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Nr. 495

 

Im Zeichen der Yuugh-Katze

 

Unheimliche Vorgänge auf Pthor

 

von Horst Hoffmann

 

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Die Herrschaft des Bösen über die Schwarze Galaxis ist längst aufgehoben. Der Zusammenbruch der dunklen Mächte begann damit, dass Duuhl Larx, der verrückte Neffe, durch die Schwarze Galaxis raste und Unheil unter seinen Kollegen stiftete. Es hatte damit zu tun, dass die große Plejade zum Zentrum der Schwarzen Galaxis gebracht wurde und nicht zuletzt auch damit, dass Atlan, der Arkonide, und Razamon, der Berserker, in ihrem Wirken gegen das Böse nicht aufsteckten.

Dann löste die große Plejade den Lebensring um Ritiquian auf. Der Dunkle Oheim musste seine bisher schlimmste Niederlage einstecken, und die Neffen, die Statthalter des Dunklen Oheims, starben aus.

Doch das Schicksal der dunklen Mächte scheint damit noch nicht endgültig besiegelt zu sein. Der Dunkle Oheim traf jedenfalls einschneidende Maßnahmen, indem er die Dimensionsfahrstühle zusammenführte und mit ihnen startete.

Die Lage, die gegenwärtig auf Pthor herrscht, ist schwer überschaubar. Eine Reihe von unheimlichen, bedrohlichen Vorgängen hält die Bewohner des Dimensionsfahrstuhls in Atem und beschwört mannigfaltige Gefahren herauf. Einer dieser Vorgänge steht IM ZEICHEN DER YUUGH-KATZE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide beschäftigt sich mit dem Parraxynt.

Sator Synk – Der Orxeyaner hat Ärger mit seinen Dellos.

Onte Derg – Ein ehemaliger Pirat.

Halyron – Ein Berserker.

Leenia – Die ehemalige Körperlose empfängt eine Botschaft.

Prolog

 

Und nun?

Der Impuls jagte durch den riesigen schwarzen Ring, der den aus Hunderten von Dimensionsfahrstühlen gebildeten Pseudoplaneten umschloss – zwischen beiden eine undurchdringbare schwarze Masse aus negativer Energie.

Der Dunkle Oheim zögerte mit der Antwort auf die stumme Frage seines Sprösslings, den er im Ritiquian-System besiegt und in sich aufgesogen hatte, ohne dabei dessen Persönlichkeit völlig zu zerstören.

Das Ritiquian-System lag wie die gesamte Schwarze Galaxis weit hinter ihnen – vor ihnen eine andere Sterneninsel, von ihren Bewohnern Milchstraße genannt. Es fiel dem Dunklen Oheim schwer, den Gedanken an Rache beiseite zu schieben, Rache an den Bewohnern jenes Planeten, auf dem die Entfremdung Pthors ihren Anfang genommen hatte.

Er hatte seine Neffen und die Herrschaft über die Schwarze Galaxis verloren, doch seine Macht war ungebrochen.

Und nun?

Es ist auf Pthor zu einer weiteren Störung gekommen, erklärte der Oheim. Der schwarze Kern unterliegt nicht mehr meiner Kontrolle. Aus auch mir unbekannten Gründen lockt er meine Diener zu sich und nimmt sie in sich auf, ohne die dabei frei werdenden Kräfte an mich weiterzuleiten! Zerstöre Pthor!

Zorn durchflutete den schwarzen Ring und brachte den integrierten Sprössling zum Schweigen.

Meine Macht ist größer!, schoss es durch den Ring. Was immer zum Leben erwacht sein mag, ich werde es besiegen! Der Sprössling schwieg. Der Dunkle Oheim kannte auch so die Einwände, die er hätte machen können.

Er glaubte nicht an die Möglichkeit, dass es sich bei der Störung um eine zufällige, um einen reinen Unglücksfall handelte.

Er befürchtete vielmehr, dass er durch den Zusammenschluss der Dimensionsfahrstühle eine unbekannte, uralte Macht geweckt hatte, die nun gegen ihn zu arbeiten begann.

Er würde abwarten – und im geeigneten Moment zuschlagen.

Inzwischen jagte er durch die Dimensionskorridore seinem nicht mehr fernen Ziel entgegen ...

1.

 

»Sieh mich nicht so an, Arkonide«, sagte Razamon. »Es ist vorüber.«

Atlan nickte schwach und blickte an Razamon vorbei über den Rand des Zugors. Donkmoon zog unter ihnen dahin. Überall war Bewegung. Scharen von Wesen marschierten in langen Zügen auf Kalmlech zu, und längst waren es nicht mehr nur Terkeen. Humanoide Gestalten sickerten an immer weiteren Verbindungsstellen zwischen Pthor und den angrenzenden Dimensionsfahrstühlen ein. Ganze Kolonnen wälzten sich über die »Landbrücken«, und noch war kein Ende in Sicht. Im Gegenteil – die unheimliche Völkerwanderung schien erst jetzt richtig einzusetzen. Das Entsetzen, das Atlan befallen hatte, als er die Tragweite dieser Entwicklung begriff, war inzwischen etwas abgeklungen. Neue Realitäten wurden geschaffen und mussten so oder so bewältigt werden. Der Gedanke daran, dass dies, was nun auf Pthor geschah, nicht im Sinne des Dunklen Oheims sein konnte, war nur ein schwacher Trost. Pthor stand am Rand einer neuen Katastrophe, die alles Vorangegangene in den Schatten zu stellen drohte.

Und dabei befand sich der ganze Kunstplanet längst auf dem Flug, dessen Ziel Atlan eisige Schauer über den Rücken jagte.

Für ihn bestand kein Zweifel mehr daran, dass der Dunkle Oheim die Milchstraße heimsuchen wollte, um Rache zu nehmen. Atlan durfte nicht daran denken, was aus der Erde werden würde, sollten die Dimensionsfahrstühle und der Oheim im Sonnensystem materialisieren.

Atlan hatte das Gefühl, immer mehr an die Wand gedrängt zu werden. Er hatte nicht nur gegen die Zeit zu kämpfen. Das Parraxynt, auf dem seine ganzen Hoffnungen ruhten, war noch nicht weit genug zusammengesetzt, um seine Geheimnisse preiszugeben. Valschein war tot. Nach wie vor schien sich das Parraxynt dagegen zu sträuben, vollendet zu werden – ganz abgesehen von den Teilen, die unauffindbar waren und blieben. Die Invasion der Diener des Dunklen Oheims stellte den Arkoniden vor schier unlösbar erscheinende Probleme. Noch verhielten die Eindringlinge sich friedlich, solange sich ihnen niemand in den Weg zu stellen versuchte. Wie Marionetten marschierten sie in den sicheren Tod. Alle kannten nur ein Ziel: den Krater und das, was aus dem schwarzen Kern von Pthor geworden war, nachdem Atlan diesem mit dem aus sieben Bruchstücken des Parraxynt gebildeten »Schlüssel« zu Leibe gerückt war. Bald würde Pthor hoffnungslos überfüllt sein. All diese Wesen, die über die Verbindungsbrücken kamen, brauchten Wasser und Nahrung, um nicht schon vor Erreichen des Kraters elend zugrunde zu gehen. Alles in Atlan sträubte sich dagegen, sie einfach in den Tod marschieren zu lassen. Doch was konnte er tun, um diese Lawine aufzuhalten? Er hatte Visionen von Geschöpfen, die schon, von noch weiter her kommend, die Nachbarfragmente überrannten. Und immer noch fragte er sich bange, was geschehen würde, nachdem die letzten Diener des Oheims im Krater verschwunden waren. Würde der unheimliche Sog anhalten und auch die »unbeteiligten« Pthorer hineinreißen?

Und Razamon ...

Der Berserker stieß eine Verwünschung aus, als er wieder Atlans besorgte Blicke auf sich gerichtet sah.

»Es ist vorbei!«, sagte er ungehalten. »Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Ich werde nicht wieder versuchen, die Horden der Nacht zu kommandieren. Mein Zeitklumpen wird mich nachhaltig genug daran erinnern, was ich ... an das, was war. Ich mache mir Sorgen um dich, alter Freund. Ich sehe es dir an, dass du dir die Schuld gibst. Du redest dir ein, dass du die Völkerwanderung ausgelöst hast, indem du den Parraxynt-Schlüssel zum schwarzen Kern brachtest. Du versuchst dich damit zu beruhigen, dass dies alles letztlich nur der Freiheit Pthors dienen mag. Aber das bringst du nicht fertig.«

»Nein«, murmelte Atlan, während er den Zugor höherzog. »Und allmählich beginne ich mich zu fragen, ob die Seele von Pthor wirklich ausschließlich positive Zwecke verfolgt – oder ob auch sie vielleicht von einer Macht manipuliert wurde, von der wir gar nichts wissen.«

»Setze das Parraxynt zusammen, dann erfährst du vielleicht endlich die Antwort«, sagte Razamon.

Atlan lachte humorlos. Der Flug zur FESTUNG wurde zu einem Albtraum. Die Kolonnen der Invasoren nahmen kein Ende. Pthorer flohen vor ihnen, aber wo sie sich auch niederließen, sahen sie nach kurzer Zeit weitere Gruppen von Fremden erscheinen.

»Selbst in den entferntesten Teilen der Planetenschale setzen sie sich in Bewegung, um nach Pthor zu kommen«, knurrte Razamon. »Du fliegst nicht zur FESTUNG. Nach Aghmonth?«

Atlan nickte finster.

»Du wirst nichts Neues sehen, außer, dass sich das Aussehen der Invasoren vielleicht schon geändert hat. Es wird sich noch oft ändern. Es gibt wichtigere Dinge zu tun, solange uns noch Zeit bleibt.«

Razamon sprach den wunden Punkt an. Wann würde der Pseudoplanet mit dem Dunklen Oheim die Milchstraße erreichen?

Es wurde Nacht, als der Zugor Aghmonth erreichte. Das trübe Dämmerlicht wich der Dunkelheit. Dort, wo die Wölbmäntel Pthors und des an dessen Ostspitze angrenzenden Dimensionsfahrstuhls sich berührten, schien ein Leuchtfeuer zu brennen. Atlan blickte hinab auf die Stadt der Kelotten und Pfister, auf die Türme und Röhren, die riesigen Tanks und ausgedehnten Anlagen, die sich bis zum Horizont hinzogen. Zwischen ihnen drängten sich die Todgeweihten. Über die schmale Brücke im Nichts schoben sich Massen von Wesen heran wie durch einen Trichter. Atlan konnte jene, die von hinten ungestüm nachdrängten, nur erahnen. Kelotten, die sich noch nicht in Sicherheit gebracht hatten, wurden einfach niedergewalzt.

Atlan wendete den Zugor und nahm Kurs auf die FESTUNG. Die ungeklärten Fragen türmten sich vor ihm auf, wurden noch bedrückender.

Er gab sich einen Ruck, bis die Zähne aufeinander und beschleunigte den Zugor bis zur Grenze seiner Belastbarkeit.

»Ich werde mich also wieder um das Parraxynt kümmern«, sagte er nach einer Weile ohne viel Hoffnung. »Und solange es keine Möglichkeit gibt, diesen bedauernswerten Geschöpfen zu helfen, können wir nur versuchen, den Schaden so gering wie möglich zu halten.«

Razamon blickte ihn fragend an.

»Wir können sie nicht aufhalten, Razamon, noch nicht. Und solange uns die Hände gebunden sind, müssen wir mit allen Mitteln wenigstens dafür sorgen, dass die Pthorer diesen Aufmarsch überleben. Außerdem brauchen die Fremden Nahrung. Ich will Pthor nicht mit ihren Leichen übersät sehen.«

»Sie werden so oder so sterben«, sagte der Berserker finster.

»Nicht auf eine Weise, die wir verhindern können!«

 

*

 

In der großen Pyramide angekommen, erwarteten den Arkoniden weitere Hiobsbotschaften. Inzwischen waren auch im Bereich der ehemaligen Eisküste, im Mündungsgebiet des Flusses Xamyhr und nördlich von Panyxan Verbindungen zu benachbarten Dimensionsfahrstühlen entstanden, so dass die Fremden nunmehr buchstäblich von allen Seiten her nach Pthor hereindrängten. Lediglich aus der Großen Barriere von Oth wanderten sie noch nicht hervor.

Die Nachrichten bestärkten Atlan nur noch in seinem gefassten Entschluss. Die Pthorer mussten nun um ihr nacktes Leben kämpfen, wollten sie nicht regelrecht zerquetscht werden.

Kurz darauf richtete er einen Appell an alle Bewohner des Dimensionsfahrstuhls, den Fremden nicht nur aus dem Weg zu gehen, sondern ihnen darüber hinaus den geradesten Weg zum Zentrum Pthors zu ebnen. Die Pthorer wurden aufgefordert, alle Hindernisse für sie aus dem Weg zu räumen, soweit sich dies bewerkstelligen ließ, und ihnen Wasser und einfache Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen. Da Atlan sich nur zu gut ausrechnen konnte, auf wie wenig Gegenliebe seine Vorschläge bei den Pthorern stoßen würden, erklärte er abschließend, dass unter denen, die sich an der Verzweiflungsaktion beteiligten, die in der FESTUNG gehorteten Schätze aufgeteilt werden sollten.

Er hatte keine Verwendung mehr für die Kostbarkeiten, die sowohl die Herren der FESTUNG wie später auch die Odinssöhne als Tribut forderten. In der Hauptsache handelte es sich dabei um Nahrungsmittel und Gebrauchsgegenstände, aber auch Juwelen, Quorks, Pelze und Waffen lagerten in den Schatzkammern der Pyramide. Falls sie dazu bestimmt gewesen waren, in der Schwarzen Galaxis abgeliefert zu werden, so kam es nicht mehr dazu. Die Lager waren überfüllt. Es war nur recht und billig, dass die Schätze denen zurückgegeben wurden, denen – oder deren Vorfahren – sie einst genommen worden waren.

Atlan war sich bewusst, den Tod der Diener des Oheims dadurch zu beschleunigen. Je weniger Hindernisse sie auf ihrem Weg vorfanden, desto schneller gelangten sie zum Krater. Er befand sich in einer Zwickmühle. Was immer er auch tat, ein Ende des Massensterbens lag in weiter Ferne. Er versuchte, sich mit dem Gedanken zu trösten, dass er das kleinere Übel wählte.

Nichtsdestoweniger duldete die Arbeit am Parraxynt nun keinen Aufschub mehr. Atlan setzte alle Hoffnung darauf, deren er noch fähig war. Razamon sollte die Arbeiten der Pthorer koordinieren, soweit dies eben möglich war, während Atlan einen anderen damit beauftragte, mit einer Gruppe von Dellos Ordnung in die Schatzkammern der FESTUNG zu bringen und sich einen Überblick über die dort gelagerten Kostbarkeiten zu verschaffen. Den brauchte er, wollte er sein den Pthorern gegebenes Versprechen einlösen können.

Dieser andere war kein geringerer als Sator Synk, der ruhelos durch die FESTUNG streifte, seitdem er zur Untätigkeit verurteilt war. Der Arkonide war nicht bereit, Synk einen Zugor zur Verfügung zu stellen, damit er womöglich in seinem Tatendrang draußen noch mehr Verwirrung stiftete. In den Lagerhallen war der Quälgeist noch am besten aufgehoben. Doch erst als Atlan ihm nachdrücklich erklärte, welch wichtige Aufgabe er ihm da zuteilte, fügte Synk sich murrend.

Dass er dabei ein Dutzend Dellos kommandieren konnte, versöhnte ihn halbwegs mit seinem Schicksal.

2.

 

Einige der wenigen Regionen Pthors, die von den jüngsten Ereignissen bis hin zum Aufmarsch der Fremden so gut wie völlig unbehelligt geblieben waren, war das Taamberg-Massiv. Mit seinen drei Gipfeln, von denen der mächtigste eine Höhe von 7500 Metern erreichte, und seinen unwegsamen Tälern und Schluchten stellte das legendenumwitterte Gebirge für die Invasoren ein Hindernis dar, das sie lieber auf weitem Weg umgingen.

Andererseits waren es jedoch gerade diese unzugänglichen Täler, in die sich manche aus ihren Städten und Dörfern vertriebenen Pthorer geflohen hatten – vor allem solche, die Grund hatten, die Begegnung mit anderen zu scheuen.

Onte Derg war noch jung an Jahren und hatte doch in seinem Leben bereits mehr an Erfahrungen gesammelt als mancher Alte. Bis vor kurzem gehörte er zu einer Gruppe von Piraten vom Regenfluss. Schon als Kind war er in ihre Hände geraten und hatte lernen müssen, sich durchzusetzen. Es gelang ihm, auch wenn es ihm mehr Beulen und Schrammen eingebracht hatte, als ihm lieb sein konnte. Dennoch fühlte er sich als Pirat niemals ganz wohl. Onte Derg war zum Einzelgänger geboren, was sich im Lauf der Jahre immer stärker ausprägte.

Die Invasionen durch Scuddamoren, Trugen und Ugharten, die Herrschaft der Magier und was Pthor sonst noch heimgesucht hatte, all das hatte die Piraten arg gebeutelt und sie zum Teil umgebracht, zum Teil in alle Winde verstreut. Einige zogen noch als raubende Banden durchs Land, holten sich in der Regel aber blutige Köpfe bei ihren Überfällen. Die Pthorer hatten gelernt, sich zu wehren, wenn auch nicht jeder mit Schwert und Lanze umzugehen wusste. Es gab andere Mittel.

Onte Derg trauerte den alten Zuständen nicht nach. Im Gegenteil konnte er nun, nachdem er vielleicht als einziger den Untergang der MAHSDRA überlebt hatte, seine eigenen Wege gehen. Die Katastrophe hatte das Schiff heimgesucht, als es sich südöstlich der Senke der verlorenen Seelen befand.

Zu Fuß, mit weiter nichts als einem langen Messer bewaffnet, hatte der Pirat sich am Ufer des Flusses durchschlagen müssen. Er traf auf Pthorer, die hier eigentlich gar nichts zu suchen haben dürften. Die ganze Welt war in Aufruhr geraten und nichts war mehr so wie früher. Mehr als einmal fand er verlassene Hütten. Andere waren von Leuten bewohnt, die er leicht hätte vertreiben können. Doch Onte Derg stand der Sinn nicht nach einem Leben in Beschaulichkeit. Ihn lockte das Abenteuer, das ihm der Taamberg verhieß.

Abenteuer und Reichtum – vor allem letzteren hoffte er dort zu finden. Oft genug, wenn die Weinschläuche die Runde gemacht hatten, war auf der MAHSDRA die Rede von einem legendären Schatz gewesen, von unermesslichen Reichtümern, die dort vor vielen Generationen von Piraten vergraben worden waren. Onte Derg hatte dann die Ohren gespitzt und einiges aufgeschnappt, das ihm als Hinweis dienen mochte. Das Taamberg-Massiv war riesig, und es hätte den Jüngling viele Jahre seines Lebens gekostet, ohne festen Anhaltspunkt zu suchen. Und Onte Derg zählte nicht gerade zu den geduldigsten.

Die gelegentlichen Zusammenstöße mit Pthorern oder wilden Tieren am Ufer des Regenflusses waren jedoch nichts als harmlose Häkeleien im Vergleich zu dem, was Derg in den Schluchten des Massivs erwartete. Nach der ersten Begegnung mit einer Handvoll Berserkern schwor er sich, dass dies gleichzeitig seine letzte gewesen sein sollte. Zwar hatte er von diesen wilden Gesellen gehört, den zerlumpten, fast zu Tieren gewordenen Nachfahren der echten