Nr. 511
Die Quaderkönigin
Landung auf der Welt der verrückten Roboter
von Peter Griese
Alles begann eigentlich im Dezember des Jahres 3586, als Perry Rhodan mit seinen Gefährten die SOL verließ und zur BASIS übersiedelte, nachdem er den Solgeborenen das Generationenschiff offiziell übergeben hatte.
Die neuen Herren der SOL sahen sich somit endlich in die Lage versetzt, ihre Wünsche zu realisieren. Sie trennten sich von der Menschheit, um ihre eigenen Wege zu gehen. Sie betrachteten den Weltraum als ihren eigentlichen Lebensbereich und das Schiff als ihre Heimat – und die meisten von ihnen scheuten davor zurück, das Schiff zu verlassen und einen Himmelskörper zu betreten.
Seit der Zeit, da die SOL unter dem Kommando der Solgeborenen auf große Fahrt ging und mit unbekanntem Ziel in den Tiefen des Sternenmeeres verschwand, sind mehr als zweihundert Jahre vergangen, und niemand hat in der Zwischenzeit etwas vom Verbleib des Generationenschiffs gehört.
Im Jahr 3791 ist es jedoch soweit – und ein Mann kommt wieder in Kontakt mit dem verschollenen Schiff. Dieser Mann ist Atlan. Die Kosmokraten entlassen ihn, damit er sich um die SOL kümmert.
Und dies ist auch dringend notwendig. Doch bevor er das an Bord herrschende Chaos beseitigen kann, gilt es erst, die SOL zu retten. Zusammen mit drei wiedererweckten Schläfern befasst sich Atlan mit dem so genannten Quader und trifft dabei DIE QUADERKÖNIGIN ...
Wallga-Wallga – Die heimliche Herrscherin des Quaders.
Atlan – Der Arkonide verliert endgültig den Kontakt zur SOL.
Bjo Breiskoll, Joscan Hellmut, Gavro Yaal und sieben Buhrlos – Atlans Begleiter auf Mausefalle VII.
Chybrain – Ein geheimnisvolles Kristallei.
Der steinige Boden rutschte plötzlich unter Wallga-Wallgas Füßen hinweg. Ein dumpfes Grollen begleitete das erneute Aufbäumen des Quaders. Die alte Vettel (nach irdischen Maßstäben war sie 1207 Jahre alt, aber das wusste sie nicht) versuchte irgendwo Halt zu finden.
Ihr verzweifelter Versuch war zum Scheitern verurteilt. Der Thron, der aus einer Vielzahl von technischen Geräten von den Knappen zusammengebastelt worden war, brach krachend und scheppernd unter ihrem breiten Gesäß zusammen. Selbst ihre vier Füße konnten ihr keinen festen Halt mehr geben.
Der Quader rumorte nicht nur; er stellte auch wieder einmal sämtliche Schwerkraftwerte völlig auf den Kopf.
»Knappen!«, kreischte Wallga-Wallga. »Zur Stelle! Aber etwas flotter als üblich. Die Königin des Quaders schwebt in Gefahr. Wollt ihr frevelhaften Untertanen mir die letzten 28 Quumpies zur Hölle machen?«
Die Roboter reagierten nicht. In einer Situation, wie es diese war, überwogen die vor vielen Zeiten programmierten Werte, die für die Selbsterhaltung der Maschinen sorgten. Jetzt war eine Gefahrensituation eingetreten, und die galt es zu meistern. Da konnte die Königin schreien, solange sie wollte.
Wallga-Wallga stürzte zu Boden. Der Aufprall war trotz des harten Felsgesteins weich, denn kurz bevor ihr überdimensionales Gesäß den Boden berührte, drehte sich die künstlich erzeugte Anziehungskraft des Quaders aus unerfindlichen Gründen um.
Sie wurde in die Höhe gerissen. Ihre vier Hände flogen instinktiv nach unten. (Unten war jetzt da, wo sonst in ihrer Residenz oben war.) Die Felswand kam schnell näher.
Da gab es die geheimnisvollen Bilder, die so lange geschwiegen hatten.
Jetzt leuchtete eins davon plötzlich auf. Noch während ihres Fluges registrierte die einzige weibliche Pfullianorain die fremde Figur auf dem Bild. Ihr natürlicher Instinkt sagte ihr ohne Zeitverzug, dass es sich um ein ihr ähnliches Wesen handelte. Und dass es sich (wie leider üblich!) um ein männliches Wesen handelte.
Gleichzeitig kam ein tiefes Bedauern in ihr auf. Das hatte zwei Gründe. Der Mann blickte traurig und verunsichert auf das Bild.
Das war nicht schlimm. Viel mehr erschütterte Wallga-Wallga, dass dieses Wesen nur die Hälfte der Beine und Arme besaß.
Ihr Gefühl für Mitleid fand ein schnelles Ende, denn sie prallte mit ihrem Kopf gegen das Gestein, das früher die Decke ihrer Residenz gewesen war.
Das drei Meter hohe, vielgliedrige Wesen wurde zurückgeschleudert. Der Aufprall schadete ihr nicht. Sie wusste ja ohnehin, dass sie noch 28 Quumpies zu leben hatte. Also konnte ihr jetzt noch nichts Ernsthaftes geschehen.
»28 Quumpies«, quietsche ihre rostige Stimme, während sich die Schwerkraft wieder normalisierte.
Bedauerlicherweise erlosch das Bild über ihrem Kopf. Nun würde sie nichts mehr über den weißhaarigen Eindringling erfahren, der sich in ihr Reich gewagt hatte.
Der Thron war nur noch ein Trümmerhaufen. Die vielen Apparate lagen kreuz und quer in der Höhle herum.
»Knappen der Quaderkönigin.« Ihre Stimme war nach den jüngsten Strapazen nur noch ein Röcheln. »Baut den Thron wieder auf.«
Sie wunderte sich nicht darüber, dass die Roboter ihren Befehlen nicht spontan folgten. Schon oft war es während der letzten tausend Quumpies vorgekommen, dass störende Einflüsse die Knappen in eine unwillige und ungehorsame Heerschar verwandelt hatten. Meistens dauerte dieser Zustand nicht lange an.
Wallga-Wallga war ein mächtiges und schlaues Wesen. Das lag nicht nur an ihrem hohen Alter. Sie war eine Pfullianorain, und die Pfullianoras gehörten zu den am höchsten stehenden Völkern ihrer Heimatgalaxis.
Sie konnte sich an die ferne Vergangenheit nur verschwommen erinnern. Die Zeit, die seit ihrer Aussetzung verstrichen war, war einfach zu groß.
Es war ihr einmaliges Schicksal gewesen, dass sie als weibliches Wesen geboren worden war. Die Aussetzung war eine zwangsläufige Folge dieser Tatsache gewesen. Wenn die eitlen Männer auf Pfull doch je erfahren würden, wie tapfer sie sich geschlagen hatte! Sogar mehrere eigene Reiche hatte sie aufbauen können, bis sie in den Quader versetzt worden war.
Aber selbst hier hatte sie ihr Herrschaftsgebiet. Wenn die Knappen die technischen Einrichtungen dieses kleinen ehemaligen Raumkörpers besser verstanden hätten, wäre sie sogar in der Lage gewesen, den Quader gezielt an einen neuen Ort zu steuern, um sich dort ein anderes Reich aufzubauen.
Dennoch fühlte sie sich als die unumschränkte Herrscherin des Quaders.
Sie stapfte auf ihren vier Beinen durch die Höhle und betrachtete mit bitterer Miene die Zerstörungen. Endlich begannen einige der Knappen, die Teile ihres Throns wieder zusammenzusetzen.
Äußerlich ähnelte Wallga-Wallga eher einem Haluter als einem Menschen. Nur ihr Kopf war wirklich menschlich. Die strähnigen Haare hingen weit über die breiten Schultern hinab und bedeckten ihren Oberkörper mehr als die sackähnliche, dunkelbraune Kleidung.
Die Haut in ihrem Gesicht war runzlig, aber in ihren Augen brannte das Feuer eines ungebrochenen Lebenswillens. Dass sie nur noch wenige Quumpies überdauern würde, änderte nichts daran. Es stimmte sie nicht einmal traurig, denn schließlich handelte es sich um den normalen Gang der Dinge.
Als weibliches Wesen von Pfull konnte sie ihr Lebensende genau vorherbestimmen.
Sie hatte eine einzige Sorge. Wer würde den Knappen die Befehle erteilen und für Ruhe und Ordnung in dem Quader sorgen, wenn sie nicht mehr lebte?
Vielleicht konnte der halbfertige Weißhaarige an ihre Stelle treten? Das war nur eine schwache Hoffnung. Viel wahrscheinlicher war es, dass das Biest dann auf ihrem Thron hängen würde.
Sitzen würde es bestimmt nicht, denn sie hatte in all den vielen Quumpies, die seit seinem ersten Auftauchen vergangen waren, noch nie gesehen, dass das Biest direkten Berührungskontakt mit der Materie des Quaders aufgenommen hatte.
Es schwebte stets nur.
Der Thron war unter den geschickten Greifarmen der Knappen schnell wieder aufgebaut. Als der untere Teil fertig war, nahm sie ihren Platz wieder ein.
Ihr Blick ging nach oben, aber die Bilder blieben dunkel. Sie wusste genau, dass der Fremde, den sie kurz beobachtet hatte, irgendwo in dem Quader sein musste. Von draußen gab es keine Bilder, weder hier noch auf einer der anderen matten Flächen in den zahlreichen Höhlen ihrer kleinen Welt.
Der Knappe Zwyll brachte ihr die tägliche Nahrungsmenge. Gierig starrten ihre übergroßen Augen auf die Platte, auf der zwanzig der begehrten Weißpilze lagen. Ihre vier Hände streckten sich verlangend nach der Nahrung aus, die in irgendeiner Nebenhöhle von den Knappen gezogen wurde.
Die Beleuchtung begann zu flackern. Unmittelbar darauf klang erst ein dumpfes Grollen an ihre Ohren und dann mehrere heftige Explosionen.
Neue Erschütterungen liefen durch den Boden. Der mühsam aufgebaute Thron brach erneut zusammen.
Die Knappen rannten nach allen Seiten auseinander und suchten Schutz vor herabstürzenden Trümmerbrocken.
Wallga-Wallga stieß einen spitzen Schrei aus, aber keiner der Roboter nahm Notiz davon.
Und genau in diesem Augenblick der Verwirrung erschien das Biest.
Es kam diesmal aus dem Boden direkt vor ihren Füßen. Noch nie vorher war sie dem glitzernden Ei so nah gewesen. Nur eine Armlänge von ihr entfernt glitt es in die Höhe und verharrte dann vor ihrem breiten Kopf.
»Chybrain! Chybrain!«, flüsterte die unsichtbare Stimme des Biests, aber sie ignorierte dieses Wort, das wahrscheinlich ein Name war.
»Hau ab, Biest!«, schrie Wallga-Wallga hysterisch auf. »Knappen! Zu Hilfe! Vernichtet das Glitzerei.«
Die Roboter kümmerten sich nicht um das Gekreische der alten Vettel.
Die herrlichen Weißpilze wurden von einem herabstürzenden Gesteinsregen begraben. Die Quaderkönigin heulte wütend auf.
In den entstandenen Löchern an der Decke wurde das blanke Metall des Quaders sichtbar. Es trieb Wallga-Wallga den Schweiß auf die runzlige Stirn. Blankes Metall war ihr ein Gräuel.
Das Biest, wie sie das Kristallei nannte, reagierte nicht auf die Unruhe, die in ihrem Reich herrschte. Es schwebte langsam von ihr weg. Ihre Hände schlugen ins Leere.
»Chybrain ist hier«, rief einer der Knappen, der sich unter einem hervorspringenden Felsbrocken aufhielt.
»Das sehe ich selbst, du Narr!« Die Quaderkönigin hob einen Felsbrocken auf und warf ihn nach dem Knappen. Der Roboter wich dem Geschoss geschickt aus.
»Fangt das verflixte Ei, ihr Knappen«, brüllte Wallga-Wallga.
Die Roboter blieben untätig. Bis jetzt waren alle Versuche, das glitzernde Ei festzusetzen, anzugreifen oder zu beschädigen, gescheitert. Wallga-Wallga wollte das nicht einsehen. Die Roboter jedoch reagierten aus den gemachten Erfahrungen und unternahmen nichts.
Chybrain war der erklärte Feind der Alten. Das Kristallei machte die alte Pfullianorain fast wahnsinnig, denn es tauchte nach Belieben in ihrem Reich auf und ließ sich durch nichts beeinflussen. Ganz zu Beginn ihres Aufenthalts hatte Wallga-Wallga angenommen, Chybrain sei einer der Roboter des Quaders. Diese waren in den unterschiedlichsten Formen vorhanden. Warum hätte nicht auch ein schwebendes Ei darunter sein können?
Da Chybrain aber keinen ihrer Befehle befolgt hatte und völlig eigenständig agierte, hatte Wallga-Wallga ihn automatisch zu ihrem Feind abgestempelt.
Ähnlich war es auch jetzt.
Chybrain schwebte dicht unter der Decke, wo die zahlreichen matten Flächen waren, auf denen in unregelmäßigen Zeitabständen Bilder vom Innern des Quaders auftauchten.
Das 18 Zentimeter hohe und elf Zentimeter dicke Ei glitt von einem Bildschirm zum anderen. Die Alte beobachtete das seltsame Treiben des Kristalleis mit zusammengekniffenen Augen.
Plötzlich erhellten sich alle Bilder auf einmal.
Wallga-Wallga stieß einen erstaunten Schrei aus. Auch die anwesenden Knappen richteten ihre Sehmechanismen auf die Decke.
Die meisten Bilder zeigten nichts Außergewöhnliches. Es waren Ausschnitte aus dem Innern des Quaders. Ein paar der seltsamen Tiere konnte die Alte erkennen. Auch identifizierte sie einige Regionen. Sie kannte sie noch von früher, als sie regelmäßig Ausflüge durch den Quader gemacht hatte, bis sie das blanke Metall nicht mehr ertragen konnte.
Dann entdeckte sie die Zweibeiner. Einer davon musste der Mann sein, den sie schon kurz beobachtet hatte.
Es waren etwa zehn Wesen, die durch einen nur schwach beleuchteten Gang hetzten. Zu ihrer Freude bemerkte die Quaderkönigin, dass auch einige eindeutig weibliche Wesen darunter waren.
Alle besaßen nur zwei Beine und zwei Arme. Sie folgerte daraus, dass dies bei diesen Wesen die normale Anzahl sein musste.
Chybrain glitt vor das Bild mit den Fremden. So versperrte er Wallga-Wallga die Sicht.
»Hau ab, Biest!«, brüllte sie. Das Kristallei zeigte nicht einmal, ob es ihre Stimme vernahm.
Sie hob eines der noch herumliegenden Geräte auf, aus denen ihr Thron gebaut worden war, und schleuderte es mit aller Gewalt in die Höhe. Sie legte die ganze Kraft ihrer vier Arme in den Wurf.
Das kantige Gerät glitt durch Chybrain hindurch, als wäre dieser gar nicht vorhanden. Dann prallte es auf den Bildschirm. Es gab einen lauten Knall, und das Bild wurde dunkel.
Auch das rief keine Reaktion bei dem Kristallei hervor. Seine vielen, leicht gewölbten gleichseitigen Sechsecke, die seine Oberfläche darstellten, pulsierten weiter gleichmäßig in hellgrünen und hellroten Farbtönen.
Wallga-Wallga sprang wütend hin und her und drohte dabei mit den Fäusten nach oben. Ihre ständigen Schreie lockten immer mehr Knappen aus den benachbarten Räumen herbei.
»Stellt euch übereinander«, befahl sie den Robotern. »Baut mir eine Treppe nach oben. Ich will dieses Ei zerquetschen.«
Die Roboter berieten sich zögernd. An ein paar Lichtsignalen konnte die Alte erkennen, dass auf technischer Ebene Informationen zwischen den Knappen ausgetauscht wurden.
Schließlich begannen sie sich miteinander zu verhaken und damit eine stufenförmige Pyramide aufzubauen.
Mir ihren acht Extremitäten kletterte der Koloss an den Maschinen hoch. Schließlich stand sie auf dem obersten Knappen, der in seiner Form einer flachen Kiste ähnelte.
Chybrain schwebte nun direkt über ihr.
Sie holte mit allen vier Armen gleichzeitig aus und umschlang das glitzernde Ei. Seine leuchtende Materie bot ihr Widerstand, aber sie konnte den Körper nicht verrücken.
Dafür hörte sie jetzt lauter als je zuvor das Flüstern.
»Chybrain! Chybrain ...«
»Verdammtes Biest!« Sie trommelte mit den Fäusten auf dem Ei herum, aber auch damit erzielte sie keine Wirkung.
»Versuch es damit.« Ein Knappe der Pyramide reichte ihr eine schwere Eisenstange hoch.
»Sehr gut«, rief die Alte. »Damit mache ich ihn fertig.«
Sie legte alle Wucht in den Hieb mit der Stange. Zu ihrem Entsetzen spürte sie diesmal jedoch keinen Widerstand. Die Eisenstange glitt wirkungslos durch das Kristallei hindurch.
Von dem Schwung verlor Wallga-Wallga das Gleichgewicht. Sie polterte über eine Seite der Roboterpyramide nach unten und schlug schwer auf dem Boden auf.
»Idioten«, schimpfte sie laut und trat mit zwei Füßen gleichzeitig gegen die Knappen. Die übereinander getürmten Maschinen gerieten ins Wanken. Einige fielen um, andere sprangen schnell zur Seite. Der ganze Haufen stürzte in Sekunden zusammen.
Die zehn Zentner schwere Pfullianorain wälzte sich zur Seite, um nicht von den Knappen getroffen zu werden.
Ihr Blick ging dabei nach oben, wo das Biest noch immer unter der Decke schwebte. Die Bilder waren inzwischen sämtlich erloschen.
Für Chybrain schien das ein Signal zu sein. Das Kristallei beschleunigte zur Seite hin. Es durchdrang eine Wand, ohne ein Spur zu hinterlassen. Dann war es verschwunden.
Wallga-Wallga stieß einen wütenden Fluch aus.
»Chybrain ist weg«, meldete einer der Knappen überflüssigerweise.
»Räumt den Saal auf, Knappen.« Schwerfällig erhob sich die Quaderkönigin vom Boden. »Der Thron muss neu aufgebaut werden. Meine Nahrungsration soll kommen, aber schnell.«
Dann teilte sie weitere Gruppen der Knappen ein. Das Leben in dem Quader war ein ständiger Kampf gegen unvorhersehbare Ereignisse, aber auch ein Kampf um Nahrung, Wasser und Luft.
Wallga-Wallga betrachtete sich als die Eigentümerin des ganzen Schiffes. Dass sie in Wirklichkeit nur einen Bruchteil des Quaders kannte und kontrollierte, wollte sie sich nicht eingestehen.
Allerdings war sie ständig bemüht, ihren Herrschaftskreis weiter auszudehnen. In der kontrollierten Zone fehlte es ständig an Luft.
Sie wusste auch, dass es noch andere Wesen an Bord geben musste. Denen wich sie jedoch stets aus. Die jüngsten Ereignisse hatten in ihr den Verdacht aufkommen lassen, dass einige der alten Widersacher verschwunden waren.
Dafür gab es neue Wesen im Quader. Sie hatte sie selbst auf den Bildern gesehen.
Einer ihrer Knappen, wie sie die Roboter nannte, genoss eine Vertrauensstellung. Das war Zwyll.
Normalerweise kümmerte sich die kleine Maschine nur um den Nachschub an Essen und Trinken. Da Zwyll aber im Unterschied zu den anderen Knappen besonders gut sprechen konnte, war er gleichzeitig ihr Unterhalter.
Die meisten Knappen konnten sich gar nicht durch Laute verständlich machen. Einige verfügten über einen begrenzten Wortschatz, aber alle gehorchten ihren Befehlen, wenn normale Zustände herrschten.
»Knappe Zwyll«, rief sie. »Komm her zu mir.«