Nr. 492
Gefangene des Shemma
In den Verliesen der Kuppelstadt
von Peter Terrid
In das Geschehen in der Schwarzen Galaxis ist Bewegung gekommen. Schwerwiegende Dinge haben sich bereits vollzogen – weitere Ereignisse von großer Bedeutung bahnen sich an.
Es begann damit, dass Duuhl Larx, der verrückte Neffe, mit zwei gefangenen Magiern an Bord des Organschiffs HERGIEN durch die Schwarze Galaxis raste und Unheil unter seinen Kollegen stiftete. Es hatte damit zu tun, dass die große Plejade zum Zentrum der Schwarzen Galaxis gebracht wurde, und nicht zuletzt auch damit, dass Atlan, der Arkonide, und Razamon, der Berserker, in ihrem Wirken gegen das Böse nicht aufsteckten.
Inzwischen hat die große Plejade den Lebensring um Ritiquian aufgelöst. Der Dunkle Oheim musste seine bisher schlimmste Niederlage einstecken, und die Neffen, die Statthalter des Dunklen Oheims, sind ausgestorben. Ob damit das Schicksal der dunklen Mächte in der Schwarzen Galaxis endgültig besiegelt ist, bleibt abzuwarten. Der Dunkle Oheim hat jedenfalls einschneidende Maßnahmen getroffen, indem er die Dimensionsfahrstühle zusammenführte und mit ihnen startete.
Nachdem dieses Unternehmen nicht verhindert werden konnte, versuchen die Verantwortlichen von Pthor etwas anderes: Sie schicken Emissäre zu benachbarten Dimensionsfahrstühlen aus, die deren Bewohner zum Ungehorsam gegen den Dunklen Oheim aufrufen.
Dabei werden einige dieser Emissäre GEFANGENE DES SHEMMA ...
Lykaar und Braheva – Ein Ehepaar auf Reisen.
Orthfein – Ein Roboter unterwegs in besonderer Mission.
Elian – Ein Mann, der seine Rache vergisst.
Shemma – Herrscher im Lande Klerh.
Atlan – Der Arkonide erhält das Goldene Vlies zurück.
Valschein – Der Bildermagier nimmt seine Aufgabe tödlich ernst.
Regungslos hingen die weißen Schwaden zwischen den Klüften des Gesteins. Die Dämmerfelsen machten ihrem Namen alle Ehre. Jeder Schritt führte hinein ins Ungewisse, hinter jeder Biegung des Weges konnte etwas oder jemand lauern und warten. Nur ein paar Schritte weit reichte die Sicht, dann wurden Licht und Schall verschluckt, gleichsam aufgesaugt vom alles überlagernden Nebel. Undurchdringlich schien das kalte Weiß – und bedrohlich.
Die Pthorer fröstelten. Einzig Orthfein, würdiger Arbeiter des Robotbürgers Leondagan, zeigte keine Gänsehaut; ihm waren Reaktionen und Regungen dieser Art fremd.
Das metallene Riesenei mit den beiden Kränzen um den Leib bewegte sich schlingernd fort, wie es seine Art war. Der untere dieser beiden Kränze, ein buntes Sammelsurium von Fortbewegungsorganen an kurzen Gliedmaßen, war schräg angeordnet. Das erzwang die eigentümliche Fortbewegung des Robots. Der Kranz von Handlungswerkzeugen war ebenfalls schräg angeordnet – der Schräge des Fortbewegungsteils entgegengeneigt –, so dass Orthfein alle Mühe hatte, wirklich glaubhaft zu machen, dass er ein würdiger Arbeiter des Robotbürgers Leondagan war – sein Anblick sah nämlich nicht sehr würdevoll aus.
Die drei Pthorer aber, die ihn aus unterschiedlichen Gründen auf dieser gefahrvollen Reise begleiteten, mussten gegen ihre Gefühle ankämpfen, die in dieser Umgebung nahezu unvermeidlich waren. Der Nebel sickerte durch die dichteste Kleidung und netzte die Haut. Ein Frösteln begleitete die drei, seit sie die Dämmerfelsen betreten hatten, die zwei Dimensionsfahrstühle zum einen voneinander schieden, zum anderen aber auch miteinander verbanden. Hoch über dem Nebel der Felsgruppe verschmolzen die Wölbmäntel beider Dimensionsfahrstühle miteinander, während unten auf dem Boden die Völkerschaften eben dieser Dimensionsfahrstühle zum blutigen Zwist rüsteten.
Die Zeichen standen auf Sturm. Die Pthorer, die sich durch den nebelverhangenen Pass kämpften, wussten nur wenig von den großen Zusammenhängen. Von dem, was sich auf und um Pthor zugetragen hatte, wussten sie nicht viel – als die Hauptleidtragenden solcher Konflikte waren sie sehr uninformiert. Zwar war allgemein bekannt, dass es einen Dunklen Oheim und einige üble Neffen gab, aber was man sich unter diesen Begriffen vorzustellen hatte ... Wen kümmerte es, wenn es so schwierige Fragen zu lösen galt wie die, woher man am nächsten Morgen frisches Brot nehmen sollte?
Da war Elian, der Dalazaare. Er war unterwegs, weil sein erhoffter Schwiegervater ihm die Geliebte nicht geben wollte. Ursache dafür war der Umstand, dass der Dalazaare den geforderten Brautpreis nicht hatte zahlen können. Ursache dafür wiederum war ein gewisser Händler aus Orxeya, der Elian einige prachtvolle Yassels verkauft hatte, die dann aber zu stark behaarten, blauhäutigen Zwerggeschöpfen zusammengeschrumpft waren. Ursache für diese Katastrophe ...
Jeder der Pthorer hatte sein höchst privates Bündel an Ärgernissen und Kummer zu tragen, größere Sorgen und kleinere. Woher das Essen für die nächsten Tage nehmen? Wann, wo, wie würde das Kind des Händlers geboren werden? Sein Weib war schwanger, und für einen liebenden Ehemann gab es wahrhaftig größere Sorgen als galaktische Diplomatie oder Probleme zwischen Neffen und Oheimen.
»Verfluchter Dunst«, schimpfte Lykaar.
Niemand antwortete ihm.
Elian dachte an seine Geliebte im fernen Blutdschungel, der Händler an die gewünschte Tochter, die nach Möglichkeit ihrer Mutter und hoffentlich nicht ihrem Vater ähnlich sehen würde, die Frau an ihren Gatten, der neuerdings arge Anflüge von Selbstbewusstsein zeigte und ihr die Sorge einflößte, er könnte sie womöglich verlassen.
Zwischen diesen dreien watschelte Orthfein im Bewusstsein der eigenen Wichtigkeit dem fernen Ziel entgegen.
Irgendwo geradeaus, im Lande Klerh, befand sich Shemma – mehr wussten die drei Menschen nicht. Shemma war Herrscher über Klerh, Shemma bereitete einen Angriffskrieg gegen die Skaharan des Landes Luuhr vor, Shemma musste dazu gebracht werden, dem Dunklen Oheim die Dienstbarkeit aufzukündigen. Das war das, was bekannt war – und mehr war auch nicht nötig, die Lage zu verstehen. Gefährlich war sie allemal.
Der einzige, der leidlich wusste, worum es ging, war Orthfein. Auch sein Kenntnisstand war gering, aber er ahnte jedenfalls, dass das, was er zu tun hatte, wichtig war und unerhört wichtig werden konnte.
Alles strebte einer Entscheidung entgegen, und in dieser höchst kniffligen, schwierigen Lage konnte jede kleine Fehlentscheidung verhängnisvolle Folgen haben. Gelang es dem Gesandten des Robotbürgers nicht, das Shemma zum Frieden zu überreden, gelang es nicht, den Krieg zwischen Shemma und dem Lahlogor von Luuhr zu verhindern, dann hatte das unter Umständen Auswirkungen auf die innere Stabilität von Pthor, und das wiederum konnte fatale Folgen für die gesamte Schwarze Galaxis haben.
Wenn Orthfein auch alle Zusammenhänge, Winkelzüge, Listen, Finten und Ränke nicht begreifen konnte, so ahnte er doch, dass die gesamte Lage einer auf den Kopf gestellten Pyramide glich, die im Augenblick mehr von Zufälligkeiten als umsichtiger Planung im Gleichgewicht gehalten wurde. In jedem Fall konnte jede kleinste Veränderung das ganze Gebäude haltlos in sich zusammenkrachen lassen.
»Nicht so hastig, Orthfein!«, rief Lykaar.
Der Orxeyaner hatte zwar seit dem nächtlichen Ritt durch den Todessumpf an Selbstvertrauen ganz außerordentlich dazugewonnen, aber das hieß nicht, dass er zum Leichtfuß geworden war. Vor den fahlen Schwaden, die jeden Hohlraum, jede noch so kleine Senke füllten, hatte er gehörigen Respekt, und immer wieder wanderte sein Blick sorgenvoll zu Braheva. Lykaar war nicht mehr in Sorge um sich selbst, seine Ängste kreisten mehr um sein Weib und sein Kind.
»Schau mich nicht so furchtsam an«, sagte Braheva lächelnd. »Es wird noch sehr lange dauern, bis es soweit ist.«
Lykaar grinste verlegen.
Er kannte sich mit diesen weiblichen Geheimnissen nicht recht aus, das war nichts für gestandene Männer, so hatte man es ihm jedenfalls beigebracht. Nun, man hatte ihn sehr viel Unfug gelehrt, dies war noch das kleinste Vorurteil, das er mit sich herumschleppte.
»Wie lange wird es noch dauern, bis wir endlich wieder etwas zu sehen bekommen?«, rätselte Lykaar laut.
»Stunden, Tage? Vielleicht mehr?«
Elians Antwort war nicht boshaft gemeint. Der Dalazaare war die feuchtheiße Landschaft des heimatlichen Blutdschungels gewohnt – diese feuchte Kühle schlug sich bei ihm fast mehr aufs Gemüt als auf den Körper. Er kam sich wie leimbeschmiert vor, klebrig, schmutzig. In diesem Gedünst konnte man nicht einmal ehrlich schwitzen, und gegen die alles durchsickernde Nässe gab es keinerlei Gegenmittel.
Selbst die Geräusche ihrer Fortbewegung wurden von dem alles überlagernden Nebel nahezu unhörbar gemacht.
Ab und zu tauchte im Sichtfeld der Wanderer etwas auf, was nicht entweder Stein oder Nebel war.
Skelette.
Es hatte Kämpfe gegeben zwischen den Felsen, und diese Kämpfe waren nicht ohne Opfer geblieben. Bleiche Knochengerüste lagen in den Spalten, Wesen, die einstmals gelebt, geatmet, geliebt hatten. Gab es irgend etwas, was wert war, in einer solchen Felsspalte getötet zu werden, zu verfaulen, Wanderern als Gebein zu erschrecken und ansonsten ausgetilgt zu sein für immer? Gab es überhaupt etwas, ob abstrakt oder konkret, das wert war, das bisschen Leben, das man hatte, dafür wegzuwerfen? Opfern war ja nicht mehr als die hochtrabende Vokabel für den gleichen todbringenden Vorgang.
Lykaar stellte sich diese Frage, als er an dem Knochengerüst eines Unbekannten vorbeiging. Der Schädel wies eine schwere Verletzung auf, vielleicht hatte der Unglückliche nicht lange zu leiden gehabt.
Dennoch.
Der Nebel wirkte deprimierend. Er umhüllte nicht nur das Land, er überzog auch die Gedanken mit seinem kalten Hauch. Er zwang zur Konzentration, auch in Gedanken. Die weit hinausschauende Betrachtung, der Blick auf das, was in gewissen Reden das große Ganze genannt wurde – in der frostigen Intimität des Nebels waren solche Gedanken nicht möglich. Als würden sie von dieser weichen, hartnäckigen Wand zurückgeworfen, prallten die Gedanken ins eigene Fleisch zurück.
»Ich möchte ein Feuer anmachen«, sagte Braheva. »Ich brauche Wärme.«
Lykaar ritt an sie heran und legte den Arm um sie. Während Orthfein einfach weiterwatschelte, weil ihn solche Gedanken nichts angingen, kam auch Elian hinzu. Die drei lächelten sich an, verbunden durch ein gemeinsames Gefühl. Umlauert vom weißen leeren Nebel, hatten sie sich nur gegenseitig, um sich Wärme zu spenden.
Ein paar Augenblicke verharrten sie so, dann setzten sie den Weg fort.
Es dauerte nicht lange, dann hatten sie den gleichmäßig dahinwandernden Orthfein wieder eingeholt. Unbeirrbar schlingerte der Robot den Weg entlang.
Es gab tatsächlich einen richtigen Weg, eine Straße, die in den Fels gehauen war. In einer Handbreite Abstand von den Felsen zur Rechten und zur Linken liefen die Spuren der Wagen, daumenbreit, daumentief in den Fels gegraben – entweder geschlagen oder durch die Praxis des Transports allmählich hineingeschliffen. Der Gedanke, dass über diese vernebelte, triste Passstraße immer wieder die Truppen Shemmas gezogen waren, um die Völker der Planeten zu bekriegen, auf denen der Dimensionsfahrstuhl jemals gelandet war, hatte etwas Erschreckendes – man musste sich nur vorstellen, wie viele Tausendschaften über diese Felsstraße gezogen waren, wie viele Tausendschaften davon nicht zurückgekehrt waren, wie viele Tausende verschleppt, versklavt, unglücklich diese Straße im Nebel mit ihren Tränen genetzt hatten. An solche Dinge musste fast zwangsläufig jeder denken, der den Weg ging nach Shemma – einem ungewissen Schicksal entgegen.
Es war Elian, der den Gedanken in Worte fasste.
»Unter Umständen ist die Strafe des Lahlogors leichter zu ertragen als die Güte Shemmas«, sagte der Dalazaare.
»Möglich«, sagte Lykaar leise.
Dennoch dachte er nicht an Umkehr. Auch dies würde er ertragen, wie so vieles andere, was ihm widerfahren war in jüngster Zeit. Irgendwann würde der Nebel enden. Was danach kam? Man würde sehen – Lykaar war auf vieles vorbereitet.
Weiter ging der Ritt. Das Gefühl für die verstrichene Zeit war längst verschwunden. Die Besucher dieses seltsamen fremden Landes ritten und ritten, ohne sich um die Stunden zu kümmern. Der Gedanke an Müdigkeit schien auf geheime Weise gar nicht erst aufkommen zu wollen. Es ging immer tiefer hinein in das Land Klerh, das von Shemma beherrscht wurde. In gewisser Weise erinnerte dieser Ritt an die Durchquerung des gewaltigen Sumpfgebiets, das der Landbrücke nach Klerh vorgelagert war. Auch dort hatte sich der Ritt in die Länge gezogen – jeder Stillstand hätte Reittier und Reiter augenblicklich in den grundlosen Morästen den Tod finden lassen.
Was die Menschen dieses Mal dazu trieb, sich und ihren Tieren keine Ruhe zu gönnen, war nicht so leicht zu begreifen wie die offenkundige Todestücke des Sumpfes.
War es Sehnsucht oder Furcht, was die Reiter weitertrieb? Niemand vermochte es zu sagen.
Lykaar hielt sich an Brahevas Seite. Er spürte, dass der Boden sich ein wenig senkte. Ging es jetzt endlich in das Land Klerh, aus dem Nebel heraus, der nachts an Dichte und Beklemmung verloren hatte?
Irgendwo neben dem schmalen Pfad plätscherte ein Wasser. Lykaar suchte nach dem Bach und fand ihn auch. Obwohl er eigentlich keinen Durst hatte, trank er von dem Wasser – es schmeckte seltsam, wie tot, ganz anders als man Quellwasser zu erwarten gewohnt war.
Dennoch füllte Lykaar die lederne Flasche mit dem Wasser; es schmeckte immer noch besser als der brackige Sud, den er aus dem Sumpf mitgebracht hatte.
Lykaar kehrte zu Braheva zurück. Unverdrossen war währenddessen der Botschafter des Robotbürgers Leondagan weitermarschiert, in der ihm eigenen kuriosen Art und Weise. Sein Anblick wirkte auf seine Begleiter ein wenig erheiternd, und das tat gut in diesem deprimierenden Nebel.
»Dort«, sagte Braheva plötzlich. »Sieh nur!«
Über das tiefe Weißgrau des Nebels hatte sich eine Farbe gelegt, einstweilen nicht mehr als die Andeutung einer Farbe, ein lichter Schein, unsagbar tröstlich in dieser Einöde aus Fels, Wasser und Kälte.
»Was mag das sein?«, fragte Braheva.
Lykaar zuckte mit den Schultern.
»Ich bin zum ersten Mal hier«, sagte er achselzuckend. »Woher soll ich es wissen? Es sieht aus, als würde eine Sonne aufgehen!«
Beide wussten, dass es zur Zeit keine Sonne gab – nicht für Pthor, nicht für Luuhr, nicht für Klerh. In diesen Tagen der Bedrängnis waren die Tage trüb und die Nächte erhellt vom Leuchten der Wölbmantelkontakte – zu jeder Zeit des Tages wurde jedem Bewohner eines Dimensionsfahrstuhls vor Augen geführt, dass etwas mit den Inseln geschah. Noch nie zuvor in der bekannten Geschichte der Dimensionsfahrstühle waren so viele verschiedenen Weltenfragmente beieinander gewesen – Lykaar beispielsweise hatte überhaupt noch nie von einem solchen Zusammentreffen in früheren Jahrzehnten gehört.
Der Glanz über dem Nebel wurde ein wenig stärker. Er wirkte gelblich.
»Ob das eine Verheißung ist oder eine Bedrohung?«
»Wir haben nur eine Möglichkeit, das festzustellen«, sagte Elian neben Lykaar, »wir müssen hinreiten.«
Er trieb sein Agreno an.
Jetzt war deutlich zu erkennen, dass die Dämmerfelsen bald ein Ende haben würden. Immer steiler ging der Pfad hinab in die Tiefe. Die wolkenumhüllten Gipfel des Gebirgszugs mussten also bald überwunden sein.
Was aber würde sich auf der anderen Seite für ein Anblick eröffnen?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
»Herrlich!«, freute sich Braheva sofort. »Ein Garten!«
In der Tat – es sah aus wie ein riesiger Garten. Von einem Schritt auf den anderen war der Nebel verschwunden. Lykaar konnte ihn sehen, als er sich danach umdrehte. Wie festgemauert stand die weiche weiße Wand da – und voraus dehnte sich der üppigste Garten, den man sich nur denken konnte. Eine weitgedehnte Senke war zu sehen, die bis an den fernen Horizont reichte, und aus dieser Mulde stieg betäubender Duft zu den Reitern hinauf, die ihre Agrenos verharren ließen.
»Beachtlich«, erklärte Orthfein. »Sehr geometrisch.«
Elian schüttelte den Kopf. Für einen Robot mochte es erfreulich sein, die Regelmäßigkeit der einzelnen Teile dieses gigantischen Gartens zu betrachten – für ihn wie für die beiden anderen war es die strahlende Farbenpracht, die verwirrte und bezauberte. Ein Meer von Blüten und Blumen in allen nur denkbaren Schattierungen, leicht vom Wind bewegt, so dass es aussah, als lebe dieser Teppich aus glühenden Farben.
»Und hier soll jemand wohnen, der die Skaharan angreifen will?«, fragte Braheva. Sie sprach aus, was Lykaar ebenfalls bereits empfunden hatte.
Der Kontrast war ungeheuer.
Hier der wundervolle Park, ein einziges Schwelgen in Farben und Düften, in geometrischen und farblichen Harmonien. Nichts störte oder unterbrach die Vollkommenheit dieser endlosen Beete.