herz

Kapitel III

Tipps für Mütter

Wenn Sie dieses Kapitel lesen, fragen Sie sich wahrscheinlich, wie Sie Ihrer Tochter bei Verabredungen helfen können, egal, wie alt diese Tochter ist. Sie sind ein wichtiger Teil dieses Buchs – Sie können wie kaum ein anderer Mensch Einfluss auf Ihre Tochter nehmen! Bei Beratungen fragen wir unsere Klientinnen immer: »Was hält Ihre Mutter von dieser Beziehung?«, weil wir die Meinung und Sichtweise der Mütter sehr schätzen. Vielleicht haben Sie schon versucht zu helfen und Ihrer Tochter eins unserer Bücher mit den Regeln gegeben. Vielleicht sind Sie auch mit gutem Beispiel vorangegangen und haben sich in Ihren Beziehungen an die Regeln gehalten. Uns haben schon viele Mütter wegen ihrer Töchter um Rat gebeten oder Beratungsgespräche vereinbart. Viele waren frustriert, weil sie mit ansehen mussten, wie die Tochter gegen die Regeln verstieß oder wie die Tochter von ihrem Partner schlecht behandelt wurde. Manche machen sich auch Sorgen, weil ihre Töchter keinen Freund haben. Aber wie so oft im Leben müssen diese Mütter eben manchmal einfach warten, bis ihre Töchter bereit sind, auf sie zu hören. Wir sagen Ihnen das, was wir auch unseren Klientinnen sagen: Damit die Regeln funktionieren, müssen die Töchter sie auch anwenden wollen und ihren Müttern vertrauen, dass sie ihnen den richtigen Weg weisen.

Das Wichtigste, was Sie für Ihre Tochter tun können, ist, dass Sie für sie da sind. Wir haben mit Hunderten junger Frauen gesprochen und sind dabei zu der Ansicht gelangt, dass viele häufig den Partner wechseln oder glauben, sich sexuell austoben zu müssen, weil sie in ihrer Kindheit und Jugend nicht genügend Aufmerksamkeit, Zuneigung oder Bestätigung erhielten. Bei unseren Beratungsgesprächen bieten wir die Analyse der Kindheit und vergangener Beziehungen oder Bemühungen bei der Partnersuche an und müssen immer wieder schockiert feststellen, dass viele Klientinnen, die heute Probleme haben, den richtigen Partner zu finden, von ihren Müttern kaum Bestätigung erhielten – manchmal waren die Mütter auch gar nicht da. Manche Mütter umarmten ihre Töchter nur selten und sparten mit liebevollen Worten und Lob, waren zu beschäftigt oder einfach selten daheim. Zum Einschlafen wurde nicht vorgelesen, es wurde auch nicht gemeinsam gebacken oder gekuschelt. Manche Mütter gaben sogar zu verstehen, dass sie sich vom Leben betrogen fühlten, weil sie Vollzeit arbeiten und eine Tochter großziehen mussten, und betrachteten ihre Töchter mehr als Belastung oder Ärgernis. Andere machten selbst eine schwere Zeit durch, sei es eine Scheidung oder eine schwere Krankheit oder Sonstiges, und versuchten zwar, ihr Bestes zu geben, doch das reichte einfach nicht. Wir haben den Eindruck, dass es Töchter deutlich leichter haben, wenn ihre Mütter nicht mit Lob und Liebe sparen.

Die 33-jährige Jillian stieß erst vor Kurzem auf unsere Bücher und erzählte uns, dass ihre Mutter emotional völlig desinteressiert an ihr gewesen sei und sie sich daher nie für attraktiv oder liebenswert gehalten habe. Auf dem College und auch danach fühlte sie sich bereits geschmeichelt, wenn ein Mann auch nur das geringste Interesse zeigte, etwa ihr verheirateter Chef. An den Männern, die sie wirklich mochten, hatte sie kein Interesse, weil sie so mit den Männern beschäftigt war, die sich nicht um sie bemühten. In stundenlangen Gesprächen halfen wir ihr, über die gleichgültige Haltung ihrer Mutter hinwegzukommen, und brachten ihr bei, »nur die zu lieben, die auch dich lieben«. Wir schlugen vor, dass sie sich einer Gruppe anschloss, in der sie sich mit anderen über unsere Regeln austauschen und sich die schlechten Angewohnheiten bei der Partnersuche abgewöhnen konnte. Wir schickten ihr per E-Mail Links, wenn wir etwas Hübsches zum Anziehen für sie sahen, und berieten sie, wie sie sich bei Verabredungen verhalten sollte. Nachdem Jillian die Partnersuche eigentlich schon aufgegeben hatte, wurde sie Mitglied bei einer Partnervermittlung im Internet und ging wieder in Klubs und auf Partys. Heute hat sie eine feste Beziehung mit einem Mann, der sie zuerst angesprochen hat und der ihr jeden Morgen eine SMS mit der Botschaft »Guten Morgen, meine Schöne« schickt.

Wenn Sie als Mutter aus irgendwelchen Gründen zu wenig Zeit für Ihre Tochter hatten und sie sich auseinandergelebt haben oder Sie Angst haben, dass es dazu kommen könnte, lautet die Lösung Liebe, Liebe und nochmals Liebe! All you need is love! Wenn Ihre Tochter noch daheim wohnt, umarmen Sie sie jetzt gleich und von da an jeden Tag. Es ist nie zu spät, Ihre Zuneigung zu zeigen. Geben Sie ihr einen ermunternden Klaps auf die Schulter, streichen Sie ihr übers Haar, küssen Sie sie auf die Wange – um Töchter muss man immer ein bisschen Aufhebens machen. Mit jeder liebevollen Geste gegenüber Ihrer Tochter verhindern Sie, dass sie beim Falschen nach Liebe sucht. Entweder bekommt sie die Zuwendung von Ihnen oder von einem Fremden. Also besser von Ihnen! Körperkontakt ist wirklich unheimlich wichtig. Wir wissen, dass Sie viel zu tun haben, Sie sind berufstätig, müssen sich um den Haushalt kümmern, Rechnungen bezahlen und die E-Mails auf Ihrem Handy lesen, aber es dauert nur eine Minute, Ihrer Tochter zwischendurch mal eine SMS zu schicken. Gehen Sie mit ihr essen, schauen Sie sich zusammen einen Frauenfilm an oder gehen Sie miteinander einkaufen! Jeder ist heutzutage beschäftigt, jeder hat lange Listen mit Dingen, die dringend erledigt werden müssen, niemand hat Zeit, aber wenn Sie sich jetzt nicht Zeit für Ihre Tochter nehmen, hat sie richtig viel Zeit, in Schwierigkeiten zu geraten. Es ist nie zu spät, eine gute Mutter zu werden.

Aber wie verbringen Sie Zeit mit Ihrer Tochter, wenn sie gar nicht da ist? Wenn sie in einer anderen Stadt studiert, fragen Sie, ob es ein Wochenende oder einen Tag gibt, an dem sie nicht so viel zu tun und Zeit für Ihren Besuch hat. Schlagen Sie vor, Ihre Freunde und Freundinnen mit zum Essen auszuführen, damit Sie sie kennenlernen; dadurch verstehen Sie auch Ihre Tochter besser. Wenn sie arbeitet, verfahren Sie genauso: Vereinbaren Sie einen Tag oder ein Wochenende, an dem nur Sie beide Zeit miteinander verbringen, ein richtiger Mädelstag! Wenn sie keine Zeit hat, sollten Sie sie aber auch nicht drängen; Ihre Bereitschaft genügt schon, um ihr zu zeigen, dass sie Ihnen wichtig ist.

Vielleicht haben Sie als alleinerziehende Mutter das Gefühl, dass Ihre Liebe allein nicht genügt. Machen Sie sich keine Sorgen. Ein Kind kann sich auch mit nur einem Elternteil prächtig entwickeln. Eine Klientin von uns hatte einen jähzornigen Vater, der nie ein freundliches Wort für sie übrig hatte, aber ihre Mutter überschüttete sie mit Komplimenten und Küssen. Sie heiratete einen Mann, der ihr ständig sagt, wie schön sie ist! Also denken Sie nicht einmal daran, dass Ihre Tochter ernsthaft benachteiligt sein könnte, weil sie nur Sie als liebendes Elternteil hat. Sie allein können schon viel ausrichten.

Wenn Sie wollen, dass Ihre Tochter bei der Partnersuche selbstbewusst auftritt, sollten Sie mit gutem Vorbild vorangehen! Sie sollten sich also selbst an die Regeln halten und Ihrer Tochter nicht jeden Mann vorstellen, den Sie gerade erst kennengelernt haben. Warten Sie, bis Sie den Eindruck haben, dass sich daraus eine ernsthafte Beziehung entwickelt, und führen Sie ihn erst dann Ihrer Tochter vor. Das erste Treffen sollte möglichst kurz sein, steigern Sie die Dauer nach und nach.

Junge Frauen können sehr sensibel und hilfsbedürftig sein. Sie brauchen Ihre Zuwendung, damit sie sich nicht allein gelassen oder vernachlässigt fühlen. Es wäre ein schlimmer Fehler, Ihrem neuen Freund auf Kosten Ihrer Tochter zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist zugegebenermaßen ein Drahtseilakt, aber Sie müssen einen Weg finden, damit sich Ihre Tochter weiterhin geliebt fühlt.

Gleichzeitig sollten Sie es nicht übertreiben. Wir meinen nicht, dass Sie jede Bewegung Ihrer Tochter kontrollieren oder überkritisch sein sollten, indem sie ständig an ihr herumnörgeln. Wenn Ihre Tochter 25 oder 30 Jahre alt ist und Ihnen ihr Kleidungsstil nicht gefällt oder die Männer nicht zusagen, mit denen sie ausgeht, dürfen Sie sie nicht allzu harsch kritisieren. Dann wendet sie sich auch viel eher an Sie, wenn sie einmal Hilfe benötigt. Wenn Ihre Tochter Sie für überkritisch oder kontrollsüchtig hält, wird sie rebellieren oder Geheimnisse vor Ihnen haben. Ab einem bestimmten Alter haben Sie keine Kontrolle mehr über das Leben Ihrer Tochter, also gehen Sie behutsam vor.

Wir alle kennen Mütter, die sich zu sehr in das Leben ihrer Töchter einmischen. Sie verwirklichen sich in der Tochter, wollen aus ihr eine Schönheitskönigin oder das beliebteste Mädchen der Schule machen. Oder sie freunden sich mit den Freundinnen und Bekannten oder sogar dem Freund ihrer Tochter auf Facebook an, obwohl ihre Tochter das nicht möchte. Denken Sie daran: Übermäßige Anteilnahme und Aufmerksamkeit sind nicht gut. Mütter sollen weder ihre Töchter ausspionieren noch die beste Freundin ihrer Tochter sein wollen. Das kann ähnlich negative Folgen haben wie eine Mutter, die nie zu Hause ist. Ein Teenager braucht Liebe, das ist wichtiger als perfekte Noten oder lange falsche Wimpern. Will die Tochter wirklich Anführerin der Cheerleader-Mannschaft sein? Sie kann ihre eigenen Entscheidungen treffen und muss auch ihre eigenen Fehler machen. Am besten sind Sie einfach da, wenn sie Sie braucht – um ihr einen Rat zu geben, sie zu trösten oder mit ihr zu feiern. Aber es ist ihr Leben. Wenn sie zu schnell erwachsen werden muss, hinterlässt das Narben auf ihrer Seele, die sie durch die falschen Beziehungen zu kompensieren versucht.

Unsere Regeln in diesem Kapitel gelten übrigens genauso für Väter wie für Mütter. Seien wir ehrlich, jeder Vater möchte, dass sich seine Tochter an die Regeln hält! Sie soll sich ihre Selbstachtung bewahren und nicht den Männern hinterherlaufen oder sich gar telefonisch zum Gelegenheitssex verabreden. Welcher Vater hätte es schon gern, wenn seine Tochter für einen Mann 24 Stunden am Tag erreichbar ist oder mit allen möglichen Männern schläft? Klientinnen erzählten uns, ihr Vater habe ihnen, als sie anfingen zu studieren, unser Buch gekauft oder einen Termin bei uns bezahlt. Wir wissen, dass Vätern die Verabredungen ihrer Töchter wichtig sind, deshalb wollen wir sie in diesem Kapitel auch ansprechen.

Wir haben mit vielen Vätern gesprochen und festgestellt, dass sie uns damals schon beim Verfassen der Regeln nützliche Ratgeber gewesen wären! Ein Vater sagte seiner 20-jährigen Tochter: »Ruf die Jungs nicht an und renn ihnen nicht hinterher. Außerdem will ich den Jungen vorher kennenlernen, wenn er dich abholt. Er muss mir in die Augen schauen können; wenn er das nicht tut, hat er etwas zu verbergen.« Nicht alle Väter nehmen so Anteil oder äußern sich so deutlich, was den meisten Töchtern sicherlich lieber ist! Aber wir glauben, dass Väter ihre Töchter bei der Anwendung der Regeln unterstützen können, indem sie ihnen unser Buch schenken und vor allem jede Frau mit Liebe und Respekt behandeln. Wir kennen glücklich verheiratete Männer, die ihren Töchtern rieten: »Mach es einfach wie deine Mutter. Ich bin mit vielen Frauen ausgegangen, aber sie hat mich dazu gebracht, sie zu heiraten!«

Die Töchter sollen aber nicht zu einem Verhalten gemäß den Regeln veranlasst werden, indem man ihnen erzählt, dass Männer nur das eine wollen. Väter sollten auch nicht unnahbar oder voreingenommen wirken. Liebe Väter, Sie wollen doch, dass sich Ihre Töchter an Sie wenden und mit Ihnen reden, wenn sie nicht wissen, was sie tun sollen, oder in Schwierigkeiten sind! Unterstützen Sie also Ihre Tochter bei der Partnersuche, dann können Sie erleichtert aufatmen, wenn Sie sie an ihrem Hochzeitstag durch die Kirche zum Altar führen!

Wir alle wünschen uns doch eine selbstbewusste Tochter, die Probleme bei der Partnersuche geschickt umschifft. Vielleicht helfen dabei ein paar Tipps von uns:

-.jpg Geben Sie ihr unser aktuelles Buch, falls Sie das noch nicht getan haben, und eine Ausgabe von Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden. Wir wissen von vielen Müttern, die von ihren Müttern Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden bekamen und dies nun an ihre Töchter weitergeben wollten. Aber die warfen nur einen kurzen Blick in das Buch und fragten: »Was ist ein Anrufbeantworter? Das klingt ja wie aus den Fünfzigerjahren! Heute ist die Partnersuche viel schwieriger.« Das stimmt, deshalb haben wir ja auch ein neues Buch geschrieben. Aber sagen Sie Ihrer Tochter auf jeden Fall, dass es nicht funktioniert, den Männern hinterherzurennen. Entweder glaubt sie Ihnen oder nicht – und selbst wenn sie es jetzt noch nicht glauben will, vielleicht kommt sie später doch noch dahinter.

-.jpg Reden Sie mit ihr offen über Sex. Sagen Sie ihr, dass Sex etwas Schönes ist, dass alles, was man tut, wenn man sich liebt, wunderbar und besonders ist, dass aber One-Night-Stands keine Erfüllung bieten und eher ein Akt der Verzweiflung sind. Sie müssen kein offizielles Aufklärungsgespräch führen, sollten aber auch nicht so tun, als ob es keinen Sex gäbe. Schauen Sie sich zusammen einen Frauenfilm an und unterhalten Sie sich mit Ihrer Tochter über die Figuren im Film, dann wirkt das Ganze nicht so furchtbar ernst. Sex and the City eignet sich hervorragend. Fragen Sie, ob Carrie wirklich so lange auf Mr. Big warten sollte, oder was Ihre Tochter von Samanthas zahlreichen Männerbekanntschaften hält. Fragen Sie, welche der vier Frauen ihr Vorbild ist. Kommen Sie darüber einfach ins Gespräch – junge Frauen zögern, direkte Fragen über ihre Verabredungen zu beantworten, aber vielleicht öffnet sich Ihnen Ihre Tochter, wenn Sie es auf diese Weise probieren.

-.jpg Reagieren Sie nicht zu heftig, wenn Ihnen Ihre Tochter etwas erzählt, was Ihnen nicht gefällt. Bleiben Sie gelassen!

-.jpg Manche Mütter beklagen sich, dass ihre Töchter ihnen nie etwas erzählen. Wir wissen, warum. Weil die Mütter gleich losschreien: »WAS HAST DU GEMACHT????«, und völlig durchdrehen. Kein Wunder, dass die Töchter dann lieber den Mund halten! Wenn Sie wollen, dass Ihre Tochter mit Ihnen redet, Ihnen erzählt, was sie macht, und Ihnen ihre innersten Gedanken, tiefsten Geheimnisse und größten Ängste anvertraut, müssen Sie ruhig bleiben. Urteilen Sie nicht vorschnell, das schreckt ab. Wenn sie Ihnen sagt: »Ich gehe mit einem Jungen aus, der dir wahrscheinlich nicht gefällt« oder »Ich bin keine Jungfrau mehr« oder »Ich bin schwanger« oder »Ich glaube, ich bin lesbisch«, antworten Sie einfach: »Ich bin so froh, dass du mir das sagst. Du weißt, dass ich dich immer liebe und zu dir halte. Es ist dein Leben, wie möchtest du die Sache angehen?« Geben Sie ihr das Gefühl von Sicherheit – halten Sie sich also mit Kritik zurück. Sagen Sie, was Sie von der Sache halten, aber auf die nette Art. Manche Kinder tun etwas nur, um ihre Eltern zu provozieren – wenn Sie gelassen reagieren, hat ein Kind auch keinen Grund mehr, über die Stränge zu schlagen. Zu dieser Haltung gehört auch, dass Sie Ihrer Tochter nicht Ihren Willen aufzwingen und ihr sagen, mit wem sie ausgehen soll. Und sagen Sie nie: »Heirate doch einen Arzt« oder wen Sie sonst für geeignet halten.

-.jpg Wenden Sie die Regeln auch gegenüber Ihrer Tochter an. Das klingt seltsam, aber es funktioniert! Drängen Sie sich ihr nicht auf. Wenn Ihre Tochter Sie bittet, keine Nachrichten auf ihrer Pinnwand bei Facebook zu hinterlassen, halten Sie sich daran. Sie müssen ihre Grenzen respektieren. Wenn Sie sich zu sehr einmischen, hat sie bald Geheimnisse vor ihnen.

-.jpg Verbringen Sie Zeit miteinander. Wenn Sie wollen, dass sich Ihre Tochter zu einer tollen Persönlichkeit entwickelt, sollten Sie sie nicht nur mit Materiellem versorgen. Schenken Sie ihr Ihre Zeit. Gehen Sie zusammen ins Kino oder einkaufen, zur Maniküre und Pediküre, kochen oder backen Sie miteinander, gehen Sie Rad fahren oder joggen. Schauen Sie sich gemeinsam Ihre Lieblingsfernsehserie an. Seien Sie nie zu beschäftigt, wenn es um Ihre Tochter geht.

-.jpg Bringen Sie Ihrer Tochter alles über gute Manieren und Make-up bei. In unseren Beratungsgesprächen stellen wir immer wieder überrascht fest, dass manche Mütter ihren Töchtern nichts über Kleider, Frisuren und Schminken beigebracht haben, geschweige denn Etikette und gutes Benehmen. Sie haben ihren Töchtern nie eine hübsche Frisur gemacht, sich nie gemeinsam die Zehennägel lackiert oder ihnen ihre Handtasche oder Schuhe geliehen. Wenn man die Erziehung der Tochter Fernsehsendungen und Illustrierten überlässt, muss man sich nicht wundern, dass sie sich unpassend anzieht oder sich zu stark schminkt. Wenn Sie Ihrer Tochter diese Dinge nicht im jüngeren Alter beigebracht haben, können Sie immer noch damit anfangen. Planen Sie in den Schulferien oder an einem freien Tag einen Styling-Tag ein. Wenn Ihre Tochter schüchtern ist, verschönern Sie sich beide. Wenn Ihre Tochter gern im Mittelpunkt steht, geht es nur um sie: Haare, Make-up, Kleidung. Sie müssen nicht viel Geld ausgeben, aber zeigen Sie ihr, dass sie toll aussehen kann und Sie sie wunderbar finden. Zeigen Sie ihr auch, dass Sie Wert auf ihre Meinung legen, und fragen Sie sie bei Kleidungs- und Stilfragen um Rat. Wenn sie Selbstvertrauen hat, wirkt sie auch selbstbewusst, und Selbstbewusstsein ist der Schlüssel für unsere Regeln!

-.jpg Lassen Sie keine Ressentiments bei sich zu! Manche Mütter sind ein bisschen (oder sehr) neidisch darauf, dass ihre Töchter es scheinbar einfacher haben. Sie sehen die Tochter als Konkurrentin und versuchen manchmal sogar, sich ähnlich zu kleiden. Oder sie sind unglücklich darüber, dass sie ein Kind großziehen müssen, anstatt ihre Träume zu verwirklichen. Falls es Ihnen so geht, sollten Sie vielleicht professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zumindest brauchen Sie jemanden zum Reden, damit Sie Ihre Wut und Frustration nicht an der Tochter auslassen. Soll Ihre Tochter nicht ein besseres Leben haben als Sie? Als Mutter haben Sie die Aufgabe, Ihrer Tochter das zu geben, was Sie nicht hatten. Seien Sie großzügig, nicht missgünstig. Sagen Sie nicht: »Meine Mutter hat mir nie gesagt, dass ich hübsch bin« oder »Sei dankbar. Ich durfte nie Ballettunterricht nehmen!«. Stattdessen sollten Sie froh sein, dass Ihre Tochter nicht dieselben emotionalen und finanziellen Schwierigkeiten durchmachen muss wie Sie. Warum sollte sie leiden, weil Sie früher leiden mussten? Ermöglichen Sie ihr das bestmögliche Leben und legen Sie ihr keine Steine in den Weg. Wir sagen nicht, dass Sie sie nach Strich und Faden verwöhnen sollen, aber geben Sie ihr viel Liebe und Aufmerksamkeit und was sie sonst noch braucht. Glauben Sie uns, sie wird Sie dann später einmal häufiger anrufen und besuchen, wenn Sie alt sind. Ihre Liebe wird sich auszahlen, Ihre Tochter wird ein glückliches Leben führen – und wollen wir nicht genau das für unsere Kinder?

-.jpg Setzen Sie Grenzen. Eltern, die alles erlauben, tun ihren Kindern damit keinen Gefallen. In einer Gesellschaft, in der zickiges Benehmen, Rücksichtslosigkeit, sexuelle Abenteuer und Teenager-Schwangerschaften bejubelt werden, brauchen vor allem junge Frauen Grenzen. Wenn Sie Grenzen setzen, zeigen Sie damit, dass Ihnen Ihre Tochter am Herzen liegt. Sagen Sie ruhig: »Könntest du unter dieser durchsichtigen Bluse bitte noch ein Top tragen?« oder: »Solange du bei uns wohnst, darfst du dich weder tätowieren noch dir einen Nasenring machen lassen« oder »Wenn du rauchen willst, dann nur draußen« oder »Wenn ich nicht daheim bin, darf dein Freund dich nicht besuchen« oder »Du darfst nur am Wochenende bis Mitternacht ausgehen«. Sie sind die Mutter, nicht die Freundin. Kinder brauchen Regeln. Zu viel Freiheit verunsichert sie und kann später weitere Probleme nach sich ziehen.