich die streng bewachten Tore in den fast fünfzig Meter hohen Mauern für es öffneten.

Niemand, der dort nichts zu suchen hatte, gelangte ins Machtzentrum des Dunklen Oheims auf dem Ringplaneten. Das war mittlerweile auch den beiden Gestalten klargeworden, die von einem der unzähligen Lagerschuppen aus, die dem Hort der Finsternis wie eine kleine Barackenstadt vorgelagert waren, das hektische Treiben vor den Mauern beobachteten.

»Hörst du wieder etwas?«, fragte Copasallior, der Weltenmagier von Oth mit gedämpfter Stimme.

Koratzo blickte ihn kurz an, und für einen Moment war ein spöttisches Lächeln in seinem Blick, obwohl es für die beiden wahrhaftig nichts zu lachen gab. Doch Koratzo schien es zu genießen, dass der mächtige Copasallior umständehalber nun fast völlig auf ihn angewiesen war. Sie durften ihre magischen Fähigkeiten nur in ganz geringem Maß anwenden, wollten sie nicht von den Alven und ihren Hilfskräften entdeckt werden. Im Grunde mussten sie sich auf passive Magie beschränken, so wie sie es seit der Landung der HERGIEN und dem Verschwinden des wahnsinnigen Neffen getan hatten. Sie wendeten ihre Fähigkeiten gerade soweit an, wie es zu ihrem Schutz nötig war. Jedes Mehr hätte ihnen zum Verhängnis werden müssen.

So waren sie über die verkehrsreiche Straße bis zu den Schuppen gelangt. Die Alven sahen sie nicht. Die beiden Magier waren unsichtbar für sie.

»Sie sind verzweifelt«, sagte Koratzo leise. Er hockte auf einer riesigen Holzkiste und spähte durch ein schmales, schießschartenähnliches Fenster hinaus auf die Straße mit den wartenden Fahrzeugen und den immer nervöser werdenden Schwarzalven. Copasallior hockte auf dem kahlen Boden und hatte seine sechs Arme so ineinander verschränkt, als wären sie verknotet. »Sie suchen einen Weg ins Freie, aber sie wissen, dass sie so gut wie keine Chance mehr haben, nachdem nun jeder im Hort der Finsternis weiß, wer sie sind.« Wie zu sich selbst fügte der Stimmenmagier hinzu: »Wir müssen sie herausholen.«

Copasallior schwieg. Seine Einstellung war Koratzo bekannt, und der Weltenmagier war nicht umzustimmen.

Sie konnten nichts für Atlan und Razamon tun. Es war fraglich, ob sie überhaupt noch dazu in der Lage waren, in den Hort der Finsternis einzudringen. Irgend etwas war an ihm, das ihre magischen Fähigkeiten beeinträchtigte, ja fast völlig nutzlos machte. Sie spürten es, hatten sich allerdings bisher gehütet, die Probe aufs Exempel zu machen. Wenn sie alle ihre Kräfte einsetzten, mochte ein Eindringen in den Hort möglich sein. Dann aber waren sie hilflos. Weder für sie noch für die beiden Gehetzten wäre damit etwas gewonnen.

Ihr einziges Kapital bestand momentan darin, noch nicht entdeckt worden zu sein. So mussten sie sich wie gewöhnliche Sterbliche verhalten und auf eine sich plötzlich bietende Chance warten.

Copasallior bemühte sich zwar, dem anderen seine Verzweiflung nicht zu zeigen, aber Koratzo fühlte die Hilflosigkeit ja so wie er, und die Blicke des Stimmenmagiers zeigten immer wieder, dass er Copasalliors Maske durchschaute.

Sich tarnen und beobachten – das war alles, was sie tun konnten. Dabei bereitete es Koratzo immer mehr Mühe, wenigstens über die Erlebnisse Atlans und Razamons im Hort auf dem laufenden zu bleiben. Seine magischen Sinne durchdrangen die Mauern. Er bekam mit, was den Freunden zustieß, indem er ihre Gedanken für sich hörbar machte, aber immer häufiger waren die Eindrücke verschwommen.

Was er erfahren und mitgeteilt hatte, reichte allerdings aus, um die Stimmung Copasalliors auf den Tiefpunkt zu senken.

Atlan und Razamon hatten herausgefunden, wozu der Hort der Finsternis dem Dunklen Oheim diente – abgesehen von der Funktion als Schaltzentrale, von der aus alle Befehle an die im Raum stehenden Organschiffe ergingen, bis tief in die Randbezirke der Schwarzen Galaxis hinein.

Hinter den schwarzen Mauern, in dieser uneinnehmbaren Festung erblickten die Neffen des Dunklen Oheim das Licht der Welt, und es war kein geborenes Leben, das dort entstand und auf seine späteren Aufgaben in den Revieren dieser Sterneninsel vorbereitet wurde.

Die Magier waren von Grauen geschüttelt worden, als Koratzo fast gleichzeitig mit Atlan und Razamon die schreckliche Wahrheit erfuhr.

Die Statthalter des Oheims wurden aus Hunderten von Wesen zusammengesetzt, über deren Völker sie später herrschen sollten. Sie waren Retortengeschöpfe, über deren »Herstellung« vieles noch unbekannt war. Nur eines war ganz klar geworden: Von jeder Rasse des für sie vorgesehenen Reviers hatten sie etwas. Von einem Volk – beziehungsweise dessen Vertreter im Hort der Finsternis, wo sich gewaltige Zoos befanden – stammte das Gehirn, von einem anderen das Herz, und wieder von anderen die Gliedmaßen. In den Operationsräumen der Bleichen Alven trennte man Gefangenen die Teile ab, die später ihren Sitz am Körper des neuen Neffen haben sollten. Selbst dessen Haut bestand aus Flicken, die Wesen völlig unterschiedlichen Aussehens abgeschält worden war.

Lange hatten die Magier dazu gebraucht, diese Informationen, die noch als Schreckensvisionen in ihren Köpfen herumspuckten, einigermaßen zu verdauen. Aber das Entsetzen ließ sich nicht abschütteln. Es verstärkte das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit und lähmte.

»Wir müssen hinein«, forderte Koratzo wieder, ohne sich vom Fenster abzuwenden.

»Nein!«, entgegnete Copasallior entschieden. »Du kennst meine Einwände, also respektiere sie.« Seufzend fügte er hinzu: »Dieses eine Mal.«

»Es wird kein zweites Mal mehr geben, wenn wir nichts tun«, versetzte der Stimmenmagier. »Wir existieren nicht für die Alven und ihre Helfer. Wir sollten versuchen, uns, durch die Kontrollen zu schmuggeln. Dazu brauchen wir deine Transmitterfähigkeiten nicht.«

»Koratzo«, sagte Copasallior unwillig. »Die Alven mögen uns nicht registrieren, weil unsere Tarnung ihre Sinne daran hindert, das wahrzunehmen, was ihre Augen ihnen zeigen. Aber es gibt Roboter und elektronische Überwachungsanlagen, die wir nicht täuschen können.«

»Das käme auf einen Versuch an.«

»Koratzo ...!«

»Sei still!«, flüsterte der Stimmenmagier schnell. »Jetzt ... geschieht etwas. Sie begegnen einem Alven. Er ruft sie an und ...«

»Und?« Copasallior hatte seine Arme entflochten und war aufgestanden. Er blickte an den aufeinandergestapelten Reihen von Kisten vorbei zum Eingang des langgestreckten, flachen Schuppens. Alles blieb ruhig.

»Er erkennt sie nicht. Der Alve hält sie für Hilfskräfte. Sie sollen ihm folgen und helfen.«

Fast eine Minute lang sagte keiner der Magier etwas. Copasallior kletterte auf die Kiste neben Koratzo und versuchte, ihm über die Schulter zu blicken, wobei er sich mit allen sechs Händen an der gekalkten Wand festhielt.

»Sie sollen ihm bei der Erschaffung eines neuen Neffen helfen!«, stieß Koratzo dann hervor. Der Schreck ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Er sprach laut, schrie fast. »Eines neuen ... Chirmor Flog!«

Koratzo fuhr herum und starrte den Weltenmagier zornig an.

»Willst du immer noch warten? Er wird merken, dass sie keine Hilfskräfte sind! Sie werden ihm niemals helfen!«

Copasalliors Miene war wie versteinert. Koratzo schloss daraus, dass der Weltenmagier mit seinem Entschluss ins Wanken geriet und stieß in die Kerbe.

»Copasallior! Wir haben es noch nicht versucht! Wenn wir unsere ganzen Kräfte zusammennehmen, schaffen wir es. Wir werden einen Ausweg finden! Bringe uns in den Hort der Finsternis, zu Atlan und Razamon! Oder ist es dir gleichgültig, was aus den armen Kreaturen wird, die für einen neuen Chirmor Flog sterben müssen?«

»Was wird aus ihnen?«, fragte der Weltenmagier so ruhig, dass Koratzo an dessen Verstand zu zweifeln begann. »Aus denen, denen man die Glieder abschneidet?«

»Ist das jetzt das Wichtigste?«, fuhr Koratzo ihn an. Er stockte. Sein Blick richtete sich wieder in die Ferne, dann stieß er hervor: »Jetzt sollen sie einen Havaren zu den Schlächtern schicken. Und ... sie greifen den Alven an!«

Selbst das schien Copasallior nicht zu berühren. Noch ruhiger fragte er wieder:

»Was wird aus ihnen? Töten die Alven sie, oder laufen sie als Krüppel herum? Vielleicht könnte man durch sie ...?«

»Du hast den Verstand verloren!«, schrie Koratzo. Erregt sprang er von der Kiste und schüttelte die Fäuste. »Dann versuche ich es eben allein. Du wirst schon sehen, was ...«

Weiter kam er nicht.

Aus einer Ecke des Schuppens drangen Geräusche. Dann wurde eine Reihe von Kisten von hinten umgestoßen, und der Anblick der Gestalten, die nun über die Behälter kletterten, drohte Koratzo die Sinne zu rauben.

Copasallior aber sagte nur:

»Der wahrhaft Weise hat seine Sinne überall. Ich wusste, dass sie da waren. Du nicht?«

Koratzo hörte nicht hin. Die Augen weit aufgerissen, wich er vor den sich langsam vorschiebenden Kreaturen zurück.

 

*

 

Langsam stieg der Weltenmagier von der Kiste herunter und stellte sich neben Koratzo, der ihm unsichere Blicke zuwarf.

»Du ... wusstest es? Aber ...«

»Geräusche, Koratzo. Geräusche und Schatten, die sich bewegen. Keine Magie.«

»Dann fragtest du deshalb laut, was aus ...?« Koratzo schluckte und bemühte sich, still stehen zu bleiben, während die Fremden immer näherkamen. »Du meinst, sie sind jene, von denen die Alven ...?«

Copasallior brachte den Stimmenmagier durch eine Geste zum Schweigen.

Die unheimlichen Gestalten kamen heran, bis sie einen Meter vor den Magiern stehen blieben. Einige von ihnen humpelten, weil das eine Bein kürzer war als das andere. Andere hatten keine Arme oder Hände mehr. Einem fehlte ein Ohr, und wieder ein anderer hatte keine Haut mehr auf der Wange.

Es war ein buntgemischter Haufen, der sich nun um Copasallior und Koratzo gruppierte und die Magier mit unverhohlener Neugier anstarrten. Einige der etwa zehn Gestalten waren von fast menschlicher Körperform, andere Vogelwesen oder Echsenabkömmlinge. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie in Lumpen steckten, ausgemergelt wirkten – und eben verkrüppelt waren.

»Wie können sie uns sehen?«, fragte Koratzo flüsternd, ohne sich zu bewegen. Die Haltung der Fremden war nicht direkt drohend, doch die Blicke, mit denen sie die Magier musterten, zeigten, dass sie sie als etwas ansahen, das ihnen bereits gehörte.

»Geräusche und Schatten, Koratzo«, flüsterte Copasallior. »Die Alven nahmen uns nicht wahr, weil wir uns ruhig verhielten. Du aber hast sogar geschrien. Nachdem sie uns einmal gehört und lokalisiert hatten, konnten sie sich auf uns einstellen.«

Der Stimmenmagier atmete schwer. Er schwitzte und musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um den Blicken der Krüppel standzuhalten. Copasallior aber blieb weiterhin ruhig. Koratzo begriff ihn nicht.

»Verhalte dich still«, flüsterte der Weltenmagier. »Lass sie den Anfang machen.«

Am liebsten wäre Koratzo einfach fortgerannt. Was versprach Copasallior sich vom Stillhalten? Jetzt, wo Atlan und Razamon in höchster Gefahr waren, verlor er Zeit!

Koratzo war nicht einmal mehr fähig, die Geschehnisse im Hort der Finsternis weiterzuverfolgen.

Endlich, nach endlos erscheinenden Sekunden, trat einer der Krüppel noch einen Schritt vor und nickte langsam. In seinen Augen blitzte es spöttisch.

»Wir verraten euch nicht an die Alven«, sagte das Wesen mit krächzender Stimme. Es war fast zwei Meter groß, humanoid und unglaublich dürr. Am rechten Arm fehlte die Hand. Der Fremde grinste, als er Koratzos Blick auf den Stumpf bemerkte. »Sie gehört jetzt einem Neffen«, sagte der Verstümmelte. »Ich kenne nicht einmal seinen Namen. Aber ihr seid fremd hier und wollt in den Hort hinein. Wir können euch helfen.«

Ein einbeiniges Vogelwesen kicherte. Koratzo hatte nur noch den einen Wunsch, Glyndiszorn wäre hier und könnte ihm ganz schnell eine Falte schaffen, durch die er von hier fliehen konnte, ganz egal wohin.

Das Lachen des Dürren versetzte ihm regelrechte Stiche in den Magen.

»Ihr habt Angst!«, amüsierte sich der Krüppel. »Vor uns! Habt ihr denn noch nie von den Veteranen gehört?«

 

*

 

»Veteranen nennt ihr euch.« Copasallior schlang die Arme umeinander und nickte. »Natürlich wissen wir, wer ihr seid. Die Alven bringen ihre Opfer also nicht um.«

Das schien die Krüppel unglaublich zu belustigen. Meckerndes Lachen, Husten und Kichern erfüllte den Schuppen. Es hatte nicht den Anschein, als fürchteten die Wesen, Alven auf den Plan zurufen.

»Nein«, sagte der Dürre, nachdem er sich belustigt hatte. »Das tun sie nicht. Sie nehmen sich von uns, was sie brauchen, und werfen uns aus dem Hort der Finsternis. Es gibt hier draußen Hunderte von uns. Und wir wissen viel. Ihr könnt von uns erfahren, was ihr wissen wollt. Wir haben alles gehört, was ihr sagtet, und zeigen euch einen Weg in den Hort.«

»Natürlich nicht umsonst«, vermutete Copasallior.

Sofort hob das Meckern, Kreischen und Kichern wieder an. Koratzos Hände fuhren zu seinen Ohren. Er setzte sich auf die Kiste unter dem Fenster und schloss für einen Moment die Augen.

Allmählich wurde er ruhiger und begann Copasalliors Absicht zu ahnen. Er war wütend auf den Weltenmagier. Das passte wieder einmal zu ihm. Er hatte die ganze Zeit über, während er, Koratzo, mit der Beobachtung Atlans und Razamons vollauf beschäftigt gewesen war, gewusst, wer sich da hinter den Kisten versteckte und sich wohl da schon Aussichten ausgerechnet, mit Hilfe der aus dem Hort Geworfenen einen Weg in die Anlage hinein zu finden. Er hatte Koratzo nichts gesagt und ihn sich den Kopf zerbrechen lassen.

Natürlich hätte auch er sie viel früher entdeckt, wenn er nicht ganz auf Atlan und Razamon konzentriert gewesen wäre und ihre Gedanken für sich hätte hörbar machen können. Auch jetzt war er dazu viel zu erregt und verwirrt, und die Beobachtung der Gefährten ging vor.

»Umsonst ist nichts«, sagte der Dürre nun. »Wir schlagen euch einen einfachen Handel vor. Wir wissen, dass ihr mit einem Schiff gekommen seid, das noch immer auf dem Raumhafen steht. Gebt es uns und bringt uns damit ins Veteranenreich in den Bergen. Dafür verraten wir euch den geheimen Weg in den Hort.«

Veteranenreich?

Koratzo sah den Dürren wieder an und warf Copasallior verstohlene Seitenblicke zu. Der Weltenmagier nickte und schien bereit zu sein, auf das »Angebot« einzugehen. Natürlich, die HERGIEN war so gut wie nutzlos geworden. Koratzo bezweifelte, dass sie im Fall einer Flucht weit mit ihr kämen oder überhaupt starten konnten.

Aber was war das Veteranenreich?

Die Krüppel nannten sich selbst »Veteranen«. Soviel war klar. Und sie hatten sich anscheinend auf höchst makabre Weise mit ihrem Schicksal abgefunden. Sie wirkten alles andere als vertrauenerweckend. Glaubte Copasallior etwa, dass sie einen Machtfaktor auf Ritiquian darstellten?